Download - JUGEND für Europa
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zum W E I S S B U C H<br />
›Neuer Schwung für die Jugend <strong>Europa</strong>s‹<br />
DOKUMENTATION der<br />
Wir geben dem<br />
Weißbuch Farbe!<br />
J U G E N D I N<br />
E U R O P A . D E<br />
M I T R E D E N –<br />
M I T M A C H E N<br />
2. DEUTSCHEN <strong>JUGEND</strong>KONFERENZ<br />
2002
IMPRESSUM<br />
2002<br />
Herausgeber:<br />
<strong>JUGEND</strong> für <strong>Europa</strong> –<br />
Deutsche Agentur für das<br />
EU-Aktionsprogramm <strong>JUGEND</strong>,<br />
Heussallee 30, 53113 Bonn<br />
Gefördert durch:<br />
BMFSFJ<br />
EU-Kommission<br />
Verantwortlich:<br />
Hans-Georg Wicke<br />
Redaktion:<br />
Robert Helm<br />
Gestaltung:<br />
Britta Zuschlag – blickpunkt x, Köln<br />
Lektorat:<br />
Tanja Kaltenborn<br />
Druck:<br />
Gebrüder Kopp GmbH & CoKG, Köln<br />
Fotos:<br />
Jörg Heupel
Eröffnungsreden:<br />
Dr. Christine Bergmann, Bundesministerium<br />
Familie, Senioren, Frauen und Jugend .............................. 32<br />
Dr. Frank-Michael Pietzsch, Ministerium für<br />
Soziales, Familie und Gesundheit – Thüringen.................. 36<br />
Hans-Georg Wicke, <strong>JUGEND</strong> für <strong>Europa</strong> – Deutsche<br />
Agentur <strong>JUGEND</strong> als Veranstalter der Konferenz .............. 39<br />
Abschlussreden:<br />
Lissy Gröner, Ministerin des Europäischen<br />
Parlamentes .................................................................... 118<br />
2. DJK<br />
Ergebnisse der 2. Deutschen Jugendkonferenz ............ 4<br />
Programm der 2. Deutschen Jugendkonferenz ............ 28<br />
Weißbuch »Neuer Schwung für die Jugend <strong>Europa</strong>s«<br />
Chronologie des<br />
Weißbuch-Prozesses .............................. 14<br />
Eine kurze Zusammenfassung<br />
des Weißbuch-Prozesses........................ 20<br />
Peter Haupt, Staatssekretär im Bundesministerium<br />
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ........................ 124<br />
Hans-Joachim Schild, Mitarbeiter der EU-Kommission,<br />
Generaldirektion Bildung und Kultur, Referat <strong>JUGEND</strong> ...... 127<br />
open space<br />
Reden<br />
Wir geben dem<br />
Weißbuch Farbe!<br />
Was ist denn open space? ................ 48<br />
open space – Anliegen:<br />
Wir machen den Weißbuch-Prozess<br />
lebendig! .............................................. 50<br />
Demokratie heißt mitmachen!................ 57<br />
Jugendbeteiligung ................................ 58<br />
Jugendgremien ...................................... 60<br />
Politische Forderungen.......................... 67<br />
Bildung ist viel mehr als Wissen ............ 71<br />
Anmerkungen zum deutschen<br />
Bildungssystem .................................... 72<br />
Gleiche Chancen für dich und mich –<br />
Wir nehmen Integration ernst................ 75<br />
Bekämpfung von Rassismus .................. 76<br />
Drogenpolitik ........................................ 78<br />
Chancengleichheit ................................ 79<br />
Integration von behinderten Jugendlichen 80<br />
Religion und Kultur .............................. 82<br />
Horizonte erweitern – aufeinander<br />
zugehen ................................................ 83<br />
Europäischer Freiwilligendienst ............ 83<br />
Medien und Information ........................ 89<br />
Pflichtdienste ........................................ 91<br />
Heute schon für morgen handeln .......... 92<br />
<strong>Europa</strong> demokratisieren –<br />
Globalisierung mitgestalten .................. 93<br />
Wir bringen <strong>Europa</strong> in Schwung ............ 103<br />
open space – Eine Methode für die<br />
Jugendkonferenz?.................................. 105<br />
open space –<br />
Schritte in die Zukunft ...................... 106<br />
Berichte der Konferenzzeitung »farbspiele?«<br />
Der Besuch der roten Dame ............ 44<br />
Bergmann eröffnet<br />
Jugendkonferenz .............................. 46<br />
Der Partizipation auf der Spur ........ 59<br />
Künstliche Feindbilder ...................... 62<br />
Alle sprechen über die Jugend ........ 70<br />
Keine Quotenkinder .......................... 77<br />
Europäischer Freiwilligendienst<br />
im Umbruch ........................................ 87<br />
Aus dem Leben der<br />
Schmetterlinge .................................. 104<br />
Editorial.......................................... 2<br />
TeilnehmerInnen .............................. 132<br />
Dank................................................ 134
2<br />
3<br />
».<br />
EDITORIAL<br />
Im November 1999<br />
kündigte die EU-Kommissarin<br />
Viviane Reding an, dass die<br />
Europäische Kommission<br />
ein Weißbuch zum Thema<br />
Jugendpolitik in der EU<br />
plane. Damit wurde<br />
ein bisher einmaliger<br />
Konsultations- und Diskussionsprozess<br />
in <strong>Europa</strong> in Gang<br />
gesetzt. So wurden im Frühjahr 2000<br />
europaweit nationale Anhörungen<br />
von Jugendlichen durchgeführt, in<br />
deren Rahmen vom 9. bis 14. Juni<br />
2000 in Berlin die 1. Deutsche Jugendkonferenz<br />
zum Weißbuch stattfand.<br />
90 Jugendliche diskutierten damals<br />
über ihre Erwartungen an eine europäische<br />
Jugendpolitik und erarbeiteten<br />
gemeinsame Forderungen für das<br />
Weißbuch.<br />
Zwei Jahre danach findet der »Weißbuch-Prozess«<br />
sein vorläufiges Ende:<br />
Die EU-Kommission veröffentlicht<br />
unter dem Titel »Neuer Schwung für<br />
die Jugend <strong>Europa</strong>s« ihre Vorstellungen<br />
über eine Jugendpolitik in <strong>Europa</strong>.<br />
Wenig später nehmen die europäischen<br />
Jugendminister die Schlussfolgerungen<br />
zum Weißbuch an. Sie bestätigen<br />
nicht nur die stärkere jugendpolitische<br />
Zusammenarbeit zwischen den<br />
Mitgliedstaaten der EU bei den Themen<br />
Partizipation, Information, Freiwilligenarbeit<br />
und Wissen über die Jugend,<br />
sondern unterstreichen auch die Notwendigkeit<br />
für eine stärkere Berücksichtigung<br />
der Jugend in anderen<br />
Politikbereichen wie z.B. Beschäftigung,<br />
Bildung, Bekämpfung von Rassismus<br />
und Fremdenfeindlichkeit etc..<br />
Damit beginnt eine neue Phase in der<br />
Geschichte des Weißbuches: Es wird<br />
beraten, welche Konsequenzen aus<br />
dem Weißbuch zu ziehen sind und<br />
diskutiert, wie diese in Jugendpolitik<br />
auf europäischer, nationaler, regionaler<br />
und kommunaler Ebene übertragen<br />
werden. Die spanische Präsidentschaft<br />
beginnt in der ersten Jahreshälfte<br />
2002 bereits damit, erste<br />
Schritte zur Umsetzung des Weißbuches<br />
einzuleiten.<br />
In dieser Zeit findet die hier dokumentierte<br />
»2. Deutsche Jugendkonferenz<br />
zum Weißbuch Jugendpolitik in<br />
der EU« in Weimar vom 21. bis 24.<br />
März 2002 statt. Unter dem Motto<br />
»Jugend in <strong>Europa</strong>.de – Mitreden –<br />
Mitmachen« sind 200 Jugendliche<br />
eingeladen, sich über die Ergebnisse<br />
des Weißbuches und die weiteren<br />
Schritte des Weißbuch-Prozesses zu<br />
informieren und Stellung zu beziehen<br />
sowie konkrete Vorschläge, Konzepte<br />
und Projekte für die Umsetzung zu<br />
entwickeln. In den drei Tagen in<br />
Weimar finden mehr als 80 Workshops<br />
statt, in denen informiert,<br />
debattiert, geplant und vereinbart<br />
wird. 80 Workshops, die auf der<br />
Konferenz von den Jugendlichen<br />
selbst vorgeschlagen, thematisch und<br />
inhaltlich bestimmt und eigenverantwortlich<br />
durchgeführt und dokumentiert<br />
werden. Am Ende liegt allen<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />
nicht nur eine eindrucksvolle Dokumentation<br />
der Ergebnisse von mehr<br />
als 130 Seiten vor, sondern auch eine<br />
gemeinsam erarbeitete Zusammenfassung<br />
der Ergebnisse und eine<br />
von Jugendlichen selbst erstellte<br />
Tagungszeitung. Die mehr als 400<br />
Jugendlichen, denen aufgrund der<br />
beschränkten Kapazitäten abgesagt<br />
werden musste, konnten alle Reden<br />
und erarbeiteten Ergebnisse noch<br />
während der Konferenz unter<br />
www.<strong>JUGEND</strong>inEUROPA.de nachvollziehen.<br />
Die Konferenz beschreibt anschaulich,<br />
wie die im Weißbuch geforderte<br />
Partizipation, der offene und<br />
direkte Dialog mit Jugendlichen<br />
zur Zukunft <strong>Europa</strong>s<br />
gelingen kann. Die Konferenz<br />
ist aber auch ein eindrucksvoller<br />
Beleg dafür, wie<br />
sinnvoll es ist, Jugendlichen<br />
Verantwortung zu geben, ihnen Raum<br />
und Zeit zur Verfügung zu stellen<br />
und sie direkt an der Gestaltung ihrer<br />
Gegenwart und Zukunft zu beteiligen.<br />
In diesem Sinne hoffen wir, dass diese<br />
Dokumentation mehr ist als das Protokoll<br />
einer Konferenz, sondern ein<br />
anregendes Beispiel gibt für weitere<br />
Projekte dieser Art.<br />
Hans-Georg Wicke,<br />
Agentur <strong>JUGEND</strong> für <strong>Europa</strong><br />
2002
2. DJK<br />
4<br />
5<br />
DEM WEISSBUCH<br />
MEINUNGEN – FORDERUNGEN – AKTIONEN<br />
FARBE GEBEN!<br />
Ergebnisse der 2. Deutschen Jugendkonferenz<br />
vom 21. bis 24. März 2002<br />
Im Verlauf der 2. Deutschen Jugendkonferenz<br />
sind viele Meinungen, Ideen<br />
und Forderungen von den teilnehmenden<br />
Jugendlichen zusammengetragen worden.<br />
Eine kleine Gruppe von fünf jugendlichen<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />
hat während der Konferenz alle<br />
Meinungen in einem Abschlussdokument<br />
zusammengetragen, um die Ergebnisse<br />
der 2. Deutschen Jugendkonferenz kurz<br />
und prägnant wiederzugeben:<br />
:<br />
Wir, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
der 2. Deutschen Jugendkonferenz<br />
in Weimar, haben auf der<br />
Grundlage des Weißbuches der Europäischen<br />
Kommission »Neuer Schwung<br />
für die Jugend <strong>Europa</strong>s« die Perspektiven<br />
für junge Menschen in <strong>Europa</strong><br />
diskutiert. Wir sind davon überzeugt,<br />
dass wir mit unseren Ideen, Forderungen<br />
und konkreten Projekten<br />
<strong>Europa</strong> in Schwung bringen können.<br />
Das Weißbuch liegt seit einigen Monaten<br />
vor und seine Inhalte können nun<br />
in die Realität umgesetzt werden.<br />
Es bildete die Basis für unsere Überlegungen<br />
und Diskussionen. Verantwortung<br />
statt Verdrossenheit, Mitreden<br />
und Mitmachen war angesagt.<br />
Jugendliche verschiedenster Herkunft,<br />
unterschiedlichen Alters und mit kontroversen<br />
Interessen trafen sich zum<br />
Dialog. Etliche Debatten und Diskussionen<br />
später liegen die Ergebnisse in<br />
verschiedensten Bereichen nun vor.<br />
Wir machen den Weißbuch-<br />
Prozess lebendig!<br />
Die direkte und unmittelbare Beteiligung<br />
von Jugendlichen im Weißbuch-<br />
Prozess muss nach dieser Konferenz<br />
fortgesetzt werden. Die Jugendverbände<br />
stellen dabei eine wichtige<br />
Komponente in der Beteiligung von<br />
Jugendlichen dar. Leider fehlen jedoch<br />
im Weißbuch die Positionen der<br />
Jugendverbände. Die Trennung zwischen<br />
verbandlich organisierten<br />
Jugendlichen und anderen, wie sie im<br />
Weißbuch problematisiert wird, existiert<br />
vor Ort nicht und ist nicht zielführend.<br />
Verantwortung statt<br />
Wir beurteilen die im Weißbuch<br />
vorgeschlagene »offe-<br />
Verdrossenheit, Mitreden<br />
und Mitmachen war<br />
angesagt. Jugendliche<br />
ne Methode der Koordinierung«<br />
kritisch. Die Leitlinien<br />
verschiedenster Herkunft,<br />
unterschiedlichen<br />
Alters und mit<br />
und die Verbindlichkeit der<br />
Methode sind nicht hinreichend<br />
deutlich. Das Verfah-<br />
trafen sich zum Dialog.<br />
kontroversen Interessen<br />
ren (u. a. der Themenfindung)<br />
ist zudem nicht transparent<br />
genug. Darüber hinaus ist die Methode<br />
ungeeignet, die speziellen Bedürfnisse<br />
in der Jugendpolitik und der<br />
Jugendarbeit abzufragen und<br />
Lösungsansätze zu formulieren. Wir<br />
fordern daher ein Mitspracherecht<br />
bei der Wahl der Themenprioritäten,<br />
bei der Festlegung von Leitlinien und<br />
Zielsetzungen sowie bei deren Durchführung.<br />
Dies kann z. B. über das<br />
Europäische Jugendforum sichergestellt<br />
werden.<br />
Jugendliche müssen bei der Entwicklung<br />
von jugendpolitischen Maßnahmen<br />
auf Grundlage des Weißbuches<br />
beteiligt werden. Bundesweite Vernetzungsstrukturen<br />
und -möglichkeiten
2. DJK<br />
6<br />
7<br />
><br />
Partizipation findet täglich statt.<br />
Das ist die Aufgabe der Politik.<br />
Das tut sie jeden Tag.<br />
N.N<br />
aller Jugendlichen sind für die Umsetzung<br />
von jugendlichen Forderungen<br />
zu unterstützen. Bestehende Strukturen<br />
wollen wir für die Organisation<br />
des Weißbuch-Prozesses nutzen.<br />
Unnötige Parallelstrukturen lehnen<br />
wir ab. Die TeilnehmerInnen mit ihren<br />
unterschiedlichen Herkünften und<br />
Projekten wollen den Austausch z. B.<br />
über Mailinglisten fortsetzen.<br />
Die Inhalte des Weißbuches müssen<br />
nun auf allen politischen Ebenen diskutiert<br />
und unter der Beteiligung von<br />
jungen Menschen umgesetzt werden.<br />
Die 2. Deutsche Jugendkonferenz (DJK)<br />
kann dazu nur ein Auftakt gewesen<br />
sein. Ziel ist es, dem Weißbuch zu<br />
mehr Bekanntheit zu verhelfen. In der<br />
Lokalpresse sollte bundesweit von<br />
der DJK berichtet werden. Das Weißbuch<br />
muss allen EntscheidungsträgerInnen,<br />
Bildungs- und Betreuungseinrichtungen<br />
zugeschickt werden. Ziel<br />
ist die weitere Auseinandersetzung<br />
mit den Inhalten des Weißbuches und<br />
deren Umsetzung.<br />
Jugendliche in <strong>Europa</strong> müssen in einem<br />
europäischen Jugendkonvent an der<br />
zukünftigen Gestaltung <strong>Europa</strong>s beteiligt<br />
werden. Das Europäische Jugendforum<br />
(YFJ) muss in Zukunft stärker<br />
in Entscheidungsprozesse eingebunden<br />
werden als es im Weißbuch zum<br />
Ausdruck kommt. Als große, funktionsfähige<br />
Interessenvertretung<br />
muss das YFJ erhalten und auch finanziell<br />
stärker gefördert werden. Wir<br />
fordern das YFJ und seine Mitgliedsorganisationen<br />
auf, mehr Jugendliche,<br />
auch aus kleineren Jugendorganisationen<br />
und -initiativen, anzusprechen<br />
und zu beteiligen.<br />
Demokratie heißt Mitmachen!<br />
Partizipation heißt<br />
den ersten Schritt machen.<br />
Aber auch Laufen will<br />
gelernt sein.<br />
In Deutschland steckt die Jugendbeteiligung<br />
noch in den Kinderschuhen.<br />
Zwar werden zunehmend Jugendliche<br />
angehört, jedoch nur zu speziellen<br />
Themen der Jugendpolitik. Der<br />
Jugend aber gehört die Zukunft. Das<br />
bedeutet, dass sie Einfluss auf alle<br />
Politikbereiche haben sollte, denn<br />
Jugendliche sind diejenigen, welche<br />
die Auswirkungen der Entscheidungen<br />
von heute zu tragen haben.<br />
Zu oft sind Jugendliche noch ExotInnen<br />
in der Politik. Das gilt es zu<br />
ändern. Sie müssen normaler Bestandteil<br />
von Entscheidungsprozessen sein.<br />
Jugendliche sind nicht politikverdrossen,<br />
sondern eher strukturverdrossen.<br />
Deshalb gilt es, andere Beteiligungsformen<br />
in der Gesellschaft auszubauen<br />
und aktiv zu nutzen.<br />
.<br />
SchülerInnenvertretungen, Jugendparlamente,<br />
Jugendräte und -organisationen<br />
jeder Art sind wichtige<br />
Beteiligungsformen, solange diese<br />
Entscheidungskompetenzen haben.<br />
.<br />
Nicht in Verbänden oder Parlamenten<br />
organisierte Jugendliche sollten die<br />
Möglichkeit haben, in offenen<br />
Jugendforen ihre Meinung zu vertreten,<br />
die sowohl auf kommunaler,<br />
Landes- oder Bundesebene stattfinden<br />
sollten. Eine weitere konkrete<br />
Projektidee, welche während des Entstehungsprozesses<br />
des Weißbuches<br />
ausgearbeitet wurde, ist ein Jugendkabinett,<br />
das Jugendlichen außerhalb<br />
von Verbänden und Strukturen eine<br />
Möglichkeit bieten soll sich einzubringen.<br />
.<br />
Jugendparlamente und Jugendräte<br />
sollten unabhängig und überparteilich<br />
organisiert sein und Antragsrecht in<br />
Gemeindevertretungen haben sowie<br />
ein eigenes Budget bekommen.<br />
Es sollte allerdings nicht nur Jugendparlamente,<br />
sondern auch Jugendliche<br />
in Parlamenten geben.<br />
.<br />
Die Diskussion um die Absenkung<br />
des Wahlalters sollte in allen Bundesländern<br />
und auf Bundesebene intensiv<br />
geführt werden, um Jugendlichen<br />
möglichst mehr direkten Einfluss zu<br />
gewähren. Voraussetzung dafür sind<br />
verstärkte politische Bildung und<br />
gute Informationsmöglichkeiten für<br />
Jugendliche.<br />
.<br />
Förderung und Weiterbildung von<br />
Jugendräten und SchülervertreterInnen<br />
durch jugendliche ExpertInnen in<br />
Schlüsselqualifikationen ist uns sehr<br />
wichtig (z. B. Buschkong – BundesschülerInnenkongress<br />
der BundesschülerInnenvertretung,<br />
der u. a. die<br />
Ausbildung von MultiplikatorInnen<br />
als Ziel hat).<br />
.<br />
Weiterhin sollte es eine unbürokratische<br />
Unterstützung von lokalen<br />
Jugendprojekten und Jugendinitiativen<br />
durch alle Kommunen geben. Möglichkeiten<br />
der Vernetzung für solche<br />
Initiativen müssen mehr bekannt<br />
gemacht werden (wie z.B. die Servicestelle<br />
Jugendbeteiligung oder die<br />
Jugendmedientage 2002 in Schwerin).<br />
.<br />
.<br />
Wir regen eine stärkere Zusammenarbeit<br />
der Vereine, Verbände und<br />
Initiativen auf lokaler und regionaler<br />
Ebene an.<br />
Jugendliche ModeratorInnen für<br />
Jugendbeteiligung sollten in allen<br />
Regionen als UnterstützerInnen für<br />
Jugendliche und ihre Ideen eingestellt<br />
werden. Das skandinavische Modell<br />
des Ombudsmannes kann dafür als<br />
Vorbild dienen. In Mecklenburg-Vorpommern<br />
wird dieses Modell schon<br />
erprobt.<br />
Bildung ist viel mehr als<br />
Wissen!<br />
Ein langfristiges Ziel europäischer<br />
Bildungspolitik müssen einheitlichere<br />
Bildungsniveaus in ganz <strong>Europa</strong> sein.
2. DJK<br />
8<br />
9<br />
Dies setzt unserer Meinung nach<br />
bestimmte Themen in die<br />
von der Schule für ehrenamtliche<br />
jedoch als ersten Schritt die Schaffung<br />
Schule zu holen, als auch<br />
Tätigkeiten müssen unkomplizierter<br />
einheitlicher Bildungsstandards auf<br />
mit Projekten aus der Schu-<br />
geregelt sein. Ebenso fordern wir<br />
bundesdeutscher Ebene voraus. Hier-<br />
le in die Öffentlichkeit zu<br />
eine Ausweitung des rechtlichen<br />
zu müssen die Schulsysteme der<br />
gehen. Wir fordern größere<br />
Schutzes der Freiwilligenarbeit auch<br />
Bundesländer stärker als bisher auf-<br />
Anerkennung und Förde-<br />
Studienbuch »Freizeit-<br />
auf das Ehrenamt.<br />
einander abgestimmt werden.<br />
Wir wenden uns gegen die Unpersönlichkeit<br />
von Schule sowie fehlende<br />
rung der außerschulischen<br />
Jugendbildung. Schule sollte<br />
sich als ein Einstieg für<br />
lebenslanges Lernen ver-<br />
aktivitäten« für Deutschland:<br />
Es sollte eine bundesweit<br />
einheitliche Möglichkeit<br />
Gleiche Chancen für dich und<br />
mich: Wir nehmen Integration<br />
ernst!<br />
Motivationen von LehrerInnen und<br />
stehen und u.a. Lebens-<br />
geben, ehrenamtliches Engage-<br />
Chancengleichheit muss ein selbst-<br />
SchülerInnen. Mangelnde Chancen-<br />
kompetenz, Teamfähigkeit<br />
ment und Lernerfahrungen<br />
verständliches Ziel für alle Politik-<br />
gleichheit, auch hervorgerufen durch<br />
und Medienkompetenz<br />
durch verschiedene Aktivitä-<br />
bereiche werden. Chancengleichheit<br />
die Struktur unseres Schulsystems,<br />
vermitteln. Schule muss als<br />
ten und Projekte zu dokumen-<br />
heißt, für alle Menschen ein Leben in<br />
gilt es zu bekämpfen. Dafür haben<br />
Lebensraum entwickelt<br />
tieren.<br />
Selbstbestimmung und Zukunfts-<br />
wir konkrete Lösungs- und<br />
werden, in dem Schüler<br />
Nähere Informationen über die<br />
sicherheit zu ermöglichen. Unser Leit-<br />
Verbesserungsvorschläge:<br />
Demokratie lernen und<br />
Erfahrungen mit dem finni-<br />
bild dafür ist die gesamtgesellschaft-<br />
Die Persönlichkeitsbildung von<br />
ausprobieren können (z.B.<br />
schen Projekt »recreational<br />
liche Integrationspolitik. Dazu stellen<br />
Kindern und Jugendlichen muss<br />
Schülerzeitungen, Demos,<br />
study book« werden eingeholt.<br />
wir folgende Forderungen:<br />
bereits im Kindergarten unter-<br />
Umfragen, Petitionen).<br />
Gemeinsam mit den betroffenen<br />
stützt werden und in der Schule<br />
Die Autonomie von Schule ist eine<br />
Organisationen werden Teil-<br />
Integration von Menschen<br />
weitergeführt werden. Schon dort<br />
zentrale Forderung von Jugend-<br />
nehmerInnen einen ersten Vor-<br />
mit Behinderung:<br />
sollte das Verständnis für ein<br />
lichen, um auf Bedürfnisse von Leh-<br />
schlag für die Umsetzung<br />
Integration ist eine wechselseitige<br />
demokratisches Zusammenleben<br />
renden und Lernenden individueller<br />
eines solchen Studienbuches<br />
Aufgabe und bedeutet das gegen-<br />
gefördert werden.<br />
eingehen zu können. Weiterhin sol-<br />
in Deutschland entwickeln.<br />
seitige Lernen aller. Wir fordern eine<br />
Um effektiver lernen und lehren zu<br />
len SchülerInnen an der Entwik-<br />
umfassende Integrationspolitik ins-<br />
können, sind sowohl kleinere Klassen<br />
klung von Lehrplänen beteiligt wer-<br />
Der nicht-formalen und informellen<br />
besondere in folgenden Bereichen:<br />
als auch vom Frontalunterricht abwei-<br />
den.<br />
Bildung muss wesentlich größere<br />
• Integration in wohnortnahe Regel-<br />
chende Lehrmethoden vonnöten. Bei-<br />
Wir fordern eine kritische Aus-<br />
Bedeutung zukommen. Um auch<br />
kindergärten und Regelschulen<br />
spiele sind Gruppenarbeit, Praktika<br />
einandersetzung mit den Inhalten<br />
potenziellen ArbeitgeberInnen oder<br />
• Verbesserte individuelle Förderung<br />
und themenübergreifender, praxisna-<br />
des Weißbuches als Bestandteil<br />
Universitäten zu zeigen, welche<br />
ihrer Fähigkeiten<br />
her Unterricht. LehrerInnen sollten<br />
der Lehrpläne im Politikunterricht.<br />
Qualifikationen man neben der schu-<br />
• Integration in die Betriebe:<br />
sich mehr als BegleiterInnen des<br />
Die Qualität der formalen Bil-<br />
lischen Ausbildung erworben hat, for-<br />
Erhöhung der Umlage für die<br />
Lernprozesses verstehen, um die<br />
dung in Schule, Berufsausbildung<br />
dern wir ein Beiblatt zum Abschluss-<br />
Beschäftigung von Menschen mit<br />
Selbstständigkeit der SchülerInnen zu<br />
und Studium muss unabhängig<br />
zeugnis in allen Bundesländern.<br />
Behinderung und bessere finan-<br />
fördern.<br />
von politischen Weisungen über-<br />
Weiterhin muss die »Jugendleitercard«<br />
zielle Förderung<br />
Schulen sollten auch für<br />
prüft und abgesichert werden.<br />
bekannter gemacht werden, um Nut-<br />
• Beratung und Hilfestellung für<br />
die Zusammenarbeit mit<br />
Auf langfristige Sicht ist die<br />
zungsmöglichkeiten zu vergrößern<br />
Familien<br />
freien Trägern offen sein,<br />
Abschaffung des Beamtenstatus<br />
und auf Vergünstigungen hinzuwei-<br />
• Behindertengerechte Gebäude als<br />
um sowohl ExpertInnen für<br />
von LehrerInnen zu diskutieren.<br />
sen. Freistellung von der Arbeit und<br />
Pflichtziel in ganz <strong>Europa</strong>
2. DJK<br />
10<br />
11<br />
Ausbildung/Arbeitsmarkt:<br />
Die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit<br />
ist ein zentrales politisches<br />
Ziel. Wir fordern, dass jeder Jugendliche<br />
bei Bedarf einen Ausbildungsplatz<br />
erhält. Mittel der Arbeitsmarktpolitik<br />
müssen kontrollierter und<br />
ausgewählter verteilt werden.<br />
Arbeitslosen sind Mitspracherechte<br />
einzuräumen.<br />
Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />
müssen »betriebsnah«<br />
gestaltet werden. Die Arbeitsämter<br />
müssen ihre Beratungs- und Vermittlungstätigkeit<br />
transparenter gestalten<br />
sowie qualifiziertes und motiviertes<br />
Personal einstellen.<br />
Geschlechterpolitik<br />
Die nach wie vor großen Unterschiede<br />
im Einkommen und der Erwerbsperspektive<br />
von Frauen und Männern<br />
müssen dringend abgebaut werden.<br />
Auch die Aufstiegschancen von Frauen<br />
müssen erheblich verbessert werden.<br />
Wir fordern ein verbindliches Gleichstellungsgesetz.<br />
Langfristig können<br />
verbindliche (Frauen-) Quoten in den<br />
Betrieben sinnvoll sein. Wir fordern<br />
die Vereinbarkeit von Familie und<br />
Beruf und die gleichmäßige Verteilung<br />
von Erziehungszeiten.<br />
Im Weißbuch sind die unterschiedlichen<br />
Lebenswelten von jungen Frauen<br />
und Männern nicht berücksichtigt.<br />
Diese sind jedoch eine Voraussetzung<br />
zur selbstbestimmten Lebenslaufgestaltung.<br />
Geschlechterpolitik muss<br />
als Querschnittsbereich auch in den<br />
politischen Konzepten aller Ebenen<br />
stärkere Berücksichtigung finden<br />
(Gender Mainstreaming).<br />
Bekämpfung von Rassismus<br />
und Nationalismus<br />
Wir stehen für eine offene, integrative<br />
und minderheitenfreundliche Gesellschaft.<br />
Rassismus und Nationalismus<br />
haben in <strong>Europa</strong> keinen Platz. Vorurteile<br />
und Ausgrenzungstendenzen<br />
müssen schon in der frühen Sozialisationsphase<br />
erkannt und bearbeitet<br />
werden. Eine bessere pädagogische<br />
Ausbildung ist dafür anzustreben.<br />
Eine erhöhte Sensibilisierung in der<br />
Öffentlichkeit ist durch breite und<br />
kontinuierliche Diskussion der<br />
Thematik zu gewährleisten. Austausch-<br />
und Begegnungsmaßnahmen<br />
müssen stärker gefördert werden.<br />
Schulen sollten Projekte gegen Rassismus<br />
mit Unterstützung der lokalen<br />
Politik durchführen. Schulbücher<br />
sind auf Diskriminierungen zu überprüfen.<br />
Religionen<br />
Die Aufklärung und die Diskussion<br />
über die verschiedenen Religionen<br />
muss verbessert werden. Zum inter-<br />
kulturellen Austausch fordern wir<br />
Projekttage an Schulen, Universitäten<br />
und Ausbildungsstellen, in denen der<br />
Dialog der Kulturen thematisiert wird.<br />
Interreligiöser Austausch ist auf allen<br />
Ebenen und grenzüberschreitend zu<br />
fördern.<br />
Drogenpolitik<br />
Unserer Meinung nach ist die Freigabe<br />
von sogenannten weichen Drogen in<br />
kontrollierter Form ein Schritt zur<br />
Drogenprävention. Oft ist es der Reiz<br />
des Verbotenen, der Jugendliche zu<br />
Drogenkonsumenten macht.<br />
»Weiche« Drogen sollten kontrolliert<br />
in Drogenfachgeschäften mit ähnlichen<br />
Auflagen wie der Verkauf von<br />
Medikamenten abgegeben werden.<br />
Eindeutige Informationen über Inhaltsstoffe<br />
und Wirkungen müssen erhältlich<br />
sein. Weiterhin muss es eine neutrale,<br />
wissenschaftlich-medizinisch<br />
belegte Aufklärung über verschiedene<br />
Drogen geben, die in allen Schichten<br />
der Bevölkerung regelmäßig stattfinden<br />
muss.<br />
Beratungen zum Thema Drogen müssen<br />
flächendeckend sichergestellt<br />
werden. Außerdem sollten Drogenpräventionstage<br />
in Zusammenarbeit<br />
mit der Bundeszentrale für gesundheitliche<br />
Aufklärung an (Berufs-)<br />
Schulen regelmäßiger stattfinden.<br />
Horizonte erweitern –<br />
aufeinander zugehen!<br />
Die Entwicklung zu einer »Informations«-gesellschaft<br />
begründet Chancen,<br />
aber auch neue Gefahren und<br />
Ungleichheiten. Die neuen Informations-<br />
und Kommunikationstechnologien<br />
müssen für alle offen stehen.<br />
Doch dieses Ziel ist noch lange nicht<br />
erreicht. Deswegen ist der Umgang<br />
mit diesen Medien eine wichtige politische<br />
Aufgabe.<br />
.<br />
Wir wollen daher Medienkompetenz<br />
stärken. Dazu sind alle Medien und<br />
öffentliche Informationsstellen (z.B.<br />
Bibliotheken) einzubeziehen. Informationen<br />
und der Umgang mit ihnen<br />
sind eine wichtige Voraussetzung für<br />
Partizipation.<br />
.<br />
Wir fordern deswegen auf kommunaler<br />
Ebene die Schaffung von sogenannten<br />
»Infopoints«. Diese sollten<br />
Informationen über alle jugendrelevanten<br />
Themen (alle Politikbereiche,<br />
aber auch Kultur, Freizeit, Wohnen,<br />
Jobs, Gesundheit, <strong>Europa</strong>, Reisen etc.)<br />
sammeln und kostenlos zur Verfügung<br />
stellen. Regelmäßige Internetschulungen<br />
sind flankierend anzubieten.<br />
Vorbild sind die »Jugendinformationszentren«<br />
in Frankreich.<br />
.<br />
In den Schulen sind den Jugendlichen<br />
Computer als Arbeits- und Lernmittel<br />
zur Verfügung zu stellen. Darüber<br />
hinaus fordern wir eine entsprechende<br />
Ausstattung aller Jugendeinrichtungen
2. DJK<br />
12<br />
13<br />
>Die 2. DJK<br />
war toll –<br />
und wichtig –<br />
und genau so<br />
wichtig ist<br />
es, dass es<br />
eine dritte<br />
Konferenz<br />
geben wird!<br />
Ragnhild Hoel<br />
(»Jugendarbeit ans Netz«), wie sie im<br />
Programm JAN – Jugend ans Netz in<br />
Mecklenburg-Vorpommern schon<br />
besteht.<br />
.<br />
Eine bundesweite Jugendzeitung von<br />
TeilnehmerInnen der Jugendkonferenz<br />
ist in Planung, wobei bestehende<br />
Konzepte wie z. B. »Politik Orange«<br />
berücksichtigt werden. TeilnehmerInnen<br />
des entsprechenden Workshops<br />
wollen auch über die Konferenz hinaus<br />
weiter mitarbeiten.<br />
.<br />
Bestehende Hürden in verschiedenen<br />
Freiwilligenprogrammen in <strong>Europa</strong><br />
und ihre Fördermöglichkeiten müssen<br />
ausgeräumt werden. Ziel ist die Vereinheitlichung<br />
und Angleichung der<br />
Organisationsformen, nicht nur in<br />
Deutschland. Ehemalige TeilnehmerInnen<br />
dieser Programme sollen stärker<br />
eingebunden und vernetzt werden.<br />
.<br />
Mobilität muss für alle möglich sein:<br />
Wir wollen ein Ticket für Jugendliche,<br />
das eine kostengünstige Reise durch<br />
alle Länder <strong>Europa</strong>s ermöglicht.<br />
Heute schon für morgen<br />
handeln!<br />
Nachhaltigkeit ist für uns von entscheidender<br />
Bedeutung, weil wir später<br />
mit den Folgen der heutigen Entwicklungen<br />
leben müssen. Der Schutz<br />
unserer Umwelt ist für uns deshalb<br />
ein wichtiges politisches Thema, das<br />
im Weißbuch nicht ausreichend<br />
berücksichtigt wird. Der Umweltverschmutzung<br />
muss von der lokalen<br />
bis zur internationalen Ebene konsequent<br />
entgegengewirkt werden, und<br />
zukunftsweisende Entwicklungen wie<br />
regenerative Energien müssen massiv<br />
gefördert werden.<br />
Die lokale und regionale Versorgung<br />
mit landwirtschaftlichen Produkten<br />
muss viel stärker als bisher Bedeutung<br />
erlangen. Abfallvermeidung ist in den<br />
Industriestaaten langfristig wichtiger<br />
als Recycling. Umweltverschmutzung<br />
durch Öltanker und Pipelines sollte<br />
durch umfassende internationale<br />
Kontrollen unterbunden werden.<br />
Auch in anderen Bereichen (z. B. bei<br />
der Rentenpolitik) müssen Jugendliche<br />
an allen Projekten und Diskussionen<br />
zum Thema Nachhaltigkeit beteiligt<br />
werden. Sie müssen Zugang zu<br />
allen Informationen erhalten, mit<br />
denen sie die zukünftige Entwicklung<br />
realistisch beurteilen und Reformbedarf<br />
erkennen können. Diese Themen<br />
müssen in Schulen, Universitäten und<br />
Ausbildungsstellen diskutiert werden.<br />
<strong>Europa</strong> demokratisieren –<br />
Globalisierung mitgestalten!<br />
• Wir befürworten die Entstehung<br />
einer Europäischen Verfassung auf<br />
Basis der Europäischen Grundrechtscharta.<br />
• Alle Unionsbürger sollten in dem<br />
Mitgliedsland, in dem sie leben,<br />
aktives und passives Wahlrecht auf<br />
allen Ebenen erhalten.<br />
• In den Schulen muss eine stärkere<br />
Identifikation der SchülerInnen mit<br />
einem geeinten <strong>Europa</strong> durch verschiedenste<br />
Formen erreicht werden.<br />
• Regionale kulturelle Besonderheiten<br />
(z. B. Minderheitensprachen) als Teil<br />
des europäischen Kulturerbes müssen<br />
erhalten werden.<br />
• Wir sehen alle Länder der Europäischen<br />
Union in der konkreten Verantwortung,<br />
zur Verbesserung der<br />
Situation in den Entwicklungsländern<br />
beizutragen. Wir fordern deshalb,<br />
die Entwicklungshilfe – wie<br />
seit langem angestrebt – tatsächlich<br />
auf 0,7 % des BIP anzuheben und<br />
über Entschuldung und Handelsvereinbarungen<br />
im Rahmen der WTO<br />
die Entwicklungsländer zu unterstützen.<br />
• Flüchtlinge in Deutschland und der<br />
EU müssen unbürokratische Hilfe<br />
und eine klare Anerkennung und<br />
Absicherung ihres Status erhalten.<br />
• Die Einführung einer Steuer auf<br />
internationale Finanztransaktionen<br />
(»Tobin-Steuer«) sowie Gütesiegel für<br />
humane Herstellungsbedingungen<br />
von Produkten aus Entwicklungsländern<br />
sollten als weitere Maßnahmen<br />
in Betracht gezogen werden.<br />
• Die Bekämpfung von Armut und<br />
Ausbeutung in den Entwicklungsländern<br />
erfordert auch bei uns ein verändertes<br />
Bewusstsein. Deshalb muss<br />
stärker über die dortige Situation<br />
informiert und diskutiert werden.<br />
• Austauschprojekte über die Grenzen<br />
<strong>Europa</strong>s hinaus müssen stärker<br />
gefördert werden.<br />
Wir bringen <strong>Europa</strong> in<br />
Schwung<br />
Es bewegt sich was in <strong>Europa</strong>.<br />
– Langsam, aber stetig.<br />
Doch es geht auch nicht von<br />
allein.<br />
Alle – Jugendliche, Verwaltungen,<br />
PolitikerInnen und andere EntscheidungsträgerInnen<br />
gleichermaßen –<br />
müssen sich an dem beteiligen, was<br />
jetzt im Rahmen des Weißbuch-Prozesses<br />
als nächstes kommen muss.<br />
Engagement ist gefragt. Der Weißbuch-Prozess<br />
braucht Träger – denn<br />
die Arbeit hat erst begonnen. Zu<br />
diesem Zeitpunkt nachzulassen wäre<br />
ein fataler Fehler.<br />
Wir Jugendlichen haben hier in Weimar<br />
wieder einen Teil dazu beigetragen.<br />
Wir haben Forderungen gestellt,<br />
Ideen zur Umsetzung des Weißbuches<br />
und unsere Meinung eingebracht.<br />
Die Jugendlichen hatten die Ideen,<br />
die Politiker die Macht. Jetzt ist der<br />
Zug an ihnen.<br />
Weimar, den 24. März 2002
WEISSBUCH »NEUER SCHWUNG FÜR DIE <strong>JUGEND</strong> EUROPAS«<br />
14<br />
15<br />
CHRONOLOGIE<br />
DER EREIGNISSE<br />
»Weissbuch der<br />
Europäischen Kommission:<br />
Neuer Schwung für die<br />
Jugend <strong>Europa</strong>s«<br />
002<br />
Ratssitzung der EU-Jugendminister<br />
30. Mai 2002<br />
Die Ratssitzung der EU-Jugendminister<br />
hat am 30. Mai 2002 Partizipation<br />
und Information als die ersten Themen<br />
für die offene Methode der Koordinierung<br />
festgelegt.<br />
Anhörungen Jugendlicher<br />
Frühjahr 2002<br />
Gleichzeitig wurden im Frühjahr 2002<br />
wiederum Anhörungen von Jugendlichen<br />
durchgeführt, sowohl auf<br />
nationaler als auch auf europäischer<br />
Ebene:<br />
Auf Initiative der spanischen Präsidentschaft<br />
hat vom 9. bis 12. März<br />
2002 ein weiteres europäisches<br />
Jugendtreffen in Murcia /Spanien<br />
stattgefunden. 85 Jugendliche hatten<br />
auf dem »European Youth Gathering«<br />
die Möglichkeit, zum Weißbuch<br />
und dessen weiterer Umsetzung<br />
Stellung zu beziehen und diese Forderungen<br />
in einer abschließenden<br />
gemeinsamen Sitzung den gleichzeitig<br />
tagenden Jugenddirektoren vorzulegen.<br />
Rat der EU-Jugendminister 14.<br />
Februar 2002<br />
Während der Jugendministerkonferenz<br />
am 14. Februar 2002 nahmen<br />
die Jugendminister die Schlussfolgerungen<br />
zum Weißbuch an. Damit wurden<br />
die Inhalte der jugendpolitischen<br />
Zusammenarbeit auf EU-Ebene sowie<br />
die offene Methode der Koordinierung<br />
vom Rat bestätigt. Mit der Verabschiedung<br />
dieser Position verständigten<br />
sich die EU-Länder auf die<br />
Schwerpunktthemen Partizipation,<br />
Freiwilligendienst, Information und<br />
Jugendforschung sowie auf die<br />
Behandlung von Querschnittsthemen,<br />
wie Beschäftigung, Bildung, Bekämpfung<br />
von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit<br />
etc.. Die offene Methode<br />
der Koordinierung soll jetzt auf die<br />
spezifischen Bedürfnisse des Jugendbereiches<br />
angepasst werden.<br />
Rat der EU-Jugendminister<br />
2001<br />
29.<br />
November 2001<br />
Der Rat führte eine öffentliche Aussprache<br />
über das von der Kommission<br />
am 21. November 2001 verabschiedete<br />
»Weißbuch über die<br />
klärung zum neuen Weißbuch erarbei-<br />
gesonderten Prozess eine Jugender-<br />
Jugend«. Die Jugendminister haben tet. Insgesamt wurde das Weißbuch<br />
ihre sehr positive Einstellung zu dem sehr positiv aufgenommen und als<br />
Weißbuch deutlich gemacht und das ein Startschuss für eine mögliche<br />
Weißbuch zur Kenntnis genommen. gemeinsame Europäische Jugendpolitik<br />
angesehen.<br />
Es wurde der Wille zum Ausdruck<br />
gebracht, die Diskussion noch weiter<br />
zu vertiefen und auf einer zusätzlichen<br />
Tagung des Rates der Jugendminister<br />
unter spanischem Vorsitz 21. November 2001 das Weißbuch<br />
EU-Kommission verabschiedet am<br />
(im Februar) die Beratungen über die<br />
künftige Jugendpolitik der Europäischen<br />
Union voranzutreiben.<br />
glied Viviane Reding, zuständig für<br />
»Auf Vorschlag von Kommissionsmit-<br />
Bildung und Kultur, hat die Europäische<br />
Kommission heute ein Weißbuch<br />
Kolloquium zur Veröffentlichung über die Jugend angenommen. Dieses<br />
des Weißbuches in Gent (Belgien) Weißbuch ist das Ergebnis einer breit<br />
26. bis 28. November 2001 angelegten Konsultation unter vielen<br />
zehntausenden junger EuropäerInnen<br />
Noch vor den Jugendministern hatten sowie einer Abstimmung mit den Mitgliedstaaten,<br />
mit Jugendorganisatio-<br />
auf Initiative der belgischen Präsidentschaft<br />
alle Gruppierungen, die nen und ExpertInnen. Es soll dazu<br />
sich bereits im Konsultationsprozess beitragen, die jungen Menschen wieder<br />
stärker in das gesellschaftliche<br />
des Weißbuches mit eingebracht<br />
haben vom 26. bis 28. November Geschehen einzubinden.« Unter dem<br />
2001 in Gent / Belgien die Möglichkeit,<br />
das Weißbuch kennenzulernen Kommission – Neuer Schwung für die<br />
Titel »Weißbuch der Europäischen<br />
und eine erstes Stellungnahme abzugeben.<br />
Neben politisch Verantwort-<br />
aller EU-Kommissare fast genau zwei<br />
Jugend <strong>Europa</strong>s« hat das Kollegium<br />
lichen, ExpertInnen und VertreterInnen<br />
von NGOs waren auch 73<br />
minister zur Erstellung eines Weißbu-<br />
Jahre nach dem Beschluss der Jugend-<br />
Jugendliche aus verschiedenen nationalen<br />
Delegationen vertreten. Die Politik für junge Menschen in <strong>Europa</strong><br />
ches ihre Vorstellungen über eine<br />
Jugendlichen haben in einem<br />
vorgelegt.
WEISSBUCH »NEUER SCHWUNG FÜR DIE <strong>JUGEND</strong> EUROPAS«<br />
16<br />
17<br />
Rat der EU-Jugendminister<br />
28. Mai 2001<br />
Auf Druck des Europäischen Jugendforums<br />
und der Jugendverbände<br />
unterstützen die Jugendminister in<br />
einem nicht einstimmigen Beschluss<br />
ihren Wunsch, das zu entwickelnde<br />
jugendpolitische Dokument der EU-<br />
Kommission tatsächlich auch als Weißbuch<br />
zu veröffentlichen, und fordern<br />
die EU-Kommission auf den Prozess<br />
fortzusetzen.<br />
Hearing des Europäischen<br />
Parlaments 24. April 2001<br />
Auch das Europäische Parlament hat<br />
sich im Rahmen eines öffentlichen<br />
Hearings auf einer Sitzung des Ausschusses<br />
für Kultur, Jugend, Bildung,<br />
Medien und Sport am 24. April 2001<br />
mit dem Weißbuch befasst.<br />
Konferenz in Umea (Schweden)<br />
16. bis 17. März 2001<br />
Während der schwedischen Präsidentschaft<br />
trafen sich in Umea insgesamt<br />
140 Jugendliche, PolitikerInnen, WissenschaftlerInnen<br />
und VertreterInnen<br />
der Zivilgesellschaft aus ganz <strong>Europa</strong>,<br />
die bisher am Weißbuch-Prozess<br />
beteiligt waren. Ziel der Konferenz<br />
war es, die bisherigen europaweiten<br />
Diskussionsergebnisse, Forderungen<br />
und Vorschläge zusammenzutragen<br />
und politische Prioritäten festzusetzen.<br />
Anhörung der Zivilgesellschaft<br />
im Wirtschafts- und Sozialausschuss<br />
der EU 20. Februar 2001<br />
Auch die so genannte Zivilgesellschaft<br />
(Jugendorganisationen und<br />
Nicht-Regierungsorganisationen, die<br />
im Jugendbereich tätig sind) wurde<br />
im Konsultationsprozess zum Weißbuch<br />
zu Rate gezogen. Im Februar<br />
2001 wurden auf einer offiziellen<br />
Anhörung des Wirtschafts- und Sozialausschusses<br />
der EU mehr als 60 VertreterInnen<br />
von lokalen Organisationen<br />
befragt. Zum anderen haben im<br />
Verlauf der letzten zwei Jahre zahlreiche<br />
Jugendorganisationen und das<br />
Europäischen Jugendforum Stellungnahmen<br />
abgegeben.<br />
Bilaterale Konsultationen<br />
zwischen BMFSFJ und EU-Kommission<br />
8. bis 9. Februar 2001<br />
Die EU-Kommission hat im Verlauf<br />
des Weißbuch-Prozesses Gespräche<br />
mit allen politisch Verantwortlichen<br />
der EU-Mitgliedstaaten geführt, um<br />
die Meinungen und Sichtweisen jedes<br />
einzelnen EU-Staates mit in den Prozess<br />
einfließen zu lassen und um<br />
einen aktuellen Überblick über nationale<br />
Jugendpolitiken, Strukturen und<br />
erprobte Praktiken zu bekommen.<br />
Die bilaterale Konsultation des<br />
Bundesjugendministeriums mit einer<br />
Delegation der EU-Kommission fand<br />
am 8., 9. Februar 2001 in Berlin statt.<br />
Daran beteiligt waren VertreterInnen<br />
der Bundesländer, der Städte<br />
1<br />
und<br />
Gemeinden und der so genannten<br />
Task Force Europäische Jugendpolitik.<br />
Bericht der WissenschaftlerInnen<br />
und ForscherInnen Januar 2001<br />
Die Europäische Kommission lud im<br />
Frühjahr 2000 eine Gruppe von<br />
Jugendforscherinnen und Jugendforschern<br />
aus verschiedenen Teilen <strong>Europa</strong>s<br />
ein, an dem Konsultationsprozess<br />
zum Weißbuch teilzunehmen und<br />
einen Bericht zur Lage der Jugendlichen,<br />
der Jugendpolitik und der<br />
Ausbildung von MitarbeiterInnen der<br />
Jugendarbeit zu erstellen, deren Ergebnisse<br />
als Basis der Debatte dienen und<br />
ebenfalls in das Weißbuch einfließen<br />
sollten. Im Januar 2001 veröffentlichen<br />
sie ihre Ergebnisse in einer »Studie<br />
über die Lage der Jugendlichen und<br />
der Jugendpolitik in <strong>Europa</strong>«.r<br />
2000<br />
Europäische Jugendkonferenz<br />
in Paris (Frankreich)<br />
5. bis 7. Oktober 2000<br />
450 Jugendliche aus mehr als 30<br />
Ländern nahmen an einem Europäischen<br />
Jugendtreffen in Paris vom<br />
5. bis 7. Oktober 2000 teil, das von<br />
der Europäischen Kommission und im<br />
Rahmen der französischen EU-Präsidentschaft<br />
organisiert worden war.<br />
Es markierte einen wichtigen Wegpunkt<br />
im Weißbuch-Prozess. Dort<br />
wurden die Ergebnisse aller nationalen<br />
Jugendkonferenzen auf europäischer<br />
Ebene zusammengetragen und<br />
gemeinsame Erwartungen und Vorschläge<br />
der Jugendlichen aus ganz<br />
<strong>Europa</strong> formuliert, die dann als Empfehlungen<br />
für die EU-Kommission zum<br />
Weißbuch zusammengefasst wurden.<br />
1. Deutsche Jugendkonferenz<br />
in Berlin 9. bis 14. Juni 2000<br />
In Deutschland fanden dazu eine<br />
Reihe von Regionalkonferenzen statt.<br />
Auf Einladung des wannseeFORUMs<br />
trafen sich vom 9. bis 14. Juni 2000<br />
in Berlin 90 Jugendliche aus ganz
WEISSBUCH »NEUER SCHWUNG FÜR DIE <strong>JUGEND</strong> EUROPAS«<br />
18<br />
19<br />
1999<br />
Rat der EU-Jugendminister<br />
23. November 1999<br />
Deutschland auf einer 1. Deutschen<br />
Jugendkonferenz, um über die Themen<br />
• Bürgergesellschaft<br />
• Wirtschaftsstruktur und Beschäftigung<br />
• Wohlbefinden und Lebensqualität<br />
• Selbstständigkeit junger Menschen<br />
• <strong>Europa</strong><br />
• Partizipation<br />
• Bildung<br />
zu diskutieren und eine gemeinsame<br />
Position Jugendlicher zu verabschieden,<br />
die in die europäischen Beratungen<br />
eingebracht werden sollte.<br />
Auf der Ratssitzung der EU-Jugendminister<br />
am 23. November 1999<br />
kündigte die EU-Kommissarin Viviane<br />
Reding an, dass die Europäische<br />
Kommission die Erarbeitung eines<br />
Weißbuches zum Thema Jugendpolitik<br />
plane. Die Jugendminister<br />
der EU stimmten dem zu. Damit<br />
wurde ein bisher einmaliger Konsultations-<br />
und Diskussionsprozess in<br />
Gang gesetzt.<br />
Nationale Jugendkonferenzen in<br />
<strong>Europa</strong> Mai bis Juli 2000<br />
Als erste Maßnahme nach dem<br />
Beschluss des Jugendministerrates<br />
wurden von Mai bis Juli 2000 nationale<br />
Anhörungen von Jugendlichen<br />
geführt. Der Wunsch der Europäischen<br />
Kommission war es, dass Jugendliche<br />
direkt angesprochen wurden und sich<br />
direkt artikulieren konnten. Diese<br />
Anhörungen boten mehreren tausenden<br />
junger EuropäerInnen die Gelegenheit,<br />
sich auf verschiedene Weise<br />
(insgesamt 17 Konferenzen, aber<br />
auch Fragebögen, Befragungen im<br />
Internet, Konsultationen der Verbände<br />
usw.) zu äußern und ihre Anliegen und<br />
Vorschläge vorzubringen.<br />
Rat der EU-Jugendminister
WEISSBUCH »NEUER SCHWUNG FÜR DIE <strong>JUGEND</strong> EUROPAS«<br />
20<br />
21<br />
DIE ERGEBNISSE<br />
DES WEISSBUCHES<br />
eine kurze Zusammenfassung<br />
Das Weißbuch besteht aus drei Teilen:<br />
1. dem eigentlichen Weißbuchtext mit<br />
. einer Beschreibung des Kontextes,<br />
. einer Skizzierung der jugendpolitischen<br />
Herausforderungen,<br />
. einer kurzen Zusammenfassung<br />
der Ergebnisse der Konsultation,<br />
. einer Darstellung des<br />
spezifischen Bereiches der<br />
Jugendpolitik mit einer<br />
Empfehlung für Verfahrensweisen<br />
und Inhalte,<br />
. einer Erläuterung der verstärkten<br />
Berücksichtigung von Jugendlichen in<br />
anderen Politikbereichen sowie<br />
. einer kurzen Analyse der Rolle<br />
des Programms <strong>JUGEND</strong>;<br />
2. einem Anhang mit einer Darstellung der<br />
Konsultationsergebnisse (jeweils<br />
eine Analyse der EU-Kommission und<br />
eine Zusammenfassung der Vorschläge<br />
der Jugendlichen und der anderen<br />
TeilnehmerInnen der Konsultationen)<br />
zu den Bereichen<br />
Beteiligung,<br />
Allgemeine Bildung,<br />
. Beschäftigung, berufliche Bildung<br />
und soziale Integration,<br />
. Wohlergehen und persönliche<br />
Unabhängigkeit, Kultur,<br />
. Europäische Werte, Mobilität,<br />
Beziehungen zur übrigen Welt;<br />
3. einem zweiten Anhang mit einem Überblick<br />
über europäische Maßnahmen zugunsten<br />
Jugendlicher.<br />
Nun zu den einzelnen<br />
Kapiteln des Weißbuches:<br />
Der Kontext<br />
Die Kommission stellt fest, »dass die<br />
Entschließungen oder Erklärungen<br />
zum Thema Jugend vielfach nicht<br />
über das Stadium der guten Absichten<br />
hinauskommen und dass die<br />
Jugendpolitik der europäischen Organe<br />
und der Mitgliedstaaten und somit<br />
die verschiedenen Maßnahmen<br />
zugunsten der Jugend nicht ausreichend<br />
koordiniert sind. Das derzeitige<br />
System der europäischen<br />
Zusammenarbeit in Jugendfragen ist<br />
an seine Grenzen gestoßen und wird<br />
möglicherweise den neuen Herausforderungen,<br />
die es anzupacken gilt,<br />
nicht mehr gerecht.«<br />
Die Herausforderungen<br />
Als Herausforderungen, denen sich<br />
die Jugendpolitik auf lokaler, regionaler,<br />
nationaler und europäischer<br />
Ebene in koordinierter Weise zu stellen<br />
hat, werden beschrieben:<br />
• die demographische Entwicklung<br />
• veränderte Rahmenbedingungen<br />
für die Jugend<br />
• die Einbeziehung der Jugendlichen<br />
in das öffentliche Leben<br />
• die europäische Integration<br />
• die Globalisierung
WEISSBUCH »NEUER SCHWUNG FÜR DIE <strong>JUGEND</strong> EUROPAS«<br />
22<br />
23<br />
Eine fruchtbare Konsultation<br />
Aus dem Konsultationsprozess haben<br />
sich aus Sicht der EU-Kommission<br />
vier Botschaften ergeben:<br />
1. Die Jugendlichen wollen sich auf<br />
verschiedenen Ebenen – lokal bis<br />
Die Kommission beschreibt es als<br />
die Europäische Kommission über<br />
Fünf Bereiche werden in diesem Kapi-<br />
europäisch – aktiv als Staatsbürger –<br />
Hauptabsicht des Weißbuches, der EU<br />
politische Initiativen, vorbildliche<br />
tel als geeignete jugendspezifische<br />
punktuell bis permanent, spontan bis<br />
einen neuen Rahmen der jugendpoli-<br />
Verfahren und mögliche Entwick-<br />
Themen benannt, in vier Bereichen<br />
organisiert – einbringen.<br />
tischen Zusammenarbeit zur Verfü-<br />
lungen im Zusammenhang der<br />
auch mögliche Inhalte beschrieben:<br />
2. Nicht-formales Lernen, insbesondere<br />
Mobilität und Freiwilligenarbeit,<br />
gung zu stellen, der zwei wesentliche<br />
Aspekte umfasst:<br />
gewählten Themen informiert.<br />
• Die Europäische Kommission fasst<br />
a) Die Partizipation<br />
ist ein bildungspolitisches Experimen-<br />
• die Anwendung der offenen Metho-<br />
die Informationen zusammen und<br />
Die Partizipation von Jugendlichen ist für die Kommission<br />
tierfeld und soll als Bildungsform<br />
de der Koordinierung speziell auf<br />
ergänzt diese mit Vorschlägen für<br />
die Hauptpriorität. Auf lokaler Ebene ist die »Gründung<br />
verstärkt anerkannt und gefördert<br />
dem Gebiet der Jugendpolitik<br />
gemeinsame Leitlinien.<br />
von regionalen und nationalen Jugendräten im gesamten<br />
werden.<br />
• und die verstärkte Berücksichti-<br />
• Der Ministerrat legt gemeinsame<br />
Unionsgebiet« anzustreben, »die auch Jugendlichen offen<br />
3. Die Unabhängigkeit von Jugend-<br />
gung der Bedürfnisse der Jugend-<br />
Leitlinien und Ziele fest und arbei-<br />
stehen, die keiner Organisation angehören«. Das Euro-<br />
lichen muss durch politische Maßnah-<br />
lichen in den anderen Politikberei-<br />
tet die anzuwendenden Modalitäten<br />
päische Jugendforum ist Hauptansprechpartner für die<br />
men in unterschiedlichen Bereichen,<br />
chen.<br />
und Indikatoren aus.<br />
EU-Kommission, das allerdings »entsprechend umzugestalten<br />
die mit den verschiedenen Aspekten<br />
• Die Europäische Kommission sorgt<br />
ist, um auch die nicht in Jugendorganisationen erfassten<br />
ihres Lebens zu tun haben, gefördert<br />
Der spezifische Bereich der<br />
für eine regelmäßige Überwachung<br />
Jugendlichen zu vertreten«. Die Kommission wird außerdem<br />
werden.<br />
Jugendpolitik<br />
und Bewertung und erstattet dem<br />
den direkten Dialog mit Jugendlichen fortsetzen und ab<br />
4. Die Jugendlichen identifizieren<br />
Die Kommission strebt an, die offene<br />
Rat der für Jugendfragen zuständi-<br />
dem Jahr 2003 Pilotprojekte unterstützen.<br />
sich mit den europäischen Grundwerten,<br />
fühlen sich jedoch von den euro-<br />
Methode der Koordinierung auch zur<br />
Zusammenarbeit in Jugendfragen ein-<br />
gen Minister Bericht.<br />
• Das Europäische Parlament, der<br />
b) Die Information<br />
päischen Institutionen weit entfernt.<br />
zusetzen und schlägt folgenden<br />
Wirtschafts- und Sozialausschuss<br />
Partizipation ist aus Sicht der Kommission untrennbar mit<br />
Mechanismus vor:<br />
und der Ausschuss der Regionen<br />
Information der Jugendlichen verbunden. Sie sieht es als<br />
Ein neuer ehrgeiziger Rahmen<br />
• »Der Ministerrat bestimmt auf Vor-<br />
sind auf geeignete Weise einzube-<br />
Pflicht der Mitgliedstaaten an, auch über europäische<br />
Der neue Rahmen der jugendpoliti-<br />
schlag der Kommission regelmäßig<br />
ziehen.<br />
Belange zu informieren. Diese soll die Jugendlichen möglichst<br />
schen Zusammenarbeit basiert auf<br />
prioritäre Themen.<br />
• Die Jugendlichen werden bei der<br />
selbst erreichen. Deswegen soll 2002 ein europäisches<br />
der Grundannahme, dass Jugendpoli-<br />
• Jeder Mitgliedstaat ernennt einen<br />
Ausarbeitung der Maßnahmen und<br />
Internetportal mit Informationen zu <strong>Europa</strong> und mit einem<br />
tik »im Wesentlichen in den Zustän-<br />
Koordinator für Jugendfragen, der<br />
ihrer Umsetzung konsultiert.<br />
Diskussionsforum eingerichtet werden.<br />
digkeitsbereich der Mitgliedstaaten<br />
der Europäischen Union« fällt und<br />
c) Freiwilligenarbeit von Jugendlichen<br />
deswegen »in diesem Bereich grund-<br />
Drei Aussagen stehen in diesem Teil im Vordergrund:<br />
sätzlich das Subsidiaritätsprinzip<br />
1. Die Freiwilligenarbeit soll insbesondere auf nationaler,<br />
zur Anwendung kommen« soll, aber<br />
regionaler und lokaler Ebene deutlich ausgebaut<br />
gerade deswegen »einer besseren<br />
werden. Auch der Europäische Freiwilligendienst<br />
Zusammenarbeit auf europäischer<br />
selbst soll mit Hilfe von Partnerschaften mit Orga-<br />
Ebene mehr Beachtung zu schenken<br />
nisationen in aller Welt ausgeweitet werden.<br />
ist«.
WEISSBUCH »NEUER SCHWUNG FÜR DIE <strong>JUGEND</strong> EUROPAS«<br />
24<br />
25<br />
Verstärkte Berücksichtigung<br />
(Maßnahmen zur Verhütung von<br />
organisationen, welche in diesem<br />
der Jugend in anderen Politik-<br />
Langzeitarbeitslosigkeit, zur Verbes-<br />
Kampf gegen Rassismus und Frem-<br />
bereichen<br />
serung der Schul- und Berufsausbil-<br />
denfeindlichkeit aktiv sind, fördern.<br />
2. Es soll eine Diskussion über den rechtlichen und sozialen<br />
Die Kommission wird dafür Sorge tragen,<br />
dass »jedes Mal, wenn dies<br />
zweckmäßig ist, die Leitlinien, welche<br />
dungssysteme, zur Verringerung der<br />
Anzahl der Schulabbrecher und zur<br />
Einführung eines Unterrichts über<br />
e) Die Autonomie der<br />
Jugendlichen<br />
Schutz der jungen Freiwilligen angeregt werden.<br />
die Jugend betreffen, auch bei Maß-<br />
neue Technologien).<br />
Hier werden Maßnahmen auch in<br />
An die Mitgliedstaaten ergeht die Aufforderung,<br />
»unverzüglich alle der Mobilität der jungen Freiwilli-<br />
nahmen und Aktionen in anderen<br />
politischen Bereichen verstärkt<br />
c) Soziale Integration<br />
anderen politischen Bereichen wie<br />
z.B. Beschäftigung, Familie, Sozial-<br />
gen entgegenstehenden Hindernisse zu beseitigen«.<br />
berücksichtigt werden«, und fordert<br />
Auch hier verweist die Kommission<br />
schutz, Gesundheit, Verkehr, Justiz<br />
3. Die Kommission will auf europäischer Ebene für die<br />
die Jugendminister auf, auch ihrer-<br />
auf die vorgenommenen Maßnahmen<br />
und innere Angelegenheiten, nicht<br />
»Anerkennung des Freiwilligendienstes als nicht-<br />
seits darauf zu »achten, dass die<br />
im Kampf gegen soziale Ausgrenzung<br />
nur im Jugendbereich, angestrebt.<br />
formale Bildungs- und Lernerfahrung« Sorge tragen.<br />
Anliegen der Jugendlichen bei diesen<br />
und Armut, die sich speziell auf<br />
Dazu »schlägt die Kommission die<br />
d) Mehr Wissen über die Jugendlichen<br />
anderen politischen Maßnahmen<br />
berücksichtigt werden«.<br />
Jugendliche beziehen (Integration in<br />
den Arbeitsmarkt; Sicherstellung<br />
Einsetzung einer hochrangigen<br />
Arbeitsgruppe vor, die die Kommis-<br />
Es geht der Kommission um die Verbesserung der<br />
Auch hier hat sie fünf vorrangige<br />
angemessener Ressourcen und Ein-<br />
sion und den Ministerrat in seinen<br />
Kenntnisse über die Lebensrealitäten von Jugend-<br />
Themen benannt:<br />
kommen für Jugendliche in Schwierig-<br />
verschiedenen Zusammensetzungen<br />
lichen. Dazu sollen bestehende Forschungsstrukturen<br />
und Studien vernetzt werden. Es soll ein methodologischer<br />
Forschungsansatz auf europäischer Ebene<br />
a) Bildung, lebenslanges<br />
Lernen und Mobilität<br />
keiten, Minderheiten, junge Frauen<br />
oder junge Behinderte; Kampf gegen<br />
ungleiche Bildungschancen; Förde-<br />
berät«.<br />
Die Umsetzung des<br />
entwickelt werden, welcher gegebenenfalls in der<br />
Ausarbeitung eines Studien- und Forschungsprogramms<br />
mündet.<br />
e) Jugendarbeit allgemein<br />
Dieser Bereich wird nicht weiter erläutert und bezieht<br />
all das ein, was »zur Entwicklung und Anerkennung<br />
von Aktivitäten zugunsten der Jugendlichen beitragen<br />
kann (»youth work«, Arbeit in Jugendclubs und<br />
-bewegungen, »streetwork«, Projekte zur Förderung<br />
Dem innovativen Charakter der nichtformalen<br />
Bildung im Rahmen der<br />
Jugendarbeit soll besondere Aufmerksamkeit<br />
gewidmet werden. Dieser<br />
Bereich könnte u.a. von einer »besseren<br />
Definition der Konzepte, der<br />
erworbenen Kenntnisse und Qualitätsstandards,<br />
einer Aufwertung der<br />
Personen, die sich bei diesen Aktivitäten<br />
engagieren, einer besseren<br />
rung des Zugangs zu Wohnung,<br />
medizinischer Versorgung, Kultur,<br />
Recht und Justiz und die Wiederbelebung<br />
von mehrfach benachteiligten<br />
Gebieten).<br />
d) Der Kampf gegen Rassismus<br />
und Fremdenfeindlichkeit<br />
unter den<br />
Jugendlichen<br />
Programms <strong>JUGEND</strong><br />
»Das Programm <strong>JUGEND</strong> muss<br />
daher in den Dienst der<br />
neuen, im vorliegenden<br />
Weißbuch empfohlenen<br />
Zusammenarbeit gestellt<br />
werden.« Dabei finden zwei Konsequenzen<br />
aus dieser Festlegung<br />
besondere Erwähnung:<br />
• Im Arbeitsplan der Kommission<br />
des Staatsbürgerbewusstseins, der Integration, der<br />
Anerkennung dieser Aktivitäten und<br />
In Verbindung mit dem bereits beste-<br />
sollen die Prioritäten im Einklang<br />
Solidarität zwischen den Jugendlichen usw.)«.<br />
einer verstärkten Komplementarität<br />
henden Aktionsprogramm zur<br />
mit den im Rahmen der offenen<br />
mit der formalen allgemeinen und<br />
Bekämpfung von Diskriminierung<br />
Koordinierung vereinbarten Ziel-<br />
beruflichen Bildung« profitieren.<br />
wird vorgeschlagen, auf europäischer<br />
setzungen festgelegt werden.<br />
b) Beschäftigung<br />
Ebene »dem Kampf gegen Rassismus<br />
und Fremdenfeindlichkeit in allen Pro-<br />
• Das ab 2007 umzusetzende Folgeprogramm<br />
für <strong>JUGEND</strong> soll neu<br />
Die Kommission erwähnt hier die mit<br />
grammen und Aktionen der Gemein-<br />
ausgerichtet werden, »damit es die<br />
Blick auf die Europäische Beschäfti-<br />
schaft, die die Jugendlichen betreffen,<br />
Arbeiten gemäß der offenen Metho-<br />
gungsstrategie beschlossenen Maß-<br />
Priorität einzuräumen«. Die Kommis-<br />
de der Koordinierung im Jugend-<br />
nahmen speziell für Jugendliche<br />
sion will eine Vernetzung der Jugend-<br />
bereich optimal unterstützt«.
WEIMAR<br />
21. – 24. MÄRZ 2002<br />
27
2. DJK<br />
28<br />
29<br />
PROGRAMM DER <strong>JUGEND</strong>KONFERENZ<br />
Donnerstag, 21. März 2002 Freitag, 22. März 2002<br />
Samstag, 23. März 2002 Sonntag, 24. März 2002<br />
.<br />
14.00 – 15.30 Uhr<br />
Eröffnungsveranstaltung<br />
• Ministerin Dr. Christine<br />
Bergmann – Bundesministerium<br />
für Familie, Senioren, Frauen<br />
und Jugend<br />
• Minister Dr. Frank Michael<br />
Pietzsch – Ministerium für<br />
Soziales, Familie und Gesundheit<br />
Thüringen<br />
• Talkrunde mit Jugendlichen<br />
• Hans-Georg Wicke – <strong>JUGEND</strong><br />
für <strong>Europa</strong>, Deutsche Agentur<br />
<strong>JUGEND</strong><br />
Plenum Reithaus der EJBW<br />
15.45 – 17.30 Uhr<br />
• Neuer Schwung für die<br />
Jugend <strong>Europa</strong>s – Das Weißbuch<br />
der EU-Kommission<br />
• Vorstellung des Weißbuch-<br />
Prozesses und der Inhalte des<br />
Weißbuches<br />
• Arbeit in Kleingruppen<br />
Diverse Arbeitsgruppenräume<br />
9.00 Uhr<br />
• Eröffnung der Tagesveranstaltung<br />
Plenum Reithaus der EJBW<br />
9.15 – 10.30 Uhr<br />
• Einführung in die Open Space<br />
Methode<br />
• Eröffnung des Open Space:<br />
»Wir geben dem Weißbuch<br />
9.00 Uhr<br />
• Eröffnung der Tagesveranstaltung<br />
Plenum Reithaus der EJBW<br />
9.15 – 17.30 Uhr<br />
• Open Space Workshops<br />
• zwischendurch Pausenund<br />
Mittagsbüfett<br />
Diverse Arbeitsgruppenräume<br />
9.00 – 12.15 Uhr<br />
• Eröffnung der Tagesveranstaltung<br />
• Open Space Planungsphase<br />
Plenum Reithaus der EJBW<br />
12.30 – 13.45 Uhr<br />
• Mittagessen<br />
Mensa<br />
17.45 – 18.30 Uhr<br />
• Präsentationen aus den<br />
Kleingruppen<br />
• Information zum weiteren<br />
Ablauf der Konferenz<br />
Plenum Reithaus der EJBW<br />
Farbe! Unsere Meinungen,<br />
Forderungen und Aktionen.«<br />
Plenum Reithaus der EJBW<br />
11.00 – 17.30 Uhr<br />
• Open Space Workshops<br />
• zwischendurch Pausen-<br />
17.30 – 18.00 Uhr<br />
• Open Space Plenum<br />
Plenum Reithaus der EJBW<br />
18.00 – 20.00 Uhr<br />
• Abendessen<br />
14.00 – 14.15 Uhr<br />
• Präsentation des Abschlussdokumentes<br />
der TeilnehmerInnen<br />
der Konferenz<br />
Plenum Reithaus der EJBW<br />
14.15 – 15.45 Uhr<br />
19.00 – 21.30 Uhr<br />
• Abendessen<br />
Mensa<br />
und Mittagsbüfett<br />
Diverse Arbeitsgruppenräume<br />
im Reithaus<br />
Mensa<br />
ab 20.00 Uhr<br />
• Abschlussfest<br />
• Neuer Schwung für die Jugend<br />
<strong>Europa</strong>s – Wie geht’s weiter mit<br />
dem Weißbuch?<br />
• Gespräche in Kleingruppen<br />
19.00 – ca. 22.00 Uhr<br />
• Live Bands aus Weimar<br />
Kulturraum<br />
17.30 – 18.00 Uhr<br />
• Open Space Plenum<br />
Plenum Reithaus der EJBW<br />
Reithaus<br />
mit PolitikerInnen und VertreterInnen<br />
der jugendpolitischen<br />
Institutionen aus <strong>Europa</strong>, Bund,<br />
Ländern und Kommunen über<br />
22.00 – 01.00 Uhr<br />
Bar, Disco und Café<br />
18.00 – 20.30 Uhr<br />
• Abendessen<br />
die weitere Umsetzung des<br />
Weißbuches in Deutschland<br />
Mensa<br />
ab 20.00 Uhr<br />
>>.<br />
• Offene Angebote:<br />
Stadtführung, Jugendszene in<br />
Weimar, Sport bei Nacht…<br />
Treffpunkte nach Ankündigung<br />
21.00 – 01.00 Uhr<br />
Bar, Disco und Café<br />
Weiße Villa<br />
>>>.<br />
und <strong>Europa</strong> (siehe nächste S.)<br />
Diverse Arbeitsgruppenräume<br />
16.00 – 17.30 Uhr<br />
Abschlussveranstaltung<br />
• Lissy Gröner –<br />
Berichterstatterin zum Weißbuch<br />
der EU-Kommission im<br />
Ausschuss für Kultur, Jugend,<br />
Bildung, Medien und Sport des<br />
Europäischen Parlamentes<br />
• Hans-Joachim Schild –<br />
Mitarbeiter der EU-Kommission,<br />
Generaldirektion Bildung und<br />
Kultur, Referat <strong>JUGEND</strong><br />
• Peter Haupt –<br />
Staatssekretär im Bundesministerium<br />
für Familie, Senioren,<br />
Frauen und Jugend<br />
• Verabschiedung durch die<br />
Veranstalter<br />
Plenum Reithaus der EJBW<br />
ab 20.00 Uhr<br />
Weimar danach!<br />
1
2. DJK<br />
30<br />
31<br />
PROGRAMM<br />
POLITIKERTALK IN KLEINGRUPPEN<br />
Sonntag, 24. März 2002<br />
»Neuer Schwung für die Jugend<br />
<strong>Europa</strong>s – Wie geht’s weiter<br />
mit dem Weißbuch?<br />
Gespräche in Kleingruppen mit<br />
PolitikerInnen und VertreterInnen<br />
der jugendpolitischen<br />
Institutionen aus <strong>Europa</strong>,<br />
Bund, Ländern und Kommunen<br />
über die weitere Umsetzung<br />
des Weißbuches in Deutschland<br />
und <strong>Europa</strong>«<br />
14.15 – 15.45 Uhr<br />
Kleingruppe 1<br />
Vertreterin der Fraktion der Sozialdemokratischen<br />
Partei <strong>Europa</strong>s im<br />
Europäischen Parlament<br />
GesprächspartnerIn<br />
Lissy Gröner – Berichterstatterin zum<br />
Weißbuch der EU-Kommission im Ausschuss<br />
für Kultur, Jugend, Bildung,<br />
Medien und Sport<br />
Kleingruppe 2<br />
Vertreterin der Fraktion der Grünen/<br />
Freie Europäische Allianz im Europäischen<br />
Parlament<br />
GesprächspartnerIn<br />
Elisabeth Schroedter – u.a. Ausschuss<br />
für auswärtige Angelegenheiten,<br />
Menschenrechte, gemeinsame Sicherheit<br />
und Verteidigungspolitik<br />
Kleingruppe 3<br />
Vertreterin der Fraktion der Europäischen<br />
Volkspartei (Christdemokraten)/<br />
Europäische Demokraten im Europäischen<br />
Parlament<br />
GesprächspartnerIn<br />
Sabine Zissener – Mitglied im Ausschuss<br />
für Kultur, Jugend, Bildung,<br />
Medien und Sport<br />
Kleingruppe 4.1<br />
Vertreterin der Fraktion der Bündnis<br />
90/ Die Grünen im Deutschen<br />
Bundestag<br />
GesprächspartnerIn<br />
In Vertretung für die Parlamentarische<br />
Geschäftsführerin der Bundestagsfraktion<br />
Bündnis 90/ Die Grünen –<br />
Katrin Göring-Eckardt, Till Hafner<br />
(Bündnis 90/ Die Grünen Weimar)<br />
Kleingruppe 4.2<br />
Vertreterin der Fraktion der CDU/CSU<br />
im Deutschen Bundestag<br />
GesprächspartnerIn<br />
In Vertretung für die jugendpolitische<br />
Sprecherin der CDU/CSU Fraktion<br />
im Deutschen Bundestag – Maria<br />
Eichhorn, Giselher Becker – Vorsitzender<br />
der Jungen Union Thüringen<br />
Kleingruppe 5<br />
Vertreter der Fraktion der FDP im<br />
Deutschen Bundestag<br />
GesprächspartnerIn<br />
Klaus Haupt – Jugendpolitischer Sprecher<br />
der FDP Fraktion im Deutschen<br />
Bundestag<br />
Kleingruppe 6<br />
Vertreter der Fraktionen im Thüringer<br />
Landtag<br />
GesprächspartnerIn<br />
Maik Nothnagel – Jugendpolitischer<br />
Sprecher der PDS Fraktion im Thüringer<br />
Landtag,<br />
Birgit Pelke – Jugendpolitische Sprecherin<br />
der SPD Fraktion im Thüringer<br />
Landtag,<br />
Michael Panse – Jugendpolitischer<br />
Sprecher der CDU Fraktion im Thüringer<br />
Landtag<br />
Kleingruppe 7<br />
Dr. Detlef Klaas – Referent für Kinder<br />
Vertreter der EU-Kommission<br />
und Jugendfragen im Landkreistag<br />
GesprächspartnerIn<br />
Thüringen<br />
Hans-Joachim Schild – Europäische<br />
Kommission, Generaldirektion Bildung Wir haben hier viel erlebt, diskutiert und<br />
gelernt. Die Atmosphäre unter so vielen engagierten<br />
und Kultur, Referat <strong>JUGEND</strong><br />
Jugendlichen war einfach spitze. Auch wenn uns die<br />
Forderungen oft noch als sehr unkonkret erschienen.<br />
Die Organisation war fast zu gut. Und Weimar ist<br />
eine superschöne Stadt.<br />
Elisabeth<br />
><br />
Kleingruppe 8<br />
Vertreter des Bundesministeriums für<br />
Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />
(BMFSFJ)<br />
GesprächspartnerIn<br />
Peter Haupt – Staatssekretär im BMFSFJ<br />
Kleingruppe 9<br />
Vorsitzender der Jugendministerkonferenz<br />
GesprächspartnerIn<br />
Dr. Frank Michael Pietzsch – Minister<br />
für Soziales, Familie und Gesundheit<br />
Thüringen<br />
Kleingruppe 10<br />
Vertreter aus Bundesländern<br />
GesprächspartnerIn<br />
Werner Theisen – Ministerium für<br />
Arbeit, Frauen, Gesundheit und<br />
Soziales des Landes Sachsen-Anhalt,<br />
Jean Breuer – Ministerium für Frauen,<br />
Jugend, Familie und Gesundheit des<br />
Landes NRW<br />
Kleingruppe 11<br />
Vertreter der Bundesvereinigung<br />
kommunaler Spitzenverbände<br />
GesprächspartnerIn<br />
Norbert Dawel – Leiter der Verwaltung<br />
des Kinder- und Jugendamtes<br />
in Weimar,
ERÖFFNUNGSREDEN<br />
32<br />
33<br />
ERÖFFNUNGSREDE<br />
».<br />
von Bundesministerin Dr. Christine Bergmann<br />
zur 2. Deutschen Jugendkonferenz<br />
Ich begrüße Sie und euch herzlich zur<br />
2. Deutschen Jugendkonferenz hier in<br />
Weimar. Wir wollen mit der heutigen<br />
Konferenz zum ersten Europäischen<br />
Jugendweißbuch den Prozess der<br />
Beteiligung von Jugendlichen an der<br />
Politik im nationalen und europäischen<br />
Rahmen fortsetzen.<br />
Die 1. Deutsche Jugendkonferenz<br />
über Pfingsten des Jahres 2000 im<br />
Wannseeforum in Berlin hat mit ihren<br />
eindrucksvollen Beiträgen gezeigt, wie<br />
Jugendliche konstruktiv selbst an der<br />
Formulierung von Zukunftsprojekten<br />
arbeiten. Mit ihrem Engagement haben<br />
die Jugendlichen eindrücklich unterstrichen,<br />
dass es sich lohnt, neue Formen<br />
der Beteiligung zu suchen und<br />
zu erproben.<br />
Von den heutigen Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern waren damals – und<br />
auch bei der europäischen Jugendkonferenz<br />
Anfang Oktober 2000 in Paris –<br />
schon viele dabei. Ihr seid sozusagen<br />
Weißbuchexperten der ersten Stunde.<br />
Viele tausend Jugendliche aus über<br />
zwanzig europäischen Staaten in ganz<br />
<strong>Europa</strong> waren, wie ihr, an der Formulierung<br />
ihrer Forderung für eine europäische<br />
Jugendpolitik beteiligt. Vom<br />
Beginn bis zur Vorlage des Weißbuches<br />
über die Jugendpolitik in <strong>Europa</strong><br />
haben in einem völlig neuen Verfahren<br />
breit angelegte und intensive<br />
Beratungen unter tausenden junger<br />
Menschen in <strong>Europa</strong>, mit den Mitgliedstaaten,<br />
mit Jugend- und weiteren<br />
Nichtregierungsorganisationen sowie<br />
Jugendforschern und -experten stattgefunden.<br />
Allein hier in Deutschland waren insgesamt<br />
über 1000 Jugendliche beteiligt.<br />
Nun liegt das Weißbuch seit<br />
November letzten Jahres auf dem<br />
Tisch. Es enthält die Leitlinien für die<br />
jugendpolitische Zusammenarbeit der<br />
EU-Staaten für die nächsten Jahre.<br />
Erstmals waren Jugendliche an der<br />
Erarbeitung beteiligt. Damit hat eine<br />
neue Etappe der jugendpolitischen<br />
Zusammenarbeit in <strong>Europa</strong> begonnen.<br />
Wir werden uns auf dem nächsten<br />
EU-Jugendministerrat am 30. Mai über<br />
weitere Schritte verständigen, wie wir<br />
die nun formulierten gemeinsamen<br />
Ziele erreichen und wie wir den Prozess<br />
fortsetzen können.<br />
Die EU-Kommission hat dem Weißbuch<br />
über Jugendpolitik den Titel<br />
»Neuer Schwung für die Jugend <strong>Europa</strong>s«<br />
gegeben. Der neue Schwung soll<br />
die zukünftige Jugendpolitik in <strong>Europa</strong><br />
beflügeln, aber ich habe den Eindruck,<br />
er wirkt schon heute, und ihr<br />
werdet ihm mit dieser Konferenz weitere<br />
Impulse geben. Ihr seid also<br />
schon Teil dieses neuen Schwungs.<br />
Ich hatte bei der 1. Deutschen Jugendkonferenz<br />
vor noch nicht zwei Jahren<br />
in Berlin, ihre Forderung aufgegriffen<br />
und eine 2. Deutsche Jugendkonferenz<br />
zum EU-Weißbuch Jugend zugesagt.<br />
Die nächsten drei Tage arbeitet ihr<br />
hier in Weimar zusammen mit über<br />
200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />
– übrigens sind das mehr als<br />
doppelt so viele wie bei der ersten<br />
deutschen Weißbuch-Jugendkonferenz,<br />
an der Gestaltung des künftigen<br />
<strong>Europa</strong> mit. Auch das ist ein Signal für<br />
den neuen Schwung, der sich weiter<br />
entwickelt.<br />
Die Vorbereitung dieser 2. Deutschen<br />
Jugendkonferenz haben in den letzten<br />
Monaten Jugendorganisationen und<br />
-verbände – Deutscher Bundesjugendring,<br />
Deutsche Sportjugend, Bundesvereinigung<br />
kulturelle Jugendbildung,<br />
Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten,<br />
Ring politischer Jugend – sowie Delegierte<br />
der 1. Deutschen Jugendkonferenz<br />
und die Europäische Jugendbildungs-<br />
und Begegnungsstätte Weimar<br />
übernommen. Beteiligt war auch die<br />
Agentur »<strong>JUGEND</strong>für <strong>Europa</strong>«, die das<br />
EU-Aktionsprogramm <strong>JUGEND</strong>inhaltlich<br />
und organisatorisch begleitet. Ich<br />
möchte die Gelegenheit nutzen und<br />
allen danken, die an diesem Vorbereitungsprozess<br />
mitgearbeitet haben.<br />
»Mitreden – mitmachen«, so ist das<br />
Motto dieser Konferenz. Das bedeutet<br />
Beteiligung, Beteiligung an gesellschaftlichen<br />
und politischen Entscheidungen,<br />
an allen Angelegenheiten, die<br />
Jugendliche betreffen. Unsere Demokratie<br />
braucht diese Beteiligung.<br />
Die Politik muss Jugendlichen zuhören<br />
und ihnen einen Rahmen für ihr Engagement<br />
anbieten. Die Jugendlichen<br />
sind aber auch aufgefordert, die<br />
Angebote zur Beteiligung aktiv zu<br />
nutzen. Dass Jugendliche das bereits<br />
vielfach tun, zeigt nicht nur ihre Beteiligung<br />
hier bei dieser Konferenz.<br />
Auch bei den freiwillig Engagierten<br />
sind Jugendliche im Alter von 14<br />
bis 24 Jahren eine besonders aktive<br />
Gruppe. Die Zahl der ehrenamtlich<br />
Engagierten ist hier mit 37 % höher<br />
als in anderen Altersgruppen (Durchschnitt<br />
34 %). Für mich ist eines ganz<br />
wesentlich: Jugendliche, die sich einbringen<br />
und mitbestimmen können,<br />
machen die elementare Erfahrung,<br />
dass sie wichtig sind und dass sie<br />
selbst ihre Lebenswelt gestalten können.<br />
Ein besseres Lernprogramm für<br />
Demokratie gibt es nicht.<br />
Noch ist jedoch die Beteiligung von<br />
Jugendlichen nicht überall selbstverständlich.<br />
Um hierfür neue Impulse zu<br />
geben, haben wir die »Bundesinitiative<br />
Beteiligungsbewegung« gestartet, an<br />
der sich die Länder und viele Jugendverbände<br />
beteiligt haben. Das Motto<br />
ist »ich mache politik«. Seit November<br />
letzten Jahres haben in der gesamten<br />
Bundesrepublik Dialogveranstaltungen,<br />
Thementage, Aktions- und Projekttage<br />
und Beteiligungstage an Schulen stattgefunden.<br />
Es gibt eine Menge Beispiele<br />
dafür, wie mehr Beteiligung der<br />
Jugend gelingen kann. Es haben sich<br />
aber auch alle Bundesministerinnen<br />
und Bundesminister an den Dialogveranstaltungen<br />
beteiligt und die Anregungen<br />
jugendlicher Experten und Expertinnen<br />
in ihre Arbeit aufgenommen.
ERÖFFNUNGSREDEN<br />
34<br />
35<br />
An der Durchführung der vielfältigen,<br />
bundesweiten Aktionen waren viele<br />
beteiligt – Jugendverbände, Organisationen<br />
der Jugendarbeit, Initiativen,<br />
Kommunen, Kinder- und Jugendparlamente<br />
– ein denkbar breites Spektrum<br />
Freier und Öffentlicher Träger der<br />
Jugendhilfe. Sie haben ihre jahrelangen<br />
Erfahrungen eingebracht und<br />
Veranstaltungen angeboten, in denen<br />
Beteiligung nicht nur thematisiert,<br />
sondern praktiziert wird.<br />
Zum Abschluss dieser Kampagne<br />
haben wir am letzten Wochenende<br />
Jugendliche nach Berlin eingeladen,<br />
um an drei »Politiktagen« in vielen<br />
Workshops und Foren über alles zu<br />
reden was ihnen unter den Nägeln<br />
brennt und natürlich, um uns Politikern<br />
zu erzählen, was sie von uns<br />
erwarten. Diese Politiktage waren ein<br />
Riesenerfolg: 5000 Jugendliche hatten<br />
sich angemeldet, gekommen sind<br />
über 7000. Spiegel-online titelte:<br />
»Ansturm wie beim Pop-Konzert«. Das<br />
zeigt doch ganz deutlich: Jugendliche<br />
haben Interesse an Politik; sie wollen<br />
mitreden und mitbestimmen. Die<br />
Anwesenheit und Beteiligung vieler<br />
Politikerinnen und Politiker aus dem<br />
Deutschen Bundestag an dieser Veranstaltung<br />
hat auch gezeigt: Politik hat<br />
ein offenes Ohr, ein offenes Ohr für<br />
die Meinung der Jugendlichen, für<br />
Fragen, Anregungen und auch Kritik.<br />
Diese – eure – Konferenz mit dem<br />
Motto »mitreden – mitmachen« bildet<br />
sozusagen den vorläufigen krönenden<br />
– und europäischen – Abschluss unserer<br />
nationalen Beteiligungsinitiative.<br />
Die meisten von euch kennen sicher<br />
das Weißbuch der europäischen Kommission<br />
schon genau. Ihr werdet<br />
euch in den kommenden Tagen noch<br />
eingehender damit auseinandersetzen.<br />
Lasst mich nun nur einige Aspekte<br />
herausgreifen, die mir besonders<br />
wichtig sind: Zunächst halte ich es für<br />
einen riesigen Fortschritt, dass ein<br />
Weißbuch zur europäischen Jugendpolitik<br />
vorgelegt wurde. Denn das Weißbuch<br />
ist ein politisches Instrument für<br />
eine verstärkte jugendpolitische<br />
Zusammenarbeit in <strong>Europa</strong>. Und es ist<br />
hervorragend, dass sich durch den<br />
Prozess zum Weißbuch neue Formen<br />
der Jugendbeteiligung herausgebildet<br />
haben, nicht nur auf der europäischen<br />
Ebene, sondern auch auf den<br />
nationalen Ebenen. Ich bin sehr einverstanden<br />
mit den Themen, die die<br />
Kommission als die vorrangig zu<br />
behandelnden jugendpolitischen<br />
Schwerpunktbereiche ins Weißbuch<br />
aufgenommen hat, in denen die europäische<br />
Zusammenarbeit ausgebaut<br />
werden soll. Es sind dies:<br />
• die Partizipation und Information<br />
der Jugendlichen,<br />
• die Bekämpfung von Rassismus und<br />
Fremdenfeindlichkeit,<br />
• die Beachtung der Jugendpolitik als<br />
Querschnittsaufgabe,<br />
• das freiwillige Engagement junger<br />
Menschen und<br />
• mehr Wissen über die Jugendlichen<br />
zu sammeln.<br />
Damit bestärkt das Weißbuch den<br />
Kurs, den wir bereits auf nationaler<br />
Ebene verfolgen.<br />
Mit dem jugendpolitischen Regierungsprogramm<br />
›Chancen im Wandel‹<br />
hat die Bundesregierung auf nationaler<br />
Ebene Jugendpolitik bereits als<br />
Querschnittsaufgabe verankert. Das<br />
Weißbuch enthält aber auch ein klares<br />
Bekenntnis für eine verstärkte Berücksichtigung<br />
der Jugend in anderen Politikbereichen.<br />
Das begrüße ich sehr,<br />
denn auch in anderen Politikbereichen<br />
müssen Jugendliche mitbestimmen<br />
können.<br />
Das Weißbuch schlägt für die Beteiligung<br />
von Jugendlichen über die<br />
Jugendpolitik hinaus folgende Themen<br />
bzw. Politikbereiche vor:<br />
- Bildung, lebenslanges Lernen und<br />
Mobilität<br />
- Beschäftigung<br />
- Soziale Integration<br />
- Kampf gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit<br />
unter den Jugendlichen<br />
und<br />
- Unabhängigkeit (Autonomie) der<br />
Jugendlichen.<br />
Ich weiß, dass sich einige von euch<br />
mehr Themen auf dieser Agenda<br />
gewünscht hätten. Aber ich bin<br />
sicher: Mit dem jetzt vorliegenden<br />
Weißbuch ist ein wichtiger Anfang<br />
gemacht. Sicher können diese Ansätze<br />
noch weiter entwickelt und mit<br />
noch klareren Ziel- und Zeitvorgaben<br />
versehen werden, wie dies auch aus<br />
den Reihen des Europäischen Jugendforums<br />
gefordert wird.<br />
Wir sollten jedoch darauf achten, dass<br />
wir die gemeinsame europäische<br />
Jugendpolitik, Schritt für Schritt weiter<br />
entwickeln. Wir müssen uns bewusst<br />
sein, dass Politik immer ein Prozess<br />
des Aushandelns von verschiedenen<br />
Interessen ist, dass Politik bedeutet,<br />
Kompromisse zu entwickeln und<br />
manchmal auch den sprichwörtlichen<br />
»langen Atem« zu haben. Wichtig ist<br />
es jetzt, dass wir die Inhalte des Weißbuches<br />
auf allen Ebenen diskutieren<br />
und gemeinsam überlegen, wie wir<br />
die Empfehlungen weiter umsetzen<br />
und weiterentwickeln können.<br />
Besonders ihr seid hier gefordert, den<br />
Prozess weiter zu begleiten. Auch<br />
deshalb gibt es diese 2. Deutsche<br />
Jugendkonferenz.<br />
Wir wissen alle: Es gibt noch viel zu<br />
tun. Eins ist jedoch klar: Nur mit der<br />
Beteiligung der jungen Europäerinnen<br />
und Europäer von heute wird das<br />
<strong>Europa</strong> von morgen, für das die nachwachsende<br />
Generation von 75 Mio.<br />
jungen Menschen zwischen 15 und<br />
25 Jahren Verantwortung übernehmen<br />
wird, erfolgreich weiter zu bauen<br />
sein. Die Chancen für junge Menschen,<br />
den europäischen Prozess des<br />
Zusammenwachsens zu gestalten,<br />
sind heute doch wesentlich gewachsen:<br />
Nutzen Sie diese Chance. Ich bin<br />
sehr gespannt auf Ihre Beratungen<br />
und die vielen offenen Fragen, auf die<br />
wir möglichst gemeinsam – mit langem<br />
Atem – immer bessere Antworten<br />
finden wollen. Ich wünsche Ihnen<br />
interessante, anregende und produktive<br />
Beratungen bei der 2. Deutschen<br />
Jugendkonferenz und vor allem auch<br />
viel Spaß!<br />
Die abgedruckten<br />
Texte sind Manuskripte,<br />
die zur<br />
Vorbereitung der<br />
Reden dienten<br />
und wurden nur<br />
eingeschränkt so<br />
von den Rednern<br />
vorgetragen. Alle<br />
Texte sind zur<br />
Veröffentlichung<br />
freigegeben.
ERÖFFNUNGSREDENERÖFFNUNGSREDEN<br />
36<br />
.<br />
GRUSSWORT<br />
des Thüringer Ministers für Soziales, Familie und<br />
Gesundheit Dr. Frank-Michael Pietzsch (CDU)<br />
37<br />
Meine sehr geehrten Damen und<br />
Herren,<br />
es freut mich, heute die Gelegenheit<br />
zu haben, die 2. Deutsche<br />
Jugendkonferenz hier in Weimar<br />
zu eröffnen. Ich möchte Ihnen bei<br />
dieser Gelegenheit bereits vorab<br />
gratulieren. Gratulieren für den<br />
gewählten Standort Ihrer Tagung,<br />
für die Auswahl Ihrer Tagungsstätte<br />
und für Ihre Bereitschaft<br />
und Ihr Engagement, als junge<br />
Menschen für die Gestaltung der<br />
Europäischen Union einzutreten.<br />
Weimar und die EJBW als Tagungsort<br />
innerhalb der Bundesrepublik<br />
Deutschland ist für eine solche<br />
Konferenz kein Platz geeigneter<br />
als Weimar. Denn diese Stadt verkörpert<br />
wie kaum ein anderer Ort<br />
auf der Welt den Spannungsbogen,<br />
der besteht zwischen großartigen<br />
kulturellen Traditionen, Weltoffenheit<br />
und der Gründung der ersten<br />
deutschen Republik einerseits und<br />
der Erinnerung an ein barbarisches,<br />
menschenverachtendes und kulturvernichtendes<br />
Herrschaftssystem<br />
andererseits. Wir werden unsere<br />
gemeinsame Zukunft – auch unsere<br />
gemeinsame europäische Zukunft –<br />
nur gestalten können, wenn wir im<br />
Bewusstsein dieser historischen<br />
Erfahrungen handeln und nicht auf<br />
dem einen oder anderen Auge blind<br />
sind. Dieser Hintergrund war für die<br />
Landesregierung das Motiv, um mit<br />
Unterstützung der Bundesregierung<br />
und der Stadt Weimar gerade hier<br />
diese Europäische Jugendbildungsstätte<br />
zu etablieren.<br />
Als zuständiger Jugendminister und<br />
als Vorsitzender des Stiftungsrates<br />
möchte ich Sie in unserer modernen<br />
Einrichtung begrüßen, die Ihnen in<br />
den nächsten Tagen alle Möglichkeiten<br />
für einen erfolgreichen Konferenzverlauf<br />
bietet. Einer Einrichtung<br />
übrigens, die sowohl im Bereich der<br />
politischen Bildung als auch der internationalen<br />
Jugendarbeit eine Vorreiterrolle<br />
einnimmt und einnehmen<br />
soll. Die Europäische Jugendbildungsund<br />
Jugendbegegnungsstätte in<br />
Weimar trägt mit dazu bei, dass die<br />
Stadt Weimar und die Region über<br />
das Europäische Kulturstadtjahr 1999<br />
hinaus einen wichtigen Ort für den<br />
internationalen Kulturaustausch und<br />
den jugendpolitischen Dialog darstellen.<br />
Jugendpolitische Anliegen in den<br />
neuen Ländern<br />
a) Berufliche Integration<br />
Es freut mich aber auch, dass Sie für<br />
Ihre Konferenz einen Ort in den neuen<br />
Ländern gewählt haben. Wir hier in<br />
den neuen Ländern werden im Hinblick<br />
auf die Sorgen und Nöte junger<br />
Menschen wichtige Erfahrungen einbringen<br />
können, wenn es um die<br />
Ausweitung der Europäischen Union<br />
geht. Z. B. in Bezug auf die berufliche<br />
Integration Jugendlicher, ein Thema,<br />
das noch stärker als bisher in das<br />
Blickfeld der europäischen Politik<br />
rücken muss. Ich bin fest davon<br />
überzeugt, dass ein gutes Bildungsangebot<br />
und realistische Chancen<br />
zum Einstieg ins Berufsleben entscheidend<br />
dafür sind, wie junge<br />
Menschen unsere Gesellschaft wahrnehmen<br />
und ob sie bereit sind, diese<br />
mitzugestalten und sich zu engagieren.<br />
Die Europäische Union spielt bei der<br />
Arbeitsmarktförderung und bei den<br />
Angeboten der beruflichen Bildung<br />
gerade für uns hier in den neuen Ländern<br />
eine herausragende Rolle. Sie<br />
alle wissen sicherlich, dass hier in<br />
Thüringen und in den anderen neuen<br />
Bundesländern die Arbeitsmarktsituation<br />
für junge Menschen wesentlich<br />
schlechter ist als in den alten Ländern.<br />
Sie wissen auch, dass viele Jüngere<br />
abwandern, in andere Regionen<br />
ziehen, die bessere Beschäftigungsaussichten<br />
bieten. Dies sollte für uns<br />
allerdings Anlass sein, auch im europäischen<br />
Zusammenhang nochmals<br />
deutlich zu machen, dass wir bis zu<br />
einer halbwegs gelungenen wirtschaftlichen<br />
Anpassung noch für längere<br />
Zeit die Unterstützung der Europäischen<br />
Union benötigen. Ich möchte<br />
Sie deshalb auffordern, diese Aspekte<br />
im Interesse der jungen Menschen<br />
bei der Umsetzung des Weißbuches<br />
besonders zu betonen. Es kann und<br />
darf nicht sein, dass junge Menschen<br />
in die wirtschaftlichen Ballungsräume<br />
der Bundesrepublik und der Europäischen<br />
Union auswandern müssen und<br />
ganze Landstriche auszubluten drohen.<br />
Wir haben deshalb in unserer Landesgesetzgebung<br />
der Jugendhilfe den<br />
Auftrag gegeben, mit dafür Sorge zu<br />
tragen, dass alle jungen Menschen<br />
eine Berufsausbildung und in Zeiten<br />
wirtschaftlich schwieriger Situationen<br />
auch Beschäftigungsangebote erhalten.<br />
Dies ist ein gesetzlicher Anspruch,<br />
der in der gesamten Bundesrepublik<br />
wegweisend ist und der die<br />
Vertreter der Jugendhilfe auf allen<br />
Ebenen verpflichtet, als Lobbyisten im<br />
Sinne junger Menschen tätig zu sein.<br />
Nicht zuletzt diese Gestaltung eines<br />
Landesgesetzes hat neben vielen<br />
anderen Dingen dazu beigetragen,<br />
dass wir im vergangenen Jahr in<br />
einem Wettbewerb um die jugendfreundlichste<br />
Region <strong>Europa</strong>s unter<br />
34 europäischen Regionen ausgezeichnet<br />
wurden und den zweiten<br />
Preis erhalten haben. Sie sehen auch
ERÖFFNUNGSREDEN<br />
38<br />
39<br />
BEGRÜSSUNG<br />
durch Hans-Georg Wicke von <strong>JUGEND</strong> für <strong>Europa</strong> –<br />
Deutsche Agentur <strong>JUGEND</strong> als Veranstalter der Konferenz<br />
daran, dass wir Jugendpolitik im Frei-<br />
erhalten sich einzubringen, gewinnen<br />
• Der bisherige Prozess hat ein vorläu-<br />
staat Thüringen sehr ernst nehmen.<br />
sie auch Spaß und Lust am Aushan-<br />
figes Ergebnis zustande gebracht.<br />
deln demokratischer Kompromisse.<br />
Das Weißbuch ist das Ergebnis des<br />
b) Politische Partizipation<br />
Meine Damen und Herren, ein weiteres<br />
und für Sie in den nächsten Tagen<br />
sicherlich wesentliches Thema ist<br />
die Beteiligung junger Menschen an<br />
politischen Entscheidungsprozessen.<br />
Ich meine, hier ist es nicht allein mit<br />
Formalien getan. Selbstkritisch gestehe<br />
In dieser Hinsicht möchte ich Sie<br />
nicht nur für die nächsten Tage, sondern<br />
ganz generell ermutigen. Wesentlich<br />
scheint mir, dass wir in unseren<br />
Jugendeinrichtungen, Schulen und in<br />
Städten und Gemeinden den Gedanken<br />
einer verstärkten Beteiligung viel<br />
mehr als bisher verankern. Ich werde<br />
».<br />
Sehr geehrte Frau Ministerin Dr.<br />
Machbaren. Dass es überhaupt<br />
gelungen ist, ein Weißbuch zur<br />
Jugendpolitik in <strong>Europa</strong> durchzusetzen<br />
und zu verabschieden, ist ein<br />
Erfolg. Je nach Sichtweise ist es ein<br />
riesiger Schritt nach vorn oder wieder<br />
mal eine verpasste Chance,<br />
jugendpolitischer Fortschritt oder<br />
ich zu, dass wir auf diesem Gebiet<br />
im Zusammenhang mit der Diskus-<br />
Bergmann, sehr geehrter Herr Minister<br />
Bedrohung. Die eigentliche Arbeit<br />
noch Defizite haben, und zwar in der<br />
sion um den Bundesjugendbericht<br />
Dr. Pietzsch, liebe Teilnehmerinnen<br />
aber beginnt erst jetzt.<br />
gesamten Bundesrepublik. Weder in<br />
darauf besonderen Wert legen.<br />
und Teilnehmer der 2. Deutschen<br />
den außerschulischen Jugendbildungs-<br />
Jugendkonferenz!<br />
• Wir stehen inmitten einer jugend-<br />
und Jugendhilfeeinrichtungen noch in<br />
Vielleicht können gerade wir in den<br />
Im November 1999 kündigte Kom-<br />
und europapolitischen Grundsatz-<br />
der Schule, noch in den Parlamenten<br />
neuen Ländern mit unseren noch rela-<br />
missarin Viviane Reding an, dass die<br />
debatte. Gibt es außer dem Jugend-<br />
hat sich eine wirkliche Beteiligungs-<br />
tiv jungen demokratischen Erfahrun-<br />
Europäische Kommission die Erarbei-<br />
austausch überhaupt jugendpoliti-<br />
kultur mit und von jungen Menschen<br />
gen und weniger starren Strukturen<br />
tung eines Weißbuches zum Thema<br />
sche Kompetenzen der EU? Wie<br />
und ihren Familien entwickelt. Abge-<br />
dazu beitragen und eine Vorreiterrolle<br />
Europäische Jugendpolitik plane. Zwei<br />
kann und soll überhaupt Jugendpo-<br />
sehen von kurzfristigem Aktionismus<br />
für die Beteiligung junger Menschen<br />
Jahre später, vor genau vier Monaten,<br />
litik in <strong>Europa</strong> koordiniert werden?<br />
fehlt es vor allen Dingen an konkre-<br />
einnehmen.<br />
hat die Europäische Kommission das<br />
Wer entscheidet, wer setzt um und<br />
tem Alltagshandeln der Lehrer, Sozial-<br />
Weißbuch über die Jugend angenom-<br />
wer bezahlt? Dies sind allerdings<br />
pädagogen und auch der Politiker.<br />
Wenn uns dies gelingt, dann ist mir<br />
men.<br />
nicht nur offene Fragen für den<br />
nicht bange, dass Jugendliche sich<br />
Jugendbereich, sondern es betrifft<br />
Wir haben nicht zuletzt in der Dis-<br />
auch langfristig an europäischer<br />
Wo stehen wir nun mit der<br />
das gesamte Verhältnis der EU zu<br />
kussion um den politischen Extremis-<br />
Politik beteiligen. Regional Handeln<br />
Konferenz?<br />
seinen Mitgliedstaaten.<br />
mus die Erkenntnis gewonnen, dass<br />
und global Denken, das scheint mir<br />
• Es ist das Ende eines außergewöhn-<br />
Die abgedruckten<br />
überall dort, wo junge Menschen<br />
gerade im Hinblick auf die Jugend-<br />
lichen Prozesses: Mit dem fast zwei-<br />
• Wir stehen aber auch am Anfang<br />
Texte sind Manus-<br />
ernsthaft und langfristig an Entschei-<br />
politik das richtige Gebot.<br />
jährigen Konsultationsverfahren, das<br />
eines weiteren Weißbuch-Prozesses:<br />
kripte, die zur<br />
dungsprozessen beteiligt werden,<br />
die Meinungen und Anregungen von<br />
Insbesondere dieses Jahr wird darü-<br />
Vorbereitung der<br />
nahezu Immunität gegenüber extre-<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen<br />
Jugendlichen in den Vordergrund<br />
ber entscheiden, wie das Weißbuch<br />
Reden dienten<br />
mistischen Bestrebungen besteht.<br />
viel Erfolg in den nächsten Tagen!<br />
gestellt hat, wurde auf europäi-<br />
umgesetzt werden wird, ob es nutz-<br />
und wurden nur<br />
Wenn Jugendliche die Möglichkeit<br />
scher Ebene noch »nie Dagewese-<br />
bringend für weitere jugendpoliti-<br />
eingeschränkt so<br />
nes« geleistet, was auch seinesglei-<br />
sche Aktivitäten sein wird. Der Erfolg<br />
von den Rednern<br />
chen in den Mitgliedstaaten sucht.<br />
hängt letztendlich von dem Druck<br />
vorgetragen. Alle<br />
Ein Prozess, der durch seine Beteili-<br />
und der Kreativität von Jugendlichen,<br />
Texte sind zur<br />
gungsbreite und Intensität Maßstab<br />
Jugendverbänden und Einrichtungen<br />
Veröffentlichung<br />
sein wird für weitere Beteiligungs-<br />
der Jugendarbeit sowie der Unter-<br />
freigegeben.<br />
prozesse auf allen Ebenen.<br />
stützung durch die Politik ab.
ERÖFFNUNGSREDEN<br />
40<br />
41<br />
schafft. Die Verantwortung für das was<br />
geschieht nimmt euch niemand ab.<br />
Im Rahmen des open space wird es<br />
eine sogenannte Redaktionsgruppe<br />
Was sind die Ziele der<br />
Konferenz?<br />
• Jugendliche aus allen gesellschaftlichen<br />
Bereichen haben Gelegenheit,<br />
sich über die Ergebnisse des<br />
Weißbuches, die Perspektiven und<br />
weiteren Schritte zu informieren<br />
und Stellung zu beziehen.<br />
• Jugendliche setzen den begonnenen<br />
Weißbuch-Prozess fort und bringen<br />
ihre Belange und Interessen in<br />
Bezug auf eine Europäische Jugendpolitik<br />
gegenüber politisch Verantwortlichen<br />
ein.<br />
• Jugendliche entwickeln konkrete<br />
Vorschläge und Konzepte für die<br />
Umsetzung des Weißbuches in<br />
Deutschland und erarbeiten gemeinsame<br />
Projekte.<br />
• Jugendliche bauen Netzwerke für<br />
eine weitere Zusammenarbeit unter<br />
Jugendlichen auf lokaler, regionaler,<br />
nationaler oder europäischer Ebene<br />
auf.<br />
Die Konferenz wird der einzige Ort<br />
und die einzige Gelegenheit dieser<br />
Art in Deutschland sein, auf der sich<br />
Jugendliche unmittelbar zum Weißbuch<br />
äußern werden. Diese Konferenz<br />
ist genau die Form des offenen<br />
Dialogs mit Jugendlichen zur Zukunft<br />
<strong>Europa</strong>s, die auch von der EU-Kommission<br />
neben den formellen Beteiligungsverfahren<br />
gewünscht wird.<br />
Was wird auf der Konferenz<br />
passieren?<br />
Wir haben versucht die gesamte Konferenz<br />
so zu gestalten, dass möglichst<br />
viel Raum für die Diskussion zur Verfügung<br />
steht, der für euch wichtig<br />
ist. Wir haben bewusst weitestgehend<br />
auf inhaltliche und thematische Festlegungen<br />
verzichtet und lediglich<br />
einen organisatorischen und methodischen<br />
Rahmen geschaffen.<br />
Der heutige erste Tag steht ganz im<br />
Zeichen des Kennenlernens und der<br />
Informationsvermittlung. Wer ist hier?<br />
Was ist bisher geschehen? Was sind<br />
die Inhalte des Weißbuches? Was passiert<br />
auf der Konferenz usw.. Dazu<br />
die einführenden Reden. Dazu auch<br />
die nach dem Plenum beginnenden<br />
Arbeitsgruppen.<br />
Freitag, Samstag und Sonntag Vormittag<br />
ist open space unter dem Titel<br />
»Wir geben dem Weißbuch Farbe! –<br />
Unsere Meinungen, Forderungen und<br />
Aktionen«. Wir haben diese Methode<br />
bewusst gewählt, um zum einen den<br />
sonst üblichen und aus unserer Sicht<br />
wenig fruchtbaren Konferenzstil zu vermeiden.<br />
Open space bringt genau dass<br />
mit, was auch in dem weiteren Prozess<br />
vonnöten ist: Eigeninitiative, Selbstorganisation,<br />
Kreativität, Bedürfnisorientierung,<br />
Handlungsbezogenheit.<br />
Ihr werdet zweieinhalb Tage Zeit<br />
haben, das Weißbuch als Gesamtes<br />
bzw. einzelne Bereiche davon im<br />
Detail zu betrachten und Überlegungen<br />
dazu anzustellen. Ihr werdet<br />
genügend Zeit haben, Forderungen<br />
an »die Politik« zu formulieren – Forderungen,<br />
wie ihr euch die weitere<br />
Umsetzung des Weißbuches in <strong>Europa</strong>,<br />
auf Bundes-, Landes- und kommunaler<br />
Ebene in Deutschland vorstellt.<br />
Auch diejenigen, die bisher wenig<br />
vom Weißbuch gehört oder gelesen<br />
haben, werden genügend Gelegenheit<br />
haben, sich in die Themen, die euch<br />
interessieren, einzufinden und eine<br />
Meinung dazu zu entwickeln.<br />
In diesen Tagen werdet ihr ausreichend<br />
Raum haben Konkretes zu planen<br />
und weitere Vereinbarungen zu<br />
treffen: Initiativen, Aktionen, Projekte,<br />
Netzwerke. Ihr selbst seid gefordert,<br />
die Umsetzung des Weißbuches in die<br />
eigenen Hände zu nehmen und eine<br />
Jugendpolitik in <strong>Europa</strong>, eine europäische<br />
Jugendpolitik Wirklichkeit werden<br />
zu lassen.<br />
Ihr seid also diejenigen, die in den<br />
nächsten Tagen bestimmen wo es<br />
lang geht und was am Ende dabei<br />
herauskommt. Ihr seid diejenigen, die<br />
dem Ganzen ein politisches Gewicht<br />
gebt und eurem Anliegen Gehör ver-<br />
geben, die bis Sonntag Mittag eine<br />
Zusammenfassung der Ergebnisse<br />
der 2. Deutschen Jugendkonferenz<br />
vorbereiten soll. In dieses Dokument<br />
fließen eure Meinungen, Forderungen<br />
und Aktionen zur Umsetzung des<br />
Weißbuches ein.<br />
Die Präsentation der Ergebnisse wird<br />
den Sonntag Nachmittag – den letzten<br />
Teil der Konferenz – eröffnen, um<br />
dann mit dem Polit-Talk die nächste<br />
Phase einzuläuten: Insgesamt 16<br />
PolitikerInnen und VertreterInnen der<br />
jugendpolitischen Institutionen aus<br />
<strong>Europa</strong>, Bund, Ländern und Kommunen<br />
werden mit euch in Kleingruppen<br />
über eure und ihre Vorstellungen über<br />
die weitere Umsetzung des Weißbuches<br />
in Deutschland und <strong>Europa</strong> diskutieren.<br />
Die Liste ist beeindruckend –<br />
selten gelingt es so viele jugendpolitisch<br />
Verantwortliche an einen Ort zu<br />
bringen und gemeinsam zu diskutieren<br />
– und vor allem darüber nachzudenken,<br />
ob es Gemeinsamkeiten und<br />
gegenseitige Unterstützungen gibt.<br />
Abschließend werden wir das Ganze<br />
so beenden wie wir es begonnen<br />
haben. Politisch Verantwortliche auf<br />
europäischer und nationaler Ebene<br />
werden in ihren Statements ihre Vorstellungen<br />
über den weiteren Verlauf<br />
des Weißbuch-Prozesses darlegen.
ERÖFFNUNGSREDEN<br />
42<br />
43<br />
Die abgedruckten<br />
Texte sind Manuskripte,<br />
die zur<br />
Vorbereitung der<br />
Reden dienten<br />
und wurden nur<br />
eingeschränkt so<br />
von den Rednern<br />
vorgetragen. Alle<br />
Texte sind zur<br />
Veröffentlichung<br />
freigegeben.<br />
Wer nimmt an der Konferenz teil?<br />
200 Jugendliche aus ganz Deutschland.<br />
Geworben wurden sie über die<br />
»Lenkungsgruppe«. So hatten der<br />
Deutsche Bundesjugendring, die<br />
Bundesvereinigung Kulturelle Jugendbildung<br />
und die Deutsche Sportjugend<br />
die Möglichkeit, je 25 TeilnehmerInnen<br />
zu entsenden, der<br />
Arbeitskreis Deutsche Bildungsstätten<br />
13 und der Ring Politischer Jugend<br />
zwölf TeilnehmerInnen. Aus dem<br />
Kreis der 1. Deutschen Jugendkonferenz<br />
und über <strong>JUGEND</strong> für <strong>Europa</strong><br />
wurden je 50 Personen benannt.<br />
Dies sollte eine möglichst repräsentative<br />
Zusammenstellung der TeilnehmerInnen<br />
gewährleisten. Mehr als<br />
600 Bewerbungen hat es gegeben,<br />
davon besonders viele über die<br />
offene Anmeldemöglichkeit per Internet.<br />
Ausgewählt wurde gemeinsam,<br />
mit dem Versuch möglichst organisierte<br />
und nicht-organisierte Jugendliche,<br />
Männer und Frauen, Mädchen<br />
und Jungen, alle Altersstufen und<br />
Bundesländer, Schulausbildung und<br />
Nationalität angemessen wiederzuspiegeln.<br />
Wer ist sonst noch beteiligt?<br />
• SchülerInnen aus Erfurt, die die<br />
Konferenz im Rahmen des Projektes<br />
Zeitung in der Schule in der Frank-<br />
furter Rundschau ganzseitig über<br />
die Konferenz berichten werden;<br />
• 16 »Jungredakteure« aus ganz<br />
Deutschland, die im Rahmen eines<br />
Medienseminars nicht nur für die<br />
online-Dokumentation der Konferenz<br />
Sorge tragen werden, sondern<br />
die Konferenz in einer Tagungszeitung<br />
journalistisch aufbereiten<br />
werden;<br />
• Mitglieder des Jungen Theaters<br />
Wilhelmshaven, die immer mal wieder<br />
überraschend auf der Konferenz<br />
auftauchen werden;<br />
• eine Reihe von Gästen, die aufgrund<br />
ihrer Funktion als Beobachter an der<br />
Konferenz teilnehmen – so begrüße<br />
ich stellvertretend insbesondere<br />
Frau Ida Guillen, die als Vertreterin<br />
der spanischen EU-Präsidentschaft<br />
die Konferenz beobachten wird.<br />
Abschließend gilt es noch einen Dank<br />
auszusprechen an die vielen Helfer,<br />
insbesondere an die Lenkungsgruppe,<br />
das Team der EJBW und die KollegInnen<br />
von <strong>JUGEND</strong> für <strong>Europa</strong>, die<br />
geholfen haben die Konferenz vorzubereiten.<br />
Besonderer Dank geht aber<br />
auch an das BMFSFJ und die EU-Kommission,<br />
die diese Veranstaltung<br />
finanziert haben.<br />
Vielen Dank für Ihre und eure<br />
Aufmerksamkeit.
ERÖFFNUNGSREDEN<br />
44<br />
45<br />
DER BESUCH<br />
DER ROTEN DAME<br />
aus der Konferenzzeitung »farbspiele?«<br />
Bundesjugendministerin<br />
Christine Bergmann<br />
kommt zu Besuch.<br />
Randnotizen<br />
von Andreas Menn<br />
»Jugendliche sind stark<br />
beteiligt!«<br />
Bergmann nimmt’s gelassen, sucht<br />
den Kontakt, gibt sich offen und leutselig.<br />
Jugendkonferenz zum EU-Weißbuch,<br />
das ist ein Thema, bei dem die<br />
Jugendministerin mehr zuhören muss<br />
als vorgeben kann. Schließlich werden<br />
hier die Inhalte erarbeitet, die das<br />
Rahmenpapier der EU-Kommission<br />
mit Leben füllen sollen. Bergmanns<br />
Rede zielt dann auch auf das Miteinander,<br />
sie duzt das Publikum und<br />
erinnert an die erste Konferenz, bei<br />
der sie auch schon vor Ort war.<br />
»Jugendliche sind nachweislich<br />
überproportional an den gesellschaftlichen<br />
und politischen<br />
Prozessen beteiligt«, sagt sie<br />
und fährt mit einem Augenzwinkern<br />
fort: »Merkt euch<br />
das, wenn wieder jemand<br />
behauptet, Jugendliche<br />
würden sich für nichts<br />
engagieren!«<br />
Immer wieder ein interessantes<br />
Schauspiel,<br />
wenn ein hoher Gast den<br />
Saal betritt: Die Leute<br />
rücken zusammen, beginnen<br />
diskret zu tuscheln. Die<br />
Organisatoren werden nervös<br />
und laufen bunt umher.<br />
Ministerbesuch! Christine<br />
Bergmann, Bundesjugendministerin<br />
und heute zweifellos<br />
die mächtigste Frau im Haus,<br />
ist gerade mit der Regierungslimousine<br />
vorgefahren.<br />
Jetzt betritt sie festen<br />
Schrittes den Raum – rotblonde<br />
Haartracht, lilaroter Dress.<br />
Vermutlich ein Zufall, natürlich<br />
kein politisches Statement.<br />
Kameras blitzen auf, Videokameras<br />
zoomen los. Beherzt schreitet die<br />
Ministerin nach vorne zur ersten<br />
Reihe und sieht sich schon von<br />
einer Schar wichtiger Repräsentanten<br />
umzingelt, die sie begrüßen.<br />
Mut machen und Gemeinsinn stärken,<br />
das scheint die Strategie der Ministerin<br />
zu sein, die einerseits versichert,<br />
mehr jugendliches Engagement fördern<br />
zu wollen, andererseits aber,<br />
wie die Zuhörer wissen, auch immer<br />
in den politischen Sachzwängen verhaftet<br />
bleibt. Auch als nach den anderen<br />
Reden die Jugendlichen selber<br />
auf die Bühne treten und ihre Standpunkte<br />
und Forderungen darlegen,<br />
wirkt sie aufmerksam, schaut wachen<br />
Blickes Richtung Bühne und schreibt<br />
hin und wieder ein paar Worte in ihr<br />
kleines Notizbuch.<br />
Kaum konkrete Ideen<br />
Doch wenn konkrete Fragen kommen,<br />
bleibt Bergmann eher allgemein. Auf<br />
der Pressekonferenz wiederholt sie<br />
die Quintessenz ihrer Rede: Ein guter<br />
Schritt sei es gewesen, das Weißbuch,<br />
aber jetzt gehe die Arbeit erst richtig<br />
los. Man müsse den Rahmen mit<br />
Inhalten füllen, und da sei die Jugend<br />
gefragt. Das haben die Anwesenden<br />
heute schon einmal gehört. Auf die<br />
Frage, wann die konkrete Umsetzung<br />
beginne, antwortet sie vage, das sei<br />
eine Sache der Verständigung zwischen<br />
den Institutionen, die Länder<br />
und Kommunen müssten sich absprechen<br />
und konkrete Zielvorgaben<br />
setzen. Das Wort »Zielvorhaben« ist<br />
früher bei der Weißbuch-Diskussion<br />
auch schon des Öfteren gefallen.<br />
Dann ist auch schon Schluss, die<br />
Kameras werden eingepackt, das<br />
Publikum drängt zum Kuchen-Büfett.<br />
Bergmann bleibt noch ein wenig<br />
sitzen, diskutiert mit Kathrin und<br />
Thies, den Politiker und Veranstalter<br />
zu ihrer Linken lässt sie links liegen –<br />
schließlich trägt der thüringische<br />
Jugendminister einen schwarzen<br />
Blazer. Das Gespräch mit der Jugend<br />
ist ihr wichtig, das sieht man. Nur<br />
die Antwort auf die Frage nach der<br />
Umsetzung bleibt sie schuldig...
ERÖFFNUNGSREDEN<br />
46<br />
47<br />
BERGMANN ERÖFFNET<br />
<strong>JUGEND</strong>KONFERENZ<br />
von Sylvère Störmann und Andreas Menn<br />
»Ich wünsche mir, dass<br />
nicht immer jeder seine<br />
eigene Suppe kocht, sondern<br />
dass man auch mal zusammenkippt.«<br />
aus der Konferenzzeitung »farbspiele?«<br />
Offen und jovial leitete Bundesjugendministerin<br />
Dr. Christine Bergmann<br />
am Donnerstag mit ihrer Eröffnungsrede<br />
den 2. Deutschen Jugendkongress<br />
(DJK) in Weimar ein. Dabei ging<br />
sie auf die Bedeutung des Weißbuches<br />
der EU-Kommission zur Jugendpolitik<br />
ein und umriss die Aufgaben<br />
der Konferenz für die nächsten Tage.<br />
Entscheidend für die Zukunft, so<br />
Bergmann, sei die stärkere Integration<br />
jugendlicher Aktivitäten und Interessen<br />
in das politische Tagesgeschäft,<br />
sowohl auf europäischer wie auf<br />
nationaler Ebene. Jugendliche Initiativen<br />
sollen dabei über stärkere finanzielle<br />
Förderungen hinaus Mitspracherechte<br />
erhalten, ein Novum in <strong>Europa</strong>.<br />
Partizipation der Jugendlichen sei<br />
eine der wesentlichen Forderungen<br />
des Weißbuches.<br />
Schon bei der ersten DJK habe es eine rege Beteiligung der<br />
Jugendlichen gegeben, was ein »deutliches Signal an <strong>Europa</strong>«<br />
gesendet habe. Den dabei erzielten Ergebnissen sei<br />
eine gravierende Bedeutung beizumessen. Weitere Schritte<br />
wurden aber, gestand die Ministerin, »von der Kommission<br />
gebremst«.<br />
Deshalb gelte es beim Kongress den ersten Schritt zu gehen,<br />
die Richtlinien und Inhalte des Weißbuches umzusetzen.<br />
Wie bereits beim ersten Kongress, deutete Bergmann an,<br />
erhoffe sie sich wieder eine Mischung aus Effizienz und<br />
Erbauung. »Die Stimmung war gut, manchmal war es auch<br />
ein wenig chaotisch, aber es hat Spaß gemacht.«<br />
Bergmann bekräftigte, sie wünsche sich eine offene Diskussion.<br />
Für den weiteren Verlauf des Prozesses sagte sie ihre<br />
Unterstützung zu. »Ich bin gespannt, was diese Konferenz<br />
herausbringen wird.«
OPEN SPACE<br />
48<br />
49<br />
WAS IST DENN<br />
OPEN SPACE?<br />
KONFERENZ? TAGUNG?<br />
>Wir fanden open space eine gute Methode, um jederzeit<br />
seine Meinung äußern zu können und vor allem, weil<br />
man frei entscheiden konnte wann & wo man sich äußern<br />
konnte. Durch das breite Spektrum der jugendlichen<br />
Interessen & deren Arbeitsbereiche wurden sehr viele<br />
Aspekte angesprochen und ausgiebig diskutiert.<br />
Es war schön dabei zu sein!<br />
Susi & Kathleen aus Sachsen-Anhalt<br />
Um allen teilnehmenden Jugendlichen<br />
die Möglichkeit zu<br />
geben sich zu beteiligen<br />
und wirklich ihre Meinungen,<br />
Forderungen und Aktionen<br />
in die 2. Deutsche Jugendkonferenz<br />
mit einfließen zu<br />
lassen, wurde als Konferenzmethode<br />
open space gewählt.<br />
Damit war es jeder Teilnehmerin<br />
und jedem Teilnehmer<br />
möglich, sich mit ihren/<br />
seinen Ideen einzubringen und<br />
je nach Interessensgebiet<br />
aktiv an der Gestaltung der<br />
Konferenz mitzuwirken.<br />
Da denkt mensch an Vorträge mit<br />
endlosen Folien, ewigem Sitzen, Langeweile,<br />
einem vorgegebenen Programm,<br />
das auf alle ein bisschen,<br />
doch auf niemanden richtig passt, an<br />
Podiumsdiskussionen, die »Schlauere«<br />
vorne auf der Bühne führen, an Räume<br />
mit Dämmerlicht und dahindämmernde<br />
Teilnehmerschaften. Was mensch<br />
sich herbeisehnt sind die angenehmen<br />
Pausen und das Treffen und den Austausch<br />
mit den KollegInnen.<br />
Völlig anders bei open space. Es gibt<br />
keine Tagesordnung. Zu Beginn der<br />
Veranstaltung sind alle dabei, denn in<br />
den ersten Stunden entsteht die<br />
gesamte Arbeits- und Zeitplanung.<br />
Dann folgen alle dem, was für sie<br />
interessant und wichtig ist.<br />
Wie kommt nun diese Struktur zustande?<br />
Am Anfang sitzen alle in<br />
einem Kreis, bei mehr als 50 Teilnehmenden<br />
in konzentrischen Kreisen.<br />
Nach einer knappen Einführung in die<br />
Grundsätze und das eine Gesetz<br />
haben alle, die es wollen, die Möglichkeit,<br />
in die Mitte des Kreises zu<br />
gehen und ihre Anliegen zu nennen.<br />
Etwas, das auf den Nägeln brennt,<br />
am Herzen liegt, wofür Bereitschaft<br />
besteht Verantwortung zu übernehmen<br />
und an dem mit anderen gearbeitet<br />
werden soll. Alle Anliegen sind<br />
zulässig, auch wenn sie vermeintlich<br />
nicht zum Gesamtthema der<br />
Veranstaltung passen.<br />
Wenn die Anliegen an der Wand<br />
hängen und Zeiten und Arbeitsräume<br />
feststehen, tragen sich alle dort ein,<br />
wo sie mitmachen wollen. Das ist der<br />
»Marktplatz«. Ist er vorbei, beginnen<br />
die Gruppen selbstorganisiert zu<br />
arbeiten. Sie teilen sich ihre Arbeitszeit<br />
und Pausen in dem vorgegebenen<br />
Rahmen selbst ein. Manche Gruppen<br />
arbeiten zu fünft, andere zu 37,<br />
andere zu zweit. Manche TeilnehmerInnen<br />
hummeln von Gruppe zu<br />
Gruppe. Jede Gruppe fasst ihre Ergebnisse,<br />
Empfehlungen und Verabredungen<br />
selbst zusammen und veröffentlicht<br />
diese für alle anderen an der<br />
»Nachrichtenwand«. Jeweils abends<br />
und morgens und auch zum Schluss<br />
der Veranstaltung trifft sich die ganze<br />
Gruppe im Kreis, um Erfahrungen und<br />
Eindrücke auszutauschen.<br />
Vor Schluss bekommen alle die fertige<br />
Dokumentation der Arbeitsgruppenergebnisse<br />
in die Hand. Falls<br />
geplant, dient diese zur Prioritisierung,<br />
Zusammenführung verwandter<br />
Anliegen und Entwicklung von Handlungsschritten.<br />
Im Gegensatz zu den oben erwähnten<br />
und zigmal erlebten Konferenzen<br />
erfahren die Beteiligten an Ort und<br />
Stelle, dass es möglich ist und zudem<br />
beglückt, selbstverantwortlich zu<br />
handeln, wesentliche Aufgabenstellungen<br />
zu erörtern, Führung gemeinsam<br />
auszuüben, mit Unterschieden wertschätzend<br />
und<br />
ressourcenorientiert<br />
umzugehen und<br />
Handlungspläne zu<br />
erarbeiten und zu<br />
verabreden. Die<br />
Motivation, selbstorganisiert<br />
und selbstgesteuert anzupacken<br />
wird von der im open space<br />
entstehenden Synergie getragen und<br />
wandert in das alltägliche Arbeitsleben<br />
ein.<br />
Open space wirkt fort: in den Köpfen,<br />
in den Handlungen am Arbeitsplatz,<br />
im Stadtteil, in Unternehmensleitungen,<br />
im öffentlichen Leben, im gesellschaftlichen<br />
Diskurs, in der täglichen<br />
Meinungsbildung... Wie das alles<br />
genau geschieht ist noch nicht ausreichend<br />
bekannt, wird aber sicherlich<br />
mit Theorien und Modellen von<br />
Selbstorganisierenden Systemen und<br />
Lernenden Organisationen weiter<br />
erhellt.
OPEN SPACE-ANLIEGEN<br />
50 51<br />
WIR MACHEN DEN<br />
WEISSBUCH-PROZESS LEBENDIG!<br />
Konkrete Vorschläge zur<br />
Modell »offene Methode der<br />
Konkrete Vorschläge zur Umsetzung des WBes<br />
Um die Ideen und Forderungen, die<br />
Umsetzung des WBes<br />
Was war?<br />
Koordinierung«<br />
Was war?<br />
Was war?<br />
Partizipationsmodell zur Umsetzung der Forderungen<br />
in diesen Foren erarbeitet werden, in<br />
die Politik mit einbringen zu können,<br />
fordern wir ein Rederecht für die<br />
Offenheit:<br />
Was umfasst eine Leitlinie?<br />
Jugendlicher (ausgehend von den Ergebnissen der Gruppe<br />
Delegierten in den politischen Gremien<br />
Informationszentren, <strong>Europa</strong> in den<br />
> Wie Verbindlichkeit ohne Form-<br />
»Vorschläge für die Umsetzung des Weißbuches«)<br />
der entsprechenden Ebenen, um der<br />
Unterricht (Lehrplan); (> Politik-<br />
festlegung?<br />
großen Anzahl an Jugendlichen, deren<br />
Unterricht höheren Stellenwert<br />
Für welchen Zeitraum wird Themen<br />
Partizipation heißt den ersten Schritt machen. Aber auch<br />
Meinungen und Interessen von den<br />
geben); Planspiele, Projekttage in<br />
Priorität eingeräumt?<br />
Laufen will gelernt sein.<br />
Delegierten ihrer Verbände widerge-<br />
Schulen; <strong>Europa</strong> in die Medien; Aus-<br />
> Präsidentschaftsabhängig?<br />
spiegelt werden, gerecht zu werden.<br />
tausch fordern; <strong>Europa</strong>-Handbuch<br />
Verfahren äußerst untransparent<br />
Ist das Modell geeignet, wenn es erst<br />
Viele Jugendlichen möchten sich engagieren, haben Ideen<br />
oder Forderungen, wissen aber nicht, wie, wo und mit<br />
Einberufen hat:<br />
Partizipation:<br />
• kleine, leicht zugängliche Projekte<br />
an die speziellen Bedürfnisse im<br />
Jugendbereich anzupassen ist?<br />
wem sie diese umsetzen können.<br />
Hierfür müssen Foren geschaffen werden, die offen für alle<br />
Andrea<br />
Teilgenommen haben:<br />
zum Wecken des Interesses<br />
(Und was sind diese Bedürfnisse?)<br />
Jugendlichen sind, die sich beteiligen möchten. Da sich die<br />
Michael, Simon, Scarlett, Christine,<br />
> Wissensportale zur weiteren<br />
> Wann/wie werden diese Anpassun-<br />
Foren, mit kommunalen, Länder- und nationalen Fragen<br />
Kathrin<br />
Information auf allen Medien<br />
gen geregelt?<br />
beschäftigen, ist es notwendig, diese parallel auf eben die-<br />
• engagierte Jugendliche als Vor-<br />
sen Ebenen zu schaffen.<br />
bilder, die erzählen, wo sie Erfolg<br />
Forderung eines Mitspracherechtes<br />
hatten, wo sie etwas erreicht haben<br />
bei der Wahl der Themenprioritäten,<br />
Grundsätzlich sollten alle Jugendlichen beteiligt werden.<br />
• offene Foren für organisierte und<br />
Leitlinien, Zielen und Indikatoren<br />
Besonders sollten die Synergieeffekte zwischen den großen<br />
nicht-organisierte Jugendliche zur<br />
(sprich der weiteren Durchführung)<br />
Verbänden gestärkt werden, um ein Miteinander statt eines<br />
Umsetzung der Ideen jugendlicher<br />
> eventuell durch Europäisches<br />
Nebeneinanders zu fördern. Die nicht organisierten Jugend-<br />
und jugendspezifischer Fragen auf<br />
Jugendforum.<br />
lichen sollten auf kommunaler Ebene verstärkt mit einbe-<br />
allen Ebenen.<br />
Einberufen hat:<br />
Andrea Imping<br />
Teilgenommen haben:<br />
Einberufen hat:<br />
Pia Lünstroth<br />
Teilgenommen haben:<br />
Jennifer Wickord, Kathrin Frewell,<br />
zogen werden, da sie ein besonders hohes Interesse in diesem<br />
Bereich haben.<br />
Die Länderforen sollten mit entsandten Delegierten der<br />
Kommunalforen besetzt sein; das Bundesforum wiederum<br />
Michael Müller, Simon Hillmann, Peter<br />
Markus Cordemann, Eva Ente,<br />
mit Delegierten der Länderforen.<br />
Böttcher, Scarlett Faisst, Christine<br />
Pia Schanne<br />
Trexler-Walde, Kattrin Glöckler<br />
Ziel dieser Foren sollte es sein, die Interessen der Jugendlichen<br />
wiederzugeben und umzusetzen, ohne dass diese<br />
zu sehr durch andere Interessen verfälscht werden. Durch<br />
die Einbindung eines breiten Spektrums an Jugendlichen<br />
soll die Repräsentation aller Jugendlichen gewährleistet<br />
werden.<br />
>Open space<br />
zu stark in<br />
»Reinform«<br />
Schaun’mer<br />
mal, was bei<br />
rauskommt.<br />
Jona Hölderle
OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />
52<br />
53<br />
WIR MACHEN DEN<br />
WEISSBUCH-PROZESS LEBENDIG!<br />
Konkrete Forderungen zur Umsetzung des<br />
Themenfindung für Gruppen, wel-<br />
Wir machen das Weißbuch<br />
Dem Weißbuch Konturen geben!<br />
Weißbuches/Partizipation<br />
Was war?<br />
che die inhaltliche Arbeit und die<br />
Begleitung des Weißbuch-Prozesses<br />
nach der Konferenz fortsetzen<br />
bekannt! »Spezielle Pressearbeit«<br />
Was war?<br />
Was war?<br />
Forderungen zum Resolutionsentwurf<br />
1. Weißbuch muss bekannt gemacht werden, an alle<br />
Schulen, Unis, Kreistage, Landtage, Bundestag schicken<br />
Was war?<br />
bessere Pressearbeit, speziell eine<br />
stärkere Bewerbung von solchen<br />
für den 30. Mai 2002<br />
•Jugendliche müssen bei der Entwick-<br />
2. Moderatoren für Jugendbeteiligung –> in Anlehnung an<br />
Themenvorschläge:<br />
Jugendveranstaltungen<br />
lung von jugendpolitischen Maßnah-<br />
das skandinavische Modell des Ombudsmannes und der<br />
Öffentlichkeitsarbeit, Jugendparla-<br />
zu wenig öffentliche Vorinformation<br />
men auf Grundlage des Weißbuches<br />
Idee aus Mecklenburg-Vorpommern, regionale Moderatoren<br />
mente etc. lokal<br />
es muss gewährleistet werden, dass<br />
konsultiert werden, genauso bei der<br />
für Jugendbeteiligung anzustellen:<br />
<strong>Europa</strong>, Bildungspolitik Arbeitsmarkt,<br />
in allen lokalen Bereichen der Presse<br />
Evaluation – auf allen politischen<br />
Profil:<br />
Bekämpfung von Rassismus<br />
in der BRD Berichte erscheinen<br />
Ebenen<br />
• Altersgrenze 35<br />
Förderung von Verbänden<br />
eigene Presseberichte zur Verfügung<br />
•die Jugendlichen, die konsultiert<br />
• soll sich bekannt machen bei Projekten und an Schulen<br />
• Informations- und Anlaufstelle für Jugendliche<br />
Einberufen hat:<br />
stellen<br />
für alle Teilnehmer zur Weitergabe,<br />
werden, müssen dazu demokratisch<br />
legitimiert sein (d. h. gewählt und<br />
• Projektunterstützung und Koordination<br />
• Fortbildungen von Kommunalpolitikern in JB<br />
Tim Gemkow<br />
Teilgenommen haben:<br />
wenn nicht selbst einer geschrieben<br />
wird<br />
der Gruppe Jugendlicher gegenüber<br />
verantwortlich, welche sie vertreten<br />
• Unterstützung bei Fortbildung für jugendliche Multipli-<br />
Kira Koslack, Heiko Koch, Maximilian<br />
Fernsehbericht, eventuell auch noch<br />
sollen)<br />
katoren (Rhetorik, Finanzierung etc.)<br />
Benner, Eva Katharina Ente, Karsten<br />
für morgen, 24. März 2002 > wird<br />
wichtig: kein Vertretungsanspruch für Jugendliche,<br />
keine eigene Projektinitiierung<br />
• soll bei Kreisen angestellt werden<br />
Dörges, Maria Steinmeier, Jonathan<br />
Fasel, Sophie Bleich, Johanna Muley,<br />
Andreas Schwarz, Manuela Paulick<br />
angerufen!<br />
Einberufen hat:<br />
Einberufen hat: k. A.*<br />
Teilgenommen haben:<br />
Michael Clivot, Johannes Steenpaß,<br />
3. Planungs- und Durchführungsphasen von Initiativen und<br />
Projekten seitens Kommunen müssen verkürzt werden und<br />
Oliver Wernersbach<br />
Teilgenommen haben:<br />
Pia Lünstroth, Katja Benemann,<br />
Annika Rolf Katrin Groth, Johannes<br />
für Jugendliche transparent sein. Jugendliche müssen Druck<br />
Aiko Schulte, Gero Boos, Eve Traut-<br />
Brandt, Dörte Liebetruth<br />
ausüben können, wenn sie auf Anfragen keine Antworten<br />
... Kommunalpolitik im Politik-<br />
mann, Michael Kränzler, Heiko Koch<br />
bekommen.<br />
unterricht<br />
Hinweis: in Schleswig-Holstein existiert eine Broschüre<br />
... oder Moderatoren für Jugend-<br />
»Mitreden, mitplanen, mitmachen«, wo Prüfsteine bereits<br />
beteiligung an Schulen,<br />
von Jugendlichen festgelegt wurden.<br />
... Zusammenarbeit mit Bundes-<br />
..........................<br />
schülerInnenvertretung und LSVen,<br />
• Jugendparlamente und -initiativen müssen einen Sitz in<br />
> Kultusministerkonferenz<br />
Gemeindevertretungen erhalten und auch Vetorecht haben.<br />
Allerdings nur, wenn das Projekt wirklich von Jugendlichen<br />
Einberufen hat:<br />
initiiert und durchgeführt wurde und kein Alibiprojekt ist.<br />
Sie müssen ein eigenes Budget bekommen.<br />
Katrin Hünemörder<br />
Teilgenommen haben:<br />
• Weißbuch muss ständig evaluiert und verändert werden<br />
Dörte Liebetruth, Johannes Kimmerle,<br />
können, also eher als Arbeitspapier mit Richtlinien-<br />
Katrin Hünemörder, Elisabeth Petereit,<br />
kompetenz angesehen werden.<br />
Friederike Ditzen, Celia Vogel, Kathrin<br />
• Demokratiestrukturen müssen transparenter gemacht<br />
Groth, Christin Müller, Claudia Möller,<br />
* k. A.:<br />
werden:<br />
Bastian T. Köhler, Pia Schanne<br />
keine Angaben
OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />
54 55<br />
STELLUNGNAHME...<br />
... der Deutschen Delegierten der<br />
Europäischen Jugendkonferenz 2000 in Paris<br />
zum Weißbuch der Europäischen Kommission:<br />
›Neuer Schwung für die Jugend <strong>Europa</strong>s‹<br />
Als Teilnehmer der Deutschen Jugendkonferenz<br />
2000 und der Deutschen Delegation<br />
auf der Europäischen Jugendkonferenz<br />
2000 sowie als Mitkoordinatoren<br />
der 2. Deutschen Jugendkonferenz 2002<br />
– unterstützt von der Bundesregierung,<br />
um den Weißbuch-Prozess weiter zu<br />
begleiten – möchten wir Ihnen unsere<br />
Stellungnahme zum jüngst erschienenen<br />
»Weißbuch der Europäischen Kommission<br />
– Neuer Schwung für die Jugend <strong>Europa</strong>s«<br />
zukommen lassen.<br />
Wir begrüßen das Weißbuch als<br />
Grundlage einer zukünftigen europäischen<br />
Jugendpolitik sehr. Wir haben<br />
es aufmerksam gelesen und haben<br />
den Eindruck, dass unsere Beiträge<br />
im Konsultationsprozess angemessen<br />
wiedergegeben wurden.<br />
Besonders wichtig ist uns, dass die<br />
im Weißbuch enthaltenen Erklärungen<br />
und Vorschläge über das Stadium der<br />
guten Absichten hinauskommen.<br />
So halten wir es für sehr gut, dass<br />
die Jugend als ein wichtiger Teil der<br />
Europäischen Politik anerkannt wird<br />
und ihre Beteiligung nicht nur auf<br />
»die« Jugendpolitik beschränkt werden<br />
soll. So hebt das Weißbuch die<br />
verstärkte Berücksichtigung von<br />
Jugendlichen in allen Politikbereichen<br />
der Europäischen Union und der<br />
Nationalstaaten hervor.<br />
Weiterhin ist für uns wichtig, dass die<br />
Kommission den Zusammenhang von<br />
Partizipation und Information anerkannt<br />
hat und den zunehmend heterogenen<br />
Lebensläufen der Jugendlichen<br />
Rechnung getragen werden<br />
soll. Im Weißbuch wird die Möglichkeit<br />
der Partizipation auf allen politischen<br />
Ebenen der Europäischen<br />
Union und der Nationalstaaten hervorgehoben.<br />
Wir möchten betonen,<br />
dass uns dies ein zentrales Anliegen<br />
WIR MACHEN DEN<br />
WEISSBUCH-PROZESS LEBENDIG!<br />
ist und wir erwarten, dass die Kommission<br />
ihr Versprechen sehr ernst<br />
nimmt, den direkten Dialog mit<br />
Jugendlichen im Jahr 2002 weiterzuführen,<br />
die Jugendlichen an der Diskussion<br />
zur Zukunft <strong>Europa</strong>s zu<br />
beteiligen und Pilotprojekte zur Partizipation<br />
anzuregen.<br />
An die Europäische Kommission stellen<br />
wir die Frage, wie dieser direkte<br />
Dialog konkret gestaltet werden soll<br />
und wie die Jugendlichen sich an der<br />
Diskussion so beteiligen können, dass<br />
sie auch wahrgenommen werden.<br />
Außerdem wird im Weißbuch gefordert,<br />
dass das Europäische Jugendforum<br />
stärker auf europäischer Ebene<br />
partizipieren und sich auch für nichtorganisierte<br />
Jugendliche öffnen soll.<br />
Weiterhin heißt es, dass Jugendliche<br />
stärker als bisher auf europäischer<br />
Ebene – neben dem Jugendforum u.<br />
a. auch im Wirtschafts- und Sozialausschuss<br />
– vertreten sein sollen.<br />
Unklar ist, wie dies konkret verwirklicht<br />
werden soll.<br />
An die Bundesregierung stellen wir<br />
die Frage, wie sie die Vorschläge des<br />
Weißbuches umsetzt. Dabei geht es<br />
besonders um die Pilotprojekte zur<br />
Partizipation, aber natürlich auch um<br />
ihre Initiative auf nationaler Ebene<br />
und im Ministerrat der Europäischen<br />
Union, die Rahmenthemen der Kommission<br />
anzugehen und die Ergebnisse<br />
der Konsultation politisch<br />
umzusetzen.<br />
Diese konkreten Fragen stellen sich<br />
an die politischen Akteure. Gleichzeitig<br />
wollen wir alle Jugendlichen, insbesondere<br />
die aktiven aber auch die<br />
nicht-organisierten, aufrufen, den<br />
Prozess der weiteren Partizipation,<br />
wie er im Weißbuch formuliert worden<br />
ist, aufmerksam und kritisch zu<br />
verfolgen und zu nutzen.<br />
Das Weißbuch kann ein guter Anstoß<br />
für eine aktivere Jugendpolitik und<br />
Jugendbeteiligung werden. Dazu<br />
braucht es die Beteiligung aller. So<br />
sind wir auch weiterhin bereit, den<br />
Post-Weißbuch-Prozess zu begleiten.<br />
Wir hoffen, dass alle Akteure, und<br />
besonders alle Jugendlichen, das<br />
Weißbuch als Instrument zur Verwirklichung<br />
von mehr Beteiligung der<br />
Jugend in <strong>Europa</strong> nutzen.<br />
Burg Ludwigstein, Nordhessen,<br />
den 16. Dezember 2001<br />
Nicole Dathe, Johanna Muley,<br />
Benjamin Gartzke, Denis Petrl,<br />
Tim Gemkow,<br />
Mark-Daniel Rentschler,<br />
Jona Hölderle, Rosa Coco Schinagl,<br />
Katrin Jacob, Andreas Schwarz,<br />
Johannes Kimmerle, Dortje Treiber,<br />
Fabian Lindner, Verena Wahl
OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />
56<br />
57<br />
DEMOKRATIE HEISST<br />
WIR MACHEN DEN<br />
WEISSBUCH-PROZESS LEBENDIG!<br />
Wie geht’s weiter mit dem Weißbuch?<br />
Organisation des Prozesses<br />
Was war?<br />
Derzeitiger Stand im Weißbuch-Prozess:<br />
• fast abgeschlossen, am 30. Mai<br />
2002 Resolution der EU-JugendministerInnen<br />
• Delegierte wählen derzeit nicht<br />
sinnvoll, da keine weiteren Entscheidungen<br />
auf europäischer Ebene<br />
anstehen<br />
Was machen wir jetzt???<br />
• bestehende Strukturen nutzen und<br />
verändern! (Jugendverbände, BundesschülerInnenvertreterInnen<br />
etc.)<br />
• keine neuen Parallelstrukturen schaffen<br />
• jeder und jede macht in ihrem/seinen<br />
Einfluss-/Aktivitätsbereich Druck<br />
für die Umsetzung unserer Forderungen<br />
zum Weißbuch<br />
• wir und andere aktive Jugendliche<br />
sind MultiplikatorInnen und wollen<br />
die Servicestelle Jugendbeteiligung<br />
nutzen, um<br />
1. bei Jugendlichen in unserem<br />
Freundeskreis, im eigenen Umfeld die<br />
Möglichkeiten, die das Weißbuch bietet,<br />
aufzuzeigen<br />
2. auf den verschiedenen politischen<br />
Ebenen, auf denen wir Einfluss<br />
bekommen können, zu denen wir<br />
Zugang haben,<br />
• mit allen Jugendlichen im Politikunterricht<br />
(verpflichtend im Lehrplan<br />
verankert) erarbeiten, welche Beteili-<br />
Weißbuch bekannter machen!<br />
Ein Problem!?<br />
Was war?<br />
•Weißbuch in »Jugendgerechter Sprache«<br />
•Infopakete erstellen<br />
•Veröffentlichung durch Plakate an<br />
jugendansprechenden Orten und<br />
Referate<br />
Einberufen hat: k. A.*<br />
Teilgenommen haben:<br />
Johanna Muley, Susanne Neefe,<br />
Sophie Bleich, Claus Becker,<br />
Mario Weiss, Manuela Paulick,<br />
Christoph Kimmerle, Sebastian<br />
Koppers, Oliver Wernersbach,<br />
Sandra Elend, Nicole Harfenmeister<br />
gungsmöglichkeiten im kommunalen<br />
Umfeld, wo vor Ort vorhanden sind<br />
(praxisorientiert!). Bisher oft einseitig<br />
theoretisch ausgerichtet...)<br />
• Austausch und Vernetzung über<br />
TeilnehmerInnenlisten der Konferenz,<br />
AnsprechpartnerInnenliste und dann<br />
per E-Mail … (Mailingliste für Erfahrungsaustausch)<br />
Einberufen hat: k. A.*<br />
Teilgenommen haben:<br />
Dörte Liebetruth, Franziska Seel,<br />
Michael Lange, Sebastian Koppers,<br />
Anja Heincke, Eva Ente, Tobias Zech,<br />
Oliver Wernersbach, Regina Renner,<br />
Pia Schanne, Kathrin Frewel, Verena<br />
Wahl, Stephan Groschwitz, Thomas<br />
Krepkowski, Michael Wamposzyc,<br />
Thomas Jensch, Björn Böhning<br />
Weiterbegleitung des WB-Prozesses<br />
Was war?<br />
• WB-Prozess darf nach der<br />
Konferenz nicht enden!<br />
> Weiterbegleitende Gruppe?<br />
• WB muss bekannter werden<br />
(in Jugend und Politik)<br />
· Infopakete, Info-Veranstaltungen<br />
· Aktionen<br />
• WB-Thematik: Was sind unsere<br />
Prioritäten?<br />
> Was wollen wir als EU-Leitlinie?<br />
• Aufteilung in zwei Gruppen:<br />
> Organisation: Johanna und<br />
Sophie<br />
> Themenaufteilung: Andrea<br />
Einberufen hat:<br />
Andreas Schwarz, Steffen Uebele<br />
Teilgenommen haben:<br />
Johanna Muley, Manuela Paulick,<br />
Sophie Bleich, Nike Landsberg,<br />
Mario Weiss, Christoph Kimmerle,<br />
Hanna Mössner, Thomas Sikos,<br />
Susanne Neefe, Claus Becker,<br />
Simon Hillmann, Karsten Dörges<br />
MITMACHEN!<br />
Beteiligung beginnt mit Selbstorganisation<br />
Was war?<br />
Wir haben die Zukunft der Partizipation diskutiert. Für<br />
uns ist Partizipation nicht nur an Angeboten teilzunehmen,<br />
sondern selbst Angebote zu schaffen. Wenn Jugendliche<br />
ein Interesse haben, sollen sie es auch umsetzen (können).<br />
Sich selbst zu organisieren – und die eigenen Ideen und<br />
Interessen – macht die Interessen lebendig und den Jugendlichen<br />
entsprechend. Ein lebendiges Gemeinwesen und eine<br />
wertvolle und befriedigende Partizipation braucht Engagement.<br />
Es ist weniger notwendig, neue Strukturen zu<br />
schaffen, als Hindernisse abzubauen. Generell bedeutet das<br />
den Abbau von Bürokratie bei der<br />
Beantragung von Jugendhilfemitteln<br />
und die Verpflichtung der öffentlichen<br />
Verwaltung zur Unterstützung<br />
selbstorganisierter Jugendinitiativen.<br />
Selbstverständlich gehört dazu auch,<br />
dass Jugendliche vorher aktiv werden.<br />
Daneben schlagen wir die Einführung<br />
einer Mitmachpauschale<br />
(MMP) vor. Die EU soll dafür Mittel<br />
zur Verfügung stellen, die direkt der<br />
Förderung von Selbstorganisation<br />
zugute kommen. Interessierte Initiativen<br />
sollen sich an die kommunalen<br />
Verwaltungen wenden können,<br />
welche die Antragstellung für die<br />
Initiativen übernehmen.<br />
Einberufen hat:<br />
Stephan Groschwitz<br />
Teilgenommen haben:<br />
Franziska Seel, Jona Hölderle, Mike<br />
Schneider, Pia Schamme, Eric Schley,<br />
Anja Heinke, Eva Katharina Ente
OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />
58 59<br />
<strong>JUGEND</strong>BETEILIGUNG<br />
Ideen zur Organisation der Jugendbeteiligung<br />
Positives Denken –<br />
wir machen’s selber – Erst das<br />
Was war?<br />
Ziel & dann die Maßnahme<br />
Einrichtung einer Stelle mit folgenden Aufgaben:<br />
• Sammlung der Informationen über Jugendbeteiligung Was war?<br />
• Koordinierung der Beteiligung<br />
Der erste Schritt vor jeder Beteiligung<br />
• Moderation des Austausches/Interessenabgleich<br />
ist die Bestimmung eines Zieles – das<br />
• Förderung der Zusammenarbeit<br />
ist in etwa die These, die in den Raum<br />
• Erfahrungsaustausch<br />
gestellt wurde. Viele Leute haben eine<br />
Tipps zur Finanzierung, gesetzlichen Grundlagen<br />
Menge Ideen, die sie in Maßnahmen<br />
• Servicestelle – Jugendbeteiligung im Ansatz auf<br />
umsetzen möchten. Wenn es dann zur<br />
Bundesebene<br />
Umsetzung kommt, läuft diese oft nicht<br />
• Hauptgewicht auf Kommunalebene<br />
linear ab, auch, weil man auf kein<br />
• Regionale Jugendserver<br />
erkennbares Ziel hinsteuert. Zieldefinitionen<br />
sind schwer und die Meinungen<br />
Einberufen hat:<br />
gehen auseinander, was der einzelne<br />
Robin Krause<br />
aus der Arbeit zieht. Alles, von Selbstverwirklichung<br />
bis Lernen aus Misser-<br />
Teilgenommen haben:<br />
Karsten, Anna, Franzi, Thies, Karsten, Fredrik u. v. m. folgen, ist der Motor. Dabei sollte der<br />
Erfolg vielleicht schon an kleinen Teilzielen<br />
gemessen werden.<br />
»Wir machen es selbst« heißt unter<br />
eigenverantwortlicher Regie arbeiten, und es ist fraglich,<br />
ob die wichtigen Entscheidungen wirklich an anderer Stelle<br />
erfolgen sollten: »Der Ministerrat bestimmt, welchen Themen<br />
Priorität eingeräumt werden soll« (Zitat WB).<br />
Vier Schritte zur Umsetzung einer Idee zum Erreichen eines<br />
Zieles lauten:<br />
1. Welcher Bedarf besteht?<br />
2. Wo muss ich ansetzen und wo finde ich Hilfe?<br />
3. Mit wem arbeite und gestalte ich zusammen?<br />
4. Eine Definition von Zielen zum speziellen Selbstengagement!<br />
Weitere Vorschläge: (z. B.) ständige Dokumentation der Prozesse,<br />
eine »Spielanleitung«, die erklärt, wie staatliche Organe funktionieren<br />
& wie man z. B. an Fördertöpfe etc. herankommt.<br />
Einberufen hat:<br />
Sebastian Sooth (Protokoll: Lara Peter)<br />
Teilgenommen haben: k. A.*<br />
aus der Konferenzzeitung »farbspiele?«:<br />
Der Partizipation<br />
auf der Spur<br />
Ein Begriff aus dem Weißbuch<br />
sorgt für Differenzen<br />
– wie soll die »Beteiligung«<br />
gestaltet werden?<br />
von Phil Rusche<br />
etwas ganz anderes vor. Ein »Bundesjugendparlament«<br />
fordert die 16jährige Schülerin<br />
aus Bonn selbstbewusst, »mit Rederecht in<br />
allen wichtigen parlamentarischen Ausschüssen<br />
und dem Recht, direkt Gesetzesvorlagen<br />
in den Bundestag einzubringen.«<br />
»Wir müssen ernsthaft über Beteiligung<br />
reden«, versprach Bundesjugendministerin<br />
Bergmann den So verstehen Politiker und Jugendliche also<br />
Forderung nach mehr Beteiligung<br />
200 Teilnehmern der 2. Deutschen<br />
Jugendkonferenz. Und das Partizipation. Und weil es den Teilnehmern<br />
wenigstens zwei verschiedene Dinge unter<br />
ist – zumindest den ersten Reaktionen<br />
auf ihre Rede zufolge –<br />
niemandem so recht auf, wie die angereis-<br />
untereinander auch nicht besser geht, fällt<br />
eine wirklich gute Idee. Denn<br />
te Politikprominenz an ihnen vorbeiredet,<br />
obwohl sich hier in Weimar eigentlich<br />
alles um Beteiligung drehen nach mehr Beteiligung eigentlich gar<br />
und warum die gemeinsame Forderung<br />
soll, wussten die wenigsten,<br />
keine ist.<br />
wovon der Rest gerade sprach,<br />
Aber was heißt denn nun Beteiligung für<br />
wenn Mitsprache thematisiert<br />
die zu Beteiligenden? »Mitentscheiden<br />
wurde. Einbezogen werden oder und Zuhören«, meint Sybille und muss<br />
eben Partizipation.<br />
dann selbst über ihr Statement lachen.<br />
So vielfältig die Vorstellungen von Partizipation<br />
sind, sind auch die Erwar-<br />
Und dieser Begriff schien wie<br />
geschaffen für den Eröffnungstag, tungshaltungen des Publikums – vage<br />
denn die verschiedensten Vorstellungen<br />
zu jugendlicher Beteiligung kreative und bierernste. »Manche<br />
und konkrete, aktive und passive,<br />
fanden bequem darunter Platz.<br />
wollen gleich Aktionen für zu Hause<br />
Berichtet Frau Bergmann voll Stolz planen, andere lieber eine gemeinsame<br />
Resolution verabschieden«,<br />
von Partizipation, erzählt sie<br />
meistens von den Politiktagen. Ein berichtet Sebastian von der Servicestelle<br />
Jugendbeteiligung, der auch<br />
gigantischer Kongress, zu dem über<br />
7000 junge Menschen nach Berlin schon an der ersten Jugendkonferenz<br />
aufbrachen, um über ihre Wünsche in Berlin teilnahm. Im letzten<br />
und Anregungen zu sprechen. Sie Moment kommt Sina doch noch<br />
dagegen stellt sich unter dem »Höhepunkt<br />
der Beteiligungsbewegung« »Partizipation heißt selber<br />
auf einen universale Definition:<br />
machen«.
><br />
><br />
><br />
><br />
><br />
><br />
OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />
60<br />
61<br />
<strong>JUGEND</strong>BETEILIGUNG<br />
<strong>JUGEND</strong>GREMIEN<br />
Jugendbeteiligungsprojekte kommunal und regional<br />
Jugendräte/-parlamente...<br />
Demokratie in der Schule!??<br />
Modell NRW:<br />
Was war?<br />
Forderungen auf Kommunalebene:<br />
• Städte/Gemeinden sollen Jugendlichen die Möglichkeit<br />
geben, ein Jugendbeteiligungsprojekt zu gründen<br />
• Jugendliche sollen selbst über die Form entscheiden<br />
• Legitimation durch Erfüllung der Pflichten<br />
Pflichten:<br />
1. Vertretung von allen Jugendlichen<br />
2. Verbindlichkeit und Kontinuität<br />
3. Überparteilichkeit<br />
4. Anwesenheitspflicht<br />
5. Gewährleistung von Transparenz- und Informationsfluss<br />
Rechte:<br />
1. Unabhängigkeit und freie Entfaltung<br />
2. allgemeines Rederecht<br />
3. Antragsrecht<br />
- unverändert, schnell und einfach in die Stadt- und<br />
Gemeinderäte<br />
4. Anerkennung<br />
5. Budget<br />
- eigenverwaltet, kontrolliert<br />
6. Verwaltungs- und Koordinationsstelle<br />
7. Information und Transparenz<br />
8. Anerkennung als Institution durch Erfüllung der Pflichten<br />
Was war?<br />
Forderungen:<br />
1. Städte/Gemeinden sollen Jugendlichen<br />
die Möglichkeit geben, ein<br />
Jugendbeteiligungsmodell zu gründen.<br />
• Jugendliche sollen selbst über die<br />
Form entscheiden<br />
• mögliche Rechte & Pflichten:<br />
Rederecht,<br />
Antragsrecht,<br />
eigene Meinung,<br />
Budget,<br />
Entwicklungsmöglichkeit,<br />
ausreichende Betreuung als Schnittstelle/Ansprechpartner,<br />
Verbindlichkeit auf beiden Seiten,<br />
Vertreter der Jugend in der Politik<br />
Einberufen hat:<br />
Stephan Weger<br />
Teilgenommen haben:<br />
viele<br />
Forderungen auf Landesebene:<br />
• die Jugendbeteiligungsprojekte müssen die Möglichkeit haben,<br />
sich auf Landesebene zu koordinieren<br />
• Übertragung der gleichen Rechte und Pflichten der<br />
Kommunalebene auf Landesebene<br />
Einberufen hat:<br />
Friederike Ditzen<br />
Teilgenommen haben:<br />
Martin Warland, Gezginci Muharrem, Ulli Schäfer, Yvonne Aepfler, Ronald<br />
Manteuffel, Jonathan Fasel, Haiko Koch, Stephan Weger, Robin Krause<br />
Was war?<br />
1. Demokratiegedanken lehren!<br />
Schon frühzeitig: Grundschule!<br />
> Demokratie im Unterricht als<br />
Selbstverständnis<br />
> Demokratie im Schulalltag<br />
(z. B. schulspezifisch)<br />
2. Demokratie erläutern durch<br />
Planspiele/Lehrer/Eltern<br />
3. Schule als Lebensraum, in dem<br />
Schüler Demokratie lernen<br />
- durch: Schülerzeitung, Demos,<br />
Umfragen, Unterschriftensammlung;<br />
- als Nothahn: Eltern/öffentliche<br />
Zeitung<br />
4. Schülervertretung wählbar<br />
- mehr politisieren, weg vom reinen<br />
»Party-management«<br />
5. Demokratiebeteiligung in Schulen<br />
- siehe Modell NRW<br />
6. Transparenz von Lehrerkonferenzen:<br />
Gründe für Entschlüsse schülerfreundlich<br />
darstellen<br />
7. Problem: Schüler-Lehrer-Verhältnis<br />
a) Wahl von Vertrauenslehrer<br />
b) Feedback der Schüler beachten<br />
c) Kontrolle der Lehrer (jährlich)<br />
8. Schulparlament bilden:<br />
2 Schüler pro Klassenstufe<br />
9. Schüler in schulinternen Entscheidungen<br />
mit einbeziehen<br />
(z. B. Schulumbau, Schülercafé)<br />
Klassen<br />
Klassensprecher<br />
Schülersitzung<br />
8 Schülervertreter<br />
Lehrer<br />
Lehrerkonferenz<br />
16 Lehrervertreter<br />
Direktor + Stellvertreter<br />
Schulkonferenz<br />
Eltern<br />
Elternvertretung<br />
8 Elternvertreter<br />
Guter Anfang zur Demokratisierung von SchülerInnen<br />
als Selbstverständnis im Schulgebilde<br />
+<br />
Einberufen hat:<br />
Simon Hillmann<br />
Teilgenommen haben:<br />
Clara Weinhardt, Björn Gröger,<br />
Melanie Hanisch, Dominique Hitz,<br />
Michael Kränzler, Eve Trautmann,<br />
Frederik Röder, Anne Russig,<br />
Kathrin Glöckler, Christin Müller<br />
=<br />
>Leider glaube ich, dass von einigen<br />
Seiten die Möglichkeiten der 2. DJK<br />
unterschätzt wurden. Ich persönlich<br />
glaube, dass hier viel erreicht<br />
[hätte] werden können. Störend war<br />
der Versuch alte »Grabenkämpfe«<br />
aufzubrechen.<br />
Zur Veranstaltung selbst, der Organisation,<br />
der Unterbringung etc.<br />
kann ich nur ein großes Lob an den<br />
Veranstalter aussprechen. Die Rahmenbedingungen<br />
für eine fruchtbare<br />
Diskussion waren nahezu ideal.<br />
Vielen Dank und viel Erfolg für eine<br />
weitere Umsetzung und Ausarbeitung<br />
im WB-Prozess.<br />
Pia Lünstroth
OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />
62<br />
<strong>JUGEND</strong>GREMIEN<br />
... aus »farbspiele?«:<br />
Künstliche Feindbilder<br />
>Die Ziele des open space finde ich sehr gut. Bei der 1. DJK mussten wir uns<br />
erst noch erkämpfen, eigene Workshop-Themen einbringen zu können. Trotzdem<br />
muss ich Franziska zustimmen – konkrete Arbeitsgruppe wären hier wohl doch<br />
besser gewesen; wir hätten ja feste Workshops zu frei gewählten Themen<br />
machen können. Außerdem fand ich die Grabenkämpfe zwischen Verbandsjugendlichen<br />
und Unorganisierten Schade – wir sollten schließlich eigentlich in<br />
etwa das selbe Ziel haben, oder? – Ich bin trotzdem froh, dass ich hier war!<br />
Tim<br />
63<br />
Warum es keinen Unterschied<br />
zwischen verbandlich organisierten<br />
und nicht organisierten<br />
Jugendlichen gibt, es<br />
aber trotzdem gut ist, dass<br />
beide in Weimar dabei sind...<br />
von Andreas Steyer<br />
»Ich verlange eine Erklärung!« Wutschnaubend<br />
steht Karsten Dörges im<br />
großen Saal des Reithauses vor dem<br />
versammelten Plenum der 2. Deutschen<br />
Jugendkonferenz (DJK) und<br />
schildert eine für ihn ungeheuerliche<br />
Begebenheit. Gerade habe er<br />
inmitten der ausgehängten Ergebnisse<br />
der open-space-Arbeitsgruppen<br />
Resultate der 1. Deutschen<br />
Jugendkonferenz entdeckt. Karsten<br />
kommt aus der Evangelischen<br />
Jugend, ist Vorsitzender des Bremer<br />
Jugendringes und sitzt im Hauptausschuss<br />
des Deutschen Bundesjugendringes<br />
(DBJR). Außer ihm<br />
versteht kaum jemand im Saal den<br />
Grund seiner Erregung. Karsten<br />
muss ein zweites Mal nach vorne,<br />
um den Sachverhalt zu erklären.<br />
Endlich kommt eine Reaktion:<br />
Andreas Schwarz, Teilnehmer der<br />
1. DJK, hebt seine 2,01 Meter in<br />
die Höhe und entgegnet: »Das<br />
sind die Ergebnisse der Arbeitsgruppe<br />
<strong>Europa</strong>.« Manche lachen –<br />
Karsten ärgert sich. Aber der<br />
Großteil der Teilnehmer schaut<br />
verwundert um sich und kann<br />
absolut nichts mit der Szene<br />
anfangen, die sich gerade vor ihm<br />
abgespielt hat.<br />
Völlig erklären lässt es sich wohl<br />
nicht, was da im Freitagabend-Plenum<br />
ist. Sicher ist aber, dass es mit der<br />
Diskussion zwischen vermeintlich<br />
»verbandlich organisierten« und<br />
»nicht organisierten« Jugendlichen<br />
zu tun hat.<br />
Als Vertretung der verbandlich<br />
Organisierten sind der DBJR und<br />
andere Verbände in den Weißbuch-<br />
Prozess miteinbezogen worden. Um<br />
Jugendliche auch außerhalb der<br />
Verbandsstrukturen zu beteiligen,<br />
fand die 1. DJK mit breit angelegten<br />
Regionalkonferenzen und<br />
Internetdiskussionen statt. Auf der<br />
Konferenz wurden 35 Vertreter<br />
bestimmt, die zur Europäischen<br />
Jugendkonferenz fuhren und den<br />
Weißbuch-Prozess weiter begleiteten.<br />
Unstimmigkeiten und Interessenkonflikte<br />
Zwischen DBJR und 35ern kam<br />
es in den zwei Jahren zwischen<br />
1. und 2. DJK zu diversen<br />
Unstimmigkeiten. Beide zweifelten<br />
an der Legitimation des<br />
anderen, und die Auswirkungen<br />
sind auch noch zu spüren, als<br />
sich am Samstag etwa 30 Vertreter<br />
beider Gruppen zum<br />
open-space-Workshop »Etablierte<br />
Verbände versus Neue Beteiligungsmodelle«<br />
zusammendrängeln.<br />
Nach hitziger Eingangsphase<br />
ist kaum etwas von den Unterschieden<br />
übrig geblieben.<br />
»Wir haben keinen Alleinvertretungsanspruch<br />
für alle Jugendlichen«, sagt<br />
Thies Grothe vom DBJR. »Es gibt<br />
keinen Konflikt zwischen uns.<br />
Jugendverbände aber auch andere<br />
Initiativen müssen gefördert werden.«<br />
Johannes Kimmerle aus der 35er<br />
Gruppe pflichtet ihm bei: »Jedes<br />
Engagement verdient Anerkennung.<br />
Wo man sich engagiert, ist wurscht.«<br />
Und Stephan Groschwitz, der sowohl<br />
dem DBJR als auch den 35ern angehört,<br />
hält die Trennung in organisierte<br />
und nicht organisierte Jugendliche<br />
für einen künstlichen Gegensatz und<br />
»einfach blöd«. Dass die Jugendverbände<br />
im Weißbuch kaum erwähnt<br />
sind, kritisieren alle.<br />
So war es wohl nur ein Nachhall aus<br />
alten Zeiten, dass Andreas Schwarz<br />
Ergebnisse der 1. DJK verbreitete,<br />
ohne dass eine Arbeitsgruppe dazu<br />
stattgefunden hat, und Karsten<br />
Dörges misstrauisch einen Affront<br />
witterte. Auf der 2. Deutschen<br />
Jugendkonferenz haben sich Jugendliche<br />
mit verschiedenen Hintergründen<br />
zusammengetan, um der Bundesregierung<br />
bei der Umsetzung des<br />
Weißbuches in Zukunft genau auf die<br />
Finger zu schauen. Und die meisten<br />
Teilnehmer denken anscheinend<br />
sowieso wie Carmen Bender von der<br />
Chorjugend, für die der Unterschied<br />
zwischen verbandlich organisierten<br />
Jugendlichen und jungen Menschen,<br />
die sich außerhalb der klassischen<br />
Verbänden engagieren, überhaupt<br />
keine Rolle spielt: »Ich bin für eine<br />
gesunde Mischung!«<br />
Jugendverbände versus<br />
Beteiligungsformen –<br />
Konflikt oder Kooperation –<br />
Was war?<br />
> »Scheinkonflikt« – es gibt keinen<br />
Konflikt!<br />
Wir fordern verstärkte Unterstützung<br />
der Jugendverbände, Jugendgemeinderäte<br />
und Jugendinitiativen!<br />
Feststellungen zum Weißbuch:<br />
• Trennung, die das Weißbuch zieht,<br />
zwischen organisierten und nichtorganisierten<br />
Jugendlichen ist falsch!<br />
Sie existiert in der Jugendarbeit vor<br />
Ort nicht.<br />
• Im Weißbuch fehlt die Wahrnehmung<br />
von Jugendverbänden<br />
Einberufen hat:<br />
Christian Edom<br />
Teilgenommen haben:<br />
Christian Edom, Kathlen Ludwig,<br />
Florian Ammerich, Stephan Weger,<br />
Markus Cordemann, Celia Vogel,<br />
Thomas Jensch, Johannes Kimmerle,<br />
Andreas Schwarz, Daniel Lange,<br />
Jennifer Wickord, Franziska Seel,<br />
Achim Maier
OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />
64 65<br />
<strong>JUGEND</strong>GREMIEN<br />
Jugendkabinett<br />
Vordergrund. Allen Jugendlichen in<br />
und bundespolitischen Themen (in<br />
diskutiert und sollen zusammen mit<br />
Was war:<br />
Deutschland soll ermöglicht werden,<br />
ihre Meinung zu äußern, ihre Ideen<br />
allen Politikfeldern; deshalb auch der<br />
Name »Jugendkabinett«) unter den<br />
den Verantwortlichen in den einzelnen<br />
Ministerien umgesetzt werden.<br />
• Konzept kurz mündlich vorgestellt (Anlage)<br />
und Vorschläge zu diskutieren und<br />
Jugendlichen und mit Landespoliti-<br />
• Es handelt sich nicht um ein Konzept zur Interessensver-<br />
ganz wichtig, auch an der Umsetzung<br />
kern diskutiert werden. Delegierte<br />
Des Weiteren:<br />
tretung, sondern um einen Ansatz zur politischen Bildung.<br />
dieser beteiligt zu sein!<br />
von jeder Landeskonferenz werden<br />
• Vernetzung von interessierten<br />
• Auswahlverfahren sollte geklärt werden (auf »Repräsenta-<br />
dann als Teilnehmer bei einer Deut-<br />
Jugendlichen (bundesweit)<br />
tivität« soll geachtet werden)<br />
Dies soll unabhängig von ihrer Her-<br />
schen Jugendkonferenz teilnehmen,<br />
• demokratische und inhaltliche<br />
• Themen sollen von Jugendlichen selbst erarbeitet werden.<br />
kunft, ihrer politischen Zugehörigkeit<br />
um dort als Ergebnis ein »Jugendkabi-<br />
Bildung von Jugendlichen<br />
Grobe Oberthemen können vorgegeben werden.<br />
etc. geschehen. Die Jugendlichen sol-<br />
nett« im Themenfeld eines jeden<br />
• Präsentation der Forderungen im<br />
len keine Verbände, Institutionen,<br />
Bundesministers zu bilden, und die<br />
»Jugendkabinett«<br />
Anlage:<br />
Parteien etc. vertreten, sondern ihre<br />
Ergebnisse einer breiten Öffentlich-<br />
1. Präambel<br />
eigenen Vorstellungen!!<br />
keit und den Bundesministern, dem<br />
Das Jugendkabinett soll es ermög-<br />
Das Jugendkabinett soll Jugendlichen<br />
(Keine Delegiertenkonferenz)<br />
Bundeskanzler, dem Bundespräsiden-<br />
lichen, einen besseren Weg der<br />
eine Möglichkeit bieten, sich auch auf<br />
ten, dem Bundestag usw. zu präsen-<br />
bundesweiten Jugendbeteiligung zu<br />
Bundesebene in allen Bereichen der<br />
Wir wollen Jugendlichen aus dem<br />
tieren. Im weiteren Verlauf sollen die<br />
beschreiten.<br />
Politik einzubringen und zu beteili-<br />
gesamten Bundesgebiet, die Gelegen-<br />
Ministerien den Jugendlichen die<br />
gen. Der Name »Jugendkabinett«<br />
heit geben, ihre Vorstellungen in<br />
Möglichkeit einräumen, gemeinsam<br />
Allen Jugendlichen in Deutschland<br />
dient hier als Beschreibung des ge-<br />
allen Lebens- und Politikbereichen zu<br />
über ihre Vorstellungen zu diskutieren<br />
wird die Möglichkeit gegeben, sich<br />
samten Konzeptes. »Jugendkabinett«<br />
debattieren und auszuformulieren.<br />
und an der Umsetzung mitzuwirken.<br />
auf Bundesebene politisch zu enga-<br />
steht für eine Deutsche Jugendkon-<br />
Dabei ist es wichtig, dass dies ohne<br />
gieren. Dies wird durch das »Jugend-<br />
ferenz, die aus Jugendlichen zusam-<br />
eine Bindung zu Parteien, Verbänden<br />
Dieses Konzept soll keine starren<br />
kabinett« ohne eine zwangsläufige<br />
mengesetzt ist, die sich durch ihre<br />
etc. geschieht.<br />
Strukturen aufweisen/nicht institutio-<br />
Partei- oder sonstige Bindung ermög-<br />
inhaltliche Arbeit auf der jeweiligen<br />
nalisiert werden, sondern ein dynami-<br />
licht. Die inhaltliche Arbeit in allen<br />
Landesjugendkonferenz für die Deut-<br />
Die Umsetzung – oder zumindest die<br />
sches, bezüglich der Mitgestaltung<br />
Politikbereich steht hierbei klar im<br />
sche Jugendkonferenz qualifiziert<br />
Diskussion über die Umsetzung – der<br />
offenes, flexibles Jugendbeteiligungs-<br />
Vordergrund. Des Weiteren sollen die<br />
haben. Die Jugendlichen präsentieren<br />
Ideen von Jugendlichen mit den ent-<br />
modell darstellen. Eine jährliche<br />
Minister/Bundespolitiker darauf<br />
den Entscheidungsträgern die erar-<br />
sprechenden Politikern soll als weite-<br />
Wiederholung des Jugendkabinetts soll<br />
aufmerksam gemacht werden, dass<br />
beiteten Ergebnisse.<br />
res sehr wichtiges Ziel durch dieses<br />
gewährleisten, dass neue kreative Ein-<br />
Jugendliche nicht nur in der Jugend-<br />
Konzept ermöglicht werden.<br />
flüsse und inhaltliche Vorstellungen<br />
politik »reflektiert« werden dürfen.<br />
Eigene Ideen werden formuliert, dis-<br />
Stichwort: Die Jugendlichen ernst<br />
gegenüber der Bundespolitik präsen-<br />
Wir sind die Zukunft. Und die Zukunft<br />
kutiert und sollen zusammen mit den<br />
nehmen. Nicht nur gehört werden,<br />
tiert sowie ihr transparent gemacht<br />
betrifft alle Lebensbereiche – also das<br />
Verantwortlichen in den einzelnen<br />
sondern auch mitgestalten.<br />
werden. Nach dem »Jugendkabinett«<br />
gesamte Kabinett. Die Politiker haben<br />
Ministerien umgesetzt werden.<br />
sollen die Rahmenbedingungen für<br />
hier die Chance, die Interessen und<br />
Im Konzept des Jugendkabinetts sollen<br />
eine Weiterarbeit geschaffen werden.<br />
Vorstellungen der Jugendlichen ken-<br />
2. Beschreibung des Projektes<br />
16 Jugendkonferenzen auf Länder-<br />
nen zu lernen und mit den Jugend-<br />
Wir wollen Möglichkeiten zur Beteili-<br />
ebene abgehalten werden. Während<br />
3. Die Hauptziele<br />
lichen gemeinsam die Zukunft zu<br />
gung von Jugendlichen in der Politik<br />
dieser mehrtägigen Konferenzen<br />
Das Konzept »Jugendkabinett« soll<br />
diskutieren – ohne, dass die Vertretung<br />
schaffen. Hierbei steht die inhaltliche,<br />
sollen die inhaltlichen Vorstellungen<br />
Folgendes ermöglichen:<br />
einer Struktur im Vordergrund des<br />
themenbezogene Arbeit klar im<br />
der Jugendlichen zu landespolitischen<br />
Eigene Ideen werden formuliert,<br />
Handelns steht.
OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />
66 67<br />
><br />
Ich finde es sehr nett,<br />
dass ich an der 2. DJK<br />
teilnehmen konnte.<br />
Schwierig fand ich die<br />
Rahmenbedingungen. Leider<br />
ist nicht klar gewesen,<br />
welchen Stellenwert<br />
die<br />
Konferenz in<br />
der Politik<br />
hat. Ich habe<br />
aber das<br />
Gefühl, dass<br />
das Weißbuch<br />
super wichtig<br />
ist und dass<br />
die Diskussion<br />
sehr viel bei<br />
den TeilnehmerInnen<br />
bewirkt<br />
hat. Ich werde<br />
sehr viele<br />
Ideen mit nach<br />
Hause nehmen.<br />
Ich habe mich<br />
hier sehr wohl<br />
gefühlt und<br />
möchte mich<br />
für die Wärme<br />
und Herzlichkeit<br />
bedanken.<br />
Bastian T.<br />
Köhlen<br />
Ein wichtiger Punkt, den die (Jugend-)<br />
Politiker noch lernen müssen, ist,<br />
dass Jugendliche selbst an der<br />
Umsetzung ihrer Ideen beteiligt sein<br />
wollen. Dieses Ziel soll »Schritt für<br />
Schritt« in allen Politikbereichen<br />
umgesetzt werden.<br />
> Jugendbeteiligung<br />
4. Hintergrund<br />
Wir sind Jugendliche, die im Rahmen<br />
des »Prozesses zur Erstellung eines<br />
Europäischen Weißbuches zur Jugendpolitik«<br />
die Deutsche Jugendkonferenz<br />
im Mai 2000, eine Vorbereitungskonferenz<br />
für Paris, die Europäische<br />
Jugendkonferenz in Paris im Oktober<br />
2000 und beim Feedback am 24.<br />
November 2000 beim »Task Force-<br />
Treffen« zur europäischen Jugendpolitik<br />
im BMFSFJ beteiligt waren.<br />
Des Weiteren stützen sich unsere<br />
Überlegungen auf die Teilnahme am<br />
Treffen der Europäischen Jugendminister<br />
am 09. November 2000 in Brüssel<br />
und der Abschlusskonferenz der Weißbuchkonsultationen<br />
in Umea (Schweden)<br />
vom 16. bis 18. März 2001.<br />
Die guten inhaltlichen Ergebnisse der<br />
DJK (www.u26.de) motivieren, um<br />
diese Art der Beteiligung fortzusetzen.<br />
Die DJK war die Vorbereitung für die<br />
Europäische Jugendkonferenz – somit<br />
wurde auch ein Anreiz zur konstruktiven<br />
und gewissenhaften Arbeit und<br />
Diskussion geboten.<br />
Diese Erfahrungen veranlassten uns,<br />
während des »Pfingsttreffens zur<br />
<strong>JUGEND</strong>GREMIEN<br />
Jugendbeteiligung 2001« dieses<br />
Konzept für eine andere Art der<br />
Jugendbeteiligung innerhalb der<br />
Bundesrepublik Deutschland zu entwickeln<br />
und zu formulieren.<br />
Wir sind der Meinung, dass Jugendliche<br />
die besten Experten in ihren<br />
Belangen sind!<br />
5. Die Organisation und Finanzierung<br />
Die Jugendkonferenzen auf Landesebene/Bundesebene<br />
(»Jugendkabinett«)<br />
Dauer: mindestens fünf Tage<br />
Alter: 15 – 25 Jahre<br />
Voraussetzungen für die Teilnahme:<br />
- eine eigene Meinung<br />
- Interesse an inhaltlicher politischer<br />
Arbeit<br />
- inhaltliche Vorbereitung<br />
- eine kurze Bewerbung<br />
Organisation:<br />
- durch Jugendliche<br />
- unterstützt von Bestehenden Landes-<br />
und Bundesstrukturen<br />
Finanzierung:<br />
aus Landesmitteln/Bundesmitteln<br />
Formuliert von:<br />
Peter Böttcher, Matthias Böhning,<br />
Louisa Luckert, K. Johanna Muley,<br />
Manuela Paulick, Mark-Daniel Rentschler<br />
Einberufen hat:<br />
Mark Daniel Rentschler, Christoph<br />
Kimmerle<br />
Teilgenommen haben:<br />
Johanna Muley, Sophie Bleich, Karsten<br />
Dorges, Susanne Neefe, Christoph<br />
Kimmerle, Stephan Groschwitz, Eric<br />
Schley<br />
POLITISCHE FORDERUNGEN<br />
Hunger<br />
Was war?<br />
Findung einer Initiativgruppe zum<br />
Thema »Hummelstärkung – effektiv<br />
& real«.<br />
Essen, also das eigentliche Ziel der<br />
Gruppe.<br />
Theoretische Diskurse zu den<br />
Themen:<br />
• EU/<strong>Europa</strong> > Fazit: Wir sind gegen<br />
Wirtschaftsimperialismus.<br />
• Weißbuch (theoretisch) > Fazit:<br />
Es wurde noch ein bisschen klarer.<br />
• Tagesplanung > Fazit: Schauen wir<br />
mal, was die Workshops/Arbeitsphasen<br />
so bieten.<br />
• Geschichtsüberblick (KJHG/JWG) im<br />
Zusammenhang mit in der Verfassung<br />
verankerten Partizipationsmöglichkeiten<br />
seit der Weimarer Republik<br />
bis heute > Fazit: Wir sind gegen<br />
bespaßende Jugendkonferenzen.<br />
Einberufen hat:<br />
Karsten Dörges, Anja Heinke<br />
Teilgenommen haben:<br />
Eric Schley, Eva Ente, Anna Metzger,<br />
Stephan Groschwitz, Andreas Schwarz<br />
Querschnittspolitik<br />
Was war?<br />
Querschnittspolitik bedeutet: An allen<br />
Bereichen der Gesellschaft teilhaben<br />
können; Jugend-mainstreaming<br />
(Hürde zwischen Jugendlichen und<br />
Erwachsenen abbauen; Jugendliche<br />
sollen keine Exoten mehr sein,<br />
sondern normaler Bestandteil eines<br />
Entscheidungsprozesses); Transparenz<br />
gefordert (Beschlüsse und Forderungen<br />
verständlich aufbereiten);<br />
Jugend gehört die Zukunft;<br />
Forderungen:<br />
Abbau der »Hürde« zwischen Jugendlichen<br />
und Erwachsenen<br />
1. Information<br />
• »Sabine Christiansen« für Jugendliche<br />
• nicht abschreckende Informationsmittel,<br />
z.B. Jugendzeitungen<br />
• Diskussions-Chats<br />
• Möglichkeit zur Teilnahme an Maßnahmen<br />
der Erwachsenenbildung<br />
2. Geld<br />
• bei Veranstaltungen, Kongressen<br />
und Fortbildungen<br />
• »Nichtverdiener« unterstützen<br />
(finanziell)<br />
3. Sprache<br />
• »Jugenddolmetscher«<br />
Normalsprache Fachsprache<br />
4. Patenschaften<br />
• Politiker > Projekte (nicht Schirmherren)
OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />
68 69<br />
POLITISCHE FORDERUNGEN<br />
>Ich bin der Meinung, dass die 2. DJK ein echter<br />
Erfolg war. Dafür sind nicht zuletzt die Jugendlichen,<br />
sondern auch der Veranstalter Hans-Georg<br />
Wicke verantwortlich! Danke schön!<br />
Andreas Schäfer<br />
Forderungen:<br />
Erwachsenen-Partizipation<br />
Mahnruf an die Politik<br />
Veränderung der Grundsätze zur<br />
Jugendliche sollen effektiv in Entscheidungen<br />
aller Politikbereiche<br />
eingebunden werden.<br />
Was war?<br />
Problem:<br />
Was war?<br />
Aufforderung an alle Politiker, ihr<br />
Modernisierung öffentlichen Handelns<br />
Was war?<br />
1. Information<br />
Bei Erwachsenen gibt es ein Beteili-<br />
Verständnis von Demokratie zu über-<br />
1. Offenheit wird zu:<br />
• politische Konzepte müssen<br />
gungsdefizit<br />
denken. Denn Demokratie heißt<br />
Gegenseitigkeit. Jugendlichen muss Information über alle<br />
verständlich aufbereitet werden<br />
kritische Zusammenarbeit, um<br />
Politikbereiche der EU zugänglich sein (in geeigneter<br />
2. Anhörung<br />
Ziel:<br />
gemeinsame Ziele zu erreichen. Es<br />
Form); in gleicher Weise muss der EU Information über die<br />
• Anhörung von Jugendlichen als<br />
Jugendliche unterstützen Erwachsene<br />
muss eine Basis geben, auf der sach-<br />
Lebenswelten und Meinungen Jugendlicher zugänglich<br />
Experten in Jugendfragen<br />
in der stärkeren Beteiligung an ihrer<br />
politische Zusammenarbeit gewähr-<br />
sein.<br />
• Meinungsumfragen in Schulen, die<br />
Umwelt<br />
leistet ist und funktioniert. Ursache<br />
2. Partizipation:<br />
vorgestellt werden<br />
ist, dass wichtige Ziele und Projekte<br />
Alle Ebenen (europäisch, national, lokal) verpflichten sich,<br />
3. Einbindung<br />
Weg:<br />
durch Wahlpolitik zerstört oder<br />
die Jugendlichen zu konsultieren und sie in alle Entschei-<br />
• Jugendrat in jedem Ministerium<br />
Beteiligungskampagnen für<br />
gehemmt werden, die im Sinne aller<br />
dungen sowie ganz allgemein in das Leben ihrer Gemein-<br />
(12 Leute) > freiwillige Wahlen<br />
Erwachsene<br />
so schnell und effektiv wie möglich<br />
schaft einzubeziehen. Die Jugendlichen haben Vorstellun-<br />
• jede Entscheidung muss mit dem<br />
• politische Bildung für Erwachsene<br />
zusammen realisiert werden müssen.<br />
gen und Ideen zu einem gemeinsamen <strong>Europa</strong>.<br />
Jugendministerium gegengecheckt<br />
• Jugendliche studieren die<br />
Wir fordern kritische und produktive<br />
Diesen Vorstellungen und Ideen muss Raum zur Umset-<br />
werden<br />
erwachsene Lebenswelt<br />
Zusammenarbeit, keine Hasstiraden<br />
zung und Weiterentwicklung gegeben werden, um europäi-<br />
• Ministerium muss die Meinung und<br />
Sicht der Jugendlichen erfragen und<br />
Einberufen hat:<br />
und gegenseitige Deformierung. Die<br />
Lösung der gemeinsamen Probleme<br />
sche Zukunft aktiv zu gestalten.<br />
3. Verantwortlichkeit:<br />
wiedergeben<br />
Einberufen hat:<br />
Jona Hölderle<br />
Teilgenommen haben:<br />
Arne Baltissen, u. a.<br />
muss immer im Vordergrund stehen,<br />
nicht die Ausdehnung des eigenen<br />
Machtbereiches.<br />
Es muss eine strukturierte Form ...]<br />
Diese Form muss transparent sein<br />
4. Entschlossenheit/Verbindlichkeit:<br />
Katrin Hünemörder<br />
Teilgenommen haben:<br />
Einberufen hat:<br />
EU, Nationen, Länder und Kommunen<br />
tragen die Entscheidungen und<br />
Dominique Hitz, Sandra Elend,<br />
Arne Baltissen, Mike Schneider,<br />
Robin Krause<br />
Teilgenommen haben: k. A.*<br />
verpflichten sich diese umzusetzen.<br />
Sollte dies nicht gelingen, liegt die<br />
Thomas Jensch, Jona Hölderle, Simon<br />
Sorgfaltspflicht bei der nächsthöheren<br />
Hillmann, Peter Böttcher, Laura de<br />
Ebene.<br />
Paz, Lidia de Paz<br />
• Die Punkte Effektivität und Kohärenz<br />
werden gestrichen.<br />
Einberufen hat: k. A.*<br />
Teilgenommen haben:<br />
Kathrin Groth, Christin Müller,<br />
Claudia Möller, Bastian T. Köhlen,<br />
Pia Schanne, Johannes Kimmerle,<br />
Elisabeth Petereit, Katrin Hünemörder,<br />
Martina Sauermann, Friederike<br />
Ditzen, Celia Vogel
OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />
70<br />
71<br />
POLITISCHE FORDERUNGEN<br />
... aus »farbspiele?«:<br />
Alle sprechen über<br />
die Jugend<br />
BILDUNG IST VIEL MEHR<br />
ALS WISSEN<br />
Wahlalter senken<br />
Wie funktioniert Jugend-<br />
Studienbuch »Freizeitaktivitäten«<br />
Anerkennung des Ehrenamtes<br />
Was war?<br />
Pro<br />
politik? Eine kleine Einführung.<br />
von Ulf Glöckner<br />
– auch für Deutschland?<br />
Was war?<br />
Was war?<br />
Forderungen:<br />
• Wählen ist ein Grundrecht –<br />
Überall, wie auch hier in Weimar<br />
PRO-Argumente Studienbuch:<br />
• Bekanntmachung des »Beiblatts zum Zeugnis« durch<br />
Widerspruch im BG<br />
auf der 2. Deutschen Jugendkon-<br />
• Anerkennung ehrenamtlichen Enga-<br />
Flyer, Plakate, Informationsveranstaltungen und Internet<br />
• selbstständige Jugend<br />
ferenz, wird in Arbeitsgruppen<br />
gements/nichtformaler Bildung<br />
(vielleicht auch Fernsehen) in Schulen, Universitäten<br />
• Demokratie<br />
zum Thema diskutiert, werden<br />
• Motivation zum Ehrenamt<br />
> länderübergreifend<br />
• frühzeitige Einbindung von<br />
Programme durchgeführt, Sachver-<br />
• zeigt Schlüsselqualifikationen auf<br />
• Bekanntmachung der Jugendleitercard > Nutzungs-<br />
Jugendlichen<br />
ständige befragt und Forschungs-<br />
(»soft skills«) > hilft bei Einstieg<br />
möglichkeit vergrößern; Vergünstigungen (Mobilität...)<br />
• Politiker müssten sich mehr um<br />
vorhaben gefördert. Verantwortlich<br />
in Beruf<br />
Berücksichtigung und Anerkennung des Ehrenamtes<br />
die Jugend bemühen<br />
für diese Veranstaltungen ist das<br />
• Jugendliche werden angeregt, sich<br />
im Weißbuch<br />
Bundesministerium für Familie,<br />
Aktivitäten auch bestätigen zu lassen<br />
• Ausbau von »Freiwilligen Zentralen« > vgl. Infopoints<br />
Contra<br />
Senioren, Frauen und Jugend. Aber<br />
für Jugendliche in Frankreich<br />
• Jugendliche sind schlecht informiert<br />
wie werden die Resultate dieser<br />
Wie soll es aussehen?<br />
• Garantie der Leistungen des Landesjugendplanes<br />
• Jugendliche sind manipulierbar/<br />
Engagements umgesetzt? Nicht in<br />
verschiedene Kategorien:<br />
> Kostendeckung<br />
beeinflussbar (Medien/Eltern)<br />
erster Linie durch jugendbezogene<br />
• (langfristige) ehrenamtliche Tätig-<br />
• Entbürokratisierung der Freistellung von der Arbeit<br />
• Extreme Parteien könnten an Stärke<br />
Gesetze. Die legislative Arbeit<br />
keiten (z. B. Ämter, EFD)<br />
für ehrenamtliche Tätigkeiten<br />
gewinnen<br />
beschränkt sich im Großteil auf die<br />
• Teilnahme an Fortbildungen<br />
• Förderung der Ausweitung des rechtliches Schutzes<br />
federführende Betreuung bestehen-<br />
(Workshops, Seminare etc.)<br />
der Freiwilligenarbeit auch auf das Ehrenamt<br />
Bis zum Ende waren wir uns uneinig.<br />
Vom Wahlalter 0 Jahre bis 18 Jahre<br />
der Bundesgesetze, wie zum Beispiel<br />
das Gesetz zum Schutz der<br />
• Aktivitäten (z. B. Sportgruppe,<br />
Musikunterricht)<br />
Einberufen hat:<br />
waren alle Meinungen vertreten.<br />
Einberufen hat:<br />
Jugend in der Öffentlichkeit. Gesetze,<br />
die Interessen von Jugendlichen<br />
betreffen, werden also oftmals in<br />
• DIN A4 ausformulierte Bewertung<br />
der Bestätigung, lose Blätter<br />
Problem:<br />
Jeannette Werner<br />
Teilgenommen haben:<br />
Ragnhild Hoel, Sandra Hümer,<br />
Bastian T. Köhler<br />
Teilgenommen haben:<br />
anderen Bundesressorts erarbeitet.<br />
Die Ergebnisse der Diskussionen<br />
Wer ist autorisiert, die Aktivitäten zu<br />
bewerten und zu bestätigen?<br />
Pia Lünstroth, Sarah Nieber, Kathrin<br />
Frewell, Florian Ammerich, Carmen<br />
Heiko Koch, Martin Warland, Laura<br />
um BaföG oder Studiengebühren<br />
Wichtig:<br />
Bender, Jennifer Wickord<br />
Tilindyte, Gretje Treiber, Steffan<br />
muss z. B. das Bildungsministerium<br />
Wirtschaft (Arbeitgeberverbände etc.)<br />
Goschwitz<br />
aufnehmen. Das Jugendministerium<br />
müssen das Studienbuch anerkennen<br />
versteht seine Arbeit vor diesem<br />
Weitere Schritte zur Umsetzung:<br />
Hintergrund als Querschnittsaufgabe.<br />
• Projektgruppe bilden<br />
Der Kontakt zu anderen Bundesres-<br />
• mit »Nuortenakatemia« in Kontakt<br />
sorts, den Ländern und Gemeinden<br />
soll gewahrt werden. Das Bundesju-<br />
treten (über Erfahrungen in Finnland<br />
informieren)<br />
Einberufen hat:<br />
gendministerium arbeitet also weniger<br />
gesetzgebend, als fördernd und<br />
• Projekt an DBJR herantragen<br />
• Projekt dem BMFSFJ vorstellen<br />
Franziska Seel<br />
Teilgenommen haben:<br />
moderierend.<br />
• ansprechen: IHK, Industrieverbände,<br />
Kathrin Frewell, Hannah Vadas,<br />
Kirche, Gewerkschaften, Arbeit-<br />
Dennis Radtke, Julia Straub, Kathrin<br />
geberverbände etc.<br />
Groth, Tim Gemkow, Pia Schanne
OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />
72<br />
73<br />
ANMERKUNGEN ZUM DEUTSCHEN<br />
BILDUNGSSYSTEM<br />
Schulung von SchülerInnenvertretungen und<br />
Bewertung und Kontrolle von<br />
Bildungsbasis (1)<br />
• internationaler Kontakt zwischen<br />
Jugendparlamenten<br />
Lehrern/Professoren<br />
(Freitag, 14.00 Uhr)<br />
Schulen fördern<br />
• Qualitätskontrollen von Lehrern und<br />
Was war?<br />
Was war?<br />
Was war?<br />
Professoren (jährlich!)<br />
Was?<br />
• Bewertungen von Lehrern/Professo-<br />
Überlegung: Um europaweite Bil-<br />
- bis ans Ende des Lehrerdaseins<br />
Wirkungsvolle Partizipation ist untrennbar mit der Entwicklung<br />
ren durch Schüler/Studenten (alle)<br />
dungsbasis zu schaffen: erst einmal<br />
- Beurteilung schreiben > Konse-<br />
von Kompetenzen im Bereich Rhetorik, Kommunikation,<br />
> einheitliche Fragebögen, die von<br />
in Deutschland selbst organisieren!!!<br />
quenzen durchsetzen<br />
Rechtsgrundlagen, Öffentlichkeitsarbeit und Moderation ver-<br />
Experten aus Wissenschaft und<br />
> Schaffung einer Deutschen einheit-<br />
- Schülerumfragen zu Lehrern/Pro-<br />
bunden (Beispiele).<br />
Schülern entworfen wurden (regel-<br />
lichen Bildungsbasis, um dann mit<br />
fessoren<br />
mäßige Befragung)<br />
<strong>Europa</strong>-Bildung »Mit-gehen« zu können<br />
> Beamtentum im Lehrerberuf über-<br />
Wir fordern Qualitätsstandards und eine bessere Organisation<br />
• Schaffung eines unabhängigen Gre-<br />
arbeiten/einschränken!!!<br />
sowie den deutlichen Ausbau von Schulungsangeboten für<br />
miums, bestehend aus Schülern,<br />
1. Schulsystem: unser Vorschlag!<br />
• Anerkennung von Lehrern mit Lehr-<br />
SV-Mitglieder und Jugendparlamentarier. Es soll einen Anspruch<br />
Eltern, Lehrern, Fachwissenschaft-<br />
• bundesweites Zentralabitur<br />
amt-Abschluss in jedem Bundesland<br />
auf eine Schulung geben, die mehrtätig ist.<br />
lern > soll über Konsequenzen im<br />
• Unterschied zwischen Abendschula-<br />
> Niveau-Angleich<br />
Zuge der Bewertungen entscheiden<br />
bi und Schulabi machen!<br />
Wieso?<br />
• Stärkung der SV/SMV bzw. Fach-<br />
• Schulzeiteinigung auf zwölf Jahre<br />
> entsprechende Lehrerausbildung<br />
Stärkere und effektivere Beteiligung,<br />
schaften für reales Mitspracherecht<br />
mit Umschreibung der Lehrpläne<br />
Chancengleichheit soll erreicht werden.<br />
• Zusammenarbeit des Gremiums mit<br />
> deutsche Schulabgänger jünger/<br />
2. Bildungsbasis <strong>Europa</strong>-weit:<br />
SV/Fachschaften<br />
gleich alt<br />
• 1. Fortschritte: Bachelor/Master ><br />
Wie?<br />
• Konsequenzen der Bewertungen:<br />
• in allen Bundesländern:<br />
BRAVO! > Mobilität zwischen Unis<br />
SV: Schulung auf Landesebene durch<br />
> spezielle Fortbildungen, Lohn-<br />
a) Grundschule: 1. – 5. Klasse ><br />
in <strong>Europa</strong><br />
schulexterne Kräfte. Einbezug Ex-<br />
kürzungen, Kündigung<br />
GrundschullehrerIn schreibt Zeugnis<br />
• wir fordern: Anerkennung von<br />
Aktiver. Qualifikation zur Weitergabe<br />
• Abschaffung der Verbeamtung?<br />
+ Empfehlung mit Nachdruck für<br />
verschiedenen Diplomen, z. B. Fach-<br />
innerhalb der Schule (z. B. Zwölft-<br />
best. Schüler für weiteren Schulweg:<br />
hochschulen Deutschland (ECTS)<br />
klässler > Siebtklässler). Auch Ver-<br />
Fortbildung:<br />
b) Hauptschule oder Realschule<br />
> Anrechnung von Studienleistung<br />
trauenslehrer müssen geschult werden.<br />
• Didaktik, neue Medien, Fachent-<br />
oder Gymnasium! (Wegfall der<br />
> Chancengleichheit! Mobilität!<br />
wicklung, Ausbildung von demo-<br />
Gesamtschule)<br />
Europäische Integration!<br />
Bei Jugendparlamenten muss die<br />
kratischem Bewusstsein, Aufklä-<br />
• in Grundschule: Einführung von<br />
• Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeit<br />
Schulung in den Kosten von Anfang<br />
rung über SV-Arbeit<br />
zwei Fremdsprachen: 3. Klasse,<br />
in Beziehung zu Osteuropa gleichstel-<br />
an mit einkalkuliert werden. Außer-<br />
• mehr Kontrolle von Dozenten an<br />
5. Klasse: Entscheidung für Sprach-<br />
len (z.B. Problem: Medizinabschluss<br />
demist regionale Vernetzung und<br />
Universitäten<br />
angebot liegt bei den Schulen<br />
aus Osteuropa wird in Deutschland<br />
Praxisaustausch notwendig. Es muss<br />
Literatur zur SV-Arbeit bzw. Jupas<br />
Einberufen hat:<br />
• Klassenstärke: höchstens 20 Schüler<br />
zwei Praktika à drei Wochen<br />
nicht gleichwertig anerkannt!)<br />
geben.<br />
Einberufen hat:<br />
Katja Benemann, Annika Rolf<br />
Teilgenommen haben:<br />
Jonas Schramm, Christina Peters,<br />
(8. Klasse/11. Klasse)<br />
- von Schülern frei wählbar<br />
- Praktikumsmappe ist zu erstellen<br />
Einberufen hat: k. A.*<br />
Teilgenommen haben:<br />
Juliane Wernicke, Oliver Wernersbach,<br />
Christian Edom<br />
Teilgenommen haben:<br />
Jan Thorbecke, Melanie Hanisch,<br />
Franzi Luhn, Monika Reichelt,<br />
- diese sind neben gewöhnlicher<br />
Bewerbung an Uni/Ausbildungs-<br />
Claudia Möller, Daniel Lange,<br />
Claus Becker, Anne Russig, Patricia<br />
Martin Warland, Stephan Weger,<br />
Thomas Hämpel, Friederike Ditzen,<br />
platz weitere beiliegende vorzuzei-<br />
Geuther, Johanna Brandt, Mario Weiss,<br />
Margarete Jacob, Jonas Schramm<br />
Christin Müller, Kattrin Glöckler<br />
gende Belege!<br />
Kira Kaslack
OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />
74<br />
75<br />
>Hallo,<br />
vielen Dank<br />
für die gut<br />
organisierten<br />
und sehr spannenden<br />
Tage<br />
in Weimar!<br />
Von dieser<br />
2. DJK werde<br />
ich viel mitnehmen<br />
können,<br />
um mich auch<br />
weiterhin in<br />
die politische<br />
und gesellschaftliche<br />
Arbeit einbringen<br />
zu<br />
können.<br />
Johannes<br />
Steenpaß<br />
Förderungsmöglichkeiten<br />
für Studium und Ausbildung<br />
in und aus <strong>Europa</strong><br />
Was war?<br />
Meinungen:<br />
• zu viele Hürden (Behörden etc.)<br />
• fehlende Förderungsmöglichkeiten<br />
für Vollstudium im Ausland<br />
• fehlende Anerkennung von<br />
Abschlüssen<br />
• Aufenthaltsgenehmigung ...<br />
• fehlende Flexibilität; Widerspruch:<br />
Mobilität gefordert, aber kaum<br />
umsetzbar<br />
• fehlende Information<br />
• außerhalb fester Ausbildungsstrukturen<br />
kaum Unterstützung von Auslandsaufenthalten<br />
(Praktika etc.)<br />
• fehlende einheitliche Strukturen<br />
(Aufnahmekriterien etc.)<br />
Forderungen:<br />
• Stipendienprogramme für Vollstudium<br />
in <strong>Europa</strong><br />
• Angleichung/Anerkennung von<br />
Abschlüssen<br />
• einheitliche Kriterien (Aufnahme,<br />
Sprachtests, Anmeldungsfristen<br />
etc.)<br />
• deutliche Aufwertung von sozialen<br />
Kompetenzen bei Studienplatz- und<br />
Ausbildungsplatzvergabe (nicht nur<br />
NC, sondern auch Persönlichkeit!)<br />
• Abbau von bürokratischen Hürden<br />
(Aufenthaltsregelungen u. ä.)<br />
• weiteres Angebot an Finanzierungsmöglichkeiten<br />
• Flexibilität: Anerkennung von einzelnen<br />
Semestern im Ausland<br />
ANMERKUNGEN ZUM DEUTSCHEN<br />
BILDUNGSSYSTEM<br />
• Mobilität: Interesse wecken, Anreize<br />
schaffen, mehr Studenten ins<br />
Ausland schicken, mehr Partnerschaften<br />
zwischen Universitäten!!<br />
• außerhalb fester Ausbildungsstrukturen<br />
Unterstützung von Aufenthalten<br />
(Praktika, Trainee-Programme)<br />
• Transparenz<br />
• Informationen:<br />
- Bündelung<br />
- Überschaubarkeit z.B. durch Schule<br />
- Informationszentren und andere<br />
öffentliche Einrichtungen<br />
- bessere individuelle Beratung<br />
- stärkere Vernetzung von<br />
involvierten Institutionen<br />
Einberufen hat:<br />
Laura Tilindyte<br />
Teilgenommen haben:<br />
Julia Straub, Hannah Vadas, Regine<br />
Hornung, Hanna Mössner, Nike<br />
Landsberg, Patricia Geuther, Lara Peter<br />
Das deutsche Bildungssystem<br />
Was war?<br />
Probleme:<br />
• hohes Abschlussalter<br />
• Struktur > soziale Ungleichheit/<br />
mangelnde Chancengleichheit<br />
• Unpersönlichkeit von Schule<br />
• unmotivierte/unqualifizierte<br />
Lehrer/fehlende Fortbildung<br />
• mangelnde Mitbestimmung durch<br />
Schüler<br />
• Evaluierung nicht vorhanden<br />
• keine Vermittlung von Lebenskompetenz/Schlüsselqualifikationen<br />
Lösungen:<br />
• Persönlichkeitsbildung in Kita<br />
(Demokratie-Kindergarten) und<br />
Grundschule, mehr Koordination/<br />
Koordination zwischen Schulformen/Uni<br />
etc.<br />
• kleine Klassen, reformierte Lehrmethoden,<br />
fächerübergreifend,<br />
praxisnah, offenes Schulsystem<br />
(Pflichtpraktika), Öffnung von<br />
Schule > freie Träger in Schule<br />
• Autonomie von Schule<br />
• flexible Lehrpläne<br />
• lebenslanges Lernen<br />
• offenes Schulsystem (Einbindung<br />
von Experten)<br />
• Unterstützung und Förderung der<br />
außerschulischen Jugendbildung<br />
(Anerkennung)<br />
Einberufen hat:<br />
Celia Vogel, Regine Hornung<br />
Teilgenommen haben:<br />
Hakan Tosuner, Monika Reichelt,<br />
GLEICHE CHANCEN FÜR<br />
DICH UND MICH –<br />
WIR NEHMEN INTEGRATION ERNST<br />
Jugendarbeitslosigkeit<br />
Was war?<br />
Kontrollierte und ausgewähltere Aufteilung der Gelder<br />
für Arbeitsmarktpolitik.<br />
ABM<br />
Forderungen:<br />
• sinnvollere Verteilung von ABM-Maßnahmen (Auswahl<br />
der Stellen nach Beruf, Interessen > besseres Mitspracherecht<br />
des Arbeitslosen bei der Auswahl)<br />
• Kontrolle, ob die Gelder auch genutzt werden und<br />
an den richtigen Stellen ankommen (zum Beispiel für<br />
Materialien, Werkzeuge, ...)<br />
• Möglichkeit in Betrieben eine ABM zu machen, wo<br />
man die Chance hat, auch fest eingestellt zu werden<br />
Umschulungen/Weiterbildungen:<br />
Forderungen:<br />
• Ausbildung sollte tiefgründiger und der normalen<br />
betrieblichen Ausbildung gleichgestellt werden<br />
> inhaltlich (eventuell zwei Jahre dauern)<br />
• Eingangsvoraussetzung sollte eine Bewerbung mit<br />
Gespräch und eventuell Motivationstest sein<br />
Arbeitsämter:<br />
• qualifizierteres und motivierteres Personal<br />
• transparentere und anschaulichere Beratung<br />
Einberufen hat:<br />
Judith Andrich, Anja Haupt<br />
Teilgenommen haben:<br />
Dennis Radtke, Claudia Möller, Regine Hornung,<br />
Sybille Schmid<br />
Katrin Hünemörder, Kathrin Frewell,<br />
Anna Metzger, Robin Krause, Michael<br />
Wamposzyc, Elisabeth Petereit,<br />
Martina Sauermann
OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />
76<br />
77<br />
BEKÄMPFUNG VON<br />
RASSISMUS<br />
... aus »farbspiele?«:<br />
Keine Quotenkinder<br />
Bekämpfung des Rassismus<br />
Bekämpfung des Rassismus<br />
(Fortsetzung der Debatte über<br />
Was war?<br />
Rassismus)<br />
Feststellungen:<br />
1. Es liegt in der Natur des Menschen, Angst vor allem Was war?<br />
Fremden zu haben.<br />
Forderung II:<br />
2. Daraus resultieren Vorurteile gegen Andersdenkende/ • kontinuierlicher Bildungsweg zur<br />
-aussehende/Angehörige anderer sozialer Gruppen.<br />
Bekämpfung der Vorurteile gegenüber<br />
Minderheiten:<br />
3. All dies sind Formen des Rassismus.<br />
> Änderung problematischer Inhalte<br />
Forderungen:<br />
in Schulbüchern bezüglich diskriminierender<br />
Darstellungen<br />
1. Abbau der Vorurteile schon während der frühen Sozialisation.<br />
> Teilnahme an Exkursionen zum<br />
2. Bessere Ausbildung von PädagogInnen (Ki-Ga-ErzieherInnen,<br />
LehrerInnen) > bessere Sensibilisierung bezüglich Schulen<br />
Kennenlernen anderer Kulturen in<br />
dieser Problematik.<br />
> attraktivere Austauschangebote<br />
3. Etablierung eines allgemeinen integrativen Schulsystems, für junge Leute<br />
unterstützend dazu:<br />
> einheitlicher Unterricht in Bezug<br />
- Einbeziehung der Medien und der Öffentlichkeit<br />
auf die Weltgeschichte, der das Ziel<br />
- Förderung von Austausch- und Begegnungsmaßnahmen hat, jedem Schüler die zusammengefasste<br />
(nicht verfälschte!)<br />
- kontinuierliche Beschäftigung mit der Thematik in allen<br />
Bereichen des öffentlichen Lebens<br />
Geschichte der einzelnen Länder der<br />
Welt nahe zu bringen<br />
Einberufen hat:<br />
> Schulen auffordern, Projekte<br />
Hông Diêp Ngnyen, Christoph Rath<br />
gegen Rassismus zu planen und<br />
Teilgenommen haben:<br />
vorzustellen<br />
viele nette, interessierte und engagierte Menschen<br />
• Vorurteile gegenüber fremden Kulturen<br />
durch Teamgeist mit sportlichem<br />
Hintergrund verdrängen > Integrationsarbeit!<br />
• PolitikerInnen auffordern, dass die Politik Projekte gegen Rassismus<br />
stark unterstützt, so dass das Thema in den Mittelpunkt gerückt wird!<br />
Einberufen hat:<br />
Hông Diep Nguyên, Christoph Rath<br />
Teilgenommen haben:<br />
Nicole Dathe, Gezginci Muharrem, Anja Neeland, Hanna Katthöver,<br />
Anne-Gisele Nimbona, Dominique Hitz, Katharina Gröber, Ragnhild<br />
Hoel, Gero Boss, Aiko Schulte, Cindy Rothbauer, Sandra Barthel, Juliane<br />
Haag, Sebastian Sooth, Manfred Böring<br />
Mwangi und Mohamad haben’s<br />
schwer in Deutschland,<br />
leben in einer Gegend, in<br />
der rechtsextreme Übergriffe<br />
fast zum Alltag<br />
gehören. Im EU-Weißbuch<br />
sehen sie ihre Hoffnungen:<br />
auf Chancengleichheit,<br />
Offenheit und Toleranz.<br />
von Maximilian Kall<br />
le Komponente – die der sozialen<br />
Gerechtigkeit. »Ich kann in<br />
Deutschland dieselbe Schule besuchen<br />
wie ein deutscher Jugendlicher,<br />
dieselbe oder möglicherweise<br />
eine bessere Ausbildung<br />
haben, und wenn ich einen Job<br />
suche, wird der Deutsche vorgezogen.<br />
Erstmal sollen die Deutschen<br />
ran«, erklärt der Zehntklässler.<br />
»Da gibt es keine Gerechtigkeit.«<br />
Fürchterlich bürokratisch verklausuliert<br />
klingt’s, wenn Beamte von Ver-<br />
Nein, in Deutschland sei er nicht<br />
Es klingt, als habe er resigniert.<br />
teilungsschlüsseln reden. Gemeint glücklich, sagt Mwangi. Im Umgang<br />
sind hier Auflagen des Bundesjugendministeriums:<br />
Verschiedene<br />
schen die Schlimmsten in <strong>Europa</strong>.<br />
mit Ausländern seien die Deut-<br />
Regionen, Altersgruppen und gesellschaftlich-soziale<br />
Hintergründe müs-<br />
»Ich bin mit einem Kumpel unter-<br />
Ein noch fast harmloses Beispiel:<br />
sen sich auf der Konferenz wieder wegs, möchte von jemandem auf<br />
finden. »Es ist schwierig, die ganze der Straße Feuer und höre mir an<br />
Bandbreite der deutschen Jugend einzubinden«,<br />
sagt Hans-Georg Wicke, der Gesamtschüler aus Fürsten-<br />
›Verpiss Dich, Du Penner‹ «, erzählt<br />
Leiter der Deutschen Agentur <strong>JUGEND</strong> walde.<br />
von <strong>JUGEND</strong> für <strong>Europa</strong> und Organisator<br />
der 2. Deutschen Jugendkonferenz.<br />
»Wir haben uns bemüht speziell ten«<br />
»Wir sind nicht verschiedene Plane-<br />
Minderheitengruppen anzusprechen«,<br />
erklärt Wicke. Haupt- und Realschüler Über ein Forum in Strausberg bei<br />
oder Jugendliche mit nicht-deutschem Berlin hat der 18-Jährige vom EU-<br />
Hintergrund seien nicht in den normalen<br />
Kontingenten organisiert. Die<br />
was hatte ich mitbekommen, hier<br />
Weißbuch erfahren. »Ein bisschen<br />
müsse man gesondert ansprechen.<br />
in Weimar habe ich aber erst verstanden,<br />
worum’s eigentlich geht«,<br />
Ergebnis: Von insgesamt rund 200<br />
Konferenzteilnehmern sind 14 Migrantenkinder<br />
und etwa 20 Haupt- und Real-<br />
meint Mwangi. Er wolle Kontakt zu<br />
schüler sind nach Weimar gekommen.<br />
perfekte<br />
Mwangi kommt aus China. Heute lebt er >Eine<br />
Organisation kann<br />
mit seiner Familie in Berlin-Fürstenwalde.<br />
so entspannend<br />
Das europäische Weißbuch zur Jugendpolitik<br />
hat für den 18-Jährigen eine speziel-<br />
Simon<br />
sein...Respekt!<br />
Hillmann
OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />
78<br />
79<br />
DROGENPOLITIK<br />
CHANCENGLEICHHEIT<br />
Fortsetzung...<br />
Vernünftige und ehrliche Drogen-<br />
Drogenprävention<br />
Wie kann Chancengleichheit praktiziert werden?<br />
jungen Leuten, mit möglichst<br />
vielen sprechen, sich informieren<br />
über Projekte für Chancengleich-<br />
politik in <strong>Europa</strong><br />
Was war?<br />
Was war?<br />
Erläuterung der Thematik. Es wurden<br />
Was war?<br />
Chancengleichheit wird als selbstverständliches Ziel<br />
heit und gegen Rassismus.<br />
• Vorstellung der Anwesenden<br />
folgende Forderungen für eine sinn-<br />
propagiert, ... aber ... Chancenungleichheit in Bildung,<br />
Hoffnung zieht Mwangi aus einem<br />
• Einführung in die Thematik durch<br />
volle Drogenprävention aufgestellt:<br />
Beschäftigung, Wehrdienst, (Politik, Familie)<br />
europäischen Dialog zwischen<br />
die Moderatoren und Darstellung<br />
1. Bildung:<br />
Jugendlichen mit den verschieden-<br />
der derzeit praktizierten Drogen-<br />
• Beratung durch neutrale Institutionen<br />
• Ungleichheit durch: Lernschwäche, Finanzierung<br />
sten sozialen Hintergründen und<br />
politik in Deutschland<br />
• regelmäßige Drogenpräventionstage<br />
(Nachhilfe), unterschiedliche soziale Schichten<br />
verknüpft sie – etwas pathetisch –<br />
• Allgemeiner Gedanken-, Meinungs-<br />
(mindestens einmal pro Schuljahr<br />
• Ausgleich durch: staatlich geförderte spezielle<br />
mit seinem persönlichen Schicksal.<br />
und Erfahrungsaustausch<br />
und Klasse)<br />
Therapien, Nachmittagsbetreuung (Hort)<br />
»Was wir in <strong>Europa</strong> schaffen, müs-<br />
• Festlegung der einheitlichen Wün-<br />
• verpflichtende regelmäßige Weiter-<br />
> die Chance haben viel auszuprobieren und Sport,<br />
sen wir irgendwann auch über<br />
sche und Forderungen der Beteiligten<br />
bildung für Menschen, die mit<br />
Musik etc. zu praktizieren<br />
<strong>Europa</strong> hinaus anpacken. Wir sind<br />
• Diskussion über das endgültig<br />
Jugendlichen arbeiten<br />
»Förderung des ‘unmusikalischen’ Kindes«?<br />
nicht verschiedene Planeten, wir<br />
erwünschte Ziel in der Drogenpolitik<br />
• objektive Substanzinformationen<br />
> Frauen mit Kindern haben so die Möglichkeit ihren<br />
sind eine Welt.«<br />
• Einteilung der Forderungen in drei<br />
(auch von staatlicher Seite)<br />
Beruf auszuüben (ehrenamtlich tätige Eltern können<br />
Mohamad ist vor eineinhalb Jahren<br />
Bereiche:<br />
• Präventionsprogramme und Präven-<br />
Mensa, Freizeitaktivität ermöglichen, auch EVS > in<br />
mit seiner Familie aus Afghanistan<br />
1. Neutrale, wissenschaftlich-medi-<br />
tion direkt in der Szene<br />
Nürtlingen klappt’s!!)<br />
geflohen. Der 15-Jährige ist zusam-<br />
zinisch belegte Aufklärung über ver-<br />
• Beachtung neuester wissenschaft-<br />
2. Beschäftigung<br />
men mit Mwangi nach Weimar<br />
schiedenste Drogen in allen Schich-<br />
licher Erkenntnisse<br />
• hauptsächlich Unterschiede in Gehalt und Perspekti-<br />
gekommen. Er ist mehrfach Opfer<br />
ten und Bereichen der Bevölkerung<br />
• Zulassung von »Drug-checking«<br />
ven bei Männern und Frauen. »Die Frauen kriegen ja<br />
von Neonazi-Übergriffen geworden,<br />
2. Drogen mit weichem Konsum-<br />
(chemische Analyse der Substanzen,<br />
sowieso sofort Kinder!«<br />
wurde zusammengeschlagen, ist<br />
muster legalisieren, allgemeinen<br />
um Gesundheitsgefahren zu ver-<br />
> (jungen) Frauen muss es ermöglicht werden, neben<br />
geflohen. »Rassismus muss endlich<br />
Drogengebrauch und dessen Verfol-<br />
mindern)<br />
Kindererziehung den Beruf auszuüben!!<br />
raus aus den Köpfen«, sagt<br />
Mohamad. Auch er besucht eine<br />
gung liberalisieren<br />
3. Endgültiges Ziel: Allgemeine,<br />
Einberufen hat:<br />
> Quoten in der Politik (wie in Frankreich) sind<br />
langfristig vielleicht okay!<br />
Gesamtschule in Fürstenwalde.<br />
»Fürstenwalde ist schlimm, wenn<br />
freie Drogenabgabe in Drogenfachgeschäften<br />
mit ähnlichen Auflagen<br />
Melanie Quatz<br />
Teilgenommen haben:<br />
3. Wehrdienst<br />
»Freiwilligendienst« als Zwang (!) für alle > dagegen<br />
ich in Berlin bin, habe ich nicht<br />
wie Verkauf von Medikamenten<br />
Marc Spies, Sebastian Crusius,<br />
spricht: BRD-Jugendliche sind zu alt, wenn sie die Aus-<br />
solche Angst«, meint er. Die<br />
Deutsche Jugendkonferenz wecke<br />
Einberufen hat:<br />
Gezginci Muharrem, Andreas Schäfer,<br />
Karina Franz, Regina Stoppel, Regine<br />
bildung beendet haben.<br />
Hoffnung bei ihm, dass man etwas<br />
tun könne – durch einen Dialog,<br />
durchs miteinander in Kontakt<br />
Maria Kielholz, Melanie Quatz<br />
Teilgenommen haben:<br />
Claudia Möller , Vivian Dehn, Andrea<br />
Hornung, Christoph Rath, Stefanie<br />
Henecke, Paul Prasser, Gretje Treiber,<br />
Maria Kielholz<br />
... viel zu wenig Zeit!!!<br />
Einberufen hat:<br />
kommen. »Das Weißbuch ist<br />
Zukunft«, erklärt Mohamad. Ob es<br />
Strube, Anja Haupt, Paul Prasser, Kira<br />
Kaslack, Björn Gröger, André Berlage,<br />
Leila Sen<br />
Teilgenommen haben:<br />
für ihn in Deutschland eine<br />
Joachim Kreutzer, Manfred Bröring,<br />
Laura de Paz, Dominique Hitz, Johanna Brandt, Maier,<br />
Zukunft gebe? Nein, sagt er. In<br />
Andreas Schäfer, Stefanie Henecke,<br />
Lea Maag, Sandra Elend, Lidia de Paz, Carmen Bender<br />
London habe er einen Onkel: »Da<br />
Gretje Treiber, Frederik Röder, Bastian<br />
zu leben wäre ein Traum.«<br />
T. Köhlen
OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />
80<br />
81<br />
INTEGRATION VON BEHINDERTEN <strong>JUGEND</strong>LICHEN<br />
CHANCENGLEICHHEIT<br />
Aus persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen<br />
Thema: Behinderte im Weißbuch<br />
Integration behinderter Kinder<br />
• Einzelförderung der besonders<br />
auf die Situation von Jungen und Mädchen/Frauen<br />
berücksichtigen<br />
und Jugendlicher.<br />
Leistungsschwachen sowie der<br />
und Männern und deren Stellung in der Gesellschaft<br />
schließen: Geschlechterverhältnisse – aus unserer<br />
Was war?<br />
Was war?<br />
besonders Leistungsstarken muss<br />
in allen Schulstufen verstärkt wer-<br />
Sicht<br />
Definition: Menschen, die geistig<br />
Gründe für die Integration behinder-<br />
den > Frontalunterricht muss<br />
Was war?<br />
bzw. körperlich eingeschränkt sind.<br />
ter Menschen:<br />
• Sozialkompetenz, soziales Lernen<br />
abgeschafft werden und durch Projektunterricht<br />
ersetzt werden<br />
Aus den Erfahrungswerten der Teilnehmer spiegelt sich die<br />
Forderungen an die EU:<br />
(nicht nur Faktenwissen und Ellen-<br />
• Ausbildung der Lehrkräfte muss<br />
Situation der Geschlechter wider:<br />
• mehr Aufklärung in den Schulen<br />
bogen) muss in der Gesellschaft<br />
Sonderpädagogik verpflichtend<br />
• Rollenbildung/-klischees sind »noch« existent, werden<br />
über Behinderungen, Ursachen,<br />
gefördert werden<br />
beinhalten<br />
missbraucht; verletzende Anspielungen ...<br />
Auswirkungen... (z.B. in Biologie...)<br />
• Integration bedeutet wechselseitiges<br />
• Integration darf nicht vom Engage-<br />
• Situation in Deutschland aber besser als in anderen<br />
• mehr Konfrontationen zwischen<br />
Lernen voneinander; alle profitieren<br />
ment der Eltern abhängen, sondern<br />
Ländern<br />
Behinderten und Nicht-Behinderten<br />
• Miteinander, soziale Kontakte von<br />
muss selbstverständlich sein<br />
• Umwelt (Elternhaus, Familie, Medien, Schule, Freunde,<br />
(Treffen, Organisationen)<br />
Anfang an<br />
• behinderte Menschen in normale<br />
Verwandte, Bekannte, Traditionen, Geschichte) beein-<br />
• Behinderte sollen mehr Möglichkei-<br />
• wohnortnahe Bildung für alle von<br />
Betriebe integrieren > drastische<br />
flussen die Geschlechterrolle:<br />
ten haben, sich selber einzubringen<br />
Anfang an wird ermöglicht (... ist<br />
Erhöhung der Ausgleichsabgabe<br />
Es gilt diese Einflüsse zu hinterfragen und auszuwerten.<br />
(nicht nur durch Vertreter)<br />
sogar kostengünstiger!)<br />
notwendig<br />
Z. B. in der Schule: Rolle der Frau in der Geschichte ><br />
• Förderungen (finanzielle) für Fami-<br />
• Grenze zwischen »behindert« und<br />
• behinderte Menschen müssen den<br />
starke Frauen in Geschichtsbüchern unterrepräsentiert<br />
lien mit behinderten Mitgliedern<br />
»nicht behindert« ist fließend; »Eti-<br />
Anspruch haben, im Freizeitleben<br />
• beruflich bessere Chancen<br />
kettierung« und in »Schubladen«<br />
begleitet zu werden und Fahrdien-<br />
Kritik am Weißbuch:<br />
• mehr behindertengerechte Gebäude<br />
einsortieren behindert die Entwick-<br />
ste, wenn notwendig, in Anspruch<br />
• Unterschiedliche Lebenswelt von Jungen und Mädchen<br />
(Schulen ...)<br />
lung > alle Menschen haben Stär-<br />
nehmen zu können<br />
nicht berücksichtigt > muss analysiert werden, um die<br />
Voraussetzung zur freien Entfaltung, egal welchen<br />
• in Medien mitwirken lassen, über<br />
sie reden<br />
ken und Schwächen<br />
Einberufen hat:<br />
Geschlechts, zu schaffen.<br />
Forderung: Gleiche Anerkennung gleicher Leistung<br />
• alle Lehrer sollten für Behinderte<br />
mit ausgebildet werden<br />
> Es gibt keine Gründe nicht zu<br />
integrieren!<br />
Katja Benemann<br />
Teilgenommen haben:<br />
Dörte Liebetruth, Jennifer Wickord,<br />
Einberufen hat:<br />
Einberufen hat:<br />
Wie soll Integration behinderter<br />
Martina Förtsch, Annika Rolf, Lennart<br />
Anna Weber<br />
Teilgenommen haben:<br />
Karina Franz, Susanne Schrözing<br />
Teilgenommen haben:<br />
Menschen verwirklicht werden?<br />
• Integration in wohnortnahe<br />
Weinhold, Johannes Steenpaß, Pia<br />
Lunstroth<br />
Frederik Röder, Thomas Jensch,<br />
Stefan Groschwitz, Lea Maag, Patricia<br />
Geuther, Juliane Wernicke, Sandra<br />
Elend, Clara Weinhardt, Dominique<br />
Hitz, Franziska Krüger<br />
Sarah Nieber, Heiko Koch, Anne-<br />
Gisèle Nimbona, Karina Franz<br />
Regelkindergärten von Anfang an<br />
flächendeckend<br />
> Integrationsgruppen müssen<br />
durch zusätzliche pädagogische<br />
Kräfte oder Helfer unterstützt werden<br />
• flächendeckende Integration in das<br />
Regelschulsystem<br />
• freie Schulwahl für nicht behinderte<br />
und behinderte Schüler<br />
>Mich hat überzeugt:<br />
· Organisation<br />
· Rahmenbedingungen<br />
· open space<br />
· Stimmung<br />
Die 2. DJK war eine perfekt<br />
organisierte, gelungene und<br />
produktive Veranstaltung.<br />
Vielen Dank und weiter so.<br />
Arne Baltissen
OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />
82<br />
83<br />
RELIGION UND KULTUR<br />
HORIZONTE<br />
ERWEITERN –<br />
AUFEINANDER<br />
ZUGEHEN<br />
EUROPÄISCHER<br />
FREIWILLIGENDIENST<br />
>Die 2. DJK war<br />
für mich inhaltlich<br />
eine sehr<br />
interessante<br />
und durch die<br />
vielen unterschiedlichen<br />
Leute eine sehr<br />
komplexe und<br />
weitgefächerte<br />
Konferenz. Wie<br />
immer bei so<br />
großen Umschlagplätzen<br />
für<br />
Meinungen und<br />
Ideen begegnet<br />
man dabei nicht<br />
nur Bestätigungen<br />
für die<br />
Religion in <strong>Europa</strong><br />
Was war?<br />
Wir vermissen das Thema Religion im<br />
WB.<br />
Wir wünschen uns speziell:<br />
• Freie Ausübung der Religion und<br />
Religionsfreiheit<br />
• Aufklärung über verschiedene<br />
Religionen<br />
• Anerkennung von Religion als<br />
Stütze der Werte von <strong>Europa</strong><br />
Einberufen hat:<br />
Bastian T. Köhlen<br />
Teilgenommen haben:<br />
Heiko Koch, Markus Cordemann,<br />
Pia Lünstroth, Johannes Steenpaß,<br />
Hakan Tosuner, Hanna Katthöver,<br />
Jennifer Wickord, Regina Renner,<br />
Scarlet H. Faisst, Anja Neeland<br />
eigene Wahrneh-<br />
mung, sondern auch Anstößen, mal seinen<br />
Standpunkt zu wechseln und auf Wanderung<br />
zu gehen. Für diese Möglichkeit möchte ich<br />
mich bedanken.<br />
Ein wenig kritisch betrachte ich die open<br />
space Methode. Viele AGs haben wegen<br />
mangelnder Absprachemöglichkeiten doppelte<br />
Arbeit geleistet, manche Diskussionen hätten<br />
effizienter geführt werden können.<br />
Als ungünstig erachte ich auch die hohe<br />
Anzahl der Workshops über die weiteren<br />
Organisationsformen. Diese haben viel Zeit<br />
und sicherlich auch einige Ideen in den<br />
inhaltlichen AGs gekostet. Hier wären<br />
deutliche Worte der Veranstalter oder des<br />
BMFSFJ zu weiteren Arbeitsmöglichkeiten<br />
frühzeitig nötig gewesen.<br />
Kathrin Groth<br />
Dialog der Kulturen und<br />
Religionen<br />
Was war?<br />
Im heutigen <strong>Europa</strong> ist es sehr wichtig,<br />
dass der Dialog der Kulturen und<br />
Religionen zu einem selbstverständlichen<br />
Bestandteil der Gesellschaft<br />
wird. Hierzu fordern wir:<br />
• Förderung des interkulturellen und<br />
interreligiösen Austausches auf<br />
allen Ebenen, besonders auf kommunaler<br />
Ebene. Z. B. Projekttage an<br />
Schulen und Unis<br />
- Dialogforen (mit religiösen Institutionen)<br />
> Kirche – Moschee –<br />
Synagoge<br />
• Mehr Informationen über unterschiedliche<br />
Kulturen<br />
• Religionsstunde statt Religionslehre<br />
in allen Bundesländern mit Schwerpunkt<br />
auf den fünf Weltreligionen.<br />
• Differenziertere und objektivere<br />
Berichterstattung der Medien<br />
• Kulturelle Zusammenarbeit in<br />
Grenzgebieten sollen mehr gefördert<br />
werden (z. B. gemeinsame<br />
Kindergärten, ...)<br />
• Gemeinsamkeiten der verschiedenen<br />
Kulturen und Religionen herausheben<br />
und als Basis nehmen.<br />
Einberufen hat:<br />
Hakan Tosuner<br />
Teilgenommen haben:<br />
Hanna Mössner, Scarlett Faisst, Katja<br />
Benemann, Annika Rolf, Celia Vogel,<br />
Björn Gröger, Clara Weinhardt,<br />
Kattrin Glöckler, Sarah Nieber, Cindy<br />
Rothbauer, Thomas Hämpel<br />
<strong>Europa</strong>weites Bahnticket<br />
(das geografische, nicht das<br />
politische <strong>Europa</strong> ist gemeint)<br />
Was war?<br />
Eurorailbillet<br />
»Get togehter right now«<br />
Damit <strong>Europa</strong> zusammenwächst,<br />
muss es ein<br />
• europaweit gültiges<br />
• sehr billiges<br />
Ticket geben.<br />
Dieses Ticket kann preislich nach<br />
Region (Ost-West) und Einkommen<br />
(sozial) gestaffelt sein.<br />
Vorteile:<br />
• Mobilität für alle<br />
• Erweiterung des persönlichen Horizontes<br />
• Abbau von Vorurteilen<br />
• Identifizierung mit ganz <strong>Europa</strong><br />
• Zusammenwachsen <strong>Europa</strong>s<br />
• Brücken zwischen den Nationen<br />
schaffen<br />
• Fremdsprachen anwenden > Sinn<br />
im Lernen derselben sehen<br />
Einberufen hat:<br />
Agostino Mezziotta<br />
Teilgenommen haben: k. A.*<br />
EVS, Au Pair, Praktika ... etc.<br />
Was gibt es? Was bringt es?<br />
Was war?<br />
Forderungen:<br />
• allgemein ein größeres Angebot von den Ländern, in<br />
die man reisen kann und diese publik machen<br />
• mehr Informationen über die Angebote der Organisationen,<br />
damit mehr Auswahl, mehr Konkurrenz ><br />
niedrigere Preise<br />
• eine größere Förderung für Jugendliche, die ins<br />
Ausland wollen, sonst zu große soziale Unterschiede<br />
• es sollte mehr Organisationen für weniger »finanziell«<br />
Benachteiligte geben > damit Chancengleichheit<br />
garantiert ist<br />
• eine allgemein größere und bessere Kontrolle aller<br />
Organisationen, die so etwas anbieten<br />
• eine bessere Zusammenarbeit der<br />
Länder<br />
• bei Auslandsschuljahren sollte eine<br />
bundesweite Regelung getroffen<br />
werden > eine Leistungsstandkontrolle<br />
sollte entscheiden, ob man<br />
das Schuljahr »wiederholen« muss<br />
oder nicht und nicht die Schule<br />
oder das Bundesland<br />
• sollte für Jugendliche einfacher<br />
gemacht werden, in den Ferien im<br />
Ausland zu jobben<br />
• es sollte bei Workcamps einen<br />
besseren Überblick geben<br />
• allgemein sollten Auslandsaufenthalte<br />
anerkannt werden<br />
Einberufen hat:<br />
Cindy Rothbauer<br />
Teilgenommen haben:<br />
Vivian Dehn, Monika Reichelt,<br />
Sarah Nieber, Ragnhild Hoel
OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />
84<br />
85<br />
EUROPÄISCHER<br />
FREIWILLIGENDIENST<br />
Workshop: EVS Freiwilligendienst<br />
Verbesserung des EFD<br />
Einberufen hat:<br />
8. Sprachkurs als Anfangsvorausset-<br />
(Europ.) Aktion 2<br />
Gruppe 2: Information/Transparenz<br />
Laura de Paz Martinez, Christina<br />
zung in den mindestens ersten drei<br />
Verbesserung des EFD<br />
Was war?<br />
Peters<br />
Teilgenommen haben:<br />
Wochen im Projekt (im Aufnahmeland!)<br />
> dann auch weiterführend im<br />
Gruppe 1: Anerkennung des EVS<br />
Meinung:<br />
Clara Weinhard, Lidia de Paz, Cindy<br />
Laufe des Aufenthaltes!<br />
Was war?<br />
Der Zugang zu Informationen über<br />
EVS muss für jeden zugänglich sein.<br />
Rothbauer, Patricia Geuther, Thomas<br />
Hämpel<br />
9. Freiwilliger muss finanziell unabhängig<br />
sein (d. h. ausreichendes<br />
Idee: Verbesserungsvorschläge um<br />
Momentan ist dieser Zugang haupt-<br />
Taschengeld, Verpflegungsgeld und<br />
den EFD herum<br />
sächlich für eine kleine Gruppe mög-<br />
im Heimatland: Kindergeldweiterzah-<br />
• Ausweitung und größere Bekannt-<br />
lich (organisierte Jugendliche, höherer<br />
lung z. B.)<br />
machung des EFD, um Plätze zu<br />
Bildungsstand).<br />
Verbesserung des EFD<br />
10. Rechenschaftsablegung über Aus-<br />
schaffen (mehr Plätze in Deutsch-<br />
Gruppe 3: Forderung zur Verbes-<br />
zahlung der von der EU zur Verfü-<br />
land, um mehr deutsche Jugend-<br />
Forderung:<br />
serung vom EVS! Projektqualität<br />
gung gestellten finanziellen Mittel<br />
liche zu entsenden)<br />
Zugang zu Informationen für alle<br />
und -kontrolle<br />
(Sprachkurs, Taschengeld)!!! (Es gab<br />
• Aufwertung von Freiwilligendiensten<br />
Jugendlichen, um auch sozial benachteiligten<br />
Jugendlichen die Möglichkeit<br />
Was war?<br />
viele Fälle, in denen EVSlern keinen<br />
Sprachkurs/kein Taschengeld beka-<br />
Ziel:<br />
zur Teilnahme am EVS zu ermöglichen.<br />
1. Zusammenarbeit von Entsendeor-<br />
men!)<br />
Gleichstellung des EFD mit dem<br />
ganisationen (z. B. inVia; Via e. V.;<br />
11. Wenn die EU in der Lage ist, den<br />
FSJ/FÖJ (größere Anerkennung für das<br />
Aktionen:<br />
Kurve Wustrow; BDKJ; ICJA)<br />
Angestellten pünktlich ihr Gehalt zu<br />
Berufsleben)<br />
Forderung an die Agentur <strong>JUGEND</strong> für<br />
2. Kontrolle der Aufnahmeorganisa-<br />
zahlen, dann sollte auch den Millio-<br />
• Anerkennung des EFD als Zusatz-<br />
<strong>Europa</strong>: (in allen beteiligten Ländern)<br />
tion: Jedes Jahr!<br />
nen Freiwilligen das Taschengeld etc.<br />
qualifikation<br />
Bereitstellung von Geldern & Referen-<br />
> Übereinstimmung der Projekt-<br />
pünktlich gezahlt werden ...<br />
• Ausstellung eines Zeugnisses über<br />
ten, die in allen Ländern in die Schu-<br />
beschreibung mit den Projekten!<br />
erworbene Kenntnisse und Fähig-<br />
len gehen (Mittelstufe und Ober-<br />
3. Kontrolle auf allen Ebenen: Entsen-<br />
Zeit fehlt! Wir haben bestimmt noch<br />
keiten/sog. »Schlüsselqualifikation«:<br />
stufe), etwa bei Tag der offenen Tür,<br />
deorganisation, Aufnahmeorganisa-<br />
mehr!<br />
z.B. Verantwortungsbewusstsein,<br />
Selbstständigkeit, Teamfähigkeit,<br />
Berufsorientierungstagen etc., wo<br />
Informationen über EVS (und even-<br />
tion, Nationalorganisation!<br />
4. Bei Problemen im Projekt: Wechsel-<br />
Einberufen hat:<br />
Flexibilität, ...)<br />
tuell national auch FSJ & FÖJ) an alle<br />
möglichkeit<br />
Laura de Paz Martinez, Christina<br />
Einführung eines Studienbuches,<br />
Freizeitaktivitäten (nach finnischem<br />
Jugendlichen (in allen Schultypen)<br />
verteilt werden. Nur so können nicht-<br />
5. Gleichsetzung vom EVS in allen<br />
Ländern! (Z. B. in Norwegen kann eine<br />
Peters<br />
Teilgenommen haben:<br />
Vorbild) zur Anerkennung nicht<br />
organisierte Jugendliche erreicht<br />
Person zwei Projekte machen, EVS<br />
Juliane Wernicke, Anne Russig, Jan<br />
formaler Bildung<br />
werden und zur Partizipation an der<br />
aus Frankreich dürfen nur neun<br />
Thorbecke, Ragnhild Hoel, Leila Sen<br />
Einberufen hat:<br />
Gesellschaft motiviert werden !<br />
(wichtig: Jugendliche aus den unteren<br />
Monate machen,<br />
> Finanzverteilung???) // z. B. Unter-<br />
Laura de Paz Martinez, Christina<br />
Schichten für diese Dienste sensibili-<br />
schied Deutschland – Italien.<br />
Peters<br />
Teilgenommen haben:<br />
sieren und motivieren!!!)<br />
6. Kontrollausschuss in Nationalagentur<br />
gründen: mindestens einer in<br />
Cindy Rothbauer, Melanie Hanisch,<br />
jedem Land, das EVS aufnimmt!<br />
Patricia Geuther, Johanna Brandt,<br />
7. Formalien unterliegen den Organi-<br />
Thomas Hämpel<br />
sationen!
OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />
86<br />
87<br />
Unterkunft, Verpflegung – Klasse –<br />
>Organisation,<br />
Stimmung, Teilnehmer, open space – Spitze –<br />
Vielen Dank für die Möglichkeit.<br />
Carmen Bender und Sandra Hümer<br />
EUROPÄISCHER<br />
FREIWILLIGENDIENST<br />
... aus »farbspiele?«:<br />
Europäischer Freiwilligendienst<br />
im Umbruch<br />
Verbesserung des EFD<br />
Gruppe 4: Ex-Freiwillige für<br />
Freiwillige<br />
Was war?<br />
Ehemalige Freiwillige sind der Auffassung,<br />
dass der EFD eine sehr gute<br />
Sache ist, die weiter ausgebaut und<br />
gefördert werden muss!!<br />
Meinungen:<br />
• Bessere Organisation der ehemaligen<br />
europäischen Freiwilligen (EFDler)<br />
und die Freiwilligen werden nicht<br />
genug in die für sie wichtigen Entscheidungsprozesse<br />
einbezogen.<br />
• Es bestehen nur ungenügende Kontakte<br />
zwischen den verschiedenen<br />
Entsendeorganisationen; – den verschiedenen<br />
ausländischen EFDlern<br />
und den Ex-EFDlern; zwischen<br />
Nationalagentur – EFDler – Ex-EFDler<br />
• Der Tutor hat eine Schlüsselfunktion<br />
inne!!<br />
Forderungen:<br />
• mehr Projektstellen für ausländische<br />
Jugendliche in Deutschland<br />
• Organisationen in Deutschland<br />
sollen zusammenarbeiten und nicht<br />
konkurrieren! (Bewerbungsprozess<br />
vereinheitlichen!!!)<br />
• mehr Mitsprache auf nationaler<br />
Ebene, d. h. Büro ‘<strong>JUGEND</strong> für <strong>Europa</strong>’;<br />
aktuelle Adressen/e-mail ausländischer<br />
Freiwilliger in Deutschland<br />
und aller Organisationen (in<br />
Deutschland)<br />
• Schulung der wichtigsten Personen<br />
im Aufnahmeprojekt (Tutor!!)<br />
• Unterstützung im weitesten Sinne<br />
Aktionen:<br />
• Ex-EFDler suchen Projekte auf<br />
regionaler Ebene (Werbung)<br />
• zentrale, gut organisierte Organisation<br />
von Ex-EFDlern mit Koordinationsfunktion<br />
> Anerkennung und Teilhabe<br />
von/an der Nationalagentur<br />
• Unterorganisationen auf Länderebene,<br />
die Kontakte zu den Freiwilligen,<br />
Ex-EFDlern und Organisationen<br />
in ihrem Land haben und<br />
halten<br />
• bestehende homepage ausweiten<br />
• Sensibilisierung von benachteiligten<br />
Jugendlichen für EFD und <strong>Europa</strong><br />
Einberufen hat:<br />
Laura de Paz Martinez, Christina<br />
Peters<br />
Teilgenommen haben:<br />
Hannah Vadas, Agostino Mazziotta,<br />
Christina Peters, Melanie Hanisch,<br />
Julia Straub<br />
EVS und danach<br />
Was war?<br />
Meinung:<br />
Wir ehemaligen Freiwilligen (EFD)<br />
sind der Meinung, dass der EFD mit<br />
Ende des Dienstes nicht zu Ende ist,<br />
sondern, dass wir weiter als organisierte<br />
Ex-EFDler aktiv sein wollen.<br />
Forderungen:<br />
• freier Zugang aller Interessierten<br />
auf die Datenbank sos for evs<br />
• Beteiligung an der Qualitätsprüfung<br />
von Entsende- und Aufnahmeorganisationen<br />
sowie Projekten<br />
• Mitspracherecht in den Entscheidungsgremien<br />
von ‘<strong>JUGEND</strong> für<br />
<strong>Europa</strong>’, insbesondere betreffend:<br />
EVS, Futur Capital<br />
• Information und Finanzierung<br />
Aktionen:<br />
• Ausbau der ‘Ex-EVS-Assoziation’<br />
• Gründung von Regiogruppen<br />
(> evs-info.com etc...)<br />
• Kontaktaufnahme mit der bisherigen<br />
Ex-EVS<br />
• Versuch einer europaweiten<br />
Vernetzung (Endziel!)<br />
Einberufen hat:<br />
Agostino Mazziotta<br />
Teilgenommen haben:<br />
Ragnhild Hoel, Christina Peters, Laura<br />
de Paz, Johanna Brandt, Julia Straub,<br />
Hannah Vadas<br />
Die Freiwilligenarbeit in <strong>Europa</strong> ist<br />
eine beliebte Möglichkeit, die eigenen<br />
Grenzen zu überschreiten –<br />
doch es gibt noch einige Hürden.<br />
von Victoria Kirchhhoff<br />
Der Europäische Freiwilligendienst,<br />
kurz EVS (European Volunteer Service,<br />
www.evs-info.de), soll jungen<br />
Menschen die Möglichkeit bieten,<br />
sich im Ausland in gemeinnützigen<br />
Projekten zu engagieren (www.webforum-jugend.de).<br />
Dazu muss sich der<br />
Jugendliche zuerst um eine »Entsendeorganisation«<br />
kümmern. Diese<br />
wiederum, oder der Jugendliche<br />
selbst, muss ein passendes Projekt im<br />
Ausland finden. Im Weißbuch der Europäischen<br />
Kommission »Neuer Schwung<br />
für die Jugend <strong>Europa</strong>s« wird diese<br />
Freiwilligenarbeit als Form der Beteiligung<br />
an der Gesellschaft und ein als<br />
die Integration fördernder Faktor<br />
bezeichnet.<br />
Was so vielversprechend klingt, hat<br />
aber zwei Seiten. Das zeigen auch die<br />
Erfahrungen von Laura de Paz (21), die<br />
das Jahr 2000/01 in Portugal verbracht<br />
hat, um dort in einem Therapiezentrum<br />
für suchtkranke Obdachlose zu arbeiten.<br />
Einerseits hatte sie dort eine großartige<br />
Zeit und hilft nun sogar ihrem Entsender,<br />
dem BDKJ, bei der Auswahl neuer Programmteilnehmer.<br />
Sie meint, dass »sich<br />
nur so Jugendliche mit der Idee eines<br />
gemeinsamen <strong>Europa</strong> identifizieren können«.<br />
Bewußt ist sie sich andererseits<br />
auch der Probleme, die bei solchen Programmen<br />
vorkommen. Daher hat sie mit
OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />
88<br />
89<br />
MEDIEN UND<br />
möchten mehr Deutsche ins Ausland,<br />
INFORMATION<br />
als Ausländer umgekehrt nach<br />
Fortsetzung...<br />
Deutschland kommen. Sybille von<br />
Gleichgesinnten im open space der 2. Deutschen<br />
Stocki, Referatsleiterin für internatio-<br />
Zusammenarbeit von sozialen<br />
Informations-/Chancengleichheit<br />
Jugendkonferenz das Anliegen vorgebracht, über die<br />
nale Jugendpolitik im BMFSFJ, erklärt,<br />
Verbänden<br />
Internet ist nicht alles<br />
Schwierigkeiten zu diskutieren. Es fand eine ergebnissreiche<br />
Runde zum dem Thema statt: Beispiels-<br />
dass bezüglich des Austausches eine<br />
Art Ausgleich zwischen den Staaten<br />
Was war?<br />
Was war?<br />
weise erscheint es ihnen drängend, die Chance zu<br />
angestrebt ist. Sie betont auch,<br />
Gemeinsam sind wir stark > Projekte,<br />
Feststellung: Internet ist wichtig,<br />
einem solchen Jahr jedem zugänglich zu machen.<br />
dass der Bund den EVS unterstützt<br />
Veranstaltungen – gemeinsam durch-<br />
aber nicht alle Jugendlichen können<br />
Das ist ihrer Meinung nach momentan nicht gewährt.<br />
und vor kurzem die Ressourcen für<br />
führen<br />
es nutzen (Bildungsgefälle)<br />
Daher beschäftigt sich ihr Lösungsansatz vor allem<br />
Freiwilligendienste von circa fünf<br />
mit dem Einsatz von Referenten, für die natürlich<br />
Mio. auf rund 16,5 Mio. Euro auf-<br />
Als Beispiel das DRK Münchenberns-<br />
Forderung: Medienkompetenz stärken<br />
weitere Gelder bewilligt werden müssten.<br />
gestockt hat.<br />
dorf mit dem DRK Berlin. Loveparade,<br />
Wettkämpfe, etc.<br />
Alternative Informationsmöglichkeiten:<br />
Leila Sen (21) war im Jahr 2000/01 in Italien, und<br />
Auch wurden erst am 22. März 2002<br />
• Telefonhotline<br />
wollte eigentlich in einem »Centro Sociale« Jugend-<br />
im Deutschen Bundestag Gesetzes-<br />
Pro: Kennen lernen der verschiede-<br />
• Fernsehen (Viva, M-TV/Kibo-Logo)<br />
arbeit machen. Dort gab man ihr schnell zu ver-<br />
änderungen zum Freiwilligendienst<br />
nen Systeme, z. B. Aus-, Weiter- und<br />
• Flyer<br />
stehen, dass ihre Hilfe nicht gebraucht würde. Ihr<br />
verabschiedet. Darin wird u. a. »die<br />
Fortbildungen der »jungen Sanitäter«.<br />
• Infopoint<br />
Erlebnis beweist, dass eine Kontrolle der Organi-<br />
Länge zwischen sechs bis 18 Mona-<br />
sationen notwendig wäre, was eine weitere<br />
ten flexibilisiert«, die Einsatzfelder<br />
In ferner Zukunft wird geplant, eine<br />
Wir fordern: Einen Infopoint in jeder<br />
Forderung der Diskussionsrunde wurde.<br />
werden um den kulturellen Bereich<br />
engere Beziehung zwischen den<br />
Kommune mit Informationen über<br />
Leider, so kritisierten sie, ist der EVS als<br />
erweitert, die Möglichkeiten für<br />
einzelnen Medien-Gruppen, dank der<br />
alle jugendrelevanten Themen<br />
nicht formale Bildungs- und Lernerfahrung<br />
Einsätze außerhalb <strong>Europa</strong>s werden<br />
2. Deutschen Jugendkonferenz in<br />
(Konzert, Wohnen, Jobs, Gesundheit,<br />
noch nicht voll anerkannt. Problematisch<br />
ausgedehnt, Kriegsdienstverweigerer<br />
Weimar. Adressen /Telefonnummern<br />
Politik, Reisen, <strong>Europa</strong>, Freizeit-<br />
sind auch die Unterschiede innerhalb des<br />
können das EVS statt Zivildienst<br />
werden ausgetauscht.<br />
gestaltung, ...), Internetcafe mit<br />
EVS, zum einen zwischen den Entsende-<br />
ableisten (Änderung ab August) und<br />
Leider waren zu diesem Gespräch nur<br />
Schulung//Beispiel Frankreich<br />
und Aufnahmeorganisationen, zum anderen<br />
Vorraussetzung für die Aufnahme<br />
Teilnehmer vom Deutsch-Roten-Kreuz<br />
zwischen den Nationalstaaten. Manche<br />
ist nun nicht mehr ein Mindestalter,<br />
anwesend sowie weitere »interessier-<br />
Kooperation zwischen Staat und<br />
Freiwillige müssen sich Sponsoren suchen,<br />
sondern die Erfüllung der Schul-<br />
te« Teilnehmer.<br />
Jugendlichen und ihren möglichen<br />
die sie finanzieren, andere bekommen<br />
zwar ein Taschengeld zugesagt, dass dann<br />
aber nicht rechtzeitig ausbezahlt wird.<br />
Deshalb bleibt auch denen das Programm<br />
verschlossen, die sich notfalls nicht selbst<br />
pflicht. Obwohl dem Freiwilligendienst<br />
offensichtlich einige Bedeutung<br />
zugemessen wird, reichen die Maßnahmen<br />
noch nicht aus. Insofern sind<br />
die Bemühungen der jungen Frauen<br />
Einberufen hat:<br />
Kristin Krüger, Ulli Schäfer<br />
Teilgenommen haben:<br />
Mike Schneider, Ronald Manteuffel,<br />
Organisationsformen wünschenswert.<br />
Einberufen hat:<br />
Sebastian Koppers<br />
Teilgenommen haben:<br />
finanzieren können.<br />
hier auf der Konferenz um so höher<br />
Sven Enders, Robin Krause, etc. (sind<br />
Jan Thorbecke, Jonas Schramm,<br />
zu bewerten, da sie aktiv ihre Erfah-<br />
eher gegangen)<br />
Florian Ammerich, Carmen Bender,<br />
Zudem wurden Probleme mit Sprachkursen<br />
rungen in einen Prozess einfließen<br />
Scarlet Faisst, Susanne Neefe, Clara<br />
diskutiert. Gerade zu Beginn, so wün-<br />
lassen, der zukünftig der deutschen<br />
Weinhardt, Agostino Mazziotta<br />
schen sie sich, sollte ein mehrwöchiger<br />
Jugendpolitik im Rahmen <strong>Europa</strong>s die<br />
Kurs stattfinden, bevor man überhaupt in<br />
Richtung geben soll. Bleibt zu hoffen,<br />
einem Projekt zu arbeiten beginnt. Die<br />
dass die Kritik Beachtung findet und<br />
Länge des EVS und die Finanzmittel sind<br />
die Vorschläge auf fruchtbaren Boden<br />
je nach Land unterschiedlich. Außerdem<br />
fallen.
OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />
90<br />
91<br />
MEDIEN UND<br />
INFORMATION<br />
PFLICHTDIENSTE<br />
Bundesweite Jugendzeitung<br />
Schaffung von Informations-<br />
Pflicht-/Praxisjahr<br />
Bundeswehr und Zivildienst –<br />
Was war?<br />
Idee: bundesweite Jugendzeitung,<br />
von Jugendlichen gemacht<br />
zentren für Jugendliche in<br />
Deutschland<br />
Was war?<br />
Was war?<br />
Forderung:<br />
• Pflicht-/Praxisjahr für Männer und<br />
wir sind verzweifelt<br />
Was war?<br />
1. Pflichtjahr: Wenn schon Pflicht,<br />
• Einrichtung von Informationszen-<br />
Frauen<br />
dann Zwölf Jahre Schule + ein Praxis-<br />
Zielgruppe: Jugendliche/junge<br />
tren für Jugendliche auf lokaler,<br />
• Flexibilisierung des Alters: 16 bis<br />
jahr – offene Hauptfrage: Soll der<br />
Erwachsene<br />
kommunaler und nationaler Ebene<br />
27 (besonders nach Abschluss<br />
»Pflicht«-Status bleiben? Anerkennung<br />
bis 2004.<br />
Mittlere Reife)<br />
als eine studienvorbereitende Maß-<br />
Ziel:<br />
• Informationen über Gesundheit,<br />
• bessere Wechselmöglichkeit und<br />
nahme<br />
• politische Willensbildung möglich<br />
Sport, Freizeit, Arbeit, Wohnen,<br />
laufende Überprüfung, stärkere<br />
machen<br />
Fortbildung, <strong>Europa</strong>, Projekte, Aus-<br />
Anerkennung<br />
2. »positive« Emanzipation (Frauen)?:<br />
• politische Zusammenhänge<br />
landsprogramme, Rechte, Reisen,<br />
• freie Wahl des Dienstes in Bereichen:<br />
Entweder alle oder keiner<br />
erklären<br />
Praktika, Kultur.<br />
Bund, Zivi, anderer Dienst im<br />
• Sprachrohr der Beteiligung<br />
• Informationen sollen aktuell,<br />
Ausland, soziales Jahr, europäisches<br />
3. Warum hat die Bundeswehr immer<br />
Jugendlicher<br />
kostenlos und objektiv sein.<br />
Jahr, ökologisches Jahr, Katastro-<br />
noch die Schlüsselqualifikation?<br />
• Vorhandene Strukturen (Arbeitsamt,<br />
phendienst – erweiterbar (Aupair)<br />
Gleichstellung der BW/Zivi wie auch<br />
Thema:<br />
Begegnungsstätten, Gemeindever-<br />
andere Dienste; einfachere/übersicht-<br />
Politik, Kunst, Kultur, Veranstaltun-<br />
waltung etc.) sollen genutzt und<br />
Anmerkung: Kein Konsens im Punkt<br />
liche Regelung (Sonderregeln);<br />
gen, Aktuelles, Zusammenhänge,<br />
vorhandene Informationen sollen<br />
Pflichtjahr vs. Freiwilliges Jahr.<br />
Zusammenwachsen der Institutionen<br />
Hintergründe, Satire, Unterhaltung,<br />
Jugendbeteiligungsveranstaltungen,<br />
gebündelt werden. Ermöglicht den<br />
Jugendlichen eine leichtere und<br />
Einberufen hat:<br />
(Bundesamt für Zivildienst/Kreiswehrersatzamt)<br />
> gemeinsame Informa-<br />
Projekte, Lesermeinungen<br />
bessere Partizipation an der Gesellschaft.<br />
Sebastian Liebold<br />
Teilgenommen haben:<br />
tionsstelle, Unterstützung der Mobilität<br />
bei Stellenauswahl; Aufwertung<br />
Struktur: bundesweite Redaktion,<br />
• Informationen werden persönlich<br />
Johannes Steenpaß, Christian Edom,<br />
der Dienste<br />
regionale Redaktionen, Internetportal<br />
(Leser müssen Inhalte mitgestalten),<br />
und adäquat (Vorteil gegenüber<br />
Internetportal) und damit effektiver<br />
Björn Gröger, Michael Wamposzyc,<br />
Stephan Weger, Rene Russig, Heiko<br />
Einberufen hat:<br />
Vor-Ort-Team, Herausgabe vierteljährlich,<br />
Format DIN A4 hoch, aufgelo-<br />
verbreitet; Erfahrungsaustausche<br />
zwischen den Jugendlichen wird<br />
Koch, Nicole Dathe, Marko Schmidt<br />
Michael Wamposzyc<br />
Teilgenommen haben:<br />
ckertes Layout<br />
gefördert (vgl. Frankreich).<br />
Heiko Koch, Claus Becker, Mario<br />
Weiss, Thomas Hämpel, Kathrin<br />
Einberufen hat:<br />
Einberufen hat:<br />
Glöckler, Monika Reichelt, Verena<br />
Katrin Hünemörder<br />
Teilgenommen haben:<br />
Martina Sauermann, Elisbeth Petereit,<br />
Anna Metzger, Eva Mund, Gretje<br />
Treiber, Stefanie Hennecke, Jonathan<br />
Fasel, Anna Weber<br />
Andrea Imping<br />
Teilgenommen haben:<br />
Christoph Kimmerle, Johanna Brandt,<br />
Agostino Mazziotta, Stefanie Hennecke,<br />
Juliane Wernicke, Sandra Barthel,<br />
Mario Weiss, Claus Becker, Katharina<br />
Gröber<br />
>Der Idealismus<br />
einiger Teilnehmer<br />
ist<br />
bewundernswert,<br />
aber ob<br />
das reicht?<br />
Martina<br />
Wahl, Cyrus Badde, Anne Russig
OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />
92<br />
93<br />
HEUTE SCHON FÜR<br />
MORGEN HANDELN<br />
EUROPA DEMOKRATISIEREN<br />
– GLOBALISIERUNG<br />
MITGESTALTEN<br />
Jugendbeteiligung in punkto Nachhaltigkeit<br />
Weißbuch und Ökologie<br />
- stärkere Kontrollen bezüglich Bio-<br />
Europäische Verfassung<br />
siegeln<br />
Was war?<br />
Was war?<br />
- Unterstützung des lokalen Marktes<br />
Was war?<br />
Forderungen:<br />
Das Thema Umwelt wurde bisher<br />
- Lebensmittel sollen nicht quer<br />
Grundlage der Diskussion war das<br />
• Informationssicherung durch Verankerung in Lehrplänen<br />
kaum im Weißbuch beachtet. Dieses<br />
durch die Welt transportiert werden<br />
Arbeitspapier »<strong>Europa</strong> – Visionen und<br />
in allen Bildungseinheiten > Grundlage für Entschei-<br />
Thema ist aber extrem wichtig. Was<br />
• Tierhaltung:<br />
Perspektiven« der 1. DJK.<br />
dungsbeteiligung im Nachhaltigkeitsprozess, d.h. z.B.<br />
bringen uns Partizipation und Jugend-<br />
- muss artgerecht sein<br />
Kontrolle der Umsetzung der Agenda 21 durch einen von<br />
verbände, wenn Luft, Wasser und<br />
- kein Transport von Tieren quer<br />
Ergebnisse der Arbeitsgruppe der<br />
Jugendlichen besetzten offenen Nachhaltigkeitsausschuss<br />
Nahrung vergiftet sind?<br />
durch <strong>Europa</strong><br />
2. DJK waren:<br />
• Entsendung Jugendlicher als gleich-<br />
- keine Massentierhaltung<br />
• Es besteht Bedarf an einer<br />
berechtigte Mitglieder in den Nach-<br />
Themen sind:<br />
• Tierschutz:<br />
Europäischen Verfassung.<br />
haltigkeitsrat und Vertreter in<br />
• Wasser:<br />
- Schutz von in der Natur lebenden<br />
• Grundrechtscharta muss Grundlage<br />
Bundestagskommissionen<br />
- jeder Mensch soll Zugang zu sau-<br />
Tieren und deren Lebensraum<br />
der Verfassung sein.<br />
• generelle Delegationsbeteiligung<br />
berem Wasser haben,<br />
- Naturschutzgebiete<br />
• Europäische Verfassung darf die<br />
an internationalen Konferenzen von<br />
- Ozeane, Flüsse, Seen müssen vor<br />
• Landwirtschaft:<br />
nationale Verfassung nicht aushöh-<br />
Anfang an<br />
Verschmutzung, Überfischung etc.<br />
- übermäßige Düngung ist großes<br />
len.<br />
• wissenschaftliche Unterstützung<br />
geschützt werden<br />
Problem<br />
• Die europäische Verfassung muss<br />
und finanzielle Sicherung der<br />
• Luft:<br />
- ökologische Landwirtschaft unter-<br />
ein europäisches Bewusstsein<br />
Jugendbeteiligung<br />
- Verschärfung der CO2-Richtlinien,<br />
stützen<br />
sicherstellen.<br />
• Menschenrecht auf gesunde Umwelt<br />
Modernisierung von Betrieben, um<br />
- Vermeidung von Überproduktion<br />
• Es muss einen »europäischen<br />
(661 – 19) (in der Praxis Umsetzung<br />
Gasausstoß zu reduzieren<br />
• Gentechnik:<br />
Artikel 20« geben, der um Nachhal-<br />
des Verursacherprinzips), Veranke-<br />
• Klima:<br />
- gentechnische Lebensmittel müs-<br />
tigkeit erweitert wird und Mindest-<br />
rung des Prinzips der Generationen-<br />
- globale Erderwärmung<br />
sen gekennzeichnet werden<br />
standards sicherstellen muss.<br />
gerechtigkeit im 66.<br />
• Wald:<br />
• Abfall:<br />
Einberufen hat:<br />
- Urwälder dürfen nicht abgeholzt<br />
werden<br />
- Verstärkung des Mehrwegsystems<br />
in <strong>Europa</strong><br />
> Es besteht weiterer Diskussionsbedarf.<br />
Wir erwarten weitere Konsul-<br />
Ina Epkenhans, Sebastian Liebold,<br />
- Aufforstung der Wälder<br />
- Abfallvermeidung von Recycling<br />
tierung durch die Politik beim Bera-<br />
Jonas Meckling<br />
Teilgenommen haben:<br />
Cyrus Badde, Sybille Schmid, Markus<br />
• Energie:<br />
- Umstellung auf regenerative<br />
Energien<br />
• Allgemein:<br />
- Sensibilisierung in allen gesellschaftlichen<br />
Schichten<br />
tungsprozess.<br />
Einberufen hat:<br />
Cordemann, Mike Schneider, Jeanette<br />
Werner, Margarete Jacob, Hanna<br />
• Tourismus:<br />
- Ökotourismus<br />
- Unterstützung von Jugendumweltgruppen<br />
Andreas Schwarz<br />
Teilgenommen haben:<br />
Mössner, Caroline Ko, Eva Mund,<br />
Daniel Lange, Raphael Schapira,<br />
• Verkehr:<br />
- Alternativen zu Auto und Flugzeug<br />
Einberufen hat:<br />
Pia Lünstroth, Johanna Brandt,<br />
Jennifer Wickord, Johannes Steenpaß,<br />
Sandra Barthel, Nike Landsberg, Lara<br />
Peter, Andrea Imping, Franziska Seel<br />
- öffentliche Verkehrsmittel müssen<br />
billiger werden<br />
Raphael Schapira<br />
Teilgenommen haben:<br />
Michael Clivot, Sebastian Liebold,<br />
Andreas Schwarz<br />
- Bahnfahren muss günstiger werden<br />
Lidia de Paz, Daniel Lange, Sandra<br />
• Ernährung:<br />
Barthel, Michael Kempmann, Eva Mund<br />
- genaue Kennzeichnung der<br />
Produkte
OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />
94<br />
95<br />
Europäische Integration<br />
Was war?<br />
Wir stellen fest, dass der Prozess der<br />
Europäischen Integration eingesetzt<br />
hat, aber noch einen langen Weg vor<br />
sich hat. Die Jugendlichen sind der<br />
festen Überzeugung, dass die Europäische<br />
Integration wichtig und unumgänglich<br />
ist. Der Prozess erfordert die<br />
Ausräumung kontraintegrativer Regelungen<br />
und aktive Informationspolitik.<br />
Aus unseren Diskussionen erwachsen<br />
folgende Forderungen:<br />
1. Ausbau der Unionsbürgerschaft<br />
• Jeder Unionsbürger sollte die Chance<br />
haben, sich aktiv im politischen<br />
Leben beteiligen zu können. Darunter<br />
verstehen wir uneingeschränktes<br />
aktives und passives Wahlrecht<br />
auf allen Ebenen (kommunal, regional,<br />
national, europäisch etc.)<br />
• Jeder Unionsbürger sollte in einem<br />
Raum mit gemeinsamem Binnenmarkt<br />
und freiem Personen- und<br />
Warenverkehr seinen Lebensraum<br />
frei wählen können.<br />
In diesem Zusammenhang fordern<br />
wird die Abschaffung der diskriminierenden<br />
Aufenthaltsgenehmigungsregelung.<br />
2. Wir fordern das uneingeschränkte<br />
Wahlrecht auch für Bildungsinländer<br />
und Personen, die mindestens fünf<br />
Jahre in der EU leben und keine<br />
Unionsbürger sind.<br />
EUROPA DEMOKRATISIEREN –<br />
GLOBALISIERUNG MITGESTALTEN<br />
3. Berücksichtigung der benachbarten<br />
Sprachräume (z. B. Niederländisch am<br />
Niederrhein, Dänisch in Schleswig,<br />
Polnisch im Oderbruch etc.) und<br />
Minderheiten innerhalb der Region<br />
(z. B. Türkisch im Ruhrgebiet etc.) bei<br />
der Erteilung von Sprachunterricht in<br />
Schulen aller Schulformen.<br />
4. Wir fordern Mobilität durch Einführung<br />
eines günstigen »Europäischen<br />
Bahntickets« für junge Menschen im<br />
gesamten Unionsgebiet und den<br />
Beitrittskandidaten, um auch sozial<br />
schwachen Menschen die Möglichkeit<br />
des direkten Kontaktes zu ermöglichen.<br />
Somit werden Vorurteile abgebaut,<br />
Brücken zwischen den Nationen<br />
gebaut und persönliche Horizonte<br />
erweitert.<br />
5. Für den Schulbereich fordern wir<br />
die fächerübergreifende Vermittlung<br />
Europäischer Werte, u. a. durch<br />
• ein Schulfach »Europäische<br />
Geschichte«, um ein Bewusstsein<br />
für die Europäische Integration zu<br />
entwickeln<br />
• Initiierung von Projekttagen zum<br />
Thema »<strong>Europa</strong>«<br />
• Ausbau der Finanzierung von Austauschprojekten<br />
6. Weiterhin fordern wir den Ausbau<br />
und die finanzielle Aufstockung des<br />
Programms »<strong>JUGEND</strong>«:<br />
7. Unter dem Stichwort »aktive Informationspolitik«<br />
fordern wir<br />
a) Umwandlungen der passiven und<br />
bürgerfernen Informationspolitik in<br />
eine aktive und bürgernahe durch<br />
- Multiplikationsseminare: Multiplikatoren<br />
müssen Schulen, Vereine<br />
etc. direkt ansprechen und Informationsprojekte<br />
anbieten.<br />
- viele dezentrale Jugendinformationszentren<br />
b) massive Informationskampagnen<br />
über die Aufgaben und Kompetenzen<br />
der europäischen Institutionen<br />
zur Steigerung der Transparenz und<br />
Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung.<br />
Einberufen hat:<br />
Agostino Mazziotta<br />
Teilgenommen haben:<br />
Laura Tilindyte, Michael Kempmann,<br />
Jan Thorbeck, Katharina Gröber,<br />
Raphael Schapira, Anna Metzger,<br />
Eva Mund, Cindy Rothbauer, Christina<br />
Peters, Hakan Tosuner, Juliane Haag,<br />
Lidia de Pez Martinez, Hanna<br />
Mössner, Laura de Paz Martinez,<br />
Nike Landsberg, Daniel Lange<br />
>Erstmal fettes Kompliment an die Orga! Danke!<br />
Das einzige wirkliche Problem, dass ich einer hatte,<br />
war, dass in open space Sachen diskutiert wurden, die<br />
schon festgelegt sind. Außerdem kamen selten konkrete<br />
Ergebnisse zustande, was vielleicht mit einer nicht<br />
klar formulierten Zielsetzung zusammenhängt.<br />
Globalisierung und Weißbuch<br />
Was war?<br />
1. Was läuft falsch?<br />
• Mindeststandards gelten nicht weltweit:<br />
Menschen-, Kinder-, Arbeitsrechte<br />
• Etat für Rüstung ist größer als Etat<br />
für Entwicklungspolitik<br />
• EU-Länder geben nicht 0,7 % am BIP<br />
für Entwicklungshilfe aus<br />
• WTO legt Kriterien für Handel nur<br />
im Interesse der Industrieländer<br />
fest<br />
• große Kluft zwischen Nord und Süd<br />
• Entwicklungsländer bleiben arm<br />
wegen ungerechter Schuldenpolitik<br />
• Subventionspolitik für Agrarprodukte<br />
in der EU ist ungerecht<br />
• speziell für Kinder und Jugendliche<br />
• Lebensbedingungen für/von Kindern<br />
und Jugendlichen (Kinderarbeit,<br />
Soldaten)<br />
• unzureichende medizinische Grundversorgung<br />
• Armut trifft Kinder und Jugendliche<br />
am stärksten (auch in Industrie ><br />
Armutsbericht)<br />
• Zugang zu Bildung nur kaum vorhanden<br />
2. Welche Veränderungen wollen wir?<br />
I. National:<br />
• unbürokratische Hilfe und Anerkennung<br />
für und von Flüchtlingen,<br />
speziell Kinder und Jugendliche<br />
• mehr Rechte für ausländische<br />
Studierende (BAFÖG)<br />
Aber sonst<br />
war’s saugeil<br />
hier und das<br />
sollte nächstes<br />
Jahr auch<br />
wieder stattfinden!!!<br />
Bis dann denn<br />
Regina Renner
OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />
96<br />
97<br />
EUROPA DEMOKRATISIEREN –<br />
GLOBALISIERUNG MITGESTALTEN<br />
• nur menschengerecht produzierte<br />
• finanzielle Unterstützung für Aus-<br />
Europäisches Jugendforum/<br />
<strong>Europa</strong> – Visionen und<br />
Güter sollen in Deutschland ver-<br />
tauschprojekte mit außereuropäi-<br />
Europäischer Jugendkonvent<br />
Perspektiven<br />
kauft werden dürfen<br />
• Aufbauhilfen für Schulen, soziale<br />
schen Ländern, unter dem Programm<br />
<strong>JUGEND</strong> (u.v. a. Asien,<br />
Was war?<br />
Europäische Jugendliche in Deutsch-<br />
Einrichtungen<br />
Lateinamerika, Afrika)<br />
Wir fordern, dass das YFJ (Europäi-<br />
land formulieren ihre Visionen und<br />
• »Fair Trade« in viel größerem Rah-<br />
sches Jugendforum) in der Zukunft<br />
Perspektiven für eine Europäische<br />
II. International:<br />
men, auch in normalen Supermärk-<br />
stärker unterstützt und gefördert<br />
Union.<br />
• UN-Kinderrechtskonvention soll<br />
ten, Vorbildfunktion der Regierung,<br />
wird, z. B. durch die EU, als es im<br />
weltweit durchgesetzt werden<br />
indem sie nur noch »Fair Trade«<br />
Weißbuch zum Ausdruck kommt.<br />
Wir sind für ein <strong>Europa</strong> des Friedens<br />
• keine Kinderarbeit<br />
Kaffee kaufen<br />
Als bislang einzige große, funktions-<br />
und der Freiheit.<br />
• Zugang zu Bildung, Internet (neue<br />
• über katastrophale Produktions-<br />
fähige Interessenvertretung muss das<br />
<strong>Europa</strong> muss als Vorbild und Anker<br />
Technologien), um Diskrepanz zwi-<br />
weise von Kleidung, die hier getra-<br />
YFJ erhalten, gestärkt und verstärkt<br />
für eine global nachhaltige Entwick-<br />
schen Nord und Süd zu verringern<br />
gen wird, aufklären<br />
werden.<br />
lung dienen; die Vorreiterrolle, die<br />
• Globalisierung nicht nur wirtschaft-<br />
• Einbeziehung der Wirtschaft ><br />
<strong>Europa</strong> in Zukunft durch den wirt-<br />
lich, sondern auch politisch in Rich-<br />
Kooperationen<br />
Wir fordern das YFJ und seine Mit-<br />
schaftlich stärksten Binnenmarkt der<br />
tung Menschenrechte und Arbeits-<br />
• Werbekampagnen, die auf Probleme<br />
gliedsorganisationen auf, sich dafür<br />
Erde mit dem Euro innehaben wird,<br />
bedingungen<br />
hinweisen<br />
einzusetzen, dass immer mehr<br />
muss verantwortungsvoll und im<br />
• Grundversorgung (Nahrung, Wasser<br />
• Bundesregierung soll für viele<br />
Jugendliche durch sie vertreten wer-<br />
Bewusstsein der europäischen<br />
etc.) für alle Menschen garantiert<br />
Bereiche Siegel schaffen (Holz-<br />
den und dass dabei auch Jugendliche<br />
Geschichte mit all ihren Facetten und<br />
• Einführung einer Besteuerung auf<br />
handel, Kinderarbeit ...) und »Fair<br />
beteiligt werden, die nicht in den<br />
Widersprüchlichkeiten genutzt werden.<br />
internationale Finanztransaktionen<br />
Trade« subventionieren, damit es<br />
großen Organisationen Mitglied sind.<br />
Dieses <strong>Europa</strong> der Zukunft darf nicht<br />
(Tobin-Steuer)<br />
für Konsumenten erschwinglicher<br />
zu einer Festung werden.<br />
• EU soll verstärkt Verantwortung für<br />
wird<br />
Wir fordern, dass die Jugendlichen<br />
arme Länder übernehmen, jedoch<br />
• Konsumentenverhalten muss sich<br />
in <strong>Europa</strong> durch einen europ. Jugend-<br />
Wir sprechen uns besonders gegen<br />
keine Bevormundung dieser Länder<br />
ändern!<br />
konvent in der Erarbeitung einer<br />
einen reinen wirtschaftlichen Materia-<br />
durch die EU<br />
• totale Entschuldung für Entwik-<br />
Einberufen hat:<br />
zukünftigen Gestaltung <strong>Europa</strong>s<br />
beteiligt werden, z. B. durch das YFJ.<br />
lismus aus, der aus Mensch und<br />
Natur nur noch Mittel zur Kapitalver-<br />
klungsländer<br />
3. Was können wir und die Bundes-<br />
Raphael Schapira und Eva Mund<br />
Teilgenommen haben:<br />
Jonas Schramm, Jan Thorbecke,<br />
Einberufen hat: k. A.*<br />
Teilgenommen haben:<br />
mehrung macht. Die Politik im Sinne<br />
des Einzelnen in seinem Bezug zur<br />
Gruppe muss die Oberhand über rein<br />
regierung tun, um im nationalen und<br />
Christina Peters, Lidia de Paz, Laura<br />
Sebastian Linbold, Jan Thorbecke,<br />
wirtschaftliche Interessen behalten.<br />
internationalen Bereich Verbesserun-<br />
de Paz, Bastian T. Köhlen, Gretje<br />
Marko Schmidt, Anna Metzger,<br />
gen zu erreichen?<br />
Treiber, Michael Wamposzyc, Maria<br />
Margarete Jacob, Leila Sen, Sandra<br />
Den Wettbewerb um Ideen und bessere<br />
• Aufklärung über Lebensverhältnisse<br />
Steinmeier, Marko Schmidt, Nicole<br />
Elend, Michael Clivot, Stephan Weger<br />
Strukturen begrüßen wir; doch muss<br />
in 3. Welt-Ländern durch Schule,<br />
Dathe, Sandra Barthel<br />
dieser innerhalb eines von der All-<br />
Kindergarten, Austauschprojekte,<br />
gemeinheit mit ihren demokratisch<br />
Organisationen und Verbände, die<br />
legitimierten Institutionen festgelegten<br />
sich mit dieser Thematik beschäfti-<br />
Rahmens stattfinden.<br />
gen
OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />
98 99<br />
EUROPA DEMOKRATISIEREN –<br />
GLOBALISIERUNG MITGESTALTEN<br />
>Schön, dass<br />
auch nicht<br />
organisierte<br />
Jugendliche<br />
vertreten<br />
waren.<br />
Tim Mazziotta<br />
Soziale, ökologische und ökonomische<br />
Nachhaltigkeit sollen nicht mehr<br />
länger allein in gut gemeinten Sonntagsreden<br />
beschworen, sondern zur<br />
konkreten politischen Aufgabe<br />
gemacht werden. Dementsprechend<br />
muss ein solches Prinzip der Nachhaltigkeit,<br />
was im Folgenden noch näher<br />
zu erläutern sein wird, in einer europäischen<br />
Verfassung verankert werden.<br />
<strong>Europa</strong> hat jetzt die Möglichkeit,<br />
durch einen gezielten Wettbewerb<br />
besonders eine ökologisch geprägte<br />
wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben;<br />
damit kann <strong>Europa</strong> sich als<br />
zukunftsfähig beweisen und in einer<br />
globalisierten Wirtschaft einen nachhaltigen<br />
Wettbewerb installieren.<br />
Europäische Verfassung<br />
Grundlage der Europäischen Gemeinschaft<br />
der Zukunft sollte eine europäische<br />
Verfassung sein<br />
Aufbau der europäischen Verfassung:<br />
Ein europäisches Bewusstsein soll<br />
beinhalten, dass Identität sich nicht<br />
nur nach einer Region oder einer<br />
Nation richtet, sondern dass Identität<br />
viele verschiedene Aspekte hat. Wir<br />
sind Deutsche und Europäer, und<br />
beide Identitäten schließen sich nicht<br />
gegenseitig aus, sondern bedingen<br />
sich gegenseitig. Der Nationalstaat<br />
soll in diesem Bewusstsein erhalten<br />
bleiben. Er muss es auch, weil die<br />
europäische Geschichte, die es durch<br />
die EU weiterzuführen gilt, in der<br />
Vergangenheit eine Geschichte verschiedener,<br />
konkurrierender und sich<br />
bekämpfender Nationalstaaten war.<br />
Geschichte ist aber fundamentaler<br />
Bestandteil einer jeden Identität –<br />
die friedliche Einheit <strong>Europa</strong>s ist ja<br />
gerade die Konsequenz aus dieser<br />
Geschichte. Geschichte aber von<br />
Völkern kann nur von diesen selbst<br />
vermittelt werden, hier bildet sich<br />
Identität – deswegen müssen die<br />
Nationalstaaten erhalten bleiben.<br />
Wir fordern im Sinne einer gesamteuropäischen<br />
Identität eine europäische<br />
Verfassung mit dem Ziel einer<br />
europäischen Regierung. Dies sind<br />
unsere Vorstellungen davon, wie eine<br />
solche reformierte EU aussehen soll:<br />
1. mehr Demokratie:<br />
Beteiligung der Bürger durch Wahlen<br />
zu einem gestärkten Europäischen<br />
Parlament als Legislative der EU.<br />
Gesetzgebung durch das EP und Kontrolle<br />
der Regierung durch das EP.<br />
Strikte Gewaltenteilung zwischen den<br />
europäischen Verfassungsorganen.<br />
Klare Kompetenzverteilung zwischen<br />
den europäischen Institutionen untereinander<br />
und gegenüber des Meinungs-<br />
und Willensbildungsprozesses,<br />
so dass Entscheidungen für Bürger<br />
nachvollziehbar werden.<br />
Föderalismus als Organisationsprinzip.<br />
Rechtsstaatlichkeit – Menschen- und<br />
Bürgerrechte, Minderheitenschutz.<br />
2. Prinzip der Nachhaltigkeit:<br />
ökologische<br />
soziale und<br />
ökonomische Nachhaltigkeit<br />
3. Solidarität unter den Mitgliedsstaaten:<br />
gemeinsame Strukturpolitik, Hilfe zur<br />
Selbsthilfe für schwächere Mitgliedsstaaten<br />
Subsidiarität<br />
Gewährleistung der Erweiterungsfähigkeit<br />
Zu 1.:<br />
Die Vollendung des europäischen<br />
Einigungsprozesses setzt eine breitere<br />
Beteiligung der Bürger voraus.<br />
Wahlen zu einem gestärkten europäischen<br />
Parlament gewährleisten eine<br />
Identifikation der Bürger mit <strong>Europa</strong>.<br />
Durch eine strikte Gewaltenteilung<br />
werden die Aufgaben der Verfassungsorgane<br />
festgelegt. Die europäische<br />
Gesetzgebung obliegt dem<br />
Parlament, wobei die Bereiche Verteidigung,<br />
Außenpolitik sowie die<br />
Grundzüge der Wirtschafts- und Steuerpolitik<br />
von der EU-Gesetzgebung<br />
festgelegt werden. Die restlichen<br />
Bereiche werden – im Rahmen der<br />
Mindeststandards – von den nationalen<br />
Gesetzgebungsorganen festgelegt.<br />
Die Funktionsfähigkeit der EU<br />
wird gesichert durch eine klare Kompetenzverteilung<br />
zwischen den europäischen<br />
Institutionen untereinander<br />
und gegenüber den nationalstaatlichen<br />
Behörden. Der föderale Aufbau<br />
der Union nach dem Prinzip der Subsidiarität<br />
gewährleistet eine stärkere<br />
Akzeptanz der nationalstaatlichen<br />
aber auch der europäischen Institutionen<br />
durch die Bürger.<br />
Zu 2.:<br />
Das in der Verfassung festgelegte<br />
Prinzip der Nachhaltigkeit wird durch<br />
soziale, ökologische und ökonomische<br />
Mindeststandards gewährleistet.<br />
Sie stellen einheitliche Rahmenbedingungen<br />
sicher, die vom Europäischen<br />
Parlament vorgegeben und von den<br />
Mitgliedsstaaten in nationales Recht<br />
umgesetzt werden. Die Mitgliedsstaaten<br />
sind dazu angehalten, höhere<br />
Maßstäbe als in den Mindeststandards<br />
vorgegeben sind, vorzusehen<br />
und durchzusetzen.<br />
Zu 3.:<br />
Wir gehen davon aus, dass die Mitgliedsstaaten<br />
der EU sich untereinander<br />
solidarisch verhalten müssen.<br />
Eine gemeinsame Strukturpolitik<br />
muss schwächeren Mitgliedern Hilfe<br />
zur Selbsthilfe geben. Einen Länderfi-
OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />
100<br />
101<br />
EUROPA DEMOKRATISIEREN –<br />
GLOBALISIERUNG MITGESTALTEN<br />
nanzausgleich mit der Absicht einer<br />
zielgerichteten Strukturpolitik halten<br />
wir für sinnvoll.<br />
Das Prinzip der Subsidiarität muss<br />
Verfassungsrang erhalten.<br />
All diese Maßnahmen müssen eine<br />
Erweiterbarkeit der EU gewährleisten.<br />
Europäische Realpolitik<br />
Schaffung eines europäischen<br />
Bewusstseins<br />
Das europäische Bewusstsein soll<br />
unserer Meinung nach ein solches<br />
sein, dass verschiedene Identitäten<br />
(z. B. nationale und europäische) sich<br />
nicht ausschließen, sondern sich<br />
gegenseitig bedingen.<br />
Ein solches Bewusstsein muss gezielt<br />
durch politische Bildung gefördert<br />
und entwickelt werden.<br />
Dies muss in der Schule und in der<br />
Jugendbildung beginnen; außerschulische<br />
Jugendbildung nimmt dabei<br />
einen hohen Stellenwert ein. Austausch<br />
verschiedener Kulturkreise<br />
soll ein Bewusstsein der kulturellen<br />
Vielfalt im Rahmen einer europäischen<br />
Gemeinschaft fördern. Bis die<br />
Zwangsdienste abgeschafft werden,<br />
sollen diese – vor allem aber auch<br />
freiwillige Dienste – erleichtert und<br />
gefördert werden; diese sollen im<br />
gesamten europäischen Raum abgeleistet<br />
werden können. Ein Austausch<br />
soll aber nicht nur zwischen Jugendlichen<br />
und Schülern erfolgen, sondern<br />
auch gezielt allen Bevölkerungsgruppen<br />
ermöglicht werden.<br />
Nachhaltigkeit durch Mindeststandards<br />
Das in der Verfassung verankerte<br />
Prinzip der Nachhaltigkeit soll sich<br />
auf konkreter politischer Ebene in der<br />
Festsetzung von Mindeststandards<br />
äußern. Diese Standards sollen den<br />
Nationalstaaten eine Basis für ihre<br />
Politik gegen, die sie aber in diesem<br />
Rahmen selbst gestalten sollen.<br />
Damit ist eine flexible Politik unter<br />
Berücksichtigung regionaler und<br />
nationaler Vielfalt möglich; ein konstruktiver<br />
Wettbewerb zwischen den<br />
Regionen erhält somit einen richtungsweisenden<br />
Rahmen. Einem sich<br />
selbst zerstörenden und sich gegenseitig<br />
unterbietenden Wettbewerb<br />
unter Nichtbeachtung sozialer und<br />
ökologischer Notwendigkeiten wird<br />
somit eine Riegel vorgeschoben.<br />
Die Mindeststandards garantieren:<br />
• einen fairen Wettbewerb<br />
• einen gesicherten Verbraucherschutz<br />
• eine bessere Vergleichbarkeit der<br />
Bedingungen innerhalb der EU<br />
• ein soziales Netz<br />
• klare Anforderungen für die<br />
Beitrittskandidaten sowie<br />
• einen bewussten Umgang mit der<br />
Umwelt im Sinne des Verursacherprinzips.<br />
Das Verursacherprinzip muss in allen<br />
Bereichen der Wirtschaft gelten:<br />
In jeden erhobenen Preis müssen die<br />
ökologischen und sozialen Folgekosten<br />
mit eingerechnet werden. Das sind<br />
z. B. Entsorgungskosten, soziale<br />
Absicherung, Altlastenentsorgung,<br />
Flächenverbrauch usw. Somit kann<br />
eine tatsächliche nachhaltige Entwicklung,<br />
ein Wirtschaften mit sozialer<br />
und ökologischer Verantwortung<br />
gesichert werden.<br />
><br />
Dies sind nicht nur politische Notwendigkeiten<br />
gegen eine immer größer<br />
werdende Umweltverschmutzung<br />
und Ressourcenausbeutung – sie<br />
sind vor allem auch Grundlage einer<br />
lebenswürdigen Gesellschaft, die<br />
nicht allein nach materialistischen<br />
Prinzipien und Interessen geordnet ist.<br />
Berlin, 13. Juni 2000 im Wannseeforum<br />
Deutsche Jugendkonferenz vom<br />
9. bis 14. Juni 2000<br />
Arbeitsgruppe <strong>Europa</strong><br />
Verantwortliche für die<br />
aufgestellten Forderungen:<br />
Johannes Kimmerle, Sabrina Schulz,<br />
Andreas Schwarz, j.k.k@bruewein.de,<br />
Bienchen-gera@t-online.de,<br />
buero@andreas-schwarz.net,<br />
Marita Ubbenhorst, Peter Dyllicke-<br />
Brenzinger, Fabian A. Lindner,<br />
Peter.Dyllicke-Brenzinger@gmx.net,<br />
Flinder@yahoo.de, Rosa Coco Schinagl,<br />
Mark-Daniel Rentschler, Cella Vogel,<br />
Rosa.coco@gmx.de,<br />
Mark-Daniel.Rentschler@web.de,<br />
Cella.Vogel@gmx.net<br />
Die 2. DJK war unserer Meinung nach ein voller Erfolg!<br />
Doch eins haben wir doch zu bemängeln: Im Falle einer<br />
dritten JuKo richtet bitte eine "Chill Out Zone" für<br />
einen Brake ein.<br />
Frederik und Martin
OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />
102<br />
103<br />
WIR BRINGEN<br />
EUROPA DEMOKRATISIEREN –<br />
GLOBALISIERUNG MITGESTALTEN<br />
EUROPA IN<br />
SCHWUNG<br />
Kinder- und Jugendarbeit. Wie bringe ich ihnen<br />
<strong>Europa</strong>, Demokratie (die Inhalte und Werte des WB)<br />
näher?<br />
Was war?<br />
Forderungen:<br />
• Kinder sollen sich schon ab der 1. Klasse aktiv in das<br />
Klassengeschehen einbringen können<br />
• Eigen-Mitbestimmung des Tagesablaufes/Ferien etc.<br />
• Lernen lassen durch eigene Erfahrungen ermöglichen<br />
• Zusammenarbeit zwischen Kindern und Erwachsenen<br />
fördern<br />
• den Kindern ihre eigenen Rechte vermitteln/zeigen und<br />
auch ihre Pflichten (z. B. Aufgabenverteilung unter den<br />
Kindern)<br />
• mehr Praxis, Pädagogik, Didaktik schon in der Lehrerausbildung<br />
(auch Gymnasiallehrer!!!)<br />
Aktionen:<br />
• mehr Demokratie im Klassenzimmer!<br />
• regelmäßige (einmal pro Woche) Klassenversammlungen,<br />
an denen sich die SchülerInnen aktiv beteiligen (können)<br />
> »von Schülern für Schüler«!!<br />
• durch spielerisches Lernen vermitteln der Rechte und<br />
Pflichten<br />
• den »europäischen Gedanken« durch Integration in der<br />
gesamten Lebenspraxis für Kinder näher bringen (Kinder<br />
schon von Anfang an die Angst vor dem Anderen/Fremden<br />
nehmen!!)<br />
• europäische Austauschprogramme schon für Grundschüler!<br />
Einberufen hat:<br />
Johanna Brandt<br />
Teilgenommen haben:<br />
Anja Neeland, Johanna Brandt, Julia<br />
Straub, Hannah Vadas, Hanna Katthöver,<br />
Susann Schäfer, Kathleen Döbbel,<br />
Monika Reichelt, Sandra Barthel<br />
Sprache(n) in <strong>Europa</strong><br />
Was war?<br />
• Sprachen befinden sich immer im<br />
Wandel!<br />
• Es finden sich Einflüsse verschiedener<br />
Sprachen in einer Sprache wieder!<br />
• Soll eine europäische Sprache eingeführt<br />
werden?<br />
• Einführen: Nein! Entwickeln: Ja!<br />
• Wirtschaftliche Ebene (Währung) ist<br />
nicht gleich kulturelle Ebene (Sprache)<br />
• Kein fester Zeitpunkt für die europäische<br />
Sprache (siehe Euro)! ><br />
langwieriger Prozess, der von der<br />
Zivilbevölkerung<br />
gesteuert/bestimmt wird!<br />
> Sprachen beibehalten, Wandel<br />
zulassen!<br />
gegebenenfalls eurpäische Sprache<br />
zulassen!<br />
Einberufen hat:<br />
Kira Kaslack, Claudia Möller<br />
Teilgenommen haben:<br />
Cindy Rothbauer, Ragnhild Hoel,<br />
Regine Hornung, Frederik Röder<br />
Wer sind wir?<br />
Was war?<br />
Durch die Vorstellung der teilnehmenden<br />
Personen entwickelte sich<br />
die Idee, eine Bestandsaufnahme aller<br />
Projekte/Organisationen zu erstellen.<br />
Dies soll durch einen Fragebogen<br />
ermöglicht werden (siehe Blatt 2) und<br />
zwar schnellstmöglich bis Sonntag<br />
für alle einsetzbar.<br />
Zeitraum der Umsetzung:<br />
• Fragebogen bis heute Abend<br />
erstellen und verteilen<br />
• Auswertung und Erstellung der<br />
Infokartei bis Sonntag für alle<br />
zum Mitnehmen<br />
Auftrag geht an Sebastian Sooth.<br />
Fragebogen-Entwurf<br />
Überschrift: Informationen – hier und<br />
jetzt!<br />
Frage: Wer sind wir?<br />
Ziel: Transparenz – wissen was läuft!<br />
Projekt/Organisation:<br />
Bundesland/Einzugsgebiet/Wirkungsbereich:<br />
Kontakt-Adresse:<br />
Homepage:<br />
Inhalte/Aufgaben:<br />
Rücklauf bis Samstag Abend, 17 Uhr,<br />
Service Point<br />
Vorgestellt von<br />
Name, Vorname:<br />
Funktion:<br />
Adresse:<br />
Teilnahme 2. DJK Weimar, März 2002<br />
Einberufen hat:<br />
Sebastian Sooth<br />
Teilgenommen haben:<br />
Sandra Hümer, Eva Ente, Anja Heinke,<br />
Karsten Dörges, Eric Schley, Florian<br />
Ammerich, Carmen Bender<br />
>Anfangs muss ich sagen, dass ich diese<br />
Konferenz für sehr wichtig halte. Ich habe<br />
bei ganz vielen Teilnehmern gespürt, dass<br />
sie den Willen haben etwas zu verändern<br />
bzw. sich selbst in Projekte einzubringen.<br />
Allerdings war für mich der Stellenwert<br />
der Konferenz auch nicht so ganz klar.<br />
Ich werde aber auf jeden Fall ein positives<br />
Ergebnis aus dieser Konferenz mit nach Hause<br />
nehmen und versuchen dies für mich zu nutzen.<br />
Jennifer Wickord
OPEN<br />
SPACE – ANLIEGEN<br />
104<br />
105<br />
>Im Großen und<br />
Ganzen würde ich<br />
die Konferenz als<br />
gelungen und mit<br />
Sicherheit sehr<br />
wichtig für den<br />
Prozess der Bemühungen<br />
um mehr<br />
Jugendpartizipation<br />
bezeichnen. Meiner<br />
Meinung nach eignet<br />
sich jedoch die<br />
Arbeit im »open<br />
space« nur bedingt<br />
bei der Zusammensetzung<br />
der Teilnehmer.<br />
Da der Wissensstand<br />
doch sehr<br />
OPEN SPACE – EINE METHODE<br />
FÜR DIE <strong>JUGEND</strong>KONFERENZ?<br />
unterschiedlich<br />
ist, wäre mehr Input durch z. B.<br />
Workshops von erfahrenen Jugendlichen<br />
in Abwechslung mit der Arbeitsform<br />
»open space« wichtig und sicherlich<br />
auch sinnvoll gewesen. Schade finde<br />
ich auch, dass während der Konferenz<br />
»Feindbilder« gerade zwischen verbandlich<br />
organisierten und verbandlich<br />
nicht organisierten Jugendlichen<br />
aufgestellt wurden oder ihr Bestehen<br />
zunächst gefördert wurde. Eine kritische<br />
Auseinandersetzung mit den<br />
Strukturen der Verbände ist nötig!<br />
So, das war jetzt zwar etwas viel<br />
und auch Kritik, aber das muss ja<br />
auch mal erlaubt sein und bestimmt<br />
hab ich eh noch was vergessen.<br />
Fransiska Krüger<br />
P.S.: Respekt an die Orga-Gruppe!!!!<br />
aus der Konferenzzeitung »farbspiele?«:<br />
Aus dem Leben der Schmetterlinge<br />
Aus den open-space-Gruppen:<br />
Berichte über die Arbeit der Hummeln<br />
werden wir alle zu lesen bekommen,<br />
was aber machen die Schmetterlinge?<br />
Was haben diejenigen gemacht,<br />
die nicht in den Gruppen mitdiskutiert<br />
haben? von Dortje Treiber<br />
Nicht wenige haben sich von den Strapazen des<br />
Vorabends erholt und ausgeschlafen. Jenny und<br />
Franzi waren in Weimar bummeln und haben den<br />
Ampelmännchenshop durchstöbert. Auch Verena<br />
war im Stadtzentrum und trägt nun als bleibende<br />
Erinnerung neue Ohringe in frisch gestochenen<br />
Löchern. Andere, wie Johanna, haben die<br />
Möglichkeit genutzt, sich außerhalb der Arbeitsgruppen<br />
mit den Teilnehmern zu unterhalten.<br />
Das Ziel, auf der Konferenz effektiv zu arbeiten,<br />
war aber wichtiger als Freizeit. Keiner der<br />
Befragten blieb die ganze Zeit Schmetterling.<br />
Alle diskutierten nach einer Pause wieder in den<br />
Gruppen mit, erholt, mit neuen Ideen und<br />
neuem Schwung. »Ich finde es gut, dass open<br />
space die Möglichkeit lässt, das kulturelle Angebot<br />
zu nutzen«, kommentiert Dennis aus<br />
Bochum diese Arbeitsmethode.<br />
Manuela verließ ebenfalls ihre Gruppe, um andere<br />
Diskussionen mit zu verfolgen. Sie sieht<br />
neben dem Vorteil flexibel zu sein auch Nachteile:<br />
»Schmetterlinge sollen Schmetterlinge bleiben«,<br />
sagt sie. Ihre Erlebnisse hätten ihr<br />
gezeigt, dass Teilnehmer, die neu zu einer<br />
Arbeitsgruppe gekommen sind, mit ihren Beiträgen<br />
oft Verwirrung stiften. Sie brächten Themen<br />
ein, die bereits ausdiskutiert seien und hielten<br />
so die anderen Teilnehmer auf. Ihre Bitte an<br />
Schmetterlinge, die zu Hummeln werden wollen,<br />
ist deshalb: »Hört erst mal eine Weile zu,<br />
bevor ihr ineffektive Kommentare abgebt.«<br />
>Ich sehe es auch so wie Fransiska!<br />
Allerdings möchte ich noch mal<br />
Robert Helm danken für die<br />
professionelle Orga. Dies hat kein<br />
Chaos verursacht, sondern es war<br />
die ganze Zeit da, um produktiv zu<br />
werden!<br />
Liebe Grüße, Peter Böttcher<br />
»Die wollen uns hier ihr Projekt<br />
verkaufen«, kritisierte ein Teilnehmer.<br />
... aus »farbspiele?«:<br />
Dass zum Thema Absenkung des<br />
Wahlalters nur ein Mädchen gekommen<br />
war, die als 16-jährige direkt<br />
Entgrenzter Raum<br />
von dieser Frage betroffen ist, löste<br />
Kann »open space« konkrete<br />
eine langwierige Diskussion aus.<br />
Ergebnisse zu einem Thema liefern? »Ab welchem Alter sind junge Menschen<br />
fähig, selbstständig zu wäh-<br />
Sind die Hintergründe der Teilnehmer<br />
nicht viel zu verschieden, len?« war die Frage, die im Mittelpunkt<br />
stand. Da in der Gruppe<br />
um damit über endlose und<br />
polarisierende Diskussionen hinauszukommen?<br />
von Dortje Treiber<br />
wurden, blieb es bei einem Aus-<br />
verschiedene Ansichten vertreten<br />
tausch der Argumente, ohne dass<br />
Die Themen »Jugendräte«, »Drogenpolitik« ein Konsens erreicht wurde.<br />
und »Senkung des Wahlalters« sind alle sehr Die drei Beispiele zeigen deutlich,<br />
umstritten. Wie verliefen hier die open space- dass die open space-Methode viele<br />
Diskussionen in der Konferenz? In der Gruppe Möglichkeiten verbirgt. Von Erfahrungsaustausch<br />
bis zu der Vorstel-<br />
»Jugendräte und Jugendparlamente« stand der<br />
Erfahrungsaustausch ganz klar im Vordergrund. lung eines Projektes kann alles<br />
»Alte Hasen«, die Jugendparlamente gegründet stattfinden. Grundsätzlich war die<br />
haben, und »Neulinge«, die Informationen sammeln<br />
wollten, um selbst solche Strukturen ins ferenz mit dieser Methode zufrie-<br />
Mehrheit der Teilnehmer der Kon-<br />
Leben zu rufen, nutzen die Chance. Es war offensichtlich<br />
für alle Teilnehmer interessant sich aus-<br />
die Frage, ob open space sich für<br />
den. Allerdings stellten sich viele<br />
zutauschen und dazu zu lernen, denn die Gruppe die gesamte Konferenz eignet.<br />
beschloss am Ende der Diskussionsrunde aus Sie hatten Zweifel daran, dass<br />
dem Rahmen des open space auszubrechen und die Umsetzung von Ideen dabei<br />
am Samstag als feste Arbeitsgruppe weiter zu ihren Platz bekommt. Oft tauchte<br />
arbeiten.<br />
der Wunsch auf, open space auf<br />
den ersten Tag zu beschränken,<br />
Manche fühlten sich bevormundet<br />
um am Samstag und Sonntag in<br />
Auch die Gruppe »Drogenpolitik und Drogenprävention«<br />
will die drei Tage im Workshop arbeiten. zu können. Beispiele dafür<br />
festen Gruppen gezielt arbeiten<br />
Die Initiatoren arbeiten in einem Verein für Drogenpolitik<br />
und in einer Jugendinitiative. Deshalb stellten »Jugendräte« und »Drogen-<br />
sind die Gruppen zum Thema<br />
sie im ersten Teil ihr Projekt vor und informierten prävention«, welche die open<br />
über das Thema. Obwohl sie damit auf breite<br />
space-Phase als Einstieg<br />
Zustimmung in der Gruppe stießen, fühlten sich manche<br />
zu sehr bevormundet.<br />
den Tage weiter daran zu<br />
genutzt haben, um die folgen-<br />
arbeiten.
OPEN SPACE – SCHRITTE IN DIE ZUKUNFT<br />
106<br />
107<br />
SCHRITTE IN<br />
WIR GEBEN DEM WEISSBUCH FARBE:<br />
DIE ZUKUNFT<br />
Damit auf der Konferenz und im open<br />
space nicht nur Papier beschrieben<br />
wurde, sondern auch konkrete Ideen<br />
und Aktionen geplant wurden, fand zum<br />
Ende der open space Methode eine<br />
Handlungsphase statt, in der Projekte<br />
und Verabredungen für die Zukunft<br />
zwischen den Jugendlichen ausgemacht<br />
wurden.<br />
Aktion/Verabredung/Projekt<br />
Infopaket Weißbuch<br />
Alle, die mitmachen<br />
Vor- und Nachnamen:<br />
Johanna Muley,<br />
cyber-crazy@gmx.net<br />
Claus Becker,<br />
clous@beckerei.de<br />
Dominique Hitz,<br />
C.D.Hitz@t-online.de<br />
Andrea Imping,<br />
andrea.imping@epost.de<br />
Susanne Neefe,<br />
susanne.neefe@gmx.de<br />
Sophie Bleich,<br />
sophie.bleich@excite.com<br />
Oliver Wernersbach,<br />
oliver.wernersbach@worldonline.de<br />
Mein/unser nächster Schritt<br />
• Herantreten an die Landes-,<br />
Bundeszentrale für Politische<br />
Bildung<br />
• Konzept erstellen/Ausarbeitung<br />
fortführen<br />
• Treffen der Gruppe geplant<br />
• Kontakt über E-Mails ...<br />
Termin verabredet?<br />
Uhrzeit, Datum, Ort:<br />
Aktion/Verabredung/Projekt<br />
Partizipation auf kommunaler<br />
Ebene<br />
Alle, die mitmachen<br />
Vor- und Nachnamen:<br />
Tobias Zech Stephan Weger<br />
Scarlett Faisst Anna Metzger<br />
Maria Steinmeier Pia Lünstroth<br />
Franzi Luhn Karsten Dörges<br />
Michael Müller Julia Haag<br />
Regina Renner Jonathan Fasel<br />
Jonas Schramm Björn Gröger<br />
Friederike Ditzen Nike Landsberg<br />
Robin Krause Oliver Wernersbach<br />
Mein/unser nächster Schritt<br />
• Einrichtung einer Mailingliste<br />
• Überarbeitung des erstellten<br />
Forderungspapiers<br />
• Chat-Treffen<br />
• Erstellung von Artikeln/Leserbriefen,<br />
um das Weißbuch/Konferenz<br />
bekannter zu machen<br />
• Reden erstellen »Wie Partizipation...«<br />
Termin verabredet?<br />
Uhrzeit, Datum, Ort:<br />
Sonntag, 14. April, 21:00 Uhr<br />
Chat-Treffen<br />
(Info unter: franzi@schuelerbuero.de)<br />
Kümmerer/Koordinator/In/<br />
Kontaktmensch benannt?<br />
Johanna Muley<br />
Kümmerer/Koordinator/In/<br />
Kontaktmensch benannt?<br />
Maria Steinmeier, Franzi Luhn
OPEN SPACE – SCHRITTE IN DIE ZUKUNFT<br />
WIR GEBEN DEM<br />
WEISSBUCH FARBE! –<br />
108<br />
109<br />
SCHRITTE IN DIE ZUKUNFT<br />
Aktion/Verabredung/Projekt<br />
Austausch der Schülervertretungen<br />
Alle, die mitmachen<br />
Vor- und Nachnamen:<br />
Clara Weinhardt<br />
Hanna Mössner<br />
Nike Landsberg<br />
Mein/unser nächster Schritt<br />
• Schülerrat Köln besucht Schülerrat<br />
Freiburg<br />
(und umgekehrt) > Ideenaustausch,<br />
Erfahrungsberichte<br />
> Suchen 3. Schülerrat, der am<br />
Austausch teilnehmen möchte!<br />
Termin verabredet?<br />
Uhrzeit, Datum, Ort:<br />
Kümmerer/Koordinator/In/<br />
Kontaktmensch benannt?<br />
Hanna Mössner<br />
Aktion/Verabredung/Projekt<br />
Treffen, um den DBRJ für andere<br />
Jugendliche zu öffnen.<br />
Alle, die mitmachen<br />
Vor- und Nachnamen:<br />
Tobias Zech<br />
Florian Ammerich<br />
Karsten Dörges<br />
Jeanette Werner<br />
Jennifer Wickord<br />
H. Diep Nguyen<br />
Anna Weber<br />
Nicole Dathe<br />
Sophie Bleich<br />
Pia Lünstroth<br />
Mein/unser nächster Schritt<br />
• Treffen unserer Arbeitsgruppe<br />
> Diskussion<br />
Termin verabredet?<br />
Uhrzeit, Datum, Ort:<br />
vor der Sommerpause<br />
Kümmerer/Koordinator/In/<br />
Kontaktmensch benannt?<br />
Andreas Schwarz<br />
Aktion/Verabredung/Projekt<br />
Einrichtung von Informationszentren<br />
– Diskussion über<br />
Realisierung mit politischen<br />
Entscheidungsträgern<br />
Alle, die mitmachen<br />
Vor- und Nachnamen:<br />
Mein/unser nächster Schritt<br />
• Runder Tisch mit potenziellen<br />
Entscheidungsträgern einberufen<br />
Termin verabredet?<br />
Uhrzeit, Datum, Ort:<br />
Kümmerer/Koordinator/In/<br />
Kontaktmensch benannt?<br />
Andrea Imping,<br />
andrea.imping@epost.de<br />
Aktion/Verabredung/Projekt<br />
Vernetzung<br />
Alle, die mitmachen<br />
Vor- und Nachnamen:<br />
viele Jugendliche aus S.-A.<br />
Mein/unser nächster Schritt<br />
• politische Meinungsbildung<br />
• Einbau in Bildungsrichtlinie<br />
• Internetseite mit allen Adressen<br />
Termin verabredet?<br />
Uhrzeit, Datum, Ort:<br />
laufend<br />
Kümmerer/Koordinator/In/<br />
Kontaktmensch benannt?<br />
Susan Schäfer, Kathleen Döbbel<br />
>Unser Motto war Mitreden – Mitmachen –<br />
dies taten wir, nun liegt es an uns es<br />
zu verfolgen!<br />
Danke für die Möglichkeit, wir werden<br />
diese Chance nutzen.<br />
Oliver Wernersbach
OPEN SPACE – SCHRITTE IN DIE ZUKUNFT<br />
110<br />
111<br />
WIR GEBEN<br />
DEM<br />
WEISSBUCH FARBE! –<br />
SCHRITTE IN DIE ZUKUNFT<br />
Aktion/Verabredung/Projekt<br />
Finanzen für Jugend-Aktionen<br />
Alle, die mitmachen<br />
Vor- und Nachnamen:<br />
Andreas Schwarz<br />
Lennart Weinhold<br />
Anja Heinke<br />
Raphael Schapira<br />
Mike Schneider<br />
Carmen Bender<br />
Kathrin Frevell<br />
Monika Reichelt<br />
Daniel Lang<br />
Frederik Röder<br />
Cindy Rothbauer<br />
Aktion/Verabredung/Projekt<br />
Lehramt – Studenten und Lehrer:<br />
per E-Mail: Infoaustausch über<br />
die Umsetzung des WB in der<br />
Schule<br />
Alle, die mitmachen<br />
Vor- und Nachnamen:<br />
Anne.Russig@gmx.de<br />
Christina-Peters@gmx.net<br />
xlidiax@yahoo.com > Lidia de Paz<br />
HannahVadas@hotmail.com<br />
Melanie.hanisch@gmx.net<br />
Mein/unser nächster Schritt<br />
• Ständiger Austausch per E-Mail!<br />
Mein/unser nächster Schritt<br />
• Infoblatt mit konkreten Möglichkeiten<br />
der Finanzierung erstellen<br />
• Ansprechen der DBJR<br />
• Erfahrungsaustausch (schnelles<br />
Geld) Aufnahme ins Infoblatt<br />
• (eventuell) »www.WoGibtsGeld.de«<br />
Termin verabredet?<br />
Uhrzeit, Datum, Ort:<br />
ständig/deutschlandweit<br />
Kümmerer/Koordinator/In/<br />
Kontaktmensch benannt?<br />
Anne Russig<br />
Termin verabredet?<br />
Uhrzeit, Datum, Ort:<br />
- Mailingliste an alle am 03. April 2002<br />
- weiterführend durch Feedback<br />
Kümmerer/Koordinator/In/<br />
Kontaktmensch benannt?<br />
Lennart Weinhold
OPEN SPACE – SCHRITTE IN DIE ZUKUNFT<br />
112<br />
113<br />
Aktion/Verabredung/Projekt<br />
Förderung der Wahlbeteiligung<br />
von Jugendlichen: Kommunale<br />
Kampagnen sollen sich untereinander<br />
austauschen<br />
Alle, die mitmachen<br />
Vor- und Nachnamen:<br />
Tim Gemkow<br />
Tobias Zech<br />
Dennis Radtke<br />
Mike Schneider<br />
Anna Weber<br />
Mein/unser nächster Schritt<br />
• Bitte E-Mail eintragen!<br />
• Austausch via Internet über regionale<br />
Veranstaltungen/Projekte.<br />
• Siehe www.jugendbeteiligung.info,<br />
es gibt nämlich schon eine Menge<br />
Wahlrechtskampagnen/Wahlbeteiligungskampagnen.<br />
Termin verabredet?<br />
Uhrzeit, Datum, Ort:<br />
Kümmerer/Koordinator/In/Kon<br />
taktmensch benannt?<br />
Frederik Röder<br />
Aktion/Verabredung/Projekt<br />
Vorbereitung der EU-Jugendministerien<br />
+ Erstellen der<br />
EU-Jugendministertreffen und<br />
Erstellen der Prioritätenliste<br />
> weitere Ausarbeitungen<br />
Alle, die mitmachen<br />
Vor- und Nachnamen:<br />
Florian Ammerich<br />
Tim Gemkow<br />
Tobias Zech<br />
Laura Tilindyte<br />
Jana Hölderle<br />
Anna Weber<br />
Pia Lünstroth<br />
Mein/unser nächster Schritt<br />
• E-Mail-Verteiler anlegen/e-group<br />
• Forum anlegen: Einbeziehen von<br />
www.jugendbeteiligung.info<br />
• Kontaktaufnahme DBJR<br />
> wie weiter?<br />
Termin verabredet?<br />
Uhrzeit, Datum, Ort:<br />
Kümmerer/Koordinator/In/<br />
Kontaktmensch benannt?<br />
Katrin Hünemörder, Katrin Jacob<br />
Aktion/Verabredung/Projekt<br />
Bestehendes Ex-Freiwilligen-<br />
»Netz« (im Rahmen von future<br />
capital-Projekten) ausbauen mit<br />
folgenden Zielen/Aufgaben:<br />
• Betreuung von Freiwilligen in<br />
Deutschland<br />
• Beratung/Information<br />
• Mitarbeit, Kontrolle in <strong>JUGEND</strong> für<br />
<strong>Europa</strong> (> Zusammenarbeit mit<br />
<strong>JUGEND</strong> für EUROPA)<br />
Alle, die mitmachen<br />
Vor- und Nachnamen:<br />
Jan Thorbecke<br />
Melanie Hanisch<br />
Julia Straub<br />
Hannah Vadas<br />
Johanna Brandt<br />
Lidia de Paz<br />
Laura de Paz<br />
Christina Peters<br />
Laila Sen<br />
Agostino Mazziotta<br />
Claudia Möller<br />
Mein/unser nächster Schritt<br />
• Infos sammeln, Kontaktaufnahme<br />
mit Ex-EFDlern/Nationalagenturen<br />
Entsendeorganisation<br />
• Gründung von Regiogruppen<br />
wichtig: ständiger Info-Austausch<br />
Termin verabredet?<br />
Uhrzeit, Datum, Ort:<br />
1. Mai 2002-04-1 in Chatroom der<br />
Ex-EFDler (erstmals finden!!!)<br />
Kümmerer/Koordinator/In/<br />
Kontaktmensch benannt?<br />
Laura de Paz Martinez,<br />
laurapaz@mail.uni-mainz.de<br />
Christina Peters,<br />
Christina-Peters@gmx.net für Berlin/<br />
Düsseldorf<br />
WIR GEBEN DEM<br />
WEISSBUCH FARBE! –<br />
SCHRITTE IN DIE ZUKUNFT
OPEN SPACE – SCHRITTE IN DIE ZUKUNFT<br />
114<br />
115<br />
WIR GEBEN DEM<br />
WEISSBUCH FARBE! –<br />
SCHRITTE IN DIE ZUKUNFT<br />
Aktion/Verabredung/Projekt<br />
Aktion/Verabredung/Projekt<br />
Aktion/Verabredung/Projekt<br />
Aktion/Verabredung/Projekt<br />
Studienbuch »Freizeitaktivitäten«<br />
Pflicht-/Praxisjahr/Bundeswehr-<br />
Förderung des Dialoges der<br />
Forum über Partizipation und das<br />
Alle, die mitmachen<br />
Vor- und Nachnamen:<br />
Dennis Radtke<br />
abschaffung<br />
Alle, die mitmachen<br />
Vor- und Nachnamen:<br />
Kulturen<br />
Aktionstage in verschiedenen Einrichtungen<br />
(Schulen, Kindergärten,<br />
Vereinen, ...), bei denen Kinder bzw.<br />
Weißbuch<br />
Alle, die mitmachen<br />
Vor- und Nachnamen:<br />
Tim Gemkow<br />
> siehe Unterschriftenliste<br />
Mitglieder anderer Kulturen ihr Land/<br />
Tobias Zech<br />
Claudia Möller<br />
Cindy Rothbauer<br />
Mein/unser nächster Schritt<br />
Leben/... vorstellen können, z. B.<br />
gemeinsame Feste, Kochnachmittage...<br />
Johannes Steenpaß<br />
Kathleen Ludwig<br />
Patricia Geuther<br />
Clara Weinhardt<br />
Kathrin Glöckler<br />
Stefanie Hennecke<br />
Hanna Mössner<br />
• Unterschriften als Anhang zu<br />
Schreiben an Familienministerium<br />
Termin verabredet?<br />
Uhrzeit, Datum, Ort:<br />
Alle, die mitmachen<br />
Vor- und Nachnamen:<br />
Johannes Steenpaß<br />
Sarah Nieber<br />
Stephan Groschwitz<br />
Pia Lünstroth<br />
Jona Hölderle<br />
Hanna Mössner<br />
Johannes Kimmerle<br />
Anna Weber<br />
Mein/unser nächster Schritt<br />
Kümmerer/Koordinator/In/<br />
Kontaktmensch benannt?<br />
Eve Trautmann<br />
Michael Kräntzler<br />
Patricia Geuther<br />
Bastian T. Köhlen<br />
Eva Ente<br />
Sandra Humer<br />
• Kontaktaufnahme mit DBJR<br />
Sebastian Liebold,<br />
Cindy Rothbauer<br />
Pia Schanne<br />
Termin verabredet?<br />
Uhrzeit, Datum, Ort:<br />
(Lindenaustr. 29, 09126 Chemnitz),<br />
Michael Wamposzyc<br />
Mein/unser nächster Schritt<br />
Konkrete Planung eines Projektes:<br />
Simon Hillmann<br />
Anna Weber<br />
Sebastian Koppers<br />
Absprache mit DBJR so bald wie<br />
• Ort ausgucken<br />
Markus Cordemann<br />
möglich (Kontaktaufnahme per E-Mail<br />
mit AG nach Absprache mit DBJR)<br />
• Schüler und Lehrer kontaktieren<br />
• zusammen planen<br />
Mein/unser nächster Schritt<br />
• Abklären der Grundlagen in Ver-<br />
Kümmerer/Koordinator/In/<br />
Kontaktmensch benannt?<br />
Termin verabredet?<br />
Uhrzeit, Datum, Ort:<br />
bänden (Termin, Träger, Kohle ...)<br />
• Absprechen + Vorbereiten +<br />
Franziska Seel, Kathrin Groth<br />
Kümmerer/Koordinator/In/<br />
Kontaktmensch benannt?<br />
Nike Landsberg<br />
Machen<br />
Termin verabredet?<br />
Uhrzeit, Datum, Ort:<br />
Herbst<br />
Kümmerer/Koordinator/In/<br />
Kontaktmensch benannt?<br />
DBJR, DSJ, RPJ<br />
Stephan Groschwitz
OPEN SPACE – SCHRITTE IN DIE ZUKUNFT<br />
116<br />
117<br />
Aktion/Verabredung/Projekt<br />
Information an Schulen und Unis<br />
über Nachhaltigkeitsprozess und<br />
Beteiligung der Jugendlichen<br />
daran<br />
Alle, die mitmachen<br />
Vor- und Nachnamen:<br />
Hanna Mössner<br />
Meggi Jakob<br />
Clara Weinhardt<br />
Mein/unser nächster Schritt<br />
• In das Thema Nachhaltigkeit einarbeiten<br />
• Programme, Aktionen, Möglichkeiten<br />
entwickeln, wie man informieren<br />
kann, das Thema in den<br />
Unterricht einbringen kann usw.<br />
Termin verabredet?<br />
Uhrzeit, Datum, Ort:<br />
Kümmerer/Koordinator/In/<br />
Kontaktmensch benannt?<br />
Hanna Mössner, Nike Landsberg<br />
Aktion/Verabredung/Projekt<br />
Partizipations-Info-Kampagne<br />
für NRW<br />
Alle, die mitmachen<br />
Vor- und Nachnamen:<br />
Arne Baltissen<br />
Kira Kaslack<br />
Michael Kempmann<br />
Annika Rolf<br />
Katja Benemann<br />
Clara Weinhardt<br />
Mein/unser nächster Schritt<br />
• Kontakt mit dem Jugendring<br />
aufbauen<br />
• Netzwerk<br />
Termin verabredet?<br />
Uhrzeit, Datum, Ort:<br />
Montag e-group bei yahoo »Farbe<br />
fürs Weißbuch«<br />
Kümmerer/Koordinator/In/<br />
Kontaktmensch benannt?<br />
Arne Baltissen, Kira Kaslack
ABSCHLUSSREDEN<br />
118<br />
119<br />
ABSCHLUSSREDE<br />
:<br />
Zum Abschluss der 2. Deutschen Jugendkonferenz<br />
stellten Lissy Gröner (MdEP)<br />
und Hans-Joachim Schild (Mitarbeiter<br />
in der Generaldirektion Bildung und<br />
Kultur der Europäischen Kommission)<br />
die jeweiligen Positionen zum Weißbuch<br />
vor und kommentierten den Verlauf der<br />
2. DJK aus ihrer Sicht. Peter Haupt<br />
(Staatssekretär im BMFSFJ) verabschiedete<br />
anschließend die Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer.<br />
von<br />
Anrede,<br />
Lissy Gröner, MDEP<br />
es bereitet mir große Freude, heute<br />
auf einer Konferenz als Vertreterin<br />
des Europäischen Parlamentes zu<br />
sprechen, die von Jugendlichen für<br />
Jugendliche organisiert wurde – einer<br />
Konferenz für alle, die der Meinung<br />
sind, dass Politik nicht im Fernsehen<br />
und <strong>Europa</strong> nicht nur in Brüssel stattfinden<br />
soll. Sie alle haben sich für die<br />
Teilnahme an dieser Konferenz beworben,<br />
wollen zusammen mit anderen<br />
Jugendlichen aus ganz Deutschland<br />
über Jugendpolitik in der EU diskutieren<br />
– und haben damit bereits den<br />
ersten Schritt getan, um ihre Interessen<br />
in der EU zu vertreten und<br />
europäische Jugendpolitik aktiv mitzugestalten.<br />
Dem Entwurf des Weißbuches, das<br />
ich heute mit Ihnen diskutieren will,<br />
ging ein intensiver und bisher einmaliger<br />
Konsultations- und Diskussionsprozess<br />
voraus: In allen Mitgliedsstaaten<br />
der EU wurden Anhörungen<br />
von mehreren tausend Jugendlichen<br />
durchgeführt, welche die Gelegenheit<br />
erhielten, auf Konferenzen, bei Befragungen<br />
im Internet oder via Fragebogen<br />
ihre Anliegen und Vorschläge<br />
einzubringen; auch Jugendorganisationen<br />
und Experten kamen zu Wort.<br />
In Deutschland wurde eine Reihe von<br />
Regionalkonferenzen und eine Nationale<br />
Jugendkonferenz in Berlin<br />
durchgeführt. Die Ergebnisse all<br />
dieser Konsultationen wurden auf<br />
europäischer Ebene zusammengetragen<br />
und sind in die Erstellung<br />
des Weißbuches eingeflossen, über<br />
das ich dem Europäischen Parlament<br />
Bericht erstatten werde.<br />
Nun zum Weißbuch selbst: Viele<br />
Jugendorganisationen und Nationale<br />
Jugendräte haben auf den Inhalt des<br />
Weißbuches mit Enttäuschung reagiert<br />
– es erscheint ihnen nicht ambitioniert<br />
genug und die Ergebnisse der<br />
Konsultationen nicht ausreichend<br />
berücksichtigt. Zum Teil liegt dies<br />
sicherlich daran, dass der umfangreiche<br />
Konsultationsprozess hohe<br />
und bisweilen unrealistische Erwartungen<br />
an die Jugendpolitik der Europäischen<br />
Union geweckt hat. Ich<br />
möchte an dieser Stelle daher noch<br />
einmal betonen, dass der EG-Vertrag<br />
nach wie vor kaum explizite Kompetenzen<br />
zur Jugendpolitik enthält –<br />
gemäß dem Subsidiaritätsprinzip sind<br />
hier die einzelnen Mitgliedsstaaten<br />
zuständig. Die Möglichkeiten der<br />
Kommission im Bereich der Jugendpolitik<br />
sind daher auf Maßnahmen<br />
beschränkt, die eine verstärkte<br />
Zusammenarbeit der Mitgliedsstaaten<br />
auf diesem Gebiet zum Ziel haben<br />
oder nationale Politiken ergänzen.
ABSCHLUSSREDEN<br />
120<br />
121<br />
eröffnet, Mitsprache und Mitgestaltung<br />
auch in nicht ausschließlich<br />
jugendpolitischen Verantwortungsbereichen<br />
für sich zu reklamieren.<br />
Schwerer wiegt die Kritik am Konsultationsverfahren<br />
und seinen Ergebnissen<br />
selbst. Einige der Beteiligten haben<br />
sich darüber beklagt, dass die Kommission<br />
mit vorgefertigten Vorstellungen<br />
in das Beteiligungsverfahren<br />
gegangen sei und dies dementsprechend<br />
gestaltet habe. Diese Kritik ist<br />
sehr ernst zu nehmen – wird doch die<br />
Beteiligung der Jugendlichen auch im<br />
Weißbuch selbst immer wieder als<br />
zentraler Aspekt betont. Es gilt daher,<br />
auch von Seiten des Europäischen<br />
Parlamentes, berechtigte Kritik aufzugreifen<br />
und die Umsetzung des Weißbuches<br />
daran anzupassen.<br />
Bei Abwägung der neuen Dynamik in<br />
der Diskussion und der kritischen<br />
Punkte und Schwachstellen, begrüße<br />
ich das Weißbuch. Angesichts der leider<br />
immer noch geringen Bedeutung<br />
von Jugendpolitik auf europäischer<br />
Ebene, ist es als großer Erfolg zu<br />
werten, dass es gelungen ist, ein<br />
Weißbuch zur Jugendpolitik in <strong>Europa</strong><br />
durchzusetzen – ein Weißbuch, das<br />
neuen Schwung in die Jugendpolitik<br />
der Europäischen Union bringen wird.<br />
Ich will nur einige der durch das<br />
Weißbuch angestoßenen Initiativen<br />
nennen:<br />
Zunächst einmal wurde durch das<br />
Weißbuch erstmals ein inhaltliches<br />
und methodisches Konzept sowie ein<br />
Rahmen europäischer Zusammenarbeit<br />
im Jugendbereich erarbeitet.<br />
Mit der offenen Methode der Koordinierung<br />
wurde eine Grundlage zur<br />
Vernetzung jugendpolitischer Maßnahmen<br />
auf europäischer, nationaler,<br />
regionaler und lokaler Ebene entwickelt.<br />
Ich halte diese Methode, die<br />
allerdings noch genauer definiert werden<br />
muss, für eine geeignete Möglichkeit,<br />
auf dem Gebiet der Jugendpolitik<br />
eine bessere Zusammenarbeit auf<br />
europäischer Ebene zu erreichen.<br />
Auch teile ich die Auffassung der<br />
Kommission, dass die offene Methode<br />
der Koordinierung als erster Schritt<br />
auf die Themen Partizipation, Information,<br />
Freiwilligenarbeit und mehr<br />
Wissen über die Jugend angewandt<br />
werden sollte.<br />
Neben der wichtigen Rolle der internationalen<br />
beziehungsweise europäischen<br />
Jugendorganisationen wird<br />
erstmals auch die Partizipation von<br />
Jugendlichen, die in keiner Organisation<br />
aktiv sind, thematisiert. Das<br />
Weißbuch fordert alle Akteure der<br />
Jugendpolitik ausdrücklich dazu auf,<br />
Formen der Beteiligung unorganisierter<br />
Jugendlicher zu suchen – natürlich<br />
ohne dabei den bestehenden Jugendorganisationen<br />
Vorschriften über ihre<br />
Organisationsstruktur zu machen.<br />
Weiter unterstütze ich den Vorschlag<br />
der Kommission, die Freiwilligenarbeit<br />
von Jugendlichen auf nationaler, regionaler<br />
und lokaler Ebene deutlich auszubauen.<br />
Die Plätze für Freiwilligentätigkeiten<br />
sollen aufgestockt, der<br />
rechtliche und soziale Schutz für junge<br />
Freiwillige verbessert und freiwillige<br />
Tätigkeiten als nicht-formale Bildungserfahrung<br />
anerkannt werden – alles<br />
Vorschläge, die wir wiederholt im<br />
Europäischen Parlament vorgebracht<br />
haben.<br />
Eine weitere wichtige Vorgabe des<br />
Weißbuches ist es, die Forschung im<br />
Jugendbereich gezielt zu vernetzen,<br />
weiterzuentwickeln und auszubauen.<br />
Nur wenn Statistiken, Studien und<br />
konkrete Daten vorliegen, und zwar<br />
geschlechtsdifferenziert, ist es uns<br />
möglich, ein besseres Verständnis für<br />
die Lebenssituation von Jugendlichen<br />
zu erlagen und Programme und Maßnahmen<br />
nicht an deren konkreten<br />
Bedürfnissen vorbei zu entwickeln.<br />
Ganz besonders begrüße ich den Vorschlag<br />
der Kommission, die Bedürfnisse<br />
der Jugendlichen bei der Ausarbeitung<br />
von Maßnahmen auch<br />
außerhalb des Bereiches der Jugendpolitik<br />
stärker zu berücksichtigen.<br />
Jugendlichen wird so die Möglichkeit<br />
Nachdem ich nun viele der meiner<br />
Meinung nach sehr positiven Aspekte<br />
des Weißbuches vorgestellt habe, will<br />
ich Ihnen auch nicht verschweigen,<br />
dass ich selbst durchaus noch Raum<br />
für Verbesserungen sehe.<br />
Ein grundlegendes Problem des Weißbuches<br />
besteht darin, dass es nicht<br />
mit einer angemessenen Aufstockung<br />
der Haushaltsmittel im Bereich der<br />
Jugendpolitik einhergeht. Unter keinen<br />
Umständen dürfen die im Weißbuch<br />
vorgeschlagenen Politiken mit Finanzmitteln<br />
aus dem Programm <strong>JUGEND</strong><br />
gedeckt werden! Bereits heute müssen<br />
viele Jugendinitiativen, die als einziges<br />
Programm der EU Jugendlichen die<br />
Möglichkeit bieten, finanzielle Unterstützung<br />
für selbstorganisierte Projekte<br />
zu erhalten, aufgrund beschränkter<br />
finanzieller Möglichkeiten abgelehnt<br />
werden. Die finanziellen Möglichkeiten<br />
des Programms <strong>JUGEND</strong> sind<br />
bereits heute ausgereizt und dürfen<br />
nicht noch weiter belastet werden!<br />
Wie ich zuvor schon erklärt habe,<br />
unterstütze ich den Vorschlag der<br />
Kommission, die Bedürfnisse der<br />
Jugendlichen bei der Ausarbeitung<br />
von Maßnahmen in verschiedenen<br />
Politikbereichen der Europäischen<br />
Union stärker zu berücksichtigen.<br />
Allerdings muss die Kommission dann
ABSCHLUSSREDEN<br />
122<br />
123<br />
auch konkrete Mechanismen festlegen,<br />
wie sie dieses Ziel in Zukunft<br />
erreichen will. Dies ist bisher leider<br />
noch nicht geschehen.<br />
Im Bereich Information von Jugendlichen<br />
beschränkt sich die Kommission<br />
darauf, die Schaffung eines Internetportals<br />
mit Diskussionsforum zu fordern.<br />
Diese Maßnahme greift jedoch<br />
zu kurz: Nach wie vor bestehen starke<br />
geographische und geschlechtsspezifische<br />
Unterschiede bei der Internet-Nutzung.<br />
Sollte in diesem Bereich<br />
also nicht nachgebessert werden,<br />
besteht die Gefahr, dass viele Jugendliche<br />
von Informationen seitens der<br />
EU ausgeschlossen bleiben. Die Kommission<br />
ist also dazu aufgefordert,<br />
zusätzlich Maßnahmen und Material<br />
zu entwickeln, die Jugendlichen vor<br />
Ort und im persönlichen Kontakt<br />
ermöglichen, jugendspezifisch aufbereitete<br />
Informationen zu erhalten.<br />
Auch die Informations- und Besucherdienste<br />
der Europäischen Union selbst<br />
müssen die Bedürfnisse Jugendlicher<br />
stärker berücksichtigen und spezielle<br />
Informationsmaterialien für diese Zielgruppe<br />
entwickeln. Darüber hinaus<br />
möchte ich die Durchführung einer<br />
jährlichen Aktionswoche zu den<br />
Jugendaktivitäten der Europäischen<br />
Union anregen, um Jugendliche und<br />
die breite Öffentlichkeit zu erreichen.<br />
Die Mitgliedsstaaten fordere ich dazu<br />
auf, bei der Umsetzung des Weißbuches<br />
darauf zu achten, dass die Partizipation<br />
von Jugendlichen und<br />
Jugendorganisationen auf nationaler<br />
Ebene, z. B. durch die Schaffung von<br />
beratenden Jugendausschüssen,<br />
die von Vertretern von Jugendorganisationen<br />
und von nicht organisierten<br />
Jugendlichen gebildet werden,<br />
gewährleistet ist.<br />
Der Vorschlag, jugendliche Freiwilligenarbeit<br />
besser als bisher zu fördern<br />
und anzuerkennen ist ein Schritt in<br />
die richtige Richtung. Dennoch werden<br />
den Jugendlichen immer noch<br />
viele Hindernisse in den Weg gelegt:<br />
Ich fordere daher die Mitgliedsstaaten<br />
und Beitrittsländer auf, sich aktiv an<br />
der Förderung des Freiwilligendienstes<br />
zu beteiligen und bestehende Hindernisse,<br />
wie die langwierige Erteilung<br />
von Visa sowie komplizierte sozialrechtliche<br />
Bestimmungen abzubauen.<br />
Darüber hinaus erwarte ich von der<br />
Kommission konkrete Vorschläge zur<br />
Schaffung eines angemessenen rechtlichen<br />
und sozialen Status für Freiwillige<br />
sowie eine Art Diplom für den<br />
Freiwilligendienst.<br />
Die Kommission hat im Weißbuch<br />
mehrere Themen mit besonderer<br />
Relevanz für Jugendliche identifiziert:<br />
Bildung, lebenslanges Lernen, Mobilität,<br />
Beschäftigung, soziale Integration,<br />
Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.<br />
Einige wichtige Themen<br />
bleiben jedoch ausgeklammert und<br />
sollten den bereits genannten<br />
Themenbereichen hinzugefügt werden:<br />
die Bereiche Chancengleichheit<br />
von Männern und Frauen, Einwande-<br />
rung und Drogenpolitik. Alle Bereiche<br />
müssen auch unter dem Aspekt des<br />
Gender-Mainstreaming berücksichtigt<br />
werden.<br />
Zusätzlich ist die Kommission aufgefordert,<br />
auch im Rahmen der Strukturfonds<br />
und anderer für Jugendliche<br />
relevanter Programme der Gemeinschaft<br />
zu gewährleisten, dass ausreichend<br />
Maßnahmen gefördert werden,<br />
die Jugendliche als Zielgruppe haben<br />
oder die den besonderen Bedürfnissen<br />
von Jugendlichen gerecht werden.<br />
Besonders wichtig ist es mir zu betonen,<br />
dass das Weißbuch zur Jugendpolitik<br />
der Europäischen Union nicht<br />
das Ende, sondern den Anfang eines<br />
langen Prozesses sein sollte, wobei<br />
die Umsetzung in erster Linie in den<br />
Mitgliedsstaaten eingeleitet werden<br />
muss. Um dies zu gewährleisten,<br />
halte ich einige strukturelle Veränderungen<br />
für angebracht:<br />
Bei der anstehenden Revision der EG-<br />
Verträge sollte eine Konkretisierung<br />
zur Jugendpolitik vorgenommen werden,<br />
die zumindest vorsieht, dass die<br />
Gemeinschaft die Zusammenarbeit der<br />
Mitgliedstaaten in der Jugendpolitik<br />
fördert und deren Tätigkeiten erforderlichenfalls<br />
ergänzt.<br />
Auch der Konvent zur Ausarbeitung<br />
eines Verfassungsvertrages sollte sich<br />
intensiv mit der Frage des Status der<br />
jungen Bürger <strong>Europa</strong>s auseinandersetzen<br />
und ein klares Signal an alle<br />
gesellschaftlichen Kräfte senden,<br />
junge Menschen aktiv am demokratischen<br />
Aufbau <strong>Europa</strong>s zu beteiligen.<br />
Der einberufene Jugendkonvent ist<br />
ein hoffnungsvolles Zeichen in diese<br />
Richtung.<br />
Darüber hinaus möchte ich der Kommission<br />
empfehlen, das Profil der<br />
Kinder- und Jugendpolitik zu schärfen,<br />
z. B. indem sie innerhalb der Generaldirektion<br />
»Bildung und Kultur« eine<br />
eigene Direktion »Kinder und Jugend«<br />
einrichtet. Deren Hauptaufgaben<br />
könnten zunächst die Konkretisierung<br />
und Umsetzung der im Weißbuch vorgeschlagenen<br />
Maßnahmen sowie die<br />
Umsetzung des Programms »<strong>JUGEND</strong>«<br />
sein.<br />
Das Weißbuch zur Jugendpolitik der<br />
EU kann nur ein erster Schritt sein –<br />
einer von vielen weiteren, die folgen<br />
werden. Jetzt kommt es zunächst<br />
darauf an, das Weißbuch zügig in<br />
konkrete Aktionen umzusetzen und<br />
hierfür auch angemessene zusätzliche<br />
finanzielle Mittel zur Verfügung zu<br />
stellen. Ich hoffe, Sie alle werden die<br />
zukünftigen Entwicklungen weiterhin<br />
aufmerksam verfolgen und Ihre Interessen<br />
und Wünsche aktiv einbringen.<br />
<strong>Europa</strong> gehört nicht den Wirtschaftsbossen<br />
und den Bürokraten – es gehört<br />
uns allen.<br />
Die abgedruckten<br />
Texte sind Manuskripte,<br />
die zur<br />
Vorbereitung der<br />
Reden dienten<br />
und wurden nur<br />
eingeschränkt so<br />
von den Rednern<br />
vorgetragen.<br />
Alle Texte sind zur<br />
Veröffentlichung<br />
freigegeben.
ABSCHLUSSREDEN<br />
124<br />
125<br />
:<br />
ABSCHLUSSREDE<br />
von<br />
Peter Haupt, Staatssekretär im BMFSFJ<br />
Sehr geehrte Frau Gröner,<br />
liebe Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer,<br />
Sie haben in drei Tagen<br />
intensiver Auseinandersetzung<br />
und Zusammenarbeit in sehr<br />
offenen Arbeitsformen den Raum der<br />
Möglichkeiten, Wünsche, Forderungen,<br />
Beschränkungen ausgelotet, den<br />
das Weißbuch »Neuer Schwung für<br />
die Jugend <strong>Europa</strong>s« für eine künftige<br />
Jugendpolitik auftut, in Deutschland<br />
und in <strong>Europa</strong>.<br />
Es gibt eine beeindruckende Fülle von<br />
Vorschlägen, Projekten, Ideen, Maßnahmen,<br />
Regelungen, Empfehlungen,<br />
auch Kritik an Bestehendem und mit<br />
Visionen für neue jugendgerechte<br />
politische Entscheidungsprozeduren<br />
in Deutschland und <strong>Europa</strong>. Einen<br />
ersten Geschmack davon habe ich<br />
eben in einer der Arbeitsgruppen<br />
bekommen.<br />
Ich möchte Ihnen daher an dieser<br />
Stelle für Ihr Engagement, ihre Arbeit<br />
und Ihre Ergebnisse herzlich danken.<br />
Systematisch kann ich und will ich<br />
Rede anlässlich der 2. Deutschen<br />
Jugendkonferenz zum Weißbuch<br />
»Jugendpolitik in der Europäischen<br />
Union« im Abschlussplenum am<br />
24. März 2002 in Weimar<br />
jetzt nicht Ihre ganze Abschlusserklärung<br />
»abarbeiten« – dazu bietet der<br />
weitere Weißbuch-Prozess noch reichlich<br />
Anlass und Gelegenheit.<br />
Zu einigen Aspekten der weiteren<br />
Arbeit möchte ich jedoch aus der<br />
Sicht der Bundesregierung hier ein<br />
paar Bemerkungen machen:<br />
Was wir anstreben, auch mit unserem<br />
jugendpolitischen Regierungsprogramm<br />
»Chancen im Wandel«, ist die<br />
Verankerung von Jugendpolitik als<br />
Querschnittspolitik; dies soll nun auch<br />
in <strong>Europa</strong> angegangen werden. Geduld<br />
ist hier besonders gefragt, weil weitgehend<br />
Neuland beschritten wird und<br />
feststehende institutionelle und rechtliche<br />
Bedingungen berücksichtigt<br />
werden müssen.<br />
Ihre Erwartungen und Forderungen<br />
eröffnen aber einen breiten Horizont,<br />
der sicher als Herausforderung wahrgenommen<br />
wird. Meine Kernthese,<br />
aus der vieles Weitere folgt:<br />
Was wir in Deutschland und <strong>Europa</strong><br />
brauchen, ist eine neue Jugendbeteiligungskultur.<br />
Dafür bietet das Weiß-<br />
buch (bei aller möglichen Kritik im<br />
Einzelnen) – wie ich meine – einen hervorragenden<br />
Rahmen. Schon im Entstehungsprozess<br />
hat es durch die breiten<br />
Konsultationen vor allem mit den<br />
Jugendlichen hier Anstöße gegeben.<br />
Und der Schwung geht weiter und<br />
gewinnt mehr Kraft – das beweist<br />
diese – Ihre – Konferenz. Die neuen<br />
Verfahren der Zusammenarbeit (offene<br />
Methode der Koordinierung) müssen<br />
wir flexibel auf die Erfordernisse des<br />
Jugendbereiches anpassen, erproben<br />
und weiterentwickeln. Die Vertragsgrenzen<br />
(keine Lenkung, keine Harmonisierung)<br />
sind zu beachten, ebenso<br />
wie das Subsidiaritätsprinzip. Gleichzeitig<br />
wollen wir einen »europäischen<br />
Mehrwert« durch Synergien erreichen.<br />
Die Zusammenarbeit wird aber in<br />
jedem Fall eine Bereicherung für die<br />
jeweilige Jugendpolitik im eigenen<br />
Lande bringen, denn wir können von<br />
unseren Nachbarn und ihren guten<br />
Beispielen und Erfahrungen, von denen<br />
wir bislang oft zu wenig wissen, viel<br />
Nachahmenswertes lernen, gerade im<br />
Bereich der Jugendpartizipation und<br />
-information.<br />
A propos Jugendpartizipation:<br />
Mit der Bundesinitiative Beteiligungsbewegung,<br />
dessen (vorläufiger)<br />
krönender – und europäischer –<br />
Schlussakkord diese 2. Deutsche<br />
Jugendkonferenz ja ist, haben wir<br />
neue Wege in Deutschland beschritten<br />
(Beteiligungswoche/Politiktage), ebenso<br />
mit dem »Jugendbericht von der<br />
Basis« (akiju).<br />
Wir werden diese Erfahrungen auswerten<br />
und Jugendbeteiligung weiterentwickeln.<br />
Wir werden neue Wege<br />
gehen und dabei die bewährten Beteiligungsformen<br />
nutzen: Jugendringe,<br />
Jugendräte, Jugendparlamente und<br />
viele andere<br />
Modelle, die<br />
vor allem<br />
auf örtlicher<br />
Ebene eingeführt<br />
wurden.<br />
Dabei muss<br />
immer spürbarer<br />
für sie – die jungen Leute – werden,<br />
dass ihre Interessen, Ansichten,<br />
Lösungsvorschläge gehört, ernst<br />
genommen und aufgegriffen werden<br />
von der »etablierten« Politik und den<br />
Politikerinnen und Politikern.<br />
Wenn der gesellschaftlich-politische<br />
Prozess als eigenes »Spielfeld« der<br />
jungen Menschen gesehen werden<br />
soll, impliziert das zweierlei:<br />
Es geht um die Freude beim »Mitreden<br />
– Mitmachen«, die bei aller Ernsthaftigkeit<br />
der Bemühungen nicht zu
ABSCHLUSSREDEN<br />
126<br />
127<br />
ABSCHLUSSREDE<br />
von Hans-Joachim Schild, Europäische Kommission –<br />
Generaldirektion Bildung und Kultur<br />
Diese Rede wurde<br />
in der vorliegenden<br />
Fassung nicht<br />
vom Staatssekretär<br />
gehalten. Herr<br />
Haupt hatte sich in<br />
seinem Abschluss-<br />
Statement wesentlich<br />
kürzer gehalten,<br />
die vorbereitete<br />
Rede aber zur<br />
Veröffentlichung<br />
freigegeben.<br />
kurz kommen, es geht auch um Spiel-<br />
Regeln, die von allen Beteiligten<br />
(gelernt und) beachtet werden müssen.<br />
Langfristig und nachhaltig kann man<br />
Ziele in der demokratischen Gesellschaft<br />
in der Regel nur gemeinsam<br />
mit Gleichgesinnten verfolgen und<br />
umsetzen. Und dafür arbeiten die<br />
Jugendorganisationen in ihrer programmatischen<br />
Breite und Vielfalt und<br />
verdienen dafür Anerkennung und<br />
Unterstützung. Durch Dachverbände<br />
werden diese Interessen gebündelt<br />
und gegenüber »<strong>Europa</strong>«, Bund und<br />
Ländern vertreten. Die Jugendorganisationen<br />
müssen aber auch daran<br />
arbeiten, ihre Legitimation der Vertretung<br />
von Jugendlichen zu behalten,<br />
indem sie sich auch für die jungen<br />
Leute offen zeigen, die zunächst nicht<br />
an Verbands- und Organisationsstrukturen<br />
interessiert sind. Das ist gerade<br />
bei dieser Tagung, finde ich, gut<br />
gelungen.<br />
Wenn wir in diesem Sinne gemeinsam<br />
und engagiert, jeder auf seiner Seite,<br />
die gesellschaftliche und politische<br />
Weiterentwicklung zu unserer eigenen<br />
Sache machen und sie pflegen, ist die<br />
wünschenswerte neue Jugendbeteiligungskultur<br />
in Deutschland und <strong>Europa</strong><br />
realisierbar.<br />
Sie haben hier in Weimar daran mitgewirkt<br />
– tragen wir die Botschaft<br />
weiter und verstärken sie, jeder in<br />
seinem Umfeld.<br />
Ich danke Ihnen.<br />
Liebe Jugendliche, sehr geehrte<br />
Damen und Herren,<br />
ich freue mich sehr, hier nach Weimar<br />
zur 2. Nationalen Jugendkonferenz<br />
als Vertreter der Europäischen Kommission<br />
eingeladen worden zu sein<br />
und bedanke mich herzlich hierfür.<br />
Ich möchte die Gelegenheit nutzen,<br />
Grüße von unserer Kommissarin<br />
Viviane Reding, von unserem Direktor<br />
João Vale de Almeida, unserem ‘chef<br />
d’unité’ Pierre Mairesse und allen<br />
Kolleginnen und Kollegen, die in der<br />
Kommission am Weißbuch Jugend<br />
mitgewirkt haben und mitwirken, zu<br />
übermitteln. Ich tue dies vor allem<br />
deshalb so ausführlich, weil in den<br />
nun mehr als zwei, fast drei Jahren<br />
seit Beginn des Konsultationsprozesses<br />
auch eine Menge persönliche Kontakte<br />
und Bezugspunkte entstanden sind,<br />
die letztlich zur Existenz der sogenannten<br />
‘Jugendkoalition’ beitragen,<br />
wie sie unserer Direktor immer nennt.<br />
Wie im Weißbuch ausführlich dargestellt<br />
und durch den Konsultationsprozess<br />
auf europäischer und nationaler<br />
Ebene eindrucksvoll belegt, besitzt<br />
der Dialog mit den Bürgern, in diesem<br />
Fall mit jungen Bürgerinnen<br />
und Bürgern<br />
und die Beteiligung<br />
der Jugendlichen in<br />
allen sie betreffenden<br />
Fragen einen hohen<br />
Stellenwert.<br />
Das Weißbuch hat hohe Erwartungen<br />
geweckt und zu vielfältigen und lebhaften<br />
Diskussionen und Reaktionen<br />
aufgefordert und angeregt. Jetzt ist es<br />
an der Zeit, an die Umsetzung zu<br />
gehen und den Worten Taten folgen<br />
zu lassen.<br />
Die Europäische Kommission ist froh,<br />
dass Deutschland und die Bundesregierung,<br />
aber auch – ich sage es einmal<br />
pauschalierend – die deutsche<br />
Jugendszene den Weißbuch-Prozess<br />
stets sehr offen begleitet und unterstützt<br />
haben. Dies nicht nur auf europäischer<br />
Ebene, etwa im Jugendministerrat<br />
und der Ratsarbeitsgruppe<br />
Jugend oder in den europäischen<br />
Jugendkonferenzen in Paris, Umea,<br />
Gent und kürzlich Murcia, sondern<br />
auch auf der bundesdeutschen Ebene<br />
mit den beiden nationalen Jugendkon-
ABSCHLUSSREDEN<br />
128<br />
129<br />
selbst und ihren Verbänden, wie etwa<br />
dem Europäischen Jugendforum und<br />
– um im Lande zu bleiben – dem<br />
Deutschen Bundesjugendring oder<br />
auch die Ergebnisse dieser Konferenz.<br />
ferenzen in Berlin und jetzt hier in<br />
Weimar oder mit der Unterstützung<br />
von Beteiligungsinitiativen, um nur<br />
einige zu nennen. Aber auch das<br />
Programm ‘Chancen im Wandel’ des<br />
Bundesministeriums für Familie,<br />
Senioren, Frauen und Jugend, das im<br />
Übrigen viele Parallelen zum Weißbuch<br />
aufweist, ist eine vorbildliche<br />
Initiative. Hier hat Deutschland auch<br />
aus europäischer Sicht eine wegweisende<br />
Rolle eingenommen.<br />
Was mir in Weimar besonders gut<br />
gefallen hat, ist zunächst ganz allgemein,<br />
dass ein weiterer intensiver<br />
Dialog unter den Jugendlichen und<br />
zwischen Jugendlichen und Politikern<br />
und Fachleuten aus dem Jugendbereich<br />
stattgefunden hat. Wann hat man<br />
schon einmal Zeit, sich vier Tage am<br />
Stück zu einem wichtigen Thema<br />
auszutauschen.<br />
Dann hat mir aber ganz speziell<br />
gefallen, dass die Jugendlichen selbst<br />
die Initiative ergriffen haben, um das<br />
Weißbuch nicht nur zu diskutieren,<br />
sondern seine Botschaften auch<br />
weiterzutragen zu anderen Jugendlichen,<br />
in die Schulen, in Jugendclubs<br />
etc. und dass hierzu eigene Strategien,<br />
Instrumente und Materialien<br />
entwickelt werden sollen.<br />
Weiter möchte ich betonen, dass ein<br />
notwendiger Dialog zwischen den<br />
sogenannten unorganisierten und<br />
den organisierten Jugendlichen bzw.<br />
den Vertreterinnen und Vertretern der<br />
Jugendverbände stattgefunden hat<br />
und vereinbart wurde, diesen Dialog<br />
fortzuführen. Ich möchte hierzu den<br />
Beitrag eines Teilnehmers zitieren, wie<br />
er heute vormittag in der Auswertung<br />
gefallen ist: »Keiner muss sich schämen,<br />
dass er sich engagiert«.<br />
Zu guter Letzt und zusammenfassend<br />
will ich positiv hervorheben, dass hier<br />
ganz konkrete Vorschläge, Projekte<br />
und Initiativen entwickelt wurden, wie<br />
weitergearbeitet werden soll und auch<br />
wer dies mit wem tut.<br />
Was bleibt zu tun? Aus Sicht der Kommission<br />
ist die Veröffentlichung des<br />
Weißbuches Jugend im November<br />
letzten Jahres erst der Startschuss zu<br />
einer besseren und intensiveren<br />
Kooperation auf europäischer Ebene<br />
und – wie man hier sehen kann –<br />
auch auf anderen Ebenen, der nationalen,<br />
der regionalen und der lokalen,<br />
aber auch in bestimmten Themenbereichen.<br />
Für die nähere Zukunft stehen die<br />
neun prioritären Weißbuch-Themen<br />
jetzt im Vordergrund: die vier jugendspezifischen<br />
Themen ‘Partizipation’,<br />
‘Information’, ‘Freiwilligenarbeit’ und<br />
‘Jugendforschung’ sowie die fünf<br />
Querschnittsbereiche, in denen Jugendbelange<br />
besser berücksichtigt werden<br />
sollen: ‘Bildung, lebenslanges Lernen,<br />
Mobilität’, ‘Beschäftigung’, ‘soziale<br />
Integration’, ‘Kampf gegen Rassismus<br />
und Fremdenfeindlichkeit’ sowie<br />
‘Autonomie’. Dies entspricht übrigens<br />
ganz und gar dem Selbstverständnis<br />
des in Deutschland entwickelten Einmischungsauftrags<br />
der Jugendhilfe.<br />
Die Konzentration auf diese neun<br />
Themen heißt aber nicht, dass wir<br />
uns in der weiteren Zukunft nicht<br />
auch anderen jugendpolitisch relevanten<br />
Themen zuwenden werden.<br />
Jetzt geht es zunächst darum, Verfahren<br />
und Prioritäten für die weitere<br />
Arbeit zu finden und hierüber Vereinbarungen<br />
zu treffen. Es liegen bereits<br />
eine Menge Stellungnahmen, Vorschläge<br />
und Initiativen auf dem Tisch.<br />
Dies nicht nur von den Jugendlichen<br />
Es liegen auch Stellungnahmen<br />
bzw.<br />
Entwürfe hierzu von<br />
den politischen Institutionen<br />
und Gremien<br />
vor, wie dem<br />
zuständigen Ausschuss<br />
des <strong>Europa</strong>parlamentes<br />
– meine<br />
Vorrednerin, Lissy<br />
Gröner hat hierüber ja bereits berichtet<br />
– oder, wieder auf Deutschland<br />
bezogen, von der Bundesregierung<br />
oder dem Bundesrat.<br />
Die bisherigen Stellungnahmen sind<br />
durchweg als positiv zu bezeichnen<br />
in dem Sinne, als sie umstandslos<br />
das Weißbuch und seine Ambition,<br />
einen neuen Kooperationsrahmen zu<br />
schaffen, begrüßen. Erwartungsgemäß<br />
fällt hingegen die Kritik sehr<br />
unterschiedlich aus: Den einen geht<br />
das Weißbuch zu weit, den anderen<br />
ist es nicht ambitioniert und konkret<br />
genug. Ich denke, damit liegen wir<br />
etwa in der Mitte und damit nicht<br />
falsch. Denn es würde uns nichts nutzen,<br />
wenn wir schon zu Beginn nicht<br />
alle Akteure an Bord des Schiffes<br />
‘Europäische Jugendpolitik’ hätten,<br />
wenn ein Teil aussteigen würde. Wir<br />
erwarten nun weitere Stellungnahmen,<br />
etwa vom Ausschuss der Regionen<br />
oder dem Wirtschafts- und Sozialaus-
ABSCHLUSSREDEN<br />
130<br />
131<br />
Die abgedruckten<br />
Texte sind Manuskripte,<br />
die zur Vorbereitung<br />
der<br />
Reden dienten und<br />
wurden nur eingeschränkt<br />
so von<br />
den Rednern vorgetragen.<br />
Alle<br />
Texte sind zur<br />
Veröffentlichung<br />
freigegeben.<br />
schuss; insbesondere vom Rat der<br />
Jugendminister der Mitgliedsstaaten<br />
der EU erwarten wir in seiner Sitzung<br />
am 30. Mai eine Resolution, die uns<br />
ein klares Mandat für die weitere<br />
Arbeit gibt, mit konkreten Prioritäten,<br />
Zeitplänen und Arbeitsmethoden.<br />
Wir wissen, dass durch das große<br />
Engagement der derzeitigen spanischen<br />
Ratspräsidentschaft die Vorarbeiten<br />
für diese Resolution sehr gut<br />
voranschreiten. Im Übrigen möchte<br />
ich hervorheben, dass die spanische<br />
Präsidentschaft hier dankenswerterweise<br />
während der gesamten Konferenz<br />
durch Ida Guillen vom spanischen<br />
Jugendinstitut als Beobachterin<br />
vertreten ist.<br />
Die Europäische Kommission hat seit<br />
Veröffentlichung des Weißbuches<br />
natürlich nicht die Hände in den Schoß<br />
gelegt, sondern wir haben mit unseren<br />
Partnern daran gearbeitet, wie es nun<br />
weitergehen soll. Insbesondere haben<br />
wir ja im Weißbuch konkrete Dinge<br />
vorgeschlagen, die bereits in diesem<br />
Jahr, zum Teil in 2003 umgesetzt werden<br />
sollen. Ich möchte beispielhaft die<br />
Website gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit<br />
nennen, das Jugendportal<br />
zu Informationen über <strong>Europa</strong>,<br />
oder die Pilotprojekte im Bereich der<br />
Partizipation; aber auch im Querschnittsbereich<br />
des lebenslangen Lernens<br />
wird es eine Website zu allen<br />
Lern- und Bildungsmöglichkeiten, auch<br />
non-formaler Art in <strong>Europa</strong> geben. Zu<br />
diesen Vorschlägen laufen natürlich<br />
bereits die vorbereitenden Arbeiten,<br />
denn wir wollen ja keine Zeit verlieren.<br />
Wie eingangs gesagt, haben wir hohe<br />
Erwartungen geweckt, insbesondere<br />
bei den Jugendlichen, die wir nicht<br />
enttäuschen wollen.<br />
Wir brauchen jetzt einen weiteren<br />
neuen Schwung zur Fortsetzung des<br />
Weißbuch-Prozesses durch die europäischen<br />
Institutionen, wie das <strong>Europa</strong>parlament<br />
oder den Rat, durch die<br />
Mitgliedstaaten und durch die Jugendlichen<br />
und ihre Strukturen und Verbände.<br />
In dieser Konferenz wurde dieser<br />
nötige neue Schwung sehr schön<br />
bildlich ausgedrückt: Wir geben dem<br />
Weißbuch Farbe. Wir selbst haben zu<br />
dieser Farbgebung aktuell ebenfalls<br />
einen kleinen Beitrag geleistet, indem<br />
das Weißbuch demnächst auch in<br />
deutscher Sprache in Buchform als<br />
Farbdruck mit einem ansprechenderen<br />
Lay-out erscheint.<br />
Ich möchte mich abschließend noch<br />
einmal für die Initiative und die<br />
Durchführung dieser zweiten Nationalen<br />
Jugendkonferenz in Deutschland<br />
und die im wahrsten Sinne des<br />
Wortes produktiven Ergebnisse<br />
bedanken. Ich werde sie mit nach<br />
Brüssel nehmen und dort in die entsprechenden<br />
Debatten und weiteren<br />
Überlegungen einbringen.
TEILNEHMERINNEN<br />
132<br />
133<br />
TEILNEHMERINNEN<br />
DER 2. DEUTSCHEN <strong>JUGEND</strong>KONFERENZ<br />
12 TeilnehmerInnen<br />
aus BERLIN:<br />
Björn Böhning Björn Gröger Heinrich<br />
Funk K. Johanna Muley Kristin<br />
Krüger Michael Wamposzyc Raphael<br />
Schapira Sandra Barthel Sophie Bleich<br />
Stephan Bohn Susanne Schulze<br />
Vivian Dehn<br />
23 TeilnehmerInnen aus BAYERN:<br />
Andreas Dittlmann Anna Weber Anna Ewa Metzger Cyrus Badde<br />
Dominique Hitz Franzi Luhn Franziska Krüger Jennifer Till<br />
Johanna Brandt Jonas Schramm Julia Straub Thomas Krepkowski<br />
Leila Sen Maria Steinmeier Marko Schmidt Martina Förtsch<br />
Maximilian Benner Patricia Geuther Regina Renner Ronald<br />
Manteuffel Sybille Schmid Tobias Zech Hannah Vadas<br />
3 TeilnehmerInnen<br />
aus BREMEN:<br />
Karsten Dörges Onur<br />
Yamac Scarlett Faisst<br />
12 TeilnehmerInnen<br />
aus BRANDENBURG:<br />
Anne Russig Cindy Rothbauer<br />
Daniel Reinhardt Erik Mattusch<br />
Karina Franz Mohamad Ali<br />
Monika Reichelt Nephat Mwangi<br />
Nicole Dathe Stephan Weger<br />
Thomas Sikos Yvonne Aepfler<br />
2 TeilnehmerInnen<br />
aus HAMBURG:<br />
Anja Heinke Franziska Seel<br />
10 TeilnehmerInnen<br />
aus HESSEN:<br />
Christoph Rath Eve Trautmann<br />
Friederike Ditzen Hakan<br />
Tosuner Laura de Paz Martinez<br />
Laura Tilindyte Lidia de Paz<br />
Martinez Melanie Hanisch<br />
Michael Kränzler Regina<br />
Stoppel<br />
25 TeilnehmerInnen aus BADEN WÜRTTEMBERG:<br />
4 TeilnehmerInnen<br />
aus<br />
MECKLENBURG-<br />
VORPOMMERN:<br />
Katrin Hünemörder<br />
Nicole Harfenmeister<br />
Peter Böttcher Sarah<br />
Nieber<br />
Achim Maier Agostino Mazziotta Andreas Schäfer Andreas Schwarz<br />
Christine Trexler-Walde Christoph Kimmerle Claus Becker Eva Mund Gretje<br />
Treiber Hanna Mössner Jeannette Werner Johannes Kimmerle Jona Hölderle<br />
Jonathan Fasel Margarete Jacob Maria Kielholz Mario Weiss Martin Warland<br />
Melanie Quatz Nike Landsberg Regine Hornung Sandra Hümer Simon<br />
Hillmann Susanne Neefe Verena Wahl<br />
28 TeilnehmerInnen aus<br />
NORDRHEIN-WESTFALEN:<br />
Andrea Imping Anne Gisele Nimbona<br />
Annika Rolf Arne Baltissen Clara<br />
Weinhardt Claudia Möller Dennis<br />
Christopher Radtke Ina Epkenhans<br />
Jan Thorbecke Jennifer Langkau<br />
Jennifer Wickord Johannes Steenpaß<br />
Kathrin Groth Katja Benemann Kira<br />
Kaslack Lara Peter Lea Maag Marc<br />
Spies Markus Cordemann Michael<br />
Kempmann Muharrem Gezginci Paul<br />
Prasser Ragnhild Hoel Rene Schunck<br />
Sebastian Crusius Sebastian Koppers<br />
Sina Kaufmann Tobias Isenberg<br />
17 TeilnehmerInnen<br />
aus NIEDERSACHSEN:<br />
9 TeilnehmerInnen aus<br />
RHEINLAND-PFALZ:<br />
Bastian Köhlen Carmen Bender<br />
Florian Ammerich Hong Diep Nguyen<br />
Kathrin Frewell Michael Müller Oliver<br />
Wernersbach Pia Lünstroth Pia<br />
Schanne<br />
17 TeilnehmerInnen aus<br />
SACHSEN:<br />
Anja Haupt Christin Müller Eric Schley<br />
Judith Andrich Juliane Wernicke<br />
Kattrin Glöckler Martina Sauermann<br />
Michael Wagner Mike Schneider<br />
Patrick Windisch Sebastian Liebold<br />
Stefan Engelhardt Steffen Unterdorfel<br />
Stephan Groschwitz Thomas Hämpel<br />
Thomas Jensch Tino Laube<br />
5 TeilnehmerInnen<br />
aus SACHSEN-ANHALT:<br />
Daniel Lange Heiko Koch Kathleen<br />
Döbbel Robin Krause Susann Schäfer<br />
2 TeilnehmerInnen<br />
aus<br />
SCHLESWIG-<br />
HOLSTEIN:<br />
Eva Ente Manuela<br />
Paulick<br />
Aiko Schulte André Berlage Anja Neeland Celia Vogel Christian<br />
Edom Dörte Liebetruh Enno Dahler Frederik Roeder Gero Boos<br />
Hanna Katthöver Joachim Kreutzer Jonas Meckling Juliane Haag<br />
Lennart Weinhold Manfred Böring Sandra Elend Tim Gemkow<br />
3 TeilnehmerInnen<br />
aus dem<br />
SAARLAND:<br />
Christina Peters<br />
Elisabeth Petereit<br />
Michael Clivot<br />
4 TeilnehmerInnen<br />
aus<br />
THÜRINGEN:<br />
Katharina Gröber<br />
Stefanie Hennecke<br />
Sven Enders Ulli<br />
Schäfer<br />
16 TeilnehmerInnen des Medienseminars:<br />
Andreas Steyer Harun Tuncer Simone Finkenwirth Philipp<br />
Guhr Andreas Menn Caroline Ko Richard Roeder Maria<br />
Bossmann Sylvere Störmann Florian Möllers Phil Rusche<br />
Victoria Dorothea Kirchoff Jonas Hille Maximilian Kall<br />
Dortje Treiber Eva-Lotte Quatuor<br />
><br />
Nette Atmosphäre, tolle<br />
Verpflegung, nette neue Leute<br />
kennen gelernt. Ziel der<br />
Konferenz? Naja, war gut!<br />
N.N.
DANK<br />
134<br />
Veranstalter der Konferenz<br />
<strong>JUGEND</strong> für <strong>Europa</strong> –<br />
Deutsche Agentur für das<br />
EU-Aktionsprogramm <strong>JUGEND</strong><br />
DANK<br />
Besonderer Dank gilt der Mitarbeit durch:<br />
Die Deutsche Sport Jugend, den Deutschen Bundesjugendring,<br />
den Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten,<br />
die Bundesvereinigung Kulturelle Jugendbildung e.V.,<br />
die TeilnehmerInnen der 1. Deutschen Jugendkonferenz<br />
sowie die Europäische Jugendbildungs- und Begegnungsstätte<br />
Weimar.<br />
Danke an alle, welche die 2. DJK zu einem Erfolg<br />
gemacht haben:<br />
Ulrich Ballhausen, Karoline Becker, Birgit Borg, Jens<br />
Feuerstein, Gerrit Frers, Frank Fuhrmann, Ursula Gormanns,<br />
Thies Grothe, Nicole Hinrich, Daniel Honsack, Ilija Seifert,<br />
Katrin Jacob, Ralf Kleinert, Corina Kleinert, Ulrich Krämer,<br />
Kathleen Ludwig, Jörg Meyer, Patrick Nieweg, Michael<br />
Pannwitz, Friederike Pannwitz, Frank Peil, Uwe Pinno,<br />
Martina Räder, Mark-Daniel Rentschler, Björn Richter,<br />
Norbert Schneevoigt, Ulrike Seinen-Schatz, Volker Siemund,<br />
Sebastian Sooth, Andrea Strübe, Steffen Uebele, Sybille<br />
von Stocki, Rolf Witte…<br />
und viele mehr!<br />
Veranstaltungsort<br />
Europäische Jugendbildungsund<br />
Begegnungsstätte Weimar<br />
Gefördert durch das<br />
Bundesministerium für Familie,<br />
Senioren, Frauen und Jugend<br />
(BMFSFJ)<br />
Gefördert durch die<br />
Europäische Kommission/Generaldirektion<br />
Bildung und Kultur