können Sie mehr über jfd-Schulbetreuung lesen (pdf). - Jugend- und ...
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Bildung für den ganzen Tag<br />
Die <strong>jfd</strong>-<strong>Schulbetreuung</strong> an den Offenen Ganztagsgr<strong>und</strong>schulen<br />
Pädagogische Leitlinien<br />
Unsere vier Gr<strong>und</strong>haltungen dem Kind gegenüber<br />
Das Kind als Akteur seiner Entwicklung<br />
››<br />
wir stellen das Kind in seiner Einzigartigkeit in den<br />
Mittelpunkt unserer Arbeit<br />
››<br />
wir achten seine Eigenständigkeit<br />
››<br />
wir achten seine Individualität<br />
››<br />
wir bestärken es in seinem Selbsterleben <strong>und</strong> Selbstwertgefühl<br />
››<br />
wir fördern seine Interessen <strong>und</strong> Neigungen<br />
››<br />
wir schaffen Freiräume für sein Erleben<br />
››<br />
wir geben Hilfe zur Selbsthilfe<br />
<strong>Sie</strong>grid Bülter,<br />
pädagogische Leitung<br />
der <strong>jfd</strong>-<strong>Schulbetreuung</strong><br />
Die Gr<strong>und</strong>schulen befinden sich im Wandel. Seit<br />
2003 wird der Aufbau von Offenen Ganztagsschulen<br />
(ogs) durch das b<strong>und</strong>esweite »Investitionsprogramm<br />
Zukunft, Bildung <strong>und</strong> Betreuung« erheblich<br />
beschleunigt. Auch in Rheine bieten nun<br />
die meisten Gr<strong>und</strong>schulen eine Betreuung bis<br />
16.30 Uhr an. Der <strong>Jugend</strong>- <strong>und</strong> Familiendienst<br />
(<strong>jfd</strong>) organisiert an elf Schulen die pädagogische<br />
<strong>Schulbetreuung</strong>.<br />
13.15 Uhr. In der Marienschule Hauenhorst läutet<br />
der Schulgong. Nun haben auch die letzten Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schüler Unterrichtsschluss. Für 24<br />
von ihnen ist der Schultag aber noch nicht zu<br />
Ende, sie erwartet erst einmal ein gemeinsames<br />
Mittagsessen in den Räumen der <strong>Schulbetreuung</strong>.<br />
Heute stehen Würstchen, Kartoffelbrei <strong>und</strong><br />
Gemüse auf dem Speiseplan. Das Essen liefern Anbieter<br />
wie Apetito, der Mensaverein Rheine oder<br />
auch der <strong>Jugend</strong>- <strong>und</strong> Familiendienst, der im TaT<br />
über eine Großküche verfügt, an.<br />
Ein Nachmittag in der ogs<br />
Der Nachmittag ist klar durchstruktuiert, die Regelmäßigkeit<br />
soll den Kindern Sicherheit <strong>und</strong> Orientierung<br />
bieten. Nach dem Essen beginnt immer<br />
die Hausaufgabenzeit. Den beiden Erzieherinnen,<br />
Vanessa Thale <strong>und</strong> Sigrid Bülter, stehen dabei eine<br />
»Hausaufgabenbegleitungskraft« zur Seite, meist<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, die beim <strong>jfd</strong> ausgebildet<br />
wurden. So ist eine optimale Unterstützung des<br />
Lernens der Kinder gewährleistet. »Viele Kinder,<br />
die früher aus dem Unterricht kommen, fangen<br />
schon vor dem Mittagessen mit der Erledigung ihrer<br />
Hausaufgaben an«, sagt Sigrid Bülter. Für sie sind<br />
die Hausaufgaben aber nicht die Kernaufgabe der<br />
ogs: »Das Ziel des Offenen Ganztags ist es, das Sozialverhalten<br />
<strong>und</strong> die Persönlichkeitsentwicklung<br />
der Kinder zu fördern. Es geht nicht einfach nur um<br />
Verwahrung oder Hausaufgabenhilfe.« Der »schulische<br />
Charakter« soll sogar bewusst in den Hintergr<strong>und</strong><br />
treten. Deshalb ist ein weiteres pädaogisches<br />
Ziel der ogs auch Zeit zum Spielen bereitzustellen.<br />
An manchen Schulen wird das Hausaufgabenmachen<br />
auch räumlich von den Freizeitaktivitäten<br />
getrennt. Die Kinder gehen dann von den Betreuungsräumen<br />
in die regulären Schulklassen zurück.<br />
Spätestens um 15.00 Uhr ist die Hausaufgabenzeit<br />
aber beendet. Das Zeitfenster von maximal einanhalb<br />
St<strong>und</strong>en ist in der Gr<strong>und</strong>schule ausreichend.<br />
Nur Kinder, die sich nicht auf das Erledigen der<br />
Hausaufgaben konzentrieren wollen oder nicht<br />
mitarbeiten, müssen einen Teil der Hausaufgaben<br />
dann doch noch zuhause erledigen.<br />
Vanessa Thale,<br />
Mitarbeiterin der <strong>jfd</strong>-<strong>Schulbetreuung</strong><br />
in Hauenhorst<br />
Freies Spiel <strong>und</strong> Angebote<br />
Nach den Hausaufgaben wird Dampf abgelassen.<br />
Max, Justin <strong>und</strong> Jackson toben im »Bewegungsraum«,<br />
einem großen Raum mit Teppichboden,<br />
Kissen <strong>und</strong> weiche Klötzen aus Stoff. Draußen<br />
sind die Felder von Hauenhorst zu sehen. Die drei<br />
Jungs spielen Fußball mit einem Softball <strong>und</strong><br />
zeigen, was der Raum ihnen sonst noch bietet.<br />
»Guck mal, das ist unsere Schlagwand. Hier gehen<br />
wir dran, wenn wir sauer sind. Dafür muss ich<br />
mir aber erst Boxhandschuhe holen«, sagt Justin.<br />
Bis zu sechs Kinder dürfen alleine im Raum spielen,<br />
sind <strong>mehr</strong> Kinder dort, muss eine Erzieherin<br />
anwesend sein.<br />
Die Kinder, die es lieber ruhiger wollen, treffen<br />
sich im »Ruheraum«. Eine Spielecke lädt zum<br />
Spielen mit Playmobil oder Legosteinen ein. Ein<br />
gemütliches Sofa mit vielen Kissen ist die »Ruheecke«.<br />
Hier können die Kinder ein Buch <strong>lesen</strong><br />
oder sich einfach von einem stressigen Tag erholen.<br />
Faria <strong>und</strong> Joy spielen eine R<strong>und</strong>e Mikado. »In<br />
der Schatztruhe dort sind auch ganz viele Spielsachen«,<br />
meint Joy »<strong>und</strong> den Drachen da hat Vanessa<br />
für uns gebastelt.«<br />
Die Rechte des Kindes achten<br />
››<br />
wir nehmen jedes Kind ernst<br />
››<br />
wir bringen ihm Achtung <strong>und</strong> Wertschätzung entgegen<br />
››<br />
wir warhen <strong>und</strong> fördern seine geschlechtsspezifische<br />
Identität<br />
››<br />
wir stärken die kulturelle Identiät des Kindes<br />
››<br />
wir verstehen seine Sprache <strong>und</strong> hören ihm zu<br />
››<br />
wir achten seine Autonomie<br />
››<br />
wir leben mit ihm ein demokratisches Verständnis<br />
››<br />
wir akzeptieren alle Lebensformen<br />
Vorbildfunktion des Mitarbeiters<br />
››<br />
wir geben Geborgenheit<br />
››<br />
wir lassen Beziehung <strong>und</strong> Nähe zu<br />
››<br />
wir nehmen uns zurück<br />
››<br />
wir haben eine Standpunkt<br />
››<br />
wir geben Orientierung <strong>und</strong> vermitteln Werte<br />
››<br />
wir setzen Grenzen<br />
››<br />
wir lassen Freiräume<br />
Kinder lernen für das Leben<br />
››<br />
wir fördern die Interessen des Kindes<br />
››<br />
wir ermöglichen sinnvolle Freizeitgestaltung<br />
››<br />
wir begleiten <strong>und</strong> unterstützen bei den Hausaufgaben<br />
››<br />
wir geben dem Kind Anregungen <strong>und</strong> Herausforderungen<br />
››<br />
wir fördern sein Gemeinschaftsgefühl<br />
››<br />
wir ermutigen es, Verantwortung zu übernehmen<br />
››<br />
wir lassen es Erfahrungen sammeln <strong>und</strong> aus Fehlern<br />
lernen<br />
››<br />
wir stärken seine Beziehungs- <strong>und</strong> Konfliktfähigkeit<br />
aus: Konzept »Jfd-<strong>Schulbetreuung</strong> in der ogs«, 2007<br />
4<br />
<strong>jfd</strong> Magazin<br />
5<br />
<strong>jfd</strong> Magazin
Die Möglichkeit zum freien Spiel ist den Erzieherinnen<br />
wichtig. »Wir bieten auch verschiedene<br />
Angebote wie eine Tanz-AG, Kunst- <strong>und</strong><br />
Musikprojekte oder Aktivitäten im eigenen Garten<br />
an, aber in einer Woche soll ein Kind nicht<br />
<strong>mehr</strong> als zwei angeleitete Angebote wahrnehmen«,<br />
meint Vanessa Thale. Die Kinder sollten<br />
sich viel<strong>mehr</strong> ihre Spiele selbstständig suchen.<br />
Etwas Besonderes an den ogs ist, dass Kinder<br />
von der ersten bis zur vierten Klasse gemeinsam<br />
betreut werden. Ein Umstand, der viele Vorteile<br />
bietet: »Die Kleinen lernen von den Großen <strong>und</strong><br />
die Großen lernen, die Kleinen zu unterstützen.<br />
So profitieren beide davon.« Mehr Streit gebe es<br />
deshalb nicht.<br />
Liste der Schulen<br />
Der <strong>jfd</strong> organisiert die <strong>Schulbetreuung</strong><br />
an folgenden Gr<strong>und</strong>schulen in Rheine,<br />
Neuenkirchen <strong>und</strong> Horstmar:<br />
››<br />
Bodelschwingschule, Rheine<br />
››<br />
Edith-Stein-Schule, Rheine<br />
››<br />
Franziskusschule Mesum, Rheine<br />
››<br />
Johannesschule Eschendorf, Rheine<br />
››<br />
Ludgerusschule Schotthock, Rheine<br />
››<br />
Ludgerischule, Neuenkirchen<br />
››<br />
Marienschule Hauenhorst, Rheine<br />
››<br />
Michaelschule, Rheine<br />
››<br />
Paul-Gerhard-Schule, Rheine<br />
››<br />
St.-Gertrudie-Schule, Horstmar<br />
››<br />
Südeschschule, Rheine<br />
Fairness <strong>und</strong> Respekt<br />
Trotzdem muss es auch im Offenen Ganztag<br />
einige Regeln geben. Die Gr<strong>und</strong>regel in Hauenhorst<br />
ist die »Stop-Regel«: Wenn ein Kind<br />
»Stop« sagt, dann müssen die anderen Kinder<br />
es in Ruhe lassen. Das Kind zeigt damit seine<br />
Grenzen auf, die geachtet werden müssen. Sollten<br />
die anderen Kinden dies nicht respektieren,<br />
schreiten die Erzieherinnen ein. Sigrid Bülter:<br />
»Die Kinder sollen lernen, eigene <strong>und</strong> fremde<br />
Bedürfnisse zu erkennen <strong>und</strong> eigene wie fremde<br />
Interessen zu formulieren, durchzusetzen <strong>und</strong><br />
zu achten.« Fairness <strong>und</strong> Respekt wird großgeschrieben,<br />
auch beim Bewegungsprojekt »Ich –<br />
Du – Wir«, an dem jeden Mittwoch alle Kinder in<br />
der Sporthalle teilnehmen <strong>und</strong> Sozialverhalten<br />
spielerisch einüben sollen. Jedes Spiel beginnt<br />
mit dem Satz »Wir spielen fair miteinander« <strong>und</strong><br />
endet mit einer Reflexionsr<strong>und</strong>e, in der Probleme<br />
angesprochen werden. Außerdem sollen die<br />
Kinder in der ogs Verantwortung übernehmen<br />
<strong>und</strong> Partizipation kennen lernen. Abwechselnd<br />
müssen verschiedene »Dienste«, die der Allgemeinheit<br />
zu Gute kommen, übernommen werden,<br />
zum Beispiel Blumen- oder Küchendienst.<br />
Wünsche <strong>und</strong> Kritiken können in einen Briefkasten<br />
geworfen werden. Einmal pro Woche<br />
werden die Briefe in der Gruppe vorge<strong>lesen</strong> <strong>und</strong><br />
besprochen.<br />
<strong>Schulbetreuung</strong> beim <strong>jfd</strong><br />
Tagesablauf <strong>und</strong> Angebote gleichen sich an allen<br />
Schulen, an denen der <strong>Jugend</strong>- <strong>und</strong> Familiendienst<br />
die <strong>Schulbetreuung</strong> organisiert. Ihre<br />
pädagogischen Leitsätze haben die <strong>jfd</strong>-Mitarbeiter<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiterinnen in dem Konzept<br />
»<strong>jfd</strong>-<strong>Schulbetreuung</strong> in der ogs« gemeinsam<br />
formuliert. Neben der Orientierung an den In-<br />
teressen <strong>und</strong> Bedürfnissen der Kinder ist auch<br />
die intensive Kooperation mit Eltern <strong>und</strong> Lehrerschaft<br />
festgeschrieben. Die Offene Ganztagsschule<br />
soll durch die Zusammenarbeit von<br />
Schule, Kinder- <strong>und</strong> <strong>Jugend</strong>hilfe <strong>und</strong> weiteren<br />
außerschulischen Trägern wie Musikschulen<br />
<strong>und</strong> Sportvereinen ein neues Verständnis von<br />
Schule entwickeln. Eine neue Lernkultur <strong>und</strong><br />
eine verbesserte Förderung der Kinder sollen so<br />
gewährleistet werden.<br />
Die <strong>Schulbetreuung</strong> ist mittlerweile der größte<br />
Bereich im <strong>Jugend</strong>- <strong>und</strong> Familiendienst. Mit<br />
den Jahren ist der Bereich stetig gewachsen.<br />
Fachbereichsleiterin Corina Friedichs: »Wir sind<br />
vor zehn Jahren in einzelnen Schulen mit nur<br />
wenigen Kindern angefangen <strong>und</strong> jede Gruppe<br />
ist explosionsartig gewachsen. Heute arbeiten<br />
im Fachbereich <strong>Jugend</strong>hilfe/Schule r<strong>und</strong> 80<br />
Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter, also Erzieherinnen,<br />
Sozialpädagogen, Küchen- <strong>und</strong> Verwaltungskräfte.<br />
Wir betreuen insgesamt ungefähr<br />
700 Kinder.«<br />
Eine Aufgabe, die der <strong>jfd</strong> deshalb besonders<br />
gut erfüllen kann, weil er unter seinem Dach<br />
verschiedenste Angebote vereint: Kinder- <strong>und</strong><br />
<strong>Jugend</strong>hilfe, Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung sowie eine<br />
eigene Großküche <strong>und</strong> einen Fahrdienst. (hp)<br />
Anmeldungen<br />
Bei Interesse an der <strong>Schulbetreuung</strong> muss ein Betreuungsvertrag mit dem <strong>Jugend</strong>- <strong>und</strong> Familiendienst<br />
geschlossen werden, der ein Jahr verbindlich gilt. Die Kosten der <strong>Schulbetreuung</strong><br />
sind einkommensabhängig gestaffelt <strong>und</strong> können beim <strong>jfd</strong> erfragt werden.<br />
Die Mitarbeiterinnen des Service-Büros für die <strong>Schulbetreuung</strong> – Ingeborg Leusmann, Hille<br />
Richter <strong>und</strong> Inge Piepel – beantworten Ihre Fragen wochentags zwischen 9.00 <strong>und</strong> 16.30 Uhr.<br />
<strong>Sie</strong> erreichen <strong>Sie</strong> unter der Telefonnummer 05971/91448-19.<br />
6<br />
<strong>jfd</strong> Magazin<br />
7<br />
<strong>jfd</strong> Magazin
Ein immer interessanter werdendes Arbeitsfeld<br />
Jfd bietet Weiterbildungskurse für den Offenen Ganztag an<br />
<strong>Schulbetreuung</strong> am Gymnasium<br />
Ein Angebot für Fünft- <strong>und</strong> Sechstklässler<br />
schon in der ogs gearbeitet haben. Er richtet sich<br />
aber auch an Personen mit pädagogischer Gr<strong>und</strong>ausbildung<br />
(z.B. Tagespflegekurs) oder Erzieher<br />
<strong>und</strong> Sozialpädagoginnen, die sich für die Arbeit<br />
im Offenen Ganztag qualifizieren möchten.<br />
In den zehn Monaten der Weiterbildung bereiten<br />
sie sich umfassend auf die vielfältigen Anforderungen<br />
im Offenen Ganztag vor. Ein hoher Praxisanteil<br />
ermöglicht eine optimale Ausbildung für<br />
das Berufsfeld. »Der Kurs bietet den Teilnehmern<br />
gute berufliche Chancen. Alle Teilnehmer der<br />
Vorgängerkurse, die das Weiterbildungsziel erreichten,<br />
haben eine Anstellung in der <strong>Schulbetreuung</strong><br />
erhalten«, meint Kursleiterin Brunhilde<br />
Dierkes-Zumhasch.<br />
Brunhilde Dierkes-Zumhasch<br />
Gute Qualität setzt gut ausgebildetes, fachlich<br />
kompetentes Personal voraus. Der <strong>Jugend</strong><strong>und</strong><br />
Familiendienst (<strong>jfd</strong>) bietet viele Weiterbildungen<br />
an, in denen die notwendigen<br />
Kompetenzen für die Arbeit an den Offenen<br />
Ganztagsschulen (ogs) vermittelt werden.<br />
Dort entsteht ein immer interessanter<br />
werdendes Arbeitsfeld für Pädagogen <strong>und</strong><br />
Ergänzungskräfte.<br />
Ganztagsschulen bieten vielfältige Entwicklungs-<br />
<strong>und</strong> Lernräume für Kinder <strong>und</strong> verfolgen<br />
ein zentrales Ziel: die individuelle Förderung des<br />
Gr<strong>und</strong>schulkindes. Mehr Zeit für Kinder – das ist<br />
eine gute Voraussetzung, um auf der Gr<strong>und</strong>lage<br />
der jeweiligen Begabungen <strong>und</strong> Bedürfnisse ihre<br />
schulische, individuelle <strong>und</strong> soziale Entwicklung<br />
zu stärken. Schule zielt dabei auf die Verzahnung<br />
der unterrichtlichen <strong>und</strong> außerunterrichtlichen<br />
Angebote ab. <strong>Sie</strong> wird zum zentralen Lern- <strong>und</strong><br />
Lebensraum für Kinder. Diese pädagogische Arbeit<br />
wird vor allem von Erzieherinnen <strong>und</strong> Erziehern<br />
geleistet.<br />
Pädagogische Weiterbildungen<br />
Der Fachbereich Bildung bietet regelmäßig einen<br />
Zertifikationskurs »Schulbetreuer« an. Der<br />
nächste beginnt am 24. August <strong>und</strong> erstreckt<br />
sich über zehn Monate. Dieser Kurs ist besonders<br />
geeignet für Personen, die über keine einschlägige<br />
pädagogische Ausbildung verfügen, aber<br />
Bei der Betreuung der Hausaufgaben werden die<br />
ErzieherInnen von »Hausaufgabenbegleitern«,<br />
meist älteren Schülerinnen oder Schülern, unterstützt.<br />
Bevor sie an den Schulen arbeiten<br />
können, haben sie eine <strong>mehr</strong>tägige Ausbildung<br />
beim <strong>jfd</strong> erhalten. Darüber hinaus werden Weiterbildungen<br />
zu einzelnen Themen wie Sprachförderung,<br />
Erste Hilfe am Kind oder Elternarbeit<br />
angeboten. Im Rahmen des Projekts medeto (Mediatoren<br />
für Demokratie <strong>und</strong> Toleranz) kann sich<br />
zudem in der Gewaltprävention <strong>und</strong> Deeskalation<br />
von Konfliktsituationen weitergebildet werden.<br />
Regelmäßiger Austausch<br />
Der <strong>jfd</strong> bringt in Seminaren <strong>und</strong> Qualitätszirkeln<br />
auch Schulbetreuer aus den ogs-Teams <strong>und</strong><br />
den Lehrerkollegien einer Schule zusammen.<br />
Zu bestimmten Schwerpunktthemen wie etwa<br />
»Kommunikation <strong>und</strong> Kooperation von Schule<br />
<strong>und</strong> <strong>Jugend</strong>hilfe«, Hausaufgaben oder Qualitätsentwicklung<br />
nach quigs werden gemeinsam<br />
Ergebnisse erarbeitet <strong>und</strong> Informationen ausgetauscht.<br />
Leitungs- <strong>und</strong> Ergänzungskräfte werden<br />
fortlaufend in ihren persönlichen, sozialen <strong>und</strong><br />
fachlichen Kompetenzen geschult. Alle vier Wochen<br />
treffen sich die <strong>jfd</strong>-Mitarbeiter zudem in<br />
drei stadtweiten Arbeitskreisen, um sich auszutauschen<br />
<strong>und</strong> ihre Betreuungskonzepte gemeinsam<br />
weiter zu entwickeln. (pn)<br />
Barbara Hiltenkamp<br />
Wenn um 13.05 Uhr der Schulgong ertönt,<br />
stürmen die meisten Schülerinnen <strong>und</strong><br />
Schüler des Gymnasiums Dionysianum zu<br />
ihren Fahrrädern oder zur Bushaltestelle,<br />
um schnell nach Hause zu kommen. Einige<br />
der Fünft- <strong>und</strong> Sechstklässler zieht es aber in<br />
den Betreuungsraum <strong>und</strong> in die benachbarte<br />
Kantine, wo es bereits verheißungsvoll nach<br />
Essen duftet. Die Leiterin der Übermittagsbetreuung,<br />
Barbara Hiltenkamp, wartet dort<br />
schon auf sie.<br />
Seit dem vergangenen Jahr gibt es die Betreuung<br />
der Fünft- <strong>und</strong> Sechstklässler, ein Kooperationsprojekt<br />
vom Dionysianum mit dem <strong>Jugend</strong>- <strong>und</strong><br />
Familiendienst (<strong>jfd</strong>). Eigentlich ist damit eine<br />
Betreuung nach 13 Uhr gemeint. Allerdings gibt<br />
es seit diesem Schuljahr keinen Unterricht <strong>mehr</strong><br />
in der siebten St<strong>und</strong>e. Stattdessen dauert der<br />
Nachmittagsunterricht bis 16.15 Uhr. »Darum<br />
nutzen vor allem viele auswärtige Schüler aus<br />
Neuenkirchen oder Salzbergen dieses Angebot als<br />
Übermittagsbetreuung«, benennt Barbara Hiltenkamp<br />
die Zielgruppe. Aber auch Kinder, deren<br />
Eltern berufstätig sind, nehmen den Service in<br />
Anspruch.<br />
Nach dem Mittagessen geht es für die Zehn- bis<br />
Zwölfjährigen ans Hausaufgaben machen. Von<br />
13.30 bis 14.30 Uhr betreuen <strong>Jugend</strong>liche der<br />
Jahrgangstufe 12 die Arbeiten. <strong>Sie</strong> sind zuvor<br />
beim <strong>jfd</strong> in speziellen Kursen geschult worden.<br />
Nicht bloß Hausaufgaben machen<br />
Nach dem Erledigen der Hausaufgaben bleibt den<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern noch viel Zeit zur<br />
freien Verfügung. »Wir bieten verschiedene Aktivitäten<br />
an wie Basteln, Backen <strong>und</strong> Spiele für<br />
drinnen. Außerdem können die Kinder auch das<br />
Dach der Sporthalle benutzen, um Basketball zu<br />
spielen. Ferner gibt es auf dem Schulhof Tischtennisplatten,<br />
um sich richtig auszutoben«, erklärt<br />
Hiltenkamp die Angebote. »Im letzten Halbjahr<br />
gab es bei uns auch ein Theaterprojekt, so dass<br />
ein breites Spektrum in der Betreuung abgedeckt<br />
werden kann <strong>und</strong> es nie langweilig wird.«<br />
Barbara Hiltenkamp sieht noch einen entscheidenden<br />
Vorteil: »Wir sehen uns ein bisschen als<br />
Verbindungsperson zwischen Lehrern <strong>und</strong> Eltern.<br />
Wir kommen privat mit den Schülern ins Gespräch<br />
<strong>und</strong> erfahren häufig <strong>mehr</strong> als die Lehrer, die natürlich<br />
eher den schulischen Aspekt abdecken.«<br />
Die Betreuung an sich ist für die Familien gratis;<br />
die Kosten für das Mittagessen sind nach dem Alter<br />
der Kinder gestaffelt. (pn)<br />
8<br />
<strong>jfd</strong> Magazin<br />
9<br />
<strong>jfd</strong> Magazin
»Wir sollten <strong>Jugend</strong>hilfe <strong>und</strong> Schule nicht<br />
als Konkurrenten begreifen«<br />
Interview mit Fachbereichsleiterin Corina Friedrichs über den<br />
neuen Fachbereich »<strong>Jugend</strong>hilfe/Schule«<br />
Corina Friedrichs<br />
Leiterin des neuen Fach bereichs<br />
»<strong>Jugend</strong>hilfe/Schule«<br />
Was sind deine Aufgaben <strong>und</strong> wie hat sich<br />
deine Arbeit verändert?<br />
Ich bin seit Anfang Januar für den Fachbereich<br />
»<strong>Jugend</strong>hilfe/Schule« tätig, zuvor habe ich fast<br />
15 Jahre beim <strong>jfd</strong> im »Fachbereich Kinder- <strong>und</strong><br />
<strong>Jugend</strong>hilfe« als Fachbereichsleitung gearbeitet.<br />
Nach meinem Studium an der Fachhochschule<br />
Münster habe ich mein Anerkennungsjahr beim<br />
<strong>Jugend</strong>amt Rheine im Bereich »<strong>Jugend</strong>pflege/<strong>Jugend</strong>schutz/<strong>Jugend</strong>hilfeplanung«<br />
geleistet. Danach<br />
konnte ich direkt die Stelle beim <strong>jfd</strong> antreten.<br />
Die Kooperation mit dem <strong>Jugend</strong>amt ist in all den<br />
Jahren geblieben <strong>und</strong> auch ein sehr großer Vorteil<br />
für den <strong>jfd</strong>. Ich habe nach den Geburten unserer<br />
Kinder, die mittlerweile bereits 9 <strong>und</strong> 6 Jahre alt<br />
sind, jeweils nur eine kurze Elternzeit genommen,<br />
um dann wieder für die <strong>Jugend</strong>hilfe tätig zu werden.<br />
Was die Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong> Beruf<br />
angeht, bin ich also auch privat gefragt <strong>und</strong> kann<br />
die Situation vieler Familien gut nachvollziehen,<br />
die ein Betreuungsangebot suchen.<br />
Wie der Bereich <strong>Schulbetreuung</strong> ist auch der<br />
Fachbereich <strong>Jugend</strong>hilfe stetig gewachsen, wurde<br />
ausgebaut <strong>und</strong> hat sich verändert. In all den<br />
Jahren hat die Kinder- <strong>und</strong> <strong>Jugend</strong>hilfe auch<br />
Angebote <strong>und</strong> Projekte für die <strong>Schulbetreuung</strong><br />
organisiert. Eigentlich war die Zusammenlegung<br />
die logische Konsequenz, nachdem die <strong>Schulbetreuung</strong><br />
so groß geworden war, dass sie nicht<br />
<strong>mehr</strong> von jemanden geleitet werden konnte, der<br />
auch eine Gruppe in einer Schule leitet, weil die<br />
pädagogische Arbeit in der Schule viel Zeit in Anspruch<br />
nimmt. Es wurde also jemand gebraucht,<br />
die freigestellt ist <strong>und</strong> die Koordination zwischen<br />
<strong>Jugend</strong>hilfe, Betreuungsgruppen, Verwaltung <strong>und</strong><br />
Politik übernimmt.<br />
Ich muss ständig präsent sein, weil es bei so vielen<br />
Mitarbeitern, Eltern <strong>und</strong> Schulen immer Fragen<br />
gibt <strong>und</strong> Dinge geklärt werden müssen. Ich bin viel<br />
unterwegs, bin vor Ort an den Schulen, um mir ein<br />
Bild zu machen <strong>und</strong> für die Mitarbeiter <strong>und</strong> die<br />
Schulleitungen ansprechbar zu sein. Ich gucke,<br />
welche Angebote wir an den einzelnen Schulen<br />
machen können, welche Fortbildungen welche<br />
Kolleginnen brauchen, welcher Personaleinsatz wo<br />
notwendig ist, welche offenen Stellen zu besetzten<br />
sind <strong>und</strong> welche Bewerber hier in Frage kommen.<br />
Wer unterstützt dich bei deiner Arbeit?<br />
Die Pädagogische Leitung hat weiterhin meine<br />
Kollegin Sigrid Bülter inne. <strong>Sie</strong> hat die <strong>Schulbetreuung</strong><br />
mit aufgebaut, kennt die Problemlagen<br />
in den Gruppen <strong>und</strong> ist die kompetente Fachkraft<br />
für inhaltliche pädagogische Fragen. Die<br />
Gruppen haben wir aufgeteilt in drei Kleinteams:<br />
»ogs rechts der Ems«, »ogs links der Ems« <strong>und</strong><br />
das Team »Andere Betreuungsformen«. Aus den<br />
einzelnen Teams werden monatlich die Berichte<br />
an Sigrid Bülter <strong>und</strong> mich weitergeleitet, so dass<br />
wir immer auf dem laufenden sind, was die Arbeit<br />
in den einzelnen Gruppen angeht. Als tatkräftige<br />
Unterstützung stehen mir außerdem Nina Hoffmann<br />
<strong>und</strong> Vanessa Thale zur Seite, die Projektplanungen<br />
für die Schulen übernehmen.<br />
Was hat die Zusammenlegung der beiden<br />
Fachbereiche für organisatorische Änderungen<br />
mit sich gebracht?<br />
Wir haben in der <strong>jfd</strong>-Bildungsstätte in Wadelheim<br />
eine eigene Verwaltung für die <strong>Schulbetreuung</strong><br />
eingerichtet. Die <strong>jfd</strong>-Verwaltung konnte die Aufgaben<br />
nicht <strong>mehr</strong> alleine bewältigen, weil so viele<br />
Anfragen von Eltern oder vom Personal eingingen.<br />
Drei Mitarbeiterinnen – Hille Richter, Inge Piepel<br />
<strong>und</strong> Ingeborg Leusmann – regeln jetzt alle Dinge,<br />
die die <strong>Schulbetreuung</strong> betreffen, vom Essen<br />
über Anfragen <strong>und</strong> Materialbestellungen bis zu<br />
den Betreuungsverträgen.<br />
Das Büro ist während der gesamten Schulzeit,<br />
also von 9.00 bis 16.30 Uhr besetzt. Es ging uns<br />
vor allem darum, die Erreichbarkeit zu verbessern.<br />
Wer im Büro anruft, hat sofort die richtigen<br />
Leute am Apparat. Alles liegt in einer Hand,<br />
alles kann schnell von einer zentralen Stelle aus<br />
geregelt werden. Das Büro ist auch für die Eltern<br />
immer zu erreichen. Die Servicenummer lautet<br />
05971 / 91448-19.<br />
Der <strong>jfd</strong> ist an sehr vielen Schulen für die<br />
<strong>Schulbetreuung</strong> verantwortlich. Welche Vorteile<br />
bietet der <strong>jfd</strong> als Träger?<br />
Der erste Vorteil ist, dass wir so viele Gruppen<br />
haben <strong>und</strong> somit sehr flexibel im Einsatz unserer<br />
Mitarbeiter sind. Gerade im Winter, wenn es<br />
durch Krankheiten viele Ausfälle gibt, können<br />
wir die Betreuung durch Vertretungsregelungen<br />
immer sicherstellen. Durch die Vielzahl unserer<br />
Mitarbeiter <strong>und</strong> deren speziellen Qualifikationen,<br />
haben wir auch die unterschiedlichsten Fachkräfte<br />
direkt vor Ort.<br />
Außerdem haben wir hier eine zentrale Stelle, wo<br />
wir Erfahrungen austauschen <strong>und</strong> Teams bilden<br />
können, um stetig an der Qualität des Offenen<br />
Ganztags zu arbeiten. Wir arbeiten auch eng mit<br />
dem <strong>jfd</strong>-Fachbereich »Bildung« zusammen, der<br />
Aus- <strong>und</strong> Fortbildungen für unsere Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter anbietet. Aktuell finden<br />
im Rahmen des Projekts medeto (Mediatoren für<br />
Demokratie <strong>und</strong> Toleranz) Seminare <strong>und</strong> Kurse<br />
zur Gewalt- <strong>und</strong> Rassismus-Prävention statt, die<br />
von vielen Erzieherinnen besucht werden. Der <strong>jfd</strong><br />
bildet auch die Hausaufgabenbegleiter aus, die<br />
dann an den Schulen eingesetzt werden.<br />
Schließlich ist der <strong>jfd</strong> auch Träger der Kinder- <strong>und</strong><br />
<strong>Jugend</strong>hilfe, so dass wir viele weiterführenden Angebote<br />
im Offenen Ganztag selbst anbieten können.<br />
Welchen Stellenwert hat die Kinder- <strong>und</strong><br />
<strong>Jugend</strong>hilfe denn für die <strong>Schulbetreuung</strong>?<br />
Angebote der Kinder- <strong>und</strong> <strong>Jugend</strong>hilfe finden<br />
eigentlich am Nachmittag oder am Wochenende,<br />
also in der Freizeit, statt. Dadurch dass Schule<br />
immer länger dauert <strong>und</strong> größere Teile der Freizeit<br />
der Kinder einnimmt, wird <strong>Jugend</strong>hilfe abgedrängt<br />
oder muss sich auf diese Situation einstellen:<br />
<strong>Jugend</strong>hilfe muss in die Schule hineingehen.<br />
<strong>Jugend</strong>hilfe ist ein wichtiger Bestandteil der Bildung<br />
von Kindern <strong>und</strong> <strong>Jugend</strong>lichen. Bildung<br />
findet ja nicht nur in der Schule, sondern zum<br />
größeren Teil in der Freizeit <strong>und</strong> im Elternhaus<br />
statt. Hier kommt die <strong>Jugend</strong>hilfe ins Spiel. Die<br />
Kinder lernen hier vieles, was sie für ihr Leben<br />
brauchen, um mündige <strong>und</strong> verantwortungsbewusste<br />
Erwachsene zu werden. Zum Beispiel:<br />
demokratisch handeln, soziale Verantwortung<br />
übernehmen, Selbstbehauptung trainieren, natur-<br />
<strong>und</strong> umweltpädagogische Aktionen organisieren,<br />
Freizeit sinnvoll planen...<br />
Dadurch, dass der <strong>jfd</strong> fest in der <strong>Schulbetreuung</strong><br />
verankert ist, ergeben sich viele Vorteile: Die<br />
Wege sind kurz <strong>und</strong> wir sind nah an den Kindern<br />
dran. Durch unsere Erzieherinnen erkennen wir<br />
frühzeitig die Problemlagen. Egal, ob die Kinder<br />
sportlich aktiviert werden müssen, künstlerische<br />
Angebote sinnvoll wären, Einzelfallhilfe oder Präventionsarbeit<br />
notwendig sind, wir können ein<br />
passendes Angebot entwickeln <strong>und</strong> zum Teil auch<br />
direkt in der <strong>Schulbetreuung</strong> umsetzen. Wir sollten<br />
<strong>Jugend</strong>hilfe <strong>und</strong> Schule nicht als Konkurrenten<br />
begreifen, sondern das große Potential, das<br />
in einer Zusammenarbeit liegt, sehen.<br />
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Drei Wochen Spaß<br />
Die <strong>Schulbetreuung</strong> macht Ferien<br />
Ausflüge, zum Beispiel in den nahen Bentlager<br />
Wald, werden angeboten. »Wir wollen in den drei<br />
Wochen nicht unbedingt Erzieherinnen sein, sondern<br />
viel lieber Animateure«, fügt Vanessa Thale<br />
lachend hinzu. Unterstützung erhalten die vier<br />
hauptamtlichen Erzieherinnen, die während der<br />
Schulzeit im Offenen Ganztag arbeiten, durch ein<br />
Team aus 12 <strong>Jugend</strong>lichen, die zuvor vom <strong>jfd</strong> umfassend<br />
auf ihren Einsatz als Ferienbetreuer ausgebildet<br />
wurden.<br />
Wenn am 2. Juli die Sommerferien beginnen,<br />
geht das Programm der <strong>jfd</strong>-<strong>Schulbetreuung</strong><br />
weiter. In den ersten drei Ferienwochen können<br />
die Kinder zu den üblichen Schulzeiten<br />
– von 7.30 Uhr bis 16.30 Uhr – betreut werden.<br />
Hausaufgaben <strong>und</strong> Pauken drohen aber nicht.<br />
Beim Ferienprogramm steht der Spaß eindeutig<br />
im Vordergr<strong>und</strong>.<br />
»Die Kinder sollen nicht das Gefühl haben, während<br />
der Ferien in einer Schulsituation zu sein.<br />
Wir bieten ihnen ein spannendes Programm mit<br />
vielen Aktionen <strong>und</strong> freiem Spiel«, so Vanessa<br />
Thale, die als <strong>jfd</strong>-Mitarbeiterin das Ferienprogramm<br />
organisiert. Deshalb findet das dreiwöchige<br />
Angebot auch nicht an einer Schule, sondern<br />
r<strong>und</strong> um den Bürgerhof Schotthock am Walshagenpark<br />
statt. Bei gutem Wetter wird im Park oder<br />
auf dem Bolz- <strong>und</strong> Spielplatz gespielt, bei Regen<br />
bieten die Erzieherinnen <strong>und</strong> jugendlichen Betreuer<br />
Angebote in den Räumen des Bürgerhofs.<br />
Die erste Woche steht unter dem Motto »Die Spürnasen<br />
sind los« <strong>und</strong> verspricht spannende Detektivgeschichten.<br />
Danach heißt es »Unterwegs mit<br />
Blaulicht <strong>und</strong> Sirene«. Eine Woche wird sich alles<br />
um Feuerwehr, Polizei <strong>und</strong> Rettungsdienste drehen.<br />
Ein Besuch der Feuerwehr <strong>und</strong> eines Polizeih<strong>und</strong>eführers<br />
stehen auf dem Programm. In der<br />
letzten Woche startet dann eine Zeitreise von der<br />
Steinzeit über das alte Ägypten bis ins gegenwärtige<br />
Hollywood <strong>und</strong> in die unbekannte Zukunft.<br />
Motto: »Mit Hexe Lili durch die Zeit«. Auch kleine<br />
Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong> Beruf<br />
Mit dem Ferienprogramm sollen vor allem berufstätige<br />
Eltern unterstützt werden. Für zusätzlich<br />
12 Euro im Monat können die Eltern es schon<br />
bei der Anmeldung zur <strong>Schulbetreuung</strong> buchen.<br />
Dafür haben ihre Kinder einen Anspruch auf fünf<br />
Wochen Ferienbetreuung in den Sommer- <strong>und</strong><br />
Herbstferien. 180 Kinder sind angemeldet, zwischen<br />
50 <strong>und</strong> 80 von ihnen nehmen pro Woche<br />
an dem Programm teil. Die Gr<strong>und</strong>schüler werden<br />
nach ihrem Alter in zwei Gruppen geteilt. Für die<br />
Viertklässer stehen in der ersten Woche zudem<br />
zwei Erzieherinnen zur Verfügung, die ihnen ein<br />
eigenes Programm bieten. Die Kinder können<br />
nach dem Mittagessen gegen 13.00 Uhr oder zwischen<br />
16.00 <strong>und</strong> 16.30 Uhr von ihren Eltern abgeholt<br />
werden. So ist sowohl eine Vormittags- als<br />
auch eine Übermittags-Betreuung möglich.<br />
Stadtranderholung<br />
Seit Jahren bietet der <strong>jfd</strong> auch ein frei ausgeschriebens<br />
Ferienprogramm an. Die Stadtranderholung<br />
an der <strong>jfd</strong>-Bildungsstätte in Wadelheim in<br />
den ersten drei Ferienwochen startet traditionell<br />
mit der »Kinderstadt Uhlenhock«. Hier gründen<br />
die Kinder ihre eigene kleine Stadt mit eigenem<br />
Geld, verschiedenen Berufen <strong>und</strong> einem Bürgermeister.<br />
In diesem Jahr steht der »Zirkus« im Mittelpunkt<br />
der zweiten Woche. In der letzten Woche<br />
wird es märchenhaft: »Zauberer, Elfen <strong>und</strong> Feen«<br />
werden dann in Wadelheim erwartet. Kinder können<br />
ab sofort angemeldet werden, das Angebot<br />
ist allerdings auf 30 Teilnehmer begrenzt. Eine<br />
Woche kostet 75 Euro, zwei Wochen 140 Euro.<br />
Geschwister, Mitglieder des <strong>jfd</strong>-Kinderclubs <strong>und</strong><br />
Kinder von alg 2-Empfängern erhalten eine Ermäßigung.<br />
(hp)<br />
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