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europawahl 09 - IV Oberösterreich

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Foto: Photocase (Pippilotta*), stockxpert; Fotomontage: Starmühler P.b.b. Verlagspostamt 1030 Wien, Zulassungsnr. 01Z022952V<br />

positionen<br />

Mai 20<strong>09</strong><br />

Die mitgliederzeitschrift der industriellenvereinigung<br />

Raus aus der Krise!<br />

Europawahl <strong>09</strong><br />

Mit vereinten<br />

Kräften in Richtung<br />

Wirtschaftswachstum<br />

oberösterreich Krise: erste Hoffnungsschimmer? Seite 11


<strong>IV</strong> Oberösterreich<br />

Wertschöpfungsnetzwerke<br />

helfen,<br />

die wirtschaftlichen<br />

Möglichkeiten optimal<br />

auszunutzen.<br />

Klare Sicht<br />

NETZWERKE Nach dem Kunststoff-Cluster ließ die <strong>IV</strong> OÖ nun die Wertschöpfungsnetzwerke<br />

des Automobil- und des Mechatronik-Clusters untersuchen. Das Ziel: Identifizierung und<br />

gezielte Anregung der Knotenpunkte mit dem größten Hebeleffekt.<br />

Mit klarer Sicht auf die wichtigsten Wertschöpfungsnetzwerke<br />

sowie deren Stärken und Schwächen<br />

lassen sich wirtschaftspolitische Maßnahmen wesentlich<br />

besser planen und die vorhandenen Mittel genau<br />

dort einsetzen, wo sie den größten Effekt auf den<br />

Erfolg der regionalen Wirtschaft erzielen“, erklärt <strong>IV</strong>-<br />

OÖ-Geschäftsführer Dr. Joachim Haindl-Grutsch den<br />

Grundgedanken, der hinter der neuesten Studie über<br />

Oberösterreichs wichtigste Wertschöpfungsnetzwerke<br />

steht. Wurde vor zwei Jahren der oberösterreichische<br />

Kunststoff-Cluster einer diesbezüglichen Analyse unterzogen,<br />

so nahmen Profactor, FAS.research und<br />

Die Maßnahmen im Überblick<br />

Kunststoff: Stärkung marktorientierter Ausbildungs- und Forschungseinrichtungen<br />

Automobil: Verstärktes Branchenmarketing, Einführung eines Lehrgangs<br />

Automobil-Management, Einführung eines Jour-fixe-Meetings „Needs and<br />

Solutions“ zur Anregung des Austausches zwischen Automobilherstellern<br />

und Automobilzulieferbetrieben<br />

Mechatronik: Forcierung lokaler Austauschprogramme in der Lehrlings-,<br />

Facharbeiter- und Führungskräfteausbildung, Einrichtung einer „Mechatronik<br />

Akademie Oberösterreich“, Einrichtung einer „Innovation Search<br />

Agency“ zum Aufspüren von Synergie- bzw. Kooperationspotenzialen,<br />

Aufbau einer webbasierten „Mechatronik Ressourcenplattform“<br />

Branchenübergreifend: Ausweitung der „Innovation Search Agency“<br />

auf die Kunststoff- und Automobilbranche, Einrichtung von regelmäßigen<br />

„Branchenmeetings“ zur Lokalisierung von Needs und möglichen Solutions<br />

in oberösterreichischen Unternehmen, Einführung eines „Knowledge<br />

Briefings“ zur marktorientierteren Gestaltung von Aus- und Weiterbildungsprogrammen<br />

in branchenrelevanten Bereichen<br />

Ramsauer & Stürmer nun im Auftrag von Land und <strong>IV</strong><br />

OÖ den Automobil- und den Mechatronik-Cluster unter<br />

die Lupe.<br />

Konkrete Erfolge Maßgebliche Motivation für die<br />

Weiterführung und die Ausweitung der ursprünglichen<br />

Studie waren die Erfolge, die von den gewonnenen<br />

Erkenntnissen abgeleitet werden konnten.<br />

„Die Untersuchung des Kunststoff-Clusters zeigte<br />

klar den Bedarf an einem gezielten Ausbau der Forschungs-<br />

und Entwicklungseinrichtungen sowie der<br />

Ausbildungsmöglichkeiten auf. Seither wurden fünf<br />

neue Kunststoffinstitute an der Universität Linz geschaffen,<br />

ab kommenden Herbst wird auch die Studienrichtung<br />

Kunststofftechnik angeboten“, betont<br />

Haindl-Grutsch. Die Automobil- und die Mechatronikbranche<br />

weisen zwar gänzlich andere Strukturen<br />

auf, dennoch kann bzw. sollte die Analyse ihrer Wertschöpfungsnetzwerke<br />

wiederum den Ausgangspunkt<br />

für akzentuierte Maßnahmen bilden.<br />

Punktgenaue Stimulation Während sich etwa die Automobilbranche<br />

durch ein gemeinsames Endprodukt definiert<br />

und sich die Leistungen der Unternehmen durch<br />

hohe Diversität auszeichnen, fehlt im Vergleich zu anderen<br />

Bundesländern eine klare Branchenidentität.<br />

Die Mechatronikbranche weist laut vorliegender Studie<br />

hingegen stark zyklische Wertschöpfungsstrukturen<br />

auf, die einen Hinweis auf einen hohen Innovationsgrad<br />

geben. Hier besteht wiederum Bedarf an besseren<br />

Finanzdienstleistungen, Branchenmarketing und verstärkter<br />

internationaler Ausrichtung. Insgesamt wurden<br />

elf konkrete Maßnahmen generiert, die eine weitere<br />

Stärkung des Automobil-, des Mechatronik- und<br />

des Kunststoff-Clusters nach sich ziehen sollen. <<br />

Fotos: DigitalVision, <strong>IV</strong><br />

10 Mai 20<strong>09</strong> | iv-positionen


Vorsichtiger Optimismus<br />

Die soeben ausgewerteten Konjunkturzahlen für die oberösterreichische<br />

Industrie beinhalten eine durchaus positive Überraschung.<br />

Während die gegenwartsbezogenen Daten wie erwartet<br />

dramatisch abstürzten, verbesserten sich die zukunftsbezogenen<br />

Indikatoren im letzten Quartal. Wenngleich es sich dabei um eine<br />

Einschätzung unserer Mitgliedsbetriebe und nicht um harte, genau<br />

messbare Fakten handelt, so machen die Umfrageergebnisse<br />

doch eines deutlich: Am Industriestandort Oberösterreich macht<br />

sich erstmals seit Ausbruch der Krise vorsichtiger Optimismus<br />

breit.<br />

In der Wirtschaftskrise wird ein Aspekt wieder besonders deutlich,<br />

nämlich wie wichtig es ist, auf möglichst vielen industriellen<br />

Standbeinen zu stehen. Hier hat das Industrieland Oberösterreich<br />

aufgrund seiner vielfältigen Branchenstruktur echte Vorteile. Gemessen<br />

an der Bruttowertschöpfung sind der Maschinenbau, die<br />

Metallerzeugung und -verarbeitung, der Automotive-Bereich und<br />

die Herstellung von Metallerzeugnissen die stärksten und wichtigsten<br />

Branchen unserer Industrie. Zahlreiche Betriebe in diesen<br />

Branchen sind besonders stark von der aktuellen Krise betroffen.<br />

Die Nahrungs-, Genussmittel- und Getränkeindustrie findet sich<br />

vor der Chemie- und der Kunststoffindustrie auf Platz fünf. Gemessen<br />

an den Beschäftigtenzahlen liegt sie sogar auf Platz zwei,<br />

die Möbel-, Sportgeräte- und weitere Konsumgüter erzeugende<br />

Industrie rangiert auf Platz vier. Auf diese Industriezweige hat sich<br />

die Krise bislang noch kaum ausgewirkt. In Summe ist es also<br />

die breite Diversifizierung, die Vielschichtigkeit unserer Industriestruktur,<br />

die einen erfolgreichen Standort ausmacht und in der<br />

aktuellen Situation die Auswirkungen der Krise etwas abmildern.<br />

Positiv von unseren Betrieben wird auch das von Finanzminister<br />

Pröll präsentierte Modell zur Liquiditätssteigerung der Betriebe<br />

aufgenommen. Zehn Milliarden Euro des Haftungsrahmens für die<br />

Banken werden für die Kreditvergabe an Unternehmen reserviert.<br />

Das bedeutet, dass mehr sowie günstigeres Kapital für die<br />

Investitionen der Wirtschaft zur Verfügung steht. Viele Betriebe<br />

haben darauf gewartet – und ebenso viele Unternehmen werden<br />

das Geld in den nächsten Monaten auch brauchen. Denn mit dem<br />

Optimismus nehmen auch die Investitionsvorhaben wieder zu.<br />

Genau das ist der Mechanismus, der den stockenden Konjunkturmotor<br />

wieder in Gang bringen kann.<br />

DI Klaus Pöttinger,<br />

Präsident der <strong>IV</strong> Oberösterreich<br />

Erster Silberstreifen?<br />

KONJUNKTUR Die Ergebnisse der jüngsten <strong>IV</strong>-OÖ-Konjunkturumfrage<br />

könnten einen ersten Hoffnungsschimmer beinhalten: Die zukunftsgerichteten<br />

Indikatoren entwickelten sich zuletzt besser als erwartet.<br />

Verhaltener Optimismus in der<br />

oberösterreichischen Industrie –<br />

sowohl die Produktionstätigkeit<br />

in drei Monaten als auch die Geschäftslage<br />

in sechs Monaten werden<br />

von den <strong>IV</strong>-OÖ-Mitgliedsbetrieben<br />

besser eingeschätzt als im<br />

4. Quartal 2008. Lagen die Salden<br />

aus Positiv- und Negativmeldungen<br />

bei Produktionstätigkeit und Auslastung<br />

der Produktionskapazitäten<br />

vor drei Monaten noch bei -50 bzw.<br />

-51 %, so stiegen sie nun auf +3<br />

bzw. +1 %. Bei der Geschäftslage in<br />

6 Monaten verbesserte sich der Saldo<br />

von -31 auf +1 %. Damit zeichnet<br />

sich erstmals seit Ausbruch der<br />

internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

eine erste Bodenbildung<br />

ab. „Die Erwartungshaltung<br />

unserer Mitgliedsbetriebe hat sich<br />

seit dem vorangegangenen Quartal<br />

verbessert“, interpretiert <strong>IV</strong>-OÖ-Geschäftsführer<br />

Dr. Joachim Haindl-<br />

Grutsch die Umfrageergebnisse.<br />

Erwartete Einbrüche Diese unverhoffte<br />

Positivmeldung täuscht aber<br />

nicht darüber hinweg, dass die internationale<br />

Krise auch das Industrieland<br />

Oberösterreich mit voller<br />

Wucht erreicht hat. Sämtliche Konjunkturzahlen,<br />

die sich auf die aktuelle<br />

Situation beziehen, sind im<br />

letzten Quartal massiv eingebrochen.<br />

Bei der Geschäftslage fiel<br />

der Saldo von -4 auf -59 %, beim<br />

Auftragsbestand und bei den Auslandsaufträgen<br />

brach er von -8 bzw.<br />

-9 % auf -58 bzw. -61 % ein. Hinsichtlich<br />

der Ertragssituation verschlechterte<br />

sich der Saldo aus Positiv-<br />

und Negativmeldungen von<br />

+2 auf nunmehr -58 %. „Es muss<br />

sich erst zeigen, ob die Erwartungen<br />

wirklich eintreten“, gibt<br />

sich Haindl-Grutsch vorsichtig.<br />

Erfreulich sei in jedem Fall, dass sie<br />

von so vielen Befragten abgegeben<br />

wurden – an der <strong>IV</strong>-OÖ-Konjunkturumfrage<br />

beteiligten sich 105 Firmen<br />

mit 101.149 Beschäftigten. Damit<br />

zeigt die Erhebung einen Querschnitt<br />

der oberösterreichischen Industrie.<br />

<<br />

Massive Einbrüche<br />

Die Entwicklung der letzten Monate zeigt deutlich, dass die<br />

Industrie ein Hauptleidtragender der Wirtschaftskrise ist.<br />

100 %<br />

80 %<br />

60 %<br />

40 %<br />

20 %<br />

0 %<br />

-20 %<br />

-40 %<br />

-60 %<br />

3/07<br />

4/07<br />

1/08<br />

Ertragssituation derzeit<br />

Geschäftslage derzeit<br />

2/08<br />

3/08<br />

4/08<br />

1/<strong>09</strong><br />

iv-positionen | Mai 20<strong>09</strong><br />

11


<strong>IV</strong> Oberösterreich<br />

Trittsicher<br />

WISSENSCHAFT Der Schuh als Technologie- und Designprodukt<br />

– ein „Treffpunkt Wissenschaft“ zeigte, wie die shoe<br />

group LORENZ AG erfolgreich den Standort Österreich hält.<br />

Die Schuhindustrie gilt wie die Textilindustrie als<br />

eine Branche, die in Europa einen schwierigen<br />

Stand hat. Umso interessanter sind Beispiele von Unternehmen,<br />

die erfolgreich den Standort Österreich<br />

halten. In einem von <strong>IV</strong> OÖ und ORF OÖ gemeinsam<br />

veranstalteten „Treffpunkt Wissenschaft“ gaben KR<br />

Joseph Lorenz und Dr. Gerhard Bachmaier, Vorstände<br />

der shoe group LORENZ AG, Einblick in die Designentwicklung<br />

und die komplexe Materie der Schuhproduktion.<br />

Weltmarkt nutzen<br />

Weil Internationalisierung<br />

natürlich<br />

keine Einbahnstraße<br />

ist, wird<br />

der Weltmarkt auch<br />

im Bereich der Beschaffung und<br />

der Produk tion effizient genutzt. Insgesamt<br />

beschäftigt die Unternehmensgruppe<br />

über 1.000 Mitarbeiter, davon 180 in der Unternehmens-<br />

und Know-how-Zentrale in Taufkirchen an der<br />

Pram, wo sich neben Vertrieb, Marketing und Verwaltung<br />

auch das für die Weiterentwicklung der Produkte<br />

wesentliche Innovationszentrum für Forschung<br />

und Entwicklung sowie Design befindet. Als Pionier<br />

und Passformspezialist demonstriert die shoe group<br />

LORENZ AG am Beispiel neuester Modelle die Umsetzung<br />

von Wissen in Marktvorteile. <<br />

KR Joseph<br />

Lorenz und …<br />

… Dr. Gerhard Bachmaier, Vorstände<br />

der shoe group LORENZ AG<br />

TERMINE<br />

Exportorientiert Die shoe group LORENZ AG und<br />

ihre Qualitätsmarken högl, HASSIA und Ganter sind<br />

mit einer Exportquote von 93 % in über 40 Ländern<br />

weltweit erfolgreich. Neben den Kernmärkten in<br />

West- und Osteuropa konnte das zu Europas führenden<br />

Qualitätsschuhproduzenten zählende Familienunternehmen<br />

mit Hauptsitz im oberösterreichischen<br />

Taufkirchen an der Pram seine Traditionsschuhmarken<br />

mit Fachhandelspartnern auch in Japan und den<br />

USA bis nach Australien und China etablieren.<br />

08.06.20<strong>09</strong><br />

16.30 Uhr<br />

Ort: Linz, Design Center<br />

08.06.20<strong>09</strong><br />

19.15 Uhr<br />

Ort: Linz, Design Center<br />

Ordentliche<br />

Vollversammlung<br />

Industrie-Empfang<br />

Einladungen werden gesondert versandt.<br />

Fotos: shoe group LORENZ AG<br />

Impressum: Herausgeber, Medieninhaber und Redaktion: Vereinigung der Österreichischen Industrie, Schwarzenbergplatz 4, 1031 Wien, Tel.: 01/711 35-2301, Fax: 01/711 35-2313,<br />

E-Mail: positionen@iv-net.at. Homepage: www.iv-net.at, Chefredaktion: Mag. Christoph Neumayer, Andrea Gabmeyer. Redaktionelle Mitarbeit: Dr. Raphael Draschtak. Verantwortlich für den Inhalt:<br />

DI Dr. Joachim Haindl-Grutsch, Mag. Johannes Höhrhan, Dr. Thomas Krautzer, Mag. Josef Lettenbichler, Dr. Claudia Mischensky, Mag. Michaela Roither, Mag. Irene Schulte, Mag. Michaela Wagner. Für den<br />

Inhalt der Seiten 10, 11 und 20 zeichnet die jeweilige Landesgruppe verantwortlich. Verleger: Starmühler Agentur & Verlag GesmbH., 1010 Wien, Schellinggasse 1, Tel.: 01/961 38 88, www.starmuehler.eu<br />

Druck: Ueberreuter Print GmbH., 2100 Korneuburg. Erscheinungsort: Wien<br />

Offenlegung nach § 25 des Mediengesetzes: iv-positionen erscheint 10 x jährlich in einer Auflage von 7.300, Unternehmensgegenstand: Informationen zu industrie- und gesellschaftspolitischen<br />

Themen für Mitglieder der Industriellenvereinigung und Meinungsträger in Österreich

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