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FAZ-Beilage zum Thema Nachhaltigkeit - IT-SysTeam GmbH

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Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages <strong>zum</strong> <strong>Thema</strong><br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong><br />

Wie nachhaltiges Wirtschaften uns alle weiterbringt.<br />

Rückgewinnung wertvoller Rohstoffe Seite 6<br />

Die größten Energiesparpotenziale Seite 7<br />

Umweltschutz entlang der Wertschöpfungskette Seite 10<br />

Grüne Logistik als Boom-Branche Seite 12<br />

April 2012


<strong>Nachhaltigkeit</strong><br />

Eine Publikation der Reflex Verlag <strong>GmbH</strong> am 5. April 2012<br />

in der Frankfurter Allgemeine Zeitung.<br />

Inhalt<br />

Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages<br />

Werden Sie doch Förster<br />

Werbebeitrag<br />

Ganzheitlich denken<br />

Unternehmenspräsentation<br />

Ohne Frage nachhaltig 4<br />

Mehr <strong>Nachhaltigkeit</strong> in der Bau- und Immobilienbranche.<br />

Alles eine Frage der Ehre 5<br />

Im Kreis herum 6<br />

So kommt Energie voll zur Entfaltung 7<br />

Klimaschutz fängt in den eigenen vier Wänden an 8<br />

Grüne Wertschöpfung als Erfolgsfaktor 10<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong> beim Güterverkehr der Zukunft 12<br />

Wer einkaufen geht, hat Verantwortung 13<br />

Wissen, woher es kommt 14<br />

Künftige Generationen setzen auf Vernunft 15<br />

Impressum<br />

Projektmanagerin<br />

Anika Förster<br />

anika.foerster@reflex-media.net<br />

Redaktion<br />

Mike Paßmann, Julia Borchert, Jost Burger, Nadine Effert,<br />

Tobias Lemser, Otmar Rheinhold, Astrid Schwamberger,<br />

Lena Winther<br />

Produktion/Layout<br />

layout@reflex-media.net<br />

Fotos<br />

Thinkstock / Getty Images<br />

Druck<br />

Frankfurter Societäts-Druckerei<br />

Kurhessenstr. 4-6, D-64546 Mörfelden-Walldorf<br />

Inhalte von Werbebeiträgen wie Unternehmens- und<br />

Produktpräsentationen, Interviews, Anzeigen sowie Gastbeiträgen<br />

geben die Meinung der beteiligten Unternehmen<br />

wieder. Die Redaktion ist für die Richtigkeit der Beiträge<br />

nicht verantwortlich. Die rechtliche Haftung liegt bei den<br />

jeweiligen Unternehmen.<br />

V.i.S.d.P.<br />

Redaktionelle Inhalte:<br />

Mike Paßmann<br />

redaktion@reflex-media.net<br />

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an<br />

Sascha Bogatzki,<br />

sascha.bogatzki@reflex-media.net<br />

Reflex Verlag <strong>GmbH</strong><br />

Hackescher Markt 2–3<br />

D-10178 Berlin<br />

T 030 / 200 89 49-0<br />

www.reflex-media.net<br />

Der Reflex Verlag hat sich auf themenbezogene Sonderveröffentlichungen<br />

in deutschen, niederländischen und<br />

schweizer Tageszeitungen spezialisiert. Diese liegen unter<br />

anderem der Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.),<br />

dem Handelsblatt, der Financial Times Deutschland, dem<br />

Tagesspiegel und der Berliner Zeitung bei.<br />

So kombiniert der Reflex Verlag den thematischen Fokus<br />

der Fachpublikationen mit der Reichweite der Tagespresse.<br />

Der Verlag zeichnet sich durch eine unabhängige Redaktion<br />

sowie die Trennung zwischen redaktionellen Artikeln und<br />

Kundenbeiträgen aus.<br />

Mehr Informationen finden Sie unter www.reflex-media.net<br />

Das Papier der Sonderveröffentlichung, die im<br />

aufgeführten Trägermedium erschienen ist,<br />

stammt aus verantwortungsvollen Quellen.<br />

Wie gut, dass es Förster gibt. Sie passen aufs Wild auf,<br />

kümmern sich um kleine Bäume und achten darauf,<br />

dass wir unsere Wälder nicht alle auf einmal abholzen. Und<br />

ihre Zunft hat, das dürfte sich mittlerweile herumgesprochen<br />

haben, den Begriff der <strong>Nachhaltigkeit</strong> in die Welt gesetzt.<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong>, so hieß es in einem forstwissenschaftlichen<br />

Traktat aus dem frühen 18. Jahrhundert sinngemäß, sei die<br />

Bewirtschaftung eines Waldes dergestalt, dass noch etwas<br />

übrig bleibe für später.<br />

Dieses oft herbeigezogene Bild umschreibt bis heute, worum<br />

es bei der <strong>Nachhaltigkeit</strong> geht: ums Wirtschaften und um die<br />

Verantwortung. Verantwortung für das Gut an sich, seien es<br />

Wald, Rohstoffe, Alltagsgegenstände oder Nahrungspflanzen.<br />

Verantwortung aber auch für diejenigen, die erst nach uns geboren<br />

werden und ebenfalls Bedarf haben an Wald, Rohstoffen,<br />

Alltagsgegenständen oder Nahrungspflanzen.<br />

Versöhnung der Antipoden<br />

Womit wir beim <strong>Thema</strong> wären. Spätestens seit dem Beginn<br />

der Neunzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts ist die Idee<br />

der <strong>Nachhaltigkeit</strong> nicht mehr wegzudenken aus Wirtschaft<br />

und Gesellschaft. Damals hat man erkannt, dass das Konzept<br />

die Chance bietet, bis dato widerstrebende Entwicklungen<br />

zu vereinen. Umweltschützer und Verfechter einer gerechten<br />

globalen Arbeitswelt standen den Protagonisten einer am<br />

kurzfristigen Gewinn orientierten Wirtschaft gegenüber. Doch<br />

alarmierende Daten zur Erderwärmung oder dem Artensterben<br />

einerseits, das Heraufdämmern wirtschaftlicher Potenziale,<br />

etwa der erneuerbaren Energien, andererseits, ließ beide<br />

Partner<br />

PEFC/04-01-01<br />

Seiten erkennen, dass die ökologischen, ökonomischen und<br />

sozialen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts nur gemeinsam<br />

zu lösen sind.<br />

Politisch schlug sich das hierzulande <strong>zum</strong> Beispiel in einer 2002<br />

verabschiedeten <strong>Nachhaltigkeit</strong>sstrategie nieder. Seitdem –<br />

und erst recht seit dem im vergangenen Jahr beschlossenen<br />

Atomausstieg bis 2022 – gilt Deutschland als ein Land mit<br />

extrem ehrgeizigen Zielen, was die „<strong>Nachhaltigkeit</strong>“ angeht.<br />

Die Frage ist nur: Was heißt das eigentlich für uns alle?<br />

Wir werden alle zu Förstern<br />

Ganz einfach. Wir werden alle zu Förstern. Wenn doch nur die<br />

Bundesregierung, wenn Verbände, Parteien und Unternehmen<br />

mit diesem Bild agieren würden! Dann wäre ein für alle Mal<br />

klar, um was es geht, wie es sich auf unser Leben auswirkt und<br />

welche Chancen sich der Wirtschaft bieten. Es geht darum,<br />

uns nicht den Ast abzusägen, auf dem wir sitzen. Unser Leben<br />

wird weniger Ressourcen verbrauchen, aber deshalb nicht<br />

weniger lebenswert oder weniger komfortabel werden. Weil<br />

der Einfallsreichtum der Wirtschaft schon klarkommen wird mit<br />

Rahmenbedingen, die einen schonenden – einen nachhaltigen<br />

Umgang mit Ressourcen verlangen.<br />

Wertsteigerung durch <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />

Eins ist klar: Dauerhafte <strong>Nachhaltigkeit</strong> – sozusagen eine<br />

nachhaltige <strong>Nachhaltigkeit</strong> – ist nur zu haben, wenn wir den<br />

gemeinsam eingeschlagenen Weg weiterhin beschreiten.<br />

Das heißt in einem Tüftler-Land wie Deutschland: <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />

funktioniert nur als Dreiklang aus Technik, Wirtschaft<br />

und gesellschaftlicher Weiterentwicklung. Solarmodule sind<br />

Hightech. In dezentralen Netzen kann nur modernste <strong>IT</strong> unsere<br />

Stromversorgung sichern. Weltweite Öko-Standards sind auch<br />

Marketinginstrument – und sorgen für bessere Umwelt- und<br />

Arbeitsbedingungen. Produkte und Firmen werden in Zukunft<br />

noch viel stärker nach ihrem sozialen und ökologischen Engagement<br />

bewertet: Da wird <strong>Nachhaltigkeit</strong> <strong>zum</strong> Instrument der<br />

Wertsteigerung.<br />

Noch macht das vielen Angst. Wir meinen: Stellen Sie sich der<br />

Zukunft! Gewöhnung an die gewohnten Muster macht unfähig,<br />

sich den kommenden Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts zu<br />

stellen. Und die haben doch so viel zu bieten. Zum Beispiel die<br />

Chance, ein richtig nachhaltiger Förster zu werden.<br />

Mike Paßmann<br />

Chefredakteur<br />

Lebensräume gestalten – dies ist<br />

Anspruch und Aufgabe von HOCH-<br />

TIEF. Seit Jahrzehnten realisiert der<br />

internationale Baudienstleister Projekte<br />

in aller Welt: Büro- und Wohnhäuser,<br />

Verwaltungsgebäude und Schulen, Straßen,<br />

Brücken und Tunnel, Flughäfen<br />

und Kraftwerke. HOCHTIEF erbringt<br />

integrierte Leistungen aus den Bereichen<br />

Entwicklung, Bau und Betrieb für Infrastrukturprojekte,<br />

Immobilien und<br />

Anlagen. Jedes der Projekte hat Einfluss<br />

auf die es umgebende Natur und die<br />

Menschen, die es nutzen. HOCHTIEF<br />

übernimmt damit eine große Verantwortung<br />

und ist aus dieser gestalterischen<br />

Tätigkeit heraus zu einem ganzheitlichen<br />

Denken und Handeln verpflichtet.<br />

Corporate Responsibility (CR) und<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong> – das Zusammenspiel<br />

von Ökonomie, Ökologie und sozialem<br />

Engagement – haben eine lange Tradition<br />

bei HOCHTIEF. Sie sind Bestandteil<br />

der Unternehmensstrategie. Bereits seit<br />

2001 veröffentlicht HOCHTIEF einen<br />

Umwelt-, seit 2005 einen umfassenden<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong>sbericht, um seine Stakeholder<br />

über die Entwicklung in diesen<br />

Bereichen zu informieren. Dabei konzentriert<br />

das Unternehmen sein nachhaltiges<br />

Handeln auf sechs Themenfelder.<br />

Sie bilden die Basis der CR-Strategie von<br />

HOCHTIEF und der daraus abgeleiteten<br />

Ziele und Maßnahmen:<br />

Nachhaltige Produkte und<br />

Dienstleistungen<br />

HOCHTIEF zählt weltweit zu den führenden<br />

Anbietern im Bereich des „grünen“<br />

Bauens. Zahlreiche von HOCHTIEF<br />

und den Tochtergesellschaften realisierte<br />

Immobilien in aller Welt wurden schon<br />

für ihre nachhaltige Bauweise ausgezeichnet.<br />

HOCHTIEF ist Gründungsmitglied<br />

der Deutschen Gesellschaft<br />

für Nachhaltiges Bauen. In den USA ist<br />

die Tochter Turner die Nummer Eins in<br />

diesem Marktsegment und stellte 2011<br />

das 200. mit dem <strong>Nachhaltigkeit</strong>ssiegel<br />

LEED (Leadership in Energy and Environmental<br />

Design) zertifizierte Gebäude<br />

fertig. Eine Grundvoraussetzung für die<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong> von Immobilien und Anlagen<br />

ist die ganzheitliche Betrachtung<br />

ihres Lebenszyklus. HOCHTIEF setzt<br />

dies auch bei seinen baunahen Dienstleistungen<br />

konsequent um. So geht das<br />

Unternehmen mit dem 2011 präsentierten<br />

Gütesiegel „blueFM“ eine Selbstverpflichtung<br />

für mehr Klimaschutz,<br />

den verantwortungsvollen Umgang mit<br />

knappen Ressourcen und die Schadstoffreduzierung<br />

im Betrieb von Gebäuden<br />

und Anlagen ein.<br />

Aktiver Klimaschutz<br />

Als Baudienstleister verbraucht HOCH-<br />

TIEF Energien und Ressourcen. Gleichzeitig<br />

sind Immobilien für zirka 40<br />

Prozent des weltweiten Energieverbrauchs<br />

verantwortlich. Daher setzt sich<br />

HOCHTIEF dafür ein, CO 2 -Emissionen<br />

zu verringern, und unterstützt mit seinem<br />

Know-how und mit innovativen<br />

Lösungen den Ausbau einer nachhaltigen<br />

Energieinfrastruktur auf Basis regenerativer<br />

Quellen. So ist das Unternehmen<br />

am Bau zahlreicher Windparks in<br />

der deutschen Nord- und Ostsee beteiligt<br />

und setzt dabei selbst entwickeltes<br />

Spezialgerät ein – wie <strong>zum</strong> Beispiel das<br />

Kranhubschiff „Innovation“, das 2012<br />

vom Stapel laufen wird. Auch für den Bau<br />

von ober- und unterirdischen Stromleitungen<br />

ist HOCHTIEF ein kompetenter<br />

Ansprechpartner. Große Potenziale gibt<br />

es zudem bei der Energieeffizienz und im<br />

Energiesparen. Hier setzen die Energy-<br />

Management-Experten von HOCHTIEF<br />

an und entwickeln für ihre Kunden Konzepte,<br />

um Anlagen effizienter zu betreiben<br />

und den CO 2 -Ausstoß zu reduzieren.<br />

So konnte HOCHTIEF 2011 bei seinen<br />

Kunden über 115.000 Tonnen CO 2 -<br />

Emissionen einsparen. Die engagierte<br />

Klimaschutzpolitik von HOCHTIEF wird<br />

auch extern bestätigt: Das Unternehmen<br />

ist seit 2010 im deutschen Carbon Disclosure<br />

Leadership Index gelistet.<br />

Grünes Bauen: Nachhaltige Gebäude wie der Bürokomplex maxCologne, die HOCHTIEF in aller Welt realisiert,<br />

erfüllen hohe ökologische Standards, schonen die Umwelt und sparen Energie.<br />

Power und Innovation: HOCHTIEF ist am Ausbau einer nachhaltigen Energieinfrastruktur beteiligt,<br />

etwa durch Entwicklung und Bau von Offshore-Windparks.<br />

Ressourcenschutz<br />

Die von HOCHTIEF realisierten Projekte<br />

erfordern einen hohen Materialeinsatz,<br />

sie nehmen Flächen ein und versiegeln<br />

sie zu einem großen Teil. Beim Bauen<br />

entstehen auch beträchtliche Mengen<br />

an Abfall. Bereits 2003 hat HOCHTIEF<br />

seine Umweltschutzpolitik in einer konzernweit<br />

geltenden Richtlinie formuliert.<br />

Mehr als 70 Prozent der Unternehmenseinheiten<br />

sind gemäß Umweltmanagementnorm<br />

ISO 14001 zertifiziert. Bei<br />

den Recyclingquoten von Bauabfällen<br />

liegen die nationalen und internationalen<br />

Projekte von HOCHTIEF deutlich über<br />

dem jeweiligen Länderdurchschnitt. In<br />

Deutschland beispielsweise wurde 2011<br />

eine Quote von 98 Prozent erreicht.<br />

Attraktive Arbeitswelt<br />

HOCHTIEF beschäftigt weltweit mehr<br />

als 75.000 Mitarbeiter und kooperiert<br />

mit über 60.000 Partnerunternehmern.<br />

Für sie möchte der Konzern optimale<br />

Arbeitsbedingungen schaffen, ihnen<br />

bestmögliche Arbeitssicherheit gewährleisten<br />

und überdurchschnittlichen Gesundheitsschutz<br />

bieten. Ein bereichsübergreifendes<br />

Kompetenzzentrum stellt<br />

sicher, dass diese Themen im gesamten<br />

Konzern einen hohen Stellenwert genießen.<br />

2011 konnte die Unfallhäufigkeit<br />

konzernweit auf 1,55 Unfälle pro einer<br />

Million geleisteter Arbeitsstunden gesenkt<br />

werden (2010: 1,79). Mit zahlreichen<br />

Maßnahmen fördert HOCHTIEF<br />

die Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />

und setzt sich für Chancengleichheit und<br />

Diversity ein. In Deutschland liegt der<br />

Anteil von Frauen in Führungspositionen<br />

bei neun Prozent (2010: 9,2 Prozent). Der<br />

Frauenanteil im Gesamtkonzern beträgt<br />

15,8 Prozent (2010: 15,8 Prozent).<br />

Gesellschaftliches Engagement<br />

An den Orten, an denen HOCHTIEF<br />

tätig ist, versteht sich das Unternehmen<br />

als lokaler Partner und übernimmt Verantwortung<br />

– etwa indem Arbeitsplätze<br />

vor Ort so weit wie möglich mit Einheimischen<br />

besetzt und Nachunternehmer<br />

aus der Region qualifiziert und beschäftigt<br />

werden. Die US-Tochter Turner beispielsweise<br />

bietet Unternehmen, die von<br />

ethnischen Minderheiten sowie Frauen<br />

geführt werden, kostenfreie Trainings zu<br />

verschiedenen Themen der Baubranche<br />

an. Über 33.000 Unternehmen haben<br />

seit dem Start im Jahr 1969 an dem<br />

Förderprogramm teilgenommen. 2011<br />

vergab Turner an diese Betriebe Aufträge<br />

im Wert von mehr als 857 Mio. Euro.<br />

Jungen Menschen bietet HOCHTIEF<br />

eine Berufsausbildung – in Deutschland<br />

waren es Ende 2011 über 400 Auszubildende<br />

in über 30 Berufen – und engagiert<br />

sich in Projekten der Bildungs- und<br />

Nachwuchsförderung.<br />

Compliance<br />

Als internationaler Baudienstleister ist<br />

der Konzern in Ländern mit ganz unterschiedlichen<br />

Wertvorstellungen, politischen<br />

Systemen und Rechtsordnungen<br />

aktiv. Daher spielt bei HOCHTIEF<br />

Compliance – das verbindliche Beachten<br />

aller internen und externen Regeln<br />

– eine wichtige Rolle. Alle Mitarbeiter<br />

sind verpflichtet, nach den im Code of<br />

Conduct von HOCHTIEF festgelegten<br />

Regeln zu handeln und sich an internen<br />

Richtlinien zu Compliance-relevanten<br />

Themen zu orientieren. Das Gleiche verlangt<br />

das Unternehmen von seinen Vertragspartnern<br />

und Nachunternehmern.<br />

HOCHTIEF setzt sich für Antikorruption<br />

ein und ist bereits seit 1999 Mitglied bei<br />

Transparency International. Gemäß dem<br />

Corruption Perception Index generiert<br />

HOCHTIEF seit Jahren etwa 90 Prozent<br />

seiner Bauleistung in Ländern mit<br />

geringem oder sehr geringem Korruptionsrisiko.<br />

•<br />

Weitere Informationen<br />

Dr. Ute Bardelmeier,<br />

CR-Koordinatorin HOCHTIEF Aktiengesellschaft<br />

nachhaltigkeit@hochtief.de<br />

www.hochtief.de/nachhaltigkeit


4 nachhaltigkeit eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages nachhaltigkeit 5<br />

leitartikel<br />

Ohne Zweifel nachhaltig<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong> ist das Paradigma unserer Zeit. Zum Glück. Denn Deutschland kann nur davon profitieren.<br />

artikel <strong>Nachhaltigkeit</strong>sstrategien<br />

Alles eine Frage der Ehre<br />

Unternehmer besinnen sich zunehmend auf ihre Verantwortung in Sachen Ethik und <strong>Nachhaltigkeit</strong> – und sie haben Erfolg damit.<br />

Häufigste Beschreibungen des Begriffs <strong>Nachhaltigkeit</strong> in Deutschland<br />

im Jahr 2012<br />

Deutschland ab 16 Jahre, Befragte mit Kenntnis des Begriffs der <strong>Nachhaltigkeit</strong>; 2010<br />

Quelle: Institut für Demoskopie Allensbach<br />

Von Otmar Rheinhold<br />

Vor zehn Jahren beschloss die Bundesregierung<br />

eine nationale <strong>Nachhaltigkeit</strong>sstrategie,<br />

vor 20 Jahren fand<br />

die Rio-Konferenz der UNO zur nachhaltigen<br />

Entwicklung der Menschheit<br />

statt, das Wissenschaftsjahr 2012 steht<br />

ganz im Zeichen der <strong>Nachhaltigkeit</strong>sforschung.<br />

Und seit gefühlten Ewigkeiten<br />

verspricht jedes zweite Unternehmen<br />

eine nachhaltige Geschäftsstrategie.<br />

Überall ist <strong>Nachhaltigkeit</strong>. Doch wie<br />

sieht das genau aus? Wo steckt sie? Wie<br />

wirken sich die Pläne und Vorhaben <strong>zum</strong><br />

Umbau der Wirtschaft, der Gesellschaft<br />

gar hin zu mehr <strong>Nachhaltigkeit</strong> eigentlich<br />

konkret aus? Gibt es Erfolge?<br />

Sechs Milliarden für Bio-Produkte<br />

Auf jeden Fall gibt es Zahlen. Die Unternehmensberatung<br />

Roland Berger etwa<br />

sieht einen Markt von rund 40 Milliarden<br />

Euro für ein nachhaltiges Immobilienmanagement.<br />

In Deutschland etabliere<br />

sich ein zukunftsträchtiger Leitmarkt<br />

für Energie- und Ressourceneffizienz<br />

Werbebeitrag<br />

im Immobiliensektor. Sprich: Produkte<br />

und Dienstleistungen zur Effizienzsteigerung,<br />

etwa durch energetische Sanierung<br />

bestehender Bauten und im Rahmen<br />

energieeffizienter Neubauten. Der deutsche<br />

Markt für Bio-Lebensmittel ist der<br />

größte in der EU – rund sechs Milliarden<br />

Euro wurden im vergangenen Jahr für<br />

Bio-Milch, Bio-Äpfel und Co. ausgegeben.<br />

Und 2011 knackten erneuerbare<br />

Energiequellen erstmals die Marke von<br />

20 Prozent beim Anteil an der Stromerzeugung.<br />

Davon können andere Länder<br />

nur träumen.<br />

Ein langer Weg bis zur Million<br />

Nur drei Beispiele für Zahlen, die Erfolge<br />

belegen. Andere Zahlen zeigen, dass es<br />

noch viel Potenzial gibt. So sind aktuell<br />

etwa 4.500 Elektrofahrzeuge in Deutschland<br />

angemeldet. Ein weiter Weg bis<br />

zur für 2020 angepeilten Million. Unter<br />

dem Eindruck der Katastrophe von Fukushima<br />

will Deutschland spätestens<br />

2022 auf eigene Kernenergie verzichten.<br />

Woher kommt der Strom dann? 2050<br />

jedenfalls soll der Anteil erneuerbarer<br />

Energien an der Stromerzeugung mindestens<br />

80 Prozent betragen.<br />

Böse Zungen mögen solche Ziele als Augenwischerei<br />

bezeichnen. Fakt ist jedoch:<br />

Deutschland gehört weltweit zu den Ländern<br />

mit der ehrgeizigsten <strong>Nachhaltigkeit</strong>sstrategie.<br />

Und während rings um uns<br />

nach wie vor weite Teile Europas mit den<br />

Folgen der Krise kämpfen, steht die deutsche<br />

Volkswirtschaft solide da. Um diese<br />

Position zu halten, müssen die Chancen<br />

neuer gesellschaftlicher und wirtschaftlicher<br />

Handlungsfelder ergriffen werden.<br />

Etwa, wenn in Modellregionen neue<br />

Formen der Mobilität erprobt werden,<br />

indem Fahrzeugindustrie, öffentliche<br />

Infrastruktur und Energieerzeuger mit<br />

der Öffentlichkeit zusammenarbeiten.<br />

Etwa, wenn neue Gesetze helfen, die Abfallwirtschaft<br />

zu einer Kreislaufwirtschaft<br />

umzubauen, in der es darum geht,<br />

Rohstoffe wiederzugewinnen, statt Müll<br />

zu entsorgen. Etwa, wenn schon heute<br />

die Windenergiebranche über 120.000<br />

Menschen Arbeit gibt.<br />

Atomausstieg als Techniktreiber<br />

Potenziale ergeben sich überall. <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />

ist letztendlich ein Paradigma,<br />

„Nur was wir messen können, lässt sich auch steuern!“<br />

Wer macht mit, wenn<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong> weh tut?<br />

Das Motto „Mitmachen, solange es nicht<br />

weh tut“ finden Sie in allen Lebenslagen.<br />

Der kurze Schmerz in Form des Geldverlustes<br />

wird Ihnen unmittelbar bewusst.<br />

Sei es beim Tanken oder beim Einkaufen.<br />

Bei langfristigen Investitionen hingegen<br />

steht die Anfangsinvestition im Fokus,<br />

ohne die <strong>Nachhaltigkeit</strong> zu prüfen. Der<br />

Gedanke an den nachhaltigen Einsatz<br />

von Energie kommt meist erst mit der<br />

Jahresendabrechnung.<br />

Welche Alternativen sehen Sie?<br />

Stellen Sie sich vor, Sie fahren mit Ihrem<br />

Auto jede Woche tanken und bekommen<br />

keinen Beleg, sondern zahlen der Tankstelle<br />

jeden Monat einen Abschlag. Ende<br />

des Jahres kommt eine Abrechnung. So<br />

wie in Millionen von Haushalten. Darum<br />

geht es. Nur was wir messen können, lässt<br />

sich auch steuern. Dass JUNG KNX-System<br />

unterstützt Sie dabei, die Energie effizient<br />

zu nutzen. Sind die Fenster geöffnet,<br />

schaltet die Heizung ab. Ist niemand im<br />

Raum, geht das Licht aus. Ist die Raumluft<br />

zu feucht, erhalten Sie einen Hinweis. Mit<br />

dem JUNG KNX-System haben Sie den<br />

Energieverbrauch im Griff.<br />

Was verbindet ein KNX-System<br />

mit <strong>Nachhaltigkeit</strong>?<br />

Dieses Assistenzsystem ermöglicht den<br />

ressourcenschonenden Einsatz von Energie.<br />

So gibt es immer mehr Geräte im<br />

Haushalt. Erst wenn Sie sehen, wie viel<br />

Sie verbrauchen, nehmen Sie den Fuß vom<br />

Gas. Nur so erreichen Sie einen nachhaltigen<br />

Beitrag <strong>zum</strong> Energieverbrauch. Sehen<br />

das zwangsläufig alle ökologischen, ökonomischen<br />

und sozialen Bereiche durchdringt,<br />

unabhängig aller Zahlenspiele.<br />

Man muss kein Weltverbesserer sein, um<br />

zu erkennen, dass sich ressourcenschonendes<br />

Wirtschaften in einem Weltmarkt<br />

mit ständig steigenden Rohstoffpreisen<br />

schlicht lohnt. Da wird <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />

zur Kostenoptimierungsstrategie, die<br />

zugleich die Umwelt schont und Kundenansprüche<br />

bedient.<br />

Im aktuellen Fortschrittsbericht zur nationalen<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong>sstrategie heißt es:<br />

„Deutschland soll in Zukunft bei bezahlbaren<br />

Energiepreisen und hohem Wohlstandsniveau<br />

eine der energieeffizientesten<br />

und umweltschonendsten Volkswirtschaften<br />

der Welt werden.“ Das ist ein hoher<br />

Anspruch. Angesichts der heutigen technischen<br />

und gesellschaftlichen Möglichkeiten<br />

klingt er fast utopisch. Doch allein<br />

die Tatsache des geplanten Atomausstieges<br />

macht deutlich, dass uns als Gesellschaft<br />

gar nichts anderes übrig bleibt, als Kurs<br />

auf dieses Ziel zu setzen. Die Geschichte<br />

der flexiblen deutschen Wirtschaft und<br />

ihrer einfallsreichen Ingenieure zeigt, dass<br />

es erreichbar ist. Seien wir gespannt auf<br />

den <strong>Nachhaltigkeit</strong>sbericht für 2022. •<br />

Mit welchen Maßnahmen will Ihr Unternehmen seine CO 2 -Emissionen<br />

reduzieren?<br />

können Sie das am PC, einem Panel in der<br />

Wand, sogar auf Ihrem Smartphone.<br />

Ist soviel Technik nicht nur etwas<br />

für Großgebäude?<br />

Ganz und gar nicht. Mit nachhaltigen<br />

Steuerkonzepten statten wir Gebäude<br />

jeder Kategorie aus – das Umweltbundesamt<br />

in Dessau genauso wie moderne<br />

Einfamilienhäuser. Und im Zuge von<br />

energetischen Sanierungen kann das<br />

KNX-System zur nachhaltigen Bewirtschaftung<br />

auch in älteren Gebäuden integriert<br />

werden. <strong>Nachhaltigkeit</strong> ist kein<br />

Luxus, sondern eine Verpflichtung an<br />

die kommenden Generationen. Selbst<br />

wenn dies Investitionen erfordert, die am<br />

Anfang schwerfallen. Kurzfristig überzeugen<br />

zudem neu gewonnener Komfort<br />

und Sicherheit.<br />

•<br />

Quelle: WMF, BVI<br />

Interview<br />

Deniz Turgut, Leiter Marketing der Albrecht Jung <strong>GmbH</strong><br />

von Lena Winther<br />

Die gute, alte Kaufmannsehre – sie<br />

lebt derzeit wieder auf. Schon immer<br />

gehörte es <strong>zum</strong> Kodex eines jeden erfolgreichen<br />

Unternehmers, seine Verantwortung<br />

wahrzunehmen. Heute spielen<br />

der ehrbare und ethische Umgang mit<br />

Personal und verwendeten Ressourcen<br />

eine große Rolle.<br />

Der Begriff „Wertebasierte Unternehmensführung“<br />

ist vor allem nach der<br />

Finanzkrise wieder in aller Munde. Dass<br />

Unternehmer sich diesem Grundsatz<br />

verstärkt verschreiben, belegt die Führungskräftebefragung<br />

2012 der „Wertekommission<br />

– Initiative Werte Bewusste<br />

Führung“. Laut der Studie glauben von<br />

mehreren Hundert befragten Führungskräften<br />

aus ganz Deutschland rund 80<br />

Prozent, dass der Stellenwert von Werten<br />

noch weiter wachsen wird. Und sogar<br />

fast 100 Prozent gaben an, dass sie den<br />

Beitrag von glaubwürdigen Wertesystemen<br />

<strong>zum</strong> Unternehmenserfolg als sehr<br />

hoch einschätzen.<br />

Werbebeitrag<br />

Das Experiment Deutschland<br />

Ein Modell für wirtschaftlichen Klimaschutz.<br />

Unternehmen als Corporate Citizens<br />

Die Erwirtschaftung von Profit steht<br />

keinesfalls im Gegensatz zu sozialem<br />

und ökologischem Engagement. So<br />

trägt eine verantwortungsvolle <strong>Nachhaltigkeit</strong>spolitik<br />

dazu bei, sich vom<br />

Wettbewerb abzuheben und auch die<br />

Unternehmensmarke zu profilieren.<br />

Unternehmen wollen sich verstärkt als<br />

„Corporate Citizens“ verstehen und ihren<br />

Bürgerpflichten nachkommen. Woran<br />

ein Einzelner scheitern mag, ist für sie<br />

realisierbar, etwa die Gründung von<br />

Stiftungen beziehungsweise das Engagement<br />

im Umwelt- und Klimaschutz<br />

oder in der Entwicklungshilfe.<br />

Insbesondere größere Unternehmen sind<br />

sich ihrer sozialen Verantwortung oder,<br />

neudeutsch, „Corporate Social Responsibility“<br />

(CSR) bewusst. CSR-Programme<br />

sind zunehmend institutionalisiert. Dies<br />

birgt auch Gefahren. Etwa, wenn Engagement<br />

lediglich als weiterer „Prozess“<br />

angesehen wird, anstatt individuell<br />

und kreativ zu bleiben und wirklich<br />

der Gesellschaft nutzen soll. So gehen<br />

Unternehmen sicherlich den falschen<br />

Weg, wenn sich CSR <strong>zum</strong> Standard entwickelt<br />

und zur Pflichtübung oder gar<br />

Aufpolierungs-Maßnahme des eigenen<br />

Image verkommt.<br />

Unter dem grünen Mantel<br />

Problematisch wird es, wenn Firmen<br />

„Grünfärberei“ oder „Greenwashing“ betreiben.<br />

Das trifft zu auf Unternehmen,<br />

die sich <strong>Nachhaltigkeit</strong>sstrategien durch<br />

Dr. Ignacio Campino: „Unternehmen sollen mit gutem Beispiel<br />

vorangehen und zeigen, dass Klimaschutz möglich<br />

und zugleich wirtschaftlich ist.“<br />

Die deutsche Regierung hat den Atomausstieg<br />

beschlossen und behält<br />

gleichzeitig die Klimaschutzziele bei.<br />

Dies ist eine große Herausforderung für<br />

die Gesellschaft insgesamt, auch wenn<br />

dies zurzeit nicht so zu sein scheint.<br />

Unter Herausforderung versteht man<br />

heute eher die Finanzkrise südeuropäischer<br />

Länder als die Energiewende<br />

und den Klimaschutz. Diese Krise wird<br />

harte Konsequenzen haben und Spuren<br />

hinterlassen – aber sie wird überstanden<br />

werden. Die Akkumulation von<br />

CO 2 in der Atmosphäre geht jedoch<br />

weiter und die Auswirkungen werden<br />

auch nach überstandener Krise bestehen<br />

bleiben. Die vor wenigen Wochen<br />

wieder aufgeflammte Diskussion über<br />

die angeblich überbewertete Rolle der<br />

CO 2 -Emissionen und die unterbewertete<br />

Auswirkung der Sonnenaktivität<br />

versucht die Öffentlichkeit zu beruhigen.<br />

Diese Thesen sind wissenschaftlich<br />

nicht haltbar und können nur eine<br />

Verzögerung der Einleitung geeigneter<br />

Maßnahmen bewirken.<br />

Dem Klimaschutz verpflichtet<br />

Die aktuelle Situation verlangt von allen<br />

erhebliche Anstrengungen für mehr<br />

Energieeffizienz und die Suche nach<br />

weiteren Potenzialen zur Senkung des<br />

Energieverbrauchs um die gesetzten Klimaschutzziele<br />

auch nach dem Atomausstieg<br />

zu erreichen.<br />

Im Jahr 1995 hat sich die Deutsche<br />

Telekom als einer der ersten DAX30-<br />

Unternehmen dem Klimaschutz verpflichtet<br />

und verbindliche CO 2 -Reduktionsziele<br />

in den Unternehmenszielen<br />

festgeschrieben. Wir setzen uns eigene,<br />

geschickte PR auf die Fahnen schreiben.<br />

Sie stellen ihre Aktivitäten als besonders<br />

ökologisch, klimafreundlich oder fair<br />

dar. Einzelne Aktionen werden hervorgetan,<br />

während ein umweltverschmutzendes<br />

Kerngeschäft gegebenenfalls<br />

vertuscht wird.<br />

Unternehmensverantwortung – ein weiter<br />

Begriff, der auch interne Strukturen<br />

im Unternehmen selbst umfasst. Die<br />

Verantwortung durchzieht die Wertschöpfungskette<br />

genau wie ethisch<br />

korrekte und faire Mitarbeiterführung.<br />

Umweltbewusstsein in Bereichen wie<br />

Einkauf oder der Logistik ist gefragt,<br />

aber auch die Herstellung eines Klimas,<br />

in dem sich die Beschäftigten wohlfühlen<br />

und sich verwirklichen können.<br />

Das kann durch Sportangebote, eine<br />

gute betriebliche Gesundheitsvorsorge,<br />

regelmäßige Fortbildungen oder auch<br />

Incentive-Maßnahmen erfolgen. Auch<br />

Familienfreundlichkeit, etwa durch die<br />

Einrichtung flexibler Arbeitszeiten oder<br />

eines Betriebskindergartens, gehört zur<br />

verantwortungsvollen Führung.<br />

Generell lässt sich feststellen: Wer im Interesse<br />

von Umwelt und Gesellschaft handelt,<br />

bekommt auch etwas zurück. Wirtschaftlichen<br />

Erfolg, einen guten Ruf und<br />

das Wissen, seinen Pflichten als „ehrbarer<br />

Kaufmann“ adäquat nachzukommen. •<br />

ambitionierte Klimaschutzziele: eine<br />

Reduktion der CO 2 -Emissionen um 40<br />

Prozent bis 2020 in Deutschland (auf<br />

Basis von 1995).<br />

Unser Beitrag<br />

Eine der Maßnahmen ist die Green-<br />

Car-Policy. Bis <strong>zum</strong> Jahr 2015 sollen die<br />

CO 2 -Emissionen neuer PKW in unserer<br />

deutschen Fahrzeugflotte im Schnitt bei<br />

110 Gramm pro Kilometer liegen. Zum<br />

Vergleich: die Europäische Union fordert<br />

eine Reduzierung auf 120 Gramm<br />

bis 2015.<br />

Zudem arbeiten wir an der Internationalisierung<br />

unserer Klimaschutzstrategie.<br />

Auf Basis konzernweiter Vorgaben<br />

und lokaler Potenziale wollen wir für<br />

unsere Auslandsgesellschaften individuelle<br />

Reduktionsziele definieren.<br />

Außerdem prüfen wir die Möglichkeit<br />

Klimaschutzkriterien bei Investitionen<br />

zu berücksichtigen. Zusätzlich wollen wir<br />

in Zukunft den CO 2 -Ausstoß innerhalb<br />

der gesamten Wertschöpfungskette unserer<br />

Produkte beachten. Bis diese Vorstellungen<br />

in konkreten Zielen münden,<br />

liegt allerdings ein langer Weg vor uns.<br />

Denn alle diese Maßnahmen müssen in<br />

einem wirtschaftlichen Rahmen realisiert<br />

werden. Durch den Einsatz „grüner“<br />

Innovationen kann eine nachhaltige<br />

Unternehmenspräsentation<br />

Reduzierung der operativen Ausgaben<br />

(OPEX) erreicht werden. Damit trägt<br />

der Klimaschutz <strong>zum</strong> Unternehmenserfolg<br />

bei.<br />

Als Telekommunikationsunternehmen<br />

haben wir aber auch Möglichkeiten,<br />

Lösungen anzubieten, mit denen CO 2 -<br />

Emissionen reduziert werden können.<br />

Diese können dazu beitragen, dass der<br />

sogenannte Carbon-Footprint der Gesellschaft<br />

verkleinert wird. Beispielhaft sei<br />

hier das neue Geschäftsfeld der DTAG<br />

„Energie“ genannt: Der Aufbau intelligenter<br />

Stromnetze (Smart Grid) und<br />

der Einsatz intelligenter Stromzähler<br />

(Smart Meters) können einen Beitrag<br />

zur Reduzierung des CO 2 -Ausstoßes<br />

leisten. Indem wir den Stromverbrauch<br />

für unsere Kunden transparent machen,<br />

tragen wir dazu bei, Strom und Geld zu<br />

sparen.<br />

Das Experiment Deutschland ist ohne<br />

Zweifel eine große Herausforderung für<br />

unser Land, die wir meistern müssen.<br />

So könnte ein Modell für eine emissionsarme<br />

Gesellschaft entstehen. •<br />

Weitere Informationen<br />

www.telekom.com/verantwortung


6 nachhaltigkeit eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages nachhaltigkeit 7<br />

artikel Recycling und Abfallwirtschaft<br />

Im Kreis herum<br />

Recycling ist mehr als Mülltrennung. Es geht um die Rückgewinnung wertvoller Rohstoffe. Vielleicht irgendwann zu 100 Prozent – dann wird‘s rund.<br />

artikel Energieeffizienz<br />

So kommt Energie voll zur Entfaltung<br />

Smart Grids haben großes Potenzial, um künftig die Abläufe in den Betrieben und Privathaushalten zu optimieren<br />

von Otmar Rheinhold<br />

Über unseren ausgeprägten Hang zur<br />

Mülltrennung machen wir selbst am<br />

meisten Witze. Vielleicht, weil vielen<br />

Menschen der Sinn des Ganzen nurmehr<br />

vage klar ist und das ewige Sortieren so<br />

gesehen durchaus komisch wirkt. Zur<br />

Erinnerung also: Mülltrennung ist die Voraussetzung<br />

für erfolgreiches Recycling.<br />

Recycling führt zu mehr <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />

unserer Wirtschaft und rettet wertvolle<br />

Rohstoffe. Deshalb hat es sich zu einem<br />

bedeutenden Wirtschaftszweig entwickelt<br />

– und das wird auch so weitergehen.<br />

Pflicht <strong>zum</strong> noch mehr Sammeln<br />

Mitte des Jahres wird das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz<br />

(KrWG) in Kraft treten.<br />

Es hat auch <strong>zum</strong> Ziel, die Bedeutung des<br />

Recyclings als Teil der Rohstoffgewinnung<br />

zu stärken. Etwa, indem es die Rolle<br />

der Privatwirtschaft in der Entsorgung<br />

und Wiederverwertung betont. Für den<br />

Mülltrenner ist das zunächst egal. Viele<br />

Haushalte haben schon heute Tonnen für<br />

Glas, Papier, Leichtverpackungen („Grüner<br />

Punkt“) und den Restmüll im Hof<br />

stehen. In vielen Kommunen wird dazu<br />

noch Bioabfall gesammelt, einige Städte<br />

experimentieren mit der Wertstofftonne,<br />

die unter anderem alle Arten von Plastik<br />

INTERVIEW Life-Cycle-Management<br />

„Nachhaltig Konstruieren als Basis“<br />

Uwe Burk, Country Manager Central Europe,<br />

SolidWorks Deutschland <strong>GmbH</strong><br />

Was hat CAD-Software mit dem<br />

<strong>Thema</strong> <strong>Nachhaltigkeit</strong> zu tun?<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong> beginnt in der frühen<br />

Phase der Planung und Konstruktion eines<br />

Produktes: Hersteller können bereits<br />

zu Entwicklungsbeginn Einfluss auf alle<br />

Phasen des Lebenszyklus nehmen. Intelligente<br />

Konstruktionssoftware hilft<br />

den Entwicklungsteams dabei, von der<br />

ersten Idee an umweltverträglich und<br />

ökonomisch sinnvoll zu agieren.<br />

Was ist mit Hilfe von Softwarelösungen<br />

für <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />

heute möglich?<br />

Mit Hilfe von intelligenter Software lässt<br />

sich die Ökobilanz eines Produktes über<br />

dessen gesamte Lebensdauer ermitteln,<br />

vom Rohstoffabbau über die Fertigung<br />

bis hin zur Nutzung und Entsorgung.<br />

Das heißt, Ingenieure können Umwelteinflussfaktoren<br />

wie CO 2 -Emission<br />

und Energiebedarf – also den „ökologischen<br />

Fußabdruck“ eines Produktes<br />

– bereits am PC auswerten. Durch das<br />

so optimierte Produktdesign lassen<br />

sich Ressourcen sinnvoll nutzen und<br />

Umweltbelastungen reduzieren – die<br />

besten Voraussetzungen für ökologische<br />

Innovationen.<br />

Stichwort „ökonomisch sinnvoll“:<br />

Wie lässt sich „grünes“<br />

Design mit den wirtschaftlichen<br />

Zielen eines Unternehmens<br />

vereinbaren?<br />

Umweltverträgliche Produkte und deren<br />

umweltfreundliche Herstellung sind<br />

längst nicht mehr mit zusätzlichen Kosten<br />

gleichzusetzen: Unternehmen und<br />

auch Verbraucher haben verstanden,<br />

dass mit der umweltbewussten Konzeption<br />

eines Produktes vielmehr zahlreiche<br />

Chancen einhergehen. Es gilt also,<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong> bereits im Entstehungsprozess<br />

fest zu verankern. Wenn Ingenieure<br />

über die möglichen Auswirkungen<br />

eines Produktes auf die Umwelt schon in<br />

jedem Schritt der Konstruktionsphase<br />

automatisch informiert werden, entsteht<br />

nicht nur ein nachhaltiges Produkt –<br />

vielmehr sind in der Regel zusätzlich<br />

Leistungs- und Kostenoptimierungen<br />

möglich.<br />

•<br />

und Metall aufnimmt. Ab 2015 wird die<br />

Sammelei Pflicht: Paragraf 14 Absatz 1<br />

des KrWG fordert flächendeckend die<br />

getrennte Sammlung von Bioabfällen<br />

sowie von Papier-, Metall-, Kunststoffund<br />

Glasabfällen – letztere Gruppe <strong>zum</strong><br />

Beispiel in der Wertstofftonne. Die könnte<br />

dann längst gängige Praxis offiziell machen:<br />

In die Tonne für die Leichtverpackungen<br />

kommt ja schon heute alles, was<br />

irgendwie nach Plastik aussieht ...<br />

Ziel des Ganzen ist, diese Abfälle als Rohstoffe<br />

der Wirtschaft wieder zuzuführen,<br />

und dabei die EU-Vorgaben zu überschreiten:<br />

bis 2020 eine Recyclingquote für<br />

Siedlungsabfälle insgesamt von mindestens<br />

65 Prozent (statt der EU-Vorgabe von<br />

50 Prozent für Papier, Metall, Kunststoff<br />

und Glas), für Bau- und Abbruchabfälle<br />

eine stoffliche Verwertungsquote von<br />

mindestens 70 Prozent.<br />

Zur Orientierung: Papier wird in<br />

Deutschland zu fast 100 Prozent wiederverwertet.<br />

Kupfer laut einiger Sichtweisen<br />

zu circa 50 Prozent, während es<br />

bei den Getränkekartons über 60 – oder<br />

lediglich 35 Prozent seien. Die Gründe<br />

für die unterschiedlichen Werte sind<br />

vielfältig. Einer liegt in der Bedeutung<br />

von „wiederverwertet“: Wenn dies nämlich<br />

thermisch geschieht, wird schlicht<br />

verbrannt.<br />

Anzeige<br />

Unsere Verantwortung – ein gesunder Kreislauf<br />

Unser Denken<br />

Grundlage und Ziel unserer Arbeit<br />

ist der langfristige und nachhaltige<br />

Schutz der Umwelt.<br />

Unser Handeln<br />

Mit innovativer Umwelttechnologie<br />

leisten wir einen Beitrag zur<br />

Ressourcenschonung und <strong>zum</strong><br />

Klimaschutz.<br />

Unsere Zukunft<br />

Die Verantwortung für die nachkommenden<br />

Generationen ist Teil<br />

unserer Unternehmensethik.<br />

Sie haben noch keinen zuverlässigen Partner für die intelligente und technische Verwertung<br />

Ihres Abfalls gefunden? Sprechen Sie uns an – wir unterstützen Sie gerne!<br />

PDR Recycling <strong>GmbH</strong> + Co KG<br />

Rolf Apfeld<br />

Am alten Sägewerk 3 · 95349 Thurnau<br />

Telefon: 09228 950-200<br />

info@pdr.de · www.pdr.de<br />

Von der Wiege bis – zur Wiege<br />

Optimierungsmöglichkeiten liegen natürlich<br />

auch in den Produkten selbst.<br />

Traditionellerweise basieren sie auf<br />

der Abfallvermeidung – also auf dem<br />

sparsamen Einsatz von Rohstoffen.<br />

Muss denn jede Gurke einzeln eingeschweißt<br />

sein? Sparsamer Einsatz<br />

einerseits, verbesserte Rückführungsquoten<br />

andererseits können aber nie<br />

einen 100-prozentigen Kreislauf ermöglichen,<br />

wenn man am Ende aus dem<br />

Müll nichts mehr machen kann – weil<br />

der Werkstoff ungeeignet ist. Wirklich<br />

zu Ende denken will das Prinzip<br />

des Kreislaufes deshalb die „cradle to<br />

cradle“-Philosophie, also: das „Von der<br />

Wiege bis zur Wiege“-Prinzip. Sprich:<br />

Allem, was am Ende „abfällt“, wohnt ein<br />

neuer Anfang inne. Umweltfreundlich<br />

verrottende Sitzbezüge etwa. Essbares<br />

Einweggeschirr. Abgase, die aufgefangen<br />

werden und erneut der Energiegewinnung<br />

dienen. Produkte, die so<br />

designt sind, dass sich alle ihre Teile<br />

vollständig wiederverwerten lassen.<br />

Vielen scheint das Träumerei. Ansporn<br />

sollte es uns dennoch sein. Schon allein,<br />

weil die ganze Mülltrennerei dann wieder<br />

einen Sinn bekommt – oder einfach<br />

alles auf dem Kompost landen darf. •<br />

von Tobias Lemser<br />

Heizung und Warmwasser sind mit<br />

fast 90 Prozent des Gesamtenergiebedarfs<br />

die größten Energieverbraucher<br />

in privaten Haushalten. Zwar haben laut<br />

der Vereinigung der deutschen Zentralheizungswirtschaft<br />

rund zwei Drittel<br />

aller Hausbesitzer in den vergangenen<br />

zwei Jahren sowohl Modernisierungsals<br />

auch Reparaturarbeiten an ihren<br />

Heizungsanlagen durchführen lassen.<br />

Dennoch stecken hier immer noch sehr<br />

große Einsparpotenziale. Gerade einmal<br />

zehn Prozent aller 18 Millionen<br />

Heizungsanlagen in Deutschland laufen<br />

effizient.<br />

Hybridlösungen versprechen<br />

viel Wärme<br />

Wer umrüstet, sollte nicht ausschließlich<br />

die Investitionskosten im Blick haben,<br />

sondern ebenso die ungenutzten Effizienzpotenziale<br />

ins Auge fassen. Kleine<br />

Blockheizkraftwerke, aber auch mit<br />

Heizöl oder Erdgas betriebene Brennwerttechnik<br />

in Verbindung mit einer<br />

solarthermischen Anlage zur Warmwasserbereitung<br />

und Heizungsunterstützung<br />

bieten sich hierbei in erster<br />

Linie an. Vorteil der Brennwerttechnik:<br />

Im Gegensatz zu herkömmlichen<br />

Heizkesseln setzen Brennwertkessel<br />

auch die Kondensationswärme des Wasserdampfes<br />

im Abgas in Energie um,<br />

sodass der Energiegehalt des Brennstoffes<br />

fast vollständig genutzt werden<br />

Werbebeitrag<br />

Energieeffizienz – aus Verantwortung für Umwelt und Mensch<br />

Energieeffizienzlösungen sind ein Produkt aus energiewirtschaftlichen Innovationen, betriebswirtschaftlicher Optimierung und Kundennähe.<br />

Energieeffizienz ist einer der Schlüssel<br />

<strong>zum</strong> Gelingen der Energiewende.<br />

Die 90 Partnerunternehmen der Thüga-<br />

Gruppe entwickeln Konzepte, um ihre<br />

Kunden dabei zu unterstützen, Energie<br />

einzusparen, effizienter zu nutzen und<br />

zu erzeugen. Denn vom intelligenten<br />

Umgang mit Energie profitieren die Umwelt,<br />

das Klima und damit die Menschen<br />

in den kommunalen Lebensräumen. Ab<br />

2012 werden die 90 kommunalen Versorger<br />

dabei von der Thüga Energieeffizienz<br />

<strong>GmbH</strong> unterstützt. Gemeinsam entwickeln<br />

sie Energieeffizienzmaßnahmen.<br />

Klimaschonend und<br />

effizient heizen<br />

Ein riesiges Effizienzpotenzial schlummert<br />

im Bereich des Wärmemarktes.<br />

Von den 17,8 Millionen Heizungsanlagen<br />

die bundesweit im Einsatz sind,<br />

gelten rund 10 Millionen Anlagen als<br />

veraltet. Würden diese durch moderne<br />

Heizungssysteme ausgetauscht, könnte<br />

ein erheblicher Teil der bis 2020 angestrebten<br />

Energieeinsparungen von<br />

20 Prozent erreicht werden. Eine attraktive<br />

Möglichkeit zur Modernisierung<br />

stellen Mini-Blockheizkraftwerke<br />

(Mini-BHKW) dar. Diese hocheffiziente<br />

kann. Überhaupt punkten, gerade vor<br />

dem Hintergrund steigender Energiepreise,<br />

zunehmend Hybridlösungen.<br />

Während im Sommer beispielsweise<br />

Sonnenenergie das Wasser im Haushalt<br />

erwärmt, sorgen in der Übergangszeit<br />

Kamin- oder Kachelöfen und in der<br />

kalten Jahreszeit Brennwertkessel für<br />

behagliche Wärme.<br />

Einsparmöglichkeiten von noch beträchtlicherem<br />

Ausmaß lassen sich jedoch im<br />

gewerblichen Bereich erzielen. Insbesondere<br />

Industrieöfen und Technologien mit<br />

hohem Verbreitungsgrad wie Pumpen<br />

verbrauchen große Mengen an Energie.<br />

Gelingt es den Unternehmen etwa bei<br />

Pumpensystemen Reibungsverluste zu<br />

minimieren, können sie die Produktion<br />

steigern. Zusätzlich lassen sich durch den<br />

Einsatz neuester Umwelttechnologie bei<br />

der Drucklufterzeugung, -aufbereitung<br />

und -verteilung bis zu 30 Prozent Energie<br />

einsparen.<br />

Mit Smart Grids Bares sparen<br />

Darüber hinaus haben sogenannte<br />

Smart Grids großes Potenzial, um<br />

künftig die Abläufe in den Betrieben<br />

zu optimieren. Sie sind nicht nur in der<br />

Lage, energieintensive Maschinen vor<br />

allem dann anzuschalten, wenn der<br />

Strom preiswerter ist, sondern auch<br />

erneuerbare Energien, wie etwa auf dem<br />

Fabrikdach befindliche solarthermische<br />

Anlagen, intelligent einzubinden.<br />

Wird der Strom nicht komplett genutzt,<br />

können ihn die Betriebe ins Stromnetz<br />

Art der Energienutzung will die Thüga<br />

Energieeffizienz gemeinsam mit ihren<br />

Partnerunternehmen stärker im Markt<br />

etablieren. Ein Mini-BHKW macht sich<br />

die Kraft-Wärme-Kopplung zunutze. Im<br />

Gegensatz zur konventionellen Heizung<br />

produziert es durch die Verbrennung<br />

von Gas Wärme und Strom gleichzeitig.<br />

Die erzeugte Wärme kann <strong>zum</strong> Heizen<br />

und zur Warmwasserbereitung genutzt<br />

werden. Gegenüber einer alten Öl- oder<br />

Gasheizung können Gewerbekunden,<br />

Kommunen und Hausbesitzer mit einem<br />

Mini-BHKW bis zu 50 Prozent<br />

CO 2 -Emissionen vermeiden und bis zu<br />

25 Prozent ihrer Energie- und Betriebskosten<br />

sparen.<br />

Funktionsweise eines Mini-Blockheizkraftwerks<br />

Gas<br />

Quelle: Thüga Energieeffizienz <strong>GmbH</strong><br />

Mini-BHKW<br />

Strom<br />

Wärme<br />

Welche Chancen und Möglichkeiten bietet Ihrer Meinung nach<br />

Smart Metering?<br />

Quelle: Logica Business Consulting 2011<br />

Deutschland; Energieversorger, 25 Befragte<br />

einspeisen und so zusätzliche Einnahmen<br />

erwirtschaften. Nicht zuletzt machen<br />

sich die Unternehmen sogenannte<br />

Smart Meter zunutze. Sie helfen unter<br />

anderem, sich einen exakten Überblick<br />

über die Verbrauchsdaten einzelner Maschinen<br />

zu verschaffen und Lastspitzen<br />

zu identifizieren.<br />

Was großen Betrieben zu erheblichen<br />

Effizienzgewinnen verhilft, lohnt sich<br />

ebenso in kleinen Privathaushalten.<br />

Zwar wird durch Smart Meter Energie<br />

nicht direkt gespart, jedoch können<br />

Verbraucher durch deren Einsatz den<br />

Energieverbrauch clever beeinflussen.<br />

Intelligente Haushaltsgeräte wie technologisch<br />

ausgereifte Spül- oder auch<br />

Gute Zeiten für Modernisierer<br />

und Bauherrn<br />

Energiesparen wird in Deutschland belohnt.<br />

Über eine Milliarde Euro verteilt<br />

auf mehr als 6.000 bundesweite und<br />

regionale Förderprogramme stehen für<br />

Privat- und Geschäftskunden sowie für<br />

Kommunen jedes Jahr zur Verfügung.<br />

Dennoch werden viele Bauvorhaben nicht<br />

realisiert. Größtenteils liegt das daran,<br />

dass die Fördermöglichkeiten für die<br />

Kunden nicht transparent sind. Dabei<br />

würden sich viele Investitionen schon<br />

nach wenigen Jahren rechnen. Hier setzt<br />

das Angebot der Thüga Energieeffizienz<br />

an. Zusammen mit dem Stadtwerk vor<br />

Ort wird dem Kunden schon während<br />

Verbrauchsstrom<br />

Heizung<br />

Heizung<br />

öffentliches Stromnetz<br />

Warmwasser<br />

Waschmaschinen mit sogenannter „Optimized<br />

Start“-Funktion haben den großen<br />

Vorteil, auf variable Stromtarife vom<br />

Energieversorger reagieren zu können.<br />

Eine einfache Voreinstellung reicht aus,<br />

die Maschine exakt dann zu starten,<br />

wenn der Strom günstig ist. •<br />

Weitere Informationen<br />

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland:<br />

www.bund.net<br />

Verband der Elektrotechnik Elektronik<br />

Informationstechnik e.V. (VDE):<br />

www.vde.com<br />

der Vorbereitung des Bauvorhabens Unterstützung<br />

angeboten. Hat der Kunde<br />

sein Bauvorhaben geplant, dann schickt<br />

er die Kostenvoranschläge an das entsprechende<br />

Stadtwerk der Thüga-Gruppe.<br />

Dieses recherchiert tagesaktuell das bestmögliche<br />

Förderpaket und schickt dem<br />

Kunden vorbereitete Unterlagen, die er<br />

nur noch unterschreiben und versenden<br />

muss. Der Kunde erhält, wenn nötig auch<br />

Empfehlungen, was zu tun ist, damit Bauoder<br />

Sanierungsmaßnahmen bezuschusst<br />

werden sowie Optimierungsvorschläge.<br />

Mit diesen Angeboten leistet die Thüga-<br />

Gruppe einen wesentlichen Beitrag zu<br />

einer umweltschonenden, innovativen<br />

und nachhaltigen Energieversorgung. •<br />

Weitere Informationen<br />

Thüga Energieeffizienz <strong>GmbH</strong><br />

Nymphenburger Straße 39<br />

80335 München<br />

Tel.: 089 / 381 97-12 30<br />

Fax: 089 / 381 97-12 34<br />

info@effizienz.thuega.de<br />

www.effizienz.thuega.de<br />

Präsentation


8 nachhaltigkeit eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages<br />

artikel Klima- und Umweltschutz<br />

Klimaschutz fängt in den eigenen vier Wänden an<br />

Richtiges Dämmen und Lüften verringert den CO 2 -Ausstoß. Produktionsintegrierter Umweltschutz kommt zunehmend in Trend.<br />

Werbebeitrag<br />

In Hessen beginnt die Zukunft schon heute<br />

Die hessische Landesregierung setzt <strong>Nachhaltigkeit</strong>sstrategien in die Tat um. Und bezieht dabei jeden Bürger mit ein.<br />

präsentation<br />

von Tobias Lemser<br />

Deutschland ist weltweit einer der<br />

Vorreiter im Klimaschutz. Im Vergleich<br />

<strong>zum</strong> Jahr 1990 ging der Kohlendioxid-Ausstoß<br />

im Jahr 2010 um ein<br />

Viertel zurück. Laut Angaben des Umweltbundesamtes<br />

bedeutet dies einen<br />

Rückgang von knapp 300 Millionen Tonnen<br />

Kohlendioxid pro Jahr. Ziel ist es,<br />

bis 2020 die CO 2 -Emissionen insgesamt<br />

um 40 Prozent gegenüber dem Jahr 1990<br />

zu verringern.<br />

Werbebeitrag<br />

Produktpräsentation<br />

Tropenholz im Garten ist verzichtbar<br />

Erfindung eines Tischlermeisters macht Kiefer durch Wachs wetterfest.<br />

Ökologisches Terrassenholz „Made in Germany“<br />

– attraktiv und dauerhaft haltbar dank Wachs.<br />

Gut gedämmt ist halb geheizt<br />

Damit dies gelingt, gilt es regelmäßig,<br />

sämtliche Energieverbraucher auf den<br />

Prüfstand zu bringen. Immense Effizienzpotenziale<br />

liegen vor allem im Gebäudesektor.<br />

In Deutschland entfallen<br />

hierauf knapp 40 Prozent des gesamten<br />

Energieverbrauchs. Gerade über<br />

schlecht isolierte Dächer, Außenwände,<br />

Fenster oder sonstige Wärmebrücken<br />

entfleucht in vielen Häusern die meiste<br />

Energie. Besonders effektiv ist es daher,<br />

um Wärmeverluste zu vermeiden, dem<br />

Dach eine Dämmschicht zu verleihen.<br />

Ist das Dachgeschoss beheizt, lohnt es<br />

sich die Dachschrägen abzudichten.<br />

Wird dagegen der Raum direkt unter<br />

dem Dach lediglich als Abstellspeicher<br />

oder Trockenboden genutzt, macht es<br />

sich bezahlt, die oberste Geschossdecke<br />

von der Dachbodenseite zu dämmen.<br />

Für die Außenwände kommen je nach<br />

Beschaffenheit des Hauses Wärmedämmverbundsysteme<br />

infrage. Alternativ<br />

bietet es sich bei zweischaligen<br />

Außenwänden an, die vorhandene Luftschicht<br />

mit Dämmmaterialien zu füllen.<br />

Im Fensterbereich wiederum eignen sich<br />

als äußerst effiziente Varianten der Gebäudesanierung<br />

dreifach verglaste Fenster<br />

oder auch Vakuumverglasungen.<br />

Wer eine Holzterrasse bauen möchte,<br />

sieht sich einer großen Auswahl<br />

gegenüber – was soll nun in den Garten?<br />

Tropische Hölzer? Holz, mit Plastikteilen<br />

versetzt? Heimisches Holz wäre gut, aber<br />

hält das genug aus? Ja, dank der Erfindung<br />

eines deutschen Tischlermeisters<br />

– er entwickelte DAUERHOLZ. Für den<br />

ökologischen Werkstoff wird heimisches<br />

Kiefernholz mit Wachs getränkt. Durch<br />

die Konservierung ist es auf natürliche<br />

Weise gegen Holzschädlinge geschützt<br />

und ähnlich haltbar wie Bangkirai & Co.<br />

– darauf gibt es 15 Jahre Garantie. Das<br />

macht DAUERHOLZ zu einer umweltfreundlichen<br />

Tropenholz-Alternative.<br />

Produziert wird das patentgeschützte<br />

Wachsholz in Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Neben der Haltbarkeit und den<br />

ökologischen Vorzügen, bietet das Terrassenholz<br />

„Made in Germany“ auch<br />

interessante Designoptionen. Für die<br />

moderne „Schiffsplankenoptik“ auf der<br />

eigenen Terrasse sind die Dielen <strong>zum</strong><br />

Beispiel mit einer glatten Oberseite zu<br />

bekommen. DAUERHOLZ ist dazu splitterarm<br />

und rutschsicher – durch das<br />

Wachs wird die Oberfläche bei Nässe<br />

stumpf.<br />

Schon gewusst? Durch die Verwendung<br />

von heimischem Holz wird nicht nur<br />

der Regenwald geschützt, sondern auch<br />

die persönliche Kohlendioxid-Bilanz<br />

verbessert. Wird Holz verbaut, bleibt<br />

das klimaschädigende CO 2 dauerhaft<br />

gebunden. Legt man beispielsweise eine<br />

20 Quadratmeter große DAUERHOLZ-<br />

Terrasse an – mit Unterkonstruktion<br />

ca. 500 kg schwer – entzieht das der<br />

Atmosphäre rund eine Tonne Kohlendioxid.<br />

Die PEFC-Zertifizierung der<br />

DAUERHOLZ AG garantiert außerdem,<br />

dass nur Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft<br />

eingesetzt wird. •<br />

Weitere Informationen<br />

Erhältlich ist DAUERHOLZ im qualifizierten<br />

Holzfachhandel.<br />

Tel.: 040 / 23 644 899-0,<br />

info@dauerholz.de<br />

www.dauerholz.de<br />

Je besser das Gebäude gedämmt ist,<br />

desto mehr ist es jedoch erforderlich,<br />

der Lüftung Beachtung zu schenken.<br />

Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung<br />

arbeiten besonders effizient, da<br />

sie gegenüber herkömmlichen Anlagen<br />

große Mengen der eingesetzten Heizenergie<br />

einsparen. Bei diesem System<br />

wird über einen Ventilator warme verbrauchte<br />

Luft gegen vorgewärmte frische<br />

Luft ausgetauscht.<br />

Klimaschutz beginnt in der Produktion<br />

Zwar können durch zahlreiche Modernisierungsmaßnahmen<br />

in der Industrie<br />

große Mengen an Kohlendioxid<br />

eingespart werden, dennoch ist es<br />

wichtig, die CO 2 -Bilanz im gesamten<br />

Produktionszyklus zu betrachten. Es<br />

kommt insbesondere darauf an, Produkte<br />

branchenübergreifend umweltfreundlich<br />

herzustellen, zu transportieren<br />

und zu recyceln. Sogenannter<br />

Produktionsintegrierter Umweltschutz<br />

versucht also nicht erst im Nachhinein<br />

negative Umweltwirkungen zu vermindern,<br />

sondern bereits von Beginn<br />

an, durch die Eigenschaften der Produkte<br />

und das Gestalten der Produktionsverfahren<br />

Umweltbelastungen<br />

zu umgehen.<br />

Werbebeitrag<br />

Präsentation<br />

Wald für nachfolgende Generationen<br />

Holz(produkte) aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung – was bedeutet das?<br />

Es ist erfreulich, dass immer mehr<br />

Verbraucher beim Kauf von Holzund<br />

Papier auch auf die Herkunft der<br />

Produkte achten: Denn einem Holzoder<br />

Papierprodukt sieht man zunächst<br />

nicht an, ob das dafür eingesetzte Holz<br />

aus ökologisch fragwürdiger Quelle<br />

stammt oder aber aus verantwortungsvoller<br />

Waldwirtschaft hervorgeht.<br />

Gütesiegel, wie das PEFC-Siegel, helfen<br />

dem Verbraucher bei der Suche nach<br />

Produkten, bei denen der eingesetzte<br />

Holzrohstoff aus verantwortungsvollen<br />

Quellen stammt: Das PEFC-Siegel<br />

wird an Holz- und Papierprodukte aus<br />

nachweislich ökologisch, ökonomisch<br />

und sozial nachhaltiger Forstwirtschaft<br />

vergeben.<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong> bedeutet in der Forstwirtschaft<br />

zunächst, dass einem Wald<br />

nur maximal so viel Holz entnommen<br />

werden darf, wie auch nachwächst. In<br />

ökologischer Hinsicht wird Waldbewirtschaftung<br />

so gestaltet, dass der<br />

Wald ein sicherer Ort für Pflanzen<br />

und Tiere bleibt und seine Funktion<br />

als natürli-cher Schutz von Gewässern,<br />

Böden und Klima behält. Ökonomische<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong> bedeutet, dass der Wald<br />

seine Nutzungsfunktion erhält und wir<br />

sowie unsere nachfolgende Generation<br />

weiterhin Holz aus dem Wald gewinnen<br />

können. Denn Holz wird immer<br />

begehrter! In sozialer Hinsicht werden<br />

auch solche Aspekte berücksichtigt, die<br />

„Entscheidende Punkte sind dabei<br />

stoff- und energieeffiziente Verfahren,<br />

das Schließen von Kreisläufen und das<br />

Vermeiden von Schadstoffen und Emissionen“,<br />

sagt Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde,<br />

Generalsekretär der Deutschen<br />

Bundesstiftung Umwelt. Zusätzlich<br />

befasse sich Produktionsintegrierter<br />

Umweltschutz übergreifend auch mit<br />

sozialen und ökonomischen <strong>Nachhaltigkeit</strong>szielen,<br />

wie etwa Ökodesign und integrierter<br />

Produktpolitik. Weitere Ziele<br />

liegen darin, die Produktionskosten<br />

durch eine optimierte Ressourcennutzung<br />

zu reduzieren, die Produktionsabläufe<br />

und -sicherheit zu verbessern<br />

sowie die Entsorgungskosten zu minimieren.<br />

Abgesehen davon kann durch die sogenannte<br />

Grüne Produktion bei immer<br />

mehr Kunden ein wichtiger Impuls gesetzt<br />

werden, nachhaltige Produkte zu<br />

kaufen.<br />

•<br />

Weitere Informationen<br />

Deutsche Bundesstiftung Umwelt:<br />

www.dbu.de<br />

die Interaktion des Menschen mit dem<br />

Wald betreffen: Etwa die Wahrung der<br />

Rechte indigener Völker – ihre „Lebensgrundlage<br />

Wald“ darf nicht zerstört<br />

werden. Waldarbeiter dürfen nur mit<br />

entsprechender Fachausbildung sowie<br />

angemessener Ausrüstung <strong>zum</strong> eigenen<br />

Schutz in den Wäldern ihre Arbeit<br />

verrichten.<br />

Verbraucher können also mit gutem<br />

Gefühl zu Holzprodukten mit dem<br />

PEFC-Siegel greifen, denn so wird<br />

eine nachhaltige Waldbewirtschaftung<br />

nachweislich gefördert. •<br />

Weitere Informationen<br />

PEFC Deutschland e.V.<br />

Danneckerstraße 37<br />

70182 Stuttgart<br />

Tel.: 0711 / 24 84 006<br />

info@pefc.de<br />

www.pefc.de<br />

Ein Land macht sich bereit für die<br />

Zukunft der Energieversorgung.<br />

So lässt sich das besondere Engagement<br />

beschreiben, mit dem Hessen die<br />

Energiewende herbeiführt. Als wirtschaftsstärkstes<br />

Flächenland verfügt<br />

es über Infrastruktur, Kapital – und<br />

das wachsende Verantwortungsgefühl<br />

für folgende Generationen. Nun<br />

setzt Hessen auf die Weiterentwicklung<br />

und Neuausrichtung nachhaltiger<br />

Strategien mit einem starken Fokus auf<br />

der inhaltlichen Arbeit rund um die<br />

Energieversorgung der Zukunft. Die<br />

Regierung hat sich <strong>zum</strong> Ziel gesetzt,<br />

Überzeugungsarbeit zu leisten, sodass<br />

die Botschaft bis in die kleinste Kommune<br />

und bis zu jedem Unternehmer<br />

vordringt.<br />

Neue Strategien sollen<br />

gesetzlich verankert werden<br />

Voraussichtlich Ende Mai wird das neue<br />

Energiezukunftsgesetz in den Landtag<br />

eingebracht. Darin werden die im vergangenen<br />

Energiegipfel vereinbarten<br />

Ziele für das Land festgeschrieben. Umweltministerin<br />

Lucia Puttrich beschreibt<br />

es als einen „wichtigen Schritt für eine<br />

sichere, bezahlbare, umweltfreundliche<br />

und gesellschaftlich akzeptierte Energieversorgung<br />

bis 2050“. Ziele sind etwa<br />

die Deckung der Energieversorgung aus<br />

erneuerbaren Energien zu möglichst 100<br />

Prozent sowie die Steigerung der Gebäudesanierungsrate<br />

auf mindestens<br />

2,5 bis 3 Prozent. Auch sollen in den<br />

Regionalplänen Windvorrangflächen in<br />

einer Größenordnung von 2 Prozent der<br />

Landesfläche festgelegt werden.<br />

Das Gesetz ist wichtiger Bestandteil<br />

des großen Umsetzungskonzeptes<br />

der Landesregierung. Doch kann die<br />

Politik nur agieren, wenn auch die<br />

Bürger mitziehen. Bereits seit 2008<br />

verfolgt Hessen eine vielfältige <strong>Nachhaltigkeit</strong>sstrategie<br />

mit Projekten,<br />

Veranstaltungen und Aktionen. Im<br />

Juni 2011 wurde die Strategie auf der<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong>skonferenz weiterentwickelt.<br />

Die Schwerpunkte nun: die<br />

Förderung der Energieeffizienz und<br />

die Anregung intensiver Diskussionen<br />

auf allen Ebenen.<br />

Jeder Einzelne wird „mitgenommen“<br />

In Hessen hat man erkannt: Die Energiewende<br />

beginnt im Kleinen. Daher<br />

gibt das Land seinen Bürgern auch<br />

wichtige Werkzeuge an die Hand, die<br />

ihnen die Möglichkeiten aufzeigen, den<br />

eigenen Beitrag zu leisten. „Wer gut<br />

informiert ist, kann klüger handeln“, so<br />

Puttrich. Nichts sei so wichtig wie die<br />

Information und Aufklärung. Sie stehe<br />

an erster Stelle, weil sie die Grundlage<br />

für die Akzeptanz erneuerbarer<br />

Energien sei. Das zweite Standbein<br />

der hessischen Initiativen ist die Beratung<br />

und die Vermittlung von gezieltem<br />

Know-how, um Investitionen<br />

<strong>zum</strong> Ausbau erneuerbarer Energien<br />

und der Energieeffizienz anzukurbeln.<br />

Fehlt nur noch die Förderung. Und<br />

genau sie ist das dritte Standbein des<br />

Umsetzungskonzeptes. Allein für Maßnahmen,<br />

die in diesem Jahr begonnen<br />

werden, stehen zur Umsetzung der<br />

Energiegipfelziele 80 Millionen Euro<br />

zu Verfügung.<br />

Bürger zu informieren, sie zu beraten<br />

und „mitzunehmen“ – das ist dem<br />

Bundesland wichtig. Daher schiebt<br />

es zahlreiche Zusatzprojekte an, wie<br />

etwa die Akzeptanzinitiative „Windkraft“<br />

mit Regionalveranstaltungen<br />

oder auch eine Anzeigenkampagne in<br />

hessischen Zeitungen. Mit gezielten<br />

Weiterbildungsmaßnahmen, etwa für<br />

Architekten, Planer und Handwerker,<br />

wird die bestehende Hessische Energiesparaktion<br />

erweitert. Auf seinem<br />

neugestalteten Internetportal bezeichnet<br />

sich Hessen selbstbewusst<br />

als „Energieland“ (www.energieland.<br />

hessen.de).<br />

Essenziell: die Förderung von<br />

Forschung und Entwicklung<br />

Die Zukunft in Sachen Energiewende<br />

beginnt also schon heute in Deutschlands<br />

wirtschaftsstärkstem Flächenland.<br />

Unter anderem profitieren<br />

Unternehmen und Forschungseinrichtungen,<br />

werden doch in diesem Jahr<br />

neben laufenden Projekten auch noch<br />

Fördermittel von 5,35 Millionen Euro<br />

bereitgestellt. Die Technologieoffensive<br />

befasst sich mit der Entwicklung<br />

und Nutzung neuer Verfahren für erneuerbare<br />

Energien und Energieeffizienz.<br />

Hessen hat es erkannt: Zum<br />

Ausbau regenerativer Energien gehört<br />

die Unterstützung von Forschung und<br />

Entwicklung.<br />

Die Regierung beginnt vor<br />

der eigenen Haustür<br />

Ein Ziel, das sich das Land vornimmt,<br />

ist die energetische Sanierung von Gebäuden<br />

mit einer Rate von 2,5 bis 3 Prozent.<br />

Einsparerfolge bis zu 50 Prozent<br />

können erreicht werden. Und Hessen<br />

geht dabei als Vorbild voran, indem es in<br />

den kommenden Jahren 160 Millionen<br />

Euro in die Sanierung seiner eigenen<br />

Liegenschaften investiert und außerdem<br />

die Sanierung von kommunalen und<br />

privaten Gebäuden fördert. Dazu gehören<br />

etwa Heizungsumwälzpumpen in<br />

Ein- und Zweifamilienhäusern, was zu<br />

hohen Einsparungen führen kann.<br />

„Der Erfolg und die Geschwindigkeit hin<br />

zu einer sicheren, umweltfreundlichen,<br />

bezahlbaren zukünftigen Energieversorgung<br />

werden in hohem Maß davon<br />

abhängen, dass sich die Gesellschaft mit<br />

den notwendigen Maßnahmen identifiziert<br />

und jeder in Hessen seinen Beitrag<br />

zu einer Verringerung des Energieverbrauchs<br />

beziehungsweise zu einem zukunftsfähigen<br />

Energiemix leistet“, so<br />

Lucia Puttrich.<br />

Der Energiemix und seine<br />

Handlungsfelder<br />

Die Handlungsfelder dieses Energiemixes<br />

sind von der Regierung klar definiert.<br />

Hier muss viel fundamentale Arbeit<br />

geleistet werden. Dazu gehört <strong>zum</strong> Beispiel<br />

die Beauftragung und Umsetzung<br />

von Potenzialstudien für alle Arten der<br />

erneuerbaren Energien, die Änderung<br />

des Landesentwicklungsplans, oder<br />

auch die landesweite Vereinheitlichung,<br />

Vereinfachung und Beschleunigung des<br />

<br />

Verwaltungsaufwands in Bezug auf<br />

die Prüfung von Windenergieanlagen.<br />

Auch müssen Flächen ermittelt werden,<br />

die für die Errichtung von Anlagen<br />

aus naturschutzrechtlicher und wirtschaftlicher<br />

Sicht infrage kommen. Des<br />

Weiteren widmet man sich in diversen<br />

Maßnahmen den biogenen Reststoffen,<br />

der Bioerdgasproduktion und -nutzung,<br />

der Geothermie und Fotovoltaik. Im<br />

Bereich der Forschung setzt sich Hessen<br />

beispielsweise ein für den Ausbau umweltfreundlicher<br />

Energieerzeugung. Ein<br />

weiteres Handlungsfeld ist die Effizienz.<br />

Dazu gehört neben der energetischen<br />

Sanierung der Landesliegenschaften<br />

auch die Erstellung eines Sanierungsfahrplans<br />

für den gesamten hessischen<br />

Gebäudebestand, die Förderung von<br />

Passivhäusern, das attraktive Angebot<br />

„Energiepass Hessen“ oder auch Modellversuche,<br />

wie etwa Straßenbeleuchtung<br />

durch LED-Lampen.<br />

Das Handlungsfeld Infrastruktur ist<br />

ebenfalls von zentraler Bedeutung beim<br />

Energiemix. Dazu gehören der Ausbau<br />

und die Modernisierung von Netzen<br />

und die Vereinfachung der dazu nötigen<br />

Verfahren mit der gleichzeitigen Wahrung<br />

der Naturschutzregulierungen.<br />

Neben all diesen Handlungsfeldern<br />

hat die Landesregierung aber auch erkannt,<br />

wie wichtig die Akzeptanz in der<br />

Bevölkerung für die Umsetzung ihres<br />

Konzeptes ist.<br />

Hessen zeigt, wie es geht. Das beginnt<br />

mit einem intelligenten, auf das Land<br />

zugeschnittenen <strong>Nachhaltigkeit</strong>skonzept<br />

und klar definierten Energiezielen.<br />

Und es hört auf bei der Ansprache<br />

aller Zielgruppen: Bürgern, Unternehmen,<br />

Verbänden und Kommunen. Sie<br />

alle sollen eingebunden werden. Damit<br />

aus der Vision tatsächlich Wirklichkeit<br />

wird.<br />


10 nachhaltigkeit eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages nachhaltigkeit 11<br />

artikel <strong>Nachhaltigkeit</strong> entlang der Wertschöpfungskette<br />

Grüne Wertschöpfung als Erfolgsfaktor<br />

Die Betrachtung der gesamten Wertschöpfungskette ist der Schlüssel für die <strong>Nachhaltigkeit</strong>sstrategie eines zukunftsfähigen Unternehmens.<br />

von Nadine Effert<br />

In der heutigen Gesellschaft nimmt<br />

die nachhaltige Gestaltung der Wertschöpfungsketten<br />

in Unternehmen einen<br />

bedeutenden Stellenwert ein. Das Konzept<br />

der Green Supply Chain ist längst<br />

dem Stadium eines Trends entwachsen:<br />

Wer heute am Markt erfolgreich bestehen<br />

will, kommt um das <strong>Thema</strong> <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />

nicht mehr herum. Konsumenten<br />

erwarten nachweisbare Umweltfreundlichkeit;<br />

der Staat erlässt immer neue<br />

Umweltverordnungen; Investoren sehen<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong> als Indikator für eine<br />

langfristige Kapitalrentabilität und -sicherheit.<br />

Folglich bewerten immer mehr<br />

Unternehmen nachhaltiges Handeln in<br />

Beschaffung, Produktion und Logistik<br />

als ökonomischen Erfolgsfaktor.<br />

Umweltschutz entlang der<br />

Wertschöpfungskette<br />

Um den Ansprüchen an die grüne Wertschöpfung<br />

gerecht zu werden, ist es für<br />

Unternehmen unerlässlich, alle Stufen<br />

ihrer Wertschöpfungskette unter<br />

ökologischen und sozialen Aspekten zu<br />

betrachten und gezielte, an das Unternehmen<br />

angepasste <strong>Nachhaltigkeit</strong>sstrategien<br />

zu entwickeln. Die Forschung<br />

für die Produktion von morgen muss<br />

Werbebeitrag<br />

Stephan Weinen, Geschäftsführer der WISAG<br />

Energiemanagement <strong>GmbH</strong> & Co. KG.<br />

die <strong>Nachhaltigkeit</strong> als wichtiges Leitmotiv<br />

integrieren. Im Einkauf sollte<br />

die <strong>Nachhaltigkeit</strong> aller Lieferquellen<br />

sichergestellt sein. Dies bezieht sich vor<br />

allem auf die Umweltverträglichkeit der<br />

Produktion, der Lieferanten und die<br />

CO 2 -Emissionen sowie die Einhaltung<br />

sozialer Standards wie Arbeitsschutz der<br />

Mitarbeiter oder Vermeidung von Kinderarbeit.<br />

In der Produktion kommen<br />

Maßnahmen wie Ressourcenschonung,<br />

Einsatz von regenerativen Energien und<br />

moderne Heizungs- und Kühltechnik,<br />

energieeffiziente Produktions- und<br />

Montageverfahren sowie eine regelmäßige<br />

Wartung des Maschinenparks<br />

<strong>zum</strong> Tragen. Es gilt, die Supply Chain<br />

Herr Weinen, wie können Unternehmen<br />

ihre Energieeffizienz<br />

mithilfe der WISAG Energiemanagement<br />

erhöhen?<br />

Das ist eigentlich ganz einfach: Wir<br />

untersuchen bestehende technische<br />

Anlagen, die Energie verbrauchen und<br />

überlegen, welche Möglichkeiten es gibt,<br />

den Betrieb zu optimieren und den Verbrauch<br />

durch Umbau oder Erneuerung<br />

der Anlagen zu reduzieren.<br />

Wer sind denn Ihre Kunden?<br />

Unsere Kunden kommen vorrangig aus<br />

den Bereichen Industrie, Gesundheitswesen<br />

und öffentliche Hand, das heißt<br />

Landkreise, Städte und Gemeinden.<br />

Und das lohnt sich?<br />

Ja. Durch Energiesparmaßnahmen können<br />

Energieverbrauch und -kosten um<br />

bis zu fünfzig Prozent reduziert werden.<br />

Die notwendigen Investitionen lassen<br />

sich innerhalb weniger Jahre aus den<br />

Kosteneinsparungen refinanzieren.<br />

Neben den Beratungsleistungen bieten<br />

wir die Umsetzung der vorgeschlagenen<br />

Maßnahmen im Rahmen des sogenannten<br />

Einspar-Contractings an.<br />

Wie funktioniert das in der Praxis?<br />

Beim Einspar-Contracting erhält der<br />

Kunde heute die notwendigen Investitionen<br />

in Sanierung und Modernisierung<br />

seiner gebäudetechnischen Anlagen von<br />

uns. Zurückgezahlt werden die Investitionen<br />

später aus den erzielten Einsparungen.<br />

Dabei garantieren wir vertraglich<br />

die Höhe der Einsparungen über eine<br />

festgelegte Laufzeit. Unsere Vergütung<br />

hängt direkt vom Einsparerfolg ab.<br />

Für welche Gebäude eignet sich<br />

diese Energiedienstleistung?<br />

Vor allem für Gebäude, die älter als zehn<br />

Jahre sind. Interessant sind hier zuerst<br />

Gebäude mit relativ gleich bleibender<br />

Nutzung, wie Schulen, Schwimmbäder,<br />

Verwaltungsgebäude oder Krankenhäuser,<br />

aber auch Produktionsstätten mit<br />

hohen Energieverbräuchen.<br />

Welche Maßnahmen werden in<br />

den Projekten umgesetzt?<br />

Reduziert wird durch effizientere Lüftungsanlagen,<br />

Beleuchtungstechnik<br />

oder Steuerungstechnik, aber auch<br />

durch Investitionen in eine effizientere<br />

Energieversorgung wie neue Heizkessel,<br />

hocheffiziente Blockheizkraftwerke zur<br />

gleichzeitigen Erzeugung von Strom und<br />

Wärme oder Biomasse-Heizwerke. Diese<br />

Anlagen reduzieren signifikant CO 2 -<br />

Emissionen.<br />

Was passiert nach dem Umbau<br />

der Anlagen?<br />

Bei der Inbetriebnahme findet eine<br />

energieoptimale Einregulierung der<br />

Anlagen statt. Damit die Einsparziele<br />

dauerhaft gesichert werden, übernehmen<br />

wir über die Vertragslaufzeit die<br />

Instandhaltung und führen Energiecontrolling<br />

durch.<br />

auch im Hinblick auf CO 2 -Emissionen<br />

beim Transport entlang der Lieferkette<br />

zu optimieren. Etwa durch bedarfsgerechte<br />

Fahrzeuge, energieeffizientes<br />

Fuhrparkmanagement und den Einsatz<br />

von alternativen Antriebslösungen wie<br />

Erdgas, Elektro oder Hybrid. Ehrgeizige<br />

Ziele zur Reduzierung von Schadstoffemissionen,<br />

ein steigender Ölpreis und<br />

zunehmende Produktivitätseinbußen<br />

im Güterverkehr fordern die Logistik<br />

heraus, einen eigenen Beitrag zur Erhaltung<br />

von Mobilität und Umwelt zu<br />

leisten. Mögliche Maßnahmen hier:<br />

Transportverlagerung auf Bahn und<br />

Schiff, Einsatz von speziellen Tourenplanungs-<br />

und Routenoptimierungsprogrammen,<br />

Einsatz größerer Fahrzeuge<br />

(EuroCombi) oder die Durchführung<br />

von Transport-Kooperationen.<br />

Transparenz ist das A und O<br />

Um die Wirkung von <strong>Nachhaltigkeit</strong>smaßnahmen<br />

messbar zu machen, ist<br />

die Implementierung von Kennzahlen<br />

wie die Höhe der CO 2 -Emissionen oder<br />

der Anteil an recycelbaren Verpackungen<br />

ratsam. Der CO 2 -Fußabdruck etwa<br />

gibt Auskunft über den CO 2 -Ausstoß<br />

und zeigt Möglichkeiten zur Minimierung<br />

von Umwelteinfluss und Kosten<br />

auf. Unternehmen sollten auf dieser Informationsbasis<br />

bestehende Prozesse<br />

regelmäßig unter die Lupe nehmen und<br />

im Hinblick auf <strong>Nachhaltigkeit</strong> kontinuierlich<br />

anpassen und optimieren. Sowohl<br />

für die Strategieentwicklung als auch in<br />

der operativen Umsetzung ist die Verknüpfung<br />

von <strong>Nachhaltigkeit</strong>saspekten<br />

mit langfristigen Zielen und Unternehmensphilosophie<br />

entscheidend für die<br />

Akzeptanz und die Glaubwürdigkeit des<br />

unternehmerischen Engagements und<br />

damit für den Erfolg des Unternehmens.<br />

Die Verbindung gezielter Förderung von<br />

Innovationen und verantwortlichem<br />

Handeln gegenüber Umwelt und Gesellschaft<br />

ist der Erfolgsmotor für die<br />

Zukunft.<br />

•<br />

„Wir sichern die Steigerung der Energieeffizienz“<br />

Interview<br />

Welche Bedeutung spielt dabei<br />

der industrielle Sektor?<br />

Nach unserer Einschätzung eine Schlüsselrolle!<br />

Vor allem wegen der zu erwartenden<br />

gesetzlichen Änderungen, wie<br />

<strong>zum</strong> Beispiel die Kopplung von Begünstigungen<br />

im Bereich der Energiesteuer<br />

an effizienzsteigernde Maßnahmen.<br />

Unternehmen werden ein sogenanntes<br />

Energiemanagement nach DIN 50001<br />

einführen und über eine Zertifizierung<br />

nachweisen müssen.<br />

Können Unternehmen hier selbst<br />

tätig werden?<br />

Grundsätzlich ja. Meist fehlt es im Alltag<br />

jedoch an der erforderlichen Zeit.<br />

Wir unterstützen unsere Kunden beratend<br />

auf ihrem Weg zur Zertifizierung.<br />

Wir installieren auch die notwendigen<br />

Werkzeuge wie Energiezähler und Energiecontrolling-Software,<br />

um Informationen<br />

<strong>zum</strong> Energiefluss bereitzustellen.<br />

Unsere darauf basierenden Energieberichte<br />

enthalten Analysen und praktische<br />

Vorschläge zur Reduzierung des<br />

Energieverbrauchs.<br />

•<br />

Weitere Informationen<br />

WISAG Energiemanagement <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

Zollhausstr. 95<br />

90469 Nürnberg<br />

Tel.: 0911 / 81294 – 4964<br />

Fax: 0911 / 81294 – 4958<br />

www.wisag.de<br />

interview Gebäudeeffizienz<br />

„Der Weg <strong>zum</strong> nachhaltigen Bau ist blau“<br />

Peter Tzeschlock, Vorstand von Drees & Sommer<br />

Das <strong>Thema</strong> <strong>Nachhaltigkeit</strong> ist<br />

auch in der Immobilienbranche<br />

angekommen. Reicht es aus,<br />

umweltfreundlich zu bauen?<br />

Der Umweltschutz bei der Planung, bei<br />

der Erzeugung der Baustoffe oder auf<br />

der Baustelle ist nur eine Facette der<br />

Ökologie. Eine weitere ist der Energieverbrauch<br />

einer Immobilie über ihren<br />

gesamten Lebenszyklus. Darüber hinaus<br />

möchte der Investor mit seiner Immobilie<br />

natürlich Geld verdienen. Hat er<br />

jedoch am Markt keinen Erfolg, ist auch<br />

ein ökologisch extrem hochwertiges Produkt<br />

nicht nachhaltig.<br />

Was ist denn dann die Lösung?<br />

Um am Markt zu bestehen, ist es zwingend<br />

notwendig, die Ökologie mit der<br />

Ökonomie, aber auch mit der Funktionalität,<br />

der Gestaltung, der Architektur<br />

und mit den Wohlfühlbedürfnissen der<br />

Nutzer zu verbinden. Diese Vernetzung<br />

Gastbeitrag Energieeffizienz<br />

Die Bürger bei der Energiewende einbinden<br />

Die Energiewende ist beschlossene<br />

Sache. Bis 2022 sollen alle<br />

17 Atomkraftwerke in Deutschland<br />

vom Netz gehen. Acht Meiler stehen<br />

bereits still. Die verbleibenden neun<br />

Kernkraftwerke folgen stufenweise. Die<br />

wegfallenden Kapazitäten sollen durch<br />

eine nachhaltige Erzeugung ausgeglichen<br />

werden.<br />

Die Energiewende wird aber nur dann<br />

gelingen, wenn sie von den Bürgern<br />

mitgetragen und aktiv vorangetrieben<br />

wird. Ihre Akzeptanz darf angesichts<br />

steigender Strompreise sowie notwendiger<br />

Infrastrukturmaßnahmen nicht<br />

verloren gehen. Die regionalen Energieversorger<br />

sind dafür unverzichtbar.<br />

Sie sind in der Lage, die notwendigen<br />

Weichenstellungen schnell und im Dialog<br />

mit den Betroffenen vorzunehmen. Und<br />

Werbebeitrag<br />

im Unterschied zu anderen Akteuren der<br />

Energiewende tätigen sie ihre Investitionen<br />

ganz überwiegend national oder<br />

sogar regional.<br />

Aus volkswirtschaftlicher Sicht sollten<br />

sich bei der regenerativen Stromerzeugung<br />

die effizientesten Technologien<br />

durchsetzen. Auch das gehört zur <strong>Nachhaltigkeit</strong>.<br />

Aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />

gehen derzeit aber fast 60<br />

Prozent der Fördergelder in die Fotovoltaik.<br />

Das Ergebnis: Rund die Hälfte der<br />

weltweit installierten Solaranlagen steht<br />

in Deutschland, obwohl diese Technik<br />

in unserem sonnenarmen Land derzeit<br />

nicht an der Spitze der Effizienz steht.<br />

Deutlich bessere Voraussetzungen bietet<br />

die Windenergie. Ihr Effizienz-Grad ist<br />

deutlich höher als bei der Fotovoltaik.<br />

Bereits heute beträgt ihr Anteil an der<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong> in Nordhessen<br />

Fuhrparks grüner gestalten – die Lösung für mobile Unternehmen.<br />

Geschäftsmodelle, die von bewegten<br />

Fahrzeugen abhängig sind, stehen<br />

vor enormen strategischen Herausforderungen.<br />

Das gilt insbesondere für Speditionen,<br />

aber auch für PKW-Flotten oder<br />

den Betrieb von Land- und Baumaschinen.<br />

Denn die steigenden Energiekosten<br />

erfordern neue, innovative und umweltbewusste<br />

Lösungen.<br />

Das Mobilitätskonzept der it-systeam<br />

<strong>GmbH</strong> führt Wirtschaftlichkeit und Ökologie<br />

zusammen. In einem mehrstufigen<br />

Prozess wird, auf Wunsch auch mit TÜV-<br />

Gutachten, durch moderne Kennfeldoptimierung<br />

die Einspritzanlage optimal<br />

auf das Fahrzeug angepasst. Dies reduziert<br />

nicht nur die monatlichen Kraftstoffkosten,<br />

sondern kommt zusätzlich<br />

Das Mobilitätskonzept führt Wirtschaftlichkeit und<br />

Ökologie zusammen.<br />

umschreibt der Begriff „the blue way“.<br />

Die Farbe Blau ist aus der Automobilindustrie<br />

bekannt. Mit „Blue Motion“ oder<br />

„Blue Efficiency“ signalisieren die Hersteller:<br />

„Unsere Autos sind ökologisch,<br />

machen aber auch Spaß und erfüllen<br />

die Anforderungen an Funktionalität<br />

und Prozesse.“<br />

Gibt es ein Beispiel, bei dem<br />

dieser Ansatz vorbildlich umgesetzt<br />

wurde?<br />

Davon gibt es viele. Das neueste Projekt<br />

sind die Blue Towers in Frankfurt. Im<br />

Rahmen einer Revitalisierung wurde<br />

durch den Austausch der alten Anlagen<br />

der Stromverbrauch um 55 Prozent<br />

reduziert, der Wasserverbrauch um 74<br />

Prozent.<br />

Am beeindruckendsten ist jedoch<br />

der Potsdamer Platz in Berlin. Vor<br />

20 Jahren planungstechnisch aufgesetzt,<br />

vor 15 Jahren fertig gestellt, ist<br />

er mittlerweile top vermietet und ein<br />

Anziehungspunkt. Im vergangenen<br />

Jahr wurde er von der Deutschen Gesellschaft<br />

für Nachhaltiges Bauen als<br />

Neubauimmobilie bewertet und mit<br />

dem <strong>Nachhaltigkeit</strong>szertifikat für Stadtquartiere<br />

ausgezeichnet.<br />

Beeinflusst die Globalisierung die<br />

Ausbreitung der <strong>Nachhaltigkeit</strong> in<br />

der Immobilienwirtschaft?<br />

Auf jeden Fall, denn Großmieter stellen<br />

international identische Anforderungen.<br />

Um deren Erwartungen erfüllen<br />

zu können, agieren Investoren ebenfalls<br />

mit länderübergreifenden Systemen. Ein<br />

professioneller Eigentümer eines Immobilienportfolios,<br />

der in Deutschland eine<br />

Immobilie mit <strong>Nachhaltigkeit</strong>szertifikat<br />

kauft, wird bei einem ähnlichen Objekt<br />

in Spanien oder Italien ebenfalls darauf<br />

achten.<br />

•<br />

deutschen Stromerzeugung 7,6 Prozent.<br />

Eine mögliche Strategie bei neuen Projekten<br />

sind Investitionen in den regionalen<br />

Ausbau der Windenergie. Um<br />

die Akzeptanz für die Windkraft zu<br />

erhöhen, sollte dabei aktiv die Bevölkerung<br />

einbezogen werden. Ein mögliches<br />

Modell sind Bürgerbeteiligungen.<br />

Ein Beispiel ist der hessische Windpark<br />

Siegbach. Hier konnten die Bürger über<br />

fest verzinste Darlehen mit befristeter<br />

Laufzeit unmittelbar am Erfolg des Projekts<br />

partizipieren. Die Resonanz in<br />

der Gemeinde war groß – bereits nach<br />

kurzer Zeit war das Kontingent für die<br />

Siegbacher Bevölkerung ausgeschöpft.<br />

Auch bei künftigen Windparks sollten<br />

die Bürger aktiv in die Energiewende<br />

eingebunden werden. • Constantin H. Alsheimer,<br />

Vorsitzender des Vorstands der Mainova AG, Frankfurt<br />

der Umwelt zugute, denn der CO 2 - und<br />

Schadstoffausstoß wird ebenfalls deutlich<br />

verringert.<br />

Im nächsten Schritt ermöglicht schon<br />

eine teilweise Reinvestition der sofortigen<br />

Kosteneinsparungen die Modernisierung<br />

der internen <strong>IT</strong>-Infrastruktur<br />

für eine verbesserte und effizientere<br />

Steuerung der Betriebsabläufe. Der<br />

Kunde hat neben der Optimierung im<br />

<strong>IT</strong>-Bereich auch den wirtschaftlichen<br />

Vorteil aus den Einsparungen der Umsetzung.<br />

Nordhessen ist Industrie-, Wirtschaftsstandort<br />

und führende Region<br />

für dezentrale Energieversorgung und<br />

Energieeffizienz und verfügt durch die<br />

Clusterstrategie über etablierte Netzwerke<br />

und Strukturen. Neben renommierten<br />

Forschungseinrichtungen wie<br />

dem Fraunhofer-Institut für Windenergie<br />

und Energiesystemtechnik IWES<br />

sind in Nordhessen erfolgreiche Unternehmen<br />

wie SMA (weltweit rund 5.000<br />

Mitarbeiter und ein Umsatz von rund 1,7<br />

Milliarden Euro) ansässig.<br />

Sie befassen sich mit dem gesamten<br />

Spektrum der erneuerbaren Energie,<br />

von dezentralen Energieanlagen, über<br />

die effiziente Energienutzung und dem<br />

umweltgerechten Bauen bis hin zu klimaeffizienten<br />

Produktionsweisen. •<br />

Autor: Regionalmanagement Nordhessen <strong>GmbH</strong><br />

www.it-systeam.de<br />

Präsentation


12 nachhaltigkeit eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages nachhaltigkeit 13<br />

artikel Transport und Logistik<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong> beim Güterverkehr der Zukunft<br />

Die Logistikbranche hat sich <strong>zum</strong> drittgrößten Industriezweig entwickelt. Mit dem Boom wächst auch die Verantwortung für die Umwelt.<br />

artikel Nachhaltiger Konsum<br />

Wer einkaufen geht, hat Verantwortung<br />

Der Boom von Bio- und Fairtrade-Produkten nimmt nicht ab – immer mehr Konsumenten verlangen <strong>Nachhaltigkeit</strong>.<br />

von Lena Winther<br />

Es ist eine Branche, die ganz besonders<br />

von den Effekten der Globalisierung<br />

profitiert: die Logistik. Sie entpuppt sich<br />

derzeit als wahrer Jobmotor, insbesondere<br />

in Deutschland, das durch seine zentrale<br />

Lage deutliche Standortvorteile hat. In der<br />

Bundesrepublik ist die Logistik mit immerhin<br />

2,5 Millionen Menschen, also rund<br />

7 Prozent aller Beschäftigten, mittlerweile<br />

der drittgrößte Wirtschaftszweig.<br />

„Kluge Lastwagen“ für<br />

mehr Klimaeffizienz<br />

Doch der Boom in der Logistik bedeutet<br />

auch erhöhtes Verkehrsaufkommen und<br />

somit auch steigenden Schadstoffausstoß.<br />

Aber die Branche hält sich bei der<br />

Klimadiskussion nicht heraus. Im Gegenteil:<br />

Der Aspekt der <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />

gewinnt derzeit massiv an Bedeutung.<br />

So ist die „Grüne Logistik“ zu einem der<br />

Top-Themen geworden. Dabei geht es<br />

<strong>zum</strong> Beispiel um die ökologische Optimierung<br />

der Supply Chain, aber auch um<br />

beschleunigte und umweltschonende<br />

Zustell-Logistik. Über energie- und<br />

kostensparende satellitengestützte Systeme<br />

wird ebenso heiß diskutiert. Und<br />

es gibt sie schon, die „Smart Trucks“,<br />

jene Transportfahrzeuge, die mit neuartigen<br />

RFID-Etiketten ausgestattete<br />

Ware befördern. Das mit den modernen<br />

Etiketten verbundene Satellitensystem<br />

gibt Auskunft über die Fracht, trägt<br />

aber auch <strong>zum</strong> Umweltschutz bei, indem<br />

es Verkehrsdaten abruft und den<br />

schnellsten Weg <strong>zum</strong> Ziel ermittelt. So<br />

werden Zeit, Kosten, aber eben auch<br />

CO 2 -Emissionen reduziert.<br />

Mit Elektroantrieb transportieren<br />

Auch der Trend der Elektromobilität geht<br />

nicht an der Logistik vorbei. Immer mehr<br />

Transportunternehmen setzen auch Zustellfahrzeuge<br />

für Pakete und Warenlieferungen,<br />

die über einen Elektroantrieb<br />

verfügen. Bedenkt man, dass das höchste<br />

Verkehrsaufkommen und die damit verbundene<br />

Umweltverschmutzung vom Güterverkehr<br />

stammt, könnte die Einführung<br />

der E-Mobile ein echter Durchbruch sein.<br />

Allerdings gibt es auch Bedenken. Etwa<br />

darüber, dass die Batterien so schwer sind,<br />

dass das Gesamtgewicht reduziert werden<br />

müsste. Die Folge: Zwei E-Fahrzeuge ersetzen<br />

ein Dieselgefährt. Auch sind Elektroautos<br />

immer noch etwa fünf Mal so<br />

teuer wie die herkömmliche Diesel-Antriebstechnik.<br />

Auch fehlt es (noch) an der<br />

flächendeckenden Ladeinfrastruktur.<br />

Investitionspläne von Unternehmen für grüne Logistik und <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />

für das Jahr 2010 (in Deutschland)<br />

Quelle:Steria Mummert Consulting, BVL Logistik<br />

Schienenverkehr der<br />

Zukunft ist nachhaltig<br />

Der Güterverkehr auf der Straße wird<br />

voraussichtlich bis 2025 im Vergleich<br />

zu 2005 um 59 Prozent steigen. Doch<br />

geht natürlich nicht aller Gütertransport<br />

über die Straße. Auch die Bahnbetreiber<br />

machen sich ihre Gedanken in Sachen<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong>. Für mehr Energieeffizienz<br />

ist ein geringer Rollwiderstand<br />

zwischen Rad und Schiene wichtig sowie<br />

geringer Luftwiderstand. Bei elektrischem<br />

Betrieb besteht die Möglichkeit<br />

der Zurückspeisung von Bremsenergie.<br />

Etwa 30 Prozent Energie lassen sich bei<br />

Kurzstreckengüterverkehr sparen. Generell<br />

ist Schienenverkehr vier Mal so energieeffizient<br />

wie die Straße und zehn Mal<br />

wie der Luftweg. So ist es auch möglich,<br />

bei elektrischem Antrieb grünen Strom<br />

zu benutzen, wie es bereits in Norwegen<br />

und in der Schweiz der Fall ist.<br />

Das Ziel der Deutschen Bahn ist, laut<br />

ihrem <strong>Nachhaltigkeit</strong>sbericht von 2009,<br />

dass bis <strong>zum</strong> Jahr 2020 im Vergleich zu<br />

2006 der spezifische CO 2 -Ausstoß des<br />

gesamten Konzerns und für alle Verkehre<br />

– auf der Schiene, auf der Straße,<br />

in der Luft und auf dem Wasser – um<br />

20 Prozent gesenkt werden. Ein Schritt<br />

auf dem Weg zu einem energieeffizienten<br />

und nachhaltigen Transportwesen. •<br />

von Lena Winther<br />

Die Botschaft, dass nicht mehr sorglos<br />

mit der Umwelt und lebenswichtigen<br />

Ressourcen umgegangen werden kann, ist<br />

längst auch beim Konsumenten angekommen.<br />

Es ist heute salonfähig, Produkte<br />

nicht nur nach dem Preis auszusuchen,<br />

sondern auch nach ihrer Klimabilanz. So<br />

greift der aufgeklärte Verbraucher nicht<br />

mehr unbekümmert <strong>zum</strong> Apfel aus Neuseeland.<br />

Die Gesellschaft ist durch die<br />

Klimadebatte und diverse Lebensmittelskandale<br />

sensibilisiert. Fast können<br />

wir uns gar nicht mehr erinnern an die<br />

Zeiten, als die „Müslifresser“ noch belächelt<br />

wurden. Die „Ökos“ von heute sind<br />

im Gegensatz eher bürgerlich, modebewusst,<br />

digital vernetzt und sie konsumieren<br />

gern. Eine Gruppe hipper, junger,<br />

urbaner Menschen, die die Altbauquartiere<br />

unserer Städte bewohnen, gute Jobs<br />

haben und oftmals als „Lohas“ bezeichnet<br />

werden. „Lohas“ steht für „Lifestyle<br />

of Health and Sustainability“, also den<br />

„Lebensstil auf Basis von Gesundheit<br />

und <strong>Nachhaltigkeit</strong>“. Lohas legen Wert<br />

auf regionale und saisonale Küche mit<br />

Produkten aus biologischem Anbau,<br />

Umweltschutz ist ihnen eine Selbstverständlichkeit,<br />

ebenso der Konsum von<br />

Produkten aus fairem Handel.<br />

„Bio“ auf dem Vormarsch<br />

Längst im Mainstream angekommen<br />

ist das „Bio“-Label. Bio-Supermärkte<br />

schießen wie Pilze aus dem Boden,<br />

auch die Discounter sind auf den Zug<br />

mit aufgesprungen. Und ganz egal<br />

in welchem Business tätig –<br />

Händler wollen und müssen<br />

sich heute nachhaltig<br />

positionieren, denn<br />

keiner möchte auf<br />

den Imagegewinn<br />

verzichten. Auf einem<br />

gesättigten<br />

Markt und einem<br />

seit Jahren stagnierenden<br />

Konsumverhalten<br />

ist Markenstärke<br />

wichtig. Der Fairtrade-Kaffee<br />

steht<br />

schließlich neben<br />

der Billigvariante,<br />

und eine Kaufentscheidung<br />

wird binnen<br />

Sekunden gefällt. Der Trend<br />

ist aber eindeutig: Geiz ist nicht<br />

mehr „geil“, vor allem nicht bei Lebensmitteln.<br />

Doch haben es Verbraucher, die nachhaltig<br />

konsumieren wollen, auch nicht<br />

immer leicht, müssen sie doch stets die<br />

gesamte Wertschöpfungskette eines Produktes<br />

bedenken. Ein Beispiel: Verglichen<br />

mit Butter aus Deutschland ist die<br />

jährliche CO 2 -Belastung beim Transport<br />

eines Paketes Butter aus<br />

Irland etwa zehn<br />

Mal so hoch.<br />

Der sogenannte<br />

„Nachhaltige<br />

Warenkorb“ des<br />

Rates für Nachhaltige Entwicklungen<br />

dient Konsumenten als hilfreicher<br />

Wegweiser über die Klimabilanz<br />

alltäglicher Bedarfsgüter.<br />

Siegel als Wegweiser beim Einkaufen<br />

Auch eine Vielzahl von Gütesiegeln<br />

gibt Käufern Orientierung, wie etwa<br />

das „Marine Stewardship Council“<br />

(MSC) für nachhaltigen Fischfang.<br />

Ähnlich beim FSC-Siegel („Forest<br />

Stewardship Council“) für Holz- und<br />

Papierprodukte aus nachhaltiger Forstwirtschaft.<br />

Auch für Kleidung gibt es<br />

Öko-Siegel, die eine ethisch korrekte<br />

Herstellung gewährleisten. Diskutiert<br />

wird zudem ein CO 2 -Label für Waren<br />

im Supermarktregal. Das größte<br />

britische Handelsunternehmen Tesco<br />

hatte beispielsweise angekündigt, den<br />

„Carbon Footprint“ aller 70.000 Produkte<br />

ihres Sortiments auszuweisen,<br />

setzte dies jedoch nur geringfügig in<br />

die Tat um.<br />

2009 stieg in Deutschland der Umsatz<br />

mit Fairtrade-Produkten auf 267<br />

Millionen Euro, ein Zuwachs um 26<br />

Prozent im Vergleich <strong>zum</strong> Vorjahr. Zwar<br />

ist nicht eindeutig bewiesen, dass Verbraucher<br />

ihre Kaufentscheidung von der<br />

Ökobilanz oder Ethik eines Produkts<br />

abhängig machen. Entschließt sich ein<br />

Handelsunternehmen aber, nur nachhaltige<br />

Ware von nachhaltigen Lieferanten<br />

anzubieten, steht es definitiv<br />

mit einem positiven Image da. •<br />

Werbebeitrag<br />

Präsentation<br />

gastbeitrag Biokraftstoffe<br />

Kein Hunger durch Biokraftstoffe<br />

Biodiesel und Bioethanol haben begrenzten Einfluss auf Agrarpreise.<br />

Elmar Baumann, Geschäftsführer,<br />

Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e. V.<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong> ist für Biokraftstoffe<br />

klar definiert und in Deutschland<br />

sogar gesetzlich geregelt: keine<br />

Rodung für den Anbau der Rohstoffe,<br />

Einsparung von mindestens 35 Prozent<br />

Treibhausgasen über den gesamten Lebensweg.<br />

Kritiker behaupten allerdings,<br />

Biokraftstoffe seien sozial nicht nachhaltig<br />

und Schuld am Hunger in der<br />

Welt. Demnach lassen sie die Nahrungsmittelpreise<br />

steigen, worunter besonders<br />

Menschen in Entwicklungs- und<br />

Schwellenländern leiden.<br />

Der Agrarökonom Michael Schmitz von<br />

der Universität Gießen hat deshalb im<br />

Auftrag der Biokraftstoffverbände VDB<br />

und UFOP die Gründe für Preisniveau<br />

und Preisschwankungen bei Agrarrohstoffen<br />

untersucht. Seine Erkenntnisse<br />

werfen ein neues Licht auf die Diskussion.<br />

So kommt die Studie zu dem Ergebnis,<br />

dass das Preisniveau maßgeblich<br />

von Angebot und Nachfrage bestimmt<br />

wird. Biokraftstoffe sind hier ein Faktor<br />

unter vielen und üben langfristig nur<br />

einen geringen Einfluss aus. Maßgeblich<br />

sind dagegen die Auswirkungen von<br />

Wetterextremen und Klimawandel, steigende<br />

fossile Energiepreise und nicht<br />

zuletzt die sich verändernden Ernährungsgewohnheiten<br />

der wachsenden<br />

Weltbevölkerung. Die Ursachen von<br />

Hunger macht die Studie an anderen<br />

Gründen fest: Schlechte Regierungsführung,<br />

Korruption, Bürgerkriege, Armut,<br />

Diskriminierung der Landwirtschaft<br />

und Wetterextreme sind die Hauptprobleme.<br />

Eine ursächliche Verknüpfung von Biokraftstoffen<br />

und Hunger existiert nicht<br />

– eine möglicherweise unbequeme<br />

Erkenntnis, weil die erfolgreiche Bekämpfung<br />

von Hunger und Unterernährung<br />

eine komplexere Herausforderung<br />

darstellt als die populistische<br />

Forderung, vermeintlich schädliche<br />

Biokraftstoffziele abzuschaffen. Dass<br />

zwei Drittel der weltweit Hungernden<br />

Bauern sind, sollte Anlass <strong>zum</strong> Nachdenken<br />

sein.<br />

•<br />

interview SAVE FOOD<br />

„ Nachhaltig für Verbraucher & Umwelt“<br />

Warum engagieren Sie sich<br />

in der Initiative Save Food?<br />

Weltweit werden zurzeit ca. 1,2 Milliarden<br />

Tonnen Lebensmittel weggeworfen,<br />

weil sie nicht mehr genießbar sind. Allein<br />

in europäischen Haushalten sind es<br />

jährlich 70 Millionen Tonnen. Wir als<br />

deutsche Kunststoffverpackungsindustrie<br />

wollen unseren Beitrag dazu leisten,<br />

dass mit nachhaltigen Verpackungen<br />

diese dramatischen Zahlen in Zukunft<br />

zurückgehen.<br />

Wann ist eine Verpackung<br />

nachhaltig?<br />

Viele Ökobilanzen betrachten nur die<br />

Umweltaspekte bei der Produktion. Die<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong> einer Verpackung zeigt<br />

sich aber erst in ihrer Nutzungsphase,<br />

dann wenn sie das Produkt schützt.<br />

So werden für die Produktion von 1 kg<br />

Rindfleisch <strong>zum</strong> Beispiel 14 kg CO 2 freigesetzt,<br />

für die entsprechende Verpackung<br />

sind es gerade mal 100 g. Verdirbt<br />

das Rindfleisch, weil eine ausreichende<br />

Haltbarkeit durch die Verpackung nicht<br />

gewährleistet werden konnte, ist die<br />

Umwelteinwirkung um ein Vielfaches<br />

höher als es die Produktion der Verpackung<br />

verursacht. Wer es also ernst<br />

meint mit der ökologischen Optimierung<br />

von Verpackungen, der muss vor<br />

allem bei den Schutzeigenschaften ansetzen.<br />

Was tut die Kunststoffverpackungsindustrie<br />

für die längere<br />

Haltbarkeit von Lebensmitteln?<br />

Lebensmittel sind sehr unterschiedlich.<br />

Einige brauchen einen sicheren Schutz<br />

vor Feuchtigkeit oder Sauerstoff, andere<br />

benötigen eine größere Durchlässigkeit<br />

der Verpackung. Kunststoffe bieten<br />

heute schon individuelle und intelligente<br />

Lösungen. Wir sind aber noch nicht am<br />

Ende. Der nächste Schritt werden aktive<br />

Verpackungen sein. So können Folien<br />

<strong>zum</strong> Beispiel antibakteriell beschichtet<br />

werden, um Bakterien und Pilzbefall zu<br />

verhindern. Bei Fleisch, Wurst und anderen<br />

Lebensmitteln kann so die Haltbarkeit<br />

wesentlich verlängert werden.<br />

Kunststoffverpackungen garantieren<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong>!<br />

•<br />

Ulf Kelterborn, Hauptgeschäftsführer der<br />

IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V.<br />

Textiles Vertrauen<br />

Unabhängige Produktlabel und Zertifizierungen sorgen für Durchblick, wenn es um schadstofffreie und nachhaltig produzierte Textilien geht.<br />

Die Herstellung von Textilien inklusive<br />

der Gewinnung dafür benötigter<br />

Rohstoffe ist bis heute ein fundamentaler<br />

Teil der Weltwirtschaft. Umso wichtiger<br />

ist es, dass es in der Textilbranche unabhängige<br />

Zertifizierungen gibt, die einerseits<br />

zu einem effektiven Schutz vor möglichen<br />

Schadstoffen in Textilprodukten<br />

beitragen (OEKO-TEX ® Standard 100)<br />

und andererseits eine umweltverträgliche<br />

Produktion gezielt unterstützen<br />

(OEKO-TEX ® Standard 1000).<br />

Herausgeber beider Standards ist die Internationale<br />

OEKO-TEX ® Gemeinschaft<br />

– ein Zusammenschluss 15 renommierter<br />

Textilforschungs- und Prüfinstitute in<br />

Europa und Japan mit Kontaktbüros in<br />

60 Ländern rund um den Globus. Aktuell<br />

lassen weltweit mehr als 9.500 Unternehmen<br />

der Textil- und Bekleidungsbranche<br />

bis hin <strong>zum</strong> Handel ihre Produkte nach<br />

OEKO-TEX ® Standard 100 zertifizieren.<br />

Seit 1992 wurden dabei insgesamt über<br />

110.000 Zertifikate für Millionen einzelner<br />

Artikel ausgestellt. Was den OEKO-<br />

TEX ® Standard 1000 betrifft, so sind<br />

derzeit 55 Unternehmen in 12 Ländern als<br />

umweltfreundliche und sozialverträgliche<br />

Produktionsstätten zertifiziert.<br />

Strenge Grenzwerte für sämtliche<br />

Bestandteile eines Artikels<br />

Der OEKO-TEX ® Standard 100 ist ein<br />

Prüf- und Zertifizierungssystem für textile<br />

Produkte aller Verarbeitungsstufen –<br />

Garne, Gewebe und veredelte Gewebe bis<br />

hin zu konfektionierten Artikeln. Zu diesen<br />

zählen neben Bekleidung vor allem<br />

Heim- und Haustextilien wie Bettwaren,<br />

Bettwäsche und Frottierartikel, aber<br />

auch Textilprodukte aus medizinischen<br />

und technischen Anwendungsbereichen<br />

oder textile Spielwaren.<br />

Voraussetzung für die Produktkennzeichnung<br />

mit dem Label „Textiles Vertrauen“<br />

ist, dass sämtliche Bestandteile eines<br />

Artikels ausnahmslos den Anforderungen<br />

entsprechen, die der OEKO-TEX ®<br />

Kriterienkatalog für das Produkt bei<br />

bestimmungsgemäßem Gebrauch vorsieht.<br />

Dabei gilt: Je intensiver der Hautkontakt<br />

eines Textils, desto strengere<br />

Schadstoffgrenzwerte müssen erfüllt<br />

werden. Für Babyartikel und hautnah<br />

getragene Textilien (Produktklassen I +<br />

II) beispielsweise sind die Anforderungen<br />

umfangreicher als für Ausstattungsmaterialien<br />

(Produktklasse IV) wie Vorhänge,<br />

Tischdecken oder Teppichböden.<br />

Insgesamt gehen die Prüfkriterien des<br />

OEKO-TEX ® Standards 100 deutlich über<br />

gesetzliche Schadstoffvorgaben hinaus<br />

und dienen bis heute vielfach als Vorbild<br />

für neue Regelungen. Insbesondere im<br />

Hinblick auf den Einsatz von Formaldehyd<br />

sowie allergieauslösenden Dispersionsfarbstoffen<br />

und Nickel hat OEKO-TEX ®<br />

Maßstäbe für die betriebliche Qualitätssicherung<br />

und die gesundheitliche Sicherheit<br />

des Endverbrauchers gesetzt.<br />

Nachhaltige Textilherstellung<br />

Als Ergänzung <strong>zum</strong> produktbezogenen<br />

OEKO-TEX ® Standard 100 handelt es<br />

sich beim OEKO-TEX ® Standard 1000<br />

um ein Prüf-, Auditierungs- und Zertifizierungssystem<br />

für Produktionsbetriebe<br />

der textilen Kette, dessen Ziel die Etablierung<br />

und kontinuierliche Optimierung<br />

umweltfreundlicher und sozialverträglicher<br />

Herstellungsbedingungen ist.<br />

Für eine Zertifizierung müssen die Unternehmen<br />

nachweisen, dass mindestens<br />

30 Prozent der Gesamtproduktion nach<br />

OEKO-TEX ® Standard 100 zertifiziert<br />

sind. Zu den geforderten Kriterien gehören<br />

zudem beispielsweise der Ausschluss<br />

von umweltschädigenden Hilfsmitteln<br />

und Farbstoffen, die Einhaltung von<br />

Richtwerten für Abwasser- und Abluftreinigung,<br />

ein sparsamer Energieeinsatz,<br />

Lärm- und Staubvermeidung, definierte<br />

Maßnahmen zur Sicherheit am Arbeitsplatz,<br />

der Verzicht auf Kinderarbeit, eine<br />

angemessene Bezahlung, geregelte Arbeits-<br />

und Ferienzeiten sowie die Einführung<br />

eines Umweltmanagement-Systems<br />

inklusive der dafür erforderlichen Elemente<br />

und Verantwortlichkeiten. •<br />

Weitere Informationen<br />

OEKO-TEX® Association<br />

Sekretariat<br />

Gotthardstrasse 61<br />

CH-8027 Zürich<br />

info@oeko-tex.com<br />

www.oeko-tex.com


14 nachhaltigkeit eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages nachhaltigkeit 15<br />

artikel Standards in der Textilbranche<br />

Wissen, woher es kommt<br />

Damit es bei der Herstellung von Textilien nachhaltig zugeht, braucht es internationale Standards. Die zugleich auch als Marketinginstrument dienen.<br />

artikel Ressourcenschutz<br />

Künftige Generationen setzen auf unsere Vernunft<br />

Ressourcenschutz ist unerlässlich, damit die Menschheit weiter existieren kann. Bereits heute sind Rohstoffe und Wasser knapp.<br />

von Otmar Rheinhold<br />

Ohne Textilien geht es nicht. Der<br />

Mensch hat nun mal kein Fell. Er<br />

braucht Kleidung, um sich gegen die<br />

Einflüsse kalter und heißer Witterung<br />

zu schützen und seinen kulturellen<br />

und sozialen Vorstellungen Ausdruck<br />

zu verleihen. Daneben finden sich Textilien<br />

im Wohnbereich: Schöne Stoffe<br />

dienen als Sofabezug, Vorhänge schützen<br />

uns vor grellem Sonnenlicht und<br />

Decken wärmen den Nachwuchs in der<br />

Wiege. Eine menschliche Grundtätigkeit,<br />

und es ist klar, dass ein so fundamentales<br />

Produkt großen Anteil am<br />

ökologischen Fußabdruck hat, den der<br />

Mensch auf dem Planeten hinterlässt.<br />

Seit Jahrzehnten wird deshalb erfolgreich<br />

daran gearbeitet, weltweit Regeln<br />

zur <strong>Nachhaltigkeit</strong> bei Rohstoffgewinnung,<br />

Produktion und Vertrieb zu entwickeln<br />

und durchzusetzen. Heute haben<br />

Verbraucher wie Unternehmen die<br />

Möglichkeit, Produkte, Prozesse und<br />

Betriebe auf ihre humanökologische<br />

Unbedenklichkeit hin zu befragen.<br />

Möglich machen das Standards und<br />

Zertifizierungsmodelle, die umweltund<br />

menschenfreundliche Herstellungsbedingungen<br />

garantieren.<br />

Nachvollziehbare Herstellung<br />

Für die Herstellung einer einzigen Jeans,<br />

so heißt es oft, seien rund 40.000 Liter<br />

Wasser nötig. Nun gibt es zahllose Varianten<br />

der guten alten Goldgräberhose,<br />

die auf ganz unterschiedliche Weisen<br />

ihren Weg in den Laden finden. Klar ist,<br />

dass so eine Jeans beispielhaft ist für die<br />

Textilien, die wir täglich und ohne uns<br />

große Gedanken zu machen benutzen<br />

– vom Herrenhemd bis zur Babydecke.<br />

Jeans werden in aller Regel aus Baumwolle<br />

hergestellt. Den gesponnenen Fasern<br />

werden oft andere Stoffe zu gesetzt,<br />

um ihre Eigenschaften zu verbessern,<br />

außerdem werden sie auf verschiedene<br />

Weisen gefärbt und mechanisch bearbeitet.<br />

Garne, Nieten, Reißverschlüsse<br />

und Knöpfe halten sie zusammen. Diese<br />

„Zutaten“ kommen aus allen Teilen der<br />

Welt, die Vereinigung <strong>zum</strong> Endprodukt<br />

geschieht in vielen Schritten auf vielen<br />

Kontinenten. Was die Nietenhose schon<br />

alles hinter sich hat, wenn wir sie im<br />

Laden in unser Herz schließen und an<br />

unsere Haut lassen, muss aber nicht im<br />

Dunklen bleiben.<br />

Kundeninfo und Verkaufsargument<br />

Mittlerweile gibt es Standards für die<br />

Produktion von Textilien, die die gesamte<br />

Produktionskette umfassen. Sie<br />

garantieren, dass von der Rohstoffgewinnung<br />

bis zur Konfektion strenge Regeln<br />

gelten, die eine ökologisch und sozial<br />

verträgliche Herstellung sicherstellen.<br />

Um beim Beispiel der Jeans zu bleiben:<br />

Die Baumwolle ist „bio“, der Stoff wird<br />

schonend und umweltfreundlich gewonnen<br />

und veredelt, Garne, Knöpfe,<br />

Reißverschlüsse und Nieten sind ebenfalls<br />

nach anspruchsvollen Maßstäben<br />

hergestellt. Und: Die produzierenden<br />

Betriebe folgen selbst anspruchsvollen<br />

ökologischen und sozialen Standards, die<br />

etwa das Recycling, den Energieeinsatz<br />

oder die Kinderarbeit betreffen.<br />

Solche Standards machen nur Sinn, wenn<br />

sie regelmäßig und weltweit nach den<br />

gleichen Regeln überprüft werden. Und<br />

wenn ihre Einhaltung in Form von Labels<br />

und Zertifikaten direkt kommunizierbar<br />

ist – an weiterverarbeitende Betriebe,<br />

den Handel und natürlich die Konsumenten.<br />

So entsteht dreierlei. Erstens ein<br />

verlässlicher Leitfaden für umwelt- und<br />

gesundheitsbewusste Kunden. Zweitens<br />

ein System, das global für eine hohe und<br />

durchgehende ökologische und soziale<br />

Qualität in der Textilienherstellung sorgt.<br />

Drittens ein Marketinginstrument, das<br />

zunehmend anspruchsvollen Kunden<br />

das Signal gibt: Hier wird <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />

groß geschrieben.<br />

•<br />

von Tobias Lemser<br />

Die Weltbevölkerung nimmt rasant<br />

zu, Ende vergangenen Jahres hat<br />

sie die magische Grenze von sieben<br />

Milliarden überschritten. Laut Angaben<br />

der Vereinten Nationen könnten im<br />

Jahr 2100 sogar über zehn Milliarden<br />

Menschen auf der Erde leben. Doch wie<br />

lange reichen dafür die Ressourcen aus?<br />

Jeder einzelne muss sich ernähren, seine<br />

Wohnung beheizen oder möchte einfach<br />

nur Dinge fürs tägliche Leben kaufen.<br />

Schreitet die Entwicklung weiterhin so<br />

voran, könnten Rohstoffe, Nahrung,<br />

Wasser und Energiequellen in einem<br />

bedrohlichen Maß knapp werden.<br />

Gerade Industrieländer, die auf eine<br />

große Auswahl von Rohstoffen zurückgreifen<br />

können, hätten die Mittel, eine<br />

Vorreiterrolle zu übernehmen und nachhaltig<br />

zu handeln. Das beginnt bei der<br />

Frage, ob die Produkte etwa aus ressourcenschonenden<br />

Materialien bestehen<br />

und endet damit, woher die Artikel<br />

kommen und welchen Transportweg sie<br />

bereits hinter sich gebracht haben. Zwar<br />

ist es umweltfreundlich, Produkte aus<br />

nachhaltigem Anbau gekauft zu haben.<br />

Dennoch verpufft dieser Effekt sehr<br />

schnell, wenn das Produkt bis <strong>zum</strong> Verbraucher<br />

mehrere Tausend Kilometer<br />

zurückgelegt und dabei klimaschädliche<br />

Abgase in die Umwelt gepustet hat.<br />

Nachwachsende Rohstoffe<br />

im Hausbau<br />

Ein wichtiger Bereich, in dem viel Potenzial<br />

für Ressourcenschutz steckt, ist die<br />

Bauwirtschaft: Die Installation alternativer<br />

klimafreundlicher Energieträger,<br />

aber auch der Bau von Niedrigenergiehäusern<br />

ist gerade vor dem Hintergrund<br />

stetig steigender Rohstoffpreise weiter<br />

auf dem Vormarsch. Wer mittels emissionsfreier<br />

Energieträger wie Wind- oder<br />

Solarenergie nicht nur selbst Energie<br />

erzeugen, sondern auch in Gänze Umwelt<br />

und Klima schützen möchte, greift<br />

zu ressourcenschonenden Materialien<br />

aus nachwachsenden Rohstoffen. Beispielhaft<br />

hierfür sind Naturdämmstoffe<br />

wie Rohrkolben, Kork oder Seegras. Sie<br />

sind langlebig, besitzen optimale Materialeigenschaften<br />

und können ohne viel<br />

Energie hergestellt und leicht entsorgt<br />

werden. Ebenso nachhaltig sind Glasfliesen<br />

aus recycelten Industrieabfällen<br />

oder auch kompostierbare Teppich- und<br />

Polsterstoffe. Nicht nur hierbei, generell<br />

liegt die große Herausforderung<br />

künftig darin, bei der Herstellung aller<br />

Produkte Kohlendioxidemissionen zu<br />

reduzieren.<br />

Wassermangel bedroht<br />

Weltbevölkerung<br />

Die bedeutendste und zugleich lebensnotwendigste<br />

Ressource auf der<br />

Erde überhaupt ist Wasser. Während<br />

die Deutschen uneingeschränkt darauf<br />

zurückgreifen können, warnen die<br />

Vereinten Nationen vor weltweitem<br />

Wassermangel durch Klimawandel und<br />

Bevölkerungszuwachs. Zunehmender<br />

Bedarf an Nahrung, Energie und sanitärer<br />

Versorgung erhöht, wie auf dem<br />

Welt-Wasser-Forum in Marseille Mitte<br />

März diskutiert wurde, die Nachfrage<br />

nach Wasser immens. Zwei Drittel der<br />

Weltbevölkerung werden nach Schätzungen<br />

der Vereinten Nationen im Jahr<br />

2025 von Wasserknappheit betroffen<br />

sein. Schon heute müssen knapp 900<br />

Millionen Menschen ohne sauberes<br />

Trinkwasser auskommen. Mehr als<br />

eine Million Menschen kommen sogar<br />

jährlich durch verunreinigtes Wasser<br />

ums Leben.<br />

Lösungen, um den fortschreitenden<br />

Wassermangel aufzuhalten, sind laut<br />

der UNESCO nur durch eine verbesserte<br />

internationale Zusammenarbeit<br />

zu erzielen. Aber auch jeder einzelne<br />

kann sich einbringen: Wer regionale und<br />

saisonale Produkte kauft, bringt unter<br />

anderem Großhändler automatisch dazu,<br />

im Winter weniger mit viel Wasser hochgezüchtete<br />

Erdbeeren aus Marokko zu<br />

bestellen.<br />

•<br />

Weitere Informationen<br />

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland:<br />

www.bund.net<br />

Werbebeitrag<br />

Verbandspräsentation<br />

Werbebeitrag<br />

Unternehmenspräsentation<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong> nur durch Kulturwandel?<br />

Neue Impulse für eine nachhaltige Entwicklung.<br />

Die Probleme sind hinlänglich bekannt:<br />

Klimawandel, Ressourcenknappheit,<br />

Energiewende, Verlust von<br />

Biodiversität sowie demografischer Wandel<br />

sind zentrale Herausforderungen<br />

unserer Zeit.<br />

Um eine nachhaltige Ausrichtung unserer<br />

Gesellschaft für zukünftige Generationen<br />

sichern zu können, kommt<br />

gerade dem Klimaschutz eine besondere<br />

Bedeutung zu. Er bildet eine Schlüsselfunktion<br />

im Hinblick auf die Sicherung<br />

einer nachhaltigen Zukunft. Weltweit<br />

ist immer noch ein Wachstumspfad an<br />

CO 2 -Emissionen zu verzeichnen. „Soll<br />

die 2 °C-Grenze eingehalten werden,<br />

muss die Trendumkehr spätestens 2020<br />

erfolgen …“, schreibt der wissenschaftliche<br />

Beirat der Bundesregierung Globale<br />

Umweltveränderungen (WBGU).<br />

Unter Berücksichtigung des engen Zeitfensters,<br />

der Komplexität der Anforderungen<br />

und aktueller CO 2 -Daten wird<br />

dieses Ziel schwer zu erreichen sein. So<br />

sind alle Akteure aus Politik, Wissenschaft,<br />

Wirtschaft, den Medien, aber<br />

auch der Zivilgesellschaft gefordert,<br />

vorhandene Potenziale zu nutzen und<br />

eine Wende zu forcieren. Erfolgreich<br />

realisierte Praxisbeispiele gibt es reichlich.<br />

Es gilt nun, diese auch in der Breite<br />

umzusetzen und die damit verbundenen<br />

positiven wirtschaftlichen Impulse<br />

zu nutzen. Technische Möglichkeiten,<br />

Geschäfts- und Finanzierungsmodelle<br />

sind vorhanden, um eine nachhaltige<br />

Entwicklung voranzutreiben.<br />

Wie bereits 2007 ist die B.A.U.M.-Jahrestagung auch<br />

2012 zu Gast in der Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen<br />

Telekom AG in Berlin<br />

Dennoch sind noch immer Hemmnisse<br />

und Gegenwehr innovativen Ideen gegenüber<br />

zu spüren. Die dringend notwendigen<br />

und auch wirtschaftlich so sinnvollen<br />

Veränderungen gelingen nur in begrenztem<br />

Maße. Was muss sich ändern?<br />

Werte und Regeln hinterfragen<br />

Kann eine globale nachhaltige Gesellschaft<br />

nur durch einen gesellschaftlichen<br />

Kulturwandel, wie ihn unter anderem<br />

der Präsident des Deutschen Naturschutzrings<br />

(DNR) Hubert Weinzierl<br />

fordert, erreicht werden? Wie sieht dieser<br />

aus und welche Schritte sind dafür von<br />

wem notwendig?<br />

Die größte Umweltinitiative der Wirtschaft<br />

in Europa, der Bundesdeutsche<br />

Arbeitskreis für umweltbewusstes Management<br />

(B.A.U.M.) e. V., nimmt sich<br />

dieser <strong>Thema</strong>tik auf ihrer Jahrestagung<br />

am 4./5. Juni auf vielfältige Weise<br />

an. Ziel der B.A.U.M.-Jahrestagung ist,<br />

zu diesen und anderen Fragen Denkanstöße<br />

zu liefern und sie in Vorträgen<br />

hochkarätiger Referenten und an<br />

Netzwerktischen zur Diskussion zu<br />

stellen, um neue Lösungsansätze zu<br />

finden.<br />

Den Höhepunkt bildet die Vergabe des<br />

renommierten B.A.U.M.-Umweltpreises,<br />

der dieses Jahr bereits <strong>zum</strong> 20. Mal<br />

verliehen wird und mit dem verdiente<br />

Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Medien,<br />

Wissenschaft und Verbänden für<br />

ihren langjährigen Einsatz im Bereich<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong> ausgezeichnet werden,<br />

sowie die Verleihung des internationalen<br />

B.A.U.M.-Sonderpreises. Die Preisverleihung<br />

findet am 5. Juni statt.<br />

Zudem haben alle Besucher der Tagung<br />

die Möglichkeit im Anschluss<br />

an die Veranstaltung die „Woche der<br />

Umwelt“ im Park von Schloss Bellevue<br />

zu besuchen.<br />

•<br />

Weitere Informationen<br />

B.A.U.M. e.V. ist mit fast<br />

600 Mitgliedern die größte<br />

Umweltinitiative der Wirtschaft<br />

in Europa.<br />

Die Jahrestagung findet am 4./5. Juni 2012 in<br />

Berlin statt. In diesem Rahmen werden auch der<br />

B.A.U.M.-Umweltpreis und der Internationale<br />

B.A.U.M.-Sonderpreis verliehen.<br />

Mehr Informationen zur B.A.U.M.-Jahrestagung<br />

finden Sie unter:<br />

www.baumev.de/umweltpreis<br />

gastbeitrag Waldbewirtschaftung<br />

Globale Verantwortung ist essenziell<br />

Soziale und ökologische Aspekte gewinnen an Bedeutung.<br />

Ein Baum ist nicht einfach nur Holz.<br />

Er ist <strong>zum</strong> Beispiel Kohlenstoffspeicher,<br />

Sauerstoffproduzent, Nahrung<br />

und Heimat für viele Tierarten. Und<br />

auch ein Wald ist weit mehr als die<br />

vielbesagte Ansammlung von Bäumen.<br />

Was aber hat <strong>Nachhaltigkeit</strong> mit dem<br />

Wald zu tun? Laut Duden steht das<br />

Wort <strong>Nachhaltigkeit</strong> für eine „längere<br />

Zeit anhaltende Wirkung“. Im Allgemeinverständnis<br />

meint <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />

vor allem eine positive Wirkung auf<br />

wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer<br />

Ebene. Der Begriff ist zudem<br />

sehr mit der Forstwirtschaft verbunden.<br />

Er steht für ein forstwirtschaftliches<br />

Prinzip, nach dem nicht mehr<br />

Holz gefällt werden darf, als jeweils<br />

Quelle: FSC Deutschland/Uwe Sayer<br />

nachwachsen kann. Obwohl die <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />

somit ihren Ursprung in<br />

der forstlichen Bewirtschaftung hat,<br />

sind Wälder vielerorts durch eine zu<br />

einseitig auf wirtschaftliche Belange<br />

konzentrierte Nutzung gefährdet. Die<br />

globale Waldzerstörung schreitet nach<br />

wie vor ungebremst voran. Hauptfaktoren<br />

sind dabei Kahlschläge, illegaler<br />

Holzeinschlag und die Umnutzung<br />

von Waldflächen <strong>zum</strong> Beispiel für die<br />

Landwirtschaft. Weltweite Probleme<br />

wie der Klimawandel, die Ausbeutung<br />

natürlicher Ressourcen und Artensterben<br />

werden auch durch den Konsum<br />

von Holz- und Papierprodukten hier in<br />

Deutschland verstärkt. <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />

ist also ein globales <strong>Thema</strong> und erfordert<br />

globale Verantwortung. Ebenso<br />

gewinnen soziale Aspekte, die mit dem<br />

Wald verknüpft sind, wie <strong>zum</strong> Beispiel<br />

Einbindung lokaler Stakeholder, faire<br />

Bezahlung, Marktzugang für Länder<br />

des Südens, Erholungsnutzung an<br />

Bedeutung. Um Wälder also wirklich<br />

nachhaltig zu bewirtschaften, braucht<br />

es ein gleichberechtigtes Hand in Hand<br />

der verschiedenen Interessensgruppen<br />

und Instrumente, die diese Interessen<br />

im Sinne aller moderieren. •<br />

Autorin: Erika Müller, Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Projektbetreuung, Forest Stewardship Council (FSC)<br />

CSR Labels aus dem Wald<br />

Der Einzelhandel und Verbraucher<br />

fragen Produkte aus verantwortungsvoller<br />

Forstwirtschaft immer mehr<br />

nach und deren Marktanteil steigt. Betriebe<br />

und Waldbesitzer, die sich nach<br />

internationalen Standards des Forest<br />

Stewardship Council® (FSC) oder des<br />

Programme for the Endorsement of<br />

Forest Certification Schemes (PEFC)<br />

zertifizieren lassen, zeigen Umweltverantwortung<br />

und Engagement für ein<br />

ganzheitliches Bewirtschaftungskonzept<br />

des Rohstoffes Holz. FSC und PEFC sind<br />

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