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<strong>Chronik</strong><br />

<strong>de</strong>s Bergmannsvereins<br />

»Glück-Auf«<br />

Wolsdorf von 1950


Seite 2<br />

Bergmannsverein<br />

19 50<br />

Glück-Auf Wolsdorf


Seite 3<br />

Kleine Einleitung zur Geschichte <strong>de</strong>s Bergmannsvereins!<br />

Beginnend am Dorm, nordwestlich Helmstedts, erstrecken sich die Braunkohlen<br />

fŸhren<strong>de</strong>n Schichten Ÿber eine LŠnge von nahezu 70 km bis in <strong>de</strong>n Raum<br />

Sta§furt in Sachsen-Anhalt. Insgesamt nimmt das flšzfŸhren<strong>de</strong> Areal eine FlŠche von<br />

350 qkm ein<br />

.Das erste Auffin<strong>de</strong>n von Braunkohlen im Raum Helmstedt ist aus <strong>de</strong>m Jahre<br />

1725 Ÿberliefert. So soll ein wegen gewisser verheimlichter reicher Erze zu Gšttingen<br />

bestrafter Steiger einen Flšz nahe <strong>de</strong>r Roten MŸhle bei Frellstedt angetroffen haben.<br />

Erst 1794 beantragte Theologiekandidat Koch (Stud. UniversitŠt Helmstedt<br />

und Betreiber <strong>de</strong>r Alauntongruben zu Emmerstedt) bei <strong>de</strong>r Braunschweigisch-LŸneburgischen<br />

Kammer die Lizenz zur Fšr<strong>de</strong>rung von Braunkohle. Im gleichen Jahr wur<strong>de</strong><br />

ihm das Recht verliehen, am Tanzbleek, <strong>de</strong>m Standort <strong>de</strong>r Verwaltung <strong>de</strong>r Braunschweigischen<br />

Kohlen-Bergwerke AG (BKB), auf Kohle zu schŸrfen.<br />

1840 erbrachten Brunnenbauarbeiten sŸdšstlich <strong>de</strong>s unweit Helmstedt gelegenen<br />

Ortes Harbke Braunkohlenfun<strong>de</strong>. 1848 kam es hier zur Inbetriebnahme <strong>de</strong>s<br />

Schachtes ãAugust FerdinandÒ (bis 1912). Nach Ablauf <strong>de</strong>r Koch«schen Konzession<br />

1816 gingen die wenig erfolgreichen braunschweigischen Gruben zurŸck an das<br />

Herzogtum. Der Staat beauftragte Karl Weichsel (geb. 1785 in Zellerfeld, Berggeschworener<br />

aus Zorge) mit <strong>de</strong>r Reorganisation <strong>de</strong>s Helmstedter Bergbaus. Seiner<br />

Initiative sind <strong>de</strong>r Aufschluss mehrerer <strong>neu</strong>er Grubenbetriebe (Treue, Prinz Wilhelm)<br />

und die EinfŸhrung von Nasspresssteinen aus Kohlenstaub, <strong>de</strong>m VorlŠufer <strong>de</strong>s Braunkohlenbriketts,<br />

zu verdanken. Mitte <strong>de</strong>s 18. Jh. waren sowohl in Preu§en als auch auf<br />

braunschweigischem Territorium zahlreiche Tiefbau-Kleinunternehmen tŠtig.<br />

Mit <strong>de</strong>m Zusammenschluss von zunŠchst sieben bergbautreiben<strong>de</strong>n Kleinunternehmen<br />

wird 1873 die GrŸndung <strong>de</strong>r Braunschweigischen Kohlen-Bergwerke als Aktiengesellschaft<br />

vollzogen. 1875 ging die erste Brikettfabrik (Treue) in Betrieb, 1896<br />

das erste Kraftwerk (Prinz Wilhelm). Nach Inbetriebnahme <strong>de</strong>s Kraftwerk auf ãTreueÒ<br />

(1901) und <strong>de</strong>m Schacht ãEmmaÒ(1905), grŸn<strong>de</strong>te sich <strong>de</strong>r erste Bergmannsverein in<br />

Wolsdorf.<br />

Eine Abschrift an die Kreisdirektion Helmstedt belegt, dass ein Verein unter<br />

<strong>de</strong>m Namen: Bergmannsverein ÓFriedrichÓ zu Wolsdorf im Jahre 1907 gegrŸn<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>.<br />

Dieser Bergmannsverein wur<strong>de</strong> aber laut Protokoll im Jahre 1913 wie<strong>de</strong>r aufgelšst.<br />

Aus <strong>de</strong>n Statuten dieses Bergmannsvereins gehen folgen<strong>de</strong> Namen als Mitglie<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s hervor:


Seite 4<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r: Hermann Piossek<br />

Stellvertreter: Wilhelm Reichelt<br />

SchriftfŸhrer: Heinrich Rau<br />

Kassierer: Hermann Meyerhoff<br />

Es folgt die Abschrift eines Briefes an die Kreisdirektion<br />

Wolsdorf, <strong>de</strong>n 26ten November 1907<br />

An die wohllöbliche Kreisdirektion<br />

zu Helmstedt.<br />

Im Namen <strong>de</strong>r sämtlichen Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Bergmannsvereins<br />

Friedrich zu Wolsdorf, ersucht<br />

<strong>de</strong>r Vorstand die wohllöbliche Kreisdirektion<br />

mit <strong>de</strong>r Bitte, um die baldige Genehmigung <strong>de</strong>r<br />

Entscheidung <strong>de</strong>r Statuten, die <strong>de</strong>r wohllöblichen<br />

Kreisdirektion am 19ten August 1907 zugeschickt<br />

wor<strong>de</strong>n sind.<br />

Hochachtungsvoll<br />

<strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Bergmannsvereins<br />

Friedrich zu Wolsdorf.<br />

Hermann Piossek


Es folgt <strong>de</strong>r Text <strong>de</strong>r Statuten <strong>de</strong>s Bergmannsverein ÈFriedrichÇ<br />

Statuten<br />

<strong>de</strong>s<br />

Wolsdorfer<br />

Bergmannsvereins<br />

»Friedrich«<br />

Druck von Ruthe und Günther<br />

Helmstedt<br />

1908<br />

_ . _ . _ . _ . _ . _ . _ . _ . _ . _<br />

Der Wolsdorfer Bergmannsverein<br />

»Friedrich« erhält folgen<strong>de</strong> Statuten:<br />

§ 1<br />

Der Verein hat <strong>de</strong>n Namen<br />

Wolsdorfer Bergmannsverein »Friedrich«.<br />

Sein Sitz ist in Wolsdorf. Der Zweck<br />

<strong>de</strong>s Vereins ist<br />

1. geselligen Verkehr zu pflegen Achtung<br />

vor <strong>de</strong>n Gesetzen zu erhalten, sowie<br />

Eintracht und kameradschaftliche Gesinnung<br />

zu för<strong>de</strong>rn,<br />

2. Unterstützung bei Krankheit und Unglücksfällen,<br />

3. verstorbenen Kamera<strong>de</strong>n ein feierliches<br />

Begräbnis mit bergmännischen Ehren<br />

zu geben.<br />

Seite 5<br />

§ 2<br />

Sollte ein Mitglied sich durch<br />

Krankheit o<strong>de</strong>r Unglücksfall eine Arbeitsunfähigkeit<br />

zugezogen haben, so erhält dasselbe<br />

für je 14 Tage eine Unterstützung<br />

von 5 Mark, welche jedoch nur dann fällig<br />

wird, wenn die Arbeitsunfähigkeit während<br />

<strong>de</strong>r ganzen Frist von 14 Tagen bestan<strong>de</strong>n<br />

hat. Diese Unterstützung erhält das Mitglied<br />

höchstens bis zu einem Vierteljahr.<br />

Unterstützungsberechtigt sind nur<br />

diejenigen Mitglie<strong>de</strong>r, welche ihre Arbeitsunfähigkeit<br />

durch ärztliche Atteste nachweisen<br />

und <strong>de</strong>m Vereine ein Jahr angehören.<br />

Ein Mitglied, welches verunglückt<br />

o<strong>de</strong>r krank wird, hat hiervon beim Vorsitzen<strong>de</strong>n<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ssen Stellvertreter sofort<br />

Anzeige zu machen o<strong>de</strong>r machen zu lassen<br />

und erhält alsdann vom Tage <strong>de</strong>r Anzeige<br />

an die obengenannte Unterstützung.<br />

Die Unterstützungen wer<strong>de</strong>n nur<br />

auf schriftliche Anweisung <strong>de</strong>s Vorsitzen<strong>de</strong>n<br />

vom Kassierer ausgezahlt.<br />

§ 3<br />

Stirbt ein Mitglied, so wird es<br />

vom Verein mit bergmännischen Ehren zu<br />

Grabe geleitet. Ehrensache eines je<strong>de</strong>n<br />

Kamera<strong>de</strong>n ist, einem verstorbenen Kamera<strong>de</strong>n<br />

das letzte Geleit zu geben.


Wer ohne genügen<strong>de</strong> Entschuldigung<br />

das Grabgeleite versäumt, zahlt eine<br />

<strong>de</strong>r Vereinskasse zufließen<strong>de</strong> Strafe von<br />

50 Pfg. Über vorgebrachte Entschuldigungen<br />

entschei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Vorstand.<br />

§ 4<br />

Aufnahmeberechtigt sind alle diejenigen<br />

männlichen Einwohner von<br />

Wolsdorf und benachbarten Ortschaften,<br />

welche das 17. Lebensjahr überschritten<br />

haben und auf Werken arbeiten, die <strong>de</strong>m<br />

Helmstedter Knappschaftsvereine angehören.<br />

Die Anmeldung zum Eintritt in<br />

<strong>de</strong>n Verein geschieht beim Vorsitzen<strong>de</strong>n<br />

und es erfolgt die Entscheidung über die<br />

Aufnahme durch Stimmenmehrheit in <strong>de</strong>r<br />

nächsten Versammlung.<br />

Wenn ein Mitglied aus Wolsdorf<br />

in eine umliegen<strong>de</strong> Ortschaft verzieht und<br />

seine Arbeit auf <strong>de</strong>n Werken <strong>de</strong>s Helmstedter<br />

Knappschaftsvereins nicht aufgibt,<br />

so kann er die Mitgliedschaft durch Fortzahlen<br />

<strong>de</strong>r Beiträge fortsetzen.<br />

§ 5<br />

Je<strong>de</strong>s <strong>neu</strong> aufgenommene Mitglied<br />

zahlt ein Eintrittsgeld von 1 Mark und<br />

erhält dafür ein Statutenbuch und ein<br />

Vereinsabzeichen. An Beiträgen sind monatlich<br />

30 Pfg. zu entrichten, doch kann<br />

Eintrittsgeld und Monatsgeld durch Beschluß<br />

auf einer Generalversammlung erhöht<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Seite 6<br />

Tritt ein Mitglied in <strong>de</strong>r ersten<br />

Hälfte <strong>de</strong>s Monats ein, so ist das volle<br />

Monatsgeld zu entrichten, an<strong>de</strong>rnfalls nur<br />

die Hälfte.<br />

§ 6<br />

Versammlungen fin<strong>de</strong>n in je<strong>de</strong>m<br />

Monat einmal statt und zwar an <strong>de</strong>m<br />

Sonntag nach <strong>de</strong>m 10. je<strong>de</strong>s Monats.<br />

Sämtliche Beschlüsse wer<strong>de</strong>n durch<br />

Stimmenmehrheit <strong>de</strong>r Erschienenen gefaßt,<br />

sind vom Schriftführer zu Protokoll<br />

zu nehmen und auszuführen. Politische<br />

und Religionsangelegenheiten sind bei<br />

Vereinsverhandlungen gänzlich ausgeschlossen.<br />

Für Fehlen ohne genügen<strong>de</strong><br />

Entschuldigung ist eine Strafe von 20<br />

Pfg. zu entrichten. Sämtliche Strafen<br />

fließen <strong>de</strong>r Vereinskasse zu.<br />

§ 7<br />

Der Verein wählt jährlich einen<br />

Vereinsboten durch Stimmenmehrheit.<br />

Der Bote ist verpflichtet, die Eintrittsund<br />

Strafgel<strong>de</strong>r, sowie die monatlichen<br />

Beiträge auf Grund <strong>de</strong>r Erheberrolle einzukassieren<br />

und an <strong>de</strong>n Kassierer bei<br />

Rückgabe <strong>de</strong>r Rolle abzuliefern und zwar<br />

bis zum En<strong>de</strong> je<strong>de</strong>s Monats.<br />

§ 8<br />

Der Verein besitzt einen Vorstand,<br />

welcher aus vier Personen und<br />

zwar:<br />

a) einem Vorsitzen<strong>de</strong>n,<br />

b) einem stellvertreten<strong>de</strong>n Vorsitzen<strong>de</strong>n,<br />

c) einem Kassierer,<br />

d) einem Schriftführer besteht.<br />

Derselbe wird alljährlich im Oktober gewählt.


Der Vorsitzen<strong>de</strong> leitet alle gemeinschaftlichen<br />

Vereinsangelegenheiten. Der<br />

stellvertreten<strong>de</strong> Vorsitzen<strong>de</strong> übernimmt<br />

bei Abwesenheit <strong>de</strong>s Vorsitzen<strong>de</strong>n sämtliche<br />

Funktionen <strong>de</strong>sselben. Der Kassierer<br />

hat die Vereinskasse in Verwahrsam,<br />

führt ein Kassenbuch, zahlt nur auf<br />

schriftliche Anweisung <strong>de</strong>s Vorsitzen<strong>de</strong>n,<br />

regelt sämtliche Kassenangelegenheiten<br />

und haftet mit seinem Vermögen für die<br />

Kasse. Der Schriftführer besorgt sämtliche<br />

schriftlichen Arbeiten.<br />

§ 9<br />

Die Mitgliedschaft geht verloren:<br />

1. durch <strong>de</strong>n zu je<strong>de</strong>r Zeit erklärbaren<br />

freiwilligen Austritt. Die Austrittserklärung<br />

muß mündlich o<strong>de</strong>r schriftlich<br />

beim Vorsitzen<strong>de</strong>n angezeigt wer<strong>de</strong>n,<br />

2. dadurch, daß ein Mitglied länger als<br />

drei Monate mit Zahlung <strong>de</strong>r Beiträge<br />

im Rückstan<strong>de</strong> bleibt,<br />

3. durch unanständiges Betragen in und<br />

außer <strong>de</strong>n Versammlungen resp. bei öffentlichen<br />

Vergnügen, durch Anstiften<br />

von Zank und Streit, Nichtbefolgung<br />

<strong>de</strong>r einem Mitglie<strong>de</strong> vom Vorstan<strong>de</strong> gegebenen<br />

gerechtfertigten Zurechtweisung<br />

o<strong>de</strong>r Wi<strong>de</strong>rsetzlichkeiten gegen<br />

<strong>de</strong>nselben.<br />

Der Ausschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Ausgestoßene<br />

hat keinerlei Ansprüche an das<br />

Vermögen <strong>de</strong>s Vereins, er muß aber rückständige<br />

Beiträge innerhalb <strong>de</strong>sjenigen<br />

Monats, in welchem <strong>de</strong>r Austritt erfolgt,<br />

an die Kasse <strong>de</strong>s Vereins entrichten, wi-<br />

Seite 7<br />

drigenfalls er gerichtliche Einziehung <strong>de</strong>rselben<br />

zu gewärtigen hat.<br />

Eine Ausschließung aus <strong>de</strong>m Vereine<br />

wird unter allen Umstän<strong>de</strong>n herbeigeführt<br />

durch Aeußerung o<strong>de</strong>r Bestätigung<br />

einer <strong>de</strong>m obengenannten Zwecke <strong>de</strong>s<br />

Vereins wi<strong>de</strong>rsprechen<strong>de</strong>n Gesinnung.<br />

Ueber die Ausschließung entschei<strong>de</strong>t die<br />

Generalversammlung.<br />

Eine Generalversammlung fin<strong>de</strong>t je<strong>de</strong>s<br />

Jahr einmal statt und zwar im Oktober.<br />

Je<strong>de</strong> Versammlung, wie auch die<br />

Generalversammlung, wird bei <strong>de</strong>r letzten<br />

vorhergehen<strong>de</strong>n Versammlung durch <strong>de</strong>n<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>n mündlich angekündigt.<br />

§ 10<br />

Die Beiträge wer<strong>de</strong>n zu <strong>de</strong>n Ausgaben<br />

<strong>de</strong>s Vereins verwen<strong>de</strong>t. Sollte das<br />

Vermögen 200 Mark übersteigen, so wird<br />

dasselbe bei <strong>de</strong>r Herzoglichen Leihhausanstalt<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r damit verbun<strong>de</strong>nen Sparkasse<br />

zinsbar angelegt.<br />

§ 11<br />

Eine Auflösung <strong>de</strong>s Vereins tritt<br />

erst dann ein, wenn <strong>de</strong>r Verein weniger als<br />

8 Mitglie<strong>de</strong>r zählt. Zu <strong>de</strong>m Beschlusse<br />

<strong>de</strong>r Auflösung <strong>de</strong>s Vereins bedarf es einer<br />

Mehrheit von 3/4 <strong>de</strong>r abgegebenen Stimmen.<br />

Das nach Erfüllung sämtlicher<br />

Verpflichtungen <strong>de</strong>s Vereins etwa vorhan<strong>de</strong>ne<br />

Vereinsvermögen ist Eigentum <strong>de</strong>r<br />

noch vorhan<strong>de</strong>nen Mitglie<strong>de</strong>r.


§ 12<br />

Rechnungsablagen fin<strong>de</strong>n im Jahre<br />

zweimal statt und zwar im Oktober und<br />

April und hat <strong>de</strong>r Kassierer <strong>de</strong>n hierzu gewählten<br />

bei<strong>de</strong>n Revisoren 8 Tage vorher<br />

die Kassenbücher vorzulegen. Die bei<strong>de</strong>n<br />

Revisoren bestätigen eventuell die Richtigkeit<br />

<strong>de</strong>rselben durch ihre Namensunterschrift.<br />

§ 13<br />

Die Statuten bedürfen <strong>de</strong>r Genehmigung<br />

<strong>de</strong>r Herzoglichen Kreisdirektion<br />

zu Helmstedt. Eine Aen<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Statuten<br />

kann nur dann erfolgen, wenn 2/3 <strong>de</strong>r<br />

Mitglie<strong>de</strong>r anwesend sind, und bedarf<br />

ebenfalls <strong>de</strong>r Genehmigung <strong>de</strong>r Herzoglichen<br />

Kreisdirektion zu Helmstedt.<br />

§ 14<br />

Der Vorstand ist berechtigt, mit<br />

Zustimmung von min<strong>de</strong>stens 2/3 <strong>de</strong>r<br />

Mitglie<strong>de</strong>r, Personen, welche sich um <strong>de</strong>n<br />

Verein beson<strong>de</strong>re Verdienste erworben haben,<br />

o<strong>de</strong>r ältere Mitglie<strong>de</strong>r zu Ehrenmitglie<strong>de</strong>rn<br />

zu ernennen und dies <strong>de</strong>n Betreffen<strong>de</strong>n<br />

in einer zu diesem Zwecke anberaumten<br />

Generalversammlung unter Ueberweisung<br />

eines Diploms o<strong>de</strong>r irgend eines<br />

Anerkennungsschreibens kund zu tun.<br />

§ 15<br />

Streitigkeiten, die hinsichtlich <strong>de</strong>s<br />

Anspruches auf Unterstützung entstehen<br />

Seite 8<br />

sollten, sind im or<strong>de</strong>ntlichen Rechtswege<br />

(Herzogl. Amtsgericht Helmstedt) zum<br />

Austrag zu bringen.<br />

§ 16<br />

Der Verein untersteht <strong>de</strong>r Aufsicht<br />

Herzoglicher Kreisdirektion Helmstedt<br />

nach Maßgabe <strong>de</strong>s Reichgesetzes<br />

über die privaten Versicherungsunternehmungen<br />

vom 12. Mai 1901.<br />

Der Vorstand.<br />

Hermann Piossek, Wilhelm Reichelt,<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r Stellvertreter<br />

Heinrich Rau, Hermann Meyerhoff,<br />

Schriftführer Kassierer<br />

No. 4070<br />

Auf Grund vorstehen<strong>de</strong>r Satzung<br />

ist <strong>de</strong>m Bergmannsverein Friedrich zu<br />

Wolsdorf die Erlaubnis zum Geschäftsbetriebe<br />

Gemäß <strong>de</strong>r §§ 4 und 5 <strong>de</strong>s<br />

Reichsgesetzes über die privaten Versicherungsunternehmungen<br />

vom 12. Mai<br />

1901 erteilt.<br />

Helmstedt, <strong>de</strong>n 29. Februar 1908<br />

Herzogliche Kreis-Direktion<br />

(L.S.) Pini


Seite 9<br />

Im letzten Brief an die Kreisdirektion Helmstedt zeichnet als Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Bergmann Hermann ZŸche, und lšst am 30. Dezember 1913 <strong>de</strong>n Verein auf.<br />

Wolsdorf, <strong>de</strong>n 30ten Dezember 1913<br />

An die Herzogliche Kreisdirektion zu Helmstedt.<br />

Hierdurch erlaubt sich <strong>de</strong>r unterzeichnete Vorstand<br />

<strong>de</strong>s Bergmannsvereins Friedrich zu Wolsdorf herzogliche<br />

Kreisdirektion die Mitteilung zu machen,<br />

daß <strong>de</strong>r genannte Verein in seiner Generalversammlung<br />

am 12ten Oktober 1913, zu <strong>de</strong>r alle<br />

Mitglie<strong>de</strong>r unter Bekanntgabe <strong>de</strong>r Tagesordnung<br />

gela<strong>de</strong>n und erschienen waren, einstimmig beschloß,<br />

daß <strong>de</strong>r Bergmannsverein Friedrich zu Wolsdorf<br />

vom genannten Tage an aufgelöst sein sollte. Die<br />

Zahl <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r betrug am Schluß nur noch<br />

Sechs.<br />

Hermann Züche<br />

ehemaliger Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />

Bergmannsvereins Friedrich zu Wolsdorf<br />

Im Jahre 1950 trafen sich einige Bergleute um wie<strong>de</strong>rrum einen Bergmannsverein<br />

zu grŸn<strong>de</strong>n. Sie gaben ihm <strong>de</strong>n Namen: Bergmannsverein ÈGlŸck-AufÇ Wolsdorf.


Seite 10<br />

Abschrift <strong>de</strong>s Protokolls zur GrŸndungsversammlung:<br />

Bergmanns-Verein "GlŸck-Auf" Wolsdorf, Krs. Helmstedt<br />

GrŸndungsversammlung <strong>de</strong>s Bergmanns-Vereins<br />

zu Wolsdorf, am 27. August 1950.<br />

Zu <strong>de</strong>r am 27. August 1950 von <strong>de</strong>m Kollegen Hermann<br />

Ahlers aufgerufenen GrŸndungs-Versammlung zu einem Bergmanns-<br />

Verein in Wolsdorf waren 20 im Bergbau beschŠftigte BKB-<br />

Angehšrige erschienen.<br />

Kollege Ahlers hielt zunŠchst lŠngere AusfŸhrungen Ÿber <strong>de</strong>n<br />

Zweck und die Ziele eines solchen Vereins. Anschlie§end folgte eine<br />

allgemeine Aussprache Ÿber das FŸr und Wi<strong>de</strong>r. Die Gegenargumente<br />

bestan<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Hauptsache in <strong>de</strong>r BefŸrchtung eines<br />

Geldmangels und darin, dass man <strong>de</strong>n am Orte bereits bestehen<strong>de</strong>n<br />

Vereinen bei Geselligkeitsveranstaltungen keine Konkurrenz machen<br />

wollte. Als in Form einer Liste angefragt wur<strong>de</strong>, wer sich positiv zur<br />

GrŸndung eines Bergmanns-Vereins stellt, erklŠrten von <strong>de</strong>n Versammlungsteilnehmern<br />

18 Mann schriftlich ihren Beitritt, einige jedoch<br />

mit <strong>de</strong>m Vorbehalt, dass die aufzustellen<strong>de</strong>n Vereins-Statuten<br />

ihre Billigung fin<strong>de</strong>n. Unter diesen UmstŠn<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Verein<br />

gegrŸn<strong>de</strong>t und beschlossen, dass sich <strong>de</strong>rselbe<br />

Bergmanns-Verein "GlŸck-Auf" Wolsdorf nennt.<br />

Als Eintrittsgeld wur<strong>de</strong>n DM 1,- und als Monatsbeitrag<br />

DM -,50 einstimmig beschlossen. Der 1. Monatsbeitrag soll fŸr<br />

September 1950 erhoben wer<strong>de</strong>n.

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