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Quantitative Dünnschichtchromatographie Densitometrie

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Einleitung<br />

<strong>Quantitative</strong><br />

Dünnschichtchromatographie<br />

<strong>Densitometrie</strong><br />

Bislang fand die quantitative DC im Vergleich zur qualitativen<br />

DC nur wenig Anwendung als Untersuchungsverfahren.<br />

Die Arzneibücher nennen bis 1999 nur die halbquantitative<br />

Grenzwertbestimmung, bei der Fleckengröße und Farbintensität<br />

verglichen werden.<br />

Seid 1999 wird die quantitative Direktbestimmung von DC-<br />

Platten ebenfalls beschrieben. Diese wurde aufgrund der<br />

Entwicklung entsprechender Messgeräte möglich.<br />

Referenten: Anika Peusquens, Franz Thomas Rothausen 1<br />

2<br />

Verwendete DC-Platten<br />

Methode<br />

Bei der quantitativen DC müssen HPTLC-Platten eingesetzt<br />

werden.<br />

Die Vorteile der HPTLC-Platten im Vergleich zu den<br />

konventionellen Platten liegen in der<br />

• gleichmäßigeren Beschichtung (0,1mm anstatt 0,2-1mm)<br />

→ Minimierung des Untergrundsignals<br />

• geringen Korngröße (5-7µm) , kleines Porenvolumen<br />

→ optimale Trennstrecke 5cm (konvention. DC 6-17cm)<br />

• höheren Trennleistung<br />

→ deutlich geringere Substanzmengen erforderlich<br />

(HPTLC: pg – ng ; konv. DC: µg)<br />

Probenauftragung<br />

Grundvoraussetzung für eine genaue Messung sind die exakte<br />

Positionierung des Startpunktes und das präzise<br />

Auftragevolumen.<br />

Die Probenauftragung kann auf zwei verschiedene Weisen<br />

erfolgen:<br />

Kontaktauftragung<br />

Aufsprühtechnik<br />

3<br />

4


Kontaktverfahren<br />

• Auftragung mit Hilfe von Glas- oder Platin/Iridium<br />

Festvolumenkapillaren oder Mikroliterspritzen<br />

Vorteile:<br />

• geringer Zeitbedarf<br />

• einfaches Verfahren<br />

Nachteile:<br />

• Zirkular-Chromatographie an der Auftragestelle →<br />

ungleichmäßige Verteilung der Probenkomponenten → breite<br />

und unsymmetrische Flecken<br />

– Verbesserte Auflösung durch den Einsatz von<br />

Konzentrierungszonen<br />

Aufsprühverfahren<br />

Mit Hilfe spezieller Geräte kann die Substanzlösung<br />

auf die DC-Platte aufgesprüht werden.<br />

Vorteile:<br />

• Proben können als schmale Striche aufgesprüht werden →<br />

homogene Verteilung der Substanz über die gesamte<br />

Länge der Auftragezone → verbesserte Auflösung und<br />

Nachweisgrenze<br />

• Vermeidung jeglicher Chromatographie während der<br />

Probenauftragung<br />

Exaktes Auftragen wird durch Positioniergeräte ermöglicht.<br />

5<br />

6<br />

Vorteile der Linearkammer :<br />

Entwicklung der DC-Platten<br />

Üblicherweise werden DC-Platten in Glaströgen entwickelt.<br />

Für HPTLC-Platten gibt es gesondert noch die Möglichkeit der<br />

Entwicklung in Linearkammern.<br />

• Trennung der doppelten Probenzahl auf einer Platte möglich<br />

• Ausbildung einer geraden Fließmittelfront in der Mitte bedingt<br />

durch gegenüberliegende Entwicklungsseiten →<br />

instrumentelle Auswertung<br />

• Bessere Kontrolle der Dampfphase aufgrund geringeren<br />

Volumens<br />

Messgeräte und Messprinzip<br />

DC-Scanner/Densitometer<br />

Das seit längerem gebräuchlichste Messverfahren ist die <strong>Densitometrie</strong>.<br />

Densitometer sind Dichtemessgeräte und bestehten im<br />

wesentlichem aus einem Photometer und einem motorbetrieben<br />

Messtisch, der die DC-Platte durch den Lichtstrahl bewegt.<br />

Bei der quantitativen DC<br />

werden ausschließlich<br />

Auflicht-Densitometer<br />

verwendet.<br />

7<br />

8


Messprinzip<br />

• Photometer sendet monochromatisches<br />

Licht in bestimmten Winkel auf DC-Platte<br />

• DC-Platte wird durch Lichtstrahl bewegt<br />

(in Laufrichtung des Fließmittels)<br />

• Substanzfreie DC-Platte reflektiert<br />

Großteil der Lichtenergie<br />

• Empfänger misst Remission (diffuse,<br />

nicht gerichtete Reflexion)<br />

• Remissionminderung durch Lichtabsorption<br />

→ Chromophor (Teil eines<br />

Moleküls der sichtbares bzw. UV-Licht<br />

absorbiert)<br />

• remitiertes Licht wird von Empfänger<br />

gemessen und von Schreiber in ein<br />

Diagramm umgesetzt (Remissionsgrad-<br />

Ortskurve)<br />

9<br />

Remissionsgrad-Ortskurve<br />

Zeigt die Remissionsminderung in Abhängigkeit von einer<br />

bestimmten Wellenlänge.<br />

Maximum der Kurve → starke Remissionsminderung →<br />

schwache Remission von Licht → starke Absorption von Licht<br />

10<br />

Ermittlung der optimalen Messwellenlänge<br />

Um die optimale Messwellenlänge festzulegen muss zunächst ein<br />

Remissionspektrum der zu untersuchenden Probe aufgenommen<br />

werden.<br />

Praktische Durchführung:<br />

• Probenauftragung und Entwicklung der DC-Platte<br />

• Messung des Remissionsminimums bei unterschiedlichen<br />

Wellenlängen<br />

• Auftragung der Remissionminderung<br />

gegen die Wellenlänge → Maximum<br />

dieses Spektrums ist optimale<br />

Messwellenlänge (bei Störungen kann<br />

andere Wellenlänge versucht werden)<br />

11<br />

Die Auswertung erfolgt durch<br />

Ermittlung der Höhe des entsprechenden<br />

Peaks im Chromatogramm<br />

und Ablesen der<br />

dazugehörigen Substanzmenge<br />

in der Kalibrierkurve.<br />

Auswertung<br />

Kalibrierkurve<br />

Zur quantitativen Auswertung<br />

benötigt man Kalibrierkurven.<br />

Kalibrierung erfolgt auf der<br />

selben DC-Platte auf der auch<br />

die Analyse durchgeführt wird.<br />

Zum Erstellen der Kurve<br />

werden die Peakhöhen gegen<br />

die verwendeten Substanzmengen<br />

aufgetragen.<br />

12


Anwendung<br />

In der Pharmazie:<br />

• Qualitätskontrolle (z.B. Gehalt bei Tabletten)<br />

• Identitäts- und Reinheitsprüfungen<br />

Weitere Anwendungsgebiete:<br />

• Nachweis von Pestiziden in Lebensmitteln<br />

• Rückstands-Analytik bei Gewässern<br />

• Drogenscreening<br />

• Dopingnachweise<br />

• In der Forensik (z.B. Untersuchung von Vergiftungsfällen,<br />

Nachweis von Dokumentenfälschungen)<br />

Die <strong>Densitometrie</strong> ist aufgrund der weitgehenden<br />

Automatisierung, dem sehr hohen Probendurchsatz<br />

innerhalb kürzester Zeit und der hohen Messempfindlichkeit<br />

ein leistungsfähiges Analyseverfahren, dass in der Zukunft<br />

sicher auch im Arzneibuch mehr Verwendung finden wird.<br />

13<br />

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