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Jugendfachstelle Lyss

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<strong>Jugendfachstelle</strong> <strong>Lyss</strong><br />

Grundlagenbericht<br />

Konzept<br />

1. Mai 2003<br />

Präsidialabteilung<br />

Jugendkommission


INHALT<br />

GRUNDLAGENBERICHT......................................................................3<br />

1. Ausgangslage ..........................................................................3<br />

1.1. Einleitung ..........................................................................3<br />

1.2. Geschichte ........................................................................3<br />

1.3. Koordinationsausschuss Jugendschutz............................4<br />

1.4. Demografische Statistik ....................................................4<br />

2. Vorgehen..................................................................................5<br />

2.1. Spur- und Begleitgruppe ...................................................5<br />

2.2. Umfrage Schule ................................................................6<br />

2.3. Umfrage Vereine - Fazit....................................................8<br />

2.4. Grobplanung Projektablauf ...............................................8<br />

KONZEPT ..............................................................................................9<br />

3. Konzept <strong>Jugendfachstelle</strong> <strong>Lyss</strong> ...............................................9<br />

3.1. Zusammenfassung Konzept JFA......................................9<br />

3.1.1. .......Offene Jugendarbeit / soziokulturelle Animation 9<br />

3.1.2.Jugend- und Elternberatung / Fachberatung / Koordination Früherkennung 9<br />

3.2. Offene Jugendarbeit..........................................................9<br />

3.2.1. ....................................................... Vorbemerkungen 9<br />

3.2.2. ...........................................................................Ziele 10<br />

3.2.3. ................................................................Zielgruppen 10<br />

3.2.4. .................................Jugendarbeit im Gemeinwesen 11<br />

3.2.5. ......................................Treffbezogene Jugendarbeit 12<br />

3.2.6. ......Übergreifende Arbeitsbereiche der Jugendarbeit 12<br />

3.3. Jugend- und Elternberatung / Fachberatung ..................13<br />

3.3.1. ....................................................... Vorbemerkungen 13<br />

3.3.2. ...........................................................................Ziele 13<br />

3.3.3. ................................................................Zielgruppen 13<br />

3.3.4. ................................................................... Aufgaben 14<br />

3.3.5. ......................................................................Infothek 14<br />

3.3.6. .......................................Kurse und Veranstaltungen 14<br />

3.4. Qualitätskontrolle ............................................................14<br />

3.5. Finanzielles .....................................................................15<br />

Budgetentwurf 2003 – Jugendarbeit/<strong>Jugendfachstelle</strong><br />

<strong>Lyss</strong>.................................................................................15<br />

Anhang I...............................................................................................17<br />

Anhang II..............................................................................................18<br />

Anhang III.............................................................................................21<br />

Anhang IV ............................................................................................24<br />

Anhang V .............................................................................................25<br />

<strong>Jugendfachstelle</strong> <strong>Lyss</strong> – Grundlagenbericht und Konzept<br />

Seite: 2


GRUNDLAGENBERICHT<br />

1. Ausgangslage<br />

1.1. Einleitung<br />

Seit acht Jahren darf ich als Präsident der Jugendkommission an<br />

der Gegenwart und der Zukunft der <strong>Lyss</strong>er Jugend mitarbeiten.<br />

Einige Ziele haben wir erreicht (Jugendverein, Jugendrat,<br />

Jahrgangs- und Jungbürgerfeier) andere kamen nicht über die<br />

Runden (Schülertreff) und vieles bleibt noch Projektidee<br />

(Mädchentreff).<br />

Der weitaus grösste Teil der Jugendarbeit wird in <strong>Lyss</strong> seit<br />

Jahrzehnten von engagierten Freiwilligen in Vereinsstrukturen<br />

erbracht. Durch diese Arbeit und den Einsatz der Kirchen in der<br />

Jugendarbeit ist das Angebot für unsere Schüler(innen) und<br />

Jugendlichen vielseitig.<br />

In den letzten 2-3 Jahren haben das Rauchen und der<br />

Alkoholkonsum bei Schüler(innen) und Jugendlichen mehrheitlich<br />

zugenommen. Der Ausschuss Jugendschutz<br />

(Schulen/Polizei/Soziales/Präsidiales) hat anlässlich der<br />

periodischen Arbeitssitzungen diese Situation immer wieder<br />

festgestellt, hat jedoch keine Möglichkeiten für eine nachhaltige<br />

Intervention aufzeigen können. Von der Lehrerschaft und den Eltern<br />

gehen periodisch unmissverständliche Hilferufe aus.<br />

Im Bewusstsein, dass das vorliegende Konzept für eine<br />

<strong>Jugendfachstelle</strong> <strong>Lyss</strong> nur ein Teil der Arbeit der Intervention und<br />

Prävention widmet, ist jedoch dieses Gebiet ein wichtiger Teil der<br />

zukünftigen professionellen Jugendarbeit.<br />

Wie aus den Resultaten einer Schüler(innen) Umfrage (5. - 9.<br />

Klassen) ersichtlich ist, fühlen sich 99% in <strong>Lyss</strong> wohl und unsere<br />

Gemeinde bedeutet ihnen Heimat im besten Sinne des Wortes.<br />

Dass diese Situation so bleibt und um die kleine Anzahl von<br />

Jugendlichen, die mit der Gesellschaft und sich selber Probleme<br />

haben, möglichst gut ins Erwachsenenleben zu begleiten, brauchen<br />

wir Fachleute, die all die freiwilligen <strong>Lyss</strong>erinnen und <strong>Lyss</strong>er<br />

ergänzen und unterstützen.<br />

Für die Mitarbeit danke ich den Mitgliedern der Spur- und der<br />

Begleitgruppe bestens, die an der Erarbeitung des vorliegenden<br />

Berichtes mitgearbeitet haben. Einen besonderen Dank richte ich<br />

an Frau Franziska Hess, Jugendarbeiterin aus Münsingen, für die<br />

fachliche Unterstützung.<br />

Ich bin überzeugt, dass das vorliegende Konzept zu vielen<br />

Diskussionen Anlass geben wird und ich hoffe, dass wir in einigen<br />

Monaten einen Schritt weitergekommen sind.<br />

Hermann Moser, Gemeindepräsident <strong>Lyss</strong><br />

1.2. Geschichte<br />

Anfangs der 80er Jahre beschäftigte sich erstmals ein<br />

Vorbereitungsausschuss Jugendarbeit in <strong>Lyss</strong> intensiv mit den<br />

Bedürfnissen und Betätigungsmöglichkeiten für Jugendliche der<br />

obersten Schuljahre und schulentlassene Jugendliche.<br />

Dieser Vorbereitungsausschuss Jugendarbeit erarbeitete ein<br />

Jugendkonzept, welches am 20. Juli 1983 vom Grossen<br />

Gemeinderat verabschiedet wurde. Das Parlament entschied, dass<br />

auf den Aufbau von professioneller Jugendarbeit verzichtet wird, da<br />

in <strong>Lyss</strong> bis anhin sowohl Vereine und Kirchen mit grossem<br />

Engagement einen Teil der Jugendarbeit leisteten. Hingegen wurde<br />

eine Spezialkommission für Jugendfragen, bestehend aus 9<br />

Mitgliedern (2 Behördenvertreter, 2 Vertreter der Kirchen, 1<br />

Vertreter der Volksschulen, 1 Vertreter der Berufsschulen, 3<br />

Vertreter der Jugendlichen), eingesetzt. Die wichtigsten<br />

Aufgabengebiete dieser Spezialkommission waren die Vermittlung<br />

zwischen Behörden und jugendlichen Zielgruppen, die permanente<br />

Abklärung der Bedürfnisse dieser jugendlichen Zielgruppen und die<br />

entsprechende Umsetzung von Massnahmen; weiter die präventive<br />

und vermittelnde Öffentlichkeitsarbeit sowie die Suche nach<br />

geeigneten Räumlichkeiten und die Durchführung von Anlässen.<br />

Weiter sollte diese Spezialkommission für Jugendfragen laufend<br />

das Bedürfnis des Einsatzes eines Jugendarbeiters prüfen und<br />

nötigenfalls dem Gemeinderat z.Hd. des Grossen Gemeinderates<br />

bezüglich Stellenschaffung Antrag stellen.<br />

Es steht fest, dass diese Spezialkommission für Jugendfragen u.a.<br />

den Jugendraum im „Höck“ (ausgebauter Zivilschutzraum in einem<br />

alkoholfreien Restaurant) aufgebaut und geführt hat.<br />

Bei der Einführung des Halbamtes des Gemeindepräsidenten 1993,<br />

waren die politischen Behörden der Meinung, dass sowohl der<br />

Kultur, dem Sport und der Jugend, je eine ständige Kommission zustehe<br />

und der Gemeindepräsident das Präsidium übernehmen<br />

sollte. In der Folge wurde mit der Revision der Gemeindeordnung<br />

ab dem 01.01.1994 die Spezialkommission für Jugendfragen<br />

ersatzlos in die Jugendkommission <strong>Lyss</strong> übergeführt.<br />

Im Rahmen dieser Jugendkommissionstätigkeit wurde in den ersten<br />

Jahren der Jugendtreff Sieberhuus sowie der Jugendkulturraum im<br />

Grentschel geführt.<br />

Im Jahr 1997 wurde auf Initiative der Jugendkommission der<br />

Jugendverein <strong>Lyss</strong> gegründet, der sich heute noch um die<br />

Durchführung von Anlässen in der "Kulturfabrik Freetime", heute<br />

Kufa-Kaffee und Kulturraum befasst.<br />

<strong>Jugendfachstelle</strong> <strong>Lyss</strong> – Grundlagenbericht und Konzept<br />

Seite: 3


Im Jahr 2000 hat der <strong>Lyss</strong>er-Jugendrat die Arbeit auf der Grundlage<br />

von Vorbereitungsarbeiten durch die Jugendkommission<br />

aufgenommen.<br />

Im Jahr 2001 führte der Jugendrat die ersten <strong>Lyss</strong>er Jugend-<br />

Kulturtage durch.<br />

Das <strong>Lyss</strong>er Happening im Parkschwimmbad, das von drei<br />

Kommissionen (Jugend-, Sport- und Kulturkommission) 1996 ins<br />

Leben gerufen wurde, ist für Jung und Alt zu einem beliebten<br />

Sommeranlass geworden.<br />

Im Jahr 2001 erarbeitete ein vom Gemeinderat eingesetzter<br />

Ausschuss Jugendschutz (Schulen/Polizei/Soziales/Präsidiales) ein<br />

Suchtpräventionskonzept im Sinne der Früherfassung (FEN) für die<br />

Gemeinde <strong>Lyss</strong>. Fast alle Vernehmlassungsteilnehmer<br />

befürworteten grundsätzlich die Einführung eines 4-jährigen<br />

Pilotversuchs mit Start im Schul- und Jugendbereich. Gleichzeitig<br />

wurde jedoch auch bemängelt, dass in <strong>Lyss</strong> eine Anlaufstelle fehlt,<br />

die sich Jugendlichen mit bereits bestehenden Problemen annimmt<br />

und deren ratlose oder stark belasteten Eltern und Lehrkräfte<br />

tatkräftig unterstützt. Aus den Beschreibungen wurde ersichtlich,<br />

dass eine professionelle Jugendarbeit oder eine spezifische<br />

Drogenberatungsstelle für <strong>Lyss</strong> erwünscht wird.<br />

Heinz Lüthi, Leiter Sozialdienste <strong>Lyss</strong><br />

1.3. Koordinationsausschuss Jugendschutz<br />

Grundsätzliche Informationen:<br />

– Der Koordinationsausschuss trifft sich zwei Mal jährlich (i.d.R.<br />

Regel Mai und November).<br />

– Ihm gehören bislang Fachpersonen aus folgenden Bereichen<br />

an: Kantons- und Gemeindepolizei, Abteilung Schulen (inkl.<br />

Schulleiter), Sozialdienste, Fachgruppe Sucht- und<br />

Gewaltprophylaxe, Jugendkommission, Kulturfabrik KUFA,<br />

Jugendarbeitende der Kirchen (ref. und kath.) Drop-In Biel (der<br />

TeilnehmerInnen-Kreis wurde im Laufe der vergangenen Jahre<br />

kontinuierlich erweitert).<br />

Eckpunkte der bisherigen Tätigkeit:<br />

Anlässlich der Sitzung vom 22. Oktober 1997 wurde ein Konzept<br />

zur „engeren Zusammenarbeit zwischen Schule, Polizei und<br />

Sozialdienst“ mit folgendem Ziel verabschiedet (Zusammenfassung<br />

der Teilziele):<br />

– Hauptziel ist eine bessere Koordination auf dem Gebiet des<br />

Jugendschutzes unter den Fachbereichen innerhalb der<br />

Gemeinde, mit externen Stellen (Drop-In, Jugendarbeitende<br />

Kirche, Jugendzentrum etc.) sowie Arbeitsgruppen (Fachgruppe<br />

Sucht- und Gewaltprophylaxe, städtische Konferenz der<br />

Beauftragten für Suchtfragen etc.).<br />

Weiter geht es um: Erfahrungsaustausch, gegenseitige<br />

Information, Problemerkennung und Anstoss für<br />

Problemlösungen (Jugendprobleme, Alkoholverkauf anlässlich<br />

von Festen etc.).<br />

– Jede Instanz wirkt auf ihrem Gebiet entsprechend der eigenen<br />

Möglichkeiten.<br />

1.4. Demografische Statistik<br />

Kinder- und Jugendzahlen <strong>Lyss</strong>, Stichtag 31.12.2001<br />

(Einwohnerkontrolle):<br />

Gesamtbevölkerung in <strong>Lyss</strong> = 10'755<br />

Die 1800 Anzahl der Kinder und Jugendlichen lassen einige<br />

Rückschlüsse 1600 bezüglich der Gewichtung der Anliegen von Kindern,<br />

1400<br />

1200<br />

361 / 14.35<br />

%<br />

Aus den Erkenntnissen resultierte das Einsetzen eines<br />

„Ausschusses Jugendschutz“, bestehend aus Markus Rindlisbacher<br />

(Vorsteher Ressort Schulen), Heinz Lüthi (Abteilungsleiter<br />

Sozialdienste) und Markus Nobs (Gemeindepolizei).<br />

Unter anderem wurden<br />

– mehrere Modelle aus dem Bereich Jugendschutz anderer<br />

Gemeinden geprüft (darunter auch das Suchtpräventionsmodell<br />

/ Früherfassungsnetz aus Köniz)<br />

– Entscheidungs-Grundlagen z.Hd. des Gemeinderates<br />

zusammengetragen<br />

– Die Erkenntnisse aus den Tätigkeiten des "Ausschusses<br />

Jugendschutz" sind an den zwei Mal jährlich stattfindenden<br />

Sitzungen kontinuierlich in den Koordinationsausschuss als<br />

Information zurückgeflossen<br />

– Der "Ausschuss Jugendschutz" wurde schliesslich im Zuge<br />

der Tätigkeiten zum Früherfassungsnetz FEN sowie den<br />

jetzigen Arbeiten der <strong>Jugendfachstelle</strong> aufgelöst und in die<br />

jeweiligen Projekte integriert.<br />

Parallel zur <strong>Jugendfachstelle</strong> wird sich der Koordinationsausschuss<br />

Jugendschutz seinerseits zur Verfolgung der umschriebenen Ziele<br />

weiterhin zwei Mal jährlich treffen. Eine spätere Integration in die<br />

Begleitgruppe der <strong>Jugendfachstelle</strong> ist nicht auszuschliessen und<br />

muss zu gegebener Zeit geprüft werden.<br />

Kpl Markus Nobs, Gemeindepolizei <strong>Lyss</strong><br />

Eltern, Schulen und ev. der Prioritätensetzung (Gewichtung) für die<br />

Ortspolitik in <strong>Lyss</strong>, zu.<br />

Gemäss dem Bundesamt für Sozialstatistik ist die Gemeinde <strong>Lyss</strong> mit dem Anteil von Kindern und Jugendlichen innerhalb sämtlicher<br />

1000<br />

Ausländer<br />

Gemeinden in der Schweiz eine junge Gemeinde.<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

1183 / 85.65<br />

%<br />

164 / 7.1 %<br />

602 / 92.9 %<br />

199 / 8.7 %<br />

735 / 91.3 %<br />

Schweizer<br />

> 25 Jahre 70%<br />

Schweizer 78 %<br />

<strong>Jugendfachstelle</strong> <strong>Lyss</strong> – Grundlagenbericht und Konzept<br />

Seite: 4<br />

bis 11. Altersjahr<br />

12. bis 18. Altersjahr<br />

19. bis 25. Altersjahr<br />

< 25 Jahre 30 %<br />

Ausländer 22 %


2. Vorgehen<br />

2.1. Spur- und Begleitgruppe<br />

Jede Institution im Bereich der Jugendförderung wurde gebeten, ein<br />

Mitglied in die Begleitgruppe zu delegieren. Es stellten sich 30<br />

VertreterInnen für diese Aufgabe zur Verfügung (Liste der Mitglieder<br />

im Anhang).<br />

Affolter Fritz<br />

Bangeter Iris<br />

Bertoli Luigi<br />

Bütikofer Adrian<br />

Elsinger Hans-Peter<br />

Hess Franziska<br />

Lüthi Heinz<br />

Moser Hermann<br />

Nobs Markus<br />

Schär Dominik<br />

Die Spurgruppe entsprach einem Projektausschuss und setzte sich<br />

aus folgenden neun Mitglieder zusammen:<br />

Mitglied Schulleitung, Sekundarschule <strong>Lyss</strong><br />

Präsidentin Jugendverein <strong>Lyss</strong><br />

Drop-In Biel<br />

Jugendrat<br />

Stv. Kant. Jugendsekretät, Kantonales Jugendamt<br />

<strong>Jugendfachstelle</strong> Aaretal, Projektbeauftragte<br />

Abteilungsleiter Sozialdienste<br />

Gemeindepräsident, Präsident Jugendkommission<br />

Gemeindepolizei <strong>Lyss</strong><br />

Realschule <strong>Lyss</strong><br />

Die Spurgruppe zeichnet für diesen Bericht. Die Begleitgruppe hat<br />

wichtige Informationen beigetragen und nimmt diesen Bericht<br />

beratend zur Kenntnis.<br />

Liste der Begleitgruppenmitglieder Anhang 1<br />

<strong>Jugendfachstelle</strong> <strong>Lyss</strong> – Grundlagenbericht und Konzept<br />

Seite: 5


2.2. Umfrage Schule<br />

Schule<br />

Kommentar zu den Ergebnissen der Schülerumfrage aus der Sicht von<br />

Dominik Schär (Realschule) und Fritz Affolter<br />

(Sekundarschule), beide sind Mitglieder der Spurgruppe JFA <strong>Lyss</strong><br />

Einleitung<br />

Im Wissen, dass aufgrund von vorliegendem Zahlenmaterial<br />

immer eine Gewichtung in die eine oder andere Richtung<br />

vorgenommen werden kann, haben wir ein Fazit aus unserer<br />

Sicht gezogen.<br />

Wer wurde befragt?<br />

Insgesamt wurden 651 Schülerinnen und Schüler (S+S) der<br />

<strong>Lyss</strong>er Mittelstufe (5.und 6.Klassen) und der <strong>Lyss</strong>er Oberstufe<br />

(7.bis 9.Klassen der Real- und Sekundarschule) befragt.<br />

Fazit<br />

– Nahezu alle S+S (99%) fühlen sich in <strong>Lyss</strong> wohl.<br />

– Besonderen Gefallen finden bei den S+S:<br />

McDonalds 83%<br />

Schwimmbad 81%<br />

<strong>Lyss</strong>bachmärit 77%<br />

Sportanlage Grien 62%<br />

Eissporthalle 56%<br />

Migros-Center 54%<br />

Kartbahn 52%<br />

– In <strong>Lyss</strong> vermissen S+S vor allem:<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

– Die <strong>Lyss</strong>er S+S verbringen ihre Freizeit:<br />

Mit Kollegen 78%<br />

Mit Musik hören 76%<br />

Mit Fernsehen 74%<br />

Im Schwimmbad 69%<br />

Am Computer 61%<br />

Mit FreundIn 51%<br />

Mit Shoppen/Lädele 50%<br />

Knaben<br />

Mädchen<br />

Mehr Geschäfte<br />

Jugendräume<br />

Treffpunkte<br />

grosses Hallenbad<br />

Museum<br />

Schülerdisco<br />

Jugendtreff<br />

Jugendbar<br />

gedeckte Skaterbahn<br />

Ortsbus<br />

Internet-Café<br />

Freizeitpark<br />

– In <strong>Lyss</strong> wenden sich S+S bei Problemen vor allem an:<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

– In <strong>Lyss</strong> würden S+S folgende Angebote einer<br />

Jugendarbeit schwerpunktmässig nutzen:<br />

Open-Air-Kino 54%<br />

Disco 52%<br />

Sportturniere 48%<br />

Schilager 42%<br />

Open-Air-Anlässe 39%<br />

Jugendtreff 36%<br />

Computerkurs 35%<br />

– Die Meinung der <strong>Lyss</strong>er S+S zu einer künftigen<br />

Jugendarbeit ist:<br />

Es fällt auf, dass eine ansehnliche Gruppe von <strong>Lyss</strong>er S + S<br />

gegenüber einer künftigen Jugendarbeit positiv gestimmt ist.<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Eltern<br />

fände ich cool<br />

Geschwister<br />

Unbedingt notw.<br />

LehrerIn<br />

Freund/Freundin/Kollegen<br />

kein Interesse<br />

Pfarrer/Diakon<br />

überflüssig<br />

niemand<br />

Sorgentelefon<br />

ist mir egal<br />

ab und zu nutzen<br />

Knaben<br />

Mädchen<br />

Gott/Jesus<br />

Knaben<br />

Mädchen<br />

– Relativ gesehen haben sehr wenig <strong>Lyss</strong>er S+S Probleme<br />

im gesellschaftlichen Umfeld:<br />

1. Nur eine Gruppe von 2% (ungefähr 10 bis 15 S+S) gibt an,<br />

in den Bereichen "Tabak", "Alkohol", "Kiffen",<br />

"Kriminalität", "Gewalt" und allgemein "Suchtverhalten"<br />

Probleme zu haben.<br />

2. Aufhorchen lässt, dass doch eine Gruppe von 60 S+S<br />

angibt, Probleme mit der eigenen Freizeitgestaltung zu<br />

haben.<br />

<strong>Jugendfachstelle</strong> <strong>Lyss</strong> – Grundlagenbericht und Konzept<br />

Seite: 6


Gemeindepolizei <strong>Lyss</strong><br />

Kommentar zu den Ergebnissen der Schülerumfrage aus der Sicht von<br />

Markus Nobs, Gemeindepolizei <strong>Lyss</strong>, er ist Mitglied der Spurgruppe JFA<br />

<strong>Lyss</strong><br />

Bei unserer Arbeit stossen wir oftmals an Kompetenzgrenzen<br />

oder machen Feststellungen über Missstände, von welchen wir<br />

wissen, dass etwas gegen diese unternommen werden muss.<br />

Zum Zeitpunkt der Erstellung einer Gefährdungsmeldung an den<br />

Sozialdienst oder einer akuten Intervention kann unsere Arbeit in<br />

den meisten Fällen nur noch als Symptombekämpfung und<br />

Soforthilfe verstanden werden. Deshalb ist die präventive<br />

Tätigkeit einer <strong>Jugendfachstelle</strong>, welche auch der Früherfassung<br />

Rechnung trägt, für <strong>Lyss</strong> von grosser Wichtigkeit. Die<br />

<strong>Jugendfachstelle</strong> kann auch als erste Anlauf- sowie<br />

Koordinationsstelle bei Kriseninterventionen dienen und für die<br />

Polizei ein kompetenter Ansprechpartner sein.<br />

<strong>Jugendfachstelle</strong> Aaretal<br />

Kommentar zu den Ergebnissen der Schülerumfrage aus der Sicht von<br />

Franziska Hess, <strong>Jugendfachstelle</strong> Aaretal in Münsigen, sie ist Mitglied<br />

der Spurgruppe JFA <strong>Lyss</strong><br />

Viele Jugendliche können sich trotz massiver gesellschaftlicher<br />

Veränderungen weitgehend problemlos orientieren. Sie finden<br />

ihren Weg einigermassen autonom und erfahren überlieferte<br />

Werte und Normen als hilfreich und auch für ihr Leben als gültig.<br />

Für andere aber – und diese sind primär die Zielgruppe der<br />

offenen Jugendarbeit – verlieren die früheren<br />

Sozialisationsinstanzen Familie, Schule/Beruf, Kirche und<br />

Nachbarn zunehmend an Bedeutung. An ihre Stelle treten "neue<br />

ErzieherInnen": Massenmedien, Werbung,<br />

Gleichaltrigengruppen, Verkehrswelt, Konsumwelt. Hier<br />

Orientierungshilfen anzubieten ist daher eine wesentliche<br />

Aufgabe auch der offenen Jugendarbeit.<br />

Auswertung Umfrage Schule nach Spitzen<br />

Auswertung Umfrage Schule nach Geschlecht<br />

Gesamtauswertung Schule in der Übersicht<br />

Anhang 2<br />

Anhang 3<br />

Anhang 4<br />

Die Jugendzeit ist heute eine eigenständige Lebensphase mit<br />

eigenen Verhaltensweisen und –normen. Wurde früher dieser<br />

Lebensabschnitt als Übergangs- und Vorbereitungszeit<br />

zwischen Kindheit und Erwachsensein verstanden, müssen<br />

Jugendliche ihr Leben hier und jetzt oft ohne Hilfe von Erwachsenen<br />

bewältigen, weil sie immer wieder mit Problemen<br />

konfrontiert sind, zu denen Erwachsene keine Erfahrungen<br />

vorzuweisen haben.<br />

Folgende Veränderungen unserer Lebenswelt wirken sich auch<br />

auf die Jugend aus: Die Grenzen der Umweltbelastbarkeit und<br />

der Ressourcen der Natur werden bewusster, Umweltschäden,<br />

Naturkatastrophen und Terrorismus beherrschen die<br />

Diskussionen, neue Wohn-, Arbeits- und Freizeitformen sind entstanden,<br />

jedem Raum ist eine bestimmte Funktion zugeordnet,<br />

rechtliche (Spiel-) Räume sind eng geworden, Bildung schützt<br />

nicht mehr unbedingt vor Arbeitslosigkeit usw.....<br />

Rückzug, Resignation und Passivität sind als mögliche Reaktion<br />

zu beobachten. Der Glaube an eine selbständige Gestaltung des<br />

Lebens kommt vielen Jugendlichen abhanden; sie lassen das<br />

Leben über sich ergehen oder flüchten auf irgend eine Weise.<br />

Jugendliche können aber auch aggressiv auf die gesellschaftlichen<br />

Situationen reagieren. Sie provozieren die<br />

realen oder imaginären Grenzen, wollen Räume anders nutzen,<br />

ausweiten. Sie schaffen Klarheit wo diffuse Normen herrschen,<br />

die ihnen wenig Orientierung bieten.<br />

Auch die Wirtschaft hat die Jugend als Marktsegment entdeckt.<br />

Jugendliche werden als KonsumentInnen ernst genommen.<br />

Insbesondere die Freizeitbranche bietet eine Vielzahl von<br />

Möglichkeiten an, aus denen ausgewählt werden kann. Oft<br />

verschreiben sich Jugendliche unkritisch einem Angebot, weil<br />

sie durch die Angebotsvielfalt überfordert sind und keine<br />

Entscheidungskriterien zur Hand haben.<br />

<strong>Jugendfachstelle</strong> <strong>Lyss</strong> – Grundlagenbericht und Konzept<br />

Seite: 7


2.3. Umfrage Vereine -<br />

Die Erhebungsdaten der retournierten Fragebogen an die Vereine<br />

und Kirchen zeigen einen guten Überblick über die vorhandenen<br />

Angebote für Kinder und Jugendliche.<br />

Die Vereine richten sich mit ihren Aktivitäten in den meisten Fällen<br />

an Kinder oder junge Erwachsen. Für die Altersgruppe 13- 17-<br />

jährige ist das Angebot lückenhaft.<br />

Folgende Punkte können als Fazit, d.h. als gemeinsame<br />

Bedürfnisse der Vereine und Kirchen ausgewiesen werden:<br />

Fazit<br />

– Bessere Koordination und Vernetzung untereinander<br />

(„Einzelkämpfertum“)<br />

– Gute Absprache der Angebote (keine Überschneidungen<br />

usw.)<br />

– Unkomplizierte Anlauf- und Informationsstelle für den Kinderund<br />

Jugendbereich<br />

– Niederschwelliges Beratungsangebot für Kinder, Jugendliche<br />

und Erwachsene<br />

2.4. Grobplanung Projektablauf<br />

Ende März 2002<br />

April 2002<br />

Mai - Juni 2002<br />

August –<br />

Oktober 2002<br />

Bereinigung des Konzeptes nach der<br />

Sitzung mit der Begleitgruppe<br />

Bearbeitung durch die Jugendkommission.<br />

Projektvorstellung der kant. Gesundheitsund<br />

Fürsorgedirektion, sowie dem kant.<br />

Jugendamt. Voranfrage an diese kant.<br />

Behörden.<br />

Beratung durch Finanzkommission und<br />

Gemeinderat.<br />

Beratung des Geschäftes durch den GGR.<br />

<strong>Jugendfachstelle</strong> <strong>Lyss</strong> – Grundlagenbericht und Konzept<br />

Seite: 8


KONZEPT<br />

3. Konzept <strong>Jugendfachstelle</strong><br />

<strong>Lyss</strong><br />

3.1. Zusammenfassung Konzept JFA<br />

3.1.1. Offene Jugendarbeit / soziokulturelle Animation<br />

Die <strong>Lyss</strong>er Jugendarbeit soll nach den Grundsätzen der<br />

soziokulturellen Animation aufgebaut werden, sie macht auf diese<br />

Weise die Jugendarbeitenden zu aktiv intervenierenden Personen.<br />

Jugendarbeit verstanden als soziokulturelle Animation hat eine<br />

wichtige Funktion der primären Prävention, das heisst, sie soll dazu<br />

beitragen, dass Probleme wie Suchtverhalten, Delinquenz oder<br />

Gewalt nicht entstehen.<br />

In der <strong>Lyss</strong>er Jugendarbeit können zwei Hauptaufgaben<br />

unterschieden werden:<br />

– Treffpunktbezogene Jugendarbeit<br />

Aufgaben<br />

Zwanglose Treffmöglichkeit verschiedenster Jugendlicher,<br />

Anknüpfen und Gestalten von Beziehungen, vermittelnde Arbeit,<br />

Förderung der Jugendkultur, Förderung spezifischer Gruppen<br />

und Projektarbeit.<br />

Es müssen geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung stehen und<br />

zusätzlich nötige Räume nach Bedarf zugemietet werden.<br />

– Jugendarbeit im Gemeinwesen<br />

Aufgaben<br />

Mobile Jugendarbeit, cliquenorientierte Arbeit, Förderung der<br />

Kommunikation zwischen Jugendlichen und Erwachsenen,<br />

Suche und Vermittlung von Räumen für Gruppen und Cliquen,<br />

Projektarbeit.<br />

Gemeinsame Aufgabe beider Bereiche sind<br />

Früherkennung/Früherfassung, Zusammenarbeit mit<br />

Organisationen und Institutionen, Öffentlichkeitsarbeit, Einsitz in der<br />

Jugendkommission, regionale Vernetzung.<br />

Die Aufgaben der Jugendarbeit erfordert ein Pensum von 100%.<br />

3.1.2. Jugend- und Elternberatung / Fachberatung / Koordination<br />

Früherkennung<br />

In <strong>Lyss</strong> soll eine Beratungsmöglichkeit bei generellen Erziehungs-,<br />

Familien- und Jugendproblemen geschaffen werden. Die<br />

bestehenden Institutionen Schule, Sozialdienst, Polizei und<br />

schulärztlicher Dienst werden mit solchen Problemen konfrontiert,<br />

können sie aber aufgrund ihrer spezifischen Ausrichtung und der<br />

Auslastung durch die Kernaufgaben nicht lösen.<br />

Aufgaben<br />

Beratung bei familiären Schwierigkeiten aller Art, Triage und<br />

Zuweisung an spezialisierte Stellen, Koordination der Fachgruppe<br />

Früherkennung, Koordination und Zusammenarbeit mit<br />

Beratungsstellen im Jugendbereich.<br />

Die Aufgaben der Beratungsstelle erfordert ein Pensum von 100%.<br />

3.2. Offene Jugendarbeit<br />

3.2.1. Vorbemerkungen<br />

Soziokulturelle Animation<br />

Der konzeptionelle Grundgedanken der soziokulturelle Animation<br />

macht die Jugendarbeitenden zu aktiv intervenierenden Personen<br />

im Gemeinwesen. Die Jugendarbeitenden unterstützen Aktivitäten<br />

der Jugendlichen, die auf eine bessere Bewältigung des<br />

Lebensalltags und des sozialen und kulturellen Lebens ausgerichtet<br />

sind. Sie vermitteln zwischen Jugendlichen und Erwachsenen,<br />

Gruppen und Kulturen, indem sie konstruktive Verhandlungs- und<br />

Aushandlungsprozesse fördern.<br />

Prävention / Früherkennung<br />

Jugendarbeit verstanden als soziokulturelle Animation hat somit<br />

eine wichtige Funktion der primären Prävention, d.h. sie soll dazu<br />

beitragen, dass Probleme wie Suchtverhalten, Delinquenz oder<br />

Aggression nicht entstehen.<br />

Jugendarbeitende sind mehrheitlich während der Freizeit der<br />

Jugendlichen tätig. Sie geniessen in der Regel das Vertrauen der<br />

Jugendlichen. Durch ihre besondere Stellung gegenüber den<br />

Jugendlichen, fallen ihnen zum Teil auch Personen auf, die sich besonders<br />

auffällig verhalten. Hier haben sie eine Aufgabe der<br />

Früherfassung, bzw. der sekundären Prävention. Früherfassung<br />

bedeutet, Entwicklungen, Auffälligkeiten und Ereignisse, die zu<br />

Drogenabhängigkeit oder anderen Problemen (z.B. Aggressivität,<br />

Delinquenz, Vandalismus) führen können, frühzeitig zu erkennen<br />

<strong>Jugendfachstelle</strong> <strong>Lyss</strong> – Grundlagenbericht und Konzept<br />

Seite: 9


und mit sinnvollen und angemessenen Interventionen<br />

Unterstützung anzubieten.<br />

Es ist deshalb sinnvoll, ein grundsätzlich offenes,<br />

entwicklungsorientiertes Konzept der Jugendarbeit<br />

(=primäre Prävention) zu realisieren, das aber das Potential besitzt,<br />

bei auftauchenden Problemen frühzeitig zu intervenieren<br />

(=sekundäre Prävention).<br />

Konzept als Rahmenvorgabe<br />

Jugendarbeit ist ausgesprochen stark den stetig sich verändernden<br />

gesellschaftlichen Entwicklungen ausgesetzt. Bei den hier<br />

folgenden konzeptionellen Vorschlägen handelt es sich deshalb um<br />

eine Rahmenvorgabe. Die Fachpersonen entwickeln ihre Praxiskonzepte<br />

selbst. Praxiskonzepte müssen diese<br />

Rahmenvorgaben aufgreifen, sie aber auch erweitern und mit den<br />

persönlichen<br />

Kompetenzen und Stärken der Fachpersonen verbinden. Sie sind<br />

also präziser und konkreter als die hier vorgegebene<br />

Grundorientierung.<br />

Eingrenzung<br />

Es liegt auf der Hand, dass die Jugendarbeitenden nicht alle im<br />

Folgenden aufgezählten Teilfunktionen gleichzeitig und<br />

gleichgewichtig wahrnehmen können. Vor allzu grossen<br />

Erwartungen an die <strong>Jugendfachstelle</strong> muss gewarnt werden. Die<br />

Jugendarbeitenden sollen im Rahmen von periodischen Standortbestimmungen<br />

Ziele setzen und gewichten. So kann z.B. das<br />

Hauptgewicht im Aufbau eines Jugendtreffpunktes oder im Schaffen<br />

eines Früherkennungsnetzes liegen, während andere Aufgaben<br />

eher zurückhaltend verfolgt werden.<br />

Die Früherfassung stellt eine wichtige Aufgabe der<br />

Jugendarbeitenden dar. Es ist eine Interventionsmöglichkeit, die<br />

aber zwingend mit anderen Kontaktpersonen der Jugendlichen<br />

(Eltern, Lehrkräfte usw.) wahrgenommen werden sollte.<br />

Die offene Jugendarbeit ist geprägt durch ein Vertrauensverhältnis<br />

zwischen den Jugendlichen und den Jugendarbeitenden.<br />

Interventionen, die über das persönliche Gespräch mit den<br />

Jugendlichen hinausgehen, sind nur mit Einwilligung der Jugendlichen<br />

in Betracht zu ziehen.<br />

Leistungsauftrag<br />

Für die <strong>Jugendfachstelle</strong> soll ein Leistungsauftrag formuliert<br />

werden. In einem Leistungsauftrag werden die Ziele,<br />

Dienstleistungen und Qualitätsmerkmale der Arbeit definiert. Er ist<br />

die Grundlage für die interne Führung und Kontrolle. Der<br />

vorliegende Bericht kann als Grundlage für die Erarbeitung eines<br />

Leistungsauftrags dienen, der aber nur unter Beteiligung der<br />

betroffenen Jugendarbeitenden entwickelt werden kann.<br />

3.2.2. Ziele<br />

Übergeordnete eordnete Ziele<br />

– Für die Jugendlichen sind in <strong>Lyss</strong> individuelle und kollektive<br />

Entfaltungsmöglichkeiten und Lebensqualität vorhanden.<br />

– Die soziokulturelle Animation fördert die Kreativität,<br />

Kommunikation, Partizipation und Integration der Jugendlichen<br />

innerhalb des Gemeinwesens.<br />

Zielsetzungen<br />

– Die <strong>Lyss</strong>er Jugendarbeit nimmt mit Projekten, Angeboten und<br />

Öffentlichkeitsarbeit die Anliegen der Jugendlichen ernst, greift<br />

Ideen auf und hilft bei deren Umsetzung.<br />

– Sie bietet eine Beratungs- , Anlauf- , Informations- und<br />

Koordinationsstelle für Jugendliche und Erwachsene an.<br />

– Sie fördert eine möglichst breite Mitwirkung und<br />

Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen in der Gemeinde<br />

(z.B. Mitarbeit in Gremien, Jugendrat usw.).<br />

3.2.3. Zielgruppen<br />

Grundsätzlich ist die Altersgruppe nicht zum vornherein<br />

einzuschränken. Der Gedanke der Prävention bzw. der<br />

Früherfassung bringt es mit sich, dass die untere Altersgrenze eher<br />

nach unten verschoben werden kann<br />

Bezüglich der Treffarbeit ist generell zu beobachten, dass die<br />

Jugendtreffs im Zusammenhang mit der Verfrühung der<br />

Jugendphase zunehmend von den "Kids", also den 12-14-jährigen<br />

besucht werden. Eine solche offene Treffmöglichkeit ist in <strong>Lyss</strong><br />

ungenügend vorhanden. Ältere Jugendliche, d.h. ab ca. 17 Jahren,<br />

finden in der Kulturfabrik (KUFA) eine geeignete Treffmöglichkeit<br />

– Die offene Jugendarbeit hilft bei der Gestaltung und<br />

Erschliessung von Lebensraum (Treffpunkte, Übungsräume,<br />

Veranstaltungslokale usw.) und unterstützt eine selbstbestimmte<br />

Freizeitgestaltung.<br />

– Sie berücksichtigt die unterschiedlichen Erfahrungen und<br />

Lebenssituationen von Mädchen und Knaben und richtet ihre<br />

Angebote wo nötig geschlechtsspezifisch aus (z.B.<br />

geschlechtergetrennte Gruppen in Präventionskursen, spezielle<br />

Angebote für Mädchen und Knaben im Treff usw.).<br />

– Die offene Jugendarbeit fördert das Gespräch zwischen<br />

Jungen und Erwachsenen.<br />

– Sie geht soziale Probleme Jugendlicher ursachenorientiert an<br />

und sucht die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen (z.B.<br />

Schule, Beratungsstellen, Polizei, Vereine, Institutionen der<br />

offenen Jugendarbeit).<br />

(Öffnungszeiten, Kulturangebot; autonome Führung;<br />

Alkoholausschank usw.).<br />

Mehrheitlich wurde das mangelnde Angebot für die Jugendlichen im<br />

Alter von 12-17 Jahren erwähnt.<br />

Grundsätzlich gilt, dass die Angebote einer <strong>Jugendfachstelle</strong> für alle<br />

Jugendlichen zugänglich sein sollen. Die Erfahrung zeigt aber, dass<br />

eher die wenig organisierten, wenig zeitlich verplanten Jugendlichen<br />

die Angebote der offenen Jugendarbeit nutzen.<br />

<strong>Jugendfachstelle</strong> <strong>Lyss</strong> – Grundlagenbericht und Konzept<br />

Seite: 10


Ausländische Jugendliche sind als Zielgruppe speziell zu erwähnen,<br />

sind sie und v.a. ihre Eltern doch zum Teil noch wenig integriert im<br />

gesellschaftlichen Leben der Gemeinde. Andererseits sind sie im<br />

öffentlichen Raum sichtbar präsent.<br />

Die <strong>Jugendfachstelle</strong> <strong>Lyss</strong> wird wegen der Mobilität der<br />

Jugendlichen regional aufgebaut. Umliegende Gemeinden können<br />

sich daran beteiligen.<br />

Die diesbezüglich bereits erfolgten Abklärungen siehe Anhang V.<br />

3.2.4. Jugendarbeit im Gemeinwesen<br />

Aufgaben<br />

– Mobile Jugendarbeit<br />

Die Raumaneignung von Jugendlichen wird als normale<br />

Entwicklung des Aufwachsens betrachtet. Jugendliche nehmen<br />

öffentlichen Raum in Beschlag, treffen sich da, verbringen ihre<br />

Freizeit, unterhalten sich, stellen sich dar. Jugendliche besetzen<br />

Strassenecken, Grünflächen, Schulhausplätze, Ecken und<br />

Nischen und entwickeln ein Territorialverhalten. Diese Räume<br />

sind aber äusserst wichtig. Sie sind Orte des Austauschs von Informationen<br />

und bieten Möglichkeiten gruppenspezifischer<br />

Identitätsentwicklung.<br />

Mobile Jugendarbeit bedeutet, die Jugendlichen dort<br />

aufzusuchen, wo sie sich aufhalten und mit ihnen zusammen<br />

Aktivitäten zu planen und durchzuführen. Mobile Jugendarbeit<br />

bedeutet aber auch, mit auffälligen und gefährdeten jungen<br />

Menschen zu arbeiten.<br />

– Cliquenorientiertes Arbeiten<br />

Offene Jugendarbeit ist generell Arbeit mit Gruppen und<br />

Cliquen. In der mobilen Jugendarbeit wird sie als wesentliches<br />

Element betrachtet. Bisher gab es in <strong>Lyss</strong> kaum<br />

konfliktgeladene Situationen mit Cliquen. Cliquenorientierte<br />

Jugendarbeit hat aber die Möglichkeit, in schwierigen Situationen<br />

zu intervenieren. Sie hat dann einen<br />

vermittlungsorientierten Charakter, die auf das (Wieder-<br />

)Erreichen eines sozial verträglichen Umgangs zwischen<br />

Jugendlichen und ihrer Umwelt hinzielt. Mobile Jugendarbeit<br />

dient deshalb auch der<br />

– Förderung der Kommunikation zwischen Jugendlichen<br />

und Erwachsenen<br />

Die Aneignung öffentlichen Raums durch Jugendliche kollidiert<br />

immer wieder mit ortsspezifischen Interessen. Hier hat die<br />

Jugendarbeit eine vermittelnde Funktion zwischen den<br />

betroffenen Parteien.<br />

Die Förderung der Kommunikation zwischen Jugendlichen und<br />

Erwachsenen hat aber nicht nur reaktiv ihre Berechtigung. Es<br />

geht auch darum, gegenseitig für die unterschiedlichen<br />

Bedürfnis- und Interessenslagen Verständnis zu wecken. Zur<br />

Erreichung dieses Ziels, kann auch zielgruppengerechte<br />

Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt werden.<br />

– Suche und Vermittlung von Räumen für Gruppen und<br />

Cliquen<br />

Diese können durchaus Provisorien sein, die sich nach einigen<br />

Monaten wieder auflösen lassen. Es kann auch ein Ort sein, wo<br />

Gruppen über 2-3 Jahre hinweg einen festen Szenenmittelpunkt<br />

finden. Es ist wichtig, auch nicht organisierten Jugendlichen<br />

Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen.<br />

– Soziokulturelle Projekte<br />

Gerade für Jugendliche oder Cliquen, die sich in keinen<br />

Organisationen dauerhaft engagieren wollen oder können,<br />

können erlebnisorientierte Projekte von begrenzter Dauer eine<br />

Chance sein. Die Projektarbeit hat in diesem Bereich eine klar<br />

präventive Ausrichtung.<br />

<strong>Jugendfachstelle</strong> <strong>Lyss</strong> – Grundlagenbericht und Konzept<br />

Seite: 11


3.2.5. Treffbezogene Jugendarbeit<br />

Räumliche Voraussetzungen<br />

Für einen Jugendtreff in einer Gemeinde von der Grösse von <strong>Lyss</strong><br />

werden folgende räumlichen Voraussetzungen empfohlen:<br />

– Beiz mit Theke<br />

– Veranstaltungsraum für Konzerte, Discos, Filmabende usw.<br />

– Spielmöglichkeiten (z.B. Billiardtisch, Töggelikasten, Tische<br />

für Spiele aller Art, Ping-Pong-Tisch usw.)<br />

– Ort für Gruppengespräche, Sitzungen usw.<br />

Ideale Räumlichkeiten für den Jugendtreff zu finden, die alle<br />

genannten Anforderungen erfüllen, gestaltet sich erfahrungsgemäss<br />

meist als recht schwierig. Trotzdem sollte dies im Sinne einer kurzbis<br />

mittelfristigen Zielsetzung in Angriff genommen werden.<br />

Es sollen aktivitätsbezogene zusätzliche Räume in <strong>Lyss</strong> zur<br />

Verfügung stehen (siehe 1.4.). Es ist nicht auszuschliessen, dass<br />

im Bereich der öffentlich zugänglichen Räumen (z.B. Werkräume in<br />

Schulen, Räume in Kirchgemeindehäusern) Räume zu finden sind,<br />

die den Bedürfnissen dienen.<br />

Ausserdem müssen Büroräume für die <strong>Jugendfachstelle</strong> gefunden<br />

werden, die sich mit Vorteil nicht im selben Gebäude befinden, wie<br />

der Jugendtreffpunkt.<br />

Aufgaben der Arbeit im Jugendtreff<br />

– Zwanglose Treffmöglichkeit verschiedenster<br />

Jugendlicher<br />

Der Treff soll Jugendlichen ermöglichen einerseits<br />

abzuschalten, andererseits selbst aktiv zu werden, mit anderen<br />

etwas zu unternehmen oder sich in Gruppen zu finden.<br />

Wichtig ist zu vermeiden, dass das Haus vorschnell von einer<br />

Gruppe besetzt wird und dadurch andere ausgegrenzt werden<br />

– Anknüpfen und Gestalten von Beziehungen, in denen es<br />

vor allem um den Aufbau von stabilen vertrauensvollen<br />

Beziehungen zu Jugendlichen geht.<br />

– Vermittelnde Arbeit, die zwischen den verschiedenen<br />

Gruppen Jugendlicher, aber auch zwischen den Generationen<br />

Kommunikation, Kooperation und faire Konfliktlösung anstrebt.<br />

– Förderung der Jugendkultur<br />

Das Verlangen nach eigenständigen Ausdrucksmitteln ist eines<br />

der Bedürfnisse in der Jugendphase. Kulturelle Tätigkeit<br />

bedeutet für die Jugendlichen eine Erweiterung ihrer<br />

persönlichen Handlungsmöglichkeiten. Sie kann Anerkennung<br />

bringen, gerade auch dann, wenn sie im Alltag keine Resonanz<br />

und Anerkennung erhalten. Kulturarbeit hat deshalb gerade für<br />

benachteiligte und gefährdete Jugendliche eine grosse<br />

Bedeutung.<br />

Jugendkulturarbeit wird in der Regel projektartig durchgeführt<br />

und bedarf häufig zusätzlicher räumlicher und personeller (und<br />

somit auch finanzieller) Ressourcen. Die Erfahrung zeigt aber,<br />

dass jugendkulturelle Projekte häufig fremdfinanziert werden<br />

können. Eine Zusammenarbeit mit der Kulturfabrik müsste in<br />

diesem Bereich sicherlich geprüft werden.<br />

– Betreuung von Betriebsgruppen<br />

pen<br />

In der Jugendarbeit geht es unter anderem darum, bei den<br />

Jugendlichen gesunde Kräfte aufzugreifen und sie zu stärken.<br />

Unter den regelmässigen BenützerInnen kann ein System<br />

aufgebaut werden, das den Treffbetrieb mitträgt. Es ist deshalb<br />

eine pädagogische Aufgabe Gruppen entstehen zu lassen, die<br />

den Treff verantwortlich tragen und abstützen. Dies ermöglicht<br />

mit der Zeit, den Personalaufwand für betreute Trefföffnungszeiten<br />

möglichst gering zu halten. Andererseits müssen<br />

diese Betriebsgruppen gestützt und gefördert werden.<br />

Es muss hier betont werden, dass es je nach Generation nicht<br />

immer möglich ist, dass solche Gruppen zustande kommen.<br />

– Förderung spezifischer Gruppen, insbesondere<br />

geschlechtsspezifische Arbeit<br />

Es hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass die typische<br />

Jugendtreffarbeit eher auf Jungen ausgerichtet ist und Mädchen<br />

oft benachteiligt sind. Es kann deshalb sinnvoll sein, den<br />

Mädchen Lernräume zu ermöglichen, die frei sind von der Präsenz<br />

männlicher Werte, Normen, Erwartungen und Dominanz.<br />

Dabei lassen sich unterschiedliche Organisationsformen<br />

vorstellen, wie z.B. regelmässige Mädchenangebote, ein<br />

separater Raum, spezielle Aktivitäten (auch ausserhalb des<br />

Treffs) usw.<br />

Ebenso wichtig ist, dass die männlichen Jugendlichen<br />

Gelegenheit haben, ihre Rolle definieren zu können. Vielerorts<br />

wird deshalb auch erfolgreich spezifische Arbeit mit männlichen<br />

Jugendlichen gemacht. Angesichts der Tatsache, dass sich in<br />

Jugendtreffs immer eine bedeutende Zahl Jugendlicher mit<br />

kulturell sehr unterschiedlichen Männlichkeitsbildern aufhält, ist<br />

diese Arbeit besonders wichtig, aber auch besonders<br />

anspruchsvoll.<br />

– Soziokulturelle Projekte<br />

Projektarbeit in der soziokulturellen Animation ist eine<br />

Arbeitsweise, mit der in zeitlich begrenztem Umfang eine<br />

aktuelle Thematik bearbeitet und vertieft wird. Projekte heben<br />

sich von der Alltagsarbeit ab, bieten den Jugendlichen einen<br />

klaren Rahmen und ein Erlebnisfeld, in dem sie sich neue<br />

Kompetenzen erwerben und erproben können.<br />

Wichtige Ziele in soziokulturellen Projekten sind<br />

Bedürfnisorientierung, Partizipation und Selbstorganisation. Es<br />

geht also darum, Betroffene zu Beteiligten zu machen.<br />

3.2.6. Übergreifende Arbeitsbereiche der Jugendarbeit<br />

Früherkennung / Früherfassung<br />

Bei auffälligen Verhaltensweisen von Jugendlichen müssen<br />

Jugendarbeitende wahrnehmen können, wo bei der<br />

entsprechenden Person die Grenzen zwischen einer normalen<br />

Experimentierphase und dem Beginn einer kritischen Entwicklung<br />

verlaufen.<br />

<strong>Jugendfachstelle</strong> <strong>Lyss</strong> – Grundlagenbericht und Konzept<br />

Seite: 12


Diese anspruchsvolle Aufgabe kann nur in einer vernetzten<br />

Zusammenarbeit mit den verschiedenen Fachstellen erfüllt werden.<br />

Sie wird deshalb hier noch als eigenständige Aufgabe aufgeführt:<br />

– Zusammenarbeit mit Organisationen und Institutionen<br />

tutionen,<br />

welche ähnliche Zielsetzungen verfolgen. Insbesondere mit der<br />

Schule, den Beratungsstellen und den Vereinen, die im<br />

Jugendbereich aktiv sind.<br />

Weitere Aufgaben der Jugendarbeit sind:<br />

– Öffentlichkeitsarbeit zu jugendrelevanten Themen und zur<br />

Jugendarbeit. Die Ziele der <strong>Jugendfachstelle</strong> <strong>Lyss</strong> sind nur mit<br />

einer jeweils geeigneten Öffentlichkeitsarbeit realisierbar<br />

(Medienpräsenz, Vernehmlassungen, Mitarbeit in Gremien,<br />

persönliche Kontakte, Tag der offenen Tür, Ausschreibungen<br />

von Veranstaltungen und Kursen usw.).<br />

– Regionale Vernetzung<br />

Die Jugendlichen sind mobil und betreiben z.T.<br />

gemeindeübergreifend ihre Aktivitäten. Die Vernetzung der<br />

<strong>Jugendfachstelle</strong> <strong>Lyss</strong> mit anderen Institutionen in der Region ist<br />

deshalb sehr wichtig.<br />

3.3. Jugend- und Elternberatung / Fachberatung<br />

3.3.1. Vorbemerkungen<br />

Die Abklärungen haben deutlich gezeigt, dass in <strong>Lyss</strong> eine<br />

Beratungsmöglichkeit bei einer Reihe von Problemlagen im<br />

Jugendbereich fehlt. Die Schule, der Schularzt und die<br />

Sozialberatung werden mit solchen Problemen konfrontiert. Die<br />

geleistete Hilfe erfolgt aber meist ausserhalb des eigentlichen Aufgabengebiets.<br />

So steht beispielsweise ein Absacken von<br />

schulischen Leistungen im Zusammenhang mit massiven familiären<br />

Konflikten. Es ist aber weder die Aufgabe der Lehrerschaft noch<br />

des Schularztes, solche Probleme zu lösen. Die Sozialberatung<br />

andererseits ist mit ihren Kernaufgaben bereits ausgelastet.<br />

3.3.2. Ziele<br />

Die Ziele der Beratung liegen im Bereich von Erziehung,<br />

Entwicklung, Prävention und seelischer Gesundheit, sowie der<br />

Information und Krisenbewältigung.<br />

Das Beratungsangebot ist ein Teil der Früherfassung und deckt<br />

neben der Primär- und Sekundärprävention (Vermittlung von<br />

allgemeinen Werten und Lebensinhalten, Vermittlung spezifischer<br />

Informationen) die Tertiärprävention (Beratung, Behandlung,<br />

Rückfallprophylaxe) ab.<br />

Die Beratung bietet Jugendlichen und Erwachsenen eine<br />

individuelle Hilfestellung.<br />

3.3.3. Zielgruppen<br />

– Familien<br />

– Erziehungsverantwortliche<br />

– Jugendliche<br />

– LehrerInnen, Fachpersonen<br />

– Behörden<br />

<strong>Jugendfachstelle</strong> <strong>Lyss</strong> – Grundlagenbericht und Konzept<br />

Seite: 13


3.3.4. Aufgaben<br />

Eine Grundanforderung an die Stelle ist, dass die Beratung<br />

kurzfristig und unbürokratisch in Anspruch genommen werden<br />

kann. Der Faktor Zeit ist hier insofern wichtig, als Eskalationen<br />

manchmal vermieden werden können, wenn eine frühzeitige Intervention<br />

erfolgen kann. Diese Grundanforderung kann nur<br />

eingehalten werden, wenn die Stelle nicht generell überlastet ist<br />

und wenn sie nicht durch Langzeitberatungen blockiert wird.<br />

Ebenso schliesst diese Anforderung eigentliche therapeutische Prozesse<br />

aus.<br />

Es ist wichtig, dass die Fachperson in der Jugend- und Familienhilfe<br />

eine grösstmögliche Freiheit in der Methodenwahl hat. Der Vielzahl<br />

der Probleme entsprechend muss sie beweglich und<br />

anpassungsfähig reagieren können.<br />

– Beratung bei familiären Schwierigkeiten aller Art<br />

– Jegliche Art von Beziehungsschwierigkeiten zwischen<br />

Eltern und Kind<br />

– Erziehungsfragen<br />

– Beratung und Intervention bei massiven Problemen<br />

– Ablösungsproblematik<br />

– Jugendprobleme aller Art<br />

– Beratung von Lehrerschaft und Behörden<br />

– Spezielle Familiensituation (Arbeitslosigkeit,<br />

Scheidung, Tod usw.)<br />

– Triage und Zuweisung an spezialisierte Stellen,<br />

Koordination und Zusammenarbeit<br />

– Herstellung von Kontakten, event. Begleitung zu einem<br />

Erstgespräch; Kontrolle des Verlaufs (z.B. Drop-In usw.)<br />

– Vermittlung von Therapien, Time-outs, Pflege- und<br />

Heimplätze<br />

– Zusammenarbeit mit anderen Institutionen,<br />

insbesondere aktive Zusammenarbeit mit Schule,<br />

Sozialberatung, Schularzt, Beratungsstellen, Vereinen<br />

usw.<br />

– Mitarbeit in gemeinwesenbezogenen Aktivitäten zu<br />

Familienfragen (z.B. Elternbildungskurse)<br />

– Koordination der Fachgruppe Früherkennung<br />

– Koordination der interdisziplinären Arbeit unter den<br />

Hilfsinstanzen<br />

– Anlaufstelle für Fragen, Anliegen und Information im<br />

Bereich Früherkennung für Fachpersonen und die<br />

Dorfbevölkerung<br />

3.3.5. Infothek<br />

Die <strong>Jugendfachstelle</strong> verfügt über eine Sammlung von Fachliteratur<br />

und Informationsmaterial zu verschiedenen Themen (Sucht,<br />

Freundschaft, Sexualität, Aids, Gewalt, Erziehungsfragen,<br />

Ausbildung usw.), zu Freizeit- und Ferienangeboten (Lager, Kurse,<br />

Sozialeinsätze, Auslandaufenthalt usw.) und zu Jugendorganisationen<br />

(Adressen von Vereinen, Institutionen und<br />

spezifischen Beratungsangeboten). Sie soll Jugendlichen und<br />

Erwachsenen, die sich informieren möchten, offen stehen.<br />

3.3.6. Kurse und Veranstaltungen<br />

Die <strong>Jugendfachstelle</strong> bietet Kurse und Einzelveranstaltungen zu<br />

aktuellen Themen (z.B. Mobbing, Gewalt, Sucht, Alkohol usw.) an.<br />

Dabei werden bei der Ausschreibung möglichst bestehende<br />

Gefässe (z.B. Wahlfachkurse Kirche, Projekttage Schule usw.) genutzt.<br />

3.4. Qualitätskontrolle<br />

Die Tätigkeit der Jungendfachstelle wird regelmässig auf die<br />

Zielerreichung und ihre Wirksamkeit überprüft. Zu diesem Zweck<br />

werden für die Aufgabenbereiche der <strong>Jugendfachstelle</strong> konkret<br />

überprüfbare Jahresziele formuliert.<br />

Arbeit systematisch auszuwerten und Bericht zu erstatten. Die<br />

Gesundheits- und Fürsorgedirektion des Kantons Bern wird<br />

entsprechende Vorgaben für die Entwicklung der Auswertungs- und<br />

Steuerungsinstrumente machen.<br />

Mit dem neuen Sozialhilfegesetz werden auch die Stellen der<br />

offenen Jugendarbeit verpflichtet, ihre<br />

<strong>Jugendfachstelle</strong> <strong>Lyss</strong> – Grundlagenbericht und Konzept<br />

Seite: 14


3.5. Finanzielles<br />

Budgetentwurf 2003 – Jugendarbeit/<strong>Jugendfachstelle</strong> <strong>Lyss</strong><br />

Aufwand Fr. Fr.<br />

Löhne / Entschädigungen<br />

– Löhne Jugendarbeitende inkl.<br />

190‘000.00<br />

Sozialversicherung<br />

– Praktikantenlöhne 10'000.00<br />

Sitzungsgelder Jugendkommission<br />

Übriger Personalaufwand<br />

– Supervision<br />

– Weiterbildung<br />

– Spesen<br />

Projektaufwand<br />

– Aktivitäten, Projekte 10'000.00<br />

– Veranstaltungen 8'000.00<br />

Verwaltungs- und Versicherungsaufwand<br />

– Büromaterial, Drucksachen,<br />

Werbung, Inserate<br />

10'000.00<br />

– Telefon, Internet, Porti 5'000.00<br />

– Fachzeitschriften, Medien 1'000.00<br />

– Miete 24'000.00<br />

– Miete Musikkeller* 7'200.00<br />

Unterhalt und Reinigung<br />

– Reinigung, Unterhalt 2'000.00<br />

– Unterhalt Mobilien 3'000.00<br />

Betriebsaufwand (Strom, Wasser,<br />

Heizung)<br />

200'000.00<br />

4'500.00<br />

5'000.00<br />

18'000.00<br />

47'200.00<br />

5'000.00<br />

8'000.00<br />

Beitrag an Jugendverein <strong>Lyss</strong>** 81‘500.00<br />

Beitrag an Jugendrat <strong>Lyss</strong>**<br />

15'000.00<br />

Total Aufwand 384‘200.00<br />

* Unentgeltliches Zurverfügungstellen 3 Räume à Fr. 200.00 / Monat<br />

** Siehe Beilagen Vereinsstatuten Jugendverein und Reglement<br />

Jugendrat.<br />

Investitionskosten 2003<br />

Umbau Renovation Gemeindeliegenschaft inkl. Möblierung<br />

75'000.00<br />

Die Gemeinde <strong>Lyss</strong> unterbreitet die oben erwähnten Kosten der<br />

Gesundheits- und Fürsorgedirektion zur Uebernahme in den kant.<br />

Lastenverteiler laut Art. 71 Abs.2 Ziff.b des SHG.<br />

<strong>Jugendfachstelle</strong> <strong>Lyss</strong> – Grundlagenbericht und Konzept<br />

Seite: 15


Jugendverein <strong>Lyss</strong> Budget 2003<br />

Aufwand Fr. Fr.<br />

Einkauf Getränke/Essen<br />

40'000.00<br />

Sicherheit/Versicherung<br />

4'400.00<br />

Anlässe/Werbung<br />

13'000.00<br />

Telefon 600.00<br />

Heizung/Strom<br />

20'000.00<br />

Kehricht<br />

2'000.00<br />

Anschaffungen/Unterhalt/Reparaturen<br />

10'000.00<br />

Diverse<br />

2'000.00<br />

Personalaufwand °<br />

130'000.00<br />

Miete Jugendlokal<br />

24'000.00<br />

Informatik<br />

4'000.00<br />

Total Aufwand<br />

250'000.00<br />

Ertrag Fr. Fr.<br />

Betrieb Café<br />

51'000.00<br />

Betrieb Kulturfabrik KUFA<br />

16'000.00<br />

Mitgliederbeiträge 500.00<br />

Spenden °<br />

101'000.00<br />

Gemeindebeitrag<br />

81'500.00<br />

Total Ertrag<br />

250'000.00<br />

° pro Jahr geleistete unentgeltliche Arbeit ca. 5'000 Std. à Fr. 20.00<br />

N.B. Die Gemeinde <strong>Lyss</strong> unterstützt seit Jahrzehnten die<br />

Vereinsjugendarbeit in folgenden Bereichen:<br />

Jugendmusik<br />

Musikschule (80%)<br />

Unterstützung des Vereinslebens durch sog. Nulltarif (gratis<br />

zur Verfügung-stellung der Infrastruktur ) Fr. 800'000.00.<br />

Annahme, dass Vereine ca. ¼ in die Jugendarbeit<br />

investieren.<br />

Total<br />

5'000.00<br />

200'000.00<br />

300'000.00<br />

505'000.00<br />

<strong>Jugendfachstelle</strong> <strong>Lyss</strong> – Grundlagenbericht und Konzept<br />

Seite: 16


Anhang I<br />

Mitgliederliste Begleitgruppe<br />

Nr. VertreterIn Name Vorname Strasse Ort<br />

1. Sozialdemokratische Partei Maya Bühler Gäumann Hutti 11 3250 <strong>Lyss</strong><br />

2. Sozialdemokratische Partei Martin Grossenbacher Rossiweg 8 3250 <strong>Lyss</strong><br />

3. Freisinnig-Demokratische Partei Irene Szelestenyl-Reichen Buchzopfen 9 3250 <strong>Lyss</strong><br />

4. Evang. Volkspartei Hans Hegnauer Buchzopfen 11 3250 <strong>Lyss</strong><br />

5. Schweiz.Volkspartei Anne Catherine Liechti Mönchweg 6c 3250 <strong>Lyss</strong><br />

6. Vereinigung für Gemeindepolitik Urs Briner Oberfeldweg 22 3250 <strong>Lyss</strong><br />

7. Jugendrat Isabelle Schweizer Herrengasse 24 3250 <strong>Lyss</strong><br />

8. Jugendmusik <strong>Lyss</strong> Andrea Bauder Hinterfeldweg 10 3250 <strong>Lyss</strong><br />

9. Reform. Kirchgemeinde André Longaron Kreuzgasse 5 3250 <strong>Lyss</strong><br />

10. Röm.Kath. Kirchgemeinde Urs Schenker Faugersweg 53 3232 Ins<br />

11. Evang.meth.Kirchgemeinde Kurt Berger Rosengasse 9 3250 <strong>Lyss</strong><br />

12. Primarschule <strong>Lyss</strong><br />

Andrea<br />

Roth<br />

Unterstufe/Schulleitung<br />

Rolf<br />

Burkard<br />

Herrengasse 12 3250 <strong>Lyss</strong><br />

13. Sekundarschule Stegmatt<br />

Oberstufe/Schulleitung<br />

Herbert Renfer Stegmatt 3250 <strong>Lyss</strong><br />

14. Primarschule <strong>Lyss</strong><br />

Mittelsch./Schulleitung<br />

Kurt Hemund Stegmatt 17b 3250 <strong>Lyss</strong><br />

15. Realschule <strong>Lyss</strong><br />

Oberstufe/Schulleitung<br />

Martin Kuster Kirchfeldstr. 5-7 3250 <strong>Lyss</strong><br />

16. Berufs- und Weiterbildungszentrum <strong>Lyss</strong> Albrecht Rychen Bürenstrasse 29 3250 <strong>Lyss</strong><br />

17. Jugendkommission Ursula Lipecki Blaumatt 3 3250 <strong>Lyss</strong><br />

18. Jugendrat Fabienne Friedli Stegmattweg 18 3250 <strong>Lyss</strong><br />

19. Gemeinnütziger Frauenverein Heidi Flühmann-Marending Jolimontweg 11 3250 <strong>Lyss</strong><br />

20. Gemeinde Aarberg Therese Wittwer Stadtplatz 26 3270 Aarberg<br />

21. UHU-Näscht <strong>Lyss</strong> Kindertagesstätte Katharina Beck Hübeliweg 41 3250 <strong>Lyss</strong><br />

22. Spielgruppe Arche-Stübli Sandra Reber Stockhornweg 9 3250 <strong>Lyss</strong><br />

23.<br />

Verein für Mütter- und Vaterberatung im Amt<br />

Aarberg<br />

Vreni Bütikofer Birkenweg 3 3250 <strong>Lyss</strong><br />

24. Pfadfinder Aarewacht <strong>Lyss</strong> Felix Briner Bernstrasse 14 3250 <strong>Lyss</strong><br />

25. <strong>Lyss</strong>er Kindertreff Heidi Streminger Obstweg 4 3250 <strong>Lyss</strong><br />

26. Tankstell Margrit Diethelm Bielstrasse 23 3250 <strong>Lyss</strong><br />

27. Elternforum Salomé Sidler Flurweg 9 3250 <strong>Lyss</strong><br />

28. Schlittschuh-Club <strong>Lyss</strong> Fritz Schneider Hübeliweg 45 3250 <strong>Lyss</strong><br />

29. Sportverein <strong>Lyss</strong> Peter Schüpbach Postfach 3267 Seedorf<br />

30. Pfadi Sportgruppe <strong>Lyss</strong> Urs Sutter Eigerweg 22 3250 <strong>Lyss</strong><br />

31. Turnverein Andreas Hegg Bernstrasse 31 3250 <strong>Lyss</strong><br />

32. Volleyballclub <strong>Lyss</strong> Thomas Schmutz Oberer Aareweg 10 3250 <strong>Lyss</strong><br />

<strong>Jugendfachstelle</strong> <strong>Lyss</strong> – Grundlagenbericht und Konzept<br />

Seite: 17


Anhang II<br />

AUSWERTUNG nach SPITZEN<br />

Befragung<br />

SekStufe I (Sek und Real) und Primarstufe im 5. und 6.Schuljahr<br />

Mädchen: 333 entspricht 51%<br />

Knaben: 318 entspricht 49%<br />

Total: 651<br />

L131101/ds<br />

Bitte kreuze im Fragebogen die für dich geltenden Antworten an (Es dürfen auch mehrere sein!).<br />

Für ergänzende Angaben sind wir dir sehr dankbar. Bitte notiere diese in den leeren Zeilen.<br />

Wir sind darauf angewiesen, dass du uns die Fragen ehrlich und korrekt beantwortest.<br />

Deine Angaben werden vertraulich behandelt und du bleibst anonym.<br />

Herzlichen Dank für deine Mitarbeit!<br />

Spurgruppe JFA<br />

1 Fühlst du dich in der Gemeinde <strong>Lyss</strong> wohl ?<br />

99% Ja 646 1% Nein 5<br />

2 Was gefällt dir an der Gemeinde <strong>Lyss</strong> ?<br />

O Vereine O Bahnhof 62% Grien<br />

O Schulen 83% McDonalds O Kirche<br />

54% Migros-Center O geografische Lage 81% Schwimmbad<br />

O <strong>Lyss</strong>bach 52% Kartbahn O Skaterbahn<br />

O Hirschenmarkt O Freetime 56% Eishalle<br />

O LOLY O Autobahnanschluss 77% <strong>Lyss</strong>bachmärit<br />

O Fasnacht O Schulsport O Musikschule<br />

5 Welche Angebote für Jugendliche kennst du?<br />

72% Skaterbahn 86% Schwimmbad 54% Mittagstisch<br />

O Musikvereine O Jugendparlament 59% Sportvereine<br />

O Freetime 70% Schulsport O Kulturfabrik<br />

O Musikschule 50% Guggenmusik<br />

<strong>Jugendfachstelle</strong> <strong>Lyss</strong> – Grundlagenbericht und Konzept<br />

Seite: 18


6 Wie verbringst du deine Freizeit ?<br />

74% fernsehen 78% mit Kollegen 51% Freund / Freundin<br />

O Sportverein O Musikunterricht O Konzertbesuch<br />

O Freizeit-Job O in der Clique O Musikverein<br />

O Skaten 50% Shoppen / "lädele" O SMS schreiben<br />

O Bastelarbeiten 69% im Schwimmbad O Match-Besuche<br />

76% Musik hören O Velo fahren O schlafen<br />

O Play Station oder Ä. O Musik machen O am Mofa arbeiten<br />

O herumhängen 61% Computer / Internet O malen / zeichnen<br />

8 Welche der folgenden Angebote einer Jugendarbeit würdest du<br />

eventuell nutzen? Welche Angebote sprechen dich an?<br />

36% Jugendtreff O Übungsräume (für Bands, Break-Dance,...)<br />

35% Computerkurs O Angebote nur für Knaben<br />

39% Open-Air-Anlässe O Selbstverteidigungskurs<br />

48% Sportturniere O Angebote nur für Mädchen<br />

O Sommerlager O Projekt "Jugendradio"<br />

O Konzertanlässe O Info-Stelle über Jugendthemen<br />

O Internet-Café O Jugendberatung<br />

42% Skilager 54% Open-Air-Kino<br />

52% Disco O Projekt "Internet"<br />

<strong>Jugendfachstelle</strong> <strong>Lyss</strong> – Grundlagenbericht und Konzept<br />

Seite: 19


10 Welches ist deine Meinung zu einer Jugendarbeit in <strong>Lyss</strong> ?<br />

(! 100% entsprechen 788 Nennungen !)<br />

39% fände ich cool 5% kein Interesse 16% ist mir egal<br />

13% unbedingt notwendig 2% überflüssig 26% würde ich ab und zu<br />

nutzen.<br />

11 Hast du im Moment ein "Problem" im Bereich....<br />

3% Tabak 18 8% Mitschüler/innen 51 4% Gesundheit 23<br />

7% Schule 47 2% Canabis / Kiffen 10 9% Freizeit 60<br />

7% Eltern 46 4% Liebe / Sexualität 27 2% Gewalt 16<br />

2% Alkohol 10 4% Ausbildung 24 4% Familie 23<br />

2% Kriminalität 11 13% Geld 84 2% Sucht 16<br />

<strong>Jugendfachstelle</strong> <strong>Lyss</strong> – Grundlagenbericht und Konzept<br />

Seite: 20


Anhang III<br />

AUSWERTUNG nach GESCHLECHT<br />

Befragung<br />

SekStufe I (Sek und Real) und Primarstufe im 5. und 6.Schuljahr<br />

Mädchen: 333 entspricht 51%<br />

Knaben: 318 entspricht 49%<br />

Total: 651<br />

L131101/ds<br />

Bitte kreuze im Fragebogen die für dich geltenden Antworten an (Es dürfen auch mehrere sein!).<br />

Für ergänzende Angaben sind wir dir sehr dankbar. Bitte notiere diese in den leeren Zeilen.<br />

Wir sind darauf angewiesen, dass du uns die Fragen ehrlich und korrekt beantwortest.<br />

Deine Angaben werden vertraulich behandelt und du bleibst anonym.<br />

Herzlichen Dank für deine Mitarbeit!<br />

Spurgruppe JFA<br />

Antwortenlegende:<br />

Mä Wahl ist "mädchenlastig"<br />

Kn Wahl ist "knabenlastig"<br />

Neut Wahl nicht geschlechterlastig<br />

1 Fühlst du dich in der Gemeinde <strong>Lyss</strong> wohl ?<br />

Neut Ja Neut Nein<br />

2 Was gefällt dir an der Gemeinde <strong>Lyss</strong> ?<br />

Kn Vereine Neut Bahnhof Kn Grien<br />

Neut Schulen Neut McDonalds Neut Kirche<br />

Neut Migros-Center Kn geografische Lage Mä Schwimmbad<br />

Mä <strong>Lyss</strong>bach Kn Kartbahn Kn Skaterbahn<br />

Neut Hirschenmarkt Neut Freetime Kn Eishalle<br />

Mä LOLY Kn Autobahnanschluss Neut <strong>Lyss</strong>bachmärit<br />

Mä Fasnacht Neut Schulsport Mä Musikschule<br />

<strong>Jugendfachstelle</strong> <strong>Lyss</strong> – Grundlagenbericht und Konzept<br />

Seite: 21


5 Welche Angebote für Jugendliche kennst du?<br />

Kn Skaterbahn Neut Schwimmbad Mä Mittagstisch<br />

Neut Musikvereine Kn Jugendparlament Kn Sportvereine<br />

Neut Freetime Neut Schulsport Neut Kulturfabrik<br />

Mä Musikschule Neut Guggenmusik<br />

6 Wie verbringst du deine Freizeit ?<br />

Neut fernsehen Neut mit Kollegen Mä Freund / Freundin<br />

Kn Sportverein Mä Musikunterricht Mä Konzertbesuch<br />

Neut Freizeit-Job Mä in der Clique Mä Musikverein<br />

Kn Skaten Mä Shoppen / "lädele" Mä SMS schreiben<br />

Mä Bastelarbeiten Mä im Schwimmbad Neut Match-Besuche<br />

Mä Musik hören Neut Velo fahren Mä schlafen<br />

Kn Play Station oder Ä. Mä Musik machen Kn am Mofa arbeiten<br />

Mä herumhängen Neut Computer / Internet Mä malen / zeichnen<br />

8 Welche der folgenden Angebote einer Jugendarbeit würdest du<br />

eventuell nutzen? Welche Angebote sprechen dich an?<br />

Mä Jugendtreff Mä Übungsräume (für Bands, Break-Dance,...)<br />

Neut Computerkurs O Angebote nur für Knaben<br />

Mä Open-Air-Anlässe Mä Selbstverteidigungskurs<br />

Kn Sportturniere O Angebote nur für Mädchen<br />

Mä Sommerlager Mä Projekt "Jugendradio"<br />

Mä Konzertanlässe Mä Info-Stelle über Jugendthemen<br />

Neut Internet-Café Mä Jugendberatung<br />

Kn Skilager Mä Open-Air-Kino<br />

Neut Disco Kn Projekt "Internet"<br />

<strong>Jugendfachstelle</strong> <strong>Lyss</strong> – Grundlagenbericht und Konzept<br />

Seite: 22


10 Welches ist deine Meinung zu einer Jugendarbeit in <strong>Lyss</strong> ?<br />

(! 100% entsprechen 788 Nennungen !)<br />

Mä fände ich cool Kn kein Interesse Kn ist mir egal<br />

Neut unbedingt notwendig Neut überflüssig Mä würde ich ab und zu<br />

nutzen.<br />

11 Hast du im Moment ein "Problem" im Bereich....<br />

Neut Tabak 18 Mä Mitschüler/innen 51 Mä Gesundheit 23<br />

Mä Schule 47 Kn Canabis / Kiffen 10 Neut Freizeit 60<br />

Mä Eltern 46 Mä Liebe / Sexualität 27 Kn Gewalt 16<br />

Neut Alkohol 10 Neut Ausbildung 24 Mä Familie 23<br />

Kn Kriminalität 11 Kn Geld 84 Neut Sucht 16<br />

<strong>Jugendfachstelle</strong> <strong>Lyss</strong> – Grundlagenbericht und Konzept<br />

Seite: 23


Anhang IV<br />

A u s w e r tu n g / V e r e in e P V = P r ä v e n s t io n A S = A n l a u f s t e l le V N = V e r n e t z u n g<br />

G<br />

K<br />

P<br />

S<br />

SCH<br />

V<br />

KI<br />

GW<br />

E<br />

KK<br />

FG<br />

Gemeinde<br />

Kommissionen<br />

Polizeiabteilung<br />

Sozialabteilung<br />

Schulen<br />

Vereine<br />

Kirchen<br />

Gewerbe<br />

Eltern<br />

Kleinkinder<br />

Fachgruppen<br />

Betrieb Lokal<br />

L<br />

A<br />

BK<br />

FEN<br />

PRÄ<br />

AL<br />

GW<br />

AUS<br />

BR<br />

PR<br />

AG<br />

Lehrlingsamt<br />

Andere<br />

Blaues Kreuz<br />

Früherkennung<br />

Prävention<br />

Alkoholl<br />

Gewalt<br />

Ausgrenzung<br />

Beratung<br />

Projekte<br />

Angebote<br />

P V X X<br />

J u g e n d v e r e in A S X X X<br />

V N X X X X X X X X<br />

P V<br />

X<br />

J u g e n d m u s ik A S X X X in t e r n<br />

V N<br />

P V X X X X X X X<br />

E v .R e f .K ir c h g e m e in d e A S X X X X X X<br />

V N X X X X X X X X<br />

K a th . K ir c h g e m e in d e<br />

P V X X X X X X X<br />

A S<br />

V N X X X X<br />

P V X X X X<br />

E v .M e th . K ir c h g e m e in d e A S X<br />

V N X X X<br />

A u s w e r t u n g P V = P r ä v e n t i o n A S = A n l a u f s t e ll e V N = V e r n e t z u n g<br />

K in d e r ta g e s s tä tt e<br />

A S<br />

V N X X X X<br />

P V X X X X X<br />

C h liic h in d u . E lte r n A S X X<br />

V N X X X X X<br />

M ü tt e r - u . V ä te r b e r a tu n g<br />

P V X X X X<br />

A S<br />

V N X X X X X X X<br />

P V X X<br />

P f a d i A a r e w a c h t A S X X X in t e r n<br />

V N<br />

V e r e in T a n k s te lle<br />

P V X X X<br />

A S<br />

V N G X X X<br />

P V X X<br />

E lt e r n f o r u m A S X X X in t e r n<br />

V N X X<br />

L y s s e r K in d e r tr e f f<br />

P V X X X X X X<br />

A S<br />

V N X X X X X X X<br />

F r a g e b o g e n a b g e g e b e n a n 1 4 V e r e i n e n =<br />

a n 3 K i r c h g e m e i n d e n =<br />

a u s g e f ü llt z u r ü c k e r h a lt e n v o n 8 V e r e i n e<br />

a u s g e f ü ll t z u r ü c k e r h a l t e n v o n 3 K i r c h g e m e in d e n<br />

<strong>Jugendfachstelle</strong> <strong>Lyss</strong> – Grundlagenbericht und Konzept<br />

Seite: 24


Anhang V<br />

Regionale Zusammenarbeit<br />

Den Vertretern der Gemeinden des Amtsbezirks Aarberg, sowie Busswil, Worben und Jens (Amtsbezirk Nidau) wurde das Konzept<br />

<strong>Jugendfachstelle</strong> <strong>Lyss</strong> vorgestellt. Die Idee einer regionalen Lösung ist durchwegs auf positives Echo gestossen. Einzig die Gemeinde<br />

Meikirch, welche topografisch und verkehrsmässig eher zur Region Bern zu zählen ist, kann sich zum heutigen Zeitpunkt eine Beteiligung<br />

nicht vorstellen.<br />

Von den Gemeinden Aarberg, Bargen, Busswil, Grossaffoltern, Jens, Kallnach, Kappelen, Niederried, Rapperswil, Schüpfen, und Seedorf<br />

liegen bereits schriftliche Absichtserklärungen vor.<br />

Gemeinde<br />

Einwohner<br />

Aarberg 3‘958<br />

Bargen 933<br />

Busswil 1‘920<br />

Grossaffoltern 2‘830<br />

Jens 630<br />

Kallnach 1‘534<br />

Kappelen 1‘078<br />

Niederried 276<br />

Radelfingen / Detligen 1‘224<br />

Rapperswil 2‘026<br />

Schüpfen 3‘303<br />

Seedorf 2‘943<br />

Worben 1‘974<br />

<strong>Lyss</strong> 10‘850<br />

Total Einwohner 35‘479<br />

Sobald wir vom Kanton positiven Entscheid zur <strong>Jugendfachstelle</strong> <strong>Lyss</strong> erhalten, werden mit den entsprechenden Gemeinden<br />

Leistungsvereinbarungen ausgearbeitet. Danach müsste mit dem Kanton (GEF) über die effektiven Stellenprozente neu verhandelt werden.<br />

Kirchgemeinden<br />

Der evang. methodistischen Kirche und der reformierten Kirchgemeinde <strong>Lyss</strong> wurde das Konzept vorgestellt. Beide betreiben kirchliche<br />

Jugendarbeit. Sowohl die evang. methodistische Kirche wie die reformierte Kirchgemeinde kann sich projektbezogene Zusammenarbeit<br />

vorstellen. Hingegen können beide keine Stellenprozente anbieten und sich nicht an den laufenden Lohn- und Betriebskosten der<br />

<strong>Jugendfachstelle</strong> <strong>Lyss</strong> beteiligen.<br />

<strong>Jugendfachstelle</strong> <strong>Lyss</strong> – Grundlagenbericht und Konzept<br />

Seite: 25

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