geht´s zum Heft 1/2013 der Schulinformationen. - Institut für ...
geht´s zum Heft 1/2013 der Schulinformationen. - Institut für ...
geht´s zum Heft 1/2013 der Schulinformationen. - Institut für ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
1.<br />
N U M M E R<br />
47.<br />
J A H R G A N G<br />
<strong>2013</strong><br />
Schwerpunkt<br />
Spuren eines Leitbilds<br />
Inklusion als gelebte<br />
Begegnung im<br />
Schulalltag<br />
Projekt<br />
„Soziales Lernen“<br />
Seite 4<br />
Seite 6<br />
Romfahrt <strong>der</strong> Schulen<br />
<strong>der</strong> Brede<br />
Zwischenbericht<br />
Qualitätsanalyse<br />
Seite 8<br />
Seite 12<br />
Was ist Qualitätsmanagement?<br />
CREDO-Ausstellung:<br />
Veranstaltungen <strong>für</strong><br />
Schulen<br />
Seite 14<br />
Seite 17
Themenschwerpunkt<br />
3<br />
3<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Editorial: Ein Leitbild hat in den Schulen sichtbare Spuren hinterlassen<br />
Domkapitular Joachim Göbel<br />
Ein Leitbild hat in den Schulen<br />
sichtbare Spuren hinterlassen<br />
4<br />
6<br />
8<br />
11<br />
12<br />
14<br />
17<br />
21<br />
22<br />
23<br />
25<br />
28<br />
31<br />
Inklusion als pädagogische und pastorale Aufgabe an katholischen Schulen<br />
Norbert Wenner | Gerhard Schriegel<br />
Soziales Lernen an <strong>der</strong> Marienschule in Brilon<br />
Justine Loch<br />
Die Romfahrt <strong>der</strong> Schulen <strong>der</strong> Brede 2012<br />
Matthias Koch<br />
Einführungstagung <strong>für</strong> neue Lehrerinnen und Lehrer<br />
Monica Curino-Rosa<br />
Qualitätsanalyse an Schulen in katholischer Trägerschaft. Ein Zwischenbericht<br />
Stefan Zingler<br />
„Das Qualitätsmanagement wird sich dauerhaft etablieren und unsere Schulen voran bringen“<br />
Interview mit Dr. Michael Gerhardts<br />
CREDO – Christianisierung Europas im Mittelalter. Veranstaltungen <strong>für</strong> Schulen<br />
Heike Bee-Schroedter<br />
„Meine Arbeit hat mich sehr geprägt“:<br />
Roland Gottwald feiert sein 25-jähriges Dienstjubiläum in <strong>der</strong> Schulabteilung<br />
Christoph Quasten<br />
Alles was Recht ist<br />
Roland Gottwald<br />
Rezensionen<br />
Veranstaltungshinweise<br />
IRUM: Neue Medien im Verleih<br />
Impressum<br />
Zum Titelbild:<br />
Am Rand <strong>der</strong> Kernstadt liegt das Edith-Stein-Berufskolleg in einer von viel Grün geprägten Parklandschaft.<br />
Am rechten Bildrand liegt das IN VIA Berufsför<strong>der</strong>zentrum St. Lioba.<br />
© Luftbild: ad´medien, Andreas Dunker<br />
Als am Montag, 13. September 2010,<br />
Erzbischof Hans-Josef Becker im<br />
Rahmen eines Gottesdienstes im Hohen<br />
Dom das Leitbild <strong>für</strong> die Schulen<br />
in Trägerschaft des Erzbistums feierlich<br />
in Kraft setzte, kam ein fast zweijähriger<br />
Prozess zu einem vorläufigen<br />
Ende, in dem unter Beteiligung aller<br />
im Handlungsfeld Schule Tätigen <strong>der</strong><br />
Text des Leitbilds erarbeitet worden<br />
ist.<br />
Mit dieser „Verabschiedung“ des<br />
Leitbilds wurde das Thema aber nicht<br />
ad acta gelegt. Denn ein Leitbild verpflichtet<br />
zu einem immerwährenden<br />
Prozess <strong>der</strong> Selbstreflexion und -vergewisserung.<br />
Der Schulalltag, das<br />
Schulleben müssen immer wie<strong>der</strong><br />
auf die Ziele des Leitbilds und ihre<br />
Umsetzung überprüft und entwickelt<br />
werden. Aber auch das Leitbild selbst<br />
versteht sich nicht als statisches Produkt,<br />
son<strong>der</strong>n bedarf <strong>der</strong> Weiterentwicklung.<br />
Diese im zeitlichen Umfeld <strong>der</strong> Inkraftsetzung<br />
des Leitbilds formulierten<br />
und in die Zukunft gerichteten<br />
Worte waren Prognose und Versprechen<br />
zugleich. „Nun sind Prognosen<br />
und Vorhersagen schwierig, vor allem<br />
wenn sie die Zukunft betreffen.“ Das<br />
Spöttische dieses beliebten Bonmots,<br />
das mal Mark Twain, mal Winston<br />
Churchill, mal Kurt Tucholsky zugeschrieben<br />
wird, sollte nicht davon<br />
abhalten, von Zeit zu Zeit einmal zu<br />
überprüfen, ob denn wenigstens Zusagen<br />
eingehalten worden sind. Und<br />
da mittlerweile viele Schulen Leitbil<strong>der</strong><br />
entwickelt haben, gelten diese<br />
Aussagen paradigmatisch auch <strong>für</strong><br />
sie.<br />
Daher bilden Beiträge einen thematischen<br />
Schwerpunkt des vorliegen-<br />
den <strong>Heft</strong>es, die sich auf den Aspekt<br />
konzentrieren: Hat das 2010 verabschiedete<br />
Leitbild <strong>für</strong> die Schulen in<br />
Trägerschaft des Erzbistums Pa<strong>der</strong>born<br />
sichtbare Spuren hinterlassen,<br />
weitere Ideen und Projekte angeregt?<br />
Norbert Wenner und Gerhard Schriegel<br />
beschreiben in ihrem Beitrag Inklusion<br />
als pädagogische und pastorale<br />
Aufgabe an katholischen Schulen<br />
und zeigen Beispiele gelebter Begegnung<br />
im Schulalltag am Edith-Stein-<br />
Berufskolleg (Pa<strong>der</strong>born). Justine<br />
Loch berichtet vom Projekt „Soziales<br />
Lernen“ an <strong>der</strong> Marienschule in Brilon.<br />
Mit diesem Projekt <strong>der</strong> 10. Klassen<br />
hatte die Realschule 2012 den ersten<br />
Platz im Wettbewerb „Syn Ergeia“ erreicht.<br />
Matthias Koch nimmt uns mit<br />
auf eine Reise nach Rom. 2012 hatten<br />
die Schulen <strong>der</strong> Brede mit allen<br />
Lehrerinnen und Lehrern sowie allen<br />
Schülerinnen und Schülern und einigen<br />
begleitenden Eltern eine Fahrt<br />
nach Rom unternommen. Die in diesem<br />
Beitrag beson<strong>der</strong>s gewichteten<br />
Aspekte <strong>der</strong> Vorbereitung, Organisation<br />
und Durchführung mögen an<strong>der</strong>en<br />
Schulen Mut geben, ähnliches<br />
einmal selbst in diesem Rahmen zu<br />
unternehmen. Von <strong>der</strong> Bedeutung <strong>der</strong><br />
Anfor<strong>der</strong>ungen des Leitbilds und ihre<br />
Umsetzung in den Fachunterricht berichtet<br />
Monica Curino-Rosa anlässlich<br />
<strong>der</strong> diesjährigen Einführungstagung<br />
<strong>für</strong> neue Lehrerinnen und Lehrer<br />
an katholischen Schulen in Trägerschaft<br />
des Erzbistums Pa<strong>der</strong>born.<br />
Ein zweiter Schwerpunkt widmet sich<br />
den Themen Qualitätsanalyse (QA)<br />
und Qualitätsmanagement (QM). Stefan<br />
Zingler gibt einen Zwischenbericht<br />
über die Erfahrungen nach zwei<br />
Jahren QA. Ein Interview mit Dr. Michael<br />
Gerhardts beleuchtet in ersten<br />
Ansätzen die Prozesse und Strukturen,<br />
die auf die QA folgen: das Qualitätsmanagement.<br />
Neben Personalnachrichten weisen<br />
wir Sie beson<strong>der</strong>s auf den Beitrag zur<br />
CREDO-Ausstellung und ihre Angebote<br />
speziell <strong>für</strong> Schulen hin. Nach<br />
<strong>der</strong> Lektüre werden Sie sicherlich <strong>der</strong><br />
Meinung sein: Ein Besuch <strong>der</strong> CRE-<br />
DO-Ausstellung in Pa<strong>der</strong>born mit <strong>der</strong><br />
Klasse ist lohnenswert. Ferner stellen<br />
wir einige lesenswerte (religionspädagogische)<br />
Neuerscheinungen vor,<br />
geben einen Einblick in bereits durchgeführte<br />
und einen Ausblick auf kommende<br />
Veranstaltungen. Schließlich<br />
geben wir in Auswahl einen Überblick<br />
<strong>der</strong> Medien, die das IRUM in Dortmund<br />
und Pa<strong>der</strong>born angeschafft<br />
und zur Ausleihe zur Verfügung stellt.<br />
Eine spannende und anregende Lektüre<br />
dieses <strong>Heft</strong>es <strong>der</strong> <strong>Schulinformationen</strong><br />
wünscht Ihnen<br />
Ihr<br />
Msgr. Joachim Göbel, Domkapitular<br />
Leiter <strong>der</strong> Hauptabteilung Schule<br />
und Erziehung
4 Themenschwerpunkt 5<br />
Inklusion als pädagogische und pastorale<br />
Aufgabe an katholischen Schulen<br />
Beispiele gelebter Begegnung im Schulalltag am Edith-Stein-Berufskolleg<br />
Das Wort Inklusion als Mode-Begriff<br />
hat gerade Konjunktur. Alle wollen inklusiv<br />
denken und arbeiten. Es stellt<br />
sich aber die Frage, was heißt Inklusion<br />
<strong>für</strong> eine katholische Schule? Zu<br />
dieser Fragestellung stellt <strong>der</strong> Beitrag<br />
im Folgenden einige Überlegungen<br />
und praktische Beispiele zur Umsetzung<br />
aus dem schulischen Alltag vor.<br />
Das Wort Inklusion wurde durch die<br />
UN-Konvention über die Rechte von<br />
Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung in das<br />
Deutsche Rechtssystem verankert.<br />
Die Konvention ist seit dem 26. März<br />
2009 geltendes Recht in <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />
Deutschland. Die Idee<br />
einer inklusiven Gesellschaft bezieht<br />
sich aber nicht nur auf Menschen mit<br />
Behin<strong>der</strong>ung. Inklusion als politische<br />
Vision umfasst vielmehr, dass Menschen<br />
die Unterstützung, <strong>der</strong>er sie<br />
bedürfen, in ihrem angestammten<br />
Lebensraum (Sozialraum) erhalten.<br />
Damit sind u. a. auch Seniorinnen und<br />
Senioren, Alleinerziehende, Kin<strong>der</strong> in<br />
beson<strong>der</strong>en Notlagen, Arbeitslose<br />
und Ratsuchende gemeint.<br />
Schulen kommt bei <strong>der</strong> Umsetzung<br />
des Traumes von einer inklusiven Gesellschaft,<br />
die gleichberechtigte Teilhabe<br />
<strong>für</strong> alle Menschen anstrebt, eine<br />
beson<strong>der</strong>e Bedeutung zu. Im Artikel<br />
24 <strong>der</strong> o. g. Konvention wird auf die<br />
beson<strong>der</strong>e Bedeutung von Bildung,<br />
insbeson<strong>der</strong>e auch <strong>für</strong> Kin<strong>der</strong> und<br />
Jugendliche mit Unterstützungsbedarf<br />
verwiesen.<br />
Inklusion als Auftrag<br />
katholischer Schulen<br />
Das Edith-Stein-Berufskolleg hat in mehreren Projekten erste Erfahrungen<br />
im Bereich <strong>der</strong> Inklusion gewonnen.<br />
Katholische Schulen müssen ihre<br />
Arbeit am Aufbau einer inklusiven<br />
Gesellschaft auch als pastorale Aufgabe<br />
begreifen. Die Erfahrung einer<br />
kirchlichen Tradition mit herausragenden<br />
Festtagen wie Weihnachten<br />
und Ostern, die Begegnung mit dem<br />
Glauben in <strong>der</strong> Familie und die Chance,<br />
eigene spirituelle Erfahrungen zu<br />
machen, setzen einen Ort <strong>der</strong> Begegnung<br />
im Sozialraum von Kin<strong>der</strong>n und<br />
Jugendlichen voraus. Einer dieser<br />
speziellen Orte menschlicher, kultureller,<br />
religiöser und spiritueller Erfahrung<br />
ist die katholische Schule. In<br />
ihrer Vernetzung mit Gemeinde, kirchlichen<br />
Jugendverbänden und kirchlichen<br />
Einrichtungen kommt Schule<br />
damit auch <strong>der</strong> im Erzbistum Pa<strong>der</strong>born<br />
diskutierten „Perspektive 2014“<br />
entgegen, indem sie im Vertrauen auf<br />
die lebensför<strong>der</strong>nde Kraft <strong>der</strong> Frohen<br />
Botschaft jungen Menschen helfen<br />
Norbert Wenner | Gerhard Schriegel<br />
möchte, ihre je eigene Berufung <strong>zum</strong><br />
Menschsein und <strong>zum</strong> Christsein zu<br />
entdecken und zu gestalten. Dazu<br />
gehören, Gott im Alltag an den Orten,<br />
wo junge Menschen leben, lernen<br />
und arbeiten, zu entdecken und<br />
den eigenen christlichen Glauben ins<br />
Gespräch und in die Begegnung einzubringen<br />
als Grund <strong>der</strong> Freude und<br />
alltagstauglichen Sicherheit.<br />
Am Edith-Stein-Berufskolleg Pa<strong>der</strong>born<br />
versuchen wir auf verschiedenen<br />
Ebenen, diese inklusiven Erfahrungsund<br />
Begegnungsräume anzubieten.<br />
Mensaprojekt<br />
Mit unserer Nachbarinstitution, <strong>der</strong><br />
IN VIA St. Lioba gGmbH, führen wir<br />
<strong>der</strong>zeit zwei Projekte durch. Zum einen<br />
bietet St. Lioba im Rahmen <strong>der</strong><br />
berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen<br />
und <strong>der</strong> außerbetrieblichen<br />
Reha-Ausbildung von Jugendlichen<br />
und jungen Erwachsenen unser<br />
Schulessen an. Jugendliche erfahren<br />
so die Planung, Zubereitung und den<br />
Verkauf von Schulessen und begegnen,<br />
was viel wichtiger ist, an<strong>der</strong>en<br />
Jugendlichen im direkten sozialen<br />
Kontakt. Sie bekommen sehr viele<br />
positive Rückmeldungen, sind stolz<br />
auf ihre Leistung und genießen den<br />
Kontakt mit Schülerinnen und Schülern<br />
bei <strong>der</strong> Essensausgabe an <strong>der</strong><br />
Schule.<br />
Die Teilnehmer des Pflegekurses freuen sich mit Arlette Altmiks (Kin<strong>der</strong>krankenschwester und<br />
Heilpädagogin, li.) über den erfolgreichen Abschluss des Pflegekurses<br />
Pflegekurse<br />
Weiterhin bieten Studierende <strong>der</strong><br />
Fachschule <strong>für</strong> Heilpädagogik, die im<br />
Erstberuf eine berufliche Qualifikation<br />
in <strong>der</strong> Kranken- o<strong>der</strong> Altenpflege<br />
erworben haben, Pflegekurse <strong>für</strong><br />
Mädchen in <strong>der</strong> außerbetrieblichen<br />
Ausbildung im Bereich <strong>der</strong> Hauswirtschaft<br />
bei St. Lioba an. Diese<br />
Zusatzkurse ermöglichen den jungen<br />
Mädchen einen Einstieg in eine<br />
Tätigkeit im Hauswirtschaftsbereich<br />
<strong>der</strong> Altenpflege zu finden, da immer<br />
mehr Seniorenzentren und Heime<br />
hauswirtschaftliche und pflegerische<br />
Dienstleistungen vernetzen. Das Reichen<br />
<strong>der</strong> Nahrung o<strong>der</strong> die Hilfe bei<br />
<strong>der</strong> Lagerung im Bett wird im Rahmen<br />
<strong>der</strong> Kurse mit viel Engagement<br />
erprobt. Zum Abschluss des Kurses<br />
gratulierte Domkapitular Joachim Göbel,<br />
Leiter <strong>der</strong> Hauptabteilung Schule<br />
und Erziehung, den Mädchen aus St.<br />
Lioba <strong>zum</strong> erfolgreichen Abschluss,<br />
nachdem sie ihm ihre neu erworbenen<br />
Pflegekompetenzen mit unverstellter<br />
Natürlichkeit und Selbstsicherheit<br />
demonstrierten.<br />
Wallfahrt<br />
Inklusion wird am Edith-Stein-Berufskolleg<br />
aber nicht nur im sozialen<br />
Raum, son<strong>der</strong>n auch im Bereich religiöser<br />
Grun<strong>der</strong>fahrung erlebbar auf<br />
verschiedenen Ebenen gelebt. So<br />
pilgern z. B. die Schülerinnen und<br />
Schüler <strong>der</strong> Berufsfachschulklassen<br />
des Berufskollegs durch die Senne<br />
<strong>zum</strong> Wallfahrtsort Marienloh, um dort<br />
in <strong>der</strong> Pfarrkirche einen <strong>für</strong> sie häufig<br />
fremden spirituellen Raum positiv<br />
zu erfahren. Auf dem Weg durch die<br />
Senne erfahren die Schülerinnen und<br />
Schüler durch die Gespräche mit den<br />
Lehrerinnen und Lehrern häufig eine<br />
<strong>für</strong> sie neue Art des Glaubens und <strong>der</strong><br />
Begegnung.<br />
Spirituelle Begleitung in<br />
<strong>der</strong> Heilpädagogik<br />
In Kooperation mit <strong>der</strong> katholischen<br />
Akademie in Schwerte bietet das<br />
Edith-Stein-Berufskolleg <strong>für</strong> Studierende<br />
<strong>der</strong> Fachschulen <strong>für</strong> Heilpädagogik<br />
in <strong>der</strong> Diözese einen Kurs zur<br />
spirituellen Begleitung von Menschen<br />
mit Behin<strong>der</strong>ung an. Im Rahmen dieses<br />
Kurses erfahren die angehenden<br />
Heilpädagoginnen und Heilpädagogen,<br />
wie Glaube <strong>für</strong> Menschen mit<br />
Behin<strong>der</strong>ung in seinem konkreten Sozialraum<br />
erlebbar und erfahrbar wird.<br />
Der Kurs basiert auf dem Konzept <strong>der</strong><br />
Laienspiritualität, das von <strong>der</strong> Katholischen<br />
Akademie mit entwickelt und<br />
wissenschaftlich evaluiert wurde.<br />
Schülerinnen und Schüler <strong>der</strong> Sozialhelferunterstufe mit Pilgerstab auf dem Weg zur<br />
Wallfahrtskirche in Marienloh.<br />
Zuletzt werden die inklusiven Angebote<br />
auch im Bereich <strong>der</strong> Ausbildung,<br />
z. B. durch die Gestaltung eines<br />
Fachtages <strong>zum</strong> Thema in Kooperation<br />
mit <strong>der</strong> Katholischen Hochschule<br />
in Pa<strong>der</strong>born abgerundet. Gerade die<br />
Erfahrung, dass Lehrende von Schule<br />
und Hochschule sowie Fachkräfte<br />
aus <strong>der</strong> Praxis <strong>der</strong> Sozialen Arbeit und<br />
Behin<strong>der</strong>tenhilfe sich einen Nachmittag<br />
wissenschaftlich mit dem Thema<br />
„Inklusion als Menschenrecht“, auch<br />
als pastorale Aufgabe befassten, war<br />
<strong>für</strong> viele Studierende ein beson<strong>der</strong>es<br />
Erlebnis.<br />
Für Katholische Schulen im Erzbistum<br />
Pa<strong>der</strong>born bieten sich vielfältige<br />
Chance, sich gemäß dem Anliegen<br />
von Erzbischof Hans-Josef Becker<br />
als inklusive und pastorale Orte zu<br />
begreifen, in denen jungen Menschen,<br />
die häufig vielfältigen Unterstützungsbedarf<br />
haben, soziale, spirituelle<br />
und emotionale Erfahrungen<br />
machen können. Denn schließlich<br />
gilt: Jugendliche können Kirche nur<br />
an den Orten erfahren, an denen sie<br />
teilhaben und leben. Einer dieser Orte<br />
ist die katholische Schule.<br />
Anschrift <strong>der</strong> Autoren:<br />
Norbert Wenner<br />
Gerhard Schriegel<br />
Edith-Stein-Berufskolleg<br />
Am Rolandsbad 4<br />
33102 Pa<strong>der</strong>born<br />
0 52 51 / 5 81 10<br />
info@edith-stein-berufskolleg.de<br />
Norbert Wenner ist Diplom-Theologe und<br />
Krankenpfleger, er arbeitet als Schulseelsorgebeauftragter<br />
und Lehrer am Edith-Stein-<br />
Berufskolleg und beruflichem Gymnasium.<br />
Gerhard Schriegel ist Diplom-Pädagoge<br />
und Supervisor, als Mitglied <strong>der</strong> erweiterten<br />
Schulleitung ist er zuständig <strong>für</strong> den Bereich<br />
Inklusion.
6 Themenschwerpunkt 7<br />
Im Kunstraum <strong>der</strong> Marienschule knüpften Schülerinnen und Schüler beim gemeinsamen künstlerischen Arbeiten rasch Fäden und Freundschaften.<br />
Soziales Lernen an <strong>der</strong> Marienschule in Brilon<br />
Beim jährlich ausgeschriebenen Kreativpreis-Wettbewerb<br />
„SynErgeia“<br />
ge wann die Marienschule in Brilon<br />
2012 den ersten Platz, <strong>der</strong> mit einem<br />
Preisgeld von 3000 € dotiert ist. Sie<br />
wurde <strong>für</strong> die Konzeption des Projekts<br />
„Soziales Lernen“ ausgezeichnet.<br />
Der griechische Begriff „SynErgeia“<br />
steht <strong>für</strong> „Zusammenarbeit“ und ist<br />
<strong>für</strong> die erzbischöflichen Schulen Programm.<br />
Die gesamte Schulgemeinde,<br />
d. h. Schülerinnen und Schüler, das<br />
Kollegium sowie die Elternschaft katholischer<br />
Schulen sind aufgerufen,<br />
in innovativen Projekten einen o<strong>der</strong><br />
mehrere <strong>der</strong> sieben zentralen Inhalte<br />
ihres Leitbildes zu verwirklichen. Dieses<br />
Leitbild <strong>der</strong> katholischen Schulen<br />
in Trägerschaft des Erzbistums<br />
Pa<strong>der</strong>born“ setzte Erzbischof Hans-<br />
Josef Becker im September 2010 in<br />
einem Gottesdienst im Pa<strong>der</strong>borner<br />
Dom feierlich in Kraft. Die Zielsetzung<br />
besteht in einer gemeinsamen Ausrichtung<br />
<strong>der</strong> erzbischöflichen Schulen<br />
sowie in einer mit Leben gefüllten<br />
Verbindung <strong>zum</strong> Schulträger. Die sieben<br />
Themenkomplexe dieses Leitbildes<br />
umfassen u. a. das Verständnis<br />
vom Menschen als Einheit von Leib,<br />
Seele und Geist, was ein ganzheitliches<br />
Erziehungsverständnis katholischer<br />
Schulen impliziert.<br />
In seiner Laudatio betonte Erzbischof<br />
Hans-Josef Becker, dass es <strong>der</strong> Marienschule<br />
gelungen sei, diesen Aspekt<br />
des ganzheitlichen Lernens aus dem<br />
Leitbild in beson<strong>der</strong>er Weise durch die<br />
Arbeit <strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler<br />
<strong>der</strong> Klassen 10 im Projekt „Soziales<br />
Lernen“ im Schulalltag zu verankern.<br />
Sie erkundeten Fel<strong>der</strong> sozialen Lernens<br />
im Briloner Caritas Seniorenzentrum<br />
St. Engelbert, wo sie die<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei<br />
Justine Loch<br />
<strong>der</strong> Sturzprophylaxe dementer Menschen<br />
unterstützten. Zum An<strong>der</strong>en<br />
gestalteten Schülerinnen und Schüler<br />
<strong>der</strong> Marienschule und Menschen<br />
mit Behin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Briloner Caritaswerkstätten<br />
unter Anleitung von<br />
Bildhauer Boris Sprenger und Malerin<br />
Karen van Harselaar farbfrohe<br />
und phantasievolle Aufbauten von<br />
selbstentworfenen Schiffen, die im<br />
Juni des vergangenen Jahres am Entenstall<br />
in Alme gemeinsam zu Wasser<br />
gelassen wurden. Zur Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Situation von Menschen, die<br />
psychosoziale Hilfe benötigen, engagierten<br />
sich die Schülerinnen und<br />
Schüler des Weiteren bei <strong>der</strong> Kontakt-<br />
und Beratungsstelle Ipsylon e.V.<br />
in Brilon bei Angeboten wie dem gemeinsamen<br />
Kochen und sportlichen<br />
Aktivitäten. Einblicke in das Arbeitsfeld<br />
Altenpflege konnten die Schülerinnen<br />
und Schüler dieses Projekts<br />
zu guter Letzt in <strong>der</strong> Christophorus<br />
Seniorenresidenz Gudenhagen<br />
gewinnen, so dass<br />
die Zahl <strong>der</strong> Kooperationspartner<br />
<strong>der</strong> Marienschule<br />
mit dieser <strong>Institut</strong>ion auf<br />
insgesamt vier gestiegen<br />
ist.<br />
Mit dem Konzept „Soziales<br />
Lernen“ gibt die Marienschule<br />
ihren Schülerinnen<br />
und Schülern die<br />
Möglichkeit, in soziale<br />
Berufe hereinzuschauen,<br />
Erfahrungen zu sammeln<br />
und eigene Kompetenzen<br />
auszubauen. Um die<br />
Nachhaltigkeit sozialer<br />
Projekte zu gewährleisten<br />
und das Konzept „Soziales<br />
Lernen“ an <strong>der</strong> Marienschule<br />
dauerhaft umsetzen<br />
zu können, wurden die<br />
3000 € Preisgeld <strong>für</strong> die<br />
Umsetzung neuer Projekte<br />
genutzt. Mit den Kooperationspartnern<br />
<strong>der</strong> Marienschule<br />
werden ständig<br />
weitere neue Ideen <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />
entwickelt. Weitergeführt wurde<br />
das Konzept in Form eines Kunstprojektes<br />
in Kooperation mit den Caritas<br />
Wohn- und Werkstätten Brilon. Unter<br />
dem Motto „barrierefrei kreativ“ wurde<br />
Menschen mit und ohne Behin<strong>der</strong>ung<br />
ein barrierefreies Kennenlernen<br />
und Zusammenarbeiten ermöglicht.<br />
Alle Beteiligten haben sich bewusst<br />
<strong>für</strong> ein Kunstprojekt entschieden,<br />
weil das künstlerische Schaffen von<br />
Menschen mit und ohne Behin<strong>der</strong>ung<br />
eine gute Möglichkeit darstellt, sich<br />
frei zu entfalten, Talente zu entdecken<br />
und zu för<strong>der</strong>n. Ferner können durch<br />
die Kunst als „Instrument“ Teilhabe<br />
geför<strong>der</strong>t und Berührungsängste<br />
und Vorurteile abgebaut werden. Im<br />
künstlerischen Raum bestehen keine<br />
Barrieren, es ist Platz <strong>für</strong> alle. Kunst<br />
ist immer ein universales Medium, auf<br />
welches sich alle Menschen durch<br />
nonverbale Ausdrucksweise beziehen<br />
können. Durch das gemeinsame<br />
Schaffen kann das Gemeinschaftsgefühl<br />
und das Selbstbewusstsein <strong>der</strong><br />
Beteiligten gestärkt werden.<br />
Künstlerisch gestaltete Holzpfähle auf dem Schulgelände spiegeln christliche<br />
Tugenden wie Glaube, Liebe und Hoffnung wi<strong>der</strong>.<br />
In <strong>der</strong> Projektgestaltung ging es darum,<br />
Holzpfähle auf dem Schulgrundstück<br />
kreativ zu gestalten. Sowohl<br />
dem Kooperationspartner Caritas<br />
als auch <strong>der</strong> Schule war es von beson<strong>der</strong>er<br />
Bedeutung, die christliche<br />
Grundhaltung in diesem Projekt wi<strong>der</strong>zuspiegeln.<br />
Unter an<strong>der</strong>em finden<br />
sich in den künstlerischen Werken<br />
die christliche Tugenden Glaube,<br />
Hoffnung und Liebe wie<strong>der</strong>. Exemplarisches<br />
Beispiel ist im Bezug auf<br />
Liebe ein rot gestalteter Holzpfahl<br />
mit einem hineingeschnitztem<br />
Herzen. Weiterhin diente sowohl<br />
das Leitbild <strong>der</strong> erzbischöflichen<br />
Schulen<br />
(„miteinan<strong>der</strong> lernen,<br />
leben und glauben“)<br />
als auch die Grundlage<br />
des Leitbildes<br />
<strong>der</strong> Caritas („Dem<br />
Menschen dienen“)<br />
als wichtige<br />
Basis <strong>für</strong> das<br />
Sozialprojekt.<br />
Neben <strong>der</strong><br />
künstlerischen<br />
Feinarbeit war handwerkliches<br />
Geschick<br />
gefragt. Unterstützt<br />
durch den Bildhauer<br />
Boris Sprenger wurde<br />
ein Schiff gestaltet,<br />
das vor <strong>der</strong> Marienschule<br />
positioniert<br />
wurde und symbolisch<br />
<strong>für</strong> einen „gemeinsamen<br />
Weg“ stehen soll.<br />
Neben dem Kunstprojekt<br />
wurden weitere<br />
Projekte im Rahmen<br />
<strong>der</strong> Sozial-AG entwickelt<br />
und fortgeführt.<br />
Unterstützt werden<br />
die Schülerinnen und<br />
Schüler weiterhin<br />
schulintern durch ihre<br />
Lehrerin Carmen Emmerich<br />
und die Schulsozialarbeiterin<br />
Justine<br />
Loch.<br />
Die Auszeichnung des<br />
Projekts „Soziales Lernen“<br />
durch den Kreativpreis<br />
„SynErgeia 2012“ hat positive<br />
Bestätigung erfahren und den Weg<br />
<strong>für</strong> neue zukünftige Projekte ermöglicht.<br />
Alles in allem sind die Zusammenführung<br />
verschiedener Lebensräume<br />
und die darin stattfindenden<br />
Prozesse <strong>für</strong> alle Beteiligten ein guter<br />
und wichtiger Schritt in die Zukunft.<br />
Anschrift <strong>der</strong> Autorin:<br />
Justine Loch<br />
Marienschule Brilon<br />
Schulstr. 18-20<br />
59929 Brilon<br />
0 29 61 / 9 64 26<br />
info@marienschule-brilon.de<br />
Justine Loch arbeitet als Schulsozialarbeiterin<br />
an <strong>der</strong> Marienschule in Brilon.
8 Themenschwerpunkt 9<br />
Mit einem riesigen Banner grüßte die 1500-köpfige Breden-Delegation Papst Benedikt XVI. anlässlich <strong>der</strong> Generalaudienz auf dem Petersplatz.<br />
© Kai Hasenbein, Schulen <strong>der</strong> Brede<br />
Die Romfahrt <strong>der</strong> Schulen <strong>der</strong> Brede 2012<br />
Vorbereitung, Organisation und Durchführung<br />
Die Schulen <strong>der</strong> Brede in Brakel in<br />
<strong>der</strong> Trägerschaft <strong>der</strong> „Stiftung Schulen<br />
<strong>der</strong> Brede“ stehen in <strong>der</strong> Tradition<br />
<strong>der</strong> von den Armen Schulschwestern<br />
gegründeten Schulen und im weiteren<br />
Sinne auch in <strong>der</strong> Tradition des<br />
Klosters Brede, die bis in das Jahr<br />
1483 zurückreicht. Vor einiger Zeit<br />
haben sich diese Schulen eine neue<br />
Struktur gegeben. Unter einem Dach<br />
existieren nunmehr drei Schulformen:<br />
ein Gymnasium, eine Realschule und<br />
ein Berufskolleg mit dem Schwerpunkt<br />
Wirtschaft und Verwaltung. Im<br />
September 2012 hat die neue Schulgemeinschaft<br />
eine große Pilgerfahrt<br />
nach Rom durchgeführt, bei <strong>der</strong> insgesamt<br />
nahezu 1500 Schüler, Eltern<br />
und Lehrer aller Schulformen teilgenommen<br />
haben. Höhepunkte dieser<br />
beeindruckenden Fahrt waren ohne<br />
Zweifel die Heilige Messe im Petersdom<br />
mit dem aus dem Erzbistum<br />
Pa<strong>der</strong>born stammenden, aber schon<br />
seit vielen Jahren in Rom lebenden<br />
Bischof Josef Clemens, die Papstaudienz,<br />
bei <strong>der</strong> ein riesiges Begrüßungsbanner<br />
<strong>der</strong> Schulen <strong>der</strong> Brede<br />
<strong>für</strong> Rom und Papst Benedikt nicht nur<br />
auf dem Petersplatz, son<strong>der</strong>n auch in<br />
<strong>der</strong> TV-Übertragung großen Eindruck<br />
machte, und natürlich <strong>der</strong> Besuch <strong>der</strong><br />
Sehenswürdigkeiten in <strong>der</strong> Ewigen<br />
Stadt. Dabei hat das Kolosseum bei<br />
den Schülern sicher den wichtigsten<br />
Platz eingenommen.<br />
Über diese Fahrt haben nicht nur die<br />
Presse und Radio Hochstift ausführlich<br />
berichtet, es steht auch ein schöner<br />
Erlebnisbericht auf <strong>der</strong> Homepage<br />
des Erzbistums Pa<strong>der</strong>born (www.<br />
schuleun<strong>der</strong>ziehung.de Katholische<br />
Schulen). In diesem Artikel hingegen<br />
soll ein beson<strong>der</strong>er Akzent auf<br />
die Organisation einer solch großen<br />
Fahrt gelegt werden. Wie ist es überhaupt<br />
möglich, so eine Fahrt zu planen<br />
und durchzuführen?<br />
Von Anfang an war klar, dass eine<br />
Schule so etwas nicht alleine durchführen<br />
kann. Mit dem Reiseveranstalter<br />
Höffmann aus Vechta im Oldenburger<br />
Münsterland war ein kompetenter<br />
Partner an unserer Seite; dennoch<br />
Matthias Koch<br />
verblieben noch sehr viele Aufgaben<br />
und Absprachen in <strong>der</strong> Schule.<br />
Zustimmung <strong>der</strong><br />
Schulgremien<br />
Zunächst musste <strong>für</strong> das Projekt geworben<br />
werden: Sämtliche Gremien<br />
<strong>der</strong> Schule hatten sich im Vorfeld intensiv<br />
mit <strong>der</strong> Fahrt beschäftigt und<br />
alles Für und Wi<strong>der</strong> ausführlich diskutiert.<br />
Dabei ergab sich immer eine<br />
breite Mehrheit <strong>für</strong> die Durchführung<br />
unserer Romfahrt, so dass die Fahrt<br />
schließlich in <strong>der</strong> Schulkonferenz beschlossen<br />
wurde. Hier standen zunächst<br />
insbeson<strong>der</strong>e finanzielle Bedenken<br />
im Vor<strong>der</strong>grund. Die Kosten<br />
<strong>der</strong> Fahrt in Höhe von 348 € <strong>für</strong> eine<br />
Woche inklusive Fahrt, Unterkunft,<br />
Vollverpflegung und Programm wurden<br />
zwar allgemein als ein günstiges<br />
Angebot betrachtet, dennoch waren<br />
wir sie erst einmal von allen Eltern –<br />
einige haben zwei o<strong>der</strong> drei Kin<strong>der</strong><br />
an unserer Schule – aufzubringen.<br />
Deswegen hatte die Schulkonferenz<br />
beschlossen, <strong>für</strong> an<strong>der</strong>thalb Jahre<br />
sämtliche sonstigen Schulfahrten<br />
ausfallen zu lassen. Durch Initiativen<br />
<strong>der</strong> Schüler konnte dem Romfahrtkonto<br />
ein namhafter Betrag zugeführt<br />
werden; ebenso wurde das<br />
Konto durch einen Überschuss <strong>der</strong><br />
Kaffeekasse aus dem Lehrerzimmers<br />
gefüllt. Zusätzlich hat die Schule ein<br />
Bankeinzugsverfahren organisiert, so<br />
dass den Eltern angeboten werden<br />
konnte, über einen längeren Zeitraum<br />
monatlich einen Betrag von 15 € anzusparen.<br />
Auch das inzwischen beschlossene<br />
Bildungs- und Teilhabepaket<br />
ist in dem einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
Fall eingesprungen. Insgesamt kann<br />
festgestellt werden, dass durch diese<br />
Maßnahmen die Finanzierung <strong>der</strong><br />
Romfahrt allen Beteiligten Eltern sehr<br />
gut möglich war.<br />
Alle sollten mit!<br />
Sollte man bei so einer anstrengenden<br />
Fahrt auch die „Kleinen“ mitnehmen<br />
o<strong>der</strong> sollten die Klassen 5 und 6<br />
nicht besser in dieser Zeit ein an<strong>der</strong>es<br />
Programm machen? Auch diese Frage<br />
wurde länger diskutiert. Schließlich<br />
überwog aber bei Schülern, Eltern<br />
und Lehrern <strong>der</strong> Gedanke, dass<br />
wir eine große GEMEINSAME Fahrt<br />
mit <strong>der</strong> ganzen Schule planten, niemanden<br />
wollten wir zu Hause lassen.<br />
Das war aber nur möglich, weil sich<br />
aus dem Kreis <strong>der</strong> Eltern aus Klasse<br />
5 und 6 etwa 120 Mütter und Väter<br />
angemeldet haben, die in Rom eine<br />
sehr wichtige Hilfe waren. Im Nachhinein<br />
sind wir sehr froh, dass wir auch<br />
die Schüler <strong>der</strong> Klassen 5 und 6 mitgenommen<br />
haben. Sicher werden sie<br />
nicht alle Details <strong>der</strong> Besichtigungen<br />
behalten, aber das Gefühl <strong>für</strong> das Beson<strong>der</strong>e<br />
und Großartige unserer Fahrt<br />
ist bei ihnen mindestens genauso<br />
stark ausgeprägt wie bei den Größeren.<br />
Noch nie sind die Schüler <strong>der</strong><br />
Klassen 5 so schnell in <strong>der</strong> „Brede“<br />
angekommen und haben sich <strong>der</strong>art<br />
mit ihrer neuen Schule identifiziert wie<br />
in diesem Jahr mit <strong>der</strong> Romfahrt.<br />
Im Petersdom feierte die Schulgemeinschaft<br />
<strong>der</strong> Bredenschulen mit Bischof Josef Clemens<br />
und Rektor Franz-Josef Hövelborn eine Heilige<br />
Messe.<br />
© Kai Hasenbein, Schulen <strong>der</strong> Brede<br />
Vorbereitung vor Ort<br />
Für die Programmgestaltung hielt<br />
die Fa. Höffmann einige Vorschläge<br />
bereit. Ein beson<strong>der</strong>s glücklicher<br />
Umstand war es jedoch, dass eine<br />
25-köpfige Expertengruppe im April<br />
bereits eine Woche in Rom war und<br />
intensiv das Programm vorbereiten<br />
konnte. So ergab sich in einem persönlichen<br />
Gespräch mit Bischof Clemens<br />
schnell ein herzlicher Kontakt<br />
und die Romfahrt-Begeisterung <strong>der</strong><br />
Experten übertrug sich auf die ganze<br />
Schule, da die Expertengruppe alles<br />
hautnah in Augenschein genommen<br />
hatte und aus erster Hand berichten<br />
konnte.<br />
Corporate Identity<br />
Ein glücklicher Umstand verschaffte<br />
uns die Bekanntschaft zu dem<br />
Ehepaar Schanz aus Pa<strong>der</strong>born.<br />
Peter Schanz ist ein professioneller<br />
Filmemacher, <strong>der</strong> uns während <strong>der</strong><br />
gesamten Fahrt begleitet hat. Der inzwischen<br />
bereits fertiggestellte, etwa<br />
an<strong>der</strong>thalbstündige Film ist ein einmaliges<br />
Dokument unserer einmaligen<br />
Reise geworden. Im November<br />
ist dieser Film in drei großen Vorführungen<br />
weit über 1000 Personen gezeigt<br />
worden. Alle Schüler erhielten<br />
noch vor Weihnachten ein Exemplar<br />
dieses schönen Dokumentes als Erinnerung<br />
an ihre Romfahrt.<br />
Nun kam die Idee auf, ein einheitliches<br />
identitätsstiftendes T-Shirt <strong>für</strong><br />
die Romfahrt zu entwerfen. Der Bredenturm<br />
im Logo – das eigentliche<br />
Wahrzeichen <strong>der</strong> Schule – wurde auf<br />
dem T-Shirt gegen die Kuppel des<br />
Petersdomes ausgetauscht: eine<br />
sehr schöne und sinnfällige Verbindung<br />
zwischen <strong>der</strong> Schule und dem<br />
Ziel unserer Reise war damit hergestellt.<br />
Insgesamt wurden weit mehr<br />
als 3000 T-Shirts in den verschiedensten<br />
Größen und Farben bestellt<br />
und an die Teilnehmer verteilt: allein<br />
das eine große logistische und organisatorische<br />
Leistung!
10 Themenschwerpunkt 11<br />
Einen beson<strong>der</strong>s aufregenden Mittwoch verlebten die Klassen <strong>der</strong> Unterstufe in Ostia antica, dem<br />
Hafen des antiken Roms. Der Abstecher an das Meer wurde <strong>zum</strong> großen Spaß.<br />
© Kai Hasenbein, Schulen <strong>der</strong> Brede<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />
Busfahrt<br />
Allmählich rückte die Fahrt immer näher.<br />
Die Einteilung <strong>der</strong> Busse und Pavillons<br />
stand somit an. Alle Teilnehmer<br />
bewohnten in Rom verschiedene Arten<br />
von Pavillons, die in unterschiedlichen<br />
Größen auf unserem Platz verteilt<br />
waren, <strong>der</strong> sich einige Kilometer<br />
auswärts von Rom befand. Während<br />
die Einteilung <strong>der</strong> Unterkünfte relativ<br />
schnell vonstatten ging, bereitete die<br />
Busbelegung mehr Schwierigkeiten.<br />
Schließlich bildete jede Busgruppe<br />
während <strong>der</strong> gesamten Romfahrt eine<br />
Einheit, die bis auf den Ausflugtag alle<br />
Aktivitäten gemeinsam durchführte.<br />
Nicht alle Schüler konnten mit ihrer<br />
ganzen Klasse gemeinsam auf Tour<br />
gehen. Aber wir hatten ja von Anfang<br />
an immer betont, dass wir eine Schulfahrt<br />
planten und keine Klassenfahrt.<br />
Eine beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
stellte die Abfahrt <strong>der</strong> 27 Reisebusse<br />
dar. In Brakel wurde eigens da<strong>für</strong><br />
eine Straße abgesperrt, so dass sich<br />
eine mehr als vierhun<strong>der</strong>t Meter lange<br />
Reihe von Reisebussen dort aufstellen<br />
konnte. Nach einem Reisesegen<br />
auf dem dicht gedrängten Schulhof<br />
machte sich die gewaltige Busflotte<br />
auf den langen Weg nach Rom; auch<br />
viele Schaulustige waren gekommen,<br />
um sich dieses Schauspiel nicht entgehen<br />
zu lassen.<br />
In Rom angekommen, waren wir auf<br />
die logistische Unterstützung <strong>der</strong> Fa.<br />
Höffmann angewiesen. Diese hatte<br />
dort ein riesiges Essenszelt sowie<br />
eine mobile Großküche aufgestellt<br />
und mit kompetentem Personal bestückt.<br />
Bei den Mahlzeiten war es<br />
so möglich, alle Reisenden in etwa<br />
einer Stunde wirklich gut zu versorgen.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e die jeden Abend<br />
ab 22 Uhr angebotene Nachtmahlzeit<br />
(meistens Pizza o<strong>der</strong> Hot Dog)<br />
erwies sich bei den Schülern als ein<br />
Volltreffer. Zudem gab es rund um<br />
die Uhr kostenlose Getränke auf dem<br />
Platz: Für das leibliche Wohl war also<br />
vortrefflich gesorgt. Ein glückliches<br />
Händchen hatte auch die Expertengruppe<br />
bei <strong>der</strong> Aufstellung des Programms<br />
bewiesen. Alle wichtigen<br />
Sehenswürdigkeiten Roms standen<br />
so auf dem Programm <strong>der</strong> Bredengruppe.<br />
Überdies fungierten die<br />
Experten als Reiseführer an<br />
markanten Punkten: Kolosseum,<br />
Forum Romanum,<br />
Petersplatz,<br />
Engelsburg, Piazza<br />
Navona, Pantheon,<br />
Trevi-Brunnen …<br />
Differenziertes Programm<br />
Ein Tag unserer Fahrt war als Ausflugtag<br />
geplant: Für die jüngeren Schüler<br />
standen das nahe Ostia antica und<br />
ein Besuch am Strand auf dem Programm,<br />
die Mittelstufe war überwiegend<br />
in die Katakomben aufgebrochen<br />
und hatte anschließend noch<br />
Gelegenheit zu einem Stadtbummel,<br />
<strong>für</strong> die Größeren war <strong>der</strong> Besuch in<br />
Montecassino und vor allem in <strong>der</strong><br />
beeindruckenden Stadt Pompeji mit<br />
seiner atemberaubenden Kulisse vor<br />
dem Vesuv sicher noch ein ganz beson<strong>der</strong>er<br />
Höhepunkt unserer Fahrt.<br />
Die Schulen <strong>der</strong> Brede – Gymnasium,<br />
Realschule und Berufskolleg – sind<br />
während <strong>der</strong> Romfahrt eine <strong>für</strong> alle<br />
erfahrbare Einheit geworden. Wir haben<br />
eine Gemeinschaft erfahren und<br />
auch gelebt, in <strong>der</strong> je<strong>der</strong> nicht nur<br />
und ausschließlich an sich gedacht<br />
hat, in <strong>der</strong> wir Rücksicht aufeinan<strong>der</strong><br />
genommen haben und in <strong>der</strong> wir uns<br />
aufeinan<strong>der</strong> verlassen konnten.<br />
In den Morgenstunden des 28. September<br />
kamen alle 27 Busse wie<strong>der</strong><br />
wohlbehalten an <strong>der</strong> Brede an: nach<br />
einer erlebnisreichen Woche, die keiner<br />
so schnell vergessen wird, nach<br />
Wochen und Monaten <strong>der</strong> intensiven<br />
Vorbereitung und etwa zweieinhalb<br />
Jahre nach <strong>der</strong> ersten, von vielen<br />
noch <strong>für</strong> utopisch gehaltenen Idee:<br />
mit unserer ganzen Schule nach Rom<br />
zu fahren!<br />
Bei einem Nachtreffen einer Busgruppe<br />
einige Wochen später sagte<br />
ein Vater: „Wenn morgen wie<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Bus an <strong>der</strong> Brede stehen würde, ich<br />
würde sofort wie<strong>der</strong> einsteigen und<br />
mitfahren.“<br />
Anschrift des Autors:<br />
Matthias Koch<br />
stellvertreten<strong>der</strong> Schulleiter<br />
Schulen <strong>der</strong> Brede<br />
Bredenweg 7<br />
33034 Brakel<br />
0 52 72 / 39 16-0<br />
koch@schulen-<strong>der</strong>-brede.de<br />
Einführungstagung <strong>für</strong> neue Lehrerinnen und Lehrer an katholischen<br />
Schulen in Trägerschaft im Erzbistum Pa<strong>der</strong>born<br />
Monica Curino-Rosa<br />
Das Jugendhaus in Warburg–Hardehausen<br />
sollte <strong>für</strong> neue Kolleginnen<br />
und Kollegen unserer Schulen ein Ort<br />
<strong>der</strong> Begegnung sein, um mit ihnen gemeinsam<br />
die Aufgabe als Lehrperson<br />
an einer Schule in freier Trägerschaft<br />
zu reflektieren und zu vertiefen. Der<br />
Schwerpunkt <strong>der</strong> Einführungstagung<br />
lag auf dem Leitbild katholischer<br />
Schulen des Erzbistums Pa<strong>der</strong>born,<br />
das sich in unseren schulinternen<br />
Curricula wie<strong>der</strong>findet.<br />
Für die fachspezifischen Arbeitsgruppen<br />
bedeutete dies: das Umsetzen<br />
des Leitbildes in den schulinternen<br />
Curricula herauszuarbeiten und<br />
gegebenenfalls zu konkretisieren.<br />
Glücklicherweise handelte es sich bei<br />
den neuen Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />
um kreative Köpfe, die nicht<br />
nur in <strong>der</strong> Lage waren ihre Ergebnisse<br />
vorzustellen. Sie entwickelten Unterrichtsanimationen<br />
und Aufgaben <strong>für</strong><br />
die Anwesenden, um unmittelbar die<br />
Orientierung an und die Ausrichtung<br />
auf das Leitbild in den unterschiedlichen<br />
Fächern zu demonstrieren. Da<br />
die Vorstellung aller Gruppen den<br />
Rahmen sprengen würde, wird hier<br />
die Umsetzung <strong>der</strong> Ergebnisse <strong>für</strong><br />
den Deutschunterricht vorgestellt. An<br />
diesem Beispiel wird eine Erkenntnis<br />
deutlich: Utopisch wäre eine kontinuierliche<br />
Umsetzung <strong>der</strong> Themenkomplexe<br />
des Leitbildes im Unterricht.<br />
Jedoch sollte uns die mögliche punktuelle<br />
und doch konkrete Realisierung<br />
<strong>der</strong> christlichen Ausrichtung nach in-<br />
Ergebnisse <strong>der</strong> Arbeitsgruppe <strong>für</strong> das Fach Deutsch<br />
Die Welt als Schöpfung: zur Verantwortlichkeit bereit sein<br />
Zum Guten befähigen: zur Liebesfähigkeit führen<br />
Der Mensch: Einheit von Leib, Seele und Geist<br />
Sek I<br />
Fabeln:<br />
Bewertung <strong>der</strong> Handlungsabläufe<br />
Transfer<br />
Identifikation<br />
Moral/Lehre<br />
Perspektivwechsel<br />
Kommunikationstechniken<br />
nen – im Unterricht – bewusst werden,<br />
und diese nicht allein im Fach<br />
Religion.<br />
Die Arbeitsgruppe <strong>für</strong> das Fach<br />
Deutsch leitete ihre Präsentation mit<br />
einem kurzen Schauspiel ein: Jahrgang<br />
6 – Thema „Fabeln“. Eine Fabel<br />
wurde wie<strong>der</strong>gegeben, man musste<br />
natürlich aufzeigen, wenn man etwas<br />
sagen wollte und selbstverständlich<br />
ermahnte die Lehrerin ihre Schüler,<br />
wenn einfach in den Klassenraum<br />
gerufen wurde. Das Entscheidende<br />
war jedoch das Ergebnis <strong>der</strong> fiktiven<br />
Hausaufgabe: Die Lehre <strong>der</strong> ausgedachten<br />
Fabel, die besagt: „Sei mit<br />
deinen Gütern, deinem Besitz zufrieden.<br />
Das Verlangen nach Größerem<br />
kann manchmal den Verlust des Bisherigen<br />
bedeuten.“<br />
Sek II<br />
Iphigenie auf Tauris:<br />
Humanität<br />
(chr.) Motive <strong>für</strong> moralisches Handeln<br />
Bewertung von menschl. Handeln<br />
Hinterfragen von Rollenbil<strong>der</strong>n<br />
Empathie empfinden<br />
Sprache reflektieren<br />
Und was hat das jetzt mit dem Leitbild<br />
katholischer Schulen zu tun?<br />
Diese Einführung sollte deutlich machen,<br />
dass Erziehung auch im Unterricht<br />
stattfindet und dass Fabeln<br />
auch Lehren beinhalten, die geradewegs<br />
auf die Lebenswelt <strong>der</strong> Schülerinnen<br />
und Schüler übertragbar sind.<br />
Transferleistung, Perspektivwechsel<br />
und die Identifikation mit Figuren aus<br />
Fabeln lassen die Lernenden <strong>zum</strong> einen<br />
Geschichten erleben und gleichzeitig<br />
ermöglicht diese Erarbeitung<br />
den Kin<strong>der</strong>n den Raum <strong>der</strong> Reflexion<br />
des eigenen Handelns. Sie lernen in<br />
ersten Schritten das Beurteilen von<br />
Handlungsabläufen, die sie auf Alltagssituationen<br />
übertragen können.<br />
An diesem Beispiel, das auch auf<br />
an<strong>der</strong>e Bereiche des Deutschunterrichts<br />
in <strong>der</strong> Sekundarstufe I übertragen<br />
werden kann, sollte deutlich werden,<br />
dass <strong>der</strong> Themenbereich „Der<br />
Mensch: Einheit von Leib, Seele und<br />
Geist“ des Leitbildes unmittelbar im<br />
Unterricht, wenn auch nur in Ansätzen,<br />
angerissen werden kann.<br />
Auch in <strong>der</strong> Sekundarstufe II, am<br />
Beispiel <strong>der</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung mit<br />
dem Drama „Iphigenie auf Tauris“, ist<br />
diese Umsetzung möglich: Definitionen<br />
von Humanität, das Bewerten von<br />
menschlichem Handeln, zu dem auch<br />
christliche Motive <strong>für</strong> moralisches<br />
Handeln besprochen werden können,<br />
und das Hinterfragen von Rollenbil<strong>der</strong>n<br />
greifen auf Kriterien zurück,<br />
die das Leitbild katholischer Schulen<br />
ausmachen: „Die Welt als Schöpfung:<br />
Zur Verantwortung bereit sein“ und<br />
„Zum Guten befähigen: Zur Liebesfähigkeit<br />
führen“. Damit deutlich wurde,<br />
dass nicht nur diese zwei ausgewählten<br />
Unterrichtsthemen Raum <strong>für</strong> die<br />
Umsetzung einzelner Kriterien des<br />
Leitbildes bieten, wurden zu allen vier<br />
Kompetenzbereichen des Faches<br />
Gebiete zugeordnet, die jene Umsetzung<br />
ermöglichen: Kritik angemessen<br />
artikulieren zu können, För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Meinungsbildung, Empathie wecken.<br />
Diese und weitere Gebiete zeigten,<br />
dass Unterrichten an katholischen<br />
Schulen in freier Trägerschaft auch<br />
bedeutet, das Leitbild umsetzen zu<br />
können, das unseren Schulen eine<br />
Orientierung gibt. Ein Teil des Qualitätsbereiches<br />
7 – Die Eigenprägung<br />
katholischer Schulen – ist damit erfüllt.<br />
Anschrift <strong>der</strong> Autorin:<br />
Monica Curino-Rosa<br />
Schulen-<strong>der</strong>-Brede<br />
Gymnasium Brede<br />
Bredenweg 7<br />
33034 Brakel<br />
0 52 72 / 39 16-0<br />
info@schulen-<strong>der</strong>-brede.de
12 Neues aus Schulen und Schulabteilung 13<br />
Qualitätsanalyse<br />
an Schulen in katholischer Trägerschaft<br />
Ein Zwischenbericht<br />
Die Qualitätsanalyse NRW als Verfahren<br />
<strong>der</strong> externen Evaluation ist <strong>für</strong> alle<br />
Schulen in Nordrhein-Westfalen seit<br />
August 2006 verpflichtend. Ziel <strong>der</strong><br />
Qualitätsanalyse ist, Schulen und <strong>der</strong><br />
Schulaufsicht auf datengestützter Basis<br />
Erkenntnisse über die schulische<br />
Arbeit zur Verfügung zu stellen, die<br />
sie zur Qualitätssicherung, wie auch<br />
zur Qualitätsentwicklung nutzen können.<br />
Mit <strong>der</strong> landesweiten Einführung<br />
<strong>der</strong> Qualitätsanalyse NRW folgte im<br />
Jahre 2010 auf <strong>der</strong> Grundlage eines<br />
Kooperationsvertrages zwischen den<br />
Bistümern und dem Land NRW <strong>der</strong><br />
Beginn <strong>der</strong> Qualitätsanalyse an Schulen<br />
in katholischer Trägerschaft. Drei<br />
landesweit tätige kirchliche Qualitätsprüfer<br />
nehmen in Zusammenarbeit<br />
mit Qualitätsprüfern <strong>der</strong> Dezernate<br />
4Q <strong>der</strong> jeweiligen Bezirksregierungen<br />
die Durchführung <strong>der</strong> Analysen vor.<br />
Ihre Aufgaben bestehen in <strong>der</strong> Vorbereitung<br />
und Durchführung <strong>der</strong> Schulbesuche<br />
sowie in <strong>der</strong> Dokumentation<br />
<strong>der</strong> Ergebnisse in einem Qualitätsbericht.<br />
Mit Ende des Schuljahres<br />
2012/13 werden über 80 Schulen in<br />
katholischer Trägerschaft von den<br />
Qualitätsteams besucht worden sein.<br />
Qualitätsanalysen im<br />
Erzbistum Pa<strong>der</strong>born<br />
Die beschriebenen Ergebnisse geben<br />
einen Zwischenstand <strong>der</strong> Analysen<br />
im Erzbistum Pa<strong>der</strong>born wie<strong>der</strong>. Sie<br />
beziehen sich auf den Besuch von<br />
10 Gymnasien, 3 Realschulen und 1<br />
Berufskolleg im Bezirk Arnsberg. Unabhängig<br />
vom eher geringen Umfang<br />
<strong>der</strong> Stichprobe sind mit dem vergleichenden<br />
Blick auf Qualitätsanalysen<br />
in an<strong>der</strong>en Bistümern die hier erhobenen<br />
Daten durchaus vergleichbar.<br />
Eine Bilanzierung <strong>der</strong> bisher besuchten<br />
Schulen nach Stärken und<br />
Schwächen veranschaulicht die<br />
nachstehende Grafik. Ausgewählte<br />
signifikante Aspekte aus dem Qualitätstableau<br />
sollen aufzeigen, an welchen<br />
Stellen sich Schulen in katholischer<br />
Trägerschaft beson<strong>der</strong>s positiv<br />
hervortun, wo sich aber auch mitunter<br />
(deutliche) Handlungsfel<strong>der</strong> aufzeigen.<br />
Abweichungen in den positiven<br />
Wertebereich bedeuten übertroffene<br />
Erwartungen jenseits <strong>der</strong> Qualitätsstufe<br />
3 (Norm). Analoges gilt <strong>für</strong> Abweichungen<br />
nach unten.<br />
1.3<br />
3.1<br />
3.2<br />
3.3<br />
3.4<br />
3.5<br />
7.1<br />
7.2<br />
7.3<br />
2.1<br />
2.2<br />
2.4<br />
2.6<br />
5.2<br />
6.2<br />
Stefan Zingler<br />
- 1,00 - 0,50 0,00 0,50 1,00<br />
Bilanzierung an ausgewählten Aspekten des QTableaus, Mittelwerte<br />
aller besuchten kath. Schulen im Bezirk Arnsberg<br />
Bilanzierung <strong>der</strong> Stärken<br />
Geht man vom dualen Ansatz des<br />
Bildungs- und Erziehungsauftrages<br />
einer Schule aus, so lässt sich feststellen,<br />
dass im Wesentlichen alle<br />
Aspekte, die die Erziehungsarbeit katholischer<br />
Schulen ausmachen, eine<br />
deutlich positive Bewertung zeigen.<br />
In <strong>der</strong> Sprache <strong>der</strong> Qualitätsanalyse<br />
als „vorbildlich“ ausgeprägt sind Aspekte,<br />
die die Ausbildung personaler<br />
Kompetenzen <strong>der</strong> Schülerinnen und<br />
Schüler betreffen. Der umfassende<br />
Bereich <strong>der</strong> Schulkultur, d. h. katholische<br />
Schule als Lebensraum, das<br />
soziale Klima, die sächlichen Ausstattungen,<br />
die Partizipation aller am<br />
Schulleben Beteiligten gelingt den<br />
untersuchten Schulen in beson<strong>der</strong>er<br />
Weise. Vor dem Hintergrund ihres<br />
christlichen Profils agieren Lehrkräfte<br />
und Schulleitungen, aber auch Mitarbeiterinnen<br />
des nicht lehrenden Personals<br />
in einer den Schülerinnen und<br />
Schülern zugewandten Art und Weise.<br />
In diesem Sinne stellt sich Schule<br />
als pastoralen Ort dar. Gut aufgestellte<br />
Konzeptionen bieten Orientierung<br />
in Fragen von Werthaltungen und<br />
Engagement gegenüber dem Nächsten.<br />
Der Gang durch das Kirchenjahr,<br />
insbeson<strong>der</strong>e in den geprägten Zeiten,<br />
ist ebenso selbstverständlich wie<br />
Formen regelmäßiger Gottesdienste.<br />
Flankierend hierzu sind Schulgebäude<br />
und -gelände in den allermeisten<br />
Fällen in gutem bis sehr gutem Zustand,<br />
in denen das Lernen in gepflegter,<br />
ansprechen<strong>der</strong> Atmosphäre<br />
gelingen kann.<br />
Bilanzierung <strong>der</strong> Schwächen<br />
Handlungsfel<strong>der</strong> <strong>für</strong> Schulentwicklung<br />
ergeben sich hinsichtlich<br />
des systemischen Verständnisses<br />
von gutem Unterricht. Gemeinsame<br />
Verabredungen in <strong>der</strong> Entwicklung<br />
schulinterner Curricula auf <strong>der</strong><br />
Grundlage <strong>der</strong> kompetenzorientierten<br />
Lehrpläne, aber auch Aussagen über<br />
Leistungsanfor<strong>der</strong>ungen und <strong>der</strong>en<br />
gleichsinnige Bewertung, auch über<br />
Fachschaftsgrenzen hinaus, sind bislang<br />
zu wenig etabliert.<br />
Im Hinblick auf einen individualisierenden<br />
und differenzierenden Unterricht<br />
werden noch zu wenige Lernangebote<br />
gestaltet, die in unterschiedlichem<br />
Umfang o<strong>der</strong> unterschiedlicher<br />
Zeit bearbeitet werden können. Die<br />
Berücksichtigung <strong>der</strong> individuellen<br />
Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> Schülerinnen<br />
und Schüler durch niveaudifferente<br />
Aufgabenstellungen ist selten positiv<br />
zu verzeichnen. Gleiches gilt <strong>für</strong><br />
Lernarrangements <strong>zum</strong> selbstständigen<br />
Lernen. Diese Beobachtungen<br />
verweisen darauf, dass die individuelle<br />
För<strong>der</strong>ung im Unterricht noch<br />
nicht hinreichend umgesetzt<br />
wird und Entwicklungsbedarf<br />
aufzeigt.<br />
In den oftmals gut strukturierten Jahresarbeitsplänen<br />
<strong>der</strong> Schulen sollten<br />
Themen zur Unterrichtsentwicklung<br />
eine stärkere Berücksichtigung finden.<br />
Dieses schließt in Konsequenz<br />
eine im diesem Sinne gestaltete Fortbildungsplanung<br />
mit ein. Im Sinne<br />
von qualitätsorientiertem Handeln<br />
bleibt es bei Fragen <strong>der</strong> Selbstvergewisserung<br />
in <strong>der</strong> Regel auf <strong>der</strong><br />
Stufe des informellen Austausches.<br />
Eine datengestützte Evaluationskultur<br />
zur Überprüfung <strong>der</strong> Wirksamkeit<br />
<strong>der</strong> Schulprogrammarbeit, insbeson<strong>der</strong>e<br />
im Hinblick auf die Unterrichtsentwicklung<br />
und zur Steuerung <strong>der</strong><br />
Schulentwicklungsprozesse, sollte<br />
systematischer angelegt werden. Es<br />
ist in den Schulen zu selten erkennbare<br />
Praxis, bereits bei <strong>der</strong> Planung<br />
eines Entwicklungsvorhabens Kriterien<br />
festzulegen, anhand <strong>der</strong>er sich in<br />
einer späteren Auswertung <strong>der</strong> Erfolg<br />
überprüfen lässt.<br />
Fazit<br />
„Unsere Schule ist richtig gut“. Diese<br />
Aussage, in unterschiedlichen Interviewgruppen<br />
gehört, unterstreicht<br />
das oft auf eine sehr lange währende<br />
Tradition manifestierte Qualitätsempfinden<br />
über die katholische Schule vor<br />
Ort. Gute Anmeldezahlen, trotz mitunter<br />
spürbarer demografischer Einschnitte<br />
in den Kommunen, belegen<br />
die Nachfrage nach einer<br />
grundsoliden und wertevermittelnden<br />
Schulbildung.<br />
Eine gute<br />
Schule zu sein<br />
ist aus heutiger Sicht betrachtet mitnichten<br />
ein Selbstläufer. Sie ist gleichwohl<br />
Anspruch und Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />
<strong>der</strong> hohen Akzeptanz auch weiterhin<br />
entsprechen zu wollen. Der von <strong>der</strong><br />
Qualitätsanalyse mit ihrem externen<br />
Blick in vielen Punkten bestätigte<br />
beachtliche Ausbaustand, aber auch<br />
die aufgezeigten Handlungsfel<strong>der</strong>n,<br />
sollten den Schulen einen Orientierungsrahmen<br />
geben, den sie nutzen,<br />
um Schulentwicklung fokussiert nach<br />
vorne zu denken. Hilfestellungen<br />
bei <strong>der</strong> Interpretation des Qualitätsberichtes,<br />
aber auch in Fragen <strong>der</strong><br />
Schul- und Unterrichtsentwicklung<br />
bietet die Hauptabteilung „Schule<br />
und Erziehung“ in Form von Schulentwicklungsberatern<br />
im Kernteam<br />
um ihren Leiter Dr. Michael Gerhardts.<br />
Direkte Wege in <strong>der</strong> Erörterung <strong>der</strong><br />
Ergebnisse und daraus abzuleitende<br />
Maßnahmen des Qualitätsmanagements<br />
sind das<br />
Bindeglied eines zeitnahen<br />
Nachgangs <strong>der</strong><br />
Qualitätsanalyse.<br />
Anschrift des Autors:<br />
OStD i. K. Stefan Zingler M. A.<br />
Leiter <strong>der</strong> Stabsstelle Qualitätsanalyse an<br />
Katholischen Schulen in freier Trägerschaft<br />
in <strong>der</strong> Hauptabteilung Schule und Erziehung<br />
Am Domplatz 15 (Konrad-Martin-Haus)<br />
33098 Pa<strong>der</strong>born<br />
0 52 51 / 125-1930<br />
stefan.zingler@erzbistum-pa<strong>der</strong>born.de<br />
Grundsätzliches <strong>zum</strong> Thema Qualitätsanalyse an Schulen in katholischer Trägerschaft ist bereits in den <strong>Schulinformationen</strong> 2011<br />
(<strong>Heft</strong> 1: S. 4–7) veröffentlicht. Dieser Beitrag und einige weiterführende Artikel finden Sie auch auf <strong>der</strong> Homepage <strong>der</strong> Schulabteilung<br />
www.schuleun<strong>der</strong>ziehung.de Katholische Schulen Qualitätsanalyse.
14 Neues aus Schulen und Schulabteilung 15<br />
„Das Qualitätsmanagement wird sich dauerhaft<br />
etablieren und unsere Schulen weiter voran bringen“<br />
Qualitätsanalyse (QA) und Qualitätsmanagement<br />
(QM) bilden den Qualitätsmanagement-Kreislauf<br />
(QMK) <strong>für</strong><br />
die öffentlichen Schulen und das katholische<br />
Ersatzschulwesen gleichermaßen.<br />
Zwischen den fünf (Erz-)Bistümern<br />
in NRW und dem Ministerium<br />
<strong>für</strong> Schule und Weiterbildung ist eine<br />
Kooperation unterzeichnet worden,<br />
die die Grundlage <strong>der</strong> staatlichen QA<br />
gleichermaßen <strong>für</strong> katholische Schulen<br />
rechtswirksam werden lässt.<br />
Über die zwischen Kirche und Staat<br />
vereinbarte kooperative QA, die im<br />
Frühjahr 2011 als eine zunächst auf<br />
fünf Jahre befristete Pilotphase startete,<br />
ist ausführlich in den <strong>Schulinformationen</strong><br />
2011 (<strong>Heft</strong> 1) berichtet<br />
worden. Zusätzlich stellt Stefan Zingler<br />
mit seinem Beitrag in diesem <strong>Heft</strong><br />
einen ersten Zwischenbericht mit Erfahrungswerten<br />
aus bisher erfolgten<br />
Qualitätsanalysen vor.<br />
Ergänzend wird in dieser Ausgabe<br />
auch das Qualitätsmanagement und<br />
damit <strong>der</strong> komplette Qualitätsmanagementkreislauf<br />
in einem Interview<br />
mit Dr. Michael Gerhardts vorgestellt.<br />
Als Schulträger-Begleiter ist Dr. Gerhardts<br />
<strong>für</strong> die „Gesamtkonzeption<br />
Qualitätsmanagement“ zur beson<strong>der</strong>en<br />
Profilierung des katholischen Ersatzschulwesens<br />
auf Bistumsebene<br />
zuständig.<br />
Er koordiniert und begleitet die Aufbau-<br />
und Erprobungsphase des<br />
schulträgereigenen Qualitätsmanagements,<br />
bei dem die Qualitätsentwicklung<br />
und Qualitätssicherung <strong>der</strong><br />
Schulen im Vor<strong>der</strong>grund steht. Ferner<br />
obliegt dem Schulträger-Begleiter die<br />
Entwicklung und Studienleitung von<br />
Basis- und Ergänzungsqualifizierungen<br />
<strong>für</strong> die Lehrkräfte katholischer<br />
Schulen, die u. a. zu Mo<strong>der</strong>atoren<br />
und Trainern fortgebildet und als<br />
Mitglie<strong>der</strong> des trägereigenen QM-<br />
Beratungsteams in den Schulen als<br />
Schulentwicklungsberater bzw. –begleiter<br />
(SEB) eingesetzt werden.<br />
Das Interview führte <strong>der</strong> <strong>für</strong> die <strong>Schulinformationen</strong><br />
zuständige Redakteur<br />
Christoph Quasten.<br />
Quasten: QM ist ein Begriff, den wir<br />
eher aus Krankenhäusern o<strong>der</strong> Unternehmen<br />
kennen. Wie kommt dieser<br />
Begriff in den Kontext Schule und Bildung?<br />
Dr. Gerhardts: In <strong>der</strong> Tat, Qualitätsmanagement<br />
ist eine Begrifflichkeit<br />
aus <strong>der</strong> Wirtschaftswissenschaft und<br />
seit Jahren in vielen Berufsfel<strong>der</strong>n<br />
fest verankert. Im Bildungsbereich<br />
hingegen ist das QM Teil des Qualitätsmanagement-Kreislaufs<br />
(QMK).<br />
Dieser beinhaltet die Vorbereitung zur<br />
QA, die Durchführung und den Nachgang<br />
zur QA. QM im Bildungsbereich<br />
umfasst aber mehr, nämlich die systemische<br />
Schul- und Unterrichtsentwicklung<br />
insgesamt.<br />
Quasten: Um noch einmal mein Beispiel<br />
vom Gesprächseinstieg aufzunehmen.<br />
QM im Krankenhaus bedeutet:<br />
Ergebnisse sind messbar,<br />
Leistungen <strong>für</strong> Patienten o<strong>der</strong> Arbeitsbedingungen<br />
<strong>für</strong> Mitarbeitende haben<br />
sich verbessert. Auf den Schulbereich<br />
formuliert: Was hat eine Schule denn<br />
von diesem QM-Prozess? Lernen<br />
Schüler anschließend besser, sind die<br />
Lehrer glücklicher?<br />
Dr. Gerhardts: Wir nehmen nach<br />
<strong>der</strong> Qualitätsanalyse mit dem QM-<br />
Prozess die Gesamtheit <strong>der</strong> Schule<br />
in den Blick. Um den Nutzen <strong>für</strong> die<br />
Schüler beispielhaft deutlich zu machen:<br />
Das Hauptmonitum <strong>der</strong> QA liegt<br />
in <strong>der</strong> als erfor<strong>der</strong>lich erachteten Optimierung<br />
des Unterrichts. Erstmals<br />
ermöglichen es die Messinstrumente<br />
<strong>der</strong> QA, maßgeschnei<strong>der</strong>te Lehrerfortbildungsangebote<br />
zu konzipieren,<br />
die den Schülern unmittelbar zugute<br />
kommen. O<strong>der</strong>: Im siebten Jahr wird<br />
das Zentralabitur durchgeführt mit immer<br />
noch vorkommenden Irritationen<br />
bei <strong>der</strong> Aufgabenstellung. Hier könnten<br />
Erkenntnisse <strong>der</strong> QA-Ergebnisse<br />
u. a. dazu führen, das Anfor<strong>der</strong>ungsprofil<br />
zentral gestellter Aufgaben im<br />
Vorfeld über das QM mit weniger<br />
Abstimmungsproblemen zwischen<br />
verschiedenen Facharbeitskreisen<br />
zu schärfen. Die Bedeutung <strong>für</strong> das<br />
Lehrerkollegium: QM will Entlastung<br />
schaffen. Wenn beispielsweise eine<br />
Fachkonferenz eine Projektgruppe<br />
eingerichtet hat, können Ergebnisse<br />
auch auf an<strong>der</strong>e Fächer übertragen<br />
und so zeitintensive Doppelarbeiten<br />
vermieden werden. Das, was dort erarbeitet<br />
worden ist, bedeutet Entlastung<br />
<strong>für</strong> alle. Letztendlich gelingt das<br />
nur in einer kontinuierlichen Qualitätsentwicklung<br />
und -sicherung. Zeitersparnis<br />
und Effektivitätssteigerung<br />
<strong>für</strong> Schüler und Lehrer sind <strong>der</strong> Gewinn<br />
aus diesem Prozess im Alltag.<br />
Quasten: Sie führen hier zwei neue<br />
Begriffe in das Gespräch ein: Qualitätsentwicklung<br />
und -sicherung Was<br />
darf man sich darunter vorstellen?<br />
Dr. Gerhardts: Qualitätsentwicklung<br />
bedeutet kurz, mittel- und langfristige<br />
Bildungsvorhaben zu erarbeiten,<br />
die am Schulstandort die jeweilige<br />
Schule wettbewerbsfähiger werden<br />
lässt o<strong>der</strong> im Idealfall zu ihrem Alleinstellungsmerkmal<br />
führt. Das kann<br />
beispielsweise bedeuten: Vielleicht<br />
muss die Schule mit einem weiteren<br />
Bildungsgang ausgestattet werden.<br />
Sind Funktionsstelleninhaber heutigen<br />
Standards entsprechend aufgestellt?<br />
O<strong>der</strong> auch: Professionelle<br />
Stärkung und Fortschreibung des<br />
Eigenprofils unter Einbeziehung von<br />
Experten.<br />
Quasten: Und welche Bedeutung hat<br />
hier die Qualitätssicherung?<br />
Dr. Gerhardts: Qualitätssicherung<br />
bedeutet nicht, dass man sich – wie<br />
oft in <strong>der</strong> Vergangenheit an etlichen<br />
Schulen geschehen – sobald die Qualitätsanalyse<br />
bevorsteht – mit einem<br />
guten o<strong>der</strong> <strong>zum</strong>indest gut gemeinten<br />
Rat seitens <strong>der</strong>er, die die QA bereits<br />
hinter sich haben, begnügt und dann<br />
fälschlicherweise etwas auf die eigene<br />
Schule zu übertragen versucht,<br />
was sich so nicht übertragen lässt.<br />
Je näher die QA rückt, desto weniger<br />
darf Aktionismus an die Stelle durchdachter<br />
schulform- und standortbezogener<br />
Entwicklungsmaßnahmen<br />
treten. Qualitätsentwicklung und -sicherung<br />
gelingt mit Zeitrichtwerten,<br />
festgehalten in einem Jahresarbeitsplan,<br />
<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Maxime basiert:<br />
„Weniger ist mehr.“<br />
Quasten: Wie sieht denn die Reaktion<br />
in <strong>der</strong> Schule aus, wenn bekannt<br />
wird, dass die „QA“ in die Schule<br />
kommt. Eigentlich müssen sich doch<br />
alle Beteiligten freuen, dass ihre Arbeit<br />
professionell begleitet und analysiert<br />
wird.<br />
Dr. Gerhardts: Offen gesagt, die<br />
Freude hält sich zunächst einmal aus<br />
nachvollziehbaren Gründen in Grenzen.<br />
Wenn man über einen<br />
langen Zeitraum immer wie<strong>der</strong><br />
gehört hat: „Ihr müsst<br />
reformieren“, und etliche<br />
<strong>der</strong> Reformen – angestoßen<br />
durch die Bildungspolitik –<br />
nicht kompatibel waren mit<br />
<strong>der</strong> Realität des Schulalltags<br />
o<strong>der</strong> aber nur ein Mehr an<br />
Arbeit bedeutet haben und<br />
hinterher die Ergebnisse nicht<br />
einmal zur Auswertung gelangten,<br />
dann ist ein Kollegium<br />
aus meiner Sicht zurecht<br />
skeptisch. Viele sagen: „Das<br />
reicht uns.“<br />
QA und QM aber sind heute kein Zufallsprodukt<br />
mehr, kein partielles Anfassen<br />
<strong>der</strong> Schulentwicklungsarbeit.<br />
Der Qualitätsmanagement-Kreislauf<br />
wird bleiben, während die Instrumente<br />
standardisierter Messverfahren<br />
zu verfeinern und zu optimieren<br />
sind. Und: An dieser Stelle sind wir<br />
als katholischer Ersatzschulträger<br />
gut beraten, den vom Gesetzgeber<br />
eingeräumten Freiraum eigenverantwortlich<br />
zu nutzen; ein wichtiger und<br />
komplexer Teil des Qualitätsmanagements,<br />
den es im weiteren Verlauf des<br />
Gesprächs noch zu vertiefen gilt.<br />
Die Qualitätsanalyse hilft zudem <strong>der</strong><br />
Schulleitung. Wurden Vorschläge <strong>der</strong><br />
Schulleitung mitunter vom Kollegium<br />
bei häufig wie<strong>der</strong>kehrenden Problembereichen<br />
(z. B. Entlastungsstunden)<br />
skeptisch betrachtet und eher zögerlich<br />
umgesetzt („Nun fängt sie/er<br />
schon wie<strong>der</strong> an.“), so kann jetzt auf<br />
die Ergebnisse <strong>der</strong> QA und den daraus<br />
resultierenden Handlungsbedarf<br />
verwiesen werden.<br />
Ich habe bis jetzt als Schulträger-<br />
Begleiter an fünf QA-Durchgängen<br />
unserer Realschulen, Gymnasien und<br />
einem Berufskolleg teilgenommen.<br />
Meine Einschätzung, sich an <strong>der</strong> QA<br />
mit Herrn Zingler als Qualitätsprüfer<br />
des Trägers und weiteren staatlichen<br />
Qualitätsprüfern beteiligt zu haben, ist<br />
richtig, weil wir damit erstmalig eine<br />
anerkannte Vergleichbarkeit <strong>zum</strong> öffentlichen<br />
Schulwesen dokumentieren.<br />
Quasten: Worin besteht die vertragliche<br />
Grundlage <strong>für</strong> QA und QM an<br />
unseren Schulen?<br />
Dr. Gerhardts: Die vertragliche<br />
Grundlage besteht – wie im Vorspann<br />
beschrieben – im Rahmenkooperationsvertrag<br />
zwischen dem Land<br />
NRW und den fünf (Erz-)-Bistümern<br />
und ist ab 2011 zunächst auf fünf<br />
Jahre befristet. Das im öffentlichen<br />
Schulwesen bereits 2006 eingeführte<br />
Qualitätsanalyse-Verfahren mit sechs<br />
Qualitätsbereichen gilt seit 2011 auch<br />
<strong>für</strong> unsere staatlich genehmigten Ersatzschulen<br />
mit einem zusätzlichen<br />
Qualitätsbereich, dem 7. Kapitel, Eigenprägung<br />
katholischer Schulen in<br />
freier Trägerschaft.<br />
Die amtlichen Bestimmungen gelten<br />
ausschließlich <strong>für</strong> die kooperative QA,<br />
während das Qualitätsmanagement<br />
an keine staatlichen Vorgaben bzgl.<br />
Schulberatung / -begleitung gebunden<br />
ist. Den uns gewährten Freiraum, d. h.<br />
die den Ersatzschulen seitens des<br />
Gesetzgebers zugestandene An<strong>der</strong>sartigkeit,<br />
die unsererseits gleichwertig<br />
nachzuweisen ist, gilt es möglichst<br />
voll auszuschöpfen! Die bisher aus<br />
den Qualitätsanalysen gewonnenen<br />
Erkenntnisse versuchen wir zurzeit mit<br />
dem Aufbau und <strong>der</strong> Ausgestaltung<br />
eines schulträgereigenen Qualitätsmanagements<br />
zu beantworten.<br />
Analog dem Einsatz von Kompetenzteams<br />
im öffentlichen Schulwesen<br />
qualifizieren wir seit dem<br />
Schuljahr 2011/12 unsere<br />
Lehrerinnen und Lehrer zu<br />
Schulentwicklungsberatern<br />
(SEB lautet das offizielle Kürzel),<br />
um von Fremdreferenten<br />
mit ihren Unterstützungsangeboten<br />
unabhängiger zu<br />
werden. Mittlerweile haben<br />
wir vier eigene Qualifizierungsmaßnahmen<br />
durchgeführt<br />
und weitere sind geplant.<br />
Zur Schaffung kostengünstiger<br />
Strukturen beabsichtigt<br />
<strong>der</strong> Schulträger bei<br />
Dr. Michael Gerhardts (62) leitet den Bereich Qualitätsmanagement<br />
und Schulentwicklungsberatung <strong>für</strong> die Schulen<br />
in Trägerschaft des Erzbistums Pa<strong>der</strong>born.
16 Neues aus Schulen und Schulabteilung 17<br />
ähnlich gelagerten Schulentwicklungsanliegen<br />
Unterstützungsangebote<br />
Schulstandort übergreifend <strong>für</strong><br />
ein und dieselben Schulformen zu<br />
bündeln. Ich erlaube mir den Hinweis:<br />
Obwohl wir uns erst in <strong>der</strong> Aufbauund<br />
Erprobungsphase <strong>für</strong> das QM<br />
befinden, haben wir bereits ein erstes<br />
diesbezügliches Realschultreffen<br />
durchgeführt. Zudem ist intendiert,<br />
vor Ablauf des Rahmenkooperationsvertrages<br />
das Qualitätsanalyse-<br />
Verfahren <strong>für</strong> uns auf den Prüfstand<br />
zu stellen, um so die Beson<strong>der</strong>heiten<br />
einzelner Schulen besser berücksichtigen<br />
zu können und das Eigenprofils<br />
des Schulträgers zu stärken.<br />
Quasten: Wie sieht <strong>der</strong> Alltag eines<br />
QM-Beauftragten aus? Kein Tag wie<br />
je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e?<br />
Zur Person<br />
Dr. Michael Gerhardts (62) hat im Schuljahr 1978/79 als Lehrer<br />
am Mallinckrodt-Gymnasium in Dortmund seine Laufbahn im<br />
kirchlichen Dienst des Erzbistums Pa<strong>der</strong>born begonnen. Er ist<br />
Mehrfach-Laufbahnerfüller des höheren Schul- und Hochschuldienstes<br />
mit den Fächern Deutsch, Pädagogik, Wirtschafts- und<br />
Sozialwissenschaften.<br />
Ab 1982 ist Dr. Gerhardts neben seiner Lehrertätigkeit mit Schulträgeraufgaben<br />
betraut worden. Seine Bestellung als Studienleiter<br />
an den erzbischöflichen Schulen und im Bistums-Schulsystem erfolgte<br />
1987 <strong>für</strong> Schul- und Bildungsberatung sowie Qualitätsentwicklung<br />
und Qualitätssicherung.<br />
Dr. Gerhardts: Ja, das trifft zu. Es sind<br />
abwechslungsreiche Tage verbunden<br />
mit zahlreichen, langen Autofahrten<br />
zu unseren Schulen. Konkret sieht ein<br />
Tag so aus: Einige unserer Schulleitungen<br />
bitten mich, die Qualitätsanalyse<br />
mit vorzubereiten, indem ich u. a.<br />
bei <strong>der</strong> Einrichtung einer Steuergruppe<br />
<strong>für</strong> Schulentwicklungsbelange<br />
helfe und die Steuergruppen-Arbeit<br />
begleite. Spätestens aber werde ich<br />
von den bistumseigenen Schulen<br />
angefragt, wenn die QA-Ergebnisse<br />
vorliegen und es dann gilt, aus diesen<br />
Ergebnissen Zielvereinbarungen<br />
zu erarbeiten. Die Zielvereinbarungen<br />
werden von <strong>der</strong> Schulleitung, dem<br />
zuständigen Referenten <strong>der</strong> Schulabteilung<br />
und von mir unterzeichnet.<br />
Wenn die Zielvereinbarungen dann<br />
dokumentiert sind, beginnt meine eigentliche<br />
Aufgabe: Welche Unterstützungsangebote<br />
benötigt die jeweilige<br />
Schule? Können wir diese Unterstützung<br />
mit den von uns bereits qualifizierten<br />
Schulentwicklungsberatern<br />
(SEB) leisten o<strong>der</strong> müssen wir uns<br />
während unserer Aufbau- und Erprobungsphase<br />
noch externer Fachmo<strong>der</strong>atoren<br />
bedienen?<br />
Es gibt einen weiteren Aufgabenbereich,<br />
<strong>der</strong> meinen beruflichen Alltag<br />
als Studienleiter unseres QM-Kernteams<br />
<strong>für</strong> die Schulentwicklungsberatung<br />
prägt. Im QM-Kernteam arbeite<br />
ich zur Zeit gemeinsam mit Frau<br />
Dr. Heimann-Störmer und Herrn Dr.<br />
Matthias Korten. Wir sind Ausbil<strong>der</strong> –<br />
auch Trainer genannt – <strong>für</strong> diejenigen,<br />
die als SEB qualifiziert werden möchten.<br />
Die qualifizierten Kolleginnen und<br />
Kollegen gehören dann unserem QM-<br />
Erweiterungsteam an. Mitglie<strong>der</strong> des<br />
QM-Kern- und Erweiterungsteams<br />
unterbreiten gemeinsam auf Grundlage<br />
getroffener Zielvereinbarungen<br />
Unterstützungsangebote <strong>der</strong> systemischen<br />
Schul- und Unterrichtsentwicklung.<br />
Für die kommenden Schuljahre<br />
haben wir uns vorgenommen,<br />
weitere Schulentwicklungsberater<br />
zu qualifizieren, um möglichst bald<br />
das gesamte Spektrum schulischer<br />
Qualitätsentwicklung und -sicherung<br />
ohne Fremdhilfe abdecken zu können.<br />
Je<strong>der</strong> SEB wird bei seinem Einsatz<br />
in katholischen Schulen auf Bistumsebene<br />
– außer in seiner eigenen<br />
– von einem <strong>der</strong> drei Mitglie<strong>der</strong> des<br />
Kernteams begleitet, vergleichbar <strong>der</strong><br />
Regelung, dass Qualitätsanalysen<br />
grundsätzlich von zwei Qualitätsprüfern<br />
durchgeführt werden.<br />
Nicht zu vergessen ist, dass Zielvereinbarungen<br />
nach etwa einem Jahr<br />
zwischenbilanziert werden, um festzustellen,<br />
inwieweit die Schulentwicklungsarbeit<br />
erfolgreich war o<strong>der</strong><br />
an welchen Stellen es noch <strong>der</strong> Nachbesserung<br />
bedarf. Eine klar festgelegte<br />
Marschroute benennt dann, wie<br />
es inhaltlich und zeitlich weiter geht.<br />
Quasten: Sie haben es schon angedeutet.<br />
Sie sind im Bistum viel unterwegs<br />
und wohnen in Dortmund?<br />
Dr. Gerhardts: Das ist richtig. In <strong>der</strong><br />
Anfangsphase meiner Tätigkeit <strong>für</strong><br />
den Schulträger und die durch ihn<br />
mir übertragenen Son<strong>der</strong>aufgaben<br />
bin ich jährlich bis zu 40.000 Kilometern<br />
unterwegs gewesen. Dortmund<br />
hat sich seit jeher als Wohnort <strong>für</strong><br />
meine Schulträger-Tätigkeit als ein<br />
guter Standort erwiesen, da zahlreiche<br />
Schulen in Trägerschaft des<br />
Erzbistums im bevölkerungsintensiveren<br />
Westteil liegen. Seit Beginn des<br />
Schuljahres 2012/13 und meiner ausschließlichen<br />
Aufgabenzuweisung <strong>für</strong><br />
den Qualitätsmanagement-Bereich<br />
haben sich meine gefahrenen Jahreskilometer<br />
reduziert. Gleichwohl gibt<br />
es nach wie vor Arbeitstage, an denen<br />
ich mehr als 300 km zurücklege,<br />
<strong>zum</strong>al dann, wenn ich zwei Schulen<br />
besuche und eine davon östlich von<br />
Pa<strong>der</strong>born liegt. Solange ich jedoch<br />
an den Schulen weiterhin freudig begrüßt<br />
werde, nehme ich längere Fahrzeiten<br />
gern auf mich.<br />
Quasten: Herr Dr. Gerhardts, wir danken<br />
Ihnen <strong>für</strong> dieses ausführliche Gespräch.<br />
Abordnungen und Son<strong>der</strong>-Beauftragungen im Fach- und Führungsmanagement<br />
führten Dr. Gerhardts in weitere kirchliche<br />
Bildungseinrichtungen. Lehrbeauftragter <strong>der</strong> KFH (Vorgängereinrichtung<br />
<strong>der</strong> KatHo NW) war er in den 80er Jahren. Seine nebenberufliche<br />
Dozentur <strong>für</strong> Wirtschaftswissenschaft im öffentlichen<br />
Hochschulbereich dauerte über 25 Jahre.<br />
In <strong>der</strong> Lehrerfortbildung war er im Laufe <strong>der</strong> Jahre Referent, Lehrgangsleiter<br />
und wissenschaftlicher Begleiter. Seit 1990 ist Dr. Gerhardts<br />
im Bereich <strong>der</strong> Elternbildungsarbeit <strong>der</strong> Schulabteilung und<br />
<strong>der</strong> KED eingesetzt. 2009 wurde er in den Stiftungsvorstand <strong>der</strong><br />
Marienschule in Bielefeld berufen und ist in Personalunion Leiter<br />
des <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> Schule, Erziehungs- und Fachwissenschaften.<br />
Das Diözesanmuseum in Pa<strong>der</strong>born wird im Verbund mit dem Museum in <strong>der</strong> Kaiserpfalz und <strong>der</strong> Städtischen Galerie einer <strong>der</strong> drei Ausstellungsorte<br />
sein.<br />
CREDO – Christianisierung Europas<br />
im Mittelalter<br />
Große Mittelalterausstellung in Pa<strong>der</strong>born vom 26. Juli bis 3. November <strong>2013</strong><br />
Wie wurde Europa christlich? Was<br />
wissen wir über die Glaubensvorstellungen<br />
<strong>der</strong> Menschen, bevor sie mit<br />
dem Christentum in Kontakt kamen?<br />
Die Ausbreitung des Christentums<br />
in Europa ist Thema einer großen<br />
kunst- und kulturhistorischen Ausstellung<br />
in Pa<strong>der</strong>born. Neben einer<br />
ersten Einführung in das Thema <strong>der</strong><br />
Ausstellung und die Schwerpunkte<br />
<strong>der</strong> drei Ausstellungsorte in Pa<strong>der</strong>born<br />
gibt <strong>der</strong> Beitrag im zweiten Teil<br />
einen Überblick <strong>der</strong> museumspädagogischen<br />
Angebote, die beson<strong>der</strong>s<br />
<strong>für</strong> Schülerinnen und Schüler von Interesse<br />
sind.<br />
Anlass und Hintergründe<br />
Im Jahr 313 wurde mit <strong>der</strong> Mailän<strong>der</strong><br />
Vereinbarung <strong>der</strong> römischen Kaiser<br />
Konstantin und Licinius das Christentum<br />
erstmals als Religion toleriert.<br />
<strong>2013</strong> jährt sich diese Übereinkunft<br />
<strong>zum</strong> 1700. Mal – Anlass <strong>für</strong> gleich<br />
drei Pa<strong>der</strong>borner Museen, die Anfänge<br />
und die Verbreitung des Christentums<br />
in Europa mit einer Son<strong>der</strong>ausstellung<br />
gemeinsam in den Blick zu<br />
nehmen.<br />
Heike Bee-Schroedter<br />
„CREDO – Christianisierung Europas<br />
im Mittelalter“ lautet <strong>der</strong> Titel <strong>der</strong> neuen<br />
epochenübergreifenden Pa<strong>der</strong>borner<br />
Schau, die vom 26. Juli bis 3.<br />
November <strong>2013</strong> im Erzbischöflichen<br />
Diözesanmuseum Pa<strong>der</strong>born, im Museum<br />
in <strong>der</strong> Kaiserpfalz und in <strong>der</strong><br />
Städtischen Galerie am Abdinghof zu<br />
sehen sein wird. Nach den erfolgreichen<br />
Mittelalterausstellungen „Kunst<br />
und Kultur <strong>der</strong> Karolingerzeit“ von<br />
1999 und „Canossa – Erschütterung<br />
<strong>der</strong> Welt“ von 2006 ist dies das dritte<br />
gemeinsame Ausstellungsprojekt von<br />
überregionaler Strahlkraft.<br />
Beson<strong>der</strong>e Wertschätzung erfährt<br />
dieses ambitionierte Projekt durch<br />
die Schirmherrschaft von
18 Neues aus Schulen und Schulabteilung 19<br />
zwei bedeutenden Persönlichkeiten.<br />
Bundespräsident Joachim Gauck<br />
wird als Schirmherr am 26. 07. <strong>2013</strong><br />
die Ausstellung eröffnen. Als zweiter<br />
Schirmherr verleiht <strong>der</strong> Präsident<br />
des Päpstlichen Rates <strong>für</strong> die Kultur,<br />
Gianfranco Kardinal Ravasi, <strong>der</strong> Ausstellung<br />
internationale Beachtung.<br />
Goldglas mit Petrus und Paulus (Concordia<br />
Apostolorum), 2. Hälfte 4. Jahrhun<strong>der</strong>t, Rom<br />
© Musei Vaticani, Museo Christiano, Rom<br />
Mit rund 750 teils noch nie gezeigten,<br />
hochkarätigen Exponaten von über<br />
230 Leihgebern aus ganz Europa und<br />
den USA, darunter so namhaften Museen<br />
wie dem Louvre in Paris, den<br />
Vatikanischen Museen in Rom o<strong>der</strong><br />
dem British Museum in London dokumentiert<br />
die Ausstellung, wie das<br />
Christentum nach Europa kam und<br />
sich in den verschiedenen Län<strong>der</strong>n,<br />
insbeson<strong>der</strong>e in Nord- und Osteuropa,<br />
ausbreitete. Sie nimmt die Besucher<br />
dabei mit auf eine spannende,<br />
rund 1000-jährige Zeitreise: von <strong>der</strong><br />
Verbreitung des Christentums im<br />
Römischen Reich über die Christianisierung<br />
Galliens, Irlands und <strong>der</strong><br />
Angelsachsen, bis hin zur Bekehrung<br />
Skandinaviens, Polens und <strong>der</strong> Mission<br />
im Baltikum. Der abschließende<br />
Rückblick auf die Geschichte <strong>der</strong><br />
Christianisierung mündet in <strong>der</strong> Frage<br />
nach <strong>der</strong> Identität Europas und dem<br />
Stellenwert seiner christlichen Wurzeln<br />
heute.<br />
Eine Ausstellung – drei Orte<br />
Lux mundi – Erzbischöfliches Diözesanmuseum<br />
Pa<strong>der</strong>born: Das Diözesanmuseum<br />
bildet den Auftakt <strong>der</strong><br />
CREDO-Ausstellung mit einem Blick<br />
auf die Ausbreitung des Christentums<br />
seit <strong>der</strong> Antike. Die Besucher folgen<br />
dabei den Spuren <strong>der</strong> Missionare<br />
etwa nach Irland, England und in den<br />
hohen Norden. Als eindrucksvolles<br />
und zugleich ältestes Exponat wird<br />
mit einer Abschrift eines Paulusbriefes,<br />
datiert auf das Jahr 180 n. Chr.,<br />
die Zeitreise begonnen. Kostbare<br />
Werke <strong>der</strong> Goldschmiede-, <strong>der</strong> Holzschnitzkunst<br />
und <strong>der</strong> Buchmalerei<br />
folgen. Sie zeigen je nach Region eine<br />
ganz eigene Prägung und belegen so<br />
den Formenreichtum <strong>der</strong> christlichen<br />
Kunst, <strong>der</strong> sich durch die Integration<br />
paganer Motive und Symbole erklären<br />
lässt.<br />
In hoc signo – Museum in <strong>der</strong> Kaiserpfalz:<br />
Lag <strong>der</strong> Fokus bislang auf <strong>der</strong><br />
Illustration des phantasievollen Vermittlungsprozesses<br />
durch die Missionare,<br />
so än<strong>der</strong>t sich im Museum in<br />
<strong>der</strong> Kaiserpfalz die Perspektive <strong>der</strong><br />
Ausstellung. Beginnend mit Karl dem<br />
Großen, folgt <strong>der</strong> Besucher nun den<br />
mittelalterlichen Herrschern auf ihren<br />
Expansionszügen in den Osten Europas,<br />
die nicht nur <strong>der</strong> Erweiterung<br />
und Festigung ihrer Territorien dienten,<br />
son<strong>der</strong>n auch die Ausbreitung<br />
des christlichen Glaubens för<strong>der</strong>n<br />
sollten. Im weiteren Verlauf <strong>der</strong> Ausstellung<br />
wird die Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />
<strong>der</strong> ottonischen Könige mit den Slawen<br />
ebenso Thema sein, wie die mit<br />
militärischen Mitteln durchgeführten<br />
Missionsvorstöße des Deutschen<br />
Ordens bis in das Baltikum hinein.<br />
Das Museum in <strong>der</strong> Kaiserpfalz zeigt<br />
neben Kaiser- und Papsturkunden<br />
wertvolle Handschriften. Kostbare<br />
liturgische Geräte wie <strong>der</strong> Kelch des<br />
Kaisers Romanos II. aus dem Tesoro<br />
della Basilica di San Marco in Venedig<br />
o<strong>der</strong> Manuskripte in glagolitischer<br />
Schrift (die älteste slawische Schrift)<br />
gewähren Einblicke in den byzantinischen<br />
Kulturkreis. Noch nie in<br />
Deutschland ausgestellte Exponate<br />
aus dem Historischen Nationalmuseum<br />
<strong>der</strong> Ukraine in Kiew illustrieren die<br />
Mission im Kiewer Rus, <strong>der</strong> Keimzelle<br />
Russlands, Weißrusslands und <strong>der</strong><br />
Ukraine, und die Kultur <strong>der</strong> Ostkirche.<br />
Quo vadis? Europas Blick auf seine<br />
christlichen Wurzeln – Städtische<br />
Galerie am Abdinghof: In <strong>der</strong> dritten<br />
Ausstellungseinheit in <strong>der</strong> Städtischen<br />
Galerie erlebt <strong>der</strong> Besucher einen<br />
erneuten Perspektivwechsel: Wie<br />
wurden <strong>der</strong> mittelalterliche Christianisierungsprozess,<br />
seine Protagonisten<br />
und Orte in späteren Jahrhun<strong>der</strong>ten<br />
wahrgenommen und bewertet? Die<br />
entsprechenden Geschichtsbil<strong>der</strong><br />
spiegeln anschaulich die jeweilige<br />
Gegenwart wi<strong>der</strong>, in <strong>der</strong> sie entstanden<br />
sind. So wird beispielsweise <strong>der</strong><br />
englische, im Frankenreich wirkende<br />
Missionar Bonifatius im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t,<br />
im Zeitalter entstehen<strong>der</strong> Nationalstaaten,<br />
kurzerhand <strong>zum</strong> Apostel<br />
<strong>der</strong> Deutschen stilisiert. In einer Abschlussinszenierung<br />
wird <strong>der</strong> Blick<br />
aktualisierend auf die Frage nach<br />
gegenwärtigen Missionskonzepten<br />
gelenkt.<br />
CREDO-Christianisierung Europas im<br />
Mittelalter: Diese große Son<strong>der</strong>ausstellung<br />
präsentiert den jahrhun<strong>der</strong>te<br />
langen, höchst spannenden Prozess<br />
einer tiefgreifenden religiösen<br />
und kulturellen Erneuerung Europas<br />
im Mittelalter durch eindrucksvolle<br />
Exponate. Diese Spurensuche nach<br />
den christlichen Wurzeln Europas ist<br />
damit <strong>für</strong> viele Besucher zugleich ein<br />
Angebot, ihre eigene kulturelle Identität<br />
bewusst in den Blick zu nehmen.<br />
Museumspädagogische<br />
Angebote <strong>für</strong> Schulen<br />
Dass die präsentierte Zeitreise auch<br />
<strong>für</strong> Schülerinnen und Schüler spannend<br />
sein kann, zeigen unsere museumspädagogischen<br />
Programme, die,<br />
altersgemäß angepasst, unterschiedliche<br />
Zugänge <strong>zum</strong> Ausstellungsthema<br />
anbieten.<br />
Buchbar sind sie ab sofort unter <strong>der</strong><br />
Telefonnummer: 0 52 51 / 88-2002<br />
Nähere Informationen zur<br />
Ausstellung finden sich unter:<br />
www.credo-ausstellung.de<br />
S 1<br />
Kaum zu glauben – Missionare<br />
erobern Europa!<br />
Klassen 3–6<br />
Bücher lesen – Diktate schreiben –<br />
mussten Kin<strong>der</strong> das schon immer?<br />
Seit wann kann man bei uns eigentlich<br />
Kirchenglocken hören? Haben<br />
Menschen in Europa schon immer<br />
Weihnachten o<strong>der</strong> Ostern gefeiert?<br />
Diesen Fragen nähert sich ein speziell<br />
auf Schülerinnen und Schüler <strong>der</strong><br />
Klassen 3–6 zugeschnittenes Programm<br />
<strong>der</strong> CREDO-Ausstellung auf<br />
kreative Weise.<br />
Nach dem Ausstellungsbesuch bekommen<br />
die Schüler die Gelegenheit,<br />
selbst kreativ zu werden und das Gehörte<br />
und Gesehene zu vertiefen.<br />
S1 T: Im kreativen Teil wird ein Rollenspiel<br />
mit den Schülern durchgeführt.<br />
S1 B: Im kreativen Teil wird ein ausgewähltes<br />
Exponat nachgestaltet.<br />
Dauer: 90 Minuten<br />
S 2<br />
Die abenteuerlichen Reisen <strong>der</strong><br />
Missionare und Könige<br />
ab Klasse 4<br />
Einfache Sprache, Handlungsorientierung<br />
und ein häufiger Methodenwechsel<br />
zeichnen dieses Programm<br />
<strong>für</strong> Menschen mit geistiger Behin<strong>der</strong>ung<br />
aus. Kurze Phasen <strong>der</strong> Konzentration<br />
wechseln mit Phasen des eigenen<br />
Ausprobierens. Im Mittelpunkt<br />
des interaktiven Ausstellungsrundgangs<br />
stehen entscheidende Akteure<br />
des Christianisierungsprozesses, die<br />
Missionare und Könige.<br />
Dauer: 90 Minuten<br />
S 3<br />
Zeichen setzen – Mittelalterlichen<br />
Schreibkünstlern auf <strong>der</strong> Spur<br />
Klassen 3–10<br />
(kunstpädagogischer Schwerpunkt)<br />
Eine <strong>der</strong> bedeutendsten kulturellen<br />
Errungenschaften, die durch das<br />
Christentum in ganz Europa vermittelt<br />
wurden, war die Kunst des Lesens<br />
und Schreibens. Als Grundlage ihres<br />
christlichen Glaubens brachten die<br />
Missionare nämlich wertvolle Bücher<br />
mit. Sie wurden in Klöstern zur weiteren<br />
Verbreitung kopiert und kunstvoll<br />
verziert. Um auch in fremden Län<strong>der</strong>n<br />
verstanden zu werden, haben einige<br />
Missionare sogar Schriftzeichen<br />
<strong>für</strong> die Sprache <strong>der</strong> Einheimischen<br />
entwickelt. In einem Ausstellungsrundgang<br />
begeben sich die Schüler<br />
gezielt auf die Spuren <strong>der</strong> mittelalterlichen<br />
Schriftkünstler. Im Anschluss<br />
setzen sie sich unter künstlerischer<br />
Anleitung kreativ mit den Themenkomplexen<br />
„Schrift“ und „Material“<br />
auseinan<strong>der</strong>.<br />
Dauer: 90 Minuten<br />
S 4<br />
Men with a Mission – Unterwegs<br />
bis ans Ende <strong>der</strong> Welt<br />
Klassen 6–10<br />
Eine Reise von Rom nach London ist<br />
heute ein Katzensprung – <strong>der</strong> heilige<br />
Bonifatius und seine Kollegen benötigten<br />
im Mittelalter <strong>für</strong> diese Strecke<br />
mehrere Monate. Trotzdem sind sie<br />
durch ganz Europa gezogen, um am<br />
Ende <strong>der</strong> Welt ihre Botschaft zu verkünden.<br />
Was hat diese Männer (und<br />
Frauen) angetrieben? Was haben sie<br />
unterwegs erlebt? In <strong>der</strong> Ausstellung<br />
beantworten die Exponate als<br />
wertvolle Sachquellen diese Fragen.<br />
Schülerinnen und Schüler werden<br />
auf einer eigenen Erkundungstour zu<br />
Profilern <strong>der</strong> Missionare. Sie ermitteln<br />
Lebensweg, Ausbildung und Motiva-<br />
Cadmug-Evangeliar,<br />
aus dem Besitz des<br />
hl. Bonifatius, Irland,<br />
701/715, Fulda<br />
© Hessisches<br />
Landesbibliothek Fulda<br />
tion <strong>der</strong> Reisenden und präsentieren<br />
so dem Ermittlerteam ein unverwechselbares<br />
Persönlichkeitsprofil dieser<br />
(Wo)men with a Mission.<br />
Dauer: 90 Minuten<br />
S 5<br />
fides et lingua – Mit Latein im<br />
Gepäck durch Europa<br />
Führung speziell <strong>für</strong> Lateinklassen<br />
und -kurse ab dem 2. Unterrichtsjahr<br />
Ihren Ausgangspunkt nimmt die Führung<br />
bei <strong>der</strong> Ausbreitung des Christentums<br />
im Imperium Romanum:<br />
Allmählich setzt sich die lateinische<br />
Sprache im Westen als Kirchensprache<br />
durch und verbreitet sich nach<br />
dem Zerfall des römischen Reiches<br />
durch die Missionare in ganz Europa.<br />
Kostbare Handschriften aus Irland,<br />
Skandinavien und an<strong>der</strong>en Gegenden<br />
Europas zeugen von dieser parallelen<br />
Ausbreitung des Christentums<br />
und <strong>der</strong> lateinischen Sprache<br />
und laden zur näheren Beschäftigung<br />
mit <strong>der</strong> Schriftkultur des Mittelalters<br />
ein: Wie wurde damals geschrieben?<br />
Und was unterscheidet das mittelalterliche<br />
vom klassischen Latein <strong>der</strong><br />
Antike? Die Sprache <strong>der</strong> Führung ist<br />
grundsätzlich Deutsch, an einigen<br />
Stellen sollen aber auch Kostproben<br />
gesprochenen Lateins gegeben werden.<br />
Im Anschluss an die Führung<br />
bekommen die Schüler die Gelegenheit,<br />
das Erlebte spielerisch-kreativ<br />
in eigenständiger Weise zu vertiefen.<br />
Diese Angebote sind jeweils altersgerecht<br />
angepasst.<br />
Dauer: 90 Minuten
20 Neues aus Schulen und Schulabteilung 21<br />
S 6<br />
Standard-Führung durch die<br />
CREDO-Ausstellung<br />
Der Ausstellungsrundgang, <strong>der</strong> den<br />
Besuch aller drei Museen umfasst,<br />
bietet eine umfassende Einführung in<br />
die Thematik und stellt zentrale Exponate<br />
<strong>der</strong> Ausstellung vor.<br />
Ab Klasse 10<br />
Bezeugen archäologische Funde aus<br />
alten Tempelanlagen und Gräbern<br />
vorchristliche religiöse Vorstellungen<br />
und Lebensweisen, so verdeutlichen<br />
wertvolle Handschriften und kostbare<br />
Goldschmiede- und Steinmetzarbeiten<br />
den Einzug des neuen Glaubens<br />
in die einzelnen europäischen<br />
Regionen. Die Schriftlichkeit war <strong>für</strong><br />
die Verbreitung <strong>der</strong> christlichen Botschaft<br />
von zentraler Bedeutung und<br />
führte sogar zur Entwicklung neuer<br />
Schriften, um die Heilige Schrift in<br />
<strong>der</strong> jeweiligen Volkssprache zu verbreiten.<br />
Eindrucksvolle Exponate bezeugen<br />
dies in <strong>der</strong> Ausstellung. Der<br />
abschließende Rückblick auf den mittelalterlichen<br />
Christianisierungsprozess<br />
führt zur Frage nach <strong>der</strong> Identität<br />
Europas und dem Stellenwert seiner<br />
christlichen Wurzeln heute. Hier werden<br />
schließlich auch strukturelle wie<br />
inhaltliche Aspekte des Themas <strong>der</strong><br />
Mission in den Blick genommen.<br />
Dauer: 120 Minuten<br />
S 7<br />
Helden <strong>der</strong> Mission? Eine Frage<br />
<strong>der</strong> Perspektive<br />
Klassen 10–13<br />
An <strong>der</strong> Konzeption <strong>der</strong> CREDO-Ausstellung<br />
haben zahlreiche Fachleute<br />
mitgewirkt – Archäologen, Historiker,<br />
Kunsthistoriker o<strong>der</strong> auch Religionswissenschaftler<br />
brachten ihr Fachwissen<br />
ein. Wie sehen Historiker, wie<br />
Archäologen den Prozess <strong>der</strong> Christianisierung<br />
in Abhängigkeit <strong>der</strong> ihnen<br />
zur Verfügung stehenden Quellen?<br />
Und wie haben sich die Interpretation<br />
geschichtlicher Prozesse und<br />
vor allem die Bewertung des Christianisierungsprozesses<br />
im Laufe <strong>der</strong><br />
Jahrhun<strong>der</strong>te – z. B. in <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong><br />
Reformation o<strong>der</strong> des Nationalsozialismus<br />
– verän<strong>der</strong>t? Schüler <strong>der</strong> Alterstufen<br />
10–13 sind eingeladen, die<br />
Rolle eines Historikers o<strong>der</strong> Archäologen<br />
einzunehmen und sich den in<br />
<strong>der</strong> Ausstellung transportierten Geschichtsbil<strong>der</strong>n<br />
interdisziplinär anzunähern.<br />
Dauer: 90 Minuten<br />
S 8<br />
Glaubst Du noch o<strong>der</strong> missionierst<br />
Du schon? – Was ist mir<br />
heilig?<br />
Programm <strong>für</strong> kirchliche Jugendgruppen<br />
(z. B. Firm- und Konfirmandengruppen)<br />
und Religionskurse <strong>der</strong><br />
Oberstufe<br />
In unserer pluralistischen Gesellschaft<br />
ist es <strong>für</strong> Jugendliche selbstverständlich,<br />
Kontakt zu Menschen mit ganz<br />
unterschiedlichen Glaubensüberzeugungen<br />
zu haben. Im heutigen säkularen<br />
Europa herrscht Religionsfreiheit.<br />
Die Ausstellung eröffnet einen<br />
Zugang zu diesem aktuellen Thema<br />
aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Genese des Christentums.<br />
Im Mittelalter herrschte die<br />
Auffassung, dass das Ende <strong>der</strong> Welt<br />
und damit <strong>der</strong> Eintritt <strong>der</strong> Gläubigen<br />
ins Paradies erst stattfinden können,<br />
wenn alle Menschen bis ans Ende <strong>der</strong><br />
Welt <strong>zum</strong> christlichen Glauben be-<br />
Einführungsveranstaltung:<br />
Ausstellungskonzeption und pädagogische Programme<br />
Termin <strong>für</strong> Primarstufen- und För<strong>der</strong>schullehrer: Mi 26. 06. <strong>2013</strong>, von 15.00 – 18.00 Uhr<br />
Termin <strong>für</strong> Sek.I und Sek.II-Lehrer: Mo 24. 06.<strong>2013</strong>, von 15.00 – 18.00 Uhr<br />
Ort: IRUM, Veranstaltungsraum<br />
Referenten: Dr. Heike Bee-Schroedter, Kai Jansen<br />
Führung durch die Ausstellung:<br />
Di 17. 09. <strong>2013</strong>, 15.00 – 17.30 Uhr Treffpunkt: Diözesanmuseum (zuerst Kaffeetrinken im<br />
Seminarraum, dann Ausstellungsrundgang)<br />
Referenten: s. o.<br />
Führung und Eintritt sind kostenfrei <strong>für</strong> die Teilnehmer<br />
Anmeldung <strong>für</strong> diese Veranstaltungen unter: museumspaedagogik@credo-ausstellung.de<br />
kehrt worden sind. Ist dies heute noch<br />
aktuell? Das Programm bietet nach<br />
einem Ausstellungsrundgang in einer<br />
Diskussionsrunde den Jugendlichen<br />
die Gelegenheit darüber nachzudenken,<br />
welche Werte ihnen so wichtig<br />
sind, dass sie – gleich den mittelalterlichen<br />
Missionaren – bis ans Ende<br />
<strong>der</strong> Welt aufbrechen würden, um die<br />
Menschen von diesen zu überzeugen.<br />
Dauer: 90 Minuten<br />
S 9<br />
CREDO begreifbar<br />
Führung <strong>für</strong> blinde und seheingeschränkte<br />
Schüler. Das Programm<br />
wird jeweils auf das Alter <strong>der</strong> Teilnehmenden<br />
abgestimmt.<br />
Die Ausstellung veranschaulicht, wie<br />
das Christentum nach Europa kam<br />
und sich dort in den verschiedenen<br />
Län<strong>der</strong>n ausbreitete. Dabei werden<br />
die wichtigsten Etappen und kulturellen<br />
Verän<strong>der</strong>ungen dieses etwa 1000<br />
Jahre umfassenden, vielschichtigen<br />
Prozesses thematisiert. Der Ausstellungsrundgang<br />
bietet eine umfassende<br />
Einführung in die Thematik und<br />
stellt zentrale Exponate <strong>der</strong> Ausstellung<br />
vor. Durch den gezielten Einsatz<br />
ausgesuchter Requisiten werden das<br />
Gehör sowie Tast- und Geruchssinn<br />
angesprochen.<br />
Dauer: 90 min<br />
Kreuzigungsgruppe, 9. Jh. Pa<strong>der</strong>born,<br />
Balhorner Feld<br />
© LWL-Archäologie <strong>für</strong> Westfalen, Münster<br />
Anschrift <strong>der</strong> Autorin:<br />
Dr. Heike<br />
Bee-Schroedter<br />
Museumspädagogin<br />
Diözesanmuseum<br />
Markt 17<br />
33098 Pa<strong>der</strong>born<br />
0 52 51 / 125-1155<br />
„Meine Arbeit hat mich sehr geprägt“:<br />
Roland Gottwald feiert sein 25-jähriges Dienstjubiläum in <strong>der</strong> Schulabteilung<br />
Als <strong>der</strong> junge Referendar Roland<br />
Gottwald an einem Klever Gymnasium<br />
im Lehrerzimmer eine Stellenanzeige<br />
<strong>der</strong> Schulabteilung in Pa<strong>der</strong>born<br />
las, konnte er nicht ahnen, dass<br />
dieser erste Kontakt in den folgenden<br />
Jahren weite Teile seines beruflichen<br />
wie auch privaten Lebens prägen<br />
sollte.<br />
Sein Lehramtsstudium mit den Fächern<br />
Sozialwissenschaften, Katholische<br />
Religion und Sport hatte <strong>der</strong><br />
gebürtige Herner an <strong>der</strong> Universität in<br />
Münster absolviert. Im Münsterland<br />
verlebte er auch große Teile seiner<br />
Kindheit und Jugend.<br />
Am 1. Januar 1988 begann Roland<br />
Gottwald seinen Dienst in Pa<strong>der</strong>born.<br />
Als Referent war er nun zu gleichen<br />
Teilen zuständig <strong>für</strong> die Bereiche Elternbildung<br />
/ KED-Geschäftsführung<br />
sowie <strong>für</strong> das Thema „Sekten“ und<br />
Weltanschauungsfragen. „Gerade<br />
dieser Aufgabenbereich war <strong>für</strong> mich<br />
als 30-jähriger eine große Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
und hat mich persönlich sehr<br />
geprägt“, sagt Gottwald und blickt<br />
auf seine Anfangszeit zurück.<br />
Denn in dieser Zeit waren Themen<br />
wie „Okkultismus, Satanismus o<strong>der</strong><br />
Scientology sehr gefragt und sorgten<br />
<strong>für</strong> Unruhe. In vielen Vorträgen,<br />
die ihn durch das gesamte Erzbistum<br />
führten, klärte er Lehrkräfte, Eltern<br />
und Jugendliche über diese Themen<br />
auf und war oft genug auch mit<br />
Anhängern <strong>der</strong> Sektenszene direkt<br />
konfrontiert. „Diese unmittelbaren<br />
Begegnungen mit erklärten<br />
Gegnern <strong>der</strong> katholischen Kirche<br />
erfor<strong>der</strong>ten eine klare<br />
Identifikation mit <strong>der</strong> Kirche<br />
von Pa<strong>der</strong>born. Hier<br />
galt es, auch seinen<br />
Glauben authentisch zu<br />
bezeugen. Ich war als<br />
Person in meinem Selbstverständnis<br />
angefragt.“<br />
Ab 1993 leitete Roland Gottwald die<br />
Abteilung „Lehrer – Eltern – Schüler“.<br />
Hier profitierte er fachlich von seinen<br />
Erfahrungen aus dem Bereich Elternbildung<br />
und <strong>der</strong> Geschäftsführung<br />
<strong>für</strong> die KED im Erzbistum Pa<strong>der</strong>born.<br />
Neue Aufgaben wie die Zuständigkeit<br />
<strong>für</strong> die Erteilung des Religionsunterrichtes,<br />
Fragen <strong>der</strong> Missio canonica,<br />
die Redaktion <strong>der</strong> Zeitschrift<br />
„<strong>Schulinformationen</strong>“, die Mitarbeit<br />
im Programmbeirat des „<strong>Institut</strong>s <strong>für</strong><br />
Lehrerfortbildung“ in Mülheim o<strong>der</strong><br />
schulpolitische Aspekte beispielsweise<br />
von Bekenntnisschulen kamen<br />
hinzu.<br />
Seit 2008 leitet Roland Gottwald (55)<br />
als Schulrat im Kirchendienst die<br />
Stabsstelle <strong>für</strong> Grundsatz-, Rechtsund<br />
Personalfragen in den Bereichen<br />
Religionsunterricht, Schulpastoral<br />
und Bekenntnisschulen. In dieser<br />
Funktion ist er dem Leiter <strong>der</strong> Hauptabteilung<br />
Schule und Erziehung,<br />
Domkapitular Joachim Göbel, direkt<br />
zugeordnet. Hier geht es vor allem um<br />
organisatorische Fragen <strong>der</strong> Erteilung<br />
von katholischem Religionsunterricht.<br />
„Gerade in Gesprächen mit <strong>der</strong><br />
Schulaufsicht gilt es, den Status des<br />
Religionsunterrichtes als ordentliches<br />
Lehrfach zu sichern“, fasst Gottwald<br />
die schulpolitischen Aspekte seiner<br />
Tätigkeit zusammen. „Hier hat Kirche<br />
die Chance, auf Jugendliche zu treffen<br />
und die eigenen Themen direkt ins<br />
Gespräch einzubringen. Den staatlicherseits<br />
<strong>für</strong> den Religionsunterricht<br />
garantierten Rechtsrahmen müssen<br />
wir inhaltlich qualifiziert ausgestalten.<br />
Als Schulabteilung haben wir <strong>für</strong> Religionspädagogen<br />
und Schulleitungen<br />
eine Unterstützungsfunktion.“<br />
Diese ist auch im Bereich <strong>der</strong> Bekenntnisschulen<br />
beson<strong>der</strong>s gefragt.<br />
Hier gibt Gottwald zuverlässig und<br />
prägnant <strong>für</strong> interessierte Lehrer, Eltern<br />
und kirchliche Stellen Auskunft<br />
über Rahmenbedingungen katholischer<br />
Bekenntnisschulen, hier ist er<br />
zunehmend als Gesprächspartner <strong>für</strong><br />
Politik und Medien gefragt. Denn die<br />
katholische Bekenntnisschule hat es<br />
zunehmend schwerer in ihrer Akzeptanz<br />
bei Schulträgern und in <strong>der</strong> (Landes-)Politik.<br />
Roland Gottwald sieht<br />
hier eine deutliche Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
<strong>für</strong> die kommenden Jahre und fasst<br />
die Anfor<strong>der</strong>ungen knapp und zutreffend<br />
zusammen: „Hier ist und bleibt<br />
eine Menge zu tun.“<br />
cq
22 Rezensionen 23<br />
„Alles was Recht ist …!“<br />
Evangelischer Religionsunterricht an einer katholischen Grundschule<br />
Roland Gottwald<br />
„Emma erklärt Ole die Messe“<br />
Neues Buch hilft Kin<strong>der</strong>n bei Fragen <strong>zum</strong> katholischen Gottesdienst weiter<br />
An einer katholischen Grundschule,<br />
<strong>der</strong> einzigen Schule im Dorf, ist<br />
seit Jahren auch evangelischer Religionsunterricht<br />
<strong>für</strong> die mehr als 50<br />
Schülerinnen und Schüler dieses Bekenntnisses<br />
erteilt worden. Die evangelische<br />
Religionslehrerin geht nun in<br />
den Ruhestand. Als die Schulleitung<br />
die zuständige Schulaufsichtsbehörde<br />
um Ersatz bittet, erhält sie die<br />
Mitteilung, dass dies nicht möglich<br />
und auch nicht nötig sei. Die nächste<br />
Gemeinschaftsgrundschule des<br />
Schulträgers mit evangelischem Religionsunterricht<br />
läge nur sechs Kilometer<br />
entfernt; dies sei <strong>für</strong> Eltern, die<br />
explizit Wert auf evangelischen Religionsunterricht<br />
<strong>für</strong> ihr Kind legten, eine<br />
<strong>zum</strong>utbare Entfernung. Die Schulleitung<br />
informiert daraufhin die Elternschaft<br />
des Dorfes, dass zukünftig an<br />
<strong>der</strong> katholischen Grundschule nur<br />
noch katholischer Religionsunterricht<br />
stattfinden kann; wer sein nichtkatholisches<br />
Kind dort anmelde, müsse<br />
sein Einverständnis hierzu schriftlich<br />
erklären. Daraufhin gründet sich eine<br />
Elterninitiative zur Umwandlung <strong>der</strong><br />
katholischen Grundschule in eine Gemeinschaftsschule.<br />
Rechtsgrundlagen:<br />
• § 26 Schulgesetz NRW. BASS 1-1<br />
• Nr. 1.23 Verwaltungsvorschriften<br />
zur Verordnung über den Bildungsgang<br />
in <strong>der</strong> Grundschule<br />
(VVzAO-GS), BASS 13-11 Nr. 1.2<br />
• § 13 Verwaltungsvorschriften zur<br />
Ausführung <strong>der</strong> Schülerfahrtkostenverordnung<br />
(VVzSchfkVO), BASS 11-04 Nr.3.2<br />
An einer katholischen Grundschule<br />
wird grundsätzlich nur katholischer<br />
Religionsunterricht erteilt.<br />
Eine Ausnahme besteht dann, wenn<br />
• auf dem Gebiet des Schulträgers<br />
keine Gemeinschaftsgrundschule<br />
mit dem entsprechenden Religions-<br />
unterricht o<strong>der</strong> eine dem eigenen<br />
Bekenntnis entsprechende Schule<br />
existiert, o<strong>der</strong><br />
• wenn die Entfernung zu den o. g.<br />
Schulangeboten un<strong>zum</strong>utbar ist ><br />
(VVzAO-GS)<br />
Die hier<strong>für</strong> maßgebliche Schülerfahrtkostenverordnung<br />
(s. o.) geht von<br />
einem <strong>zum</strong>utbaren Schulweg mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln von täglich<br />
insgesamt einer Stunde aus.<br />
In unserem Fall sind beide Ausnahmegründe<br />
nicht erfüllt; die Aussage<br />
<strong>der</strong> Schulaufsicht, dass evangelischer<br />
Religionsunterricht zukünftig<br />
nicht mehr erteilt werden müsse, ist<br />
also völlig korrekt. Die Tatsache, dass<br />
kein Rechtsanspruch auf nichtkatholischen<br />
Religionsunterricht besteht,<br />
bedeutet aber u. E. nicht, dass<br />
evangelischer Religionsunterricht an<br />
einer solchen Schule verboten sei.<br />
Im Gegenteil: Für die katholische Kirche<br />
ist es an den Schulen in eigener<br />
Trägerschaft selbstverständlich, ev.<br />
RU anzubieten und da<strong>für</strong> z. B. auch<br />
ev. Pfarrerinnen und Pfarrer zu beschäftigen.<br />
Niemand stellt deswegen<br />
das konfessionelle Profil dieser<br />
Schulen in Frage. Wenn also an einer<br />
katholischen Grundschule ev. Religionslehrkräfte<br />
zur Verfügung stehen,<br />
kann und darf nach unserer Auffassung<br />
weiterhin ev. Religionsunterricht<br />
stattfinden.<br />
Im Rahmen des Aufnahmeverfahrens<br />
sollte sich die Schulleitung durch die<br />
Eltern in jedem Fall schriftlich bestätigen<br />
lassen, dass das nichtkatholische<br />
Kind im Wissen um den nicht<br />
existierenden Anspruch auf nichtkatholischen<br />
Religionsunterricht angemeldet<br />
wird. Dagegen ist eine schriftliche<br />
Verpflichtung zur Teilnahme am<br />
katholischen Religionsunterricht we<strong>der</strong><br />
nötig noch rechtlich zulässig, da<br />
sie das grundgesetzlich geschützte<br />
und damit höherwertige Recht auf<br />
Religionsfreiheit einschränken würde.<br />
In unserem Fall könnte also die „Kirche<br />
im Dorf gelassen“ werden; das<br />
Problem wäre dann gelöst, wenn <strong>der</strong><br />
Mangel an evangelischen Religionslehrkräften<br />
behoben werden kann.<br />
Hier könnte zuerst angesetzt werden;<br />
ein ansonsten von niemandem<br />
gewolltes und mit häufig unnötigen<br />
Konfrontationen verbundenes Umwandlungsverfahren<br />
wäre dann hinfällig.<br />
Schulpraktische Hinweise <strong>zum</strong><br />
Handlungsfeld „Kirche und Schule“<br />
Häufig erreichen uns Anfragen aus dem<br />
schulischen und kirchlichen Bereich zur<br />
rechtlichen Bewertung von Konfliktsituationen,<br />
insbeson<strong>der</strong>e im Hinblick auf die Erteilung<br />
des Religionsunterrichts, <strong>der</strong> Durchführung<br />
<strong>der</strong> Schulpastoral und <strong>der</strong> Organisation<br />
<strong>der</strong> öffentlichen Bekenntnisschulen.<br />
Gerade in <strong>der</strong> zunehmend multireligiösen<br />
Schule schafft Rechtssicherheit wichtige<br />
Voraussetzungen <strong>für</strong> das notwendige konstruktive<br />
Miteinan<strong>der</strong> von Lehrern, Eltern,<br />
Schülern und kirchlichen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern.<br />
Ausgehend von konkreten „Fällen“ sollen<br />
daher zukünftig an dieser Stelle praxisorientierte<br />
Informationen zu den Rechtsgrundlagen<br />
des Handlungsfelds „Kirche und Schule“<br />
angeboten werden.<br />
Die Gestaltung <strong>der</strong> Schule gelingt allerdings<br />
sicher nicht durch „Rechthaberei“, son<strong>der</strong>n<br />
braucht respektvolle und wertschätzende<br />
Kommunikation aller Beteiligten. Wir würden<br />
uns freuen, wenn wir dazu durch diese neue<br />
Reihe einen kleinen Beitrag leisten können.<br />
Weitere Auskünfte:<br />
Roland Gottwald, Schulrat i. K.<br />
Hauptabteilung Schule und Erziehung<br />
Domplatz 15 (Konrad-Martin-Haus)<br />
33098 Pa<strong>der</strong>born<br />
0 52 51 / 125-1217<br />
roland.gottwald@erzbistum-pa<strong>der</strong>born.de<br />
Sonntags in die Kirche geht längst<br />
nicht mehr jedes Kind. Und wenn<br />
doch, ist nicht jedem Neun- bis<br />
Zwölfjährigen klar, was <strong>der</strong> Priester<br />
so alles im Altarraum macht und warum<br />
die versammelte Gemeinde entsprechend<br />
reagiert. Das neue Buch<br />
„Emma, kann ich dich was fragen?“<br />
möchte helfen, Kin<strong>der</strong>n auf Augenhöhe<br />
die katholische Messfeier zu<br />
erklären. Auf den Weg gebracht hat<br />
das Buch das Bonifatiuswerk <strong>der</strong><br />
deutschen Katholiken gemeinsam mit<br />
dem Erzbistum Pa<strong>der</strong>born, um Kin<strong>der</strong>n<br />
zeit- und altersgemäß den zentralen<br />
Gottesdienst <strong>der</strong> katholischen<br />
Kirche nahezubringen. Insbeson<strong>der</strong>e<br />
zur Erstkommunion stellt es ein passendes<br />
Geschenk dar.<br />
Im Buch befragt Ole seine neue Mitschülerin<br />
Emma über den Sonntagsgottesdienst<br />
und über das, was Emmas<br />
„cooler“ Onkel Paul als Priester<br />
dabei zu tun hat. Die beiden Autorinnen<br />
Lioba Kolbe von <strong>der</strong> Hauptabteilung<br />
Schule und Erziehung des<br />
Erzbistums Pa<strong>der</strong>born und Gemein<strong>der</strong>eferentin<br />
Svenja Kuschke erklären<br />
in dem sich entspinnenden Dialog in<br />
altersgerechter Sprache die gesamte<br />
Messfeier. Bei beson<strong>der</strong>s schwieri-<br />
gen Fragen kommt Onkel Paul zu Hilfe.<br />
Gebetstexte und sachlicher Ablauf<br />
finden sich jeweils begleitend <strong>zum</strong><br />
Dialog in <strong>der</strong> Randspalte. Außerdem<br />
finden sich in dem Buch ein kleines<br />
Lexikon <strong>der</strong> wichtigsten Begriffe sowie<br />
ein Segensbändchen <strong>für</strong>s Handgelenk.<br />
Um die Neugierde <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />
zu wecken, erinnert die Seitengestaltung<br />
an einen mo<strong>der</strong>nen Tablet-PC.<br />
Große, anschauliche Fotos, teilweise<br />
kombiniert mit Comic-Zeichnungen,<br />
geben den jungen Lesern in dem<br />
32-seitigen Buch Orientierung in<br />
komplizierten Fragen. Die vier Teile<br />
<strong>der</strong> Messe werden stets mit entsprechenden<br />
App-Symbolen auf den Seiten<br />
angezeigt.<br />
„Mit diesem Buch möchten wir Kin<strong>der</strong>n<br />
einen sympathischen Zugang<br />
<strong>zum</strong> wichtigsten Gottesdienst <strong>der</strong><br />
katholischen Kirche ermöglichen“,<br />
betont Kuschke. Der Sonntagsgottesdienst<br />
werde erst langweilig <strong>für</strong><br />
Kin<strong>der</strong>, wenn sie nichts verstünden.<br />
„Es gilt deshalb, das Interesse <strong>der</strong><br />
Kin<strong>der</strong> zu wecken.“<br />
Kolbe unterstreicht, dass das Buch<br />
vor allem auch Eltern und Mitarbeiter<br />
in den Kirchengemeinden unterstüt-<br />
zen kann, Kin<strong>der</strong> auf Augenhöhe <strong>für</strong><br />
den Gottesdienst neu zu begeistern.<br />
„Nehmen wir die Kin<strong>der</strong> mit ihren<br />
Fragen ernst. Geben wir ihnen in ihrer<br />
eigenen Sprache Antworten, die<br />
in ihnen die Neugierde wecken und<br />
das Geschehen im Gottesdienst mit<br />
ihrem eigenen Leben in Beziehung<br />
bringen. Nur dann kann Glaube lebendig<br />
werden.“ Kolbe verweist zugleich<br />
darauf, dass auch Erwachsene<br />
mit dem Buch, das ein o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />
neu kennenlernen können.<br />
Das Buch „Emma, kann ich dich was<br />
fragen? Emma erklärt Ole die Messe“<br />
ist im Bonifatius Verlag erschienen<br />
und kann <strong>für</strong> 6,90 € bestellt werden.<br />
Bestellmöglichkeiten<br />
Bonifatius Druck • Buch • Verlag<br />
Karl-Schurz-Straße 26<br />
33100 Pa<strong>der</strong>born<br />
0 52 51 / 153 171<br />
0 52 51 / 153 135<br />
buchverlag@bonifatius.de<br />
www.bonifatius.de<br />
Bonifatiuswerk <strong>der</strong> deutschen Katholiken<br />
0 52 51 / 29 96 53<br />
bestellungen@bonifatiuswerk.de<br />
Die Autorinnen:<br />
Lioba Kolbe, Jg. 1960, war viele Jahre<br />
Grundschullehrerin mit dem Schwerpunktfach<br />
Katholische Religion. Seit<br />
2008 arbeitet sie als Referentin <strong>für</strong><br />
Grund- und För<strong>der</strong>schulen in <strong>der</strong> Schulabteilung<br />
des Erzbistums Pa<strong>der</strong>born.<br />
Svenja Kuschke, Jg. 1980, ist ausgebildete<br />
Diplom-Religionspädagogin. Seit<br />
2010 lebt und arbeitet sie als Gemein<strong>der</strong>eferentin<br />
in Pa<strong>der</strong>born.<br />
Die Grafikerin:<br />
Karen Kliewe, Jg. 1970, verheiratet, eine<br />
Tochter. 1993 Abschluss zur Fotografin,<br />
2000 zur Diplom Designerin (FH Münster),<br />
im Anschluss 10-jährige Tätigkeit in<br />
einer Inhouse Agentur. Seit 2010 freiberufliche<br />
Tätigkeit.<br />
Dieses Beispiel und weitere Rechtsgrundlagen <strong>für</strong> Kirche und Schule finden Sie auch auf www.schuleun<strong>der</strong>ziehung.de<br />
Religionsunterricht Rechtsgrundlagen
24 Veranstaltungen 25<br />
Leitfaden Religion und Ethik<br />
Konkretisierung <strong>der</strong> Grundsätze zur Bildungsför<strong>der</strong>ung im Primarbereich<br />
Mit <strong>der</strong> hier vorgestellten Handreichung<br />
legen die Hauptabteilung<br />
Schule und Erziehung sowie <strong>der</strong><br />
Caritasverband <strong>für</strong> das Erzbistum<br />
Pa<strong>der</strong>born einen praxisorientierten<br />
Leitfaden <strong>für</strong> Erzieherinnen in katholischen<br />
Kin<strong>der</strong>tagesstätten und <strong>für</strong><br />
Lehrerinnen und Lehrer in katholischen<br />
Grundschulen vor. Erarbeitet<br />
worden ist die Broschüre im <strong>Institut</strong><br />
<strong>für</strong> Religionspädagogik und Medienarbeit<br />
(IRUM) sowie im Referat Tageseinrichtungen<br />
<strong>für</strong> Kin<strong>der</strong>.<br />
Vor nahezu 10 Jahren hatten die<br />
Spitzenverbände <strong>der</strong> freien und öffentlichen<br />
Wohlfahrtspflege und die<br />
Kirchen als Trägerverbände <strong>der</strong> Tageseinrichtungen<br />
<strong>für</strong> Kin<strong>der</strong> und das<br />
Ministerium <strong>für</strong> Schule, Jugend und<br />
Kin<strong>der</strong> „Bildungsvereinbarungen“ abge<br />
schlossen. Ziel war es, kontinuierliche<br />
Bildungsprozesse im Elementarbereich<br />
zu umschreiben, um den<br />
Schulanfang <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> in eine so<br />
grundgelegte Bildung zu integrieren.<br />
Im Prozess <strong>der</strong> Weiterentwicklung<br />
dieser Bildungsvereinbarungen sind<br />
„Grundsätze zur Bildungsför<strong>der</strong>ung<br />
<strong>für</strong> Kind er von 0–10 Jahren in Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen<br />
und Schulen<br />
im Primarbereich“ erprobt worden. Im<br />
Dezember 2012 kam die Erprobungsphase<br />
zu einem vorläufigen Ende.<br />
IRUM und das Referat Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen<br />
im Diözesan Caritasverband<br />
Pa<strong>der</strong>born beteiligen sich<br />
mit dieser Broschüre an <strong>der</strong> Konkretisierung<br />
des <strong>für</strong> Kirche wichtigen<br />
6. Bildungsbereiches „Religion und<br />
Ethik“. Für die (religions-)pädagogische<br />
Praxis in den katholischen Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen<br />
und (nicht nur)<br />
<strong>für</strong> die katholischen Grundschulen im<br />
Erzbistum Pa<strong>der</strong>born stellt sie – orientiert<br />
an <strong>der</strong> Leitidee und den ausgewiesenen<br />
„Bildungsmöglichkeiten“<br />
des o. g. Bereiches – beispielhaft Vorschläge<br />
zusammen, die als weitere<br />
Arbeitshilfen und Anregungen dienen<br />
sollen.<br />
cq<br />
Die Arbeitshilfe „Leitfaden Religion und<br />
Ethik. Ein WegBegleiter <strong>für</strong> die Weg-Begleiter"<br />
ist an alle katholischen Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen<br />
und Katholische Grundschulen<br />
im Erzbistum Pa<strong>der</strong>born verschickt worden.<br />
Sie steht zusätzlich <strong>zum</strong> Download zur<br />
Verfügung unter:<br />
www.schuleun<strong>der</strong>ziehung.de Verwaltung<br />
Downloads Publikationen<br />
Diese Hauptkapitel werden kenntnisreich<br />
in zahlreichen Untertiteln<br />
erschlossen und zwar in einer Sprache,<br />
die changiert zwischen sachlich<br />
nüchtern und didaktisch engagiert.<br />
Immer, so hat es den Anschein, sucht<br />
<strong>der</strong> Autor seine Leserinnen und Leser<br />
auf eine Entdeckungsreise durch<br />
den Kirchbau in Geschichte und Gegenwart<br />
mitzunehmen. Dabei stören<br />
auch kurze Wie<strong>der</strong>holungen und<br />
Zusammenfassungen nicht, ganz im<br />
Gegenteil. Sie dienen dem Lernerfolg<br />
<strong>der</strong>er, die sich auf das Buch einlassen.<br />
Worin liegt die beson<strong>der</strong>e Leistung<br />
von „Kirchen in den Blick nehmen“?<br />
Es ist die Kombination und Verwobenheit<br />
<strong>der</strong> unterschiedlichen Zugehensweisen<br />
auf das Phänomen<br />
Kirchbau! Der kunstgeschichtliche<br />
Zugang entfaltet sich in seinen Motiven:<br />
ein Baptisterium kann nicht ohne<br />
die christliche Tauftheologie verstanden<br />
werden, <strong>der</strong> Blick auf den Altar in<br />
seinem Verhältnis <strong>zum</strong> Kirchenraum<br />
braucht die Einsicht in die Entwicklung<br />
des Eucharistieverständnisses<br />
<strong>zum</strong>indest seit dem Konzil von Trient.<br />
Und wer Kirchenräume umfassend<br />
begreifen will, <strong>der</strong> muss sich mit <strong>der</strong><br />
Liturgie und ihren Ansprüchen an die<br />
(architektonische) Gestaltung eines<br />
Raumes befassen.<br />
Das Werk von Aloys Butzkamm<br />
schreibt keine bestimmte Lesart vor,<br />
es ist offen <strong>für</strong> unterschiedliche Zugänge<br />
und Interessen. Das sehr detaillierte<br />
Inhaltsverzeichnis erlaubt die<br />
Verwendung als Nachschlagewerk.<br />
Lehrerinnen und Lehrer, Geistliche<br />
sowie das pastorale Personal in den<br />
Gemeinden nutzen es als Vor- und<br />
Nachbereitungshilfe <strong>für</strong> Kirchenführungen<br />
und kirchenraumpädagogische<br />
Vorhaben. Und die, die all das<br />
noch werden wollen, halten ein gelungenes<br />
Buch <strong>für</strong> Studienzwecke in<br />
den Händen.<br />
Aloys Butzkamm: Kirchen in den Blick<br />
nehmen. Architektur und Ausstattung<br />
(Gebundene Ausgabe).<br />
Pa<strong>der</strong>born: Bonifatius Verlag.<br />
ISBN 978-3-89710-436-5 (29,90 Euro)<br />
LeseZeichen – Aktionstag rund ums Buch<br />
Aloys Butzkamm:<br />
Kirchen in den Blick nehmen.<br />
„Wie mache ich mir eine Kirche vertraut?“,<br />
so fragt Aloys Butzkamm,<br />
langjähriger Pastor in <strong>der</strong> Erzdiözese<br />
Pa<strong>der</strong>born, Kunsthistoriker, Psychologe<br />
und nicht zuletzt Leiter von<br />
kunsthistorischen Studienfahrten zu<br />
europäischen Zentren christlicher<br />
Kunst. Die im Vorwort gestellte Frage<br />
beantwortet er auf 303 Seiten voller<br />
Informationen, Erklärungen, Symboldeutungen,<br />
Hinweisen <strong>für</strong> Kirchenerkundungen<br />
und nicht zuletzt mit 204<br />
Fotos.<br />
Butzkamm hilft seinen Lesern durch<br />
sachliche Korrektheit bis ins Detail<br />
und mit erkennbarer Leidenschaft <strong>für</strong><br />
den Kirchbau mit seiner jeweiligen<br />
Geschichte und Ausstattung, Kirchen<br />
„in den Blick zu nehmen“. Seine Texte<br />
sind immer auch Sehhilfen, die auf<br />
den gut platzierten Fotos ausgewählter<br />
europäischer Kirchen und vor allem<br />
in <strong>der</strong> Begegnung mit und in den<br />
Kirchen zur Anwendung kommen sollen.<br />
Gerhard Krombusch<br />
Jedem, <strong>der</strong> sich einlässt auf die Textund<br />
Bildwelten des Buches, geht auf,<br />
wie und warum vom Glauben begeisterte<br />
Menschen ihre Kirchen durch<br />
die Jahrhun<strong>der</strong>te hinweg als „Schönheiten“<br />
gestaltet haben. Nur muss<br />
man, um diese Schönheiten aussagen<br />
und ggfs. vermitteln zu können,<br />
die entsprechenden Begriffswelten<br />
und Traditionen kennen. Und dazu<br />
gibt <strong>der</strong> Kirchenführer Butzkamm<br />
profunde Hilfestellungen <strong>für</strong> wichtige<br />
Verständnisvoraussetzungen: „Begriffe“,<br />
„Architektur“, „Stilepochen“,<br />
„Ausstattung“, „Ordensarchitektur“,<br />
„Objekte <strong>für</strong> die Feier <strong>der</strong> Liturgie“,<br />
„Heiligenverehrung und Reliquiare“,<br />
„Die Kirche als Abbild des Himmlischen<br />
Jerusalems?“, „Exkurse“ und<br />
„Glossar“.<br />
Samstag, 28. 09. <strong>2013</strong> (9–13 Uhr)<br />
in <strong>der</strong> St. Klemens-Kommende,<br />
Brackeler Hellweg 144,<br />
44309 Dortmund-Brackel<br />
Unter dem Motto – „Auch aus Steinen,<br />
die dir in den Weg gelegt werden,<br />
kannst du etwas Schönes<br />
bauen“ (Erich Kästner) – Grenzen<br />
erfahren, Grenzen aushalten, Grenzen<br />
überwinden – beschäftigt sich<br />
<strong>der</strong> Workshoptag mit dem Thema<br />
Grenzerfahrungen im Kin<strong>der</strong>- und<br />
Jugendbuch. Praxisorientierte Angebote<br />
sowie Lesemotivation und die<br />
Kunst des Erzählens sind Schwerpunkte<br />
<strong>der</strong> Veranstaltung. Außerdem<br />
werden Bücher, Unterrichtsmaterialien<br />
und AV-Medien (z. B. Bil<strong>der</strong>buchkinos)<br />
aus dem Bestand des IRUM<br />
ausgestellt.<br />
Die Veranstaltung des <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> Religionspädagogik<br />
und Medienarbeit in<br />
Zusammenarbeit mit dem <strong>Institut</strong> <strong>für</strong><br />
Lehrerfortbildung (Mülheim) richtet<br />
sich an Lehrer/-innen <strong>der</strong> Primarstufe,<br />
Erzieher/-innen, Mitarbeiter/-innen<br />
<strong>der</strong> Katholischen öffentlichen Büchereien<br />
und alle Literaturinteressierten.<br />
Ein ausführliches Programm steht<br />
unter www.irum.de Büchereiarbeit<br />
<strong>zum</strong> Download zur Verfügung.<br />
Die Kursgebühr beträgt 25 €.<br />
Anmeldung:<br />
IRUM<br />
Am Stadelhof 10<br />
33098 Pa<strong>der</strong>born<br />
0 52 51 / 125-1343<br />
lehrerfortbildung@erzbistum-pa<strong>der</strong>born.de<br />
Workshop 1<br />
„Die letzte Grenze“<br />
– Sterben, Tod und Trauer<br />
Anja Kranke, Salzkotten<br />
Workshop 2<br />
„Ich schieße … doch!“<br />
Kin<strong>der</strong>literatur und Gewaltprävention<br />
Renate Passmann-Lange, Theaterpädagogin,<br />
„jugendstil“ – Kin<strong>der</strong>- und Jugendliteraturzentrum<br />
NRW in Dortmund<br />
Workshop 3<br />
Geschichten und Märchen <strong>der</strong> Welt<br />
erzählen lernen<br />
Thomas Hoffmeister-Höfener (TheoMobil<br />
e. V., Sendenhorst), Dipl. Theologe und<br />
Geschichtenerzähler<br />
Workshop 4<br />
Lie<strong>der</strong>werkstatt<br />
Dorothe Schrö<strong>der</strong>, Grundschullehrerin,<br />
Dortmund<br />
Bitte geben Sie bei <strong>der</strong> Anmeldung drei Workshop-Wünsche an, an zwei Workshops können Sie dann teilnehmen.
26 Veranstaltungen 27<br />
Auf interessierte und fachkundige Zuhörer stieß Tuba Isik (2. v. l., sitzend) als Gastreferentin des Tages mit ihrem Thema „Islamischer Religionsunterricht<br />
in NRW“.<br />
Von <strong>der</strong> Vermittlungs- zur Aneignungsdidaktik<br />
Dekanatskatechetenkonferenz mit Schwerpunktthema „Islamischer Religionsunterricht in NRW“<br />
Rund 5.800 Religionslehrerinnen und<br />
-lehrer gibt es <strong>der</strong>zeit an den verschiedenen<br />
Schulformen im Erzbistum<br />
Pa<strong>der</strong>born. Unterstützung und Begleitung<br />
in ihrem Verkündigungsauftrag<br />
erhalten sie auf Dekanatsebene<br />
jeweils von einem Dekanatskatecheten.<br />
Im Frühjahr kamen die Dekanatskatecheten<br />
auf Einladung <strong>der</strong> Hauptabteilung<br />
Schule und Erziehung im<br />
Erzbischöflichen Generalvikariat zu<br />
ihrer Jahreskonferenz im Haus Maria<br />
Immaculata in Pa<strong>der</strong>born zusammen.<br />
Neben einem Erfahrungsaustausch<br />
ging es schwerpunktmäßig um den<br />
Stand und die Perspektiven des islamischen<br />
Religionsunterrichts in<br />
Nordrhein-Westfalen.<br />
Kin<strong>der</strong> und Jugendliche verbringen<br />
heute zunehmend mehr Zeit in <strong>der</strong><br />
Schule. Umso wichtiger wird die<br />
Aufgabe eines Dekanatskatecheten,<br />
eine Brücke zwischen Gemeinde und<br />
Schule als Lernort zu schlagen. Um<br />
dieses Ziel zu erreichen, schafft ein<br />
Dekanatskatechet unter an<strong>der</strong>em Begegnungsräume<br />
zwischen den Pastoralteams<br />
und den Religionslehrern,<br />
verantwortet Fortbildungsangebote<br />
<strong>für</strong> Religionslehrer auf Dekanatsebene<br />
Denn die Benutzung einer Öffentlichen<br />
Bücherei will gelernt sein, auch<br />
im Vorschulalter. „Ich bin Bibfit – <strong>der</strong><br />
Bibliotheksführerschein <strong>für</strong> Kin<strong>der</strong>gartenkin<strong>der</strong>“<br />
heißt die Aktion, die<br />
das ermöglicht. 25 Vorschulkin<strong>der</strong><br />
aus dem Familienzentrum St. Liborius<br />
Pa<strong>der</strong>born wurden in die Welt <strong>der</strong><br />
Bücher eingeführt. Sie lernten auf<br />
spielerischer Weise die Benutzung<br />
einer Bücherei kennen. Sie stellten<br />
fest, dass die Bücherei viele Angeboo<strong>der</strong><br />
bemüht sich um die Profilierung<br />
von Schulgottesdiensten. Eine wichtige<br />
Aufgabe des Dekanatskatecheten<br />
liegt zudem in <strong>der</strong> Information <strong>der</strong><br />
Priester und pastoralen Mitarbeiter<br />
über wichtige Entwicklungen in Religionsunterricht<br />
und Schulpastoral.<br />
Eine solche Entwicklung ist das Gesetz<br />
zur Einführung von Islamischem<br />
Religionsunterricht als ordentliches<br />
Lehrfach in Nordrhein-Westfalen, das<br />
im vergangenen August in Kraft getreten<br />
ist. Der <strong>der</strong>zeitige Stand und<br />
die Perspektiven des islamischen<br />
Religionsunterrichts in NRW waren<br />
deshalb auf vielfachen Wunsch das<br />
Schwerpunktthema <strong>der</strong> diesjährigen<br />
Dekanatskatechetenkonferenz.<br />
Einführend beleuchtete Roland Gottwald,<br />
in <strong>der</strong> Hauptabteilung Schule<br />
und Erziehung des Erzbischöflichen<br />
Generalvikariates zuständig <strong>für</strong><br />
Grundsatz-, Rechts- und Personalfragen,<br />
die Position <strong>der</strong> katholischen<br />
Kirche <strong>zum</strong> Islamischen Religionsunterricht<br />
in NRW. Mit Bezug auf eine<br />
Stellungnahme des Katholischen Büros<br />
NRW erklärte er, dass die katholische<br />
Kirche sich zwar kritisch, aber<br />
grundsätzlich offen <strong>für</strong> eine geregelte<br />
Einführung des Islamischen Religionsunterrichtes<br />
ausgesprochen habe<br />
– <strong>zum</strong>al die Schülerzahlen im Erzbistum<br />
Pa<strong>der</strong>born mit mehr als 82.000<br />
muslimischen Schülern (im Vergleich:<br />
knapp 235.000 katholische Schüler)<br />
dies notwendig machten. Das Grundgesetz<br />
schreibe den schulischen Religionsunterricht<br />
als „res mixta“ vor:<br />
Für das generelle Angebot, das auch<br />
die Fachausbildung <strong>der</strong> Lehrkräfte<br />
einschließt, ist <strong>der</strong> Staat verantwortlich,<br />
<strong>für</strong> die Inhalte hingegen die jeweilige<br />
Religionsgemeinschaft, wie<br />
etwa die katholische Kirche. Hauptdiskussionspunkt<br />
bei <strong>der</strong> Einführung<br />
des Islamischen Religionsunterrichts:<br />
Der Islam sei keine klar umrissene<br />
Religionsgemeinschaft, das heißt, er<br />
habe keine eindeutige Struktur, wie<br />
etwa <strong>der</strong> Katholizismus. Vielmehr<br />
beheimate er ganz unterschiedliche<br />
Strömungen. Dem Staat fehle somit in<br />
<strong>der</strong> Gestaltung des Islamischen Religionsunterrichtes<br />
ein grundgesetzlich<br />
definiertes Gegenüber. Mit Inkrafttreten<br />
des Gesetzes zur Einführung des<br />
Islamischen Religionsunterrichts sei<br />
zwar ein Beirat als Ansprechpartner<br />
und Instanz geschaffen worden, welcher<br />
die Einführung begleite. Dieses<br />
Modell könne aus Sicht <strong>der</strong> katholischen<br />
Kirche aber kein Dauerzustand<br />
sein, fasste Roland Gottwald zusammen.<br />
Es stelle jedoch eine praktikable<br />
und begrüßenswerte Übergangslösung<br />
dar.<br />
Tuba Isik, wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
am Zentrum <strong>für</strong> Komparative<br />
Theologie und Kulturwissenschaften<br />
<strong>der</strong> Universität Pa<strong>der</strong>born und stellvertretende<br />
Vorsitzende des Beirats<br />
<strong>für</strong> den Islamischen Religionsunterricht<br />
in NRW, berichtete im Anschluss<br />
über die Arbeit des Beirats und die<br />
bisherigen Strukturen des Islamischen<br />
Religionsunterrichts in NRW.<br />
Sie machte darauf aufmerksam, dass<br />
bisher in Deutschland die Moschee<br />
<strong>der</strong> einzige „Lernort“ <strong>für</strong> muslimische<br />
Kin<strong>der</strong> gewesen sei, wo diese<br />
im Glauben unterwiesen würden:<br />
„Problematisch ist, dass diese Unterweisung<br />
den Charakter eines Frontalunterrichts<br />
hat, <strong>der</strong> typisch kindliche<br />
Glaubens-Fragen nicht wirklich<br />
Ich bin Bibfit:<br />
Im Rahmen eines Büchereifestes im<br />
<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Religionspädagogik und<br />
Medienarbeit (IRUM) in Pa<strong>der</strong>born erhielten<br />
alle Kin<strong>der</strong> einen Bibliotheksführerschein<br />
überreicht. Bei einer<br />
Feier in Begleitung ihrer Eltern konnten<br />
die Kin<strong>der</strong> zeigen, was sie in den<br />
letzten Wochen bei ihren Besuchen<br />
im IRUM erfahren und gelernt hatten.<br />
aufgreifen und somit keine echte<br />
Beheimatung im Glauben zu geben<br />
vermag“, erklärte Tuba Isik. Als wichtigste<br />
Aufgaben des Beirats nannte<br />
Isik die Erteilung einer Lehrerlaubnis<br />
sowie die Genehmigung von Lehrmaterial<br />
und -plänen <strong>für</strong> den Islamischen<br />
Religionsunterricht. Bei <strong>der</strong> Beurteilung<br />
<strong>der</strong> Eignung als islamischer<br />
Religionslehrer stoße <strong>der</strong> Beirat, <strong>der</strong><br />
aus acht theologisch, religionspädagogisch<br />
o<strong>der</strong> islamwissenschaftlich<br />
qualifizierten Mitglie<strong>der</strong>n besteht, oft<br />
auf Probleme: „Viele Kandidaten weisen<br />
einen durchaus frommen muslimischen<br />
Glauben auf. Es fehlt jedoch<br />
oftmals an <strong>der</strong> Fähigkeit, den eigenen<br />
Glauben auch zu reflektieren, was <strong>für</strong><br />
eine Weitergabe an Kin<strong>der</strong>, insbeson<strong>der</strong>e<br />
im Grundschulalter, natürlich<br />
enorm wichtig ist“, so Tuba Isik. Anzustreben<br />
sei deshalb ein Wechsel<br />
von einer reinen Vermittlungs- hin zu<br />
einer interaktiven Aneignungsdidaktik<br />
im Religionsunterricht. Es gebe<br />
<strong>der</strong>zeit noch zu wenig ausreichend<br />
fachlich qualifizierte Lehrkräfte <strong>für</strong> Islamischen<br />
Religionsunterricht. Dieser<br />
Mangel solle aber mit neuen, spezifischen<br />
Ausbildungsmodellen behoben<br />
werden. Insgesamt sei erfreulicherweise<br />
festzustellen, dass heute<br />
viele muslimische Eltern offen mit <strong>der</strong><br />
Kultur und Religion ihres Wahl-Heimatlandes<br />
umgingen und dementsprechend<br />
auch ihre Kin<strong>der</strong> an dieser<br />
Kultur teilhaben ließen, schloss Isik<br />
ihren Vortrag.<br />
pdp-n-21.02.13<br />
Für den Bereich Grundschule liegen bereits<br />
Lehrbücher vor.<br />
Kin<strong>der</strong> aus dem Familienzentrum St. Liborius in Pa<strong>der</strong>born erhalten Bibliotheksführerschein<br />
te hat, ein interessanter Aufenthaltsort<br />
ist und das „Lesen“ Spaß macht.<br />
Bei mehreren Besuchen lernten die<br />
Kin<strong>der</strong> im IRUM, wie man Bücher<br />
und an<strong>der</strong>e Medien aussuchen und<br />
ausleihen kann. Das Vorlesen, das<br />
Zuhören und die Umsetzung <strong>der</strong> Geschichten<br />
durch Malen standen begleitend<br />
auf dem Programm.<br />
Diese Kin<strong>der</strong>, die nach den Sommerferien<br />
eingeschult werden, lernen so<br />
ihre Bücherei in <strong>der</strong> Nachbarschaft<br />
kennen. Lesen, Schreiben und das<br />
Eintauchen in die Welt des Wissens<br />
wird ihnen bei ihrem Start in das<br />
Schulleben leichter fallen.<br />
Bibfit-Aktionen <strong>für</strong> Kin<strong>der</strong>garten- und<br />
Grundschulkin<strong>der</strong> werden von zahlreichen<br />
Katholischen öffentlichen<br />
Büchereien im Erzbistum Pa<strong>der</strong>born<br />
mit benachbarten Kin<strong>der</strong>tagesstätten<br />
und Grundschulen durchgeführt.<br />
Die Aktion Bibfit ist eine gemeinsame<br />
Aktion <strong>der</strong> Katholischen Öffentlichen<br />
Büchereien in Zusammenarbeit mit<br />
dem Borromäusverein in Bonn zur<br />
Leseför<strong>der</strong>ung von Kin<strong>der</strong>n im Kin<strong>der</strong>garten<br />
und in <strong>der</strong> Grundschule,<br />
die auf kindgerechte Weise im Umgang<br />
mit Büchern und Bibliotheken<br />
vertraut gemacht werden. Eltern sollen<br />
erfahren, die vielfältigen Angebote<br />
ihrer Bücherei gewinnbringend <strong>für</strong> die<br />
Familie nutzen zu können. Erzieherinnen<br />
und Erzieher sowie Lehrerinnen<br />
und Lehrer werden aktiv in ihren Bemühungen<br />
unterstützt, das Lesen zu<br />
för<strong>der</strong>n und kindgerechte Wissensvermittlung<br />
mit Medien zu betreiben.<br />
cq
28 Neue Medien im Verleih 29<br />
Godly Play???<br />
Kamishibai im IRUM ausleihbar<br />
Was ist das, Godly Play? Wenn man<br />
es mit „göttliches Spiel” übersetzt,<br />
dann ist das zwar sprachlich eine<br />
richtige Übersetzung, wird aber dem,<br />
was mit dieser Methode impliziert<br />
wird, nicht gerecht.<br />
Godly Play ist eine Form religiöser<br />
Bildung <strong>für</strong> Kin<strong>der</strong> (und Erwachsene),<br />
die auf eine lebendige Beziehung zur<br />
biblischen Botschaft, ein persönliches<br />
spirituelles Wachstum und eine<br />
individuelle Kompetenz zur Verwendung<br />
religiöser Sprache zielt. Godly<br />
Play verbindet die theologische<br />
Überzeugung, dass sich Gott im Leben<br />
eines jeden Menschen erfahrbar<br />
machen will, mit dem pädagogischen<br />
Konzept von Maria Montessori. Godly<br />
Play ermutigt Kin<strong>der</strong> <strong>zum</strong> Theologisieren<br />
und traut ihnen zu, Gott<br />
spielend und hörend, feiernd und<br />
gestaltend, staunend und redend zu<br />
begegnen. Godly Play will Kin<strong>der</strong>n zu<br />
konstruktiver Selbststeuerung helfen<br />
und beachtet dabei beson<strong>der</strong>s das<br />
Spiel als Hauptform kindlicher Welterschließung.<br />
Godly Play wurde von Jerome Berryman<br />
entwickelt, hat sich seit über<br />
30 Jahren im Kontext <strong>der</strong> amerikanischen<br />
Sonntagsschule bewährt<br />
und findet jetzt auch in Deutschland<br />
ökumenische Resonanz in Gemeinde<br />
und Schule, Kin<strong>der</strong>garten sowie Erwachsenen-<br />
und Seniorenbildung.<br />
Kin<strong>der</strong> brauchen einen geschützten<br />
Raum, wenn sie Erfahrungen existentieller<br />
Begegnungen von Selbst, Welt<br />
und Gott machen sollen. Beson<strong>der</strong>s<br />
wichtig sind hier<strong>für</strong> die Beziehungen,<br />
die die Kin<strong>der</strong> untereinan<strong>der</strong> und zu<br />
den anwesenden Erwachsenen erleben<br />
können. Im Konzept von Godly<br />
Play prägen die Beziehungen, zusammen<br />
mit Raum, Zeit und Materialien,<br />
das non-verbale Lernen durch<br />
ein Gefühl von Präsenz und Verlässlichkeit.<br />
Godly Play betrachtet die Grundstruktur<br />
des christlichen Gottesdienstes<br />
als die bewährteste Form,<br />
mit Gott zu kommunizieren. Deshalb<br />
umfasst eine Einheit vier Phasen:<br />
1. Im Ankommen und Kreis-Bilden<br />
wachsen die Kin<strong>der</strong> hinein in die<br />
Ruhe des Raumes.<br />
2. Im gemeinsamen Hören, Sehen<br />
und Sprechen finden die Kin<strong>der</strong> ihren<br />
Weg in eine Geschichte.<br />
3. Danach kann jedes Kind eine eigene<br />
Reaktion in einer ausgiebigen<br />
Kreativphase gestalten.<br />
4. Einem kleinen, gemeinsamen Fest<br />
mit <strong>der</strong> Möglichkeit <strong>zum</strong> Gebet<br />
folgt die persönlich-zusprechende<br />
Verabschiedung.<br />
In Raum und Zeit, mit Sprache und<br />
Beziehungen wird die kindliche Vorstellungskraft<br />
herausgefor<strong>der</strong>t; man<br />
kann Godly Play als ein „imaginatives<br />
Konzept religiöser Bildung“ bezeichnen.<br />
Quelle:<br />
www.godlyplay.de<br />
NEU!!!<br />
Im IRUM in Dortmund und Pa<strong>der</strong>born<br />
gibt es zu unterschiedlichen<br />
Themen Godly Play Materialen und<br />
Arbeitshilfen <strong>zum</strong> Ausleihen:<br />
• Das Volk Gottes<br />
• Der Wüstensack<br />
• Die Schöpfung<br />
• Jona<br />
Gleichnisse:<br />
• Der barmherzige Samariter<br />
• Die kostbare Perle<br />
• Der Sämann<br />
• Das Senfkorn<br />
• Der gute Hirte<br />
Für Fragen zur Ausleihe und <strong>zum</strong><br />
Einsatz stehen im IRUM zur<br />
Verfügung:<br />
• Dortmund: 02 31 / 2 06 05-300 o<strong>der</strong><br />
irumdortmund@erzbistum-pa<strong>der</strong>born.de<br />
• Pa<strong>der</strong>born: 0 52 51 / 125-1907 o<strong>der</strong><br />
avmedien@erzbistum-pa<strong>der</strong>born.de<br />
Ein Bühnenrahmen aus Holz, Bildkarten<br />
<strong>zum</strong> Einschieben und fertig ist<br />
die Grundlage <strong>für</strong> das „Kamishibai“<br />
genannte Erzähltheater. Kamishibai –<br />
jap., setzt sich aus den Kanji „kami“<br />
(Papier) und „shibai“ (Schauspiel,<br />
Theater) zusammen, übersetzt „Papiertheater“<br />
bzw. „<strong>der</strong> Märchenbil<strong>der</strong>schaukasten<br />
auf <strong>der</strong> Straße“ – ist<br />
ein japanisches Papiertheater.<br />
Das Kamishibai ist eine innovative<br />
Form des Erzähltheaters, durch das<br />
die mündliche Sprachproduktion, die<br />
schriftliche Textbildung und die Rezeptionsfähigkeit<br />
mündlich übermittelter<br />
Informationen geför<strong>der</strong>t und aktuelle<br />
pädagogische Botschaften in<br />
Ihrem Unterricht transferiert werden.<br />
Es eignet sich im beson<strong>der</strong>en Maße<br />
<strong>für</strong> die Grundschule, Kin<strong>der</strong>gärten,<br />
psychotherapeutische Kin<strong>der</strong>beratungseinrichtungen<br />
und pädagogische<br />
För<strong>der</strong>stellen. Es ist ein Bühnenmodell<br />
aus Holz <strong>für</strong> das angeleitete<br />
gesellige Erzählen, in dem eine Kind<br />
orientierte Geschichte in szenischer<br />
Abfolge von Bil<strong>der</strong>n präsentiert wird.<br />
Ob fertige Bildkarten o<strong>der</strong> eigene Geschichten,<br />
das bildgestützte Erzählen<br />
mit dem Kamishibai lässt Raum <strong>für</strong><br />
Improvisation und stiftet Gemeinschaft<br />
unter den Kin<strong>der</strong>n.<br />
Das IRUM bietet an seinen beiden<br />
Standorten in Pa<strong>der</strong>born und Dortmund<br />
Kamishibai zur Ausleihe an. Ergänzt<br />
werden die Erzähltheater durch<br />
fertige Bildkartensets.<br />
Online-Medienportal des IRUM ein Erfolgsmodell<br />
Folgende Sets sind u. a. entleihbar:<br />
• Josef und seine Brü<strong>der</strong><br />
• Die Heilige Messe<br />
• David und Goliath<br />
• Der Kreuzweg Jesu<br />
• Der verlorene Sohn<br />
• Jesus wird geboren<br />
• Die Schöpfungsgeschichte<br />
• Die Jahreszeiten erleben mit<br />
Emma und Paul<br />
• Der Wolf und die 7 Geißlein<br />
• Dornröschen<br />
• Hänsel und Gretel<br />
• Aschenputtel<br />
• Sterntaler<br />
• Rotkäppchen<br />
Für Fragen zur Ausleihe und <strong>zum</strong><br />
Einsatz stehen im IRUM zur<br />
Verfügung:<br />
• Dortmund: 02 31 / 2 06 05-300 o<strong>der</strong><br />
irumdortmund@erzbistum-pa<strong>der</strong>born.de<br />
• Pa<strong>der</strong>born: 0 52 51 / 125-1907 o<strong>der</strong><br />
avmedien@erzbistum-pa<strong>der</strong>born.de<br />
Einfache Figuren mit<br />
klaren Linien laden ein,<br />
die Erzählung von Jona und<br />
dem großen Fisch zu erzählen<br />
und „begreifbar“ zu machen.<br />
Im April 2012 freigeschaltet erfreut<br />
sich das Online-Medienportal des<br />
IRUM einer großen Beliebtheit. Die<br />
Zahlen nach nur einem Jahr Laufzeit<br />
sprechen <strong>für</strong> sich:<br />
So haben sich insgesamt 488 Nutzer<br />
aus dem Erzbistum Pa<strong>der</strong>born<br />
angemeldet. Diese haben über 2100<br />
Filme aus dem Online-Portal<br />
heruntergeladen, das<br />
sich mit diesem<br />
erfolgreichen<br />
Für Fragen stehen im<br />
IRUM zur Verfügung:<br />
Einstand als weiteres Standbein in <strong>der</strong><br />
Mediendistribution erwiesen hat.<br />
Das IRUM betreibt das Medienportal<br />
in Zusammenarbeit mit mehreren<br />
an<strong>der</strong>en katholischen und evangelischen<br />
Medienzentralen. Die Internetplattform<br />
www.medienzentralen.de<br />
bietet zahlreiche Medien <strong>für</strong> den Einsatz<br />
im Religionsunterricht und in <strong>der</strong><br />
Gemeindearbeit <strong>zum</strong> Download per<br />
Internet an. Hier können hochwertige<br />
Filme und begleitende Arbeitsmaterialien<br />
heruntergeladen und anschließend<br />
verwendet werden. Mittlerweile<br />
stehen über 100 Titel zur Verfügung.<br />
Weitere Titel werden sukzessive hinzugefügt.<br />
Um das Medienportal über das IRUM<br />
nutzen zu können, ist die Freischaltung<br />
eines Zugangs notwendig. Die<br />
Anmeldung erfolgt unter www.medienzentralen.de,<br />
eine Freischaltung<br />
erfolgt innerhalb kürzester Zeit. cq<br />
• Pa<strong>der</strong>born: 0 52 51 / 125-1907 o<strong>der</strong> avmedien@erzbistum-pa<strong>der</strong>born.de<br />
• Dortmund: 02 31 / 2 06 05-300 o<strong>der</strong> irumdortmund@erzbistum-pa<strong>der</strong>born.de
30<br />
Neue Medien im Verleih<br />
31<br />
Neue Medien im Verleih<br />
Die nachfolgende Liste gibt eine Auswahl<br />
religionspädagogischer und<br />
theologischer Neuerwerbungen im<br />
Buchbereich an den beiden Standorten<br />
des IRUM in Dortmund (DO) und<br />
Pa<strong>der</strong>born (PB).<br />
Bestand DO + PB<br />
Sensus Religion<br />
Vom Glaubenssinn und Sinn des<br />
Glaubens<br />
Ein Band <strong>für</strong> die gesamte<br />
Sekundarstufe<br />
II! Zahlreiche Quellentexte,<br />
Text-Zusammenfassungen<br />
und<br />
„unverbrauchte“ Bil<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Kunst machen den Reichtum <strong>der</strong><br />
religiösen Kultur und <strong>der</strong> argumentativen<br />
Auseinan<strong>der</strong>setzung sichtbar.<br />
Arbeitsimpulse mit Operatoren bereiten<br />
auf die Abiturprüfung vor. Kompetenz-<br />
und handlungsorientiertes<br />
sowie fächerübergreifendes, soziales<br />
Lernen und Wissenschaftspropädeutik<br />
sind selbstverständlich. Und das<br />
Beson<strong>der</strong>e: Zu Sensus Religion erscheinen<br />
sieben Lehrerkommentare.<br />
Burrichter, Rita / Epping, Josef [Hrsg.]<br />
(Unterrichtswerk <strong>für</strong> die Oberstufe)<br />
München: Kösel, <strong>2013</strong><br />
Bestand DO + PB<br />
Im Morgenkreis das<br />
Kirchenjahr erleben<br />
Mit Lie<strong>der</strong>n, Geschichten und<br />
Spielideen<br />
Im Morgenkreis mit<br />
den Kin<strong>der</strong>n gemeinsam<br />
über den Advent<br />
o<strong>der</strong> über das Osterfest<br />
zu sprechen, geht<br />
den meisten Erzieher/-innen noch<br />
leicht von <strong>der</strong> Hand. Schon schwieriger<br />
wird es beim Barbaratag, an<br />
Pfingsten, o<strong>der</strong> wenn die Kin<strong>der</strong> in<br />
Wenn Sie sich umfassend über die<br />
Bestände informieren wollen, stehen<br />
Ihnen Bestandskataloge zur Verfügung,<br />
die Sie über Internet abfragen<br />
können.<br />
<strong>der</strong> Gemeinde Christi Himmelfahrt,<br />
Fronleichnam o<strong>der</strong> Allerheiligen erleben.<br />
Spiele, Lie<strong>der</strong> und Ideen <strong>für</strong>: Erntedank,<br />
Allerheiligen, St. Martin,<br />
Bar baratag, Nikolaus, Advent und<br />
Weihnachten, Dreikönig, Fastenzeit,<br />
Palmsonntag, Ostern, Christi Himmelfahrt,<br />
Pfingsten und Marienfeste.<br />
Menke, Ulrike<br />
München: Don Bosco Medien, 2012<br />
Bestand DO<br />
Darwin und kein Ende?<br />
Kontroversen zu Evolution und<br />
Schöpfung<br />
Die auf Charles Darwin<br />
zurückgehende<br />
Evolutionstheorie hat<br />
die Biologie revolutioniert<br />
und ist bis heute<br />
Gegenstand heftiger Diskussionen<br />
und Kontroversen. In diesem Buch<br />
setzen sich Biologen und Theologen<br />
in 12 Beiträgen mit dem Thema "Evolution<br />
und Schöpfung" auseinan<strong>der</strong>,<br />
wobei kein Wi<strong>der</strong>spruch zwischen<br />
naturwissenschaftlichen Aussagen<br />
zur Evolution und theologischen Aussagen<br />
zur Schöpfung gesehen wird.<br />
Lehrkräfte erhalten in diesem Buch<br />
profunde Hintergrundinformationen,<br />
wobei auch aktuelle Untersuchungen<br />
zu Einstellungen und Vorstellungen<br />
von Schülerinnen und Schülern dargestellt<br />
werden. Das umfangreiche<br />
Bild- und Textmaterial des Bandes<br />
unterstützt eine fächerverbindende<br />
Bearbeitung des Themas.<br />
Bayrhuber, Horst [Hrsg.]<br />
Stuttgart: Klett, 2011<br />
Über die Website www.irum.de gelangen<br />
Sie mit Buttons in <strong>der</strong> rechten<br />
Spalte direkt auf die Web-Kataloge.<br />
Bestand DO + PB<br />
Arbeitshilfe Religion inklusiv<br />
Basisband: Einführung, Grundlagen<br />
und Methoden<br />
Wie kann Religionsunterricht<br />
in einer bunt<br />
gemischten Lerngruppe<br />
gelingen? Wie<br />
werde ich den Lernenden<br />
in ihrer individuellen<br />
Verschiedenheit<br />
gerecht? Auf welche didaktischen<br />
Grundsätze und methodischen Zugänge<br />
kann ich mich stützen?<br />
Der Basisband enthält eine Einführung<br />
in das inklusive Unterrichten im<br />
konfessionellen Religionsunterricht.<br />
Grundlagen <strong>der</strong> Pädagogik <strong>der</strong> Vielfalt<br />
und einer inklusionsfähigen Religionsdidaktik<br />
werden entfaltet sowie<br />
eine Vielzahl an Methoden, Übungen,<br />
Unterrichtstipps und Links geboten.<br />
Grundstufe und Sekundarstufe I<br />
Rupp, Hartmut / Hermann, Stefan [Hrsg.]<br />
Stuttgart: Calwer, 2012<br />
Bestand DO + PB<br />
Arbeitshilfe Religion inklusiv<br />
Praxisband: Bibel – Welt und<br />
Verantwortung<br />
Dieser Band bietet<br />
Praxisideen zu den<br />
Dimensionen „Bibel“<br />
und „Welt und Verantwortung“.<br />
Differenzierte<br />
Unterrichtangebote<br />
ermöglichen es, den<br />
unterschiedlichen Lernvoraussetzungen<br />
<strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler<br />
gerecht zu werden.<br />
Bei allen Anregungen wird angege-<br />
ben, welche spezifischen Zugänge zu<br />
einem Thema darin <strong>zum</strong> Tragen kommen:<br />
basal-perzeptiv, konkret-handelnd,<br />
anschaulich-modellhaft o<strong>der</strong><br />
abstrakt-begrifflich. So kann in heterogenen<br />
Lerngruppen differenziert<br />
und vielfältig gelernt und unterrichtet<br />
werden, sodass sich jede Schülerin<br />
und je<strong>der</strong> Schüler individualisiert und<br />
zugleich kooperativ mit an<strong>der</strong>en bilden<br />
kann.<br />
Grundstufe und Sekundarstufe I. Müller-<br />
Friese, Anita [Hrsg.]<br />
Stuttgart: Calwer, 2012<br />
Impressum<br />
Bestand DO + PB<br />
Das Kirchenjahr <strong>für</strong> Kin<strong>der</strong><br />
entdeckt<br />
Beginnend mit dem<br />
Advent bietet das<br />
Buch verständliche Erklärungen<br />
und Hintergrundwissen<br />
zu allen<br />
kirchlichen Festen und<br />
Feiertagen im Kirchenjahr. Sacherklärungen,<br />
biblische Texte, Spiel- und<br />
Bastelideen, Rezepte, Gestaltungsideen<br />
<strong>für</strong> Feste, Feiern und Aktionen,<br />
Gebete, Lie<strong>der</strong> u. v. m. machen das<br />
Buch zu einem unverzichtbaren Begleiter<br />
durch ein lebendig mit allen<br />
Sinnen erlebtes Kirchenjahr.<br />
Biehl, Pia<br />
Stuttgart: Katholisches Bibelwerk, 2012<br />
Herausgegeben und verlegt vom Erzbischöflichen Generalvikariat Pa<strong>der</strong>born.<br />
Verantwortlich <strong>für</strong> den Inhalt: Domkapitular Joachim Göbel, Leiter <strong>der</strong> HA Schule und Erziehung<br />
Redaktion: Christoph Quasten M. A., Tel.: 0 52 51 / 125-1910, E-Mail: christoph.quasten@erzbistum-pa<strong>der</strong>born.de<br />
Layout: Typographen GmbH, Pa<strong>der</strong>born<br />
Herstellung: Bonifatius Druck-Buch-Verlag GmbH, Pa<strong>der</strong>born<br />
Die <strong>Schulinformationen</strong> erscheinen dreimal im Jahr.<br />
Bestand DO + PB<br />
Schöpfungsglaube – nur <strong>für</strong><br />
Kin<strong>der</strong>?<br />
Zum Streit zwischen Schöpfungsglaube,<br />
Evolutionstheorie und<br />
Kreationismus<br />
Ist <strong>der</strong> Schöpfungsglaube<br />
nur etwas <strong>für</strong><br />
Kin<strong>der</strong>? Wird er, wenn<br />
Menschen erwachsen<br />
und „vernünftig“ werden,<br />
durch naturwissenschaftliche<br />
Theorien<br />
abgelöst, die die Entstehung <strong>der</strong><br />
Welt zu erklären versuchen? Anstatt<br />
sich in <strong>der</strong> Sackgasse falscher Alternativen<br />
zu verfangen, bietet dieses<br />
Buch Differenzierungen und Klärungen.<br />
Es zeigt, dass die biblischen<br />
Schöpfungserzählungen kein naiver<br />
Versuch einer naturwissenschaftlichen<br />
Erklärung <strong>der</strong> Weltentstehung<br />
sind. Stattdessen wollen sie Gott,<br />
den Schöpfer, und seine Schöpfung<br />
loben: „Herr, wie sind deine Werke so<br />
groß und viel!“ (Ps 104,24). Auf <strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>en Seite ist die Evolutionstheorie<br />
bewusst eine Theorie. Sie beschreibt<br />
we<strong>der</strong> eine Tatsache, noch<br />
ist sie eine Weltanschauung o<strong>der</strong> ein<br />
geschlossenes Weltbild.<br />
Friedrich Schweitzer zeigt: Bei dem<br />
Glauben an die Schöpfung geht es<br />
um den Grund des Daseins und <strong>der</strong><br />
Welt, um Sinn und Orientierung im<br />
Leben, nicht um Beweise, wie es die<br />
Ältere Ausgaben <strong>der</strong> <strong>Schulinformationen</strong> stehen als PDF-Datei <strong>zum</strong> Download zur Verfügung<br />
unter: www.schuleun<strong>der</strong>ziehung.de <strong>Schulinformationen</strong><br />
„Kreationisten“ versuchen. Um dazu<br />
in <strong>der</strong> Lage zu sein, müssen Menschen<br />
in ihrem Glauben und seinen<br />
Entwicklungen begleitet werden. Dies<br />
wird zur wichtigen Aufgabe <strong>für</strong> die<br />
Kirche und den schulischen Religionsunterricht.<br />
Schweitzer, Friedrich; Neukirchen-Vluyn:<br />
Neukirchener Verlagsges., 2012<br />
Bestand DO<br />
Die christliche Antwort auf<br />
die Gottesfrage<br />
Dieses neue Themenheft<br />
aus <strong>der</strong> Reihe<br />
„Kompetent in<br />
Religion“ passt zu<br />
100% zu den inhaltlichen<br />
Schwerpunkten<br />
des Zentralabiturs in<br />
Nordrhein-Westfalen. Jedes <strong>der</strong> Themenhefte<br />
bietet eine Fülle an kompakt<br />
aufbereiteten, motivierenden<br />
Materialien und kompetenzorientierten<br />
Anregungen zur Weiterarbeit. So<br />
müssen Sie die Inhalte nicht mehr<br />
mühsam aus verschiedenen Quellen<br />
zusammensuchen. Je<strong>der</strong> Schüler bekommt<br />
sein eigenes Themenheft – <strong>für</strong><br />
den Unterricht und zur Vertiefung zu<br />
Hause.<br />
Schlitt, Eva-Maria; Themenheft und<br />
Lehrerband. Oberstufe<br />
(Kompetent in Religion)<br />
Stuttgart: Klett, 2012
Große Mittelalter-<br />
Ausstellung in Pa<strong>der</strong>born<br />
26. Juli bis 3. November <strong>2013</strong><br />
Diözesanmuseum · Kaiserpfalz · Städtische Galerie<br />
www.credo-ausstellung.de