Syrien-Nothilfe - Islamic Relief e.V.

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PERSÖNLIcHE ScHIcKSALE Persönliche Schicksale » Das Leben als syrische Flüchtlingsfamilie im Libanon Samaher El-Daes, 35 Jahre alt, ist mutter eines Sohnes und hausfrau. Ihr Sohn ist 11 Jahre alt und kann als syrisches Flüchtlingskind nicht mehr zur Schule gehen. Aufgrund der lebensbedrohlichen Situation in Syrien muss Samaher mit ihrem mann und dem gemeinsamen Kind in Bekaa-Taalabeya im Libanon leben. Sie erklärt uns mit einem beschämten Blick auf dem Boden, dass sie in einer kleinen Wohnung lebt, in der sich keine Waschmaschine und kein Kühlschrank befinden. „Ich lebe mit meinem kranken Ehemann und Sohn im Libanon. mein mann hat ein physisches Problem und kann nicht richtig gehen. Zudem fällt er gelegentlich in Ohnmacht. Aufgrund dessen kann er nicht arbeiten gehen. In Syrien hatten uns unsere nachbarn und Verwandten geholfen. Doch hier sind wir auf die hilfe von hilfsorganisationen angewiesen, da wir im Libanon niemanden mehr haben“, erklärt Samaher mit trauriger Stimme. Islamic Relief-helfer im Libanon haben sie getroffen und ihr mit einem Lebensmittelpaket geholfen. Die mutter war sehr dankbar für die dringend benötigten hilfsgüter: „Vielen Dank für den Zucker, den Reis und das hygiene-Set. Wir haben dies dringend benötigt.“ Am sehnlichsten wünscht sie sich, dass ihr elfjähriger Sohn wieder die Schule besuchen und sie ein würdiges Zuhause aufbauen kann, in dem ihre Grundbedürfnisse erfüllt sind. ISLAmIc RELIEF DEuTSchLAnD 14
PERSÖNLIcHE ScHIcKSALE » Zohour und Omar vermissen die Schule Zohour, 17 Jahre alt, ist mit ihren Eltern und mehreren Geschwistern aus Syrien in den Libanon geflohen. Islamic Relief traf sie an, als sie gerade von ihrer Arbeit zurückgekehrt war. „Ich muss arbeiten und meine Familie unterstützen. Jetzt arbeite ich als Kartoffel- Erntehelferin mit den Bauern. Ich arbeite von 6 bis 11 uhr und verdiene etwa 4,63 Euro. niemand sonst von meiner Familie arbeitet, und das, was ich verdiene, ist nicht genug, um meine Geschwister und meine Eltern zu unterstützen. hier ist alles sehr teuer - wir benötigen Reis, Brot und Seife, aber was ich verdiene reicht nicht aus, um all diese Dinge zu kaufen. Wir sind von Ort zu Ort, von haus zu haus, von Obdach zu Obdach gezogen, aber dann haben wir gesehen, dass es keinen sicheren Ort in Syrien mehr gibt, also sind wir hierhin gekommen. Eigentlich sollte ich gerade in der Schule sein…“ Sie macht eine Pause, während sie sich an all das, was sie vermisst, erinnert. Dann sagt sie seufzend: „Ach, ich vermisse die Schule, ich vermisse meine Freunde! Das, was ich mir im moment am meisten wünsche, ist heimzukehren. InschaAllah wird der Krieg beendet und wir können nach hause zurückkehren…“ Omar hat sein Dorf mit seiner mutter, seinem Vater und fünf Geschwistern verlassen. „Wir waren zu hause, als Schüsse und Bombenexplosionen in der nähe unseres hauses zu hören waren. Wir sind weggerannt, nur mit unserer Kleidung am Leib, und unser haus wurde komplett zerstört. Wir sind sehr lange zu einem anderen Ort gelaufen, der aber auch unter Beschuss und Bombardierungen stand. meine kleinen Geschwister zitterten und schrien die ganze Zeit, wir konnten viele nächte wegen der Explosionen nicht schlafen. Ich vermisse die Schule. Ich bin ein sehr gescheiter Schüler, alle Lehrer mögen mich. Wir sind nun schon seit zwei monaten hier. Ich würde gern weiter zur Schule gehen, aber hier geht das nicht. Wir sind zwei Tage in die Schule gegangen, aber dann haben sie uns weggeschickt und sagten: ‚Geht und bringt Geld mit!‘“ Omar macht eine kleine Pause, bevor er weiterspricht. „Oh Gott, ich hoffe, dass der Krieg bald endet, und dass wir dann nach hause zurückkehren und ich wieder zur Schule gehen kann!“ Seine cousine Zeinab, 10 Jahre alt, meldet sich zu Wort und berichtet: „Feuerbomben wurden in unsere Richtung geworfen, Schüsse und Bombardierungen waren überall zu hören, als wir wegrannten.“ ISLAmIc RELIEF DEuTSchLAnD 15
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