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1.<br />

N U M M E R<br />

47.<br />

J A H R G A N G<br />

<strong>2013</strong><br />

Schwerpunkt<br />

Spuren eines Leitbilds<br />

Inklusion als gelebte<br />

Begegnung im<br />

Schulalltag<br />

Projekt<br />

„Soziales Lernen“<br />

Seite 4<br />

Seite 6<br />

Romfahrt <strong>der</strong> Schulen<br />

<strong>der</strong> Brede<br />

Zwischenbericht<br />

Qualitätsanalyse<br />

Seite 8<br />

Seite 12<br />

Was ist Qualitätsmanagement?<br />

CREDO-Ausstellung:<br />

Veranstaltungen <strong>für</strong><br />

Schulen<br />

Seite 14<br />

Seite 17


Themenschwerpunkt<br />

3<br />

3<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Editorial: Ein Leitbild hat in den Schulen sichtbare Spuren hinterlassen<br />

Domkapitular Joachim Göbel<br />

Ein Leitbild hat in den Schulen<br />

sichtbare Spuren hinterlassen<br />

4<br />

6<br />

8<br />

11<br />

12<br />

14<br />

17<br />

21<br />

22<br />

23<br />

25<br />

28<br />

31<br />

Inklusion als pädagogische und pastorale Aufgabe an katholischen Schulen<br />

Norbert Wenner | Gerhard Schriegel<br />

Soziales Lernen an <strong>der</strong> Marienschule in Brilon<br />

Justine Loch<br />

Die Romfahrt <strong>der</strong> Schulen <strong>der</strong> Brede 2012<br />

Matthias Koch<br />

Einführungstagung <strong>für</strong> neue Lehrerinnen und Lehrer<br />

Monica Curino-Rosa<br />

Qualitätsanalyse an Schulen in katholischer Trägerschaft. Ein Zwischenbericht<br />

Stefan Zingler<br />

„Das Qualitätsmanagement wird sich dauerhaft etablieren und unsere Schulen voran bringen“<br />

Interview mit Dr. Michael Gerhardts<br />

CREDO – Christianisierung Europas im Mittelalter. Veranstaltungen <strong>für</strong> Schulen<br />

Heike Bee-Schroedter<br />

„Meine Arbeit hat mich sehr geprägt“:<br />

Roland Gottwald feiert sein 25-jähriges Dienstjubiläum in <strong>der</strong> Schulabteilung<br />

Christoph Quasten<br />

Alles was Recht ist<br />

Roland Gottwald<br />

Rezensionen<br />

Veranstaltungshinweise<br />

IRUM: Neue Medien im Verleih<br />

Impressum<br />

Zum Titelbild:<br />

Am Rand <strong>der</strong> Kernstadt liegt das Edith-Stein-Berufskolleg in einer von viel Grün geprägten Parklandschaft.<br />

Am rechten Bildrand liegt das IN VIA Berufsför<strong>der</strong>zentrum St. Lioba.<br />

© Luftbild: ad´medien, Andreas Dunker<br />

Als am Montag, 13. September 2010,<br />

Erzbischof Hans-Josef Becker im<br />

Rahmen eines Gottesdienstes im Hohen<br />

Dom das Leitbild <strong>für</strong> die Schulen<br />

in Trägerschaft des Erzbistums feierlich<br />

in Kraft setzte, kam ein fast zweijähriger<br />

Prozess zu einem vorläufigen<br />

Ende, in dem unter Beteiligung aller<br />

im Handlungsfeld Schule Tätigen <strong>der</strong><br />

Text des Leitbilds erarbeitet worden<br />

ist.<br />

Mit dieser „Verabschiedung“ des<br />

Leitbilds wurde das Thema aber nicht<br />

ad acta gelegt. Denn ein Leitbild verpflichtet<br />

zu einem immerwährenden<br />

Prozess <strong>der</strong> Selbstreflexion und -vergewisserung.<br />

Der Schulalltag, das<br />

Schulleben müssen immer wie<strong>der</strong><br />

auf die Ziele des Leitbilds und ihre<br />

Umsetzung überprüft und entwickelt<br />

werden. Aber auch das Leitbild selbst<br />

versteht sich nicht als statisches Produkt,<br />

son<strong>der</strong>n bedarf <strong>der</strong> Weiterentwicklung.<br />

Diese im zeitlichen Umfeld <strong>der</strong> Inkraftsetzung<br />

des Leitbilds formulierten<br />

und in die Zukunft gerichteten<br />

Worte waren Prognose und Versprechen<br />

zugleich. „Nun sind Prognosen<br />

und Vorhersagen schwierig, vor allem<br />

wenn sie die Zukunft betreffen.“ Das<br />

Spöttische dieses beliebten Bonmots,<br />

das mal Mark Twain, mal Winston<br />

Churchill, mal Kurt Tucholsky zugeschrieben<br />

wird, sollte nicht davon<br />

abhalten, von Zeit zu Zeit einmal zu<br />

überprüfen, ob denn wenigstens Zusagen<br />

eingehalten worden sind. Und<br />

da mittlerweile viele Schulen Leitbil<strong>der</strong><br />

entwickelt haben, gelten diese<br />

Aussagen paradigmatisch auch <strong>für</strong><br />

sie.<br />

Daher bilden Beiträge einen thematischen<br />

Schwerpunkt des vorliegen-<br />

den <strong>Heft</strong>es, die sich auf den Aspekt<br />

konzentrieren: Hat das 2010 verabschiedete<br />

Leitbild <strong>für</strong> die Schulen in<br />

Trägerschaft des Erzbistums Pa<strong>der</strong>born<br />

sichtbare Spuren hinterlassen,<br />

weitere Ideen und Projekte angeregt?<br />

Norbert Wenner und Gerhard Schriegel<br />

beschreiben in ihrem Beitrag Inklusion<br />

als pädagogische und pastorale<br />

Aufgabe an katholischen Schulen<br />

und zeigen Beispiele gelebter Begegnung<br />

im Schulalltag am Edith-Stein-<br />

Berufskolleg (Pa<strong>der</strong>born). Justine<br />

Loch berichtet vom Projekt „Soziales<br />

Lernen“ an <strong>der</strong> Marienschule in Brilon.<br />

Mit diesem Projekt <strong>der</strong> 10. Klassen<br />

hatte die Realschule 2012 den ersten<br />

Platz im Wettbewerb „Syn Ergeia“ erreicht.<br />

Matthias Koch nimmt uns mit<br />

auf eine Reise nach Rom. 2012 hatten<br />

die Schulen <strong>der</strong> Brede mit allen<br />

Lehrerinnen und Lehrern sowie allen<br />

Schülerinnen und Schülern und einigen<br />

begleitenden Eltern eine Fahrt<br />

nach Rom unternommen. Die in diesem<br />

Beitrag beson<strong>der</strong>s gewichteten<br />

Aspekte <strong>der</strong> Vorbereitung, Organisation<br />

und Durchführung mögen an<strong>der</strong>en<br />

Schulen Mut geben, ähnliches<br />

einmal selbst in diesem Rahmen zu<br />

unternehmen. Von <strong>der</strong> Bedeutung <strong>der</strong><br />

Anfor<strong>der</strong>ungen des Leitbilds und ihre<br />

Umsetzung in den Fachunterricht berichtet<br />

Monica Curino-Rosa anlässlich<br />

<strong>der</strong> diesjährigen Einführungstagung<br />

<strong>für</strong> neue Lehrerinnen und Lehrer<br />

an katholischen Schulen in Trägerschaft<br />

des Erzbistums Pa<strong>der</strong>born.<br />

Ein zweiter Schwerpunkt widmet sich<br />

den Themen Qualitätsanalyse (QA)<br />

und Qualitätsmanagement (QM). Stefan<br />

Zingler gibt einen Zwischenbericht<br />

über die Erfahrungen nach zwei<br />

Jahren QA. Ein Interview mit Dr. Michael<br />

Gerhardts beleuchtet in ersten<br />

Ansätzen die Prozesse und Strukturen,<br />

die auf die QA folgen: das Qualitätsmanagement.<br />

Neben Personalnachrichten weisen<br />

wir Sie beson<strong>der</strong>s auf den Beitrag zur<br />

CREDO-Ausstellung und ihre Angebote<br />

speziell <strong>für</strong> Schulen hin. Nach<br />

<strong>der</strong> Lektüre werden Sie sicherlich <strong>der</strong><br />

Meinung sein: Ein Besuch <strong>der</strong> CRE-<br />

DO-Ausstellung in Pa<strong>der</strong>born mit <strong>der</strong><br />

Klasse ist lohnenswert. Ferner stellen<br />

wir einige lesenswerte (religionspädagogische)<br />

Neuerscheinungen vor,<br />

geben einen Einblick in bereits durchgeführte<br />

und einen Ausblick auf kommende<br />

Veranstaltungen. Schließlich<br />

geben wir in Auswahl einen Überblick<br />

<strong>der</strong> Medien, die das IRUM in Dortmund<br />

und Pa<strong>der</strong>born angeschafft<br />

und zur Ausleihe zur Verfügung stellt.<br />

Eine spannende und anregende Lektüre<br />

dieses <strong>Heft</strong>es <strong>der</strong> <strong>Schulinformationen</strong><br />

wünscht Ihnen<br />

Ihr<br />

Msgr. Joachim Göbel, Domkapitular<br />

Leiter <strong>der</strong> Hauptabteilung Schule<br />

und Erziehung


4 Themenschwerpunkt 5<br />

Inklusion als pädagogische und pastorale<br />

Aufgabe an katholischen Schulen<br />

Beispiele gelebter Begegnung im Schulalltag am Edith-Stein-Berufskolleg<br />

Das Wort Inklusion als Mode-Begriff<br />

hat gerade Konjunktur. Alle wollen inklusiv<br />

denken und arbeiten. Es stellt<br />

sich aber die Frage, was heißt Inklusion<br />

<strong>für</strong> eine katholische Schule? Zu<br />

dieser Fragestellung stellt <strong>der</strong> Beitrag<br />

im Folgenden einige Überlegungen<br />

und praktische Beispiele zur Umsetzung<br />

aus dem schulischen Alltag vor.<br />

Das Wort Inklusion wurde durch die<br />

UN-Konvention über die Rechte von<br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung in das<br />

Deutsche Rechtssystem verankert.<br />

Die Konvention ist seit dem 26. März<br />

2009 geltendes Recht in <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />

Deutschland. Die Idee<br />

einer inklusiven Gesellschaft bezieht<br />

sich aber nicht nur auf Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung. Inklusion als politische<br />

Vision umfasst vielmehr, dass Menschen<br />

die Unterstützung, <strong>der</strong>er sie<br />

bedürfen, in ihrem angestammten<br />

Lebensraum (Sozialraum) erhalten.<br />

Damit sind u. a. auch Seniorinnen und<br />

Senioren, Alleinerziehende, Kin<strong>der</strong> in<br />

beson<strong>der</strong>en Notlagen, Arbeitslose<br />

und Ratsuchende gemeint.<br />

Schulen kommt bei <strong>der</strong> Umsetzung<br />

des Traumes von einer inklusiven Gesellschaft,<br />

die gleichberechtigte Teilhabe<br />

<strong>für</strong> alle Menschen anstrebt, eine<br />

beson<strong>der</strong>e Bedeutung zu. Im Artikel<br />

24 <strong>der</strong> o. g. Konvention wird auf die<br />

beson<strong>der</strong>e Bedeutung von Bildung,<br />

insbeson<strong>der</strong>e auch <strong>für</strong> Kin<strong>der</strong> und<br />

Jugendliche mit Unterstützungsbedarf<br />

verwiesen.<br />

Inklusion als Auftrag<br />

katholischer Schulen<br />

Das Edith-Stein-Berufskolleg hat in mehreren Projekten erste Erfahrungen<br />

im Bereich <strong>der</strong> Inklusion gewonnen.<br />

Katholische Schulen müssen ihre<br />

Arbeit am Aufbau einer inklusiven<br />

Gesellschaft auch als pastorale Aufgabe<br />

begreifen. Die Erfahrung einer<br />

kirchlichen Tradition mit herausragenden<br />

Festtagen wie Weihnachten<br />

und Ostern, die Begegnung mit dem<br />

Glauben in <strong>der</strong> Familie und die Chance,<br />

eigene spirituelle Erfahrungen zu<br />

machen, setzen einen Ort <strong>der</strong> Begegnung<br />

im Sozialraum von Kin<strong>der</strong>n und<br />

Jugendlichen voraus. Einer dieser<br />

speziellen Orte menschlicher, kultureller,<br />

religiöser und spiritueller Erfahrung<br />

ist die katholische Schule. In<br />

ihrer Vernetzung mit Gemeinde, kirchlichen<br />

Jugendverbänden und kirchlichen<br />

Einrichtungen kommt Schule<br />

damit auch <strong>der</strong> im Erzbistum Pa<strong>der</strong>born<br />

diskutierten „Perspektive 2014“<br />

entgegen, indem sie im Vertrauen auf<br />

die lebensför<strong>der</strong>nde Kraft <strong>der</strong> Frohen<br />

Botschaft jungen Menschen helfen<br />

Norbert Wenner | Gerhard Schriegel<br />

möchte, ihre je eigene Berufung <strong>zum</strong><br />

Menschsein und <strong>zum</strong> Christsein zu<br />

entdecken und zu gestalten. Dazu<br />

gehören, Gott im Alltag an den Orten,<br />

wo junge Menschen leben, lernen<br />

und arbeiten, zu entdecken und<br />

den eigenen christlichen Glauben ins<br />

Gespräch und in die Begegnung einzubringen<br />

als Grund <strong>der</strong> Freude und<br />

alltagstauglichen Sicherheit.<br />

Am Edith-Stein-Berufskolleg Pa<strong>der</strong>born<br />

versuchen wir auf verschiedenen<br />

Ebenen, diese inklusiven Erfahrungsund<br />

Begegnungsräume anzubieten.<br />

Mensaprojekt<br />

Mit unserer Nachbarinstitution, <strong>der</strong><br />

IN VIA St. Lioba gGmbH, führen wir<br />

<strong>der</strong>zeit zwei Projekte durch. Zum einen<br />

bietet St. Lioba im Rahmen <strong>der</strong><br />

berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen<br />

und <strong>der</strong> außerbetrieblichen<br />

Reha-Ausbildung von Jugendlichen<br />

und jungen Erwachsenen unser<br />

Schulessen an. Jugendliche erfahren<br />

so die Planung, Zubereitung und den<br />

Verkauf von Schulessen und begegnen,<br />

was viel wichtiger ist, an<strong>der</strong>en<br />

Jugendlichen im direkten sozialen<br />

Kontakt. Sie bekommen sehr viele<br />

positive Rückmeldungen, sind stolz<br />

auf ihre Leistung und genießen den<br />

Kontakt mit Schülerinnen und Schülern<br />

bei <strong>der</strong> Essensausgabe an <strong>der</strong><br />

Schule.<br />

Die Teilnehmer des Pflegekurses freuen sich mit Arlette Altmiks (Kin<strong>der</strong>krankenschwester und<br />

Heilpädagogin, li.) über den erfolgreichen Abschluss des Pflegekurses<br />

Pflegekurse<br />

Weiterhin bieten Studierende <strong>der</strong><br />

Fachschule <strong>für</strong> Heilpädagogik, die im<br />

Erstberuf eine berufliche Qualifikation<br />

in <strong>der</strong> Kranken- o<strong>der</strong> Altenpflege<br />

erworben haben, Pflegekurse <strong>für</strong><br />

Mädchen in <strong>der</strong> außerbetrieblichen<br />

Ausbildung im Bereich <strong>der</strong> Hauswirtschaft<br />

bei St. Lioba an. Diese<br />

Zusatzkurse ermöglichen den jungen<br />

Mädchen einen Einstieg in eine<br />

Tätigkeit im Hauswirtschaftsbereich<br />

<strong>der</strong> Altenpflege zu finden, da immer<br />

mehr Seniorenzentren und Heime<br />

hauswirtschaftliche und pflegerische<br />

Dienstleistungen vernetzen. Das Reichen<br />

<strong>der</strong> Nahrung o<strong>der</strong> die Hilfe bei<br />

<strong>der</strong> Lagerung im Bett wird im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Kurse mit viel Engagement<br />

erprobt. Zum Abschluss des Kurses<br />

gratulierte Domkapitular Joachim Göbel,<br />

Leiter <strong>der</strong> Hauptabteilung Schule<br />

und Erziehung, den Mädchen aus St.<br />

Lioba <strong>zum</strong> erfolgreichen Abschluss,<br />

nachdem sie ihm ihre neu erworbenen<br />

Pflegekompetenzen mit unverstellter<br />

Natürlichkeit und Selbstsicherheit<br />

demonstrierten.<br />

Wallfahrt<br />

Inklusion wird am Edith-Stein-Berufskolleg<br />

aber nicht nur im sozialen<br />

Raum, son<strong>der</strong>n auch im Bereich religiöser<br />

Grun<strong>der</strong>fahrung erlebbar auf<br />

verschiedenen Ebenen gelebt. So<br />

pilgern z. B. die Schülerinnen und<br />

Schüler <strong>der</strong> Berufsfachschulklassen<br />

des Berufskollegs durch die Senne<br />

<strong>zum</strong> Wallfahrtsort Marienloh, um dort<br />

in <strong>der</strong> Pfarrkirche einen <strong>für</strong> sie häufig<br />

fremden spirituellen Raum positiv<br />

zu erfahren. Auf dem Weg durch die<br />

Senne erfahren die Schülerinnen und<br />

Schüler durch die Gespräche mit den<br />

Lehrerinnen und Lehrern häufig eine<br />

<strong>für</strong> sie neue Art des Glaubens und <strong>der</strong><br />

Begegnung.<br />

Spirituelle Begleitung in<br />

<strong>der</strong> Heilpädagogik<br />

In Kooperation mit <strong>der</strong> katholischen<br />

Akademie in Schwerte bietet das<br />

Edith-Stein-Berufskolleg <strong>für</strong> Studierende<br />

<strong>der</strong> Fachschulen <strong>für</strong> Heilpädagogik<br />

in <strong>der</strong> Diözese einen Kurs zur<br />

spirituellen Begleitung von Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung an. Im Rahmen dieses<br />

Kurses erfahren die angehenden<br />

Heilpädagoginnen und Heilpädagogen,<br />

wie Glaube <strong>für</strong> Menschen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung in seinem konkreten Sozialraum<br />

erlebbar und erfahrbar wird.<br />

Der Kurs basiert auf dem Konzept <strong>der</strong><br />

Laienspiritualität, das von <strong>der</strong> Katholischen<br />

Akademie mit entwickelt und<br />

wissenschaftlich evaluiert wurde.<br />

Schülerinnen und Schüler <strong>der</strong> Sozialhelferunterstufe mit Pilgerstab auf dem Weg zur<br />

Wallfahrtskirche in Marienloh.<br />

Zuletzt werden die inklusiven Angebote<br />

auch im Bereich <strong>der</strong> Ausbildung,<br />

z. B. durch die Gestaltung eines<br />

Fachtages <strong>zum</strong> Thema in Kooperation<br />

mit <strong>der</strong> Katholischen Hochschule<br />

in Pa<strong>der</strong>born abgerundet. Gerade die<br />

Erfahrung, dass Lehrende von Schule<br />

und Hochschule sowie Fachkräfte<br />

aus <strong>der</strong> Praxis <strong>der</strong> Sozialen Arbeit und<br />

Behin<strong>der</strong>tenhilfe sich einen Nachmittag<br />

wissenschaftlich mit dem Thema<br />

„Inklusion als Menschenrecht“, auch<br />

als pastorale Aufgabe befassten, war<br />

<strong>für</strong> viele Studierende ein beson<strong>der</strong>es<br />

Erlebnis.<br />

Für Katholische Schulen im Erzbistum<br />

Pa<strong>der</strong>born bieten sich vielfältige<br />

Chance, sich gemäß dem Anliegen<br />

von Erzbischof Hans-Josef Becker<br />

als inklusive und pastorale Orte zu<br />

begreifen, in denen jungen Menschen,<br />

die häufig vielfältigen Unterstützungsbedarf<br />

haben, soziale, spirituelle<br />

und emotionale Erfahrungen<br />

machen können. Denn schließlich<br />

gilt: Jugendliche können Kirche nur<br />

an den Orten erfahren, an denen sie<br />

teilhaben und leben. Einer dieser Orte<br />

ist die katholische Schule.<br />

Anschrift <strong>der</strong> Autoren:<br />

Norbert Wenner<br />

Gerhard Schriegel<br />

Edith-Stein-Berufskolleg<br />

Am Rolandsbad 4<br />

33102 Pa<strong>der</strong>born<br />

0 52 51 / 5 81 10<br />

info@edith-stein-berufskolleg.de<br />

Norbert Wenner ist Diplom-Theologe und<br />

Krankenpfleger, er arbeitet als Schulseelsorgebeauftragter<br />

und Lehrer am Edith-Stein-<br />

Berufskolleg und beruflichem Gymnasium.<br />

Gerhard Schriegel ist Diplom-Pädagoge<br />

und Supervisor, als Mitglied <strong>der</strong> erweiterten<br />

Schulleitung ist er zuständig <strong>für</strong> den Bereich<br />

Inklusion.


6 Themenschwerpunkt 7<br />

Im Kunstraum <strong>der</strong> Marienschule knüpften Schülerinnen und Schüler beim gemeinsamen künstlerischen Arbeiten rasch Fäden und Freundschaften.<br />

Soziales Lernen an <strong>der</strong> Marienschule in Brilon<br />

Beim jährlich ausgeschriebenen Kreativpreis-Wettbewerb<br />

„SynErgeia“<br />

ge wann die Marienschule in Brilon<br />

2012 den ersten Platz, <strong>der</strong> mit einem<br />

Preisgeld von 3000 € dotiert ist. Sie<br />

wurde <strong>für</strong> die Konzeption des Projekts<br />

„Soziales Lernen“ ausgezeichnet.<br />

Der griechische Begriff „SynErgeia“<br />

steht <strong>für</strong> „Zusammenarbeit“ und ist<br />

<strong>für</strong> die erzbischöflichen Schulen Programm.<br />

Die gesamte Schulgemeinde,<br />

d. h. Schülerinnen und Schüler, das<br />

Kollegium sowie die Elternschaft katholischer<br />

Schulen sind aufgerufen,<br />

in innovativen Projekten einen o<strong>der</strong><br />

mehrere <strong>der</strong> sieben zentralen Inhalte<br />

ihres Leitbildes zu verwirklichen. Dieses<br />

Leitbild <strong>der</strong> katholischen Schulen<br />

in Trägerschaft des Erzbistums<br />

Pa<strong>der</strong>born“ setzte Erzbischof Hans-<br />

Josef Becker im September 2010 in<br />

einem Gottesdienst im Pa<strong>der</strong>borner<br />

Dom feierlich in Kraft. Die Zielsetzung<br />

besteht in einer gemeinsamen Ausrichtung<br />

<strong>der</strong> erzbischöflichen Schulen<br />

sowie in einer mit Leben gefüllten<br />

Verbindung <strong>zum</strong> Schulträger. Die sieben<br />

Themenkomplexe dieses Leitbildes<br />

umfassen u. a. das Verständnis<br />

vom Menschen als Einheit von Leib,<br />

Seele und Geist, was ein ganzheitliches<br />

Erziehungsverständnis katholischer<br />

Schulen impliziert.<br />

In seiner Laudatio betonte Erzbischof<br />

Hans-Josef Becker, dass es <strong>der</strong> Marienschule<br />

gelungen sei, diesen Aspekt<br />

des ganzheitlichen Lernens aus dem<br />

Leitbild in beson<strong>der</strong>er Weise durch die<br />

Arbeit <strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler<br />

<strong>der</strong> Klassen 10 im Projekt „Soziales<br />

Lernen“ im Schulalltag zu verankern.<br />

Sie erkundeten Fel<strong>der</strong> sozialen Lernens<br />

im Briloner Caritas Seniorenzentrum<br />

St. Engelbert, wo sie die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei<br />

Justine Loch<br />

<strong>der</strong> Sturzprophylaxe dementer Menschen<br />

unterstützten. Zum An<strong>der</strong>en<br />

gestalteten Schülerinnen und Schüler<br />

<strong>der</strong> Marienschule und Menschen<br />

mit Behin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Briloner Caritaswerkstätten<br />

unter Anleitung von<br />

Bildhauer Boris Sprenger und Malerin<br />

Karen van Harselaar farbfrohe<br />

und phantasievolle Aufbauten von<br />

selbstentworfenen Schiffen, die im<br />

Juni des vergangenen Jahres am Entenstall<br />

in Alme gemeinsam zu Wasser<br />

gelassen wurden. Zur Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Situation von Menschen, die<br />

psychosoziale Hilfe benötigen, engagierten<br />

sich die Schülerinnen und<br />

Schüler des Weiteren bei <strong>der</strong> Kontakt-<br />

und Beratungsstelle Ipsylon e.V.<br />

in Brilon bei Angeboten wie dem gemeinsamen<br />

Kochen und sportlichen<br />

Aktivitäten. Einblicke in das Arbeitsfeld<br />

Altenpflege konnten die Schülerinnen<br />

und Schüler dieses Projekts<br />

zu guter Letzt in <strong>der</strong> Christophorus<br />

Seniorenresidenz Gudenhagen<br />

gewinnen, so dass<br />

die Zahl <strong>der</strong> Kooperationspartner<br />

<strong>der</strong> Marienschule<br />

mit dieser <strong>Institut</strong>ion auf<br />

insgesamt vier gestiegen<br />

ist.<br />

Mit dem Konzept „Soziales<br />

Lernen“ gibt die Marienschule<br />

ihren Schülerinnen<br />

und Schülern die<br />

Möglichkeit, in soziale<br />

Berufe hereinzuschauen,<br />

Erfahrungen zu sammeln<br />

und eigene Kompetenzen<br />

auszubauen. Um die<br />

Nachhaltigkeit sozialer<br />

Projekte zu gewährleisten<br />

und das Konzept „Soziales<br />

Lernen“ an <strong>der</strong> Marienschule<br />

dauerhaft umsetzen<br />

zu können, wurden die<br />

3000 € Preisgeld <strong>für</strong> die<br />

Umsetzung neuer Projekte<br />

genutzt. Mit den Kooperationspartnern<br />

<strong>der</strong> Marienschule<br />

werden ständig<br />

weitere neue Ideen <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

entwickelt. Weitergeführt wurde<br />

das Konzept in Form eines Kunstprojektes<br />

in Kooperation mit den Caritas<br />

Wohn- und Werkstätten Brilon. Unter<br />

dem Motto „barrierefrei kreativ“ wurde<br />

Menschen mit und ohne Behin<strong>der</strong>ung<br />

ein barrierefreies Kennenlernen<br />

und Zusammenarbeiten ermöglicht.<br />

Alle Beteiligten haben sich bewusst<br />

<strong>für</strong> ein Kunstprojekt entschieden,<br />

weil das künstlerische Schaffen von<br />

Menschen mit und ohne Behin<strong>der</strong>ung<br />

eine gute Möglichkeit darstellt, sich<br />

frei zu entfalten, Talente zu entdecken<br />

und zu för<strong>der</strong>n. Ferner können durch<br />

die Kunst als „Instrument“ Teilhabe<br />

geför<strong>der</strong>t und Berührungsängste<br />

und Vorurteile abgebaut werden. Im<br />

künstlerischen Raum bestehen keine<br />

Barrieren, es ist Platz <strong>für</strong> alle. Kunst<br />

ist immer ein universales Medium, auf<br />

welches sich alle Menschen durch<br />

nonverbale Ausdrucksweise beziehen<br />

können. Durch das gemeinsame<br />

Schaffen kann das Gemeinschaftsgefühl<br />

und das Selbstbewusstsein <strong>der</strong><br />

Beteiligten gestärkt werden.<br />

Künstlerisch gestaltete Holzpfähle auf dem Schulgelände spiegeln christliche<br />

Tugenden wie Glaube, Liebe und Hoffnung wi<strong>der</strong>.<br />

In <strong>der</strong> Projektgestaltung ging es darum,<br />

Holzpfähle auf dem Schulgrundstück<br />

kreativ zu gestalten. Sowohl<br />

dem Kooperationspartner Caritas<br />

als auch <strong>der</strong> Schule war es von beson<strong>der</strong>er<br />

Bedeutung, die christliche<br />

Grundhaltung in diesem Projekt wi<strong>der</strong>zuspiegeln.<br />

Unter an<strong>der</strong>em finden<br />

sich in den künstlerischen Werken<br />

die christliche Tugenden Glaube,<br />

Hoffnung und Liebe wie<strong>der</strong>. Exemplarisches<br />

Beispiel ist im Bezug auf<br />

Liebe ein rot gestalteter Holzpfahl<br />

mit einem hineingeschnitztem<br />

Herzen. Weiterhin diente sowohl<br />

das Leitbild <strong>der</strong> erzbischöflichen<br />

Schulen<br />

(„miteinan<strong>der</strong> lernen,<br />

leben und glauben“)<br />

als auch die Grundlage<br />

des Leitbildes<br />

<strong>der</strong> Caritas („Dem<br />

Menschen dienen“)<br />

als wichtige<br />

Basis <strong>für</strong> das<br />

Sozialprojekt.<br />

Neben <strong>der</strong><br />

künstlerischen<br />

Feinarbeit war handwerkliches<br />

Geschick<br />

gefragt. Unterstützt<br />

durch den Bildhauer<br />

Boris Sprenger wurde<br />

ein Schiff gestaltet,<br />

das vor <strong>der</strong> Marienschule<br />

positioniert<br />

wurde und symbolisch<br />

<strong>für</strong> einen „gemeinsamen<br />

Weg“ stehen soll.<br />

Neben dem Kunstprojekt<br />

wurden weitere<br />

Projekte im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Sozial-AG entwickelt<br />

und fortgeführt.<br />

Unterstützt werden<br />

die Schülerinnen und<br />

Schüler weiterhin<br />

schulintern durch ihre<br />

Lehrerin Carmen Emmerich<br />

und die Schulsozialarbeiterin<br />

Justine<br />

Loch.<br />

Die Auszeichnung des<br />

Projekts „Soziales Lernen“<br />

durch den Kreativpreis<br />

„SynErgeia 2012“ hat positive<br />

Bestätigung erfahren und den Weg<br />

<strong>für</strong> neue zukünftige Projekte ermöglicht.<br />

Alles in allem sind die Zusammenführung<br />

verschiedener Lebensräume<br />

und die darin stattfindenden<br />

Prozesse <strong>für</strong> alle Beteiligten ein guter<br />

und wichtiger Schritt in die Zukunft.<br />

Anschrift <strong>der</strong> Autorin:<br />

Justine Loch<br />

Marienschule Brilon<br />

Schulstr. 18-20<br />

59929 Brilon<br />

0 29 61 / 9 64 26<br />

info@marienschule-brilon.de<br />

Justine Loch arbeitet als Schulsozialarbeiterin<br />

an <strong>der</strong> Marienschule in Brilon.


8 Themenschwerpunkt 9<br />

Mit einem riesigen Banner grüßte die 1500-köpfige Breden-Delegation Papst Benedikt XVI. anlässlich <strong>der</strong> Generalaudienz auf dem Petersplatz.<br />

© Kai Hasenbein, Schulen <strong>der</strong> Brede<br />

Die Romfahrt <strong>der</strong> Schulen <strong>der</strong> Brede 2012<br />

Vorbereitung, Organisation und Durchführung<br />

Die Schulen <strong>der</strong> Brede in Brakel in<br />

<strong>der</strong> Trägerschaft <strong>der</strong> „Stiftung Schulen<br />

<strong>der</strong> Brede“ stehen in <strong>der</strong> Tradition<br />

<strong>der</strong> von den Armen Schulschwestern<br />

gegründeten Schulen und im weiteren<br />

Sinne auch in <strong>der</strong> Tradition des<br />

Klosters Brede, die bis in das Jahr<br />

1483 zurückreicht. Vor einiger Zeit<br />

haben sich diese Schulen eine neue<br />

Struktur gegeben. Unter einem Dach<br />

existieren nunmehr drei Schulformen:<br />

ein Gymnasium, eine Realschule und<br />

ein Berufskolleg mit dem Schwerpunkt<br />

Wirtschaft und Verwaltung. Im<br />

September 2012 hat die neue Schulgemeinschaft<br />

eine große Pilgerfahrt<br />

nach Rom durchgeführt, bei <strong>der</strong> insgesamt<br />

nahezu 1500 Schüler, Eltern<br />

und Lehrer aller Schulformen teilgenommen<br />

haben. Höhepunkte dieser<br />

beeindruckenden Fahrt waren ohne<br />

Zweifel die Heilige Messe im Petersdom<br />

mit dem aus dem Erzbistum<br />

Pa<strong>der</strong>born stammenden, aber schon<br />

seit vielen Jahren in Rom lebenden<br />

Bischof Josef Clemens, die Papstaudienz,<br />

bei <strong>der</strong> ein riesiges Begrüßungsbanner<br />

<strong>der</strong> Schulen <strong>der</strong> Brede<br />

<strong>für</strong> Rom und Papst Benedikt nicht nur<br />

auf dem Petersplatz, son<strong>der</strong>n auch in<br />

<strong>der</strong> TV-Übertragung großen Eindruck<br />

machte, und natürlich <strong>der</strong> Besuch <strong>der</strong><br />

Sehenswürdigkeiten in <strong>der</strong> Ewigen<br />

Stadt. Dabei hat das Kolosseum bei<br />

den Schülern sicher den wichtigsten<br />

Platz eingenommen.<br />

Über diese Fahrt haben nicht nur die<br />

Presse und Radio Hochstift ausführlich<br />

berichtet, es steht auch ein schöner<br />

Erlebnisbericht auf <strong>der</strong> Homepage<br />

des Erzbistums Pa<strong>der</strong>born (www.<br />

schuleun<strong>der</strong>ziehung.de Katholische<br />

Schulen). In diesem Artikel hingegen<br />

soll ein beson<strong>der</strong>er Akzent auf<br />

die Organisation einer solch großen<br />

Fahrt gelegt werden. Wie ist es überhaupt<br />

möglich, so eine Fahrt zu planen<br />

und durchzuführen?<br />

Von Anfang an war klar, dass eine<br />

Schule so etwas nicht alleine durchführen<br />

kann. Mit dem Reiseveranstalter<br />

Höffmann aus Vechta im Oldenburger<br />

Münsterland war ein kompetenter<br />

Partner an unserer Seite; dennoch<br />

Matthias Koch<br />

verblieben noch sehr viele Aufgaben<br />

und Absprachen in <strong>der</strong> Schule.<br />

Zustimmung <strong>der</strong><br />

Schulgremien<br />

Zunächst musste <strong>für</strong> das Projekt geworben<br />

werden: Sämtliche Gremien<br />

<strong>der</strong> Schule hatten sich im Vorfeld intensiv<br />

mit <strong>der</strong> Fahrt beschäftigt und<br />

alles Für und Wi<strong>der</strong> ausführlich diskutiert.<br />

Dabei ergab sich immer eine<br />

breite Mehrheit <strong>für</strong> die Durchführung<br />

unserer Romfahrt, so dass die Fahrt<br />

schließlich in <strong>der</strong> Schulkonferenz beschlossen<br />

wurde. Hier standen zunächst<br />

insbeson<strong>der</strong>e finanzielle Bedenken<br />

im Vor<strong>der</strong>grund. Die Kosten<br />

<strong>der</strong> Fahrt in Höhe von 348 € <strong>für</strong> eine<br />

Woche inklusive Fahrt, Unterkunft,<br />

Vollverpflegung und Programm wurden<br />

zwar allgemein als ein günstiges<br />

Angebot betrachtet, dennoch waren<br />

wir sie erst einmal von allen Eltern –<br />

einige haben zwei o<strong>der</strong> drei Kin<strong>der</strong><br />

an unserer Schule – aufzubringen.<br />

Deswegen hatte die Schulkonferenz<br />

beschlossen, <strong>für</strong> an<strong>der</strong>thalb Jahre<br />

sämtliche sonstigen Schulfahrten<br />

ausfallen zu lassen. Durch Initiativen<br />

<strong>der</strong> Schüler konnte dem Romfahrtkonto<br />

ein namhafter Betrag zugeführt<br />

werden; ebenso wurde das<br />

Konto durch einen Überschuss <strong>der</strong><br />

Kaffeekasse aus dem Lehrerzimmers<br />

gefüllt. Zusätzlich hat die Schule ein<br />

Bankeinzugsverfahren organisiert, so<br />

dass den Eltern angeboten werden<br />

konnte, über einen längeren Zeitraum<br />

monatlich einen Betrag von 15 € anzusparen.<br />

Auch das inzwischen beschlossene<br />

Bildungs- und Teilhabepaket<br />

ist in dem einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Fall eingesprungen. Insgesamt kann<br />

festgestellt werden, dass durch diese<br />

Maßnahmen die Finanzierung <strong>der</strong><br />

Romfahrt allen Beteiligten Eltern sehr<br />

gut möglich war.<br />

Alle sollten mit!<br />

Sollte man bei so einer anstrengenden<br />

Fahrt auch die „Kleinen“ mitnehmen<br />

o<strong>der</strong> sollten die Klassen 5 und 6<br />

nicht besser in dieser Zeit ein an<strong>der</strong>es<br />

Programm machen? Auch diese Frage<br />

wurde länger diskutiert. Schließlich<br />

überwog aber bei Schülern, Eltern<br />

und Lehrern <strong>der</strong> Gedanke, dass<br />

wir eine große GEMEINSAME Fahrt<br />

mit <strong>der</strong> ganzen Schule planten, niemanden<br />

wollten wir zu Hause lassen.<br />

Das war aber nur möglich, weil sich<br />

aus dem Kreis <strong>der</strong> Eltern aus Klasse<br />

5 und 6 etwa 120 Mütter und Väter<br />

angemeldet haben, die in Rom eine<br />

sehr wichtige Hilfe waren. Im Nachhinein<br />

sind wir sehr froh, dass wir auch<br />

die Schüler <strong>der</strong> Klassen 5 und 6 mitgenommen<br />

haben. Sicher werden sie<br />

nicht alle Details <strong>der</strong> Besichtigungen<br />

behalten, aber das Gefühl <strong>für</strong> das Beson<strong>der</strong>e<br />

und Großartige unserer Fahrt<br />

ist bei ihnen mindestens genauso<br />

stark ausgeprägt wie bei den Größeren.<br />

Noch nie sind die Schüler <strong>der</strong><br />

Klassen 5 so schnell in <strong>der</strong> „Brede“<br />

angekommen und haben sich <strong>der</strong>art<br />

mit ihrer neuen Schule identifiziert wie<br />

in diesem Jahr mit <strong>der</strong> Romfahrt.<br />

Im Petersdom feierte die Schulgemeinschaft<br />

<strong>der</strong> Bredenschulen mit Bischof Josef Clemens<br />

und Rektor Franz-Josef Hövelborn eine Heilige<br />

Messe.<br />

© Kai Hasenbein, Schulen <strong>der</strong> Brede<br />

Vorbereitung vor Ort<br />

Für die Programmgestaltung hielt<br />

die Fa. Höffmann einige Vorschläge<br />

bereit. Ein beson<strong>der</strong>s glücklicher<br />

Umstand war es jedoch, dass eine<br />

25-köpfige Expertengruppe im April<br />

bereits eine Woche in Rom war und<br />

intensiv das Programm vorbereiten<br />

konnte. So ergab sich in einem persönlichen<br />

Gespräch mit Bischof Clemens<br />

schnell ein herzlicher Kontakt<br />

und die Romfahrt-Begeisterung <strong>der</strong><br />

Experten übertrug sich auf die ganze<br />

Schule, da die Expertengruppe alles<br />

hautnah in Augenschein genommen<br />

hatte und aus erster Hand berichten<br />

konnte.<br />

Corporate Identity<br />

Ein glücklicher Umstand verschaffte<br />

uns die Bekanntschaft zu dem<br />

Ehepaar Schanz aus Pa<strong>der</strong>born.<br />

Peter Schanz ist ein professioneller<br />

Filmemacher, <strong>der</strong> uns während <strong>der</strong><br />

gesamten Fahrt begleitet hat. Der inzwischen<br />

bereits fertiggestellte, etwa<br />

an<strong>der</strong>thalbstündige Film ist ein einmaliges<br />

Dokument unserer einmaligen<br />

Reise geworden. Im November<br />

ist dieser Film in drei großen Vorführungen<br />

weit über 1000 Personen gezeigt<br />

worden. Alle Schüler erhielten<br />

noch vor Weihnachten ein Exemplar<br />

dieses schönen Dokumentes als Erinnerung<br />

an ihre Romfahrt.<br />

Nun kam die Idee auf, ein einheitliches<br />

identitätsstiftendes T-Shirt <strong>für</strong><br />

die Romfahrt zu entwerfen. Der Bredenturm<br />

im Logo – das eigentliche<br />

Wahrzeichen <strong>der</strong> Schule – wurde auf<br />

dem T-Shirt gegen die Kuppel des<br />

Petersdomes ausgetauscht: eine<br />

sehr schöne und sinnfällige Verbindung<br />

zwischen <strong>der</strong> Schule und dem<br />

Ziel unserer Reise war damit hergestellt.<br />

Insgesamt wurden weit mehr<br />

als 3000 T-Shirts in den verschiedensten<br />

Größen und Farben bestellt<br />

und an die Teilnehmer verteilt: allein<br />

das eine große logistische und organisatorische<br />

Leistung!


10 Themenschwerpunkt 11<br />

Einen beson<strong>der</strong>s aufregenden Mittwoch verlebten die Klassen <strong>der</strong> Unterstufe in Ostia antica, dem<br />

Hafen des antiken Roms. Der Abstecher an das Meer wurde <strong>zum</strong> großen Spaß.<br />

© Kai Hasenbein, Schulen <strong>der</strong> Brede<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Busfahrt<br />

Allmählich rückte die Fahrt immer näher.<br />

Die Einteilung <strong>der</strong> Busse und Pavillons<br />

stand somit an. Alle Teilnehmer<br />

bewohnten in Rom verschiedene Arten<br />

von Pavillons, die in unterschiedlichen<br />

Größen auf unserem Platz verteilt<br />

waren, <strong>der</strong> sich einige Kilometer<br />

auswärts von Rom befand. Während<br />

die Einteilung <strong>der</strong> Unterkünfte relativ<br />

schnell vonstatten ging, bereitete die<br />

Busbelegung mehr Schwierigkeiten.<br />

Schließlich bildete jede Busgruppe<br />

während <strong>der</strong> gesamten Romfahrt eine<br />

Einheit, die bis auf den Ausflugtag alle<br />

Aktivitäten gemeinsam durchführte.<br />

Nicht alle Schüler konnten mit ihrer<br />

ganzen Klasse gemeinsam auf Tour<br />

gehen. Aber wir hatten ja von Anfang<br />

an immer betont, dass wir eine Schulfahrt<br />

planten und keine Klassenfahrt.<br />

Eine beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

stellte die Abfahrt <strong>der</strong> 27 Reisebusse<br />

dar. In Brakel wurde eigens da<strong>für</strong><br />

eine Straße abgesperrt, so dass sich<br />

eine mehr als vierhun<strong>der</strong>t Meter lange<br />

Reihe von Reisebussen dort aufstellen<br />

konnte. Nach einem Reisesegen<br />

auf dem dicht gedrängten Schulhof<br />

machte sich die gewaltige Busflotte<br />

auf den langen Weg nach Rom; auch<br />

viele Schaulustige waren gekommen,<br />

um sich dieses Schauspiel nicht entgehen<br />

zu lassen.<br />

In Rom angekommen, waren wir auf<br />

die logistische Unterstützung <strong>der</strong> Fa.<br />

Höffmann angewiesen. Diese hatte<br />

dort ein riesiges Essenszelt sowie<br />

eine mobile Großküche aufgestellt<br />

und mit kompetentem Personal bestückt.<br />

Bei den Mahlzeiten war es<br />

so möglich, alle Reisenden in etwa<br />

einer Stunde wirklich gut zu versorgen.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e die jeden Abend<br />

ab 22 Uhr angebotene Nachtmahlzeit<br />

(meistens Pizza o<strong>der</strong> Hot Dog)<br />

erwies sich bei den Schülern als ein<br />

Volltreffer. Zudem gab es rund um<br />

die Uhr kostenlose Getränke auf dem<br />

Platz: Für das leibliche Wohl war also<br />

vortrefflich gesorgt. Ein glückliches<br />

Händchen hatte auch die Expertengruppe<br />

bei <strong>der</strong> Aufstellung des Programms<br />

bewiesen. Alle wichtigen<br />

Sehenswürdigkeiten Roms standen<br />

so auf dem Programm <strong>der</strong> Bredengruppe.<br />

Überdies fungierten die<br />

Experten als Reiseführer an<br />

markanten Punkten: Kolosseum,<br />

Forum Romanum,<br />

Petersplatz,<br />

Engelsburg, Piazza<br />

Navona, Pantheon,<br />

Trevi-Brunnen …<br />

Differenziertes Programm<br />

Ein Tag unserer Fahrt war als Ausflugtag<br />

geplant: Für die jüngeren Schüler<br />

standen das nahe Ostia antica und<br />

ein Besuch am Strand auf dem Programm,<br />

die Mittelstufe war überwiegend<br />

in die Katakomben aufgebrochen<br />

und hatte anschließend noch<br />

Gelegenheit zu einem Stadtbummel,<br />

<strong>für</strong> die Größeren war <strong>der</strong> Besuch in<br />

Montecassino und vor allem in <strong>der</strong><br />

beeindruckenden Stadt Pompeji mit<br />

seiner atemberaubenden Kulisse vor<br />

dem Vesuv sicher noch ein ganz beson<strong>der</strong>er<br />

Höhepunkt unserer Fahrt.<br />

Die Schulen <strong>der</strong> Brede – Gymnasium,<br />

Realschule und Berufskolleg – sind<br />

während <strong>der</strong> Romfahrt eine <strong>für</strong> alle<br />

erfahrbare Einheit geworden. Wir haben<br />

eine Gemeinschaft erfahren und<br />

auch gelebt, in <strong>der</strong> je<strong>der</strong> nicht nur<br />

und ausschließlich an sich gedacht<br />

hat, in <strong>der</strong> wir Rücksicht aufeinan<strong>der</strong><br />

genommen haben und in <strong>der</strong> wir uns<br />

aufeinan<strong>der</strong> verlassen konnten.<br />

In den Morgenstunden des 28. September<br />

kamen alle 27 Busse wie<strong>der</strong><br />

wohlbehalten an <strong>der</strong> Brede an: nach<br />

einer erlebnisreichen Woche, die keiner<br />

so schnell vergessen wird, nach<br />

Wochen und Monaten <strong>der</strong> intensiven<br />

Vorbereitung und etwa zweieinhalb<br />

Jahre nach <strong>der</strong> ersten, von vielen<br />

noch <strong>für</strong> utopisch gehaltenen Idee:<br />

mit unserer ganzen Schule nach Rom<br />

zu fahren!<br />

Bei einem Nachtreffen einer Busgruppe<br />

einige Wochen später sagte<br />

ein Vater: „Wenn morgen wie<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Bus an <strong>der</strong> Brede stehen würde, ich<br />

würde sofort wie<strong>der</strong> einsteigen und<br />

mitfahren.“<br />

Anschrift des Autors:<br />

Matthias Koch<br />

stellvertreten<strong>der</strong> Schulleiter<br />

Schulen <strong>der</strong> Brede<br />

Bredenweg 7<br />

33034 Brakel<br />

0 52 72 / 39 16-0<br />

koch@schulen-<strong>der</strong>-brede.de<br />

Einführungstagung <strong>für</strong> neue Lehrerinnen und Lehrer an katholischen<br />

Schulen in Trägerschaft im Erzbistum Pa<strong>der</strong>born<br />

Monica Curino-Rosa<br />

Das Jugendhaus in Warburg–Hardehausen<br />

sollte <strong>für</strong> neue Kolleginnen<br />

und Kollegen unserer Schulen ein Ort<br />

<strong>der</strong> Begegnung sein, um mit ihnen gemeinsam<br />

die Aufgabe als Lehrperson<br />

an einer Schule in freier Trägerschaft<br />

zu reflektieren und zu vertiefen. Der<br />

Schwerpunkt <strong>der</strong> Einführungstagung<br />

lag auf dem Leitbild katholischer<br />

Schulen des Erzbistums Pa<strong>der</strong>born,<br />

das sich in unseren schulinternen<br />

Curricula wie<strong>der</strong>findet.<br />

Für die fachspezifischen Arbeitsgruppen<br />

bedeutete dies: das Umsetzen<br />

des Leitbildes in den schulinternen<br />

Curricula herauszuarbeiten und<br />

gegebenenfalls zu konkretisieren.<br />

Glücklicherweise handelte es sich bei<br />

den neuen Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />

um kreative Köpfe, die nicht<br />

nur in <strong>der</strong> Lage waren ihre Ergebnisse<br />

vorzustellen. Sie entwickelten Unterrichtsanimationen<br />

und Aufgaben <strong>für</strong><br />

die Anwesenden, um unmittelbar die<br />

Orientierung an und die Ausrichtung<br />

auf das Leitbild in den unterschiedlichen<br />

Fächern zu demonstrieren. Da<br />

die Vorstellung aller Gruppen den<br />

Rahmen sprengen würde, wird hier<br />

die Umsetzung <strong>der</strong> Ergebnisse <strong>für</strong><br />

den Deutschunterricht vorgestellt. An<br />

diesem Beispiel wird eine Erkenntnis<br />

deutlich: Utopisch wäre eine kontinuierliche<br />

Umsetzung <strong>der</strong> Themenkomplexe<br />

des Leitbildes im Unterricht.<br />

Jedoch sollte uns die mögliche punktuelle<br />

und doch konkrete Realisierung<br />

<strong>der</strong> christlichen Ausrichtung nach in-<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Arbeitsgruppe <strong>für</strong> das Fach Deutsch<br />

Die Welt als Schöpfung: zur Verantwortlichkeit bereit sein<br />

Zum Guten befähigen: zur Liebesfähigkeit führen<br />

Der Mensch: Einheit von Leib, Seele und Geist<br />

Sek I<br />

Fabeln:<br />

Bewertung <strong>der</strong> Handlungsabläufe<br />

Transfer<br />

Identifikation<br />

Moral/Lehre<br />

Perspektivwechsel<br />

Kommunikationstechniken<br />

nen – im Unterricht – bewusst werden,<br />

und diese nicht allein im Fach<br />

Religion.<br />

Die Arbeitsgruppe <strong>für</strong> das Fach<br />

Deutsch leitete ihre Präsentation mit<br />

einem kurzen Schauspiel ein: Jahrgang<br />

6 – Thema „Fabeln“. Eine Fabel<br />

wurde wie<strong>der</strong>gegeben, man musste<br />

natürlich aufzeigen, wenn man etwas<br />

sagen wollte und selbstverständlich<br />

ermahnte die Lehrerin ihre Schüler,<br />

wenn einfach in den Klassenraum<br />

gerufen wurde. Das Entscheidende<br />

war jedoch das Ergebnis <strong>der</strong> fiktiven<br />

Hausaufgabe: Die Lehre <strong>der</strong> ausgedachten<br />

Fabel, die besagt: „Sei mit<br />

deinen Gütern, deinem Besitz zufrieden.<br />

Das Verlangen nach Größerem<br />

kann manchmal den Verlust des Bisherigen<br />

bedeuten.“<br />

Sek II<br />

Iphigenie auf Tauris:<br />

Humanität<br />

(chr.) Motive <strong>für</strong> moralisches Handeln<br />

Bewertung von menschl. Handeln<br />

Hinterfragen von Rollenbil<strong>der</strong>n<br />

Empathie empfinden<br />

Sprache reflektieren<br />

Und was hat das jetzt mit dem Leitbild<br />

katholischer Schulen zu tun?<br />

Diese Einführung sollte deutlich machen,<br />

dass Erziehung auch im Unterricht<br />

stattfindet und dass Fabeln<br />

auch Lehren beinhalten, die geradewegs<br />

auf die Lebenswelt <strong>der</strong> Schülerinnen<br />

und Schüler übertragbar sind.<br />

Transferleistung, Perspektivwechsel<br />

und die Identifikation mit Figuren aus<br />

Fabeln lassen die Lernenden <strong>zum</strong> einen<br />

Geschichten erleben und gleichzeitig<br />

ermöglicht diese Erarbeitung<br />

den Kin<strong>der</strong>n den Raum <strong>der</strong> Reflexion<br />

des eigenen Handelns. Sie lernen in<br />

ersten Schritten das Beurteilen von<br />

Handlungsabläufen, die sie auf Alltagssituationen<br />

übertragen können.<br />

An diesem Beispiel, das auch auf<br />

an<strong>der</strong>e Bereiche des Deutschunterrichts<br />

in <strong>der</strong> Sekundarstufe I übertragen<br />

werden kann, sollte deutlich werden,<br />

dass <strong>der</strong> Themenbereich „Der<br />

Mensch: Einheit von Leib, Seele und<br />

Geist“ des Leitbildes unmittelbar im<br />

Unterricht, wenn auch nur in Ansätzen,<br />

angerissen werden kann.<br />

Auch in <strong>der</strong> Sekundarstufe II, am<br />

Beispiel <strong>der</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung mit<br />

dem Drama „Iphigenie auf Tauris“, ist<br />

diese Umsetzung möglich: Definitionen<br />

von Humanität, das Bewerten von<br />

menschlichem Handeln, zu dem auch<br />

christliche Motive <strong>für</strong> moralisches<br />

Handeln besprochen werden können,<br />

und das Hinterfragen von Rollenbil<strong>der</strong>n<br />

greifen auf Kriterien zurück,<br />

die das Leitbild katholischer Schulen<br />

ausmachen: „Die Welt als Schöpfung:<br />

Zur Verantwortung bereit sein“ und<br />

„Zum Guten befähigen: Zur Liebesfähigkeit<br />

führen“. Damit deutlich wurde,<br />

dass nicht nur diese zwei ausgewählten<br />

Unterrichtsthemen Raum <strong>für</strong> die<br />

Umsetzung einzelner Kriterien des<br />

Leitbildes bieten, wurden zu allen vier<br />

Kompetenzbereichen des Faches<br />

Gebiete zugeordnet, die jene Umsetzung<br />

ermöglichen: Kritik angemessen<br />

artikulieren zu können, För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Meinungsbildung, Empathie wecken.<br />

Diese und weitere Gebiete zeigten,<br />

dass Unterrichten an katholischen<br />

Schulen in freier Trägerschaft auch<br />

bedeutet, das Leitbild umsetzen zu<br />

können, das unseren Schulen eine<br />

Orientierung gibt. Ein Teil des Qualitätsbereiches<br />

7 – Die Eigenprägung<br />

katholischer Schulen – ist damit erfüllt.<br />

Anschrift <strong>der</strong> Autorin:<br />

Monica Curino-Rosa<br />

Schulen-<strong>der</strong>-Brede<br />

Gymnasium Brede<br />

Bredenweg 7<br />

33034 Brakel<br />

0 52 72 / 39 16-0<br />

info@schulen-<strong>der</strong>-brede.de


12 Neues aus Schulen und Schulabteilung 13<br />

Qualitätsanalyse<br />

an Schulen in katholischer Trägerschaft<br />

Ein Zwischenbericht<br />

Die Qualitätsanalyse NRW als Verfahren<br />

<strong>der</strong> externen Evaluation ist <strong>für</strong> alle<br />

Schulen in Nordrhein-Westfalen seit<br />

August 2006 verpflichtend. Ziel <strong>der</strong><br />

Qualitätsanalyse ist, Schulen und <strong>der</strong><br />

Schulaufsicht auf datengestützter Basis<br />

Erkenntnisse über die schulische<br />

Arbeit zur Verfügung zu stellen, die<br />

sie zur Qualitätssicherung, wie auch<br />

zur Qualitätsentwicklung nutzen können.<br />

Mit <strong>der</strong> landesweiten Einführung<br />

<strong>der</strong> Qualitätsanalyse NRW folgte im<br />

Jahre 2010 auf <strong>der</strong> Grundlage eines<br />

Kooperationsvertrages zwischen den<br />

Bistümern und dem Land NRW <strong>der</strong><br />

Beginn <strong>der</strong> Qualitätsanalyse an Schulen<br />

in katholischer Trägerschaft. Drei<br />

landesweit tätige kirchliche Qualitätsprüfer<br />

nehmen in Zusammenarbeit<br />

mit Qualitätsprüfern <strong>der</strong> Dezernate<br />

4Q <strong>der</strong> jeweiligen Bezirksregierungen<br />

die Durchführung <strong>der</strong> Analysen vor.<br />

Ihre Aufgaben bestehen in <strong>der</strong> Vorbereitung<br />

und Durchführung <strong>der</strong> Schulbesuche<br />

sowie in <strong>der</strong> Dokumentation<br />

<strong>der</strong> Ergebnisse in einem Qualitätsbericht.<br />

Mit Ende des Schuljahres<br />

2012/13 werden über 80 Schulen in<br />

katholischer Trägerschaft von den<br />

Qualitätsteams besucht worden sein.<br />

Qualitätsanalysen im<br />

Erzbistum Pa<strong>der</strong>born<br />

Die beschriebenen Ergebnisse geben<br />

einen Zwischenstand <strong>der</strong> Analysen<br />

im Erzbistum Pa<strong>der</strong>born wie<strong>der</strong>. Sie<br />

beziehen sich auf den Besuch von<br />

10 Gymnasien, 3 Realschulen und 1<br />

Berufskolleg im Bezirk Arnsberg. Unabhängig<br />

vom eher geringen Umfang<br />

<strong>der</strong> Stichprobe sind mit dem vergleichenden<br />

Blick auf Qualitätsanalysen<br />

in an<strong>der</strong>en Bistümern die hier erhobenen<br />

Daten durchaus vergleichbar.<br />

Eine Bilanzierung <strong>der</strong> bisher besuchten<br />

Schulen nach Stärken und<br />

Schwächen veranschaulicht die<br />

nachstehende Grafik. Ausgewählte<br />

signifikante Aspekte aus dem Qualitätstableau<br />

sollen aufzeigen, an welchen<br />

Stellen sich Schulen in katholischer<br />

Trägerschaft beson<strong>der</strong>s positiv<br />

hervortun, wo sich aber auch mitunter<br />

(deutliche) Handlungsfel<strong>der</strong> aufzeigen.<br />

Abweichungen in den positiven<br />

Wertebereich bedeuten übertroffene<br />

Erwartungen jenseits <strong>der</strong> Qualitätsstufe<br />

3 (Norm). Analoges gilt <strong>für</strong> Abweichungen<br />

nach unten.<br />

1.3<br />

3.1<br />

3.2<br />

3.3<br />

3.4<br />

3.5<br />

7.1<br />

7.2<br />

7.3<br />

2.1<br />

2.2<br />

2.4<br />

2.6<br />

5.2<br />

6.2<br />

Stefan Zingler<br />

- 1,00 - 0,50 0,00 0,50 1,00<br />

Bilanzierung an ausgewählten Aspekten des QTableaus, Mittelwerte<br />

aller besuchten kath. Schulen im Bezirk Arnsberg<br />

Bilanzierung <strong>der</strong> Stärken<br />

Geht man vom dualen Ansatz des<br />

Bildungs- und Erziehungsauftrages<br />

einer Schule aus, so lässt sich feststellen,<br />

dass im Wesentlichen alle<br />

Aspekte, die die Erziehungsarbeit katholischer<br />

Schulen ausmachen, eine<br />

deutlich positive Bewertung zeigen.<br />

In <strong>der</strong> Sprache <strong>der</strong> Qualitätsanalyse<br />

als „vorbildlich“ ausgeprägt sind Aspekte,<br />

die die Ausbildung personaler<br />

Kompetenzen <strong>der</strong> Schülerinnen und<br />

Schüler betreffen. Der umfassende<br />

Bereich <strong>der</strong> Schulkultur, d. h. katholische<br />

Schule als Lebensraum, das<br />

soziale Klima, die sächlichen Ausstattungen,<br />

die Partizipation aller am<br />

Schulleben Beteiligten gelingt den<br />

untersuchten Schulen in beson<strong>der</strong>er<br />

Weise. Vor dem Hintergrund ihres<br />

christlichen Profils agieren Lehrkräfte<br />

und Schulleitungen, aber auch Mitarbeiterinnen<br />

des nicht lehrenden Personals<br />

in einer den Schülerinnen und<br />

Schülern zugewandten Art und Weise.<br />

In diesem Sinne stellt sich Schule<br />

als pastoralen Ort dar. Gut aufgestellte<br />

Konzeptionen bieten Orientierung<br />

in Fragen von Werthaltungen und<br />

Engagement gegenüber dem Nächsten.<br />

Der Gang durch das Kirchenjahr,<br />

insbeson<strong>der</strong>e in den geprägten Zeiten,<br />

ist ebenso selbstverständlich wie<br />

Formen regelmäßiger Gottesdienste.<br />

Flankierend hierzu sind Schulgebäude<br />

und -gelände in den allermeisten<br />

Fällen in gutem bis sehr gutem Zustand,<br />

in denen das Lernen in gepflegter,<br />

ansprechen<strong>der</strong> Atmosphäre<br />

gelingen kann.<br />

Bilanzierung <strong>der</strong> Schwächen<br />

Handlungsfel<strong>der</strong> <strong>für</strong> Schulentwicklung<br />

ergeben sich hinsichtlich<br />

des systemischen Verständnisses<br />

von gutem Unterricht. Gemeinsame<br />

Verabredungen in <strong>der</strong> Entwicklung<br />

schulinterner Curricula auf <strong>der</strong><br />

Grundlage <strong>der</strong> kompetenzorientierten<br />

Lehrpläne, aber auch Aussagen über<br />

Leistungsanfor<strong>der</strong>ungen und <strong>der</strong>en<br />

gleichsinnige Bewertung, auch über<br />

Fachschaftsgrenzen hinaus, sind bislang<br />

zu wenig etabliert.<br />

Im Hinblick auf einen individualisierenden<br />

und differenzierenden Unterricht<br />

werden noch zu wenige Lernangebote<br />

gestaltet, die in unterschiedlichem<br />

Umfang o<strong>der</strong> unterschiedlicher<br />

Zeit bearbeitet werden können. Die<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> individuellen<br />

Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> Schülerinnen<br />

und Schüler durch niveaudifferente<br />

Aufgabenstellungen ist selten positiv<br />

zu verzeichnen. Gleiches gilt <strong>für</strong><br />

Lernarrangements <strong>zum</strong> selbstständigen<br />

Lernen. Diese Beobachtungen<br />

verweisen darauf, dass die individuelle<br />

För<strong>der</strong>ung im Unterricht noch<br />

nicht hinreichend umgesetzt<br />

wird und Entwicklungsbedarf<br />

aufzeigt.<br />

In den oftmals gut strukturierten Jahresarbeitsplänen<br />

<strong>der</strong> Schulen sollten<br />

Themen zur Unterrichtsentwicklung<br />

eine stärkere Berücksichtigung finden.<br />

Dieses schließt in Konsequenz<br />

eine im diesem Sinne gestaltete Fortbildungsplanung<br />

mit ein. Im Sinne<br />

von qualitätsorientiertem Handeln<br />

bleibt es bei Fragen <strong>der</strong> Selbstvergewisserung<br />

in <strong>der</strong> Regel auf <strong>der</strong><br />

Stufe des informellen Austausches.<br />

Eine datengestützte Evaluationskultur<br />

zur Überprüfung <strong>der</strong> Wirksamkeit<br />

<strong>der</strong> Schulprogrammarbeit, insbeson<strong>der</strong>e<br />

im Hinblick auf die Unterrichtsentwicklung<br />

und zur Steuerung <strong>der</strong><br />

Schulentwicklungsprozesse, sollte<br />

systematischer angelegt werden. Es<br />

ist in den Schulen zu selten erkennbare<br />

Praxis, bereits bei <strong>der</strong> Planung<br />

eines Entwicklungsvorhabens Kriterien<br />

festzulegen, anhand <strong>der</strong>er sich in<br />

einer späteren Auswertung <strong>der</strong> Erfolg<br />

überprüfen lässt.<br />

Fazit<br />

„Unsere Schule ist richtig gut“. Diese<br />

Aussage, in unterschiedlichen Interviewgruppen<br />

gehört, unterstreicht<br />

das oft auf eine sehr lange währende<br />

Tradition manifestierte Qualitätsempfinden<br />

über die katholische Schule vor<br />

Ort. Gute Anmeldezahlen, trotz mitunter<br />

spürbarer demografischer Einschnitte<br />

in den Kommunen, belegen<br />

die Nachfrage nach einer<br />

grundsoliden und wertevermittelnden<br />

Schulbildung.<br />

Eine gute<br />

Schule zu sein<br />

ist aus heutiger Sicht betrachtet mitnichten<br />

ein Selbstläufer. Sie ist gleichwohl<br />

Anspruch und Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />

<strong>der</strong> hohen Akzeptanz auch weiterhin<br />

entsprechen zu wollen. Der von <strong>der</strong><br />

Qualitätsanalyse mit ihrem externen<br />

Blick in vielen Punkten bestätigte<br />

beachtliche Ausbaustand, aber auch<br />

die aufgezeigten Handlungsfel<strong>der</strong>n,<br />

sollten den Schulen einen Orientierungsrahmen<br />

geben, den sie nutzen,<br />

um Schulentwicklung fokussiert nach<br />

vorne zu denken. Hilfestellungen<br />

bei <strong>der</strong> Interpretation des Qualitätsberichtes,<br />

aber auch in Fragen <strong>der</strong><br />

Schul- und Unterrichtsentwicklung<br />

bietet die Hauptabteilung „Schule<br />

und Erziehung“ in Form von Schulentwicklungsberatern<br />

im Kernteam<br />

um ihren Leiter Dr. Michael Gerhardts.<br />

Direkte Wege in <strong>der</strong> Erörterung <strong>der</strong><br />

Ergebnisse und daraus abzuleitende<br />

Maßnahmen des Qualitätsmanagements<br />

sind das<br />

Bindeglied eines zeitnahen<br />

Nachgangs <strong>der</strong><br />

Qualitätsanalyse.<br />

Anschrift des Autors:<br />

OStD i. K. Stefan Zingler M. A.<br />

Leiter <strong>der</strong> Stabsstelle Qualitätsanalyse an<br />

Katholischen Schulen in freier Trägerschaft<br />

in <strong>der</strong> Hauptabteilung Schule und Erziehung<br />

Am Domplatz 15 (Konrad-Martin-Haus)<br />

33098 Pa<strong>der</strong>born<br />

0 52 51 / 125-1930<br />

stefan.zingler@erzbistum-pa<strong>der</strong>born.de<br />

Grundsätzliches <strong>zum</strong> Thema Qualitätsanalyse an Schulen in katholischer Trägerschaft ist bereits in den <strong>Schulinformationen</strong> 2011<br />

(<strong>Heft</strong> 1: S. 4–7) veröffentlicht. Dieser Beitrag und einige weiterführende Artikel finden Sie auch auf <strong>der</strong> Homepage <strong>der</strong> Schulabteilung<br />

www.schuleun<strong>der</strong>ziehung.de Katholische Schulen Qualitätsanalyse.


14 Neues aus Schulen und Schulabteilung 15<br />

„Das Qualitätsmanagement wird sich dauerhaft<br />

etablieren und unsere Schulen weiter voran bringen“<br />

Qualitätsanalyse (QA) und Qualitätsmanagement<br />

(QM) bilden den Qualitätsmanagement-Kreislauf<br />

(QMK) <strong>für</strong><br />

die öffentlichen Schulen und das katholische<br />

Ersatzschulwesen gleichermaßen.<br />

Zwischen den fünf (Erz-)Bistümern<br />

in NRW und dem Ministerium<br />

<strong>für</strong> Schule und Weiterbildung ist eine<br />

Kooperation unterzeichnet worden,<br />

die die Grundlage <strong>der</strong> staatlichen QA<br />

gleichermaßen <strong>für</strong> katholische Schulen<br />

rechtswirksam werden lässt.<br />

Über die zwischen Kirche und Staat<br />

vereinbarte kooperative QA, die im<br />

Frühjahr 2011 als eine zunächst auf<br />

fünf Jahre befristete Pilotphase startete,<br />

ist ausführlich in den <strong>Schulinformationen</strong><br />

2011 (<strong>Heft</strong> 1) berichtet<br />

worden. Zusätzlich stellt Stefan Zingler<br />

mit seinem Beitrag in diesem <strong>Heft</strong><br />

einen ersten Zwischenbericht mit Erfahrungswerten<br />

aus bisher erfolgten<br />

Qualitätsanalysen vor.<br />

Ergänzend wird in dieser Ausgabe<br />

auch das Qualitätsmanagement und<br />

damit <strong>der</strong> komplette Qualitätsmanagementkreislauf<br />

in einem Interview<br />

mit Dr. Michael Gerhardts vorgestellt.<br />

Als Schulträger-Begleiter ist Dr. Gerhardts<br />

<strong>für</strong> die „Gesamtkonzeption<br />

Qualitätsmanagement“ zur beson<strong>der</strong>en<br />

Profilierung des katholischen Ersatzschulwesens<br />

auf Bistumsebene<br />

zuständig.<br />

Er koordiniert und begleitet die Aufbau-<br />

und Erprobungsphase des<br />

schulträgereigenen Qualitätsmanagements,<br />

bei dem die Qualitätsentwicklung<br />

und Qualitätssicherung <strong>der</strong><br />

Schulen im Vor<strong>der</strong>grund steht. Ferner<br />

obliegt dem Schulträger-Begleiter die<br />

Entwicklung und Studienleitung von<br />

Basis- und Ergänzungsqualifizierungen<br />

<strong>für</strong> die Lehrkräfte katholischer<br />

Schulen, die u. a. zu Mo<strong>der</strong>atoren<br />

und Trainern fortgebildet und als<br />

Mitglie<strong>der</strong> des trägereigenen QM-<br />

Beratungsteams in den Schulen als<br />

Schulentwicklungsberater bzw. –begleiter<br />

(SEB) eingesetzt werden.<br />

Das Interview führte <strong>der</strong> <strong>für</strong> die <strong>Schulinformationen</strong><br />

zuständige Redakteur<br />

Christoph Quasten.<br />

Quasten: QM ist ein Begriff, den wir<br />

eher aus Krankenhäusern o<strong>der</strong> Unternehmen<br />

kennen. Wie kommt dieser<br />

Begriff in den Kontext Schule und Bildung?<br />

Dr. Gerhardts: In <strong>der</strong> Tat, Qualitätsmanagement<br />

ist eine Begrifflichkeit<br />

aus <strong>der</strong> Wirtschaftswissenschaft und<br />

seit Jahren in vielen Berufsfel<strong>der</strong>n<br />

fest verankert. Im Bildungsbereich<br />

hingegen ist das QM Teil des Qualitätsmanagement-Kreislaufs<br />

(QMK).<br />

Dieser beinhaltet die Vorbereitung zur<br />

QA, die Durchführung und den Nachgang<br />

zur QA. QM im Bildungsbereich<br />

umfasst aber mehr, nämlich die systemische<br />

Schul- und Unterrichtsentwicklung<br />

insgesamt.<br />

Quasten: Um noch einmal mein Beispiel<br />

vom Gesprächseinstieg aufzunehmen.<br />

QM im Krankenhaus bedeutet:<br />

Ergebnisse sind messbar,<br />

Leistungen <strong>für</strong> Patienten o<strong>der</strong> Arbeitsbedingungen<br />

<strong>für</strong> Mitarbeitende haben<br />

sich verbessert. Auf den Schulbereich<br />

formuliert: Was hat eine Schule denn<br />

von diesem QM-Prozess? Lernen<br />

Schüler anschließend besser, sind die<br />

Lehrer glücklicher?<br />

Dr. Gerhardts: Wir nehmen nach<br />

<strong>der</strong> Qualitätsanalyse mit dem QM-<br />

Prozess die Gesamtheit <strong>der</strong> Schule<br />

in den Blick. Um den Nutzen <strong>für</strong> die<br />

Schüler beispielhaft deutlich zu machen:<br />

Das Hauptmonitum <strong>der</strong> QA liegt<br />

in <strong>der</strong> als erfor<strong>der</strong>lich erachteten Optimierung<br />

des Unterrichts. Erstmals<br />

ermöglichen es die Messinstrumente<br />

<strong>der</strong> QA, maßgeschnei<strong>der</strong>te Lehrerfortbildungsangebote<br />

zu konzipieren,<br />

die den Schülern unmittelbar zugute<br />

kommen. O<strong>der</strong>: Im siebten Jahr wird<br />

das Zentralabitur durchgeführt mit immer<br />

noch vorkommenden Irritationen<br />

bei <strong>der</strong> Aufgabenstellung. Hier könnten<br />

Erkenntnisse <strong>der</strong> QA-Ergebnisse<br />

u. a. dazu führen, das Anfor<strong>der</strong>ungsprofil<br />

zentral gestellter Aufgaben im<br />

Vorfeld über das QM mit weniger<br />

Abstimmungsproblemen zwischen<br />

verschiedenen Facharbeitskreisen<br />

zu schärfen. Die Bedeutung <strong>für</strong> das<br />

Lehrerkollegium: QM will Entlastung<br />

schaffen. Wenn beispielsweise eine<br />

Fachkonferenz eine Projektgruppe<br />

eingerichtet hat, können Ergebnisse<br />

auch auf an<strong>der</strong>e Fächer übertragen<br />

und so zeitintensive Doppelarbeiten<br />

vermieden werden. Das, was dort erarbeitet<br />

worden ist, bedeutet Entlastung<br />

<strong>für</strong> alle. Letztendlich gelingt das<br />

nur in einer kontinuierlichen Qualitätsentwicklung<br />

und -sicherung. Zeitersparnis<br />

und Effektivitätssteigerung<br />

<strong>für</strong> Schüler und Lehrer sind <strong>der</strong> Gewinn<br />

aus diesem Prozess im Alltag.<br />

Quasten: Sie führen hier zwei neue<br />

Begriffe in das Gespräch ein: Qualitätsentwicklung<br />

und -sicherung Was<br />

darf man sich darunter vorstellen?<br />

Dr. Gerhardts: Qualitätsentwicklung<br />

bedeutet kurz, mittel- und langfristige<br />

Bildungsvorhaben zu erarbeiten,<br />

die am Schulstandort die jeweilige<br />

Schule wettbewerbsfähiger werden<br />

lässt o<strong>der</strong> im Idealfall zu ihrem Alleinstellungsmerkmal<br />

führt. Das kann<br />

beispielsweise bedeuten: Vielleicht<br />

muss die Schule mit einem weiteren<br />

Bildungsgang ausgestattet werden.<br />

Sind Funktionsstelleninhaber heutigen<br />

Standards entsprechend aufgestellt?<br />

O<strong>der</strong> auch: Professionelle<br />

Stärkung und Fortschreibung des<br />

Eigenprofils unter Einbeziehung von<br />

Experten.<br />

Quasten: Und welche Bedeutung hat<br />

hier die Qualitätssicherung?<br />

Dr. Gerhardts: Qualitätssicherung<br />

bedeutet nicht, dass man sich – wie<br />

oft in <strong>der</strong> Vergangenheit an etlichen<br />

Schulen geschehen – sobald die Qualitätsanalyse<br />

bevorsteht – mit einem<br />

guten o<strong>der</strong> <strong>zum</strong>indest gut gemeinten<br />

Rat seitens <strong>der</strong>er, die die QA bereits<br />

hinter sich haben, begnügt und dann<br />

fälschlicherweise etwas auf die eigene<br />

Schule zu übertragen versucht,<br />

was sich so nicht übertragen lässt.<br />

Je näher die QA rückt, desto weniger<br />

darf Aktionismus an die Stelle durchdachter<br />

schulform- und standortbezogener<br />

Entwicklungsmaßnahmen<br />

treten. Qualitätsentwicklung und -sicherung<br />

gelingt mit Zeitrichtwerten,<br />

festgehalten in einem Jahresarbeitsplan,<br />

<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Maxime basiert:<br />

„Weniger ist mehr.“<br />

Quasten: Wie sieht denn die Reaktion<br />

in <strong>der</strong> Schule aus, wenn bekannt<br />

wird, dass die „QA“ in die Schule<br />

kommt. Eigentlich müssen sich doch<br />

alle Beteiligten freuen, dass ihre Arbeit<br />

professionell begleitet und analysiert<br />

wird.<br />

Dr. Gerhardts: Offen gesagt, die<br />

Freude hält sich zunächst einmal aus<br />

nachvollziehbaren Gründen in Grenzen.<br />

Wenn man über einen<br />

langen Zeitraum immer wie<strong>der</strong><br />

gehört hat: „Ihr müsst<br />

reformieren“, und etliche<br />

<strong>der</strong> Reformen – angestoßen<br />

durch die Bildungspolitik –<br />

nicht kompatibel waren mit<br />

<strong>der</strong> Realität des Schulalltags<br />

o<strong>der</strong> aber nur ein Mehr an<br />

Arbeit bedeutet haben und<br />

hinterher die Ergebnisse nicht<br />

einmal zur Auswertung gelangten,<br />

dann ist ein Kollegium<br />

aus meiner Sicht zurecht<br />

skeptisch. Viele sagen: „Das<br />

reicht uns.“<br />

QA und QM aber sind heute kein Zufallsprodukt<br />

mehr, kein partielles Anfassen<br />

<strong>der</strong> Schulentwicklungsarbeit.<br />

Der Qualitätsmanagement-Kreislauf<br />

wird bleiben, während die Instrumente<br />

standardisierter Messverfahren<br />

zu verfeinern und zu optimieren<br />

sind. Und: An dieser Stelle sind wir<br />

als katholischer Ersatzschulträger<br />

gut beraten, den vom Gesetzgeber<br />

eingeräumten Freiraum eigenverantwortlich<br />

zu nutzen; ein wichtiger und<br />

komplexer Teil des Qualitätsmanagements,<br />

den es im weiteren Verlauf des<br />

Gesprächs noch zu vertiefen gilt.<br />

Die Qualitätsanalyse hilft zudem <strong>der</strong><br />

Schulleitung. Wurden Vorschläge <strong>der</strong><br />

Schulleitung mitunter vom Kollegium<br />

bei häufig wie<strong>der</strong>kehrenden Problembereichen<br />

(z. B. Entlastungsstunden)<br />

skeptisch betrachtet und eher zögerlich<br />

umgesetzt („Nun fängt sie/er<br />

schon wie<strong>der</strong> an.“), so kann jetzt auf<br />

die Ergebnisse <strong>der</strong> QA und den daraus<br />

resultierenden Handlungsbedarf<br />

verwiesen werden.<br />

Ich habe bis jetzt als Schulträger-<br />

Begleiter an fünf QA-Durchgängen<br />

unserer Realschulen, Gymnasien und<br />

einem Berufskolleg teilgenommen.<br />

Meine Einschätzung, sich an <strong>der</strong> QA<br />

mit Herrn Zingler als Qualitätsprüfer<br />

des Trägers und weiteren staatlichen<br />

Qualitätsprüfern beteiligt zu haben, ist<br />

richtig, weil wir damit erstmalig eine<br />

anerkannte Vergleichbarkeit <strong>zum</strong> öffentlichen<br />

Schulwesen dokumentieren.<br />

Quasten: Worin besteht die vertragliche<br />

Grundlage <strong>für</strong> QA und QM an<br />

unseren Schulen?<br />

Dr. Gerhardts: Die vertragliche<br />

Grundlage besteht – wie im Vorspann<br />

beschrieben – im Rahmenkooperationsvertrag<br />

zwischen dem Land<br />

NRW und den fünf (Erz-)-Bistümern<br />

und ist ab 2011 zunächst auf fünf<br />

Jahre befristet. Das im öffentlichen<br />

Schulwesen bereits 2006 eingeführte<br />

Qualitätsanalyse-Verfahren mit sechs<br />

Qualitätsbereichen gilt seit 2011 auch<br />

<strong>für</strong> unsere staatlich genehmigten Ersatzschulen<br />

mit einem zusätzlichen<br />

Qualitätsbereich, dem 7. Kapitel, Eigenprägung<br />

katholischer Schulen in<br />

freier Trägerschaft.<br />

Die amtlichen Bestimmungen gelten<br />

ausschließlich <strong>für</strong> die kooperative QA,<br />

während das Qualitätsmanagement<br />

an keine staatlichen Vorgaben bzgl.<br />

Schulberatung / -begleitung gebunden<br />

ist. Den uns gewährten Freiraum, d. h.<br />

die den Ersatzschulen seitens des<br />

Gesetzgebers zugestandene An<strong>der</strong>sartigkeit,<br />

die unsererseits gleichwertig<br />

nachzuweisen ist, gilt es möglichst<br />

voll auszuschöpfen! Die bisher aus<br />

den Qualitätsanalysen gewonnenen<br />

Erkenntnisse versuchen wir zurzeit mit<br />

dem Aufbau und <strong>der</strong> Ausgestaltung<br />

eines schulträgereigenen Qualitätsmanagements<br />

zu beantworten.<br />

Analog dem Einsatz von Kompetenzteams<br />

im öffentlichen Schulwesen<br />

qualifizieren wir seit dem<br />

Schuljahr 2011/12 unsere<br />

Lehrerinnen und Lehrer zu<br />

Schulentwicklungsberatern<br />

(SEB lautet das offizielle Kürzel),<br />

um von Fremdreferenten<br />

mit ihren Unterstützungsangeboten<br />

unabhängiger zu<br />

werden. Mittlerweile haben<br />

wir vier eigene Qualifizierungsmaßnahmen<br />

durchgeführt<br />

und weitere sind geplant.<br />

Zur Schaffung kostengünstiger<br />

Strukturen beabsichtigt<br />

<strong>der</strong> Schulträger bei<br />

Dr. Michael Gerhardts (62) leitet den Bereich Qualitätsmanagement<br />

und Schulentwicklungsberatung <strong>für</strong> die Schulen<br />

in Trägerschaft des Erzbistums Pa<strong>der</strong>born.


16 Neues aus Schulen und Schulabteilung 17<br />

ähnlich gelagerten Schulentwicklungsanliegen<br />

Unterstützungsangebote<br />

Schulstandort übergreifend <strong>für</strong><br />

ein und dieselben Schulformen zu<br />

bündeln. Ich erlaube mir den Hinweis:<br />

Obwohl wir uns erst in <strong>der</strong> Aufbauund<br />

Erprobungsphase <strong>für</strong> das QM<br />

befinden, haben wir bereits ein erstes<br />

diesbezügliches Realschultreffen<br />

durchgeführt. Zudem ist intendiert,<br />

vor Ablauf des Rahmenkooperationsvertrages<br />

das Qualitätsanalyse-<br />

Verfahren <strong>für</strong> uns auf den Prüfstand<br />

zu stellen, um so die Beson<strong>der</strong>heiten<br />

einzelner Schulen besser berücksichtigen<br />

zu können und das Eigenprofils<br />

des Schulträgers zu stärken.<br />

Quasten: Wie sieht <strong>der</strong> Alltag eines<br />

QM-Beauftragten aus? Kein Tag wie<br />

je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e?<br />

Zur Person<br />

Dr. Michael Gerhardts (62) hat im Schuljahr 1978/79 als Lehrer<br />

am Mallinckrodt-Gymnasium in Dortmund seine Laufbahn im<br />

kirchlichen Dienst des Erzbistums Pa<strong>der</strong>born begonnen. Er ist<br />

Mehrfach-Laufbahnerfüller des höheren Schul- und Hochschuldienstes<br />

mit den Fächern Deutsch, Pädagogik, Wirtschafts- und<br />

Sozialwissenschaften.<br />

Ab 1982 ist Dr. Gerhardts neben seiner Lehrertätigkeit mit Schulträgeraufgaben<br />

betraut worden. Seine Bestellung als Studienleiter<br />

an den erzbischöflichen Schulen und im Bistums-Schulsystem erfolgte<br />

1987 <strong>für</strong> Schul- und Bildungsberatung sowie Qualitätsentwicklung<br />

und Qualitätssicherung.<br />

Dr. Gerhardts: Ja, das trifft zu. Es sind<br />

abwechslungsreiche Tage verbunden<br />

mit zahlreichen, langen Autofahrten<br />

zu unseren Schulen. Konkret sieht ein<br />

Tag so aus: Einige unserer Schulleitungen<br />

bitten mich, die Qualitätsanalyse<br />

mit vorzubereiten, indem ich u. a.<br />

bei <strong>der</strong> Einrichtung einer Steuergruppe<br />

<strong>für</strong> Schulentwicklungsbelange<br />

helfe und die Steuergruppen-Arbeit<br />

begleite. Spätestens aber werde ich<br />

von den bistumseigenen Schulen<br />

angefragt, wenn die QA-Ergebnisse<br />

vorliegen und es dann gilt, aus diesen<br />

Ergebnissen Zielvereinbarungen<br />

zu erarbeiten. Die Zielvereinbarungen<br />

werden von <strong>der</strong> Schulleitung, dem<br />

zuständigen Referenten <strong>der</strong> Schulabteilung<br />

und von mir unterzeichnet.<br />

Wenn die Zielvereinbarungen dann<br />

dokumentiert sind, beginnt meine eigentliche<br />

Aufgabe: Welche Unterstützungsangebote<br />

benötigt die jeweilige<br />

Schule? Können wir diese Unterstützung<br />

mit den von uns bereits qualifizierten<br />

Schulentwicklungsberatern<br />

(SEB) leisten o<strong>der</strong> müssen wir uns<br />

während unserer Aufbau- und Erprobungsphase<br />

noch externer Fachmo<strong>der</strong>atoren<br />

bedienen?<br />

Es gibt einen weiteren Aufgabenbereich,<br />

<strong>der</strong> meinen beruflichen Alltag<br />

als Studienleiter unseres QM-Kernteams<br />

<strong>für</strong> die Schulentwicklungsberatung<br />

prägt. Im QM-Kernteam arbeite<br />

ich zur Zeit gemeinsam mit Frau<br />

Dr. Heimann-Störmer und Herrn Dr.<br />

Matthias Korten. Wir sind Ausbil<strong>der</strong> –<br />

auch Trainer genannt – <strong>für</strong> diejenigen,<br />

die als SEB qualifiziert werden möchten.<br />

Die qualifizierten Kolleginnen und<br />

Kollegen gehören dann unserem QM-<br />

Erweiterungsteam an. Mitglie<strong>der</strong> des<br />

QM-Kern- und Erweiterungsteams<br />

unterbreiten gemeinsam auf Grundlage<br />

getroffener Zielvereinbarungen<br />

Unterstützungsangebote <strong>der</strong> systemischen<br />

Schul- und Unterrichtsentwicklung.<br />

Für die kommenden Schuljahre<br />

haben wir uns vorgenommen,<br />

weitere Schulentwicklungsberater<br />

zu qualifizieren, um möglichst bald<br />

das gesamte Spektrum schulischer<br />

Qualitätsentwicklung und -sicherung<br />

ohne Fremdhilfe abdecken zu können.<br />

Je<strong>der</strong> SEB wird bei seinem Einsatz<br />

in katholischen Schulen auf Bistumsebene<br />

– außer in seiner eigenen<br />

– von einem <strong>der</strong> drei Mitglie<strong>der</strong> des<br />

Kernteams begleitet, vergleichbar <strong>der</strong><br />

Regelung, dass Qualitätsanalysen<br />

grundsätzlich von zwei Qualitätsprüfern<br />

durchgeführt werden.<br />

Nicht zu vergessen ist, dass Zielvereinbarungen<br />

nach etwa einem Jahr<br />

zwischenbilanziert werden, um festzustellen,<br />

inwieweit die Schulentwicklungsarbeit<br />

erfolgreich war o<strong>der</strong><br />

an welchen Stellen es noch <strong>der</strong> Nachbesserung<br />

bedarf. Eine klar festgelegte<br />

Marschroute benennt dann, wie<br />

es inhaltlich und zeitlich weiter geht.<br />

Quasten: Sie haben es schon angedeutet.<br />

Sie sind im Bistum viel unterwegs<br />

und wohnen in Dortmund?<br />

Dr. Gerhardts: Das ist richtig. In <strong>der</strong><br />

Anfangsphase meiner Tätigkeit <strong>für</strong><br />

den Schulträger und die durch ihn<br />

mir übertragenen Son<strong>der</strong>aufgaben<br />

bin ich jährlich bis zu 40.000 Kilometern<br />

unterwegs gewesen. Dortmund<br />

hat sich seit jeher als Wohnort <strong>für</strong><br />

meine Schulträger-Tätigkeit als ein<br />

guter Standort erwiesen, da zahlreiche<br />

Schulen in Trägerschaft des<br />

Erzbistums im bevölkerungsintensiveren<br />

Westteil liegen. Seit Beginn des<br />

Schuljahres 2012/13 und meiner ausschließlichen<br />

Aufgabenzuweisung <strong>für</strong><br />

den Qualitätsmanagement-Bereich<br />

haben sich meine gefahrenen Jahreskilometer<br />

reduziert. Gleichwohl gibt<br />

es nach wie vor Arbeitstage, an denen<br />

ich mehr als 300 km zurücklege,<br />

<strong>zum</strong>al dann, wenn ich zwei Schulen<br />

besuche und eine davon östlich von<br />

Pa<strong>der</strong>born liegt. Solange ich jedoch<br />

an den Schulen weiterhin freudig begrüßt<br />

werde, nehme ich längere Fahrzeiten<br />

gern auf mich.<br />

Quasten: Herr Dr. Gerhardts, wir danken<br />

Ihnen <strong>für</strong> dieses ausführliche Gespräch.<br />

Abordnungen und Son<strong>der</strong>-Beauftragungen im Fach- und Führungsmanagement<br />

führten Dr. Gerhardts in weitere kirchliche<br />

Bildungseinrichtungen. Lehrbeauftragter <strong>der</strong> KFH (Vorgängereinrichtung<br />

<strong>der</strong> KatHo NW) war er in den 80er Jahren. Seine nebenberufliche<br />

Dozentur <strong>für</strong> Wirtschaftswissenschaft im öffentlichen<br />

Hochschulbereich dauerte über 25 Jahre.<br />

In <strong>der</strong> Lehrerfortbildung war er im Laufe <strong>der</strong> Jahre Referent, Lehrgangsleiter<br />

und wissenschaftlicher Begleiter. Seit 1990 ist Dr. Gerhardts<br />

im Bereich <strong>der</strong> Elternbildungsarbeit <strong>der</strong> Schulabteilung und<br />

<strong>der</strong> KED eingesetzt. 2009 wurde er in den Stiftungsvorstand <strong>der</strong><br />

Marienschule in Bielefeld berufen und ist in Personalunion Leiter<br />

des <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> Schule, Erziehungs- und Fachwissenschaften.<br />

Das Diözesanmuseum in Pa<strong>der</strong>born wird im Verbund mit dem Museum in <strong>der</strong> Kaiserpfalz und <strong>der</strong> Städtischen Galerie einer <strong>der</strong> drei Ausstellungsorte<br />

sein.<br />

CREDO – Christianisierung Europas<br />

im Mittelalter<br />

Große Mittelalterausstellung in Pa<strong>der</strong>born vom 26. Juli bis 3. November <strong>2013</strong><br />

Wie wurde Europa christlich? Was<br />

wissen wir über die Glaubensvorstellungen<br />

<strong>der</strong> Menschen, bevor sie mit<br />

dem Christentum in Kontakt kamen?<br />

Die Ausbreitung des Christentums<br />

in Europa ist Thema einer großen<br />

kunst- und kulturhistorischen Ausstellung<br />

in Pa<strong>der</strong>born. Neben einer<br />

ersten Einführung in das Thema <strong>der</strong><br />

Ausstellung und die Schwerpunkte<br />

<strong>der</strong> drei Ausstellungsorte in Pa<strong>der</strong>born<br />

gibt <strong>der</strong> Beitrag im zweiten Teil<br />

einen Überblick <strong>der</strong> museumspädagogischen<br />

Angebote, die beson<strong>der</strong>s<br />

<strong>für</strong> Schülerinnen und Schüler von Interesse<br />

sind.<br />

Anlass und Hintergründe<br />

Im Jahr 313 wurde mit <strong>der</strong> Mailän<strong>der</strong><br />

Vereinbarung <strong>der</strong> römischen Kaiser<br />

Konstantin und Licinius das Christentum<br />

erstmals als Religion toleriert.<br />

<strong>2013</strong> jährt sich diese Übereinkunft<br />

<strong>zum</strong> 1700. Mal – Anlass <strong>für</strong> gleich<br />

drei Pa<strong>der</strong>borner Museen, die Anfänge<br />

und die Verbreitung des Christentums<br />

in Europa mit einer Son<strong>der</strong>ausstellung<br />

gemeinsam in den Blick zu<br />

nehmen.<br />

Heike Bee-Schroedter<br />

„CREDO – Christianisierung Europas<br />

im Mittelalter“ lautet <strong>der</strong> Titel <strong>der</strong> neuen<br />

epochenübergreifenden Pa<strong>der</strong>borner<br />

Schau, die vom 26. Juli bis 3.<br />

November <strong>2013</strong> im Erzbischöflichen<br />

Diözesanmuseum Pa<strong>der</strong>born, im Museum<br />

in <strong>der</strong> Kaiserpfalz und in <strong>der</strong><br />

Städtischen Galerie am Abdinghof zu<br />

sehen sein wird. Nach den erfolgreichen<br />

Mittelalterausstellungen „Kunst<br />

und Kultur <strong>der</strong> Karolingerzeit“ von<br />

1999 und „Canossa – Erschütterung<br />

<strong>der</strong> Welt“ von 2006 ist dies das dritte<br />

gemeinsame Ausstellungsprojekt von<br />

überregionaler Strahlkraft.<br />

Beson<strong>der</strong>e Wertschätzung erfährt<br />

dieses ambitionierte Projekt durch<br />

die Schirmherrschaft von


18 Neues aus Schulen und Schulabteilung 19<br />

zwei bedeutenden Persönlichkeiten.<br />

Bundespräsident Joachim Gauck<br />

wird als Schirmherr am 26. 07. <strong>2013</strong><br />

die Ausstellung eröffnen. Als zweiter<br />

Schirmherr verleiht <strong>der</strong> Präsident<br />

des Päpstlichen Rates <strong>für</strong> die Kultur,<br />

Gianfranco Kardinal Ravasi, <strong>der</strong> Ausstellung<br />

internationale Beachtung.<br />

Goldglas mit Petrus und Paulus (Concordia<br />

Apostolorum), 2. Hälfte 4. Jahrhun<strong>der</strong>t, Rom<br />

© Musei Vaticani, Museo Christiano, Rom<br />

Mit rund 750 teils noch nie gezeigten,<br />

hochkarätigen Exponaten von über<br />

230 Leihgebern aus ganz Europa und<br />

den USA, darunter so namhaften Museen<br />

wie dem Louvre in Paris, den<br />

Vatikanischen Museen in Rom o<strong>der</strong><br />

dem British Museum in London dokumentiert<br />

die Ausstellung, wie das<br />

Christentum nach Europa kam und<br />

sich in den verschiedenen Län<strong>der</strong>n,<br />

insbeson<strong>der</strong>e in Nord- und Osteuropa,<br />

ausbreitete. Sie nimmt die Besucher<br />

dabei mit auf eine spannende,<br />

rund 1000-jährige Zeitreise: von <strong>der</strong><br />

Verbreitung des Christentums im<br />

Römischen Reich über die Christianisierung<br />

Galliens, Irlands und <strong>der</strong><br />

Angelsachsen, bis hin zur Bekehrung<br />

Skandinaviens, Polens und <strong>der</strong> Mission<br />

im Baltikum. Der abschließende<br />

Rückblick auf die Geschichte <strong>der</strong><br />

Christianisierung mündet in <strong>der</strong> Frage<br />

nach <strong>der</strong> Identität Europas und dem<br />

Stellenwert seiner christlichen Wurzeln<br />

heute.<br />

Eine Ausstellung – drei Orte<br />

Lux mundi – Erzbischöfliches Diözesanmuseum<br />

Pa<strong>der</strong>born: Das Diözesanmuseum<br />

bildet den Auftakt <strong>der</strong><br />

CREDO-Ausstellung mit einem Blick<br />

auf die Ausbreitung des Christentums<br />

seit <strong>der</strong> Antike. Die Besucher folgen<br />

dabei den Spuren <strong>der</strong> Missionare<br />

etwa nach Irland, England und in den<br />

hohen Norden. Als eindrucksvolles<br />

und zugleich ältestes Exponat wird<br />

mit einer Abschrift eines Paulusbriefes,<br />

datiert auf das Jahr 180 n. Chr.,<br />

die Zeitreise begonnen. Kostbare<br />

Werke <strong>der</strong> Goldschmiede-, <strong>der</strong> Holzschnitzkunst<br />

und <strong>der</strong> Buchmalerei<br />

folgen. Sie zeigen je nach Region eine<br />

ganz eigene Prägung und belegen so<br />

den Formenreichtum <strong>der</strong> christlichen<br />

Kunst, <strong>der</strong> sich durch die Integration<br />

paganer Motive und Symbole erklären<br />

lässt.<br />

In hoc signo – Museum in <strong>der</strong> Kaiserpfalz:<br />

Lag <strong>der</strong> Fokus bislang auf <strong>der</strong><br />

Illustration des phantasievollen Vermittlungsprozesses<br />

durch die Missionare,<br />

so än<strong>der</strong>t sich im Museum in<br />

<strong>der</strong> Kaiserpfalz die Perspektive <strong>der</strong><br />

Ausstellung. Beginnend mit Karl dem<br />

Großen, folgt <strong>der</strong> Besucher nun den<br />

mittelalterlichen Herrschern auf ihren<br />

Expansionszügen in den Osten Europas,<br />

die nicht nur <strong>der</strong> Erweiterung<br />

und Festigung ihrer Territorien dienten,<br />

son<strong>der</strong>n auch die Ausbreitung<br />

des christlichen Glaubens för<strong>der</strong>n<br />

sollten. Im weiteren Verlauf <strong>der</strong> Ausstellung<br />

wird die Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

<strong>der</strong> ottonischen Könige mit den Slawen<br />

ebenso Thema sein, wie die mit<br />

militärischen Mitteln durchgeführten<br />

Missionsvorstöße des Deutschen<br />

Ordens bis in das Baltikum hinein.<br />

Das Museum in <strong>der</strong> Kaiserpfalz zeigt<br />

neben Kaiser- und Papsturkunden<br />

wertvolle Handschriften. Kostbare<br />

liturgische Geräte wie <strong>der</strong> Kelch des<br />

Kaisers Romanos II. aus dem Tesoro<br />

della Basilica di San Marco in Venedig<br />

o<strong>der</strong> Manuskripte in glagolitischer<br />

Schrift (die älteste slawische Schrift)<br />

gewähren Einblicke in den byzantinischen<br />

Kulturkreis. Noch nie in<br />

Deutschland ausgestellte Exponate<br />

aus dem Historischen Nationalmuseum<br />

<strong>der</strong> Ukraine in Kiew illustrieren die<br />

Mission im Kiewer Rus, <strong>der</strong> Keimzelle<br />

Russlands, Weißrusslands und <strong>der</strong><br />

Ukraine, und die Kultur <strong>der</strong> Ostkirche.<br />

Quo vadis? Europas Blick auf seine<br />

christlichen Wurzeln – Städtische<br />

Galerie am Abdinghof: In <strong>der</strong> dritten<br />

Ausstellungseinheit in <strong>der</strong> Städtischen<br />

Galerie erlebt <strong>der</strong> Besucher einen<br />

erneuten Perspektivwechsel: Wie<br />

wurden <strong>der</strong> mittelalterliche Christianisierungsprozess,<br />

seine Protagonisten<br />

und Orte in späteren Jahrhun<strong>der</strong>ten<br />

wahrgenommen und bewertet? Die<br />

entsprechenden Geschichtsbil<strong>der</strong><br />

spiegeln anschaulich die jeweilige<br />

Gegenwart wi<strong>der</strong>, in <strong>der</strong> sie entstanden<br />

sind. So wird beispielsweise <strong>der</strong><br />

englische, im Frankenreich wirkende<br />

Missionar Bonifatius im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t,<br />

im Zeitalter entstehen<strong>der</strong> Nationalstaaten,<br />

kurzerhand <strong>zum</strong> Apostel<br />

<strong>der</strong> Deutschen stilisiert. In einer Abschlussinszenierung<br />

wird <strong>der</strong> Blick<br />

aktualisierend auf die Frage nach<br />

gegenwärtigen Missionskonzepten<br />

gelenkt.<br />

CREDO-Christianisierung Europas im<br />

Mittelalter: Diese große Son<strong>der</strong>ausstellung<br />

präsentiert den jahrhun<strong>der</strong>te<br />

langen, höchst spannenden Prozess<br />

einer tiefgreifenden religiösen<br />

und kulturellen Erneuerung Europas<br />

im Mittelalter durch eindrucksvolle<br />

Exponate. Diese Spurensuche nach<br />

den christlichen Wurzeln Europas ist<br />

damit <strong>für</strong> viele Besucher zugleich ein<br />

Angebot, ihre eigene kulturelle Identität<br />

bewusst in den Blick zu nehmen.<br />

Museumspädagogische<br />

Angebote <strong>für</strong> Schulen<br />

Dass die präsentierte Zeitreise auch<br />

<strong>für</strong> Schülerinnen und Schüler spannend<br />

sein kann, zeigen unsere museumspädagogischen<br />

Programme, die,<br />

altersgemäß angepasst, unterschiedliche<br />

Zugänge <strong>zum</strong> Ausstellungsthema<br />

anbieten.<br />

Buchbar sind sie ab sofort unter <strong>der</strong><br />

Telefonnummer: 0 52 51 / 88-2002<br />

Nähere Informationen zur<br />

Ausstellung finden sich unter:<br />

www.credo-ausstellung.de<br />

S 1<br />

Kaum zu glauben – Missionare<br />

erobern Europa!<br />

Klassen 3–6<br />

Bücher lesen – Diktate schreiben –<br />

mussten Kin<strong>der</strong> das schon immer?<br />

Seit wann kann man bei uns eigentlich<br />

Kirchenglocken hören? Haben<br />

Menschen in Europa schon immer<br />

Weihnachten o<strong>der</strong> Ostern gefeiert?<br />

Diesen Fragen nähert sich ein speziell<br />

auf Schülerinnen und Schüler <strong>der</strong><br />

Klassen 3–6 zugeschnittenes Programm<br />

<strong>der</strong> CREDO-Ausstellung auf<br />

kreative Weise.<br />

Nach dem Ausstellungsbesuch bekommen<br />

die Schüler die Gelegenheit,<br />

selbst kreativ zu werden und das Gehörte<br />

und Gesehene zu vertiefen.<br />

S1 T: Im kreativen Teil wird ein Rollenspiel<br />

mit den Schülern durchgeführt.<br />

S1 B: Im kreativen Teil wird ein ausgewähltes<br />

Exponat nachgestaltet.<br />

Dauer: 90 Minuten<br />

S 2<br />

Die abenteuerlichen Reisen <strong>der</strong><br />

Missionare und Könige<br />

ab Klasse 4<br />

Einfache Sprache, Handlungsorientierung<br />

und ein häufiger Methodenwechsel<br />

zeichnen dieses Programm<br />

<strong>für</strong> Menschen mit geistiger Behin<strong>der</strong>ung<br />

aus. Kurze Phasen <strong>der</strong> Konzentration<br />

wechseln mit Phasen des eigenen<br />

Ausprobierens. Im Mittelpunkt<br />

des interaktiven Ausstellungsrundgangs<br />

stehen entscheidende Akteure<br />

des Christianisierungsprozesses, die<br />

Missionare und Könige.<br />

Dauer: 90 Minuten<br />

S 3<br />

Zeichen setzen – Mittelalterlichen<br />

Schreibkünstlern auf <strong>der</strong> Spur<br />

Klassen 3–10<br />

(kunstpädagogischer Schwerpunkt)<br />

Eine <strong>der</strong> bedeutendsten kulturellen<br />

Errungenschaften, die durch das<br />

Christentum in ganz Europa vermittelt<br />

wurden, war die Kunst des Lesens<br />

und Schreibens. Als Grundlage ihres<br />

christlichen Glaubens brachten die<br />

Missionare nämlich wertvolle Bücher<br />

mit. Sie wurden in Klöstern zur weiteren<br />

Verbreitung kopiert und kunstvoll<br />

verziert. Um auch in fremden Län<strong>der</strong>n<br />

verstanden zu werden, haben einige<br />

Missionare sogar Schriftzeichen<br />

<strong>für</strong> die Sprache <strong>der</strong> Einheimischen<br />

entwickelt. In einem Ausstellungsrundgang<br />

begeben sich die Schüler<br />

gezielt auf die Spuren <strong>der</strong> mittelalterlichen<br />

Schriftkünstler. Im Anschluss<br />

setzen sie sich unter künstlerischer<br />

Anleitung kreativ mit den Themenkomplexen<br />

„Schrift“ und „Material“<br />

auseinan<strong>der</strong>.<br />

Dauer: 90 Minuten<br />

S 4<br />

Men with a Mission – Unterwegs<br />

bis ans Ende <strong>der</strong> Welt<br />

Klassen 6–10<br />

Eine Reise von Rom nach London ist<br />

heute ein Katzensprung – <strong>der</strong> heilige<br />

Bonifatius und seine Kollegen benötigten<br />

im Mittelalter <strong>für</strong> diese Strecke<br />

mehrere Monate. Trotzdem sind sie<br />

durch ganz Europa gezogen, um am<br />

Ende <strong>der</strong> Welt ihre Botschaft zu verkünden.<br />

Was hat diese Männer (und<br />

Frauen) angetrieben? Was haben sie<br />

unterwegs erlebt? In <strong>der</strong> Ausstellung<br />

beantworten die Exponate als<br />

wertvolle Sachquellen diese Fragen.<br />

Schülerinnen und Schüler werden<br />

auf einer eigenen Erkundungstour zu<br />

Profilern <strong>der</strong> Missionare. Sie ermitteln<br />

Lebensweg, Ausbildung und Motiva-<br />

Cadmug-Evangeliar,<br />

aus dem Besitz des<br />

hl. Bonifatius, Irland,<br />

701/715, Fulda<br />

© Hessisches<br />

Landesbibliothek Fulda<br />

tion <strong>der</strong> Reisenden und präsentieren<br />

so dem Ermittlerteam ein unverwechselbares<br />

Persönlichkeitsprofil dieser<br />

(Wo)men with a Mission.<br />

Dauer: 90 Minuten<br />

S 5<br />

fides et lingua – Mit Latein im<br />

Gepäck durch Europa<br />

Führung speziell <strong>für</strong> Lateinklassen<br />

und -kurse ab dem 2. Unterrichtsjahr<br />

Ihren Ausgangspunkt nimmt die Führung<br />

bei <strong>der</strong> Ausbreitung des Christentums<br />

im Imperium Romanum:<br />

Allmählich setzt sich die lateinische<br />

Sprache im Westen als Kirchensprache<br />

durch und verbreitet sich nach<br />

dem Zerfall des römischen Reiches<br />

durch die Missionare in ganz Europa.<br />

Kostbare Handschriften aus Irland,<br />

Skandinavien und an<strong>der</strong>en Gegenden<br />

Europas zeugen von dieser parallelen<br />

Ausbreitung des Christentums<br />

und <strong>der</strong> lateinischen Sprache<br />

und laden zur näheren Beschäftigung<br />

mit <strong>der</strong> Schriftkultur des Mittelalters<br />

ein: Wie wurde damals geschrieben?<br />

Und was unterscheidet das mittelalterliche<br />

vom klassischen Latein <strong>der</strong><br />

Antike? Die Sprache <strong>der</strong> Führung ist<br />

grundsätzlich Deutsch, an einigen<br />

Stellen sollen aber auch Kostproben<br />

gesprochenen Lateins gegeben werden.<br />

Im Anschluss an die Führung<br />

bekommen die Schüler die Gelegenheit,<br />

das Erlebte spielerisch-kreativ<br />

in eigenständiger Weise zu vertiefen.<br />

Diese Angebote sind jeweils altersgerecht<br />

angepasst.<br />

Dauer: 90 Minuten


20 Neues aus Schulen und Schulabteilung 21<br />

S 6<br />

Standard-Führung durch die<br />

CREDO-Ausstellung<br />

Der Ausstellungsrundgang, <strong>der</strong> den<br />

Besuch aller drei Museen umfasst,<br />

bietet eine umfassende Einführung in<br />

die Thematik und stellt zentrale Exponate<br />

<strong>der</strong> Ausstellung vor.<br />

Ab Klasse 10<br />

Bezeugen archäologische Funde aus<br />

alten Tempelanlagen und Gräbern<br />

vorchristliche religiöse Vorstellungen<br />

und Lebensweisen, so verdeutlichen<br />

wertvolle Handschriften und kostbare<br />

Goldschmiede- und Steinmetzarbeiten<br />

den Einzug des neuen Glaubens<br />

in die einzelnen europäischen<br />

Regionen. Die Schriftlichkeit war <strong>für</strong><br />

die Verbreitung <strong>der</strong> christlichen Botschaft<br />

von zentraler Bedeutung und<br />

führte sogar zur Entwicklung neuer<br />

Schriften, um die Heilige Schrift in<br />

<strong>der</strong> jeweiligen Volkssprache zu verbreiten.<br />

Eindrucksvolle Exponate bezeugen<br />

dies in <strong>der</strong> Ausstellung. Der<br />

abschließende Rückblick auf den mittelalterlichen<br />

Christianisierungsprozess<br />

führt zur Frage nach <strong>der</strong> Identität<br />

Europas und dem Stellenwert seiner<br />

christlichen Wurzeln heute. Hier werden<br />

schließlich auch strukturelle wie<br />

inhaltliche Aspekte des Themas <strong>der</strong><br />

Mission in den Blick genommen.<br />

Dauer: 120 Minuten<br />

S 7<br />

Helden <strong>der</strong> Mission? Eine Frage<br />

<strong>der</strong> Perspektive<br />

Klassen 10–13<br />

An <strong>der</strong> Konzeption <strong>der</strong> CREDO-Ausstellung<br />

haben zahlreiche Fachleute<br />

mitgewirkt – Archäologen, Historiker,<br />

Kunsthistoriker o<strong>der</strong> auch Religionswissenschaftler<br />

brachten ihr Fachwissen<br />

ein. Wie sehen Historiker, wie<br />

Archäologen den Prozess <strong>der</strong> Christianisierung<br />

in Abhängigkeit <strong>der</strong> ihnen<br />

zur Verfügung stehenden Quellen?<br />

Und wie haben sich die Interpretation<br />

geschichtlicher Prozesse und<br />

vor allem die Bewertung des Christianisierungsprozesses<br />

im Laufe <strong>der</strong><br />

Jahrhun<strong>der</strong>te – z. B. in <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong><br />

Reformation o<strong>der</strong> des Nationalsozialismus<br />

– verän<strong>der</strong>t? Schüler <strong>der</strong> Alterstufen<br />

10–13 sind eingeladen, die<br />

Rolle eines Historikers o<strong>der</strong> Archäologen<br />

einzunehmen und sich den in<br />

<strong>der</strong> Ausstellung transportierten Geschichtsbil<strong>der</strong>n<br />

interdisziplinär anzunähern.<br />

Dauer: 90 Minuten<br />

S 8<br />

Glaubst Du noch o<strong>der</strong> missionierst<br />

Du schon? – Was ist mir<br />

heilig?<br />

Programm <strong>für</strong> kirchliche Jugendgruppen<br />

(z. B. Firm- und Konfirmandengruppen)<br />

und Religionskurse <strong>der</strong><br />

Oberstufe<br />

In unserer pluralistischen Gesellschaft<br />

ist es <strong>für</strong> Jugendliche selbstverständlich,<br />

Kontakt zu Menschen mit ganz<br />

unterschiedlichen Glaubensüberzeugungen<br />

zu haben. Im heutigen säkularen<br />

Europa herrscht Religionsfreiheit.<br />

Die Ausstellung eröffnet einen<br />

Zugang zu diesem aktuellen Thema<br />

aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Genese des Christentums.<br />

Im Mittelalter herrschte die<br />

Auffassung, dass das Ende <strong>der</strong> Welt<br />

und damit <strong>der</strong> Eintritt <strong>der</strong> Gläubigen<br />

ins Paradies erst stattfinden können,<br />

wenn alle Menschen bis ans Ende <strong>der</strong><br />

Welt <strong>zum</strong> christlichen Glauben be-<br />

Einführungsveranstaltung:<br />

Ausstellungskonzeption und pädagogische Programme<br />

Termin <strong>für</strong> Primarstufen- und För<strong>der</strong>schullehrer: Mi 26. 06. <strong>2013</strong>, von 15.00 – 18.00 Uhr<br />

Termin <strong>für</strong> Sek.I und Sek.II-Lehrer: Mo 24. 06.<strong>2013</strong>, von 15.00 – 18.00 Uhr<br />

Ort: IRUM, Veranstaltungsraum<br />

Referenten: Dr. Heike Bee-Schroedter, Kai Jansen<br />

Führung durch die Ausstellung:<br />

Di 17. 09. <strong>2013</strong>, 15.00 – 17.30 Uhr Treffpunkt: Diözesanmuseum (zuerst Kaffeetrinken im<br />

Seminarraum, dann Ausstellungsrundgang)<br />

Referenten: s. o.<br />

Führung und Eintritt sind kostenfrei <strong>für</strong> die Teilnehmer<br />

Anmeldung <strong>für</strong> diese Veranstaltungen unter: museumspaedagogik@credo-ausstellung.de<br />

kehrt worden sind. Ist dies heute noch<br />

aktuell? Das Programm bietet nach<br />

einem Ausstellungsrundgang in einer<br />

Diskussionsrunde den Jugendlichen<br />

die Gelegenheit darüber nachzudenken,<br />

welche Werte ihnen so wichtig<br />

sind, dass sie – gleich den mittelalterlichen<br />

Missionaren – bis ans Ende<br />

<strong>der</strong> Welt aufbrechen würden, um die<br />

Menschen von diesen zu überzeugen.<br />

Dauer: 90 Minuten<br />

S 9<br />

CREDO begreifbar<br />

Führung <strong>für</strong> blinde und seheingeschränkte<br />

Schüler. Das Programm<br />

wird jeweils auf das Alter <strong>der</strong> Teilnehmenden<br />

abgestimmt.<br />

Die Ausstellung veranschaulicht, wie<br />

das Christentum nach Europa kam<br />

und sich dort in den verschiedenen<br />

Län<strong>der</strong>n ausbreitete. Dabei werden<br />

die wichtigsten Etappen und kulturellen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen dieses etwa 1000<br />

Jahre umfassenden, vielschichtigen<br />

Prozesses thematisiert. Der Ausstellungsrundgang<br />

bietet eine umfassende<br />

Einführung in die Thematik und<br />

stellt zentrale Exponate <strong>der</strong> Ausstellung<br />

vor. Durch den gezielten Einsatz<br />

ausgesuchter Requisiten werden das<br />

Gehör sowie Tast- und Geruchssinn<br />

angesprochen.<br />

Dauer: 90 min<br />

Kreuzigungsgruppe, 9. Jh. Pa<strong>der</strong>born,<br />

Balhorner Feld<br />

© LWL-Archäologie <strong>für</strong> Westfalen, Münster<br />

Anschrift <strong>der</strong> Autorin:<br />

Dr. Heike<br />

Bee-Schroedter<br />

Museumspädagogin<br />

Diözesanmuseum<br />

Markt 17<br />

33098 Pa<strong>der</strong>born<br />

0 52 51 / 125-1155<br />

„Meine Arbeit hat mich sehr geprägt“:<br />

Roland Gottwald feiert sein 25-jähriges Dienstjubiläum in <strong>der</strong> Schulabteilung<br />

Als <strong>der</strong> junge Referendar Roland<br />

Gottwald an einem Klever Gymnasium<br />

im Lehrerzimmer eine Stellenanzeige<br />

<strong>der</strong> Schulabteilung in Pa<strong>der</strong>born<br />

las, konnte er nicht ahnen, dass<br />

dieser erste Kontakt in den folgenden<br />

Jahren weite Teile seines beruflichen<br />

wie auch privaten Lebens prägen<br />

sollte.<br />

Sein Lehramtsstudium mit den Fächern<br />

Sozialwissenschaften, Katholische<br />

Religion und Sport hatte <strong>der</strong><br />

gebürtige Herner an <strong>der</strong> Universität in<br />

Münster absolviert. Im Münsterland<br />

verlebte er auch große Teile seiner<br />

Kindheit und Jugend.<br />

Am 1. Januar 1988 begann Roland<br />

Gottwald seinen Dienst in Pa<strong>der</strong>born.<br />

Als Referent war er nun zu gleichen<br />

Teilen zuständig <strong>für</strong> die Bereiche Elternbildung<br />

/ KED-Geschäftsführung<br />

sowie <strong>für</strong> das Thema „Sekten“ und<br />

Weltanschauungsfragen. „Gerade<br />

dieser Aufgabenbereich war <strong>für</strong> mich<br />

als 30-jähriger eine große Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

und hat mich persönlich sehr<br />

geprägt“, sagt Gottwald und blickt<br />

auf seine Anfangszeit zurück.<br />

Denn in dieser Zeit waren Themen<br />

wie „Okkultismus, Satanismus o<strong>der</strong><br />

Scientology sehr gefragt und sorgten<br />

<strong>für</strong> Unruhe. In vielen Vorträgen,<br />

die ihn durch das gesamte Erzbistum<br />

führten, klärte er Lehrkräfte, Eltern<br />

und Jugendliche über diese Themen<br />

auf und war oft genug auch mit<br />

Anhängern <strong>der</strong> Sektenszene direkt<br />

konfrontiert. „Diese unmittelbaren<br />

Begegnungen mit erklärten<br />

Gegnern <strong>der</strong> katholischen Kirche<br />

erfor<strong>der</strong>ten eine klare<br />

Identifikation mit <strong>der</strong> Kirche<br />

von Pa<strong>der</strong>born. Hier<br />

galt es, auch seinen<br />

Glauben authentisch zu<br />

bezeugen. Ich war als<br />

Person in meinem Selbstverständnis<br />

angefragt.“<br />

Ab 1993 leitete Roland Gottwald die<br />

Abteilung „Lehrer – Eltern – Schüler“.<br />

Hier profitierte er fachlich von seinen<br />

Erfahrungen aus dem Bereich Elternbildung<br />

und <strong>der</strong> Geschäftsführung<br />

<strong>für</strong> die KED im Erzbistum Pa<strong>der</strong>born.<br />

Neue Aufgaben wie die Zuständigkeit<br />

<strong>für</strong> die Erteilung des Religionsunterrichtes,<br />

Fragen <strong>der</strong> Missio canonica,<br />

die Redaktion <strong>der</strong> Zeitschrift<br />

„<strong>Schulinformationen</strong>“, die Mitarbeit<br />

im Programmbeirat des „<strong>Institut</strong>s <strong>für</strong><br />

Lehrerfortbildung“ in Mülheim o<strong>der</strong><br />

schulpolitische Aspekte beispielsweise<br />

von Bekenntnisschulen kamen<br />

hinzu.<br />

Seit 2008 leitet Roland Gottwald (55)<br />

als Schulrat im Kirchendienst die<br />

Stabsstelle <strong>für</strong> Grundsatz-, Rechtsund<br />

Personalfragen in den Bereichen<br />

Religionsunterricht, Schulpastoral<br />

und Bekenntnisschulen. In dieser<br />

Funktion ist er dem Leiter <strong>der</strong> Hauptabteilung<br />

Schule und Erziehung,<br />

Domkapitular Joachim Göbel, direkt<br />

zugeordnet. Hier geht es vor allem um<br />

organisatorische Fragen <strong>der</strong> Erteilung<br />

von katholischem Religionsunterricht.<br />

„Gerade in Gesprächen mit <strong>der</strong><br />

Schulaufsicht gilt es, den Status des<br />

Religionsunterrichtes als ordentliches<br />

Lehrfach zu sichern“, fasst Gottwald<br />

die schulpolitischen Aspekte seiner<br />

Tätigkeit zusammen. „Hier hat Kirche<br />

die Chance, auf Jugendliche zu treffen<br />

und die eigenen Themen direkt ins<br />

Gespräch einzubringen. Den staatlicherseits<br />

<strong>für</strong> den Religionsunterricht<br />

garantierten Rechtsrahmen müssen<br />

wir inhaltlich qualifiziert ausgestalten.<br />

Als Schulabteilung haben wir <strong>für</strong> Religionspädagogen<br />

und Schulleitungen<br />

eine Unterstützungsfunktion.“<br />

Diese ist auch im Bereich <strong>der</strong> Bekenntnisschulen<br />

beson<strong>der</strong>s gefragt.<br />

Hier gibt Gottwald zuverlässig und<br />

prägnant <strong>für</strong> interessierte Lehrer, Eltern<br />

und kirchliche Stellen Auskunft<br />

über Rahmenbedingungen katholischer<br />

Bekenntnisschulen, hier ist er<br />

zunehmend als Gesprächspartner <strong>für</strong><br />

Politik und Medien gefragt. Denn die<br />

katholische Bekenntnisschule hat es<br />

zunehmend schwerer in ihrer Akzeptanz<br />

bei Schulträgern und in <strong>der</strong> (Landes-)Politik.<br />

Roland Gottwald sieht<br />

hier eine deutliche Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

<strong>für</strong> die kommenden Jahre und fasst<br />

die Anfor<strong>der</strong>ungen knapp und zutreffend<br />

zusammen: „Hier ist und bleibt<br />

eine Menge zu tun.“<br />

cq


22 Rezensionen 23<br />

„Alles was Recht ist …!“<br />

Evangelischer Religionsunterricht an einer katholischen Grundschule<br />

Roland Gottwald<br />

„Emma erklärt Ole die Messe“<br />

Neues Buch hilft Kin<strong>der</strong>n bei Fragen <strong>zum</strong> katholischen Gottesdienst weiter<br />

An einer katholischen Grundschule,<br />

<strong>der</strong> einzigen Schule im Dorf, ist<br />

seit Jahren auch evangelischer Religionsunterricht<br />

<strong>für</strong> die mehr als 50<br />

Schülerinnen und Schüler dieses Bekenntnisses<br />

erteilt worden. Die evangelische<br />

Religionslehrerin geht nun in<br />

den Ruhestand. Als die Schulleitung<br />

die zuständige Schulaufsichtsbehörde<br />

um Ersatz bittet, erhält sie die<br />

Mitteilung, dass dies nicht möglich<br />

und auch nicht nötig sei. Die nächste<br />

Gemeinschaftsgrundschule des<br />

Schulträgers mit evangelischem Religionsunterricht<br />

läge nur sechs Kilometer<br />

entfernt; dies sei <strong>für</strong> Eltern, die<br />

explizit Wert auf evangelischen Religionsunterricht<br />

<strong>für</strong> ihr Kind legten, eine<br />

<strong>zum</strong>utbare Entfernung. Die Schulleitung<br />

informiert daraufhin die Elternschaft<br />

des Dorfes, dass zukünftig an<br />

<strong>der</strong> katholischen Grundschule nur<br />

noch katholischer Religionsunterricht<br />

stattfinden kann; wer sein nichtkatholisches<br />

Kind dort anmelde, müsse<br />

sein Einverständnis hierzu schriftlich<br />

erklären. Daraufhin gründet sich eine<br />

Elterninitiative zur Umwandlung <strong>der</strong><br />

katholischen Grundschule in eine Gemeinschaftsschule.<br />

Rechtsgrundlagen:<br />

• § 26 Schulgesetz NRW. BASS 1-1<br />

• Nr. 1.23 Verwaltungsvorschriften<br />

zur Verordnung über den Bildungsgang<br />

in <strong>der</strong> Grundschule<br />

(VVzAO-GS), BASS 13-11 Nr. 1.2<br />

• § 13 Verwaltungsvorschriften zur<br />

Ausführung <strong>der</strong> Schülerfahrtkostenverordnung<br />

(VVzSchfkVO), BASS 11-04 Nr.3.2<br />

An einer katholischen Grundschule<br />

wird grundsätzlich nur katholischer<br />

Religionsunterricht erteilt.<br />

Eine Ausnahme besteht dann, wenn<br />

• auf dem Gebiet des Schulträgers<br />

keine Gemeinschaftsgrundschule<br />

mit dem entsprechenden Religions-<br />

unterricht o<strong>der</strong> eine dem eigenen<br />

Bekenntnis entsprechende Schule<br />

existiert, o<strong>der</strong><br />

• wenn die Entfernung zu den o. g.<br />

Schulangeboten un<strong>zum</strong>utbar ist ><br />

(VVzAO-GS)<br />

Die hier<strong>für</strong> maßgebliche Schülerfahrtkostenverordnung<br />

(s. o.) geht von<br />

einem <strong>zum</strong>utbaren Schulweg mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln von täglich<br />

insgesamt einer Stunde aus.<br />

In unserem Fall sind beide Ausnahmegründe<br />

nicht erfüllt; die Aussage<br />

<strong>der</strong> Schulaufsicht, dass evangelischer<br />

Religionsunterricht zukünftig<br />

nicht mehr erteilt werden müsse, ist<br />

also völlig korrekt. Die Tatsache, dass<br />

kein Rechtsanspruch auf nichtkatholischen<br />

Religionsunterricht besteht,<br />

bedeutet aber u. E. nicht, dass<br />

evangelischer Religionsunterricht an<br />

einer solchen Schule verboten sei.<br />

Im Gegenteil: Für die katholische Kirche<br />

ist es an den Schulen in eigener<br />

Trägerschaft selbstverständlich, ev.<br />

RU anzubieten und da<strong>für</strong> z. B. auch<br />

ev. Pfarrerinnen und Pfarrer zu beschäftigen.<br />

Niemand stellt deswegen<br />

das konfessionelle Profil dieser<br />

Schulen in Frage. Wenn also an einer<br />

katholischen Grundschule ev. Religionslehrkräfte<br />

zur Verfügung stehen,<br />

kann und darf nach unserer Auffassung<br />

weiterhin ev. Religionsunterricht<br />

stattfinden.<br />

Im Rahmen des Aufnahmeverfahrens<br />

sollte sich die Schulleitung durch die<br />

Eltern in jedem Fall schriftlich bestätigen<br />

lassen, dass das nichtkatholische<br />

Kind im Wissen um den nicht<br />

existierenden Anspruch auf nichtkatholischen<br />

Religionsunterricht angemeldet<br />

wird. Dagegen ist eine schriftliche<br />

Verpflichtung zur Teilnahme am<br />

katholischen Religionsunterricht we<strong>der</strong><br />

nötig noch rechtlich zulässig, da<br />

sie das grundgesetzlich geschützte<br />

und damit höherwertige Recht auf<br />

Religionsfreiheit einschränken würde.<br />

In unserem Fall könnte also die „Kirche<br />

im Dorf gelassen“ werden; das<br />

Problem wäre dann gelöst, wenn <strong>der</strong><br />

Mangel an evangelischen Religionslehrkräften<br />

behoben werden kann.<br />

Hier könnte zuerst angesetzt werden;<br />

ein ansonsten von niemandem<br />

gewolltes und mit häufig unnötigen<br />

Konfrontationen verbundenes Umwandlungsverfahren<br />

wäre dann hinfällig.<br />

Schulpraktische Hinweise <strong>zum</strong><br />

Handlungsfeld „Kirche und Schule“<br />

Häufig erreichen uns Anfragen aus dem<br />

schulischen und kirchlichen Bereich zur<br />

rechtlichen Bewertung von Konfliktsituationen,<br />

insbeson<strong>der</strong>e im Hinblick auf die Erteilung<br />

des Religionsunterrichts, <strong>der</strong> Durchführung<br />

<strong>der</strong> Schulpastoral und <strong>der</strong> Organisation<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Bekenntnisschulen.<br />

Gerade in <strong>der</strong> zunehmend multireligiösen<br />

Schule schafft Rechtssicherheit wichtige<br />

Voraussetzungen <strong>für</strong> das notwendige konstruktive<br />

Miteinan<strong>der</strong> von Lehrern, Eltern,<br />

Schülern und kirchlichen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern.<br />

Ausgehend von konkreten „Fällen“ sollen<br />

daher zukünftig an dieser Stelle praxisorientierte<br />

Informationen zu den Rechtsgrundlagen<br />

des Handlungsfelds „Kirche und Schule“<br />

angeboten werden.<br />

Die Gestaltung <strong>der</strong> Schule gelingt allerdings<br />

sicher nicht durch „Rechthaberei“, son<strong>der</strong>n<br />

braucht respektvolle und wertschätzende<br />

Kommunikation aller Beteiligten. Wir würden<br />

uns freuen, wenn wir dazu durch diese neue<br />

Reihe einen kleinen Beitrag leisten können.<br />

Weitere Auskünfte:<br />

Roland Gottwald, Schulrat i. K.<br />

Hauptabteilung Schule und Erziehung<br />

Domplatz 15 (Konrad-Martin-Haus)<br />

33098 Pa<strong>der</strong>born<br />

0 52 51 / 125-1217<br />

roland.gottwald@erzbistum-pa<strong>der</strong>born.de<br />

Sonntags in die Kirche geht längst<br />

nicht mehr jedes Kind. Und wenn<br />

doch, ist nicht jedem Neun- bis<br />

Zwölfjährigen klar, was <strong>der</strong> Priester<br />

so alles im Altarraum macht und warum<br />

die versammelte Gemeinde entsprechend<br />

reagiert. Das neue Buch<br />

„Emma, kann ich dich was fragen?“<br />

möchte helfen, Kin<strong>der</strong>n auf Augenhöhe<br />

die katholische Messfeier zu<br />

erklären. Auf den Weg gebracht hat<br />

das Buch das Bonifatiuswerk <strong>der</strong><br />

deutschen Katholiken gemeinsam mit<br />

dem Erzbistum Pa<strong>der</strong>born, um Kin<strong>der</strong>n<br />

zeit- und altersgemäß den zentralen<br />

Gottesdienst <strong>der</strong> katholischen<br />

Kirche nahezubringen. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

zur Erstkommunion stellt es ein passendes<br />

Geschenk dar.<br />

Im Buch befragt Ole seine neue Mitschülerin<br />

Emma über den Sonntagsgottesdienst<br />

und über das, was Emmas<br />

„cooler“ Onkel Paul als Priester<br />

dabei zu tun hat. Die beiden Autorinnen<br />

Lioba Kolbe von <strong>der</strong> Hauptabteilung<br />

Schule und Erziehung des<br />

Erzbistums Pa<strong>der</strong>born und Gemein<strong>der</strong>eferentin<br />

Svenja Kuschke erklären<br />

in dem sich entspinnenden Dialog in<br />

altersgerechter Sprache die gesamte<br />

Messfeier. Bei beson<strong>der</strong>s schwieri-<br />

gen Fragen kommt Onkel Paul zu Hilfe.<br />

Gebetstexte und sachlicher Ablauf<br />

finden sich jeweils begleitend <strong>zum</strong><br />

Dialog in <strong>der</strong> Randspalte. Außerdem<br />

finden sich in dem Buch ein kleines<br />

Lexikon <strong>der</strong> wichtigsten Begriffe sowie<br />

ein Segensbändchen <strong>für</strong>s Handgelenk.<br />

Um die Neugierde <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />

zu wecken, erinnert die Seitengestaltung<br />

an einen mo<strong>der</strong>nen Tablet-PC.<br />

Große, anschauliche Fotos, teilweise<br />

kombiniert mit Comic-Zeichnungen,<br />

geben den jungen Lesern in dem<br />

32-seitigen Buch Orientierung in<br />

komplizierten Fragen. Die vier Teile<br />

<strong>der</strong> Messe werden stets mit entsprechenden<br />

App-Symbolen auf den Seiten<br />

angezeigt.<br />

„Mit diesem Buch möchten wir Kin<strong>der</strong>n<br />

einen sympathischen Zugang<br />

<strong>zum</strong> wichtigsten Gottesdienst <strong>der</strong><br />

katholischen Kirche ermöglichen“,<br />

betont Kuschke. Der Sonntagsgottesdienst<br />

werde erst langweilig <strong>für</strong><br />

Kin<strong>der</strong>, wenn sie nichts verstünden.<br />

„Es gilt deshalb, das Interesse <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong> zu wecken.“<br />

Kolbe unterstreicht, dass das Buch<br />

vor allem auch Eltern und Mitarbeiter<br />

in den Kirchengemeinden unterstüt-<br />

zen kann, Kin<strong>der</strong> auf Augenhöhe <strong>für</strong><br />

den Gottesdienst neu zu begeistern.<br />

„Nehmen wir die Kin<strong>der</strong> mit ihren<br />

Fragen ernst. Geben wir ihnen in ihrer<br />

eigenen Sprache Antworten, die<br />

in ihnen die Neugierde wecken und<br />

das Geschehen im Gottesdienst mit<br />

ihrem eigenen Leben in Beziehung<br />

bringen. Nur dann kann Glaube lebendig<br />

werden.“ Kolbe verweist zugleich<br />

darauf, dass auch Erwachsene<br />

mit dem Buch, das ein o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

neu kennenlernen können.<br />

Das Buch „Emma, kann ich dich was<br />

fragen? Emma erklärt Ole die Messe“<br />

ist im Bonifatius Verlag erschienen<br />

und kann <strong>für</strong> 6,90 € bestellt werden.<br />

Bestellmöglichkeiten<br />

Bonifatius Druck • Buch • Verlag<br />

Karl-Schurz-Straße 26<br />

33100 Pa<strong>der</strong>born<br />

0 52 51 / 153 171<br />

0 52 51 / 153 135<br />

buchverlag@bonifatius.de<br />

www.bonifatius.de<br />

Bonifatiuswerk <strong>der</strong> deutschen Katholiken<br />

0 52 51 / 29 96 53<br />

bestellungen@bonifatiuswerk.de<br />

Die Autorinnen:<br />

Lioba Kolbe, Jg. 1960, war viele Jahre<br />

Grundschullehrerin mit dem Schwerpunktfach<br />

Katholische Religion. Seit<br />

2008 arbeitet sie als Referentin <strong>für</strong><br />

Grund- und För<strong>der</strong>schulen in <strong>der</strong> Schulabteilung<br />

des Erzbistums Pa<strong>der</strong>born.<br />

Svenja Kuschke, Jg. 1980, ist ausgebildete<br />

Diplom-Religionspädagogin. Seit<br />

2010 lebt und arbeitet sie als Gemein<strong>der</strong>eferentin<br />

in Pa<strong>der</strong>born.<br />

Die Grafikerin:<br />

Karen Kliewe, Jg. 1970, verheiratet, eine<br />

Tochter. 1993 Abschluss zur Fotografin,<br />

2000 zur Diplom Designerin (FH Münster),<br />

im Anschluss 10-jährige Tätigkeit in<br />

einer Inhouse Agentur. Seit 2010 freiberufliche<br />

Tätigkeit.<br />

Dieses Beispiel und weitere Rechtsgrundlagen <strong>für</strong> Kirche und Schule finden Sie auch auf www.schuleun<strong>der</strong>ziehung.de<br />

Religionsunterricht Rechtsgrundlagen


24 Veranstaltungen 25<br />

Leitfaden Religion und Ethik<br />

Konkretisierung <strong>der</strong> Grundsätze zur Bildungsför<strong>der</strong>ung im Primarbereich<br />

Mit <strong>der</strong> hier vorgestellten Handreichung<br />

legen die Hauptabteilung<br />

Schule und Erziehung sowie <strong>der</strong><br />

Caritasverband <strong>für</strong> das Erzbistum<br />

Pa<strong>der</strong>born einen praxisorientierten<br />

Leitfaden <strong>für</strong> Erzieherinnen in katholischen<br />

Kin<strong>der</strong>tagesstätten und <strong>für</strong><br />

Lehrerinnen und Lehrer in katholischen<br />

Grundschulen vor. Erarbeitet<br />

worden ist die Broschüre im <strong>Institut</strong><br />

<strong>für</strong> Religionspädagogik und Medienarbeit<br />

(IRUM) sowie im Referat Tageseinrichtungen<br />

<strong>für</strong> Kin<strong>der</strong>.<br />

Vor nahezu 10 Jahren hatten die<br />

Spitzenverbände <strong>der</strong> freien und öffentlichen<br />

Wohlfahrtspflege und die<br />

Kirchen als Trägerverbände <strong>der</strong> Tageseinrichtungen<br />

<strong>für</strong> Kin<strong>der</strong> und das<br />

Ministerium <strong>für</strong> Schule, Jugend und<br />

Kin<strong>der</strong> „Bildungsvereinbarungen“ abge<br />

schlossen. Ziel war es, kontinuierliche<br />

Bildungsprozesse im Elementarbereich<br />

zu umschreiben, um den<br />

Schulanfang <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> in eine so<br />

grundgelegte Bildung zu integrieren.<br />

Im Prozess <strong>der</strong> Weiterentwicklung<br />

dieser Bildungsvereinbarungen sind<br />

„Grundsätze zur Bildungsför<strong>der</strong>ung<br />

<strong>für</strong> Kind er von 0–10 Jahren in Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen<br />

und Schulen<br />

im Primarbereich“ erprobt worden. Im<br />

Dezember 2012 kam die Erprobungsphase<br />

zu einem vorläufigen Ende.<br />

IRUM und das Referat Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen<br />

im Diözesan Caritasverband<br />

Pa<strong>der</strong>born beteiligen sich<br />

mit dieser Broschüre an <strong>der</strong> Konkretisierung<br />

des <strong>für</strong> Kirche wichtigen<br />

6. Bildungsbereiches „Religion und<br />

Ethik“. Für die (religions-)pädagogische<br />

Praxis in den katholischen Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen<br />

und (nicht nur)<br />

<strong>für</strong> die katholischen Grundschulen im<br />

Erzbistum Pa<strong>der</strong>born stellt sie – orientiert<br />

an <strong>der</strong> Leitidee und den ausgewiesenen<br />

„Bildungsmöglichkeiten“<br />

des o. g. Bereiches – beispielhaft Vorschläge<br />

zusammen, die als weitere<br />

Arbeitshilfen und Anregungen dienen<br />

sollen.<br />

cq<br />

Die Arbeitshilfe „Leitfaden Religion und<br />

Ethik. Ein WegBegleiter <strong>für</strong> die Weg-Begleiter"<br />

ist an alle katholischen Kin<strong>der</strong>tageseinrichtungen<br />

und Katholische Grundschulen<br />

im Erzbistum Pa<strong>der</strong>born verschickt worden.<br />

Sie steht zusätzlich <strong>zum</strong> Download zur<br />

Verfügung unter:<br />

www.schuleun<strong>der</strong>ziehung.de Verwaltung<br />

Downloads Publikationen<br />

Diese Hauptkapitel werden kenntnisreich<br />

in zahlreichen Untertiteln<br />

erschlossen und zwar in einer Sprache,<br />

die changiert zwischen sachlich<br />

nüchtern und didaktisch engagiert.<br />

Immer, so hat es den Anschein, sucht<br />

<strong>der</strong> Autor seine Leserinnen und Leser<br />

auf eine Entdeckungsreise durch<br />

den Kirchbau in Geschichte und Gegenwart<br />

mitzunehmen. Dabei stören<br />

auch kurze Wie<strong>der</strong>holungen und<br />

Zusammenfassungen nicht, ganz im<br />

Gegenteil. Sie dienen dem Lernerfolg<br />

<strong>der</strong>er, die sich auf das Buch einlassen.<br />

Worin liegt die beson<strong>der</strong>e Leistung<br />

von „Kirchen in den Blick nehmen“?<br />

Es ist die Kombination und Verwobenheit<br />

<strong>der</strong> unterschiedlichen Zugehensweisen<br />

auf das Phänomen<br />

Kirchbau! Der kunstgeschichtliche<br />

Zugang entfaltet sich in seinen Motiven:<br />

ein Baptisterium kann nicht ohne<br />

die christliche Tauftheologie verstanden<br />

werden, <strong>der</strong> Blick auf den Altar in<br />

seinem Verhältnis <strong>zum</strong> Kirchenraum<br />

braucht die Einsicht in die Entwicklung<br />

des Eucharistieverständnisses<br />

<strong>zum</strong>indest seit dem Konzil von Trient.<br />

Und wer Kirchenräume umfassend<br />

begreifen will, <strong>der</strong> muss sich mit <strong>der</strong><br />

Liturgie und ihren Ansprüchen an die<br />

(architektonische) Gestaltung eines<br />

Raumes befassen.<br />

Das Werk von Aloys Butzkamm<br />

schreibt keine bestimmte Lesart vor,<br />

es ist offen <strong>für</strong> unterschiedliche Zugänge<br />

und Interessen. Das sehr detaillierte<br />

Inhaltsverzeichnis erlaubt die<br />

Verwendung als Nachschlagewerk.<br />

Lehrerinnen und Lehrer, Geistliche<br />

sowie das pastorale Personal in den<br />

Gemeinden nutzen es als Vor- und<br />

Nachbereitungshilfe <strong>für</strong> Kirchenführungen<br />

und kirchenraumpädagogische<br />

Vorhaben. Und die, die all das<br />

noch werden wollen, halten ein gelungenes<br />

Buch <strong>für</strong> Studienzwecke in<br />

den Händen.<br />

Aloys Butzkamm: Kirchen in den Blick<br />

nehmen. Architektur und Ausstattung<br />

(Gebundene Ausgabe).<br />

Pa<strong>der</strong>born: Bonifatius Verlag.<br />

ISBN 978-3-89710-436-5 (29,90 Euro)<br />

LeseZeichen – Aktionstag rund ums Buch<br />

Aloys Butzkamm:<br />

Kirchen in den Blick nehmen.<br />

„Wie mache ich mir eine Kirche vertraut?“,<br />

so fragt Aloys Butzkamm,<br />

langjähriger Pastor in <strong>der</strong> Erzdiözese<br />

Pa<strong>der</strong>born, Kunsthistoriker, Psychologe<br />

und nicht zuletzt Leiter von<br />

kunsthistorischen Studienfahrten zu<br />

europäischen Zentren christlicher<br />

Kunst. Die im Vorwort gestellte Frage<br />

beantwortet er auf 303 Seiten voller<br />

Informationen, Erklärungen, Symboldeutungen,<br />

Hinweisen <strong>für</strong> Kirchenerkundungen<br />

und nicht zuletzt mit 204<br />

Fotos.<br />

Butzkamm hilft seinen Lesern durch<br />

sachliche Korrektheit bis ins Detail<br />

und mit erkennbarer Leidenschaft <strong>für</strong><br />

den Kirchbau mit seiner jeweiligen<br />

Geschichte und Ausstattung, Kirchen<br />

„in den Blick zu nehmen“. Seine Texte<br />

sind immer auch Sehhilfen, die auf<br />

den gut platzierten Fotos ausgewählter<br />

europäischer Kirchen und vor allem<br />

in <strong>der</strong> Begegnung mit und in den<br />

Kirchen zur Anwendung kommen sollen.<br />

Gerhard Krombusch<br />

Jedem, <strong>der</strong> sich einlässt auf die Textund<br />

Bildwelten des Buches, geht auf,<br />

wie und warum vom Glauben begeisterte<br />

Menschen ihre Kirchen durch<br />

die Jahrhun<strong>der</strong>te hinweg als „Schönheiten“<br />

gestaltet haben. Nur muss<br />

man, um diese Schönheiten aussagen<br />

und ggfs. vermitteln zu können,<br />

die entsprechenden Begriffswelten<br />

und Traditionen kennen. Und dazu<br />

gibt <strong>der</strong> Kirchenführer Butzkamm<br />

profunde Hilfestellungen <strong>für</strong> wichtige<br />

Verständnisvoraussetzungen: „Begriffe“,<br />

„Architektur“, „Stilepochen“,<br />

„Ausstattung“, „Ordensarchitektur“,<br />

„Objekte <strong>für</strong> die Feier <strong>der</strong> Liturgie“,<br />

„Heiligenverehrung und Reliquiare“,<br />

„Die Kirche als Abbild des Himmlischen<br />

Jerusalems?“, „Exkurse“ und<br />

„Glossar“.<br />

Samstag, 28. 09. <strong>2013</strong> (9–13 Uhr)<br />

in <strong>der</strong> St. Klemens-Kommende,<br />

Brackeler Hellweg 144,<br />

44309 Dortmund-Brackel<br />

Unter dem Motto – „Auch aus Steinen,<br />

die dir in den Weg gelegt werden,<br />

kannst du etwas Schönes<br />

bauen“ (Erich Kästner) – Grenzen<br />

erfahren, Grenzen aushalten, Grenzen<br />

überwinden – beschäftigt sich<br />

<strong>der</strong> Workshoptag mit dem Thema<br />

Grenzerfahrungen im Kin<strong>der</strong>- und<br />

Jugendbuch. Praxisorientierte Angebote<br />

sowie Lesemotivation und die<br />

Kunst des Erzählens sind Schwerpunkte<br />

<strong>der</strong> Veranstaltung. Außerdem<br />

werden Bücher, Unterrichtsmaterialien<br />

und AV-Medien (z. B. Bil<strong>der</strong>buchkinos)<br />

aus dem Bestand des IRUM<br />

ausgestellt.<br />

Die Veranstaltung des <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> Religionspädagogik<br />

und Medienarbeit in<br />

Zusammenarbeit mit dem <strong>Institut</strong> <strong>für</strong><br />

Lehrerfortbildung (Mülheim) richtet<br />

sich an Lehrer/-innen <strong>der</strong> Primarstufe,<br />

Erzieher/-innen, Mitarbeiter/-innen<br />

<strong>der</strong> Katholischen öffentlichen Büchereien<br />

und alle Literaturinteressierten.<br />

Ein ausführliches Programm steht<br />

unter www.irum.de Büchereiarbeit<br />

<strong>zum</strong> Download zur Verfügung.<br />

Die Kursgebühr beträgt 25 €.<br />

Anmeldung:<br />

IRUM<br />

Am Stadelhof 10<br />

33098 Pa<strong>der</strong>born<br />

0 52 51 / 125-1343<br />

lehrerfortbildung@erzbistum-pa<strong>der</strong>born.de<br />

Workshop 1<br />

„Die letzte Grenze“<br />

– Sterben, Tod und Trauer<br />

Anja Kranke, Salzkotten<br />

Workshop 2<br />

„Ich schieße … doch!“<br />

Kin<strong>der</strong>literatur und Gewaltprävention<br />

Renate Passmann-Lange, Theaterpädagogin,<br />

„jugendstil“ – Kin<strong>der</strong>- und Jugendliteraturzentrum<br />

NRW in Dortmund<br />

Workshop 3<br />

Geschichten und Märchen <strong>der</strong> Welt<br />

erzählen lernen<br />

Thomas Hoffmeister-Höfener (TheoMobil<br />

e. V., Sendenhorst), Dipl. Theologe und<br />

Geschichtenerzähler<br />

Workshop 4<br />

Lie<strong>der</strong>werkstatt<br />

Dorothe Schrö<strong>der</strong>, Grundschullehrerin,<br />

Dortmund<br />

Bitte geben Sie bei <strong>der</strong> Anmeldung drei Workshop-Wünsche an, an zwei Workshops können Sie dann teilnehmen.


26 Veranstaltungen 27<br />

Auf interessierte und fachkundige Zuhörer stieß Tuba Isik (2. v. l., sitzend) als Gastreferentin des Tages mit ihrem Thema „Islamischer Religionsunterricht<br />

in NRW“.<br />

Von <strong>der</strong> Vermittlungs- zur Aneignungsdidaktik<br />

Dekanatskatechetenkonferenz mit Schwerpunktthema „Islamischer Religionsunterricht in NRW“<br />

Rund 5.800 Religionslehrerinnen und<br />

-lehrer gibt es <strong>der</strong>zeit an den verschiedenen<br />

Schulformen im Erzbistum<br />

Pa<strong>der</strong>born. Unterstützung und Begleitung<br />

in ihrem Verkündigungsauftrag<br />

erhalten sie auf Dekanatsebene<br />

jeweils von einem Dekanatskatecheten.<br />

Im Frühjahr kamen die Dekanatskatecheten<br />

auf Einladung <strong>der</strong> Hauptabteilung<br />

Schule und Erziehung im<br />

Erzbischöflichen Generalvikariat zu<br />

ihrer Jahreskonferenz im Haus Maria<br />

Immaculata in Pa<strong>der</strong>born zusammen.<br />

Neben einem Erfahrungsaustausch<br />

ging es schwerpunktmäßig um den<br />

Stand und die Perspektiven des islamischen<br />

Religionsunterrichts in<br />

Nordrhein-Westfalen.<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendliche verbringen<br />

heute zunehmend mehr Zeit in <strong>der</strong><br />

Schule. Umso wichtiger wird die<br />

Aufgabe eines Dekanatskatecheten,<br />

eine Brücke zwischen Gemeinde und<br />

Schule als Lernort zu schlagen. Um<br />

dieses Ziel zu erreichen, schafft ein<br />

Dekanatskatechet unter an<strong>der</strong>em Begegnungsräume<br />

zwischen den Pastoralteams<br />

und den Religionslehrern,<br />

verantwortet Fortbildungsangebote<br />

<strong>für</strong> Religionslehrer auf Dekanatsebene<br />

Denn die Benutzung einer Öffentlichen<br />

Bücherei will gelernt sein, auch<br />

im Vorschulalter. „Ich bin Bibfit – <strong>der</strong><br />

Bibliotheksführerschein <strong>für</strong> Kin<strong>der</strong>gartenkin<strong>der</strong>“<br />

heißt die Aktion, die<br />

das ermöglicht. 25 Vorschulkin<strong>der</strong><br />

aus dem Familienzentrum St. Liborius<br />

Pa<strong>der</strong>born wurden in die Welt <strong>der</strong><br />

Bücher eingeführt. Sie lernten auf<br />

spielerischer Weise die Benutzung<br />

einer Bücherei kennen. Sie stellten<br />

fest, dass die Bücherei viele Angeboo<strong>der</strong><br />

bemüht sich um die Profilierung<br />

von Schulgottesdiensten. Eine wichtige<br />

Aufgabe des Dekanatskatecheten<br />

liegt zudem in <strong>der</strong> Information <strong>der</strong><br />

Priester und pastoralen Mitarbeiter<br />

über wichtige Entwicklungen in Religionsunterricht<br />

und Schulpastoral.<br />

Eine solche Entwicklung ist das Gesetz<br />

zur Einführung von Islamischem<br />

Religionsunterricht als ordentliches<br />

Lehrfach in Nordrhein-Westfalen, das<br />

im vergangenen August in Kraft getreten<br />

ist. Der <strong>der</strong>zeitige Stand und<br />

die Perspektiven des islamischen<br />

Religionsunterrichts in NRW waren<br />

deshalb auf vielfachen Wunsch das<br />

Schwerpunktthema <strong>der</strong> diesjährigen<br />

Dekanatskatechetenkonferenz.<br />

Einführend beleuchtete Roland Gottwald,<br />

in <strong>der</strong> Hauptabteilung Schule<br />

und Erziehung des Erzbischöflichen<br />

Generalvikariates zuständig <strong>für</strong><br />

Grundsatz-, Rechts- und Personalfragen,<br />

die Position <strong>der</strong> katholischen<br />

Kirche <strong>zum</strong> Islamischen Religionsunterricht<br />

in NRW. Mit Bezug auf eine<br />

Stellungnahme des Katholischen Büros<br />

NRW erklärte er, dass die katholische<br />

Kirche sich zwar kritisch, aber<br />

grundsätzlich offen <strong>für</strong> eine geregelte<br />

Einführung des Islamischen Religionsunterrichtes<br />

ausgesprochen habe<br />

– <strong>zum</strong>al die Schülerzahlen im Erzbistum<br />

Pa<strong>der</strong>born mit mehr als 82.000<br />

muslimischen Schülern (im Vergleich:<br />

knapp 235.000 katholische Schüler)<br />

dies notwendig machten. Das Grundgesetz<br />

schreibe den schulischen Religionsunterricht<br />

als „res mixta“ vor:<br />

Für das generelle Angebot, das auch<br />

die Fachausbildung <strong>der</strong> Lehrkräfte<br />

einschließt, ist <strong>der</strong> Staat verantwortlich,<br />

<strong>für</strong> die Inhalte hingegen die jeweilige<br />

Religionsgemeinschaft, wie<br />

etwa die katholische Kirche. Hauptdiskussionspunkt<br />

bei <strong>der</strong> Einführung<br />

des Islamischen Religionsunterrichts:<br />

Der Islam sei keine klar umrissene<br />

Religionsgemeinschaft, das heißt, er<br />

habe keine eindeutige Struktur, wie<br />

etwa <strong>der</strong> Katholizismus. Vielmehr<br />

beheimate er ganz unterschiedliche<br />

Strömungen. Dem Staat fehle somit in<br />

<strong>der</strong> Gestaltung des Islamischen Religionsunterrichtes<br />

ein grundgesetzlich<br />

definiertes Gegenüber. Mit Inkrafttreten<br />

des Gesetzes zur Einführung des<br />

Islamischen Religionsunterrichts sei<br />

zwar ein Beirat als Ansprechpartner<br />

und Instanz geschaffen worden, welcher<br />

die Einführung begleite. Dieses<br />

Modell könne aus Sicht <strong>der</strong> katholischen<br />

Kirche aber kein Dauerzustand<br />

sein, fasste Roland Gottwald zusammen.<br />

Es stelle jedoch eine praktikable<br />

und begrüßenswerte Übergangslösung<br />

dar.<br />

Tuba Isik, wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

am Zentrum <strong>für</strong> Komparative<br />

Theologie und Kulturwissenschaften<br />

<strong>der</strong> Universität Pa<strong>der</strong>born und stellvertretende<br />

Vorsitzende des Beirats<br />

<strong>für</strong> den Islamischen Religionsunterricht<br />

in NRW, berichtete im Anschluss<br />

über die Arbeit des Beirats und die<br />

bisherigen Strukturen des Islamischen<br />

Religionsunterrichts in NRW.<br />

Sie machte darauf aufmerksam, dass<br />

bisher in Deutschland die Moschee<br />

<strong>der</strong> einzige „Lernort“ <strong>für</strong> muslimische<br />

Kin<strong>der</strong> gewesen sei, wo diese<br />

im Glauben unterwiesen würden:<br />

„Problematisch ist, dass diese Unterweisung<br />

den Charakter eines Frontalunterrichts<br />

hat, <strong>der</strong> typisch kindliche<br />

Glaubens-Fragen nicht wirklich<br />

Ich bin Bibfit:<br />

Im Rahmen eines Büchereifestes im<br />

<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Religionspädagogik und<br />

Medienarbeit (IRUM) in Pa<strong>der</strong>born erhielten<br />

alle Kin<strong>der</strong> einen Bibliotheksführerschein<br />

überreicht. Bei einer<br />

Feier in Begleitung ihrer Eltern konnten<br />

die Kin<strong>der</strong> zeigen, was sie in den<br />

letzten Wochen bei ihren Besuchen<br />

im IRUM erfahren und gelernt hatten.<br />

aufgreifen und somit keine echte<br />

Beheimatung im Glauben zu geben<br />

vermag“, erklärte Tuba Isik. Als wichtigste<br />

Aufgaben des Beirats nannte<br />

Isik die Erteilung einer Lehrerlaubnis<br />

sowie die Genehmigung von Lehrmaterial<br />

und -plänen <strong>für</strong> den Islamischen<br />

Religionsunterricht. Bei <strong>der</strong> Beurteilung<br />

<strong>der</strong> Eignung als islamischer<br />

Religionslehrer stoße <strong>der</strong> Beirat, <strong>der</strong><br />

aus acht theologisch, religionspädagogisch<br />

o<strong>der</strong> islamwissenschaftlich<br />

qualifizierten Mitglie<strong>der</strong>n besteht, oft<br />

auf Probleme: „Viele Kandidaten weisen<br />

einen durchaus frommen muslimischen<br />

Glauben auf. Es fehlt jedoch<br />

oftmals an <strong>der</strong> Fähigkeit, den eigenen<br />

Glauben auch zu reflektieren, was <strong>für</strong><br />

eine Weitergabe an Kin<strong>der</strong>, insbeson<strong>der</strong>e<br />

im Grundschulalter, natürlich<br />

enorm wichtig ist“, so Tuba Isik. Anzustreben<br />

sei deshalb ein Wechsel<br />

von einer reinen Vermittlungs- hin zu<br />

einer interaktiven Aneignungsdidaktik<br />

im Religionsunterricht. Es gebe<br />

<strong>der</strong>zeit noch zu wenig ausreichend<br />

fachlich qualifizierte Lehrkräfte <strong>für</strong> Islamischen<br />

Religionsunterricht. Dieser<br />

Mangel solle aber mit neuen, spezifischen<br />

Ausbildungsmodellen behoben<br />

werden. Insgesamt sei erfreulicherweise<br />

festzustellen, dass heute<br />

viele muslimische Eltern offen mit <strong>der</strong><br />

Kultur und Religion ihres Wahl-Heimatlandes<br />

umgingen und dementsprechend<br />

auch ihre Kin<strong>der</strong> an dieser<br />

Kultur teilhaben ließen, schloss Isik<br />

ihren Vortrag.<br />

pdp-n-21.02.13<br />

Für den Bereich Grundschule liegen bereits<br />

Lehrbücher vor.<br />

Kin<strong>der</strong> aus dem Familienzentrum St. Liborius in Pa<strong>der</strong>born erhalten Bibliotheksführerschein<br />

te hat, ein interessanter Aufenthaltsort<br />

ist und das „Lesen“ Spaß macht.<br />

Bei mehreren Besuchen lernten die<br />

Kin<strong>der</strong> im IRUM, wie man Bücher<br />

und an<strong>der</strong>e Medien aussuchen und<br />

ausleihen kann. Das Vorlesen, das<br />

Zuhören und die Umsetzung <strong>der</strong> Geschichten<br />

durch Malen standen begleitend<br />

auf dem Programm.<br />

Diese Kin<strong>der</strong>, die nach den Sommerferien<br />

eingeschult werden, lernen so<br />

ihre Bücherei in <strong>der</strong> Nachbarschaft<br />

kennen. Lesen, Schreiben und das<br />

Eintauchen in die Welt des Wissens<br />

wird ihnen bei ihrem Start in das<br />

Schulleben leichter fallen.<br />

Bibfit-Aktionen <strong>für</strong> Kin<strong>der</strong>garten- und<br />

Grundschulkin<strong>der</strong> werden von zahlreichen<br />

Katholischen öffentlichen<br />

Büchereien im Erzbistum Pa<strong>der</strong>born<br />

mit benachbarten Kin<strong>der</strong>tagesstätten<br />

und Grundschulen durchgeführt.<br />

Die Aktion Bibfit ist eine gemeinsame<br />

Aktion <strong>der</strong> Katholischen Öffentlichen<br />

Büchereien in Zusammenarbeit mit<br />

dem Borromäusverein in Bonn zur<br />

Leseför<strong>der</strong>ung von Kin<strong>der</strong>n im Kin<strong>der</strong>garten<br />

und in <strong>der</strong> Grundschule,<br />

die auf kindgerechte Weise im Umgang<br />

mit Büchern und Bibliotheken<br />

vertraut gemacht werden. Eltern sollen<br />

erfahren, die vielfältigen Angebote<br />

ihrer Bücherei gewinnbringend <strong>für</strong> die<br />

Familie nutzen zu können. Erzieherinnen<br />

und Erzieher sowie Lehrerinnen<br />

und Lehrer werden aktiv in ihren Bemühungen<br />

unterstützt, das Lesen zu<br />

för<strong>der</strong>n und kindgerechte Wissensvermittlung<br />

mit Medien zu betreiben.<br />

cq


28 Neue Medien im Verleih 29<br />

Godly Play???<br />

Kamishibai im IRUM ausleihbar<br />

Was ist das, Godly Play? Wenn man<br />

es mit „göttliches Spiel” übersetzt,<br />

dann ist das zwar sprachlich eine<br />

richtige Übersetzung, wird aber dem,<br />

was mit dieser Methode impliziert<br />

wird, nicht gerecht.<br />

Godly Play ist eine Form religiöser<br />

Bildung <strong>für</strong> Kin<strong>der</strong> (und Erwachsene),<br />

die auf eine lebendige Beziehung zur<br />

biblischen Botschaft, ein persönliches<br />

spirituelles Wachstum und eine<br />

individuelle Kompetenz zur Verwendung<br />

religiöser Sprache zielt. Godly<br />

Play verbindet die theologische<br />

Überzeugung, dass sich Gott im Leben<br />

eines jeden Menschen erfahrbar<br />

machen will, mit dem pädagogischen<br />

Konzept von Maria Montessori. Godly<br />

Play ermutigt Kin<strong>der</strong> <strong>zum</strong> Theologisieren<br />

und traut ihnen zu, Gott<br />

spielend und hörend, feiernd und<br />

gestaltend, staunend und redend zu<br />

begegnen. Godly Play will Kin<strong>der</strong>n zu<br />

konstruktiver Selbststeuerung helfen<br />

und beachtet dabei beson<strong>der</strong>s das<br />

Spiel als Hauptform kindlicher Welterschließung.<br />

Godly Play wurde von Jerome Berryman<br />

entwickelt, hat sich seit über<br />

30 Jahren im Kontext <strong>der</strong> amerikanischen<br />

Sonntagsschule bewährt<br />

und findet jetzt auch in Deutschland<br />

ökumenische Resonanz in Gemeinde<br />

und Schule, Kin<strong>der</strong>garten sowie Erwachsenen-<br />

und Seniorenbildung.<br />

Kin<strong>der</strong> brauchen einen geschützten<br />

Raum, wenn sie Erfahrungen existentieller<br />

Begegnungen von Selbst, Welt<br />

und Gott machen sollen. Beson<strong>der</strong>s<br />

wichtig sind hier<strong>für</strong> die Beziehungen,<br />

die die Kin<strong>der</strong> untereinan<strong>der</strong> und zu<br />

den anwesenden Erwachsenen erleben<br />

können. Im Konzept von Godly<br />

Play prägen die Beziehungen, zusammen<br />

mit Raum, Zeit und Materialien,<br />

das non-verbale Lernen durch<br />

ein Gefühl von Präsenz und Verlässlichkeit.<br />

Godly Play betrachtet die Grundstruktur<br />

des christlichen Gottesdienstes<br />

als die bewährteste Form,<br />

mit Gott zu kommunizieren. Deshalb<br />

umfasst eine Einheit vier Phasen:<br />

1. Im Ankommen und Kreis-Bilden<br />

wachsen die Kin<strong>der</strong> hinein in die<br />

Ruhe des Raumes.<br />

2. Im gemeinsamen Hören, Sehen<br />

und Sprechen finden die Kin<strong>der</strong> ihren<br />

Weg in eine Geschichte.<br />

3. Danach kann jedes Kind eine eigene<br />

Reaktion in einer ausgiebigen<br />

Kreativphase gestalten.<br />

4. Einem kleinen, gemeinsamen Fest<br />

mit <strong>der</strong> Möglichkeit <strong>zum</strong> Gebet<br />

folgt die persönlich-zusprechende<br />

Verabschiedung.<br />

In Raum und Zeit, mit Sprache und<br />

Beziehungen wird die kindliche Vorstellungskraft<br />

herausgefor<strong>der</strong>t; man<br />

kann Godly Play als ein „imaginatives<br />

Konzept religiöser Bildung“ bezeichnen.<br />

Quelle:<br />

www.godlyplay.de<br />

NEU!!!<br />

Im IRUM in Dortmund und Pa<strong>der</strong>born<br />

gibt es zu unterschiedlichen<br />

Themen Godly Play Materialen und<br />

Arbeitshilfen <strong>zum</strong> Ausleihen:<br />

• Das Volk Gottes<br />

• Der Wüstensack<br />

• Die Schöpfung<br />

• Jona<br />

Gleichnisse:<br />

• Der barmherzige Samariter<br />

• Die kostbare Perle<br />

• Der Sämann<br />

• Das Senfkorn<br />

• Der gute Hirte<br />

Für Fragen zur Ausleihe und <strong>zum</strong><br />

Einsatz stehen im IRUM zur<br />

Verfügung:<br />

• Dortmund: 02 31 / 2 06 05-300 o<strong>der</strong><br />

irumdortmund@erzbistum-pa<strong>der</strong>born.de<br />

• Pa<strong>der</strong>born: 0 52 51 / 125-1907 o<strong>der</strong><br />

avmedien@erzbistum-pa<strong>der</strong>born.de<br />

Ein Bühnenrahmen aus Holz, Bildkarten<br />

<strong>zum</strong> Einschieben und fertig ist<br />

die Grundlage <strong>für</strong> das „Kamishibai“<br />

genannte Erzähltheater. Kamishibai –<br />

jap., setzt sich aus den Kanji „kami“<br />

(Papier) und „shibai“ (Schauspiel,<br />

Theater) zusammen, übersetzt „Papiertheater“<br />

bzw. „<strong>der</strong> Märchenbil<strong>der</strong>schaukasten<br />

auf <strong>der</strong> Straße“ – ist<br />

ein japanisches Papiertheater.<br />

Das Kamishibai ist eine innovative<br />

Form des Erzähltheaters, durch das<br />

die mündliche Sprachproduktion, die<br />

schriftliche Textbildung und die Rezeptionsfähigkeit<br />

mündlich übermittelter<br />

Informationen geför<strong>der</strong>t und aktuelle<br />

pädagogische Botschaften in<br />

Ihrem Unterricht transferiert werden.<br />

Es eignet sich im beson<strong>der</strong>en Maße<br />

<strong>für</strong> die Grundschule, Kin<strong>der</strong>gärten,<br />

psychotherapeutische Kin<strong>der</strong>beratungseinrichtungen<br />

und pädagogische<br />

För<strong>der</strong>stellen. Es ist ein Bühnenmodell<br />

aus Holz <strong>für</strong> das angeleitete<br />

gesellige Erzählen, in dem eine Kind<br />

orientierte Geschichte in szenischer<br />

Abfolge von Bil<strong>der</strong>n präsentiert wird.<br />

Ob fertige Bildkarten o<strong>der</strong> eigene Geschichten,<br />

das bildgestützte Erzählen<br />

mit dem Kamishibai lässt Raum <strong>für</strong><br />

Improvisation und stiftet Gemeinschaft<br />

unter den Kin<strong>der</strong>n.<br />

Das IRUM bietet an seinen beiden<br />

Standorten in Pa<strong>der</strong>born und Dortmund<br />

Kamishibai zur Ausleihe an. Ergänzt<br />

werden die Erzähltheater durch<br />

fertige Bildkartensets.<br />

Online-Medienportal des IRUM ein Erfolgsmodell<br />

Folgende Sets sind u. a. entleihbar:<br />

• Josef und seine Brü<strong>der</strong><br />

• Die Heilige Messe<br />

• David und Goliath<br />

• Der Kreuzweg Jesu<br />

• Der verlorene Sohn<br />

• Jesus wird geboren<br />

• Die Schöpfungsgeschichte<br />

• Die Jahreszeiten erleben mit<br />

Emma und Paul<br />

• Der Wolf und die 7 Geißlein<br />

• Dornröschen<br />

• Hänsel und Gretel<br />

• Aschenputtel<br />

• Sterntaler<br />

• Rotkäppchen<br />

Für Fragen zur Ausleihe und <strong>zum</strong><br />

Einsatz stehen im IRUM zur<br />

Verfügung:<br />

• Dortmund: 02 31 / 2 06 05-300 o<strong>der</strong><br />

irumdortmund@erzbistum-pa<strong>der</strong>born.de<br />

• Pa<strong>der</strong>born: 0 52 51 / 125-1907 o<strong>der</strong><br />

avmedien@erzbistum-pa<strong>der</strong>born.de<br />

Einfache Figuren mit<br />

klaren Linien laden ein,<br />

die Erzählung von Jona und<br />

dem großen Fisch zu erzählen<br />

und „begreifbar“ zu machen.<br />

Im April 2012 freigeschaltet erfreut<br />

sich das Online-Medienportal des<br />

IRUM einer großen Beliebtheit. Die<br />

Zahlen nach nur einem Jahr Laufzeit<br />

sprechen <strong>für</strong> sich:<br />

So haben sich insgesamt 488 Nutzer<br />

aus dem Erzbistum Pa<strong>der</strong>born<br />

angemeldet. Diese haben über 2100<br />

Filme aus dem Online-Portal<br />

heruntergeladen, das<br />

sich mit diesem<br />

erfolgreichen<br />

Für Fragen stehen im<br />

IRUM zur Verfügung:<br />

Einstand als weiteres Standbein in <strong>der</strong><br />

Mediendistribution erwiesen hat.<br />

Das IRUM betreibt das Medienportal<br />

in Zusammenarbeit mit mehreren<br />

an<strong>der</strong>en katholischen und evangelischen<br />

Medienzentralen. Die Internetplattform<br />

www.medienzentralen.de<br />

bietet zahlreiche Medien <strong>für</strong> den Einsatz<br />

im Religionsunterricht und in <strong>der</strong><br />

Gemeindearbeit <strong>zum</strong> Download per<br />

Internet an. Hier können hochwertige<br />

Filme und begleitende Arbeitsmaterialien<br />

heruntergeladen und anschließend<br />

verwendet werden. Mittlerweile<br />

stehen über 100 Titel zur Verfügung.<br />

Weitere Titel werden sukzessive hinzugefügt.<br />

Um das Medienportal über das IRUM<br />

nutzen zu können, ist die Freischaltung<br />

eines Zugangs notwendig. Die<br />

Anmeldung erfolgt unter www.medienzentralen.de,<br />

eine Freischaltung<br />

erfolgt innerhalb kürzester Zeit. cq<br />

• Pa<strong>der</strong>born: 0 52 51 / 125-1907 o<strong>der</strong> avmedien@erzbistum-pa<strong>der</strong>born.de<br />

• Dortmund: 02 31 / 2 06 05-300 o<strong>der</strong> irumdortmund@erzbistum-pa<strong>der</strong>born.de


30<br />

Neue Medien im Verleih<br />

31<br />

Neue Medien im Verleih<br />

Die nachfolgende Liste gibt eine Auswahl<br />

religionspädagogischer und<br />

theologischer Neuerwerbungen im<br />

Buchbereich an den beiden Standorten<br />

des IRUM in Dortmund (DO) und<br />

Pa<strong>der</strong>born (PB).<br />

Bestand DO + PB<br />

Sensus Religion<br />

Vom Glaubenssinn und Sinn des<br />

Glaubens<br />

Ein Band <strong>für</strong> die gesamte<br />

Sekundarstufe<br />

II! Zahlreiche Quellentexte,<br />

Text-Zusammenfassungen<br />

und<br />

„unverbrauchte“ Bil<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Kunst machen den Reichtum <strong>der</strong><br />

religiösen Kultur und <strong>der</strong> argumentativen<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung sichtbar.<br />

Arbeitsimpulse mit Operatoren bereiten<br />

auf die Abiturprüfung vor. Kompetenz-<br />

und handlungsorientiertes<br />

sowie fächerübergreifendes, soziales<br />

Lernen und Wissenschaftspropädeutik<br />

sind selbstverständlich. Und das<br />

Beson<strong>der</strong>e: Zu Sensus Religion erscheinen<br />

sieben Lehrerkommentare.<br />

Burrichter, Rita / Epping, Josef [Hrsg.]<br />

(Unterrichtswerk <strong>für</strong> die Oberstufe)<br />

München: Kösel, <strong>2013</strong><br />

Bestand DO + PB<br />

Im Morgenkreis das<br />

Kirchenjahr erleben<br />

Mit Lie<strong>der</strong>n, Geschichten und<br />

Spielideen<br />

Im Morgenkreis mit<br />

den Kin<strong>der</strong>n gemeinsam<br />

über den Advent<br />

o<strong>der</strong> über das Osterfest<br />

zu sprechen, geht<br />

den meisten Erzieher/-innen noch<br />

leicht von <strong>der</strong> Hand. Schon schwieriger<br />

wird es beim Barbaratag, an<br />

Pfingsten, o<strong>der</strong> wenn die Kin<strong>der</strong> in<br />

Wenn Sie sich umfassend über die<br />

Bestände informieren wollen, stehen<br />

Ihnen Bestandskataloge zur Verfügung,<br />

die Sie über Internet abfragen<br />

können.<br />

<strong>der</strong> Gemeinde Christi Himmelfahrt,<br />

Fronleichnam o<strong>der</strong> Allerheiligen erleben.<br />

Spiele, Lie<strong>der</strong> und Ideen <strong>für</strong>: Erntedank,<br />

Allerheiligen, St. Martin,<br />

Bar baratag, Nikolaus, Advent und<br />

Weihnachten, Dreikönig, Fastenzeit,<br />

Palmsonntag, Ostern, Christi Himmelfahrt,<br />

Pfingsten und Marienfeste.<br />

Menke, Ulrike<br />

München: Don Bosco Medien, 2012<br />

Bestand DO<br />

Darwin und kein Ende?<br />

Kontroversen zu Evolution und<br />

Schöpfung<br />

Die auf Charles Darwin<br />

zurückgehende<br />

Evolutionstheorie hat<br />

die Biologie revolutioniert<br />

und ist bis heute<br />

Gegenstand heftiger Diskussionen<br />

und Kontroversen. In diesem Buch<br />

setzen sich Biologen und Theologen<br />

in 12 Beiträgen mit dem Thema "Evolution<br />

und Schöpfung" auseinan<strong>der</strong>,<br />

wobei kein Wi<strong>der</strong>spruch zwischen<br />

naturwissenschaftlichen Aussagen<br />

zur Evolution und theologischen Aussagen<br />

zur Schöpfung gesehen wird.<br />

Lehrkräfte erhalten in diesem Buch<br />

profunde Hintergrundinformationen,<br />

wobei auch aktuelle Untersuchungen<br />

zu Einstellungen und Vorstellungen<br />

von Schülerinnen und Schülern dargestellt<br />

werden. Das umfangreiche<br />

Bild- und Textmaterial des Bandes<br />

unterstützt eine fächerverbindende<br />

Bearbeitung des Themas.<br />

Bayrhuber, Horst [Hrsg.]<br />

Stuttgart: Klett, 2011<br />

Über die Website www.irum.de gelangen<br />

Sie mit Buttons in <strong>der</strong> rechten<br />

Spalte direkt auf die Web-Kataloge.<br />

Bestand DO + PB<br />

Arbeitshilfe Religion inklusiv<br />

Basisband: Einführung, Grundlagen<br />

und Methoden<br />

Wie kann Religionsunterricht<br />

in einer bunt<br />

gemischten Lerngruppe<br />

gelingen? Wie<br />

werde ich den Lernenden<br />

in ihrer individuellen<br />

Verschiedenheit<br />

gerecht? Auf welche didaktischen<br />

Grundsätze und methodischen Zugänge<br />

kann ich mich stützen?<br />

Der Basisband enthält eine Einführung<br />

in das inklusive Unterrichten im<br />

konfessionellen Religionsunterricht.<br />

Grundlagen <strong>der</strong> Pädagogik <strong>der</strong> Vielfalt<br />

und einer inklusionsfähigen Religionsdidaktik<br />

werden entfaltet sowie<br />

eine Vielzahl an Methoden, Übungen,<br />

Unterrichtstipps und Links geboten.<br />

Grundstufe und Sekundarstufe I<br />

Rupp, Hartmut / Hermann, Stefan [Hrsg.]<br />

Stuttgart: Calwer, 2012<br />

Bestand DO + PB<br />

Arbeitshilfe Religion inklusiv<br />

Praxisband: Bibel – Welt und<br />

Verantwortung<br />

Dieser Band bietet<br />

Praxisideen zu den<br />

Dimensionen „Bibel“<br />

und „Welt und Verantwortung“.<br />

Differenzierte<br />

Unterrichtangebote<br />

ermöglichen es, den<br />

unterschiedlichen Lernvoraussetzungen<br />

<strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler<br />

gerecht zu werden.<br />

Bei allen Anregungen wird angege-<br />

ben, welche spezifischen Zugänge zu<br />

einem Thema darin <strong>zum</strong> Tragen kommen:<br />

basal-perzeptiv, konkret-handelnd,<br />

anschaulich-modellhaft o<strong>der</strong><br />

abstrakt-begrifflich. So kann in heterogenen<br />

Lerngruppen differenziert<br />

und vielfältig gelernt und unterrichtet<br />

werden, sodass sich jede Schülerin<br />

und je<strong>der</strong> Schüler individualisiert und<br />

zugleich kooperativ mit an<strong>der</strong>en bilden<br />

kann.<br />

Grundstufe und Sekundarstufe I. Müller-<br />

Friese, Anita [Hrsg.]<br />

Stuttgart: Calwer, 2012<br />

Impressum<br />

Bestand DO + PB<br />

Das Kirchenjahr <strong>für</strong> Kin<strong>der</strong><br />

entdeckt<br />

Beginnend mit dem<br />

Advent bietet das<br />

Buch verständliche Erklärungen<br />

und Hintergrundwissen<br />

zu allen<br />

kirchlichen Festen und<br />

Feiertagen im Kirchenjahr. Sacherklärungen,<br />

biblische Texte, Spiel- und<br />

Bastelideen, Rezepte, Gestaltungsideen<br />

<strong>für</strong> Feste, Feiern und Aktionen,<br />

Gebete, Lie<strong>der</strong> u. v. m. machen das<br />

Buch zu einem unverzichtbaren Begleiter<br />

durch ein lebendig mit allen<br />

Sinnen erlebtes Kirchenjahr.<br />

Biehl, Pia<br />

Stuttgart: Katholisches Bibelwerk, 2012<br />

Herausgegeben und verlegt vom Erzbischöflichen Generalvikariat Pa<strong>der</strong>born.<br />

Verantwortlich <strong>für</strong> den Inhalt: Domkapitular Joachim Göbel, Leiter <strong>der</strong> HA Schule und Erziehung<br />

Redaktion: Christoph Quasten M. A., Tel.: 0 52 51 / 125-1910, E-Mail: christoph.quasten@erzbistum-pa<strong>der</strong>born.de<br />

Layout: Typographen GmbH, Pa<strong>der</strong>born<br />

Herstellung: Bonifatius Druck-Buch-Verlag GmbH, Pa<strong>der</strong>born<br />

Die <strong>Schulinformationen</strong> erscheinen dreimal im Jahr.<br />

Bestand DO + PB<br />

Schöpfungsglaube – nur <strong>für</strong><br />

Kin<strong>der</strong>?<br />

Zum Streit zwischen Schöpfungsglaube,<br />

Evolutionstheorie und<br />

Kreationismus<br />

Ist <strong>der</strong> Schöpfungsglaube<br />

nur etwas <strong>für</strong><br />

Kin<strong>der</strong>? Wird er, wenn<br />

Menschen erwachsen<br />

und „vernünftig“ werden,<br />

durch naturwissenschaftliche<br />

Theorien<br />

abgelöst, die die Entstehung <strong>der</strong><br />

Welt zu erklären versuchen? Anstatt<br />

sich in <strong>der</strong> Sackgasse falscher Alternativen<br />

zu verfangen, bietet dieses<br />

Buch Differenzierungen und Klärungen.<br />

Es zeigt, dass die biblischen<br />

Schöpfungserzählungen kein naiver<br />

Versuch einer naturwissenschaftlichen<br />

Erklärung <strong>der</strong> Weltentstehung<br />

sind. Stattdessen wollen sie Gott,<br />

den Schöpfer, und seine Schöpfung<br />

loben: „Herr, wie sind deine Werke so<br />

groß und viel!“ (Ps 104,24). Auf <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Seite ist die Evolutionstheorie<br />

bewusst eine Theorie. Sie beschreibt<br />

we<strong>der</strong> eine Tatsache, noch<br />

ist sie eine Weltanschauung o<strong>der</strong> ein<br />

geschlossenes Weltbild.<br />

Friedrich Schweitzer zeigt: Bei dem<br />

Glauben an die Schöpfung geht es<br />

um den Grund des Daseins und <strong>der</strong><br />

Welt, um Sinn und Orientierung im<br />

Leben, nicht um Beweise, wie es die<br />

Ältere Ausgaben <strong>der</strong> <strong>Schulinformationen</strong> stehen als PDF-Datei <strong>zum</strong> Download zur Verfügung<br />

unter: www.schuleun<strong>der</strong>ziehung.de <strong>Schulinformationen</strong><br />

„Kreationisten“ versuchen. Um dazu<br />

in <strong>der</strong> Lage zu sein, müssen Menschen<br />

in ihrem Glauben und seinen<br />

Entwicklungen begleitet werden. Dies<br />

wird zur wichtigen Aufgabe <strong>für</strong> die<br />

Kirche und den schulischen Religionsunterricht.<br />

Schweitzer, Friedrich; Neukirchen-Vluyn:<br />

Neukirchener Verlagsges., 2012<br />

Bestand DO<br />

Die christliche Antwort auf<br />

die Gottesfrage<br />

Dieses neue Themenheft<br />

aus <strong>der</strong> Reihe<br />

„Kompetent in<br />

Religion“ passt zu<br />

100% zu den inhaltlichen<br />

Schwerpunkten<br />

des Zentralabiturs in<br />

Nordrhein-Westfalen. Jedes <strong>der</strong> Themenhefte<br />

bietet eine Fülle an kompakt<br />

aufbereiteten, motivierenden<br />

Materialien und kompetenzorientierten<br />

Anregungen zur Weiterarbeit. So<br />

müssen Sie die Inhalte nicht mehr<br />

mühsam aus verschiedenen Quellen<br />

zusammensuchen. Je<strong>der</strong> Schüler bekommt<br />

sein eigenes Themenheft – <strong>für</strong><br />

den Unterricht und zur Vertiefung zu<br />

Hause.<br />

Schlitt, Eva-Maria; Themenheft und<br />

Lehrerband. Oberstufe<br />

(Kompetent in Religion)<br />

Stuttgart: Klett, 2012


Große Mittelalter-<br />

Ausstellung in Pa<strong>der</strong>born<br />

26. Juli bis 3. November <strong>2013</strong><br />

Diözesanmuseum · Kaiserpfalz · Städtische Galerie<br />

www.credo-ausstellung.de

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