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Download - JUGEND für Europa

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zum W E I S S B U C H<br />

›Neuer Schwung für die Jugend <strong>Europa</strong>s‹<br />

DOKUMENTATION der<br />

Wir geben dem<br />

Weißbuch Farbe!<br />

J U G E N D I N<br />

E U R O P A . D E<br />

M I T R E D E N –<br />

M I T M A C H E N<br />

2. DEUTSCHEN <strong>JUGEND</strong>KONFERENZ<br />

2002


IMPRESSUM<br />

2002<br />

Herausgeber:<br />

<strong>JUGEND</strong> für <strong>Europa</strong> –<br />

Deutsche Agentur für das<br />

EU-Aktionsprogramm <strong>JUGEND</strong>,<br />

Heussallee 30, 53113 Bonn<br />

Gefördert durch:<br />

BMFSFJ<br />

EU-Kommission<br />

Verantwortlich:<br />

Hans-Georg Wicke<br />

Redaktion:<br />

Robert Helm<br />

Gestaltung:<br />

Britta Zuschlag – blickpunkt x, Köln<br />

Lektorat:<br />

Tanja Kaltenborn<br />

Druck:<br />

Gebrüder Kopp GmbH & CoKG, Köln<br />

Fotos:<br />

Jörg Heupel


Eröffnungsreden:<br />

Dr. Christine Bergmann, Bundesministerium<br />

Familie, Senioren, Frauen und Jugend .............................. 32<br />

Dr. Frank-Michael Pietzsch, Ministerium für<br />

Soziales, Familie und Gesundheit – Thüringen.................. 36<br />

Hans-Georg Wicke, <strong>JUGEND</strong> für <strong>Europa</strong> – Deutsche<br />

Agentur <strong>JUGEND</strong> als Veranstalter der Konferenz .............. 39<br />

Abschlussreden:<br />

Lissy Gröner, Ministerin des Europäischen<br />

Parlamentes .................................................................... 118<br />

2. DJK<br />

Ergebnisse der 2. Deutschen Jugendkonferenz ............ 4<br />

Programm der 2. Deutschen Jugendkonferenz ............ 28<br />

Weißbuch »Neuer Schwung für die Jugend <strong>Europa</strong>s«<br />

Chronologie des<br />

Weißbuch-Prozesses .............................. 14<br />

Eine kurze Zusammenfassung<br />

des Weißbuch-Prozesses........................ 20<br />

Peter Haupt, Staatssekretär im Bundesministerium<br />

für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ........................ 124<br />

Hans-Joachim Schild, Mitarbeiter der EU-Kommission,<br />

Generaldirektion Bildung und Kultur, Referat <strong>JUGEND</strong> ...... 127<br />

open space<br />

Reden<br />

Wir geben dem<br />

Weißbuch Farbe!<br />

Was ist denn open space? ................ 48<br />

open space – Anliegen:<br />

Wir machen den Weißbuch-Prozess<br />

lebendig! .............................................. 50<br />

Demokratie heißt mitmachen!................ 57<br />

Jugendbeteiligung ................................ 58<br />

Jugendgremien ...................................... 60<br />

Politische Forderungen.......................... 67<br />

Bildung ist viel mehr als Wissen ............ 71<br />

Anmerkungen zum deutschen<br />

Bildungssystem .................................... 72<br />

Gleiche Chancen für dich und mich –<br />

Wir nehmen Integration ernst................ 75<br />

Bekämpfung von Rassismus .................. 76<br />

Drogenpolitik ........................................ 78<br />

Chancengleichheit ................................ 79<br />

Integration von behinderten Jugendlichen 80<br />

Religion und Kultur .............................. 82<br />

Horizonte erweitern – aufeinander<br />

zugehen ................................................ 83<br />

Europäischer Freiwilligendienst ............ 83<br />

Medien und Information ........................ 89<br />

Pflichtdienste ........................................ 91<br />

Heute schon für morgen handeln .......... 92<br />

<strong>Europa</strong> demokratisieren –<br />

Globalisierung mitgestalten .................. 93<br />

Wir bringen <strong>Europa</strong> in Schwung ............ 103<br />

open space – Eine Methode für die<br />

Jugendkonferenz?.................................. 105<br />

open space –<br />

Schritte in die Zukunft ...................... 106<br />

Berichte der Konferenzzeitung »farbspiele?«<br />

Der Besuch der roten Dame ............ 44<br />

Bergmann eröffnet<br />

Jugendkonferenz .............................. 46<br />

Der Partizipation auf der Spur ........ 59<br />

Künstliche Feindbilder ...................... 62<br />

Alle sprechen über die Jugend ........ 70<br />

Keine Quotenkinder .......................... 77<br />

Europäischer Freiwilligendienst<br />

im Umbruch ........................................ 87<br />

Aus dem Leben der<br />

Schmetterlinge .................................. 104<br />

Editorial.......................................... 2<br />

TeilnehmerInnen .............................. 132<br />

Dank................................................ 134


2<br />

3<br />

».<br />

EDITORIAL<br />

Im November 1999<br />

kündigte die EU-Kommissarin<br />

Viviane Reding an, dass die<br />

Europäische Kommission<br />

ein Weißbuch zum Thema<br />

Jugendpolitik in der EU<br />

plane. Damit wurde<br />

ein bisher einmaliger<br />

Konsultations- und Diskussionsprozess<br />

in <strong>Europa</strong> in Gang<br />

gesetzt. So wurden im Frühjahr 2000<br />

europaweit nationale Anhörungen<br />

von Jugendlichen durchgeführt, in<br />

deren Rahmen vom 9. bis 14. Juni<br />

2000 in Berlin die 1. Deutsche Jugendkonferenz<br />

zum Weißbuch stattfand.<br />

90 Jugendliche diskutierten damals<br />

über ihre Erwartungen an eine europäische<br />

Jugendpolitik und erarbeiteten<br />

gemeinsame Forderungen für das<br />

Weißbuch.<br />

Zwei Jahre danach findet der »Weißbuch-Prozess«<br />

sein vorläufiges Ende:<br />

Die EU-Kommission veröffentlicht<br />

unter dem Titel »Neuer Schwung für<br />

die Jugend <strong>Europa</strong>s« ihre Vorstellungen<br />

über eine Jugendpolitik in <strong>Europa</strong>.<br />

Wenig später nehmen die europäischen<br />

Jugendminister die Schlussfolgerungen<br />

zum Weißbuch an. Sie bestätigen<br />

nicht nur die stärkere jugendpolitische<br />

Zusammenarbeit zwischen den<br />

Mitgliedstaaten der EU bei den Themen<br />

Partizipation, Information, Freiwilligenarbeit<br />

und Wissen über die Jugend,<br />

sondern unterstreichen auch die Notwendigkeit<br />

für eine stärkere Berücksichtigung<br />

der Jugend in anderen<br />

Politikbereichen wie z.B. Beschäftigung,<br />

Bildung, Bekämpfung von Rassismus<br />

und Fremdenfeindlichkeit etc..<br />

Damit beginnt eine neue Phase in der<br />

Geschichte des Weißbuches: Es wird<br />

beraten, welche Konsequenzen aus<br />

dem Weißbuch zu ziehen sind und<br />

diskutiert, wie diese in Jugendpolitik<br />

auf europäischer, nationaler, regionaler<br />

und kommunaler Ebene übertragen<br />

werden. Die spanische Präsidentschaft<br />

beginnt in der ersten Jahreshälfte<br />

2002 bereits damit, erste<br />

Schritte zur Umsetzung des Weißbuches<br />

einzuleiten.<br />

In dieser Zeit findet die hier dokumentierte<br />

»2. Deutsche Jugendkonferenz<br />

zum Weißbuch Jugendpolitik in<br />

der EU« in Weimar vom 21. bis 24.<br />

März 2002 statt. Unter dem Motto<br />

»Jugend in <strong>Europa</strong>.de – Mitreden –<br />

Mitmachen« sind 200 Jugendliche<br />

eingeladen, sich über die Ergebnisse<br />

des Weißbuches und die weiteren<br />

Schritte des Weißbuch-Prozesses zu<br />

informieren und Stellung zu beziehen<br />

sowie konkrete Vorschläge, Konzepte<br />

und Projekte für die Umsetzung zu<br />

entwickeln. In den drei Tagen in<br />

Weimar finden mehr als 80 Workshops<br />

statt, in denen informiert,<br />

debattiert, geplant und vereinbart<br />

wird. 80 Workshops, die auf der<br />

Konferenz von den Jugendlichen<br />

selbst vorgeschlagen, thematisch und<br />

inhaltlich bestimmt und eigenverantwortlich<br />

durchgeführt und dokumentiert<br />

werden. Am Ende liegt allen<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />

nicht nur eine eindrucksvolle Dokumentation<br />

der Ergebnisse von mehr<br />

als 130 Seiten vor, sondern auch eine<br />

gemeinsam erarbeitete Zusammenfassung<br />

der Ergebnisse und eine<br />

von Jugendlichen selbst erstellte<br />

Tagungszeitung. Die mehr als 400<br />

Jugendlichen, denen aufgrund der<br />

beschränkten Kapazitäten abgesagt<br />

werden musste, konnten alle Reden<br />

und erarbeiteten Ergebnisse noch<br />

während der Konferenz unter<br />

www.<strong>JUGEND</strong>inEUROPA.de nachvollziehen.<br />

Die Konferenz beschreibt anschaulich,<br />

wie die im Weißbuch geforderte<br />

Partizipation, der offene und<br />

direkte Dialog mit Jugendlichen<br />

zur Zukunft <strong>Europa</strong>s<br />

gelingen kann. Die Konferenz<br />

ist aber auch ein eindrucksvoller<br />

Beleg dafür, wie<br />

sinnvoll es ist, Jugendlichen<br />

Verantwortung zu geben, ihnen Raum<br />

und Zeit zur Verfügung zu stellen<br />

und sie direkt an der Gestaltung ihrer<br />

Gegenwart und Zukunft zu beteiligen.<br />

In diesem Sinne hoffen wir, dass diese<br />

Dokumentation mehr ist als das Protokoll<br />

einer Konferenz, sondern ein<br />

anregendes Beispiel gibt für weitere<br />

Projekte dieser Art.<br />

Hans-Georg Wicke,<br />

Agentur <strong>JUGEND</strong> für <strong>Europa</strong><br />

2002


2. DJK<br />

4<br />

5<br />

DEM WEISSBUCH<br />

MEINUNGEN – FORDERUNGEN – AKTIONEN<br />

FARBE GEBEN!<br />

Ergebnisse der 2. Deutschen Jugendkonferenz<br />

vom 21. bis 24. März 2002<br />

Im Verlauf der 2. Deutschen Jugendkonferenz<br />

sind viele Meinungen, Ideen<br />

und Forderungen von den teilnehmenden<br />

Jugendlichen zusammengetragen worden.<br />

Eine kleine Gruppe von fünf jugendlichen<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />

hat während der Konferenz alle<br />

Meinungen in einem Abschlussdokument<br />

zusammengetragen, um die Ergebnisse<br />

der 2. Deutschen Jugendkonferenz kurz<br />

und prägnant wiederzugeben:<br />

:<br />

Wir, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

der 2. Deutschen Jugendkonferenz<br />

in Weimar, haben auf der<br />

Grundlage des Weißbuches der Europäischen<br />

Kommission »Neuer Schwung<br />

für die Jugend <strong>Europa</strong>s« die Perspektiven<br />

für junge Menschen in <strong>Europa</strong><br />

diskutiert. Wir sind davon überzeugt,<br />

dass wir mit unseren Ideen, Forderungen<br />

und konkreten Projekten<br />

<strong>Europa</strong> in Schwung bringen können.<br />

Das Weißbuch liegt seit einigen Monaten<br />

vor und seine Inhalte können nun<br />

in die Realität umgesetzt werden.<br />

Es bildete die Basis für unsere Überlegungen<br />

und Diskussionen. Verantwortung<br />

statt Verdrossenheit, Mitreden<br />

und Mitmachen war angesagt.<br />

Jugendliche verschiedenster Herkunft,<br />

unterschiedlichen Alters und mit kontroversen<br />

Interessen trafen sich zum<br />

Dialog. Etliche Debatten und Diskussionen<br />

später liegen die Ergebnisse in<br />

verschiedensten Bereichen nun vor.<br />

Wir machen den Weißbuch-<br />

Prozess lebendig!<br />

Die direkte und unmittelbare Beteiligung<br />

von Jugendlichen im Weißbuch-<br />

Prozess muss nach dieser Konferenz<br />

fortgesetzt werden. Die Jugendverbände<br />

stellen dabei eine wichtige<br />

Komponente in der Beteiligung von<br />

Jugendlichen dar. Leider fehlen jedoch<br />

im Weißbuch die Positionen der<br />

Jugendverbände. Die Trennung zwischen<br />

verbandlich organisierten<br />

Jugendlichen und anderen, wie sie im<br />

Weißbuch problematisiert wird, existiert<br />

vor Ort nicht und ist nicht zielführend.<br />

Verantwortung statt<br />

Wir beurteilen die im Weißbuch<br />

vorgeschlagene »offe-<br />

Verdrossenheit, Mitreden<br />

und Mitmachen war<br />

angesagt. Jugendliche<br />

ne Methode der Koordinierung«<br />

kritisch. Die Leitlinien<br />

verschiedenster Herkunft,<br />

unterschiedlichen<br />

Alters und mit<br />

und die Verbindlichkeit der<br />

Methode sind nicht hinreichend<br />

deutlich. Das Verfah-<br />

trafen sich zum Dialog.<br />

kontroversen Interessen<br />

ren (u. a. der Themenfindung)<br />

ist zudem nicht transparent<br />

genug. Darüber hinaus ist die Methode<br />

ungeeignet, die speziellen Bedürfnisse<br />

in der Jugendpolitik und der<br />

Jugendarbeit abzufragen und<br />

Lösungsansätze zu formulieren. Wir<br />

fordern daher ein Mitspracherecht<br />

bei der Wahl der Themenprioritäten,<br />

bei der Festlegung von Leitlinien und<br />

Zielsetzungen sowie bei deren Durchführung.<br />

Dies kann z. B. über das<br />

Europäische Jugendforum sichergestellt<br />

werden.<br />

Jugendliche müssen bei der Entwicklung<br />

von jugendpolitischen Maßnahmen<br />

auf Grundlage des Weißbuches<br />

beteiligt werden. Bundesweite Vernetzungsstrukturen<br />

und -möglichkeiten


2. DJK<br />

6<br />

7<br />

><br />

Partizipation findet täglich statt.<br />

Das ist die Aufgabe der Politik.<br />

Das tut sie jeden Tag.<br />

N.N<br />

aller Jugendlichen sind für die Umsetzung<br />

von jugendlichen Forderungen<br />

zu unterstützen. Bestehende Strukturen<br />

wollen wir für die Organisation<br />

des Weißbuch-Prozesses nutzen.<br />

Unnötige Parallelstrukturen lehnen<br />

wir ab. Die TeilnehmerInnen mit ihren<br />

unterschiedlichen Herkünften und<br />

Projekten wollen den Austausch z. B.<br />

über Mailinglisten fortsetzen.<br />

Die Inhalte des Weißbuches müssen<br />

nun auf allen politischen Ebenen diskutiert<br />

und unter der Beteiligung von<br />

jungen Menschen umgesetzt werden.<br />

Die 2. Deutsche Jugendkonferenz (DJK)<br />

kann dazu nur ein Auftakt gewesen<br />

sein. Ziel ist es, dem Weißbuch zu<br />

mehr Bekanntheit zu verhelfen. In der<br />

Lokalpresse sollte bundesweit von<br />

der DJK berichtet werden. Das Weißbuch<br />

muss allen EntscheidungsträgerInnen,<br />

Bildungs- und Betreuungseinrichtungen<br />

zugeschickt werden. Ziel<br />

ist die weitere Auseinandersetzung<br />

mit den Inhalten des Weißbuches und<br />

deren Umsetzung.<br />

Jugendliche in <strong>Europa</strong> müssen in einem<br />

europäischen Jugendkonvent an der<br />

zukünftigen Gestaltung <strong>Europa</strong>s beteiligt<br />

werden. Das Europäische Jugendforum<br />

(YFJ) muss in Zukunft stärker<br />

in Entscheidungsprozesse eingebunden<br />

werden als es im Weißbuch zum<br />

Ausdruck kommt. Als große, funktionsfähige<br />

Interessenvertretung<br />

muss das YFJ erhalten und auch finanziell<br />

stärker gefördert werden. Wir<br />

fordern das YFJ und seine Mitgliedsorganisationen<br />

auf, mehr Jugendliche,<br />

auch aus kleineren Jugendorganisationen<br />

und -initiativen, anzusprechen<br />

und zu beteiligen.<br />

Demokratie heißt Mitmachen!<br />

Partizipation heißt<br />

den ersten Schritt machen.<br />

Aber auch Laufen will<br />

gelernt sein.<br />

In Deutschland steckt die Jugendbeteiligung<br />

noch in den Kinderschuhen.<br />

Zwar werden zunehmend Jugendliche<br />

angehört, jedoch nur zu speziellen<br />

Themen der Jugendpolitik. Der<br />

Jugend aber gehört die Zukunft. Das<br />

bedeutet, dass sie Einfluss auf alle<br />

Politikbereiche haben sollte, denn<br />

Jugendliche sind diejenigen, welche<br />

die Auswirkungen der Entscheidungen<br />

von heute zu tragen haben.<br />

Zu oft sind Jugendliche noch ExotInnen<br />

in der Politik. Das gilt es zu<br />

ändern. Sie müssen normaler Bestandteil<br />

von Entscheidungsprozessen sein.<br />

Jugendliche sind nicht politikverdrossen,<br />

sondern eher strukturverdrossen.<br />

Deshalb gilt es, andere Beteiligungsformen<br />

in der Gesellschaft auszubauen<br />

und aktiv zu nutzen.<br />

.<br />

SchülerInnenvertretungen, Jugendparlamente,<br />

Jugendräte und -organisationen<br />

jeder Art sind wichtige<br />

Beteiligungsformen, solange diese<br />

Entscheidungskompetenzen haben.<br />

.<br />

Nicht in Verbänden oder Parlamenten<br />

organisierte Jugendliche sollten die<br />

Möglichkeit haben, in offenen<br />

Jugendforen ihre Meinung zu vertreten,<br />

die sowohl auf kommunaler,<br />

Landes- oder Bundesebene stattfinden<br />

sollten. Eine weitere konkrete<br />

Projektidee, welche während des Entstehungsprozesses<br />

des Weißbuches<br />

ausgearbeitet wurde, ist ein Jugendkabinett,<br />

das Jugendlichen außerhalb<br />

von Verbänden und Strukturen eine<br />

Möglichkeit bieten soll sich einzubringen.<br />

.<br />

Jugendparlamente und Jugendräte<br />

sollten unabhängig und überparteilich<br />

organisiert sein und Antragsrecht in<br />

Gemeindevertretungen haben sowie<br />

ein eigenes Budget bekommen.<br />

Es sollte allerdings nicht nur Jugendparlamente,<br />

sondern auch Jugendliche<br />

in Parlamenten geben.<br />

.<br />

Die Diskussion um die Absenkung<br />

des Wahlalters sollte in allen Bundesländern<br />

und auf Bundesebene intensiv<br />

geführt werden, um Jugendlichen<br />

möglichst mehr direkten Einfluss zu<br />

gewähren. Voraussetzung dafür sind<br />

verstärkte politische Bildung und<br />

gute Informationsmöglichkeiten für<br />

Jugendliche.<br />

.<br />

Förderung und Weiterbildung von<br />

Jugendräten und SchülervertreterInnen<br />

durch jugendliche ExpertInnen in<br />

Schlüsselqualifikationen ist uns sehr<br />

wichtig (z. B. Buschkong – BundesschülerInnenkongress<br />

der BundesschülerInnenvertretung,<br />

der u. a. die<br />

Ausbildung von MultiplikatorInnen<br />

als Ziel hat).<br />

.<br />

Weiterhin sollte es eine unbürokratische<br />

Unterstützung von lokalen<br />

Jugendprojekten und Jugendinitiativen<br />

durch alle Kommunen geben. Möglichkeiten<br />

der Vernetzung für solche<br />

Initiativen müssen mehr bekannt<br />

gemacht werden (wie z.B. die Servicestelle<br />

Jugendbeteiligung oder die<br />

Jugendmedientage 2002 in Schwerin).<br />

.<br />

.<br />

Wir regen eine stärkere Zusammenarbeit<br />

der Vereine, Verbände und<br />

Initiativen auf lokaler und regionaler<br />

Ebene an.<br />

Jugendliche ModeratorInnen für<br />

Jugendbeteiligung sollten in allen<br />

Regionen als UnterstützerInnen für<br />

Jugendliche und ihre Ideen eingestellt<br />

werden. Das skandinavische Modell<br />

des Ombudsmannes kann dafür als<br />

Vorbild dienen. In Mecklenburg-Vorpommern<br />

wird dieses Modell schon<br />

erprobt.<br />

Bildung ist viel mehr als<br />

Wissen!<br />

Ein langfristiges Ziel europäischer<br />

Bildungspolitik müssen einheitlichere<br />

Bildungsniveaus in ganz <strong>Europa</strong> sein.


2. DJK<br />

8<br />

9<br />

Dies setzt unserer Meinung nach<br />

bestimmte Themen in die<br />

von der Schule für ehrenamtliche<br />

jedoch als ersten Schritt die Schaffung<br />

Schule zu holen, als auch<br />

Tätigkeiten müssen unkomplizierter<br />

einheitlicher Bildungsstandards auf<br />

mit Projekten aus der Schu-<br />

geregelt sein. Ebenso fordern wir<br />

bundesdeutscher Ebene voraus. Hier-<br />

le in die Öffentlichkeit zu<br />

eine Ausweitung des rechtlichen<br />

zu müssen die Schulsysteme der<br />

gehen. Wir fordern größere<br />

Schutzes der Freiwilligenarbeit auch<br />

Bundesländer stärker als bisher auf-<br />

Anerkennung und Förde-<br />

Studienbuch »Freizeit-<br />

auf das Ehrenamt.<br />

einander abgestimmt werden.<br />

Wir wenden uns gegen die Unpersönlichkeit<br />

von Schule sowie fehlende<br />

rung der außerschulischen<br />

Jugendbildung. Schule sollte<br />

sich als ein Einstieg für<br />

lebenslanges Lernen ver-<br />

aktivitäten« für Deutschland:<br />

Es sollte eine bundesweit<br />

einheitliche Möglichkeit<br />

Gleiche Chancen für dich und<br />

mich: Wir nehmen Integration<br />

ernst!<br />

Motivationen von LehrerInnen und<br />

stehen und u.a. Lebens-<br />

geben, ehrenamtliches Engage-<br />

Chancengleichheit muss ein selbst-<br />

SchülerInnen. Mangelnde Chancen-<br />

kompetenz, Teamfähigkeit<br />

ment und Lernerfahrungen<br />

verständliches Ziel für alle Politik-<br />

gleichheit, auch hervorgerufen durch<br />

und Medienkompetenz<br />

durch verschiedene Aktivitä-<br />

bereiche werden. Chancengleichheit<br />

die Struktur unseres Schulsystems,<br />

vermitteln. Schule muss als<br />

ten und Projekte zu dokumen-<br />

heißt, für alle Menschen ein Leben in<br />

gilt es zu bekämpfen. Dafür haben<br />

Lebensraum entwickelt<br />

tieren.<br />

Selbstbestimmung und Zukunfts-<br />

wir konkrete Lösungs- und<br />

werden, in dem Schüler<br />

Nähere Informationen über die<br />

sicherheit zu ermöglichen. Unser Leit-<br />

Verbesserungsvorschläge:<br />

Demokratie lernen und<br />

Erfahrungen mit dem finni-<br />

bild dafür ist die gesamtgesellschaft-<br />

Die Persönlichkeitsbildung von<br />

ausprobieren können (z.B.<br />

schen Projekt »recreational<br />

liche Integrationspolitik. Dazu stellen<br />

Kindern und Jugendlichen muss<br />

Schülerzeitungen, Demos,<br />

study book« werden eingeholt.<br />

wir folgende Forderungen:<br />

bereits im Kindergarten unter-<br />

Umfragen, Petitionen).<br />

Gemeinsam mit den betroffenen<br />

stützt werden und in der Schule<br />

Die Autonomie von Schule ist eine<br />

Organisationen werden Teil-<br />

Integration von Menschen<br />

weitergeführt werden. Schon dort<br />

zentrale Forderung von Jugend-<br />

nehmerInnen einen ersten Vor-<br />

mit Behinderung:<br />

sollte das Verständnis für ein<br />

lichen, um auf Bedürfnisse von Leh-<br />

schlag für die Umsetzung<br />

Integration ist eine wechselseitige<br />

demokratisches Zusammenleben<br />

renden und Lernenden individueller<br />

eines solchen Studienbuches<br />

Aufgabe und bedeutet das gegen-<br />

gefördert werden.<br />

eingehen zu können. Weiterhin sol-<br />

in Deutschland entwickeln.<br />

seitige Lernen aller. Wir fordern eine<br />

Um effektiver lernen und lehren zu<br />

len SchülerInnen an der Entwik-<br />

umfassende Integrationspolitik ins-<br />

können, sind sowohl kleinere Klassen<br />

klung von Lehrplänen beteiligt wer-<br />

Der nicht-formalen und informellen<br />

besondere in folgenden Bereichen:<br />

als auch vom Frontalunterricht abwei-<br />

den.<br />

Bildung muss wesentlich größere<br />

• Integration in wohnortnahe Regel-<br />

chende Lehrmethoden vonnöten. Bei-<br />

Wir fordern eine kritische Aus-<br />

Bedeutung zukommen. Um auch<br />

kindergärten und Regelschulen<br />

spiele sind Gruppenarbeit, Praktika<br />

einandersetzung mit den Inhalten<br />

potenziellen ArbeitgeberInnen oder<br />

• Verbesserte individuelle Förderung<br />

und themenübergreifender, praxisna-<br />

des Weißbuches als Bestandteil<br />

Universitäten zu zeigen, welche<br />

ihrer Fähigkeiten<br />

her Unterricht. LehrerInnen sollten<br />

der Lehrpläne im Politikunterricht.<br />

Qualifikationen man neben der schu-<br />

• Integration in die Betriebe:<br />

sich mehr als BegleiterInnen des<br />

Die Qualität der formalen Bil-<br />

lischen Ausbildung erworben hat, for-<br />

Erhöhung der Umlage für die<br />

Lernprozesses verstehen, um die<br />

dung in Schule, Berufsausbildung<br />

dern wir ein Beiblatt zum Abschluss-<br />

Beschäftigung von Menschen mit<br />

Selbstständigkeit der SchülerInnen zu<br />

und Studium muss unabhängig<br />

zeugnis in allen Bundesländern.<br />

Behinderung und bessere finan-<br />

fördern.<br />

von politischen Weisungen über-<br />

Weiterhin muss die »Jugendleitercard«<br />

zielle Förderung<br />

Schulen sollten auch für<br />

prüft und abgesichert werden.<br />

bekannter gemacht werden, um Nut-<br />

• Beratung und Hilfestellung für<br />

die Zusammenarbeit mit<br />

Auf langfristige Sicht ist die<br />

zungsmöglichkeiten zu vergrößern<br />

Familien<br />

freien Trägern offen sein,<br />

Abschaffung des Beamtenstatus<br />

und auf Vergünstigungen hinzuwei-<br />

• Behindertengerechte Gebäude als<br />

um sowohl ExpertInnen für<br />

von LehrerInnen zu diskutieren.<br />

sen. Freistellung von der Arbeit und<br />

Pflichtziel in ganz <strong>Europa</strong>


2. DJK<br />

10<br />

11<br />

Ausbildung/Arbeitsmarkt:<br />

Die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit<br />

ist ein zentrales politisches<br />

Ziel. Wir fordern, dass jeder Jugendliche<br />

bei Bedarf einen Ausbildungsplatz<br />

erhält. Mittel der Arbeitsmarktpolitik<br />

müssen kontrollierter und<br />

ausgewählter verteilt werden.<br />

Arbeitslosen sind Mitspracherechte<br />

einzuräumen.<br />

Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />

müssen »betriebsnah«<br />

gestaltet werden. Die Arbeitsämter<br />

müssen ihre Beratungs- und Vermittlungstätigkeit<br />

transparenter gestalten<br />

sowie qualifiziertes und motiviertes<br />

Personal einstellen.<br />

Geschlechterpolitik<br />

Die nach wie vor großen Unterschiede<br />

im Einkommen und der Erwerbsperspektive<br />

von Frauen und Männern<br />

müssen dringend abgebaut werden.<br />

Auch die Aufstiegschancen von Frauen<br />

müssen erheblich verbessert werden.<br />

Wir fordern ein verbindliches Gleichstellungsgesetz.<br />

Langfristig können<br />

verbindliche (Frauen-) Quoten in den<br />

Betrieben sinnvoll sein. Wir fordern<br />

die Vereinbarkeit von Familie und<br />

Beruf und die gleichmäßige Verteilung<br />

von Erziehungszeiten.<br />

Im Weißbuch sind die unterschiedlichen<br />

Lebenswelten von jungen Frauen<br />

und Männern nicht berücksichtigt.<br />

Diese sind jedoch eine Voraussetzung<br />

zur selbstbestimmten Lebenslaufgestaltung.<br />

Geschlechterpolitik muss<br />

als Querschnittsbereich auch in den<br />

politischen Konzepten aller Ebenen<br />

stärkere Berücksichtigung finden<br />

(Gender Mainstreaming).<br />

Bekämpfung von Rassismus<br />

und Nationalismus<br />

Wir stehen für eine offene, integrative<br />

und minderheitenfreundliche Gesellschaft.<br />

Rassismus und Nationalismus<br />

haben in <strong>Europa</strong> keinen Platz. Vorurteile<br />

und Ausgrenzungstendenzen<br />

müssen schon in der frühen Sozialisationsphase<br />

erkannt und bearbeitet<br />

werden. Eine bessere pädagogische<br />

Ausbildung ist dafür anzustreben.<br />

Eine erhöhte Sensibilisierung in der<br />

Öffentlichkeit ist durch breite und<br />

kontinuierliche Diskussion der<br />

Thematik zu gewährleisten. Austausch-<br />

und Begegnungsmaßnahmen<br />

müssen stärker gefördert werden.<br />

Schulen sollten Projekte gegen Rassismus<br />

mit Unterstützung der lokalen<br />

Politik durchführen. Schulbücher<br />

sind auf Diskriminierungen zu überprüfen.<br />

Religionen<br />

Die Aufklärung und die Diskussion<br />

über die verschiedenen Religionen<br />

muss verbessert werden. Zum inter-<br />

kulturellen Austausch fordern wir<br />

Projekttage an Schulen, Universitäten<br />

und Ausbildungsstellen, in denen der<br />

Dialog der Kulturen thematisiert wird.<br />

Interreligiöser Austausch ist auf allen<br />

Ebenen und grenzüberschreitend zu<br />

fördern.<br />

Drogenpolitik<br />

Unserer Meinung nach ist die Freigabe<br />

von sogenannten weichen Drogen in<br />

kontrollierter Form ein Schritt zur<br />

Drogenprävention. Oft ist es der Reiz<br />

des Verbotenen, der Jugendliche zu<br />

Drogenkonsumenten macht.<br />

»Weiche« Drogen sollten kontrolliert<br />

in Drogenfachgeschäften mit ähnlichen<br />

Auflagen wie der Verkauf von<br />

Medikamenten abgegeben werden.<br />

Eindeutige Informationen über Inhaltsstoffe<br />

und Wirkungen müssen erhältlich<br />

sein. Weiterhin muss es eine neutrale,<br />

wissenschaftlich-medizinisch<br />

belegte Aufklärung über verschiedene<br />

Drogen geben, die in allen Schichten<br />

der Bevölkerung regelmäßig stattfinden<br />

muss.<br />

Beratungen zum Thema Drogen müssen<br />

flächendeckend sichergestellt<br />

werden. Außerdem sollten Drogenpräventionstage<br />

in Zusammenarbeit<br />

mit der Bundeszentrale für gesundheitliche<br />

Aufklärung an (Berufs-)<br />

Schulen regelmäßiger stattfinden.<br />

Horizonte erweitern –<br />

aufeinander zugehen!<br />

Die Entwicklung zu einer »Informations«-gesellschaft<br />

begründet Chancen,<br />

aber auch neue Gefahren und<br />

Ungleichheiten. Die neuen Informations-<br />

und Kommunikationstechnologien<br />

müssen für alle offen stehen.<br />

Doch dieses Ziel ist noch lange nicht<br />

erreicht. Deswegen ist der Umgang<br />

mit diesen Medien eine wichtige politische<br />

Aufgabe.<br />

.<br />

Wir wollen daher Medienkompetenz<br />

stärken. Dazu sind alle Medien und<br />

öffentliche Informationsstellen (z.B.<br />

Bibliotheken) einzubeziehen. Informationen<br />

und der Umgang mit ihnen<br />

sind eine wichtige Voraussetzung für<br />

Partizipation.<br />

.<br />

Wir fordern deswegen auf kommunaler<br />

Ebene die Schaffung von sogenannten<br />

»Infopoints«. Diese sollten<br />

Informationen über alle jugendrelevanten<br />

Themen (alle Politikbereiche,<br />

aber auch Kultur, Freizeit, Wohnen,<br />

Jobs, Gesundheit, <strong>Europa</strong>, Reisen etc.)<br />

sammeln und kostenlos zur Verfügung<br />

stellen. Regelmäßige Internetschulungen<br />

sind flankierend anzubieten.<br />

Vorbild sind die »Jugendinformationszentren«<br />

in Frankreich.<br />

.<br />

In den Schulen sind den Jugendlichen<br />

Computer als Arbeits- und Lernmittel<br />

zur Verfügung zu stellen. Darüber<br />

hinaus fordern wir eine entsprechende<br />

Ausstattung aller Jugendeinrichtungen


2. DJK<br />

12<br />

13<br />

>Die 2. DJK<br />

war toll –<br />

und wichtig –<br />

und genau so<br />

wichtig ist<br />

es, dass es<br />

eine dritte<br />

Konferenz<br />

geben wird!<br />

Ragnhild Hoel<br />

(»Jugendarbeit ans Netz«), wie sie im<br />

Programm JAN – Jugend ans Netz in<br />

Mecklenburg-Vorpommern schon<br />

besteht.<br />

.<br />

Eine bundesweite Jugendzeitung von<br />

TeilnehmerInnen der Jugendkonferenz<br />

ist in Planung, wobei bestehende<br />

Konzepte wie z. B. »Politik Orange«<br />

berücksichtigt werden. TeilnehmerInnen<br />

des entsprechenden Workshops<br />

wollen auch über die Konferenz hinaus<br />

weiter mitarbeiten.<br />

.<br />

Bestehende Hürden in verschiedenen<br />

Freiwilligenprogrammen in <strong>Europa</strong><br />

und ihre Fördermöglichkeiten müssen<br />

ausgeräumt werden. Ziel ist die Vereinheitlichung<br />

und Angleichung der<br />

Organisationsformen, nicht nur in<br />

Deutschland. Ehemalige TeilnehmerInnen<br />

dieser Programme sollen stärker<br />

eingebunden und vernetzt werden.<br />

.<br />

Mobilität muss für alle möglich sein:<br />

Wir wollen ein Ticket für Jugendliche,<br />

das eine kostengünstige Reise durch<br />

alle Länder <strong>Europa</strong>s ermöglicht.<br />

Heute schon für morgen<br />

handeln!<br />

Nachhaltigkeit ist für uns von entscheidender<br />

Bedeutung, weil wir später<br />

mit den Folgen der heutigen Entwicklungen<br />

leben müssen. Der Schutz<br />

unserer Umwelt ist für uns deshalb<br />

ein wichtiges politisches Thema, das<br />

im Weißbuch nicht ausreichend<br />

berücksichtigt wird. Der Umweltverschmutzung<br />

muss von der lokalen<br />

bis zur internationalen Ebene konsequent<br />

entgegengewirkt werden, und<br />

zukunftsweisende Entwicklungen wie<br />

regenerative Energien müssen massiv<br />

gefördert werden.<br />

Die lokale und regionale Versorgung<br />

mit landwirtschaftlichen Produkten<br />

muss viel stärker als bisher Bedeutung<br />

erlangen. Abfallvermeidung ist in den<br />

Industriestaaten langfristig wichtiger<br />

als Recycling. Umweltverschmutzung<br />

durch Öltanker und Pipelines sollte<br />

durch umfassende internationale<br />

Kontrollen unterbunden werden.<br />

Auch in anderen Bereichen (z. B. bei<br />

der Rentenpolitik) müssen Jugendliche<br />

an allen Projekten und Diskussionen<br />

zum Thema Nachhaltigkeit beteiligt<br />

werden. Sie müssen Zugang zu<br />

allen Informationen erhalten, mit<br />

denen sie die zukünftige Entwicklung<br />

realistisch beurteilen und Reformbedarf<br />

erkennen können. Diese Themen<br />

müssen in Schulen, Universitäten und<br />

Ausbildungsstellen diskutiert werden.<br />

<strong>Europa</strong> demokratisieren –<br />

Globalisierung mitgestalten!<br />

• Wir befürworten die Entstehung<br />

einer Europäischen Verfassung auf<br />

Basis der Europäischen Grundrechtscharta.<br />

• Alle Unionsbürger sollten in dem<br />

Mitgliedsland, in dem sie leben,<br />

aktives und passives Wahlrecht auf<br />

allen Ebenen erhalten.<br />

• In den Schulen muss eine stärkere<br />

Identifikation der SchülerInnen mit<br />

einem geeinten <strong>Europa</strong> durch verschiedenste<br />

Formen erreicht werden.<br />

• Regionale kulturelle Besonderheiten<br />

(z. B. Minderheitensprachen) als Teil<br />

des europäischen Kulturerbes müssen<br />

erhalten werden.<br />

• Wir sehen alle Länder der Europäischen<br />

Union in der konkreten Verantwortung,<br />

zur Verbesserung der<br />

Situation in den Entwicklungsländern<br />

beizutragen. Wir fordern deshalb,<br />

die Entwicklungshilfe – wie<br />

seit langem angestrebt – tatsächlich<br />

auf 0,7 % des BIP anzuheben und<br />

über Entschuldung und Handelsvereinbarungen<br />

im Rahmen der WTO<br />

die Entwicklungsländer zu unterstützen.<br />

• Flüchtlinge in Deutschland und der<br />

EU müssen unbürokratische Hilfe<br />

und eine klare Anerkennung und<br />

Absicherung ihres Status erhalten.<br />

• Die Einführung einer Steuer auf<br />

internationale Finanztransaktionen<br />

(»Tobin-Steuer«) sowie Gütesiegel für<br />

humane Herstellungsbedingungen<br />

von Produkten aus Entwicklungsländern<br />

sollten als weitere Maßnahmen<br />

in Betracht gezogen werden.<br />

• Die Bekämpfung von Armut und<br />

Ausbeutung in den Entwicklungsländern<br />

erfordert auch bei uns ein verändertes<br />

Bewusstsein. Deshalb muss<br />

stärker über die dortige Situation<br />

informiert und diskutiert werden.<br />

• Austauschprojekte über die Grenzen<br />

<strong>Europa</strong>s hinaus müssen stärker<br />

gefördert werden.<br />

Wir bringen <strong>Europa</strong> in<br />

Schwung<br />

Es bewegt sich was in <strong>Europa</strong>.<br />

– Langsam, aber stetig.<br />

Doch es geht auch nicht von<br />

allein.<br />

Alle – Jugendliche, Verwaltungen,<br />

PolitikerInnen und andere EntscheidungsträgerInnen<br />

gleichermaßen –<br />

müssen sich an dem beteiligen, was<br />

jetzt im Rahmen des Weißbuch-Prozesses<br />

als nächstes kommen muss.<br />

Engagement ist gefragt. Der Weißbuch-Prozess<br />

braucht Träger – denn<br />

die Arbeit hat erst begonnen. Zu<br />

diesem Zeitpunkt nachzulassen wäre<br />

ein fataler Fehler.<br />

Wir Jugendlichen haben hier in Weimar<br />

wieder einen Teil dazu beigetragen.<br />

Wir haben Forderungen gestellt,<br />

Ideen zur Umsetzung des Weißbuches<br />

und unsere Meinung eingebracht.<br />

Die Jugendlichen hatten die Ideen,<br />

die Politiker die Macht. Jetzt ist der<br />

Zug an ihnen.<br />

Weimar, den 24. März 2002


WEISSBUCH »NEUER SCHWUNG FÜR DIE <strong>JUGEND</strong> EUROPAS«<br />

14<br />

15<br />

CHRONOLOGIE<br />

DER EREIGNISSE<br />

»Weissbuch der<br />

Europäischen Kommission:<br />

Neuer Schwung für die<br />

Jugend <strong>Europa</strong>s«<br />

002<br />

Ratssitzung der EU-Jugendminister<br />

30. Mai 2002<br />

Die Ratssitzung der EU-Jugendminister<br />

hat am 30. Mai 2002 Partizipation<br />

und Information als die ersten Themen<br />

für die offene Methode der Koordinierung<br />

festgelegt.<br />

Anhörungen Jugendlicher<br />

Frühjahr 2002<br />

Gleichzeitig wurden im Frühjahr 2002<br />

wiederum Anhörungen von Jugendlichen<br />

durchgeführt, sowohl auf<br />

nationaler als auch auf europäischer<br />

Ebene:<br />

Auf Initiative der spanischen Präsidentschaft<br />

hat vom 9. bis 12. März<br />

2002 ein weiteres europäisches<br />

Jugendtreffen in Murcia /Spanien<br />

stattgefunden. 85 Jugendliche hatten<br />

auf dem »European Youth Gathering«<br />

die Möglichkeit, zum Weißbuch<br />

und dessen weiterer Umsetzung<br />

Stellung zu beziehen und diese Forderungen<br />

in einer abschließenden<br />

gemeinsamen Sitzung den gleichzeitig<br />

tagenden Jugenddirektoren vorzulegen.<br />

Rat der EU-Jugendminister 14.<br />

Februar 2002<br />

Während der Jugendministerkonferenz<br />

am 14. Februar 2002 nahmen<br />

die Jugendminister die Schlussfolgerungen<br />

zum Weißbuch an. Damit wurden<br />

die Inhalte der jugendpolitischen<br />

Zusammenarbeit auf EU-Ebene sowie<br />

die offene Methode der Koordinierung<br />

vom Rat bestätigt. Mit der Verabschiedung<br />

dieser Position verständigten<br />

sich die EU-Länder auf die<br />

Schwerpunktthemen Partizipation,<br />

Freiwilligendienst, Information und<br />

Jugendforschung sowie auf die<br />

Behandlung von Querschnittsthemen,<br />

wie Beschäftigung, Bildung, Bekämpfung<br />

von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit<br />

etc.. Die offene Methode<br />

der Koordinierung soll jetzt auf die<br />

spezifischen Bedürfnisse des Jugendbereiches<br />

angepasst werden.<br />

Rat der EU-Jugendminister<br />

2001<br />

29.<br />

November 2001<br />

Der Rat führte eine öffentliche Aussprache<br />

über das von der Kommission<br />

am 21. November 2001 verabschiedete<br />

»Weißbuch über die<br />

klärung zum neuen Weißbuch erarbei-<br />

gesonderten Prozess eine Jugender-<br />

Jugend«. Die Jugendminister haben tet. Insgesamt wurde das Weißbuch<br />

ihre sehr positive Einstellung zu dem sehr positiv aufgenommen und als<br />

Weißbuch deutlich gemacht und das ein Startschuss für eine mögliche<br />

Weißbuch zur Kenntnis genommen. gemeinsame Europäische Jugendpolitik<br />

angesehen.<br />

Es wurde der Wille zum Ausdruck<br />

gebracht, die Diskussion noch weiter<br />

zu vertiefen und auf einer zusätzlichen<br />

Tagung des Rates der Jugendminister<br />

unter spanischem Vorsitz 21. November 2001 das Weißbuch<br />

EU-Kommission verabschiedet am<br />

(im Februar) die Beratungen über die<br />

künftige Jugendpolitik der Europäischen<br />

Union voranzutreiben.<br />

glied Viviane Reding, zuständig für<br />

»Auf Vorschlag von Kommissionsmit-<br />

Bildung und Kultur, hat die Europäische<br />

Kommission heute ein Weißbuch<br />

Kolloquium zur Veröffentlichung über die Jugend angenommen. Dieses<br />

des Weißbuches in Gent (Belgien) Weißbuch ist das Ergebnis einer breit<br />

26. bis 28. November 2001 angelegten Konsultation unter vielen<br />

zehntausenden junger EuropäerInnen<br />

Noch vor den Jugendministern hatten sowie einer Abstimmung mit den Mitgliedstaaten,<br />

mit Jugendorganisatio-<br />

auf Initiative der belgischen Präsidentschaft<br />

alle Gruppierungen, die nen und ExpertInnen. Es soll dazu<br />

sich bereits im Konsultationsprozess beitragen, die jungen Menschen wieder<br />

stärker in das gesellschaftliche<br />

des Weißbuches mit eingebracht<br />

haben vom 26. bis 28. November Geschehen einzubinden.« Unter dem<br />

2001 in Gent / Belgien die Möglichkeit,<br />

das Weißbuch kennenzulernen Kommission – Neuer Schwung für die<br />

Titel »Weißbuch der Europäischen<br />

und eine erstes Stellungnahme abzugeben.<br />

Neben politisch Verantwort-<br />

aller EU-Kommissare fast genau zwei<br />

Jugend <strong>Europa</strong>s« hat das Kollegium<br />

lichen, ExpertInnen und VertreterInnen<br />

von NGOs waren auch 73<br />

minister zur Erstellung eines Weißbu-<br />

Jahre nach dem Beschluss der Jugend-<br />

Jugendliche aus verschiedenen nationalen<br />

Delegationen vertreten. Die Politik für junge Menschen in <strong>Europa</strong><br />

ches ihre Vorstellungen über eine<br />

Jugendlichen haben in einem<br />

vorgelegt.


WEISSBUCH »NEUER SCHWUNG FÜR DIE <strong>JUGEND</strong> EUROPAS«<br />

16<br />

17<br />

Rat der EU-Jugendminister<br />

28. Mai 2001<br />

Auf Druck des Europäischen Jugendforums<br />

und der Jugendverbände<br />

unterstützen die Jugendminister in<br />

einem nicht einstimmigen Beschluss<br />

ihren Wunsch, das zu entwickelnde<br />

jugendpolitische Dokument der EU-<br />

Kommission tatsächlich auch als Weißbuch<br />

zu veröffentlichen, und fordern<br />

die EU-Kommission auf den Prozess<br />

fortzusetzen.<br />

Hearing des Europäischen<br />

Parlaments 24. April 2001<br />

Auch das Europäische Parlament hat<br />

sich im Rahmen eines öffentlichen<br />

Hearings auf einer Sitzung des Ausschusses<br />

für Kultur, Jugend, Bildung,<br />

Medien und Sport am 24. April 2001<br />

mit dem Weißbuch befasst.<br />

Konferenz in Umea (Schweden)<br />

16. bis 17. März 2001<br />

Während der schwedischen Präsidentschaft<br />

trafen sich in Umea insgesamt<br />

140 Jugendliche, PolitikerInnen, WissenschaftlerInnen<br />

und VertreterInnen<br />

der Zivilgesellschaft aus ganz <strong>Europa</strong>,<br />

die bisher am Weißbuch-Prozess<br />

beteiligt waren. Ziel der Konferenz<br />

war es, die bisherigen europaweiten<br />

Diskussionsergebnisse, Forderungen<br />

und Vorschläge zusammenzutragen<br />

und politische Prioritäten festzusetzen.<br />

Anhörung der Zivilgesellschaft<br />

im Wirtschafts- und Sozialausschuss<br />

der EU 20. Februar 2001<br />

Auch die so genannte Zivilgesellschaft<br />

(Jugendorganisationen und<br />

Nicht-Regierungsorganisationen, die<br />

im Jugendbereich tätig sind) wurde<br />

im Konsultationsprozess zum Weißbuch<br />

zu Rate gezogen. Im Februar<br />

2001 wurden auf einer offiziellen<br />

Anhörung des Wirtschafts- und Sozialausschusses<br />

der EU mehr als 60 VertreterInnen<br />

von lokalen Organisationen<br />

befragt. Zum anderen haben im<br />

Verlauf der letzten zwei Jahre zahlreiche<br />

Jugendorganisationen und das<br />

Europäischen Jugendforum Stellungnahmen<br />

abgegeben.<br />

Bilaterale Konsultationen<br />

zwischen BMFSFJ und EU-Kommission<br />

8. bis 9. Februar 2001<br />

Die EU-Kommission hat im Verlauf<br />

des Weißbuch-Prozesses Gespräche<br />

mit allen politisch Verantwortlichen<br />

der EU-Mitgliedstaaten geführt, um<br />

die Meinungen und Sichtweisen jedes<br />

einzelnen EU-Staates mit in den Prozess<br />

einfließen zu lassen und um<br />

einen aktuellen Überblick über nationale<br />

Jugendpolitiken, Strukturen und<br />

erprobte Praktiken zu bekommen.<br />

Die bilaterale Konsultation des<br />

Bundesjugendministeriums mit einer<br />

Delegation der EU-Kommission fand<br />

am 8., 9. Februar 2001 in Berlin statt.<br />

Daran beteiligt waren VertreterInnen<br />

der Bundesländer, der Städte<br />

1<br />

und<br />

Gemeinden und der so genannten<br />

Task Force Europäische Jugendpolitik.<br />

Bericht der WissenschaftlerInnen<br />

und ForscherInnen Januar 2001<br />

Die Europäische Kommission lud im<br />

Frühjahr 2000 eine Gruppe von<br />

Jugendforscherinnen und Jugendforschern<br />

aus verschiedenen Teilen <strong>Europa</strong>s<br />

ein, an dem Konsultationsprozess<br />

zum Weißbuch teilzunehmen und<br />

einen Bericht zur Lage der Jugendlichen,<br />

der Jugendpolitik und der<br />

Ausbildung von MitarbeiterInnen der<br />

Jugendarbeit zu erstellen, deren Ergebnisse<br />

als Basis der Debatte dienen und<br />

ebenfalls in das Weißbuch einfließen<br />

sollten. Im Januar 2001 veröffentlichen<br />

sie ihre Ergebnisse in einer »Studie<br />

über die Lage der Jugendlichen und<br />

der Jugendpolitik in <strong>Europa</strong>«.r<br />

2000<br />

Europäische Jugendkonferenz<br />

in Paris (Frankreich)<br />

5. bis 7. Oktober 2000<br />

450 Jugendliche aus mehr als 30<br />

Ländern nahmen an einem Europäischen<br />

Jugendtreffen in Paris vom<br />

5. bis 7. Oktober 2000 teil, das von<br />

der Europäischen Kommission und im<br />

Rahmen der französischen EU-Präsidentschaft<br />

organisiert worden war.<br />

Es markierte einen wichtigen Wegpunkt<br />

im Weißbuch-Prozess. Dort<br />

wurden die Ergebnisse aller nationalen<br />

Jugendkonferenzen auf europäischer<br />

Ebene zusammengetragen und<br />

gemeinsame Erwartungen und Vorschläge<br />

der Jugendlichen aus ganz<br />

<strong>Europa</strong> formuliert, die dann als Empfehlungen<br />

für die EU-Kommission zum<br />

Weißbuch zusammengefasst wurden.<br />

1. Deutsche Jugendkonferenz<br />

in Berlin 9. bis 14. Juni 2000<br />

In Deutschland fanden dazu eine<br />

Reihe von Regionalkonferenzen statt.<br />

Auf Einladung des wannseeFORUMs<br />

trafen sich vom 9. bis 14. Juni 2000<br />

in Berlin 90 Jugendliche aus ganz


WEISSBUCH »NEUER SCHWUNG FÜR DIE <strong>JUGEND</strong> EUROPAS«<br />

18<br />

19<br />

1999<br />

Rat der EU-Jugendminister<br />

23. November 1999<br />

Deutschland auf einer 1. Deutschen<br />

Jugendkonferenz, um über die Themen<br />

• Bürgergesellschaft<br />

• Wirtschaftsstruktur und Beschäftigung<br />

• Wohlbefinden und Lebensqualität<br />

• Selbstständigkeit junger Menschen<br />

• <strong>Europa</strong><br />

• Partizipation<br />

• Bildung<br />

zu diskutieren und eine gemeinsame<br />

Position Jugendlicher zu verabschieden,<br />

die in die europäischen Beratungen<br />

eingebracht werden sollte.<br />

Auf der Ratssitzung der EU-Jugendminister<br />

am 23. November 1999<br />

kündigte die EU-Kommissarin Viviane<br />

Reding an, dass die Europäische<br />

Kommission die Erarbeitung eines<br />

Weißbuches zum Thema Jugendpolitik<br />

plane. Die Jugendminister<br />

der EU stimmten dem zu. Damit<br />

wurde ein bisher einmaliger Konsultations-<br />

und Diskussionsprozess in<br />

Gang gesetzt.<br />

Nationale Jugendkonferenzen in<br />

<strong>Europa</strong> Mai bis Juli 2000<br />

Als erste Maßnahme nach dem<br />

Beschluss des Jugendministerrates<br />

wurden von Mai bis Juli 2000 nationale<br />

Anhörungen von Jugendlichen<br />

geführt. Der Wunsch der Europäischen<br />

Kommission war es, dass Jugendliche<br />

direkt angesprochen wurden und sich<br />

direkt artikulieren konnten. Diese<br />

Anhörungen boten mehreren tausenden<br />

junger EuropäerInnen die Gelegenheit,<br />

sich auf verschiedene Weise<br />

(insgesamt 17 Konferenzen, aber<br />

auch Fragebögen, Befragungen im<br />

Internet, Konsultationen der Verbände<br />

usw.) zu äußern und ihre Anliegen und<br />

Vorschläge vorzubringen.<br />

Rat der EU-Jugendminister


WEISSBUCH »NEUER SCHWUNG FÜR DIE <strong>JUGEND</strong> EUROPAS«<br />

20<br />

21<br />

DIE ERGEBNISSE<br />

DES WEISSBUCHES<br />

eine kurze Zusammenfassung<br />

Das Weißbuch besteht aus drei Teilen:<br />

1. dem eigentlichen Weißbuchtext mit<br />

. einer Beschreibung des Kontextes,<br />

. einer Skizzierung der jugendpolitischen<br />

Herausforderungen,<br />

. einer kurzen Zusammenfassung<br />

der Ergebnisse der Konsultation,<br />

. einer Darstellung des<br />

spezifischen Bereiches der<br />

Jugendpolitik mit einer<br />

Empfehlung für Verfahrensweisen<br />

und Inhalte,<br />

. einer Erläuterung der verstärkten<br />

Berücksichtigung von Jugendlichen in<br />

anderen Politikbereichen sowie<br />

. einer kurzen Analyse der Rolle<br />

des Programms <strong>JUGEND</strong>;<br />

2. einem Anhang mit einer Darstellung der<br />

Konsultationsergebnisse (jeweils<br />

eine Analyse der EU-Kommission und<br />

eine Zusammenfassung der Vorschläge<br />

der Jugendlichen und der anderen<br />

TeilnehmerInnen der Konsultationen)<br />

zu den Bereichen<br />

Beteiligung,<br />

Allgemeine Bildung,<br />

. Beschäftigung, berufliche Bildung<br />

und soziale Integration,<br />

. Wohlergehen und persönliche<br />

Unabhängigkeit, Kultur,<br />

. Europäische Werte, Mobilität,<br />

Beziehungen zur übrigen Welt;<br />

3. einem zweiten Anhang mit einem Überblick<br />

über europäische Maßnahmen zugunsten<br />

Jugendlicher.<br />

Nun zu den einzelnen<br />

Kapiteln des Weißbuches:<br />

Der Kontext<br />

Die Kommission stellt fest, »dass die<br />

Entschließungen oder Erklärungen<br />

zum Thema Jugend vielfach nicht<br />

über das Stadium der guten Absichten<br />

hinauskommen und dass die<br />

Jugendpolitik der europäischen Organe<br />

und der Mitgliedstaaten und somit<br />

die verschiedenen Maßnahmen<br />

zugunsten der Jugend nicht ausreichend<br />

koordiniert sind. Das derzeitige<br />

System der europäischen<br />

Zusammenarbeit in Jugendfragen ist<br />

an seine Grenzen gestoßen und wird<br />

möglicherweise den neuen Herausforderungen,<br />

die es anzupacken gilt,<br />

nicht mehr gerecht.«<br />

Die Herausforderungen<br />

Als Herausforderungen, denen sich<br />

die Jugendpolitik auf lokaler, regionaler,<br />

nationaler und europäischer<br />

Ebene in koordinierter Weise zu stellen<br />

hat, werden beschrieben:<br />

• die demographische Entwicklung<br />

• veränderte Rahmenbedingungen<br />

für die Jugend<br />

• die Einbeziehung der Jugendlichen<br />

in das öffentliche Leben<br />

• die europäische Integration<br />

• die Globalisierung


WEISSBUCH »NEUER SCHWUNG FÜR DIE <strong>JUGEND</strong> EUROPAS«<br />

22<br />

23<br />

Eine fruchtbare Konsultation<br />

Aus dem Konsultationsprozess haben<br />

sich aus Sicht der EU-Kommission<br />

vier Botschaften ergeben:<br />

1. Die Jugendlichen wollen sich auf<br />

verschiedenen Ebenen – lokal bis<br />

Die Kommission beschreibt es als<br />

die Europäische Kommission über<br />

Fünf Bereiche werden in diesem Kapi-<br />

europäisch – aktiv als Staatsbürger –<br />

Hauptabsicht des Weißbuches, der EU<br />

politische Initiativen, vorbildliche<br />

tel als geeignete jugendspezifische<br />

punktuell bis permanent, spontan bis<br />

einen neuen Rahmen der jugendpoli-<br />

Verfahren und mögliche Entwick-<br />

Themen benannt, in vier Bereichen<br />

organisiert – einbringen.<br />

tischen Zusammenarbeit zur Verfü-<br />

lungen im Zusammenhang der<br />

auch mögliche Inhalte beschrieben:<br />

2. Nicht-formales Lernen, insbesondere<br />

Mobilität und Freiwilligenarbeit,<br />

gung zu stellen, der zwei wesentliche<br />

Aspekte umfasst:<br />

gewählten Themen informiert.<br />

• Die Europäische Kommission fasst<br />

a) Die Partizipation<br />

ist ein bildungspolitisches Experimen-<br />

• die Anwendung der offenen Metho-<br />

die Informationen zusammen und<br />

Die Partizipation von Jugendlichen ist für die Kommission<br />

tierfeld und soll als Bildungsform<br />

de der Koordinierung speziell auf<br />

ergänzt diese mit Vorschlägen für<br />

die Hauptpriorität. Auf lokaler Ebene ist die »Gründung<br />

verstärkt anerkannt und gefördert<br />

dem Gebiet der Jugendpolitik<br />

gemeinsame Leitlinien.<br />

von regionalen und nationalen Jugendräten im gesamten<br />

werden.<br />

• und die verstärkte Berücksichti-<br />

• Der Ministerrat legt gemeinsame<br />

Unionsgebiet« anzustreben, »die auch Jugendlichen offen<br />

3. Die Unabhängigkeit von Jugend-<br />

gung der Bedürfnisse der Jugend-<br />

Leitlinien und Ziele fest und arbei-<br />

stehen, die keiner Organisation angehören«. Das Euro-<br />

lichen muss durch politische Maßnah-<br />

lichen in den anderen Politikberei-<br />

tet die anzuwendenden Modalitäten<br />

päische Jugendforum ist Hauptansprechpartner für die<br />

men in unterschiedlichen Bereichen,<br />

chen.<br />

und Indikatoren aus.<br />

EU-Kommission, das allerdings »entsprechend umzugestalten<br />

die mit den verschiedenen Aspekten<br />

• Die Europäische Kommission sorgt<br />

ist, um auch die nicht in Jugendorganisationen erfassten<br />

ihres Lebens zu tun haben, gefördert<br />

Der spezifische Bereich der<br />

für eine regelmäßige Überwachung<br />

Jugendlichen zu vertreten«. Die Kommission wird außerdem<br />

werden.<br />

Jugendpolitik<br />

und Bewertung und erstattet dem<br />

den direkten Dialog mit Jugendlichen fortsetzen und ab<br />

4. Die Jugendlichen identifizieren<br />

Die Kommission strebt an, die offene<br />

Rat der für Jugendfragen zuständi-<br />

dem Jahr 2003 Pilotprojekte unterstützen.<br />

sich mit den europäischen Grundwerten,<br />

fühlen sich jedoch von den euro-<br />

Methode der Koordinierung auch zur<br />

Zusammenarbeit in Jugendfragen ein-<br />

gen Minister Bericht.<br />

• Das Europäische Parlament, der<br />

b) Die Information<br />

päischen Institutionen weit entfernt.<br />

zusetzen und schlägt folgenden<br />

Wirtschafts- und Sozialausschuss<br />

Partizipation ist aus Sicht der Kommission untrennbar mit<br />

Mechanismus vor:<br />

und der Ausschuss der Regionen<br />

Information der Jugendlichen verbunden. Sie sieht es als<br />

Ein neuer ehrgeiziger Rahmen<br />

• »Der Ministerrat bestimmt auf Vor-<br />

sind auf geeignete Weise einzube-<br />

Pflicht der Mitgliedstaaten an, auch über europäische<br />

Der neue Rahmen der jugendpoliti-<br />

schlag der Kommission regelmäßig<br />

ziehen.<br />

Belange zu informieren. Diese soll die Jugendlichen möglichst<br />

schen Zusammenarbeit basiert auf<br />

prioritäre Themen.<br />

• Die Jugendlichen werden bei der<br />

selbst erreichen. Deswegen soll 2002 ein europäisches<br />

der Grundannahme, dass Jugendpoli-<br />

• Jeder Mitgliedstaat ernennt einen<br />

Ausarbeitung der Maßnahmen und<br />

Internetportal mit Informationen zu <strong>Europa</strong> und mit einem<br />

tik »im Wesentlichen in den Zustän-<br />

Koordinator für Jugendfragen, der<br />

ihrer Umsetzung konsultiert.<br />

Diskussionsforum eingerichtet werden.<br />

digkeitsbereich der Mitgliedstaaten<br />

der Europäischen Union« fällt und<br />

c) Freiwilligenarbeit von Jugendlichen<br />

deswegen »in diesem Bereich grund-<br />

Drei Aussagen stehen in diesem Teil im Vordergrund:<br />

sätzlich das Subsidiaritätsprinzip<br />

1. Die Freiwilligenarbeit soll insbesondere auf nationaler,<br />

zur Anwendung kommen« soll, aber<br />

regionaler und lokaler Ebene deutlich ausgebaut<br />

gerade deswegen »einer besseren<br />

werden. Auch der Europäische Freiwilligendienst<br />

Zusammenarbeit auf europäischer<br />

selbst soll mit Hilfe von Partnerschaften mit Orga-<br />

Ebene mehr Beachtung zu schenken<br />

nisationen in aller Welt ausgeweitet werden.<br />

ist«.


WEISSBUCH »NEUER SCHWUNG FÜR DIE <strong>JUGEND</strong> EUROPAS«<br />

24<br />

25<br />

Verstärkte Berücksichtigung<br />

(Maßnahmen zur Verhütung von<br />

organisationen, welche in diesem<br />

der Jugend in anderen Politik-<br />

Langzeitarbeitslosigkeit, zur Verbes-<br />

Kampf gegen Rassismus und Frem-<br />

bereichen<br />

serung der Schul- und Berufsausbil-<br />

denfeindlichkeit aktiv sind, fördern.<br />

2. Es soll eine Diskussion über den rechtlichen und sozialen<br />

Die Kommission wird dafür Sorge tragen,<br />

dass »jedes Mal, wenn dies<br />

zweckmäßig ist, die Leitlinien, welche<br />

dungssysteme, zur Verringerung der<br />

Anzahl der Schulabbrecher und zur<br />

Einführung eines Unterrichts über<br />

e) Die Autonomie der<br />

Jugendlichen<br />

Schutz der jungen Freiwilligen angeregt werden.<br />

die Jugend betreffen, auch bei Maß-<br />

neue Technologien).<br />

Hier werden Maßnahmen auch in<br />

An die Mitgliedstaaten ergeht die Aufforderung,<br />

»unverzüglich alle der Mobilität der jungen Freiwilli-<br />

nahmen und Aktionen in anderen<br />

politischen Bereichen verstärkt<br />

c) Soziale Integration<br />

anderen politischen Bereichen wie<br />

z.B. Beschäftigung, Familie, Sozial-<br />

gen entgegenstehenden Hindernisse zu beseitigen«.<br />

berücksichtigt werden«, und fordert<br />

Auch hier verweist die Kommission<br />

schutz, Gesundheit, Verkehr, Justiz<br />

3. Die Kommission will auf europäischer Ebene für die<br />

die Jugendminister auf, auch ihrer-<br />

auf die vorgenommenen Maßnahmen<br />

und innere Angelegenheiten, nicht<br />

»Anerkennung des Freiwilligendienstes als nicht-<br />

seits darauf zu »achten, dass die<br />

im Kampf gegen soziale Ausgrenzung<br />

nur im Jugendbereich, angestrebt.<br />

formale Bildungs- und Lernerfahrung« Sorge tragen.<br />

Anliegen der Jugendlichen bei diesen<br />

und Armut, die sich speziell auf<br />

Dazu »schlägt die Kommission die<br />

d) Mehr Wissen über die Jugendlichen<br />

anderen politischen Maßnahmen<br />

berücksichtigt werden«.<br />

Jugendliche beziehen (Integration in<br />

den Arbeitsmarkt; Sicherstellung<br />

Einsetzung einer hochrangigen<br />

Arbeitsgruppe vor, die die Kommis-<br />

Es geht der Kommission um die Verbesserung der<br />

Auch hier hat sie fünf vorrangige<br />

angemessener Ressourcen und Ein-<br />

sion und den Ministerrat in seinen<br />

Kenntnisse über die Lebensrealitäten von Jugend-<br />

Themen benannt:<br />

kommen für Jugendliche in Schwierig-<br />

verschiedenen Zusammensetzungen<br />

lichen. Dazu sollen bestehende Forschungsstrukturen<br />

und Studien vernetzt werden. Es soll ein methodologischer<br />

Forschungsansatz auf europäischer Ebene<br />

a) Bildung, lebenslanges<br />

Lernen und Mobilität<br />

keiten, Minderheiten, junge Frauen<br />

oder junge Behinderte; Kampf gegen<br />

ungleiche Bildungschancen; Förde-<br />

berät«.<br />

Die Umsetzung des<br />

entwickelt werden, welcher gegebenenfalls in der<br />

Ausarbeitung eines Studien- und Forschungsprogramms<br />

mündet.<br />

e) Jugendarbeit allgemein<br />

Dieser Bereich wird nicht weiter erläutert und bezieht<br />

all das ein, was »zur Entwicklung und Anerkennung<br />

von Aktivitäten zugunsten der Jugendlichen beitragen<br />

kann (»youth work«, Arbeit in Jugendclubs und<br />

-bewegungen, »streetwork«, Projekte zur Förderung<br />

Dem innovativen Charakter der nichtformalen<br />

Bildung im Rahmen der<br />

Jugendarbeit soll besondere Aufmerksamkeit<br />

gewidmet werden. Dieser<br />

Bereich könnte u.a. von einer »besseren<br />

Definition der Konzepte, der<br />

erworbenen Kenntnisse und Qualitätsstandards,<br />

einer Aufwertung der<br />

Personen, die sich bei diesen Aktivitäten<br />

engagieren, einer besseren<br />

rung des Zugangs zu Wohnung,<br />

medizinischer Versorgung, Kultur,<br />

Recht und Justiz und die Wiederbelebung<br />

von mehrfach benachteiligten<br />

Gebieten).<br />

d) Der Kampf gegen Rassismus<br />

und Fremdenfeindlichkeit<br />

unter den<br />

Jugendlichen<br />

Programms <strong>JUGEND</strong><br />

»Das Programm <strong>JUGEND</strong> muss<br />

daher in den Dienst der<br />

neuen, im vorliegenden<br />

Weißbuch empfohlenen<br />

Zusammenarbeit gestellt<br />

werden.« Dabei finden zwei Konsequenzen<br />

aus dieser Festlegung<br />

besondere Erwähnung:<br />

• Im Arbeitsplan der Kommission<br />

des Staatsbürgerbewusstseins, der Integration, der<br />

Anerkennung dieser Aktivitäten und<br />

In Verbindung mit dem bereits beste-<br />

sollen die Prioritäten im Einklang<br />

Solidarität zwischen den Jugendlichen usw.)«.<br />

einer verstärkten Komplementarität<br />

henden Aktionsprogramm zur<br />

mit den im Rahmen der offenen<br />

mit der formalen allgemeinen und<br />

Bekämpfung von Diskriminierung<br />

Koordinierung vereinbarten Ziel-<br />

beruflichen Bildung« profitieren.<br />

wird vorgeschlagen, auf europäischer<br />

setzungen festgelegt werden.<br />

b) Beschäftigung<br />

Ebene »dem Kampf gegen Rassismus<br />

und Fremdenfeindlichkeit in allen Pro-<br />

• Das ab 2007 umzusetzende Folgeprogramm<br />

für <strong>JUGEND</strong> soll neu<br />

Die Kommission erwähnt hier die mit<br />

grammen und Aktionen der Gemein-<br />

ausgerichtet werden, »damit es die<br />

Blick auf die Europäische Beschäfti-<br />

schaft, die die Jugendlichen betreffen,<br />

Arbeiten gemäß der offenen Metho-<br />

gungsstrategie beschlossenen Maß-<br />

Priorität einzuräumen«. Die Kommis-<br />

de der Koordinierung im Jugend-<br />

nahmen speziell für Jugendliche<br />

sion will eine Vernetzung der Jugend-<br />

bereich optimal unterstützt«.


WEIMAR<br />

21. – 24. MÄRZ 2002<br />

27


2. DJK<br />

28<br />

29<br />

PROGRAMM DER <strong>JUGEND</strong>KONFERENZ<br />

Donnerstag, 21. März 2002 Freitag, 22. März 2002<br />

Samstag, 23. März 2002 Sonntag, 24. März 2002<br />

.<br />

14.00 – 15.30 Uhr<br />

Eröffnungsveranstaltung<br />

• Ministerin Dr. Christine<br />

Bergmann – Bundesministerium<br />

für Familie, Senioren, Frauen<br />

und Jugend<br />

• Minister Dr. Frank Michael<br />

Pietzsch – Ministerium für<br />

Soziales, Familie und Gesundheit<br />

Thüringen<br />

• Talkrunde mit Jugendlichen<br />

• Hans-Georg Wicke – <strong>JUGEND</strong><br />

für <strong>Europa</strong>, Deutsche Agentur<br />

<strong>JUGEND</strong><br />

Plenum Reithaus der EJBW<br />

15.45 – 17.30 Uhr<br />

• Neuer Schwung für die<br />

Jugend <strong>Europa</strong>s – Das Weißbuch<br />

der EU-Kommission<br />

• Vorstellung des Weißbuch-<br />

Prozesses und der Inhalte des<br />

Weißbuches<br />

• Arbeit in Kleingruppen<br />

Diverse Arbeitsgruppenräume<br />

9.00 Uhr<br />

• Eröffnung der Tagesveranstaltung<br />

Plenum Reithaus der EJBW<br />

9.15 – 10.30 Uhr<br />

• Einführung in die Open Space<br />

Methode<br />

• Eröffnung des Open Space:<br />

»Wir geben dem Weißbuch<br />

9.00 Uhr<br />

• Eröffnung der Tagesveranstaltung<br />

Plenum Reithaus der EJBW<br />

9.15 – 17.30 Uhr<br />

• Open Space Workshops<br />

• zwischendurch Pausenund<br />

Mittagsbüfett<br />

Diverse Arbeitsgruppenräume<br />

9.00 – 12.15 Uhr<br />

• Eröffnung der Tagesveranstaltung<br />

• Open Space Planungsphase<br />

Plenum Reithaus der EJBW<br />

12.30 – 13.45 Uhr<br />

• Mittagessen<br />

Mensa<br />

17.45 – 18.30 Uhr<br />

• Präsentationen aus den<br />

Kleingruppen<br />

• Information zum weiteren<br />

Ablauf der Konferenz<br />

Plenum Reithaus der EJBW<br />

Farbe! Unsere Meinungen,<br />

Forderungen und Aktionen.«<br />

Plenum Reithaus der EJBW<br />

11.00 – 17.30 Uhr<br />

• Open Space Workshops<br />

• zwischendurch Pausen-<br />

17.30 – 18.00 Uhr<br />

• Open Space Plenum<br />

Plenum Reithaus der EJBW<br />

18.00 – 20.00 Uhr<br />

• Abendessen<br />

14.00 – 14.15 Uhr<br />

• Präsentation des Abschlussdokumentes<br />

der TeilnehmerInnen<br />

der Konferenz<br />

Plenum Reithaus der EJBW<br />

14.15 – 15.45 Uhr<br />

19.00 – 21.30 Uhr<br />

• Abendessen<br />

Mensa<br />

und Mittagsbüfett<br />

Diverse Arbeitsgruppenräume<br />

im Reithaus<br />

Mensa<br />

ab 20.00 Uhr<br />

• Abschlussfest<br />

• Neuer Schwung für die Jugend<br />

<strong>Europa</strong>s – Wie geht’s weiter mit<br />

dem Weißbuch?<br />

• Gespräche in Kleingruppen<br />

19.00 – ca. 22.00 Uhr<br />

• Live Bands aus Weimar<br />

Kulturraum<br />

17.30 – 18.00 Uhr<br />

• Open Space Plenum<br />

Plenum Reithaus der EJBW<br />

Reithaus<br />

mit PolitikerInnen und VertreterInnen<br />

der jugendpolitischen<br />

Institutionen aus <strong>Europa</strong>, Bund,<br />

Ländern und Kommunen über<br />

22.00 – 01.00 Uhr<br />

Bar, Disco und Café<br />

18.00 – 20.30 Uhr<br />

• Abendessen<br />

die weitere Umsetzung des<br />

Weißbuches in Deutschland<br />

Mensa<br />

ab 20.00 Uhr<br />

>>.<br />

• Offene Angebote:<br />

Stadtführung, Jugendszene in<br />

Weimar, Sport bei Nacht…<br />

Treffpunkte nach Ankündigung<br />

21.00 – 01.00 Uhr<br />

Bar, Disco und Café<br />

Weiße Villa<br />

>>>.<br />

und <strong>Europa</strong> (siehe nächste S.)<br />

Diverse Arbeitsgruppenräume<br />

16.00 – 17.30 Uhr<br />

Abschlussveranstaltung<br />

• Lissy Gröner –<br />

Berichterstatterin zum Weißbuch<br />

der EU-Kommission im<br />

Ausschuss für Kultur, Jugend,<br />

Bildung, Medien und Sport des<br />

Europäischen Parlamentes<br />

• Hans-Joachim Schild –<br />

Mitarbeiter der EU-Kommission,<br />

Generaldirektion Bildung und<br />

Kultur, Referat <strong>JUGEND</strong><br />

• Peter Haupt –<br />

Staatssekretär im Bundesministerium<br />

für Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jugend<br />

• Verabschiedung durch die<br />

Veranstalter<br />

Plenum Reithaus der EJBW<br />

ab 20.00 Uhr<br />

Weimar danach!<br />

1


2. DJK<br />

30<br />

31<br />

PROGRAMM<br />

POLITIKERTALK IN KLEINGRUPPEN<br />

Sonntag, 24. März 2002<br />

»Neuer Schwung für die Jugend<br />

<strong>Europa</strong>s – Wie geht’s weiter<br />

mit dem Weißbuch?<br />

Gespräche in Kleingruppen mit<br />

PolitikerInnen und VertreterInnen<br />

der jugendpolitischen<br />

Institutionen aus <strong>Europa</strong>,<br />

Bund, Ländern und Kommunen<br />

über die weitere Umsetzung<br />

des Weißbuches in Deutschland<br />

und <strong>Europa</strong>«<br />

14.15 – 15.45 Uhr<br />

Kleingruppe 1<br />

Vertreterin der Fraktion der Sozialdemokratischen<br />

Partei <strong>Europa</strong>s im<br />

Europäischen Parlament<br />

GesprächspartnerIn<br />

Lissy Gröner – Berichterstatterin zum<br />

Weißbuch der EU-Kommission im Ausschuss<br />

für Kultur, Jugend, Bildung,<br />

Medien und Sport<br />

Kleingruppe 2<br />

Vertreterin der Fraktion der Grünen/<br />

Freie Europäische Allianz im Europäischen<br />

Parlament<br />

GesprächspartnerIn<br />

Elisabeth Schroedter – u.a. Ausschuss<br />

für auswärtige Angelegenheiten,<br />

Menschenrechte, gemeinsame Sicherheit<br />

und Verteidigungspolitik<br />

Kleingruppe 3<br />

Vertreterin der Fraktion der Europäischen<br />

Volkspartei (Christdemokraten)/<br />

Europäische Demokraten im Europäischen<br />

Parlament<br />

GesprächspartnerIn<br />

Sabine Zissener – Mitglied im Ausschuss<br />

für Kultur, Jugend, Bildung,<br />

Medien und Sport<br />

Kleingruppe 4.1<br />

Vertreterin der Fraktion der Bündnis<br />

90/ Die Grünen im Deutschen<br />

Bundestag<br />

GesprächspartnerIn<br />

In Vertretung für die Parlamentarische<br />

Geschäftsführerin der Bundestagsfraktion<br />

Bündnis 90/ Die Grünen –<br />

Katrin Göring-Eckardt, Till Hafner<br />

(Bündnis 90/ Die Grünen Weimar)<br />

Kleingruppe 4.2<br />

Vertreterin der Fraktion der CDU/CSU<br />

im Deutschen Bundestag<br />

GesprächspartnerIn<br />

In Vertretung für die jugendpolitische<br />

Sprecherin der CDU/CSU Fraktion<br />

im Deutschen Bundestag – Maria<br />

Eichhorn, Giselher Becker – Vorsitzender<br />

der Jungen Union Thüringen<br />

Kleingruppe 5<br />

Vertreter der Fraktion der FDP im<br />

Deutschen Bundestag<br />

GesprächspartnerIn<br />

Klaus Haupt – Jugendpolitischer Sprecher<br />

der FDP Fraktion im Deutschen<br />

Bundestag<br />

Kleingruppe 6<br />

Vertreter der Fraktionen im Thüringer<br />

Landtag<br />

GesprächspartnerIn<br />

Maik Nothnagel – Jugendpolitischer<br />

Sprecher der PDS Fraktion im Thüringer<br />

Landtag,<br />

Birgit Pelke – Jugendpolitische Sprecherin<br />

der SPD Fraktion im Thüringer<br />

Landtag,<br />

Michael Panse – Jugendpolitischer<br />

Sprecher der CDU Fraktion im Thüringer<br />

Landtag<br />

Kleingruppe 7<br />

Dr. Detlef Klaas – Referent für Kinder<br />

Vertreter der EU-Kommission<br />

und Jugendfragen im Landkreistag<br />

GesprächspartnerIn<br />

Thüringen<br />

Hans-Joachim Schild – Europäische<br />

Kommission, Generaldirektion Bildung Wir haben hier viel erlebt, diskutiert und<br />

gelernt. Die Atmosphäre unter so vielen engagierten<br />

und Kultur, Referat <strong>JUGEND</strong><br />

Jugendlichen war einfach spitze. Auch wenn uns die<br />

Forderungen oft noch als sehr unkonkret erschienen.<br />

Die Organisation war fast zu gut. Und Weimar ist<br />

eine superschöne Stadt.<br />

Elisabeth<br />

><br />

Kleingruppe 8<br />

Vertreter des Bundesministeriums für<br />

Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />

(BMFSFJ)<br />

GesprächspartnerIn<br />

Peter Haupt – Staatssekretär im BMFSFJ<br />

Kleingruppe 9<br />

Vorsitzender der Jugendministerkonferenz<br />

GesprächspartnerIn<br />

Dr. Frank Michael Pietzsch – Minister<br />

für Soziales, Familie und Gesundheit<br />

Thüringen<br />

Kleingruppe 10<br />

Vertreter aus Bundesländern<br />

GesprächspartnerIn<br />

Werner Theisen – Ministerium für<br />

Arbeit, Frauen, Gesundheit und<br />

Soziales des Landes Sachsen-Anhalt,<br />

Jean Breuer – Ministerium für Frauen,<br />

Jugend, Familie und Gesundheit des<br />

Landes NRW<br />

Kleingruppe 11<br />

Vertreter der Bundesvereinigung<br />

kommunaler Spitzenverbände<br />

GesprächspartnerIn<br />

Norbert Dawel – Leiter der Verwaltung<br />

des Kinder- und Jugendamtes<br />

in Weimar,


ERÖFFNUNGSREDEN<br />

32<br />

33<br />

ERÖFFNUNGSREDE<br />

».<br />

von Bundesministerin Dr. Christine Bergmann<br />

zur 2. Deutschen Jugendkonferenz<br />

Ich begrüße Sie und euch herzlich zur<br />

2. Deutschen Jugendkonferenz hier in<br />

Weimar. Wir wollen mit der heutigen<br />

Konferenz zum ersten Europäischen<br />

Jugendweißbuch den Prozess der<br />

Beteiligung von Jugendlichen an der<br />

Politik im nationalen und europäischen<br />

Rahmen fortsetzen.<br />

Die 1. Deutsche Jugendkonferenz<br />

über Pfingsten des Jahres 2000 im<br />

Wannseeforum in Berlin hat mit ihren<br />

eindrucksvollen Beiträgen gezeigt, wie<br />

Jugendliche konstruktiv selbst an der<br />

Formulierung von Zukunftsprojekten<br />

arbeiten. Mit ihrem Engagement haben<br />

die Jugendlichen eindrücklich unterstrichen,<br />

dass es sich lohnt, neue Formen<br />

der Beteiligung zu suchen und<br />

zu erproben.<br />

Von den heutigen Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern waren damals – und<br />

auch bei der europäischen Jugendkonferenz<br />

Anfang Oktober 2000 in Paris –<br />

schon viele dabei. Ihr seid sozusagen<br />

Weißbuchexperten der ersten Stunde.<br />

Viele tausend Jugendliche aus über<br />

zwanzig europäischen Staaten in ganz<br />

<strong>Europa</strong> waren, wie ihr, an der Formulierung<br />

ihrer Forderung für eine europäische<br />

Jugendpolitik beteiligt. Vom<br />

Beginn bis zur Vorlage des Weißbuches<br />

über die Jugendpolitik in <strong>Europa</strong><br />

haben in einem völlig neuen Verfahren<br />

breit angelegte und intensive<br />

Beratungen unter tausenden junger<br />

Menschen in <strong>Europa</strong>, mit den Mitgliedstaaten,<br />

mit Jugend- und weiteren<br />

Nichtregierungsorganisationen sowie<br />

Jugendforschern und -experten stattgefunden.<br />

Allein hier in Deutschland waren insgesamt<br />

über 1000 Jugendliche beteiligt.<br />

Nun liegt das Weißbuch seit<br />

November letzten Jahres auf dem<br />

Tisch. Es enthält die Leitlinien für die<br />

jugendpolitische Zusammenarbeit der<br />

EU-Staaten für die nächsten Jahre.<br />

Erstmals waren Jugendliche an der<br />

Erarbeitung beteiligt. Damit hat eine<br />

neue Etappe der jugendpolitischen<br />

Zusammenarbeit in <strong>Europa</strong> begonnen.<br />

Wir werden uns auf dem nächsten<br />

EU-Jugendministerrat am 30. Mai über<br />

weitere Schritte verständigen, wie wir<br />

die nun formulierten gemeinsamen<br />

Ziele erreichen und wie wir den Prozess<br />

fortsetzen können.<br />

Die EU-Kommission hat dem Weißbuch<br />

über Jugendpolitik den Titel<br />

»Neuer Schwung für die Jugend <strong>Europa</strong>s«<br />

gegeben. Der neue Schwung soll<br />

die zukünftige Jugendpolitik in <strong>Europa</strong><br />

beflügeln, aber ich habe den Eindruck,<br />

er wirkt schon heute, und ihr<br />

werdet ihm mit dieser Konferenz weitere<br />

Impulse geben. Ihr seid also<br />

schon Teil dieses neuen Schwungs.<br />

Ich hatte bei der 1. Deutschen Jugendkonferenz<br />

vor noch nicht zwei Jahren<br />

in Berlin, ihre Forderung aufgegriffen<br />

und eine 2. Deutsche Jugendkonferenz<br />

zum EU-Weißbuch Jugend zugesagt.<br />

Die nächsten drei Tage arbeitet ihr<br />

hier in Weimar zusammen mit über<br />

200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />

– übrigens sind das mehr als<br />

doppelt so viele wie bei der ersten<br />

deutschen Weißbuch-Jugendkonferenz,<br />

an der Gestaltung des künftigen<br />

<strong>Europa</strong> mit. Auch das ist ein Signal für<br />

den neuen Schwung, der sich weiter<br />

entwickelt.<br />

Die Vorbereitung dieser 2. Deutschen<br />

Jugendkonferenz haben in den letzten<br />

Monaten Jugendorganisationen und<br />

-verbände – Deutscher Bundesjugendring,<br />

Deutsche Sportjugend, Bundesvereinigung<br />

kulturelle Jugendbildung,<br />

Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten,<br />

Ring politischer Jugend – sowie Delegierte<br />

der 1. Deutschen Jugendkonferenz<br />

und die Europäische Jugendbildungs-<br />

und Begegnungsstätte Weimar<br />

übernommen. Beteiligt war auch die<br />

Agentur »<strong>JUGEND</strong>für <strong>Europa</strong>«, die das<br />

EU-Aktionsprogramm <strong>JUGEND</strong>inhaltlich<br />

und organisatorisch begleitet. Ich<br />

möchte die Gelegenheit nutzen und<br />

allen danken, die an diesem Vorbereitungsprozess<br />

mitgearbeitet haben.<br />

»Mitreden – mitmachen«, so ist das<br />

Motto dieser Konferenz. Das bedeutet<br />

Beteiligung, Beteiligung an gesellschaftlichen<br />

und politischen Entscheidungen,<br />

an allen Angelegenheiten, die<br />

Jugendliche betreffen. Unsere Demokratie<br />

braucht diese Beteiligung.<br />

Die Politik muss Jugendlichen zuhören<br />

und ihnen einen Rahmen für ihr Engagement<br />

anbieten. Die Jugendlichen<br />

sind aber auch aufgefordert, die<br />

Angebote zur Beteiligung aktiv zu<br />

nutzen. Dass Jugendliche das bereits<br />

vielfach tun, zeigt nicht nur ihre Beteiligung<br />

hier bei dieser Konferenz.<br />

Auch bei den freiwillig Engagierten<br />

sind Jugendliche im Alter von 14<br />

bis 24 Jahren eine besonders aktive<br />

Gruppe. Die Zahl der ehrenamtlich<br />

Engagierten ist hier mit 37 % höher<br />

als in anderen Altersgruppen (Durchschnitt<br />

34 %). Für mich ist eines ganz<br />

wesentlich: Jugendliche, die sich einbringen<br />

und mitbestimmen können,<br />

machen die elementare Erfahrung,<br />

dass sie wichtig sind und dass sie<br />

selbst ihre Lebenswelt gestalten können.<br />

Ein besseres Lernprogramm für<br />

Demokratie gibt es nicht.<br />

Noch ist jedoch die Beteiligung von<br />

Jugendlichen nicht überall selbstverständlich.<br />

Um hierfür neue Impulse zu<br />

geben, haben wir die »Bundesinitiative<br />

Beteiligungsbewegung« gestartet, an<br />

der sich die Länder und viele Jugendverbände<br />

beteiligt haben. Das Motto<br />

ist »ich mache politik«. Seit November<br />

letzten Jahres haben in der gesamten<br />

Bundesrepublik Dialogveranstaltungen,<br />

Thementage, Aktions- und Projekttage<br />

und Beteiligungstage an Schulen stattgefunden.<br />

Es gibt eine Menge Beispiele<br />

dafür, wie mehr Beteiligung der<br />

Jugend gelingen kann. Es haben sich<br />

aber auch alle Bundesministerinnen<br />

und Bundesminister an den Dialogveranstaltungen<br />

beteiligt und die Anregungen<br />

jugendlicher Experten und Expertinnen<br />

in ihre Arbeit aufgenommen.


ERÖFFNUNGSREDEN<br />

34<br />

35<br />

An der Durchführung der vielfältigen,<br />

bundesweiten Aktionen waren viele<br />

beteiligt – Jugendverbände, Organisationen<br />

der Jugendarbeit, Initiativen,<br />

Kommunen, Kinder- und Jugendparlamente<br />

– ein denkbar breites Spektrum<br />

Freier und Öffentlicher Träger der<br />

Jugendhilfe. Sie haben ihre jahrelangen<br />

Erfahrungen eingebracht und<br />

Veranstaltungen angeboten, in denen<br />

Beteiligung nicht nur thematisiert,<br />

sondern praktiziert wird.<br />

Zum Abschluss dieser Kampagne<br />

haben wir am letzten Wochenende<br />

Jugendliche nach Berlin eingeladen,<br />

um an drei »Politiktagen« in vielen<br />

Workshops und Foren über alles zu<br />

reden was ihnen unter den Nägeln<br />

brennt und natürlich, um uns Politikern<br />

zu erzählen, was sie von uns<br />

erwarten. Diese Politiktage waren ein<br />

Riesenerfolg: 5000 Jugendliche hatten<br />

sich angemeldet, gekommen sind<br />

über 7000. Spiegel-online titelte:<br />

»Ansturm wie beim Pop-Konzert«. Das<br />

zeigt doch ganz deutlich: Jugendliche<br />

haben Interesse an Politik; sie wollen<br />

mitreden und mitbestimmen. Die<br />

Anwesenheit und Beteiligung vieler<br />

Politikerinnen und Politiker aus dem<br />

Deutschen Bundestag an dieser Veranstaltung<br />

hat auch gezeigt: Politik hat<br />

ein offenes Ohr, ein offenes Ohr für<br />

die Meinung der Jugendlichen, für<br />

Fragen, Anregungen und auch Kritik.<br />

Diese – eure – Konferenz mit dem<br />

Motto »mitreden – mitmachen« bildet<br />

sozusagen den vorläufigen krönenden<br />

– und europäischen – Abschluss unserer<br />

nationalen Beteiligungsinitiative.<br />

Die meisten von euch kennen sicher<br />

das Weißbuch der europäischen Kommission<br />

schon genau. Ihr werdet<br />

euch in den kommenden Tagen noch<br />

eingehender damit auseinandersetzen.<br />

Lasst mich nun nur einige Aspekte<br />

herausgreifen, die mir besonders<br />

wichtig sind: Zunächst halte ich es für<br />

einen riesigen Fortschritt, dass ein<br />

Weißbuch zur europäischen Jugendpolitik<br />

vorgelegt wurde. Denn das Weißbuch<br />

ist ein politisches Instrument für<br />

eine verstärkte jugendpolitische<br />

Zusammenarbeit in <strong>Europa</strong>. Und es ist<br />

hervorragend, dass sich durch den<br />

Prozess zum Weißbuch neue Formen<br />

der Jugendbeteiligung herausgebildet<br />

haben, nicht nur auf der europäischen<br />

Ebene, sondern auch auf den<br />

nationalen Ebenen. Ich bin sehr einverstanden<br />

mit den Themen, die die<br />

Kommission als die vorrangig zu<br />

behandelnden jugendpolitischen<br />

Schwerpunktbereiche ins Weißbuch<br />

aufgenommen hat, in denen die europäische<br />

Zusammenarbeit ausgebaut<br />

werden soll. Es sind dies:<br />

• die Partizipation und Information<br />

der Jugendlichen,<br />

• die Bekämpfung von Rassismus und<br />

Fremdenfeindlichkeit,<br />

• die Beachtung der Jugendpolitik als<br />

Querschnittsaufgabe,<br />

• das freiwillige Engagement junger<br />

Menschen und<br />

• mehr Wissen über die Jugendlichen<br />

zu sammeln.<br />

Damit bestärkt das Weißbuch den<br />

Kurs, den wir bereits auf nationaler<br />

Ebene verfolgen.<br />

Mit dem jugendpolitischen Regierungsprogramm<br />

›Chancen im Wandel‹<br />

hat die Bundesregierung auf nationaler<br />

Ebene Jugendpolitik bereits als<br />

Querschnittsaufgabe verankert. Das<br />

Weißbuch enthält aber auch ein klares<br />

Bekenntnis für eine verstärkte Berücksichtigung<br />

der Jugend in anderen Politikbereichen.<br />

Das begrüße ich sehr,<br />

denn auch in anderen Politikbereichen<br />

müssen Jugendliche mitbestimmen<br />

können.<br />

Das Weißbuch schlägt für die Beteiligung<br />

von Jugendlichen über die<br />

Jugendpolitik hinaus folgende Themen<br />

bzw. Politikbereiche vor:<br />

- Bildung, lebenslanges Lernen und<br />

Mobilität<br />

- Beschäftigung<br />

- Soziale Integration<br />

- Kampf gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit<br />

unter den Jugendlichen<br />

und<br />

- Unabhängigkeit (Autonomie) der<br />

Jugendlichen.<br />

Ich weiß, dass sich einige von euch<br />

mehr Themen auf dieser Agenda<br />

gewünscht hätten. Aber ich bin<br />

sicher: Mit dem jetzt vorliegenden<br />

Weißbuch ist ein wichtiger Anfang<br />

gemacht. Sicher können diese Ansätze<br />

noch weiter entwickelt und mit<br />

noch klareren Ziel- und Zeitvorgaben<br />

versehen werden, wie dies auch aus<br />

den Reihen des Europäischen Jugendforums<br />

gefordert wird.<br />

Wir sollten jedoch darauf achten, dass<br />

wir die gemeinsame europäische<br />

Jugendpolitik, Schritt für Schritt weiter<br />

entwickeln. Wir müssen uns bewusst<br />

sein, dass Politik immer ein Prozess<br />

des Aushandelns von verschiedenen<br />

Interessen ist, dass Politik bedeutet,<br />

Kompromisse zu entwickeln und<br />

manchmal auch den sprichwörtlichen<br />

»langen Atem« zu haben. Wichtig ist<br />

es jetzt, dass wir die Inhalte des Weißbuches<br />

auf allen Ebenen diskutieren<br />

und gemeinsam überlegen, wie wir<br />

die Empfehlungen weiter umsetzen<br />

und weiterentwickeln können.<br />

Besonders ihr seid hier gefordert, den<br />

Prozess weiter zu begleiten. Auch<br />

deshalb gibt es diese 2. Deutsche<br />

Jugendkonferenz.<br />

Wir wissen alle: Es gibt noch viel zu<br />

tun. Eins ist jedoch klar: Nur mit der<br />

Beteiligung der jungen Europäerinnen<br />

und Europäer von heute wird das<br />

<strong>Europa</strong> von morgen, für das die nachwachsende<br />

Generation von 75 Mio.<br />

jungen Menschen zwischen 15 und<br />

25 Jahren Verantwortung übernehmen<br />

wird, erfolgreich weiter zu bauen<br />

sein. Die Chancen für junge Menschen,<br />

den europäischen Prozess des<br />

Zusammenwachsens zu gestalten,<br />

sind heute doch wesentlich gewachsen:<br />

Nutzen Sie diese Chance. Ich bin<br />

sehr gespannt auf Ihre Beratungen<br />

und die vielen offenen Fragen, auf die<br />

wir möglichst gemeinsam – mit langem<br />

Atem – immer bessere Antworten<br />

finden wollen. Ich wünsche Ihnen<br />

interessante, anregende und produktive<br />

Beratungen bei der 2. Deutschen<br />

Jugendkonferenz und vor allem auch<br />

viel Spaß!<br />

Die abgedruckten<br />

Texte sind Manuskripte,<br />

die zur<br />

Vorbereitung der<br />

Reden dienten<br />

und wurden nur<br />

eingeschränkt so<br />

von den Rednern<br />

vorgetragen. Alle<br />

Texte sind zur<br />

Veröffentlichung<br />

freigegeben.


ERÖFFNUNGSREDENERÖFFNUNGSREDEN<br />

36<br />

.<br />

GRUSSWORT<br />

des Thüringer Ministers für Soziales, Familie und<br />

Gesundheit Dr. Frank-Michael Pietzsch (CDU)<br />

37<br />

Meine sehr geehrten Damen und<br />

Herren,<br />

es freut mich, heute die Gelegenheit<br />

zu haben, die 2. Deutsche<br />

Jugendkonferenz hier in Weimar<br />

zu eröffnen. Ich möchte Ihnen bei<br />

dieser Gelegenheit bereits vorab<br />

gratulieren. Gratulieren für den<br />

gewählten Standort Ihrer Tagung,<br />

für die Auswahl Ihrer Tagungsstätte<br />

und für Ihre Bereitschaft<br />

und Ihr Engagement, als junge<br />

Menschen für die Gestaltung der<br />

Europäischen Union einzutreten.<br />

Weimar und die EJBW als Tagungsort<br />

innerhalb der Bundesrepublik<br />

Deutschland ist für eine solche<br />

Konferenz kein Platz geeigneter<br />

als Weimar. Denn diese Stadt verkörpert<br />

wie kaum ein anderer Ort<br />

auf der Welt den Spannungsbogen,<br />

der besteht zwischen großartigen<br />

kulturellen Traditionen, Weltoffenheit<br />

und der Gründung der ersten<br />

deutschen Republik einerseits und<br />

der Erinnerung an ein barbarisches,<br />

menschenverachtendes und kulturvernichtendes<br />

Herrschaftssystem<br />

andererseits. Wir werden unsere<br />

gemeinsame Zukunft – auch unsere<br />

gemeinsame europäische Zukunft –<br />

nur gestalten können, wenn wir im<br />

Bewusstsein dieser historischen<br />

Erfahrungen handeln und nicht auf<br />

dem einen oder anderen Auge blind<br />

sind. Dieser Hintergrund war für die<br />

Landesregierung das Motiv, um mit<br />

Unterstützung der Bundesregierung<br />

und der Stadt Weimar gerade hier<br />

diese Europäische Jugendbildungsstätte<br />

zu etablieren.<br />

Als zuständiger Jugendminister und<br />

als Vorsitzender des Stiftungsrates<br />

möchte ich Sie in unserer modernen<br />

Einrichtung begrüßen, die Ihnen in<br />

den nächsten Tagen alle Möglichkeiten<br />

für einen erfolgreichen Konferenzverlauf<br />

bietet. Einer Einrichtung<br />

übrigens, die sowohl im Bereich der<br />

politischen Bildung als auch der internationalen<br />

Jugendarbeit eine Vorreiterrolle<br />

einnimmt und einnehmen<br />

soll. Die Europäische Jugendbildungsund<br />

Jugendbegegnungsstätte in<br />

Weimar trägt mit dazu bei, dass die<br />

Stadt Weimar und die Region über<br />

das Europäische Kulturstadtjahr 1999<br />

hinaus einen wichtigen Ort für den<br />

internationalen Kulturaustausch und<br />

den jugendpolitischen Dialog darstellen.<br />

Jugendpolitische Anliegen in den<br />

neuen Ländern<br />

a) Berufliche Integration<br />

Es freut mich aber auch, dass Sie für<br />

Ihre Konferenz einen Ort in den neuen<br />

Ländern gewählt haben. Wir hier in<br />

den neuen Ländern werden im Hinblick<br />

auf die Sorgen und Nöte junger<br />

Menschen wichtige Erfahrungen einbringen<br />

können, wenn es um die<br />

Ausweitung der Europäischen Union<br />

geht. Z. B. in Bezug auf die berufliche<br />

Integration Jugendlicher, ein Thema,<br />

das noch stärker als bisher in das<br />

Blickfeld der europäischen Politik<br />

rücken muss. Ich bin fest davon<br />

überzeugt, dass ein gutes Bildungsangebot<br />

und realistische Chancen<br />

zum Einstieg ins Berufsleben entscheidend<br />

dafür sind, wie junge<br />

Menschen unsere Gesellschaft wahrnehmen<br />

und ob sie bereit sind, diese<br />

mitzugestalten und sich zu engagieren.<br />

Die Europäische Union spielt bei der<br />

Arbeitsmarktförderung und bei den<br />

Angeboten der beruflichen Bildung<br />

gerade für uns hier in den neuen Ländern<br />

eine herausragende Rolle. Sie<br />

alle wissen sicherlich, dass hier in<br />

Thüringen und in den anderen neuen<br />

Bundesländern die Arbeitsmarktsituation<br />

für junge Menschen wesentlich<br />

schlechter ist als in den alten Ländern.<br />

Sie wissen auch, dass viele Jüngere<br />

abwandern, in andere Regionen<br />

ziehen, die bessere Beschäftigungsaussichten<br />

bieten. Dies sollte für uns<br />

allerdings Anlass sein, auch im europäischen<br />

Zusammenhang nochmals<br />

deutlich zu machen, dass wir bis zu<br />

einer halbwegs gelungenen wirtschaftlichen<br />

Anpassung noch für längere<br />

Zeit die Unterstützung der Europäischen<br />

Union benötigen. Ich möchte<br />

Sie deshalb auffordern, diese Aspekte<br />

im Interesse der jungen Menschen<br />

bei der Umsetzung des Weißbuches<br />

besonders zu betonen. Es kann und<br />

darf nicht sein, dass junge Menschen<br />

in die wirtschaftlichen Ballungsräume<br />

der Bundesrepublik und der Europäischen<br />

Union auswandern müssen und<br />

ganze Landstriche auszubluten drohen.<br />

Wir haben deshalb in unserer Landesgesetzgebung<br />

der Jugendhilfe den<br />

Auftrag gegeben, mit dafür Sorge zu<br />

tragen, dass alle jungen Menschen<br />

eine Berufsausbildung und in Zeiten<br />

wirtschaftlich schwieriger Situationen<br />

auch Beschäftigungsangebote erhalten.<br />

Dies ist ein gesetzlicher Anspruch,<br />

der in der gesamten Bundesrepublik<br />

wegweisend ist und der die<br />

Vertreter der Jugendhilfe auf allen<br />

Ebenen verpflichtet, als Lobbyisten im<br />

Sinne junger Menschen tätig zu sein.<br />

Nicht zuletzt diese Gestaltung eines<br />

Landesgesetzes hat neben vielen<br />

anderen Dingen dazu beigetragen,<br />

dass wir im vergangenen Jahr in<br />

einem Wettbewerb um die jugendfreundlichste<br />

Region <strong>Europa</strong>s unter<br />

34 europäischen Regionen ausgezeichnet<br />

wurden und den zweiten<br />

Preis erhalten haben. Sie sehen auch


ERÖFFNUNGSREDEN<br />

38<br />

39<br />

BEGRÜSSUNG<br />

durch Hans-Georg Wicke von <strong>JUGEND</strong> für <strong>Europa</strong> –<br />

Deutsche Agentur <strong>JUGEND</strong> als Veranstalter der Konferenz<br />

daran, dass wir Jugendpolitik im Frei-<br />

erhalten sich einzubringen, gewinnen<br />

• Der bisherige Prozess hat ein vorläu-<br />

staat Thüringen sehr ernst nehmen.<br />

sie auch Spaß und Lust am Aushan-<br />

figes Ergebnis zustande gebracht.<br />

deln demokratischer Kompromisse.<br />

Das Weißbuch ist das Ergebnis des<br />

b) Politische Partizipation<br />

Meine Damen und Herren, ein weiteres<br />

und für Sie in den nächsten Tagen<br />

sicherlich wesentliches Thema ist<br />

die Beteiligung junger Menschen an<br />

politischen Entscheidungsprozessen.<br />

Ich meine, hier ist es nicht allein mit<br />

Formalien getan. Selbstkritisch gestehe<br />

In dieser Hinsicht möchte ich Sie<br />

nicht nur für die nächsten Tage, sondern<br />

ganz generell ermutigen. Wesentlich<br />

scheint mir, dass wir in unseren<br />

Jugendeinrichtungen, Schulen und in<br />

Städten und Gemeinden den Gedanken<br />

einer verstärkten Beteiligung viel<br />

mehr als bisher verankern. Ich werde<br />

».<br />

Sehr geehrte Frau Ministerin Dr.<br />

Machbaren. Dass es überhaupt<br />

gelungen ist, ein Weißbuch zur<br />

Jugendpolitik in <strong>Europa</strong> durchzusetzen<br />

und zu verabschieden, ist ein<br />

Erfolg. Je nach Sichtweise ist es ein<br />

riesiger Schritt nach vorn oder wieder<br />

mal eine verpasste Chance,<br />

jugendpolitischer Fortschritt oder<br />

ich zu, dass wir auf diesem Gebiet<br />

im Zusammenhang mit der Diskus-<br />

Bergmann, sehr geehrter Herr Minister<br />

Bedrohung. Die eigentliche Arbeit<br />

noch Defizite haben, und zwar in der<br />

sion um den Bundesjugendbericht<br />

Dr. Pietzsch, liebe Teilnehmerinnen<br />

aber beginnt erst jetzt.<br />

gesamten Bundesrepublik. Weder in<br />

darauf besonderen Wert legen.<br />

und Teilnehmer der 2. Deutschen<br />

den außerschulischen Jugendbildungs-<br />

Jugendkonferenz!<br />

• Wir stehen inmitten einer jugend-<br />

und Jugendhilfeeinrichtungen noch in<br />

Vielleicht können gerade wir in den<br />

Im November 1999 kündigte Kom-<br />

und europapolitischen Grundsatz-<br />

der Schule, noch in den Parlamenten<br />

neuen Ländern mit unseren noch rela-<br />

missarin Viviane Reding an, dass die<br />

debatte. Gibt es außer dem Jugend-<br />

hat sich eine wirkliche Beteiligungs-<br />

tiv jungen demokratischen Erfahrun-<br />

Europäische Kommission die Erarbei-<br />

austausch überhaupt jugendpoliti-<br />

kultur mit und von jungen Menschen<br />

gen und weniger starren Strukturen<br />

tung eines Weißbuches zum Thema<br />

sche Kompetenzen der EU? Wie<br />

und ihren Familien entwickelt. Abge-<br />

dazu beitragen und eine Vorreiterrolle<br />

Europäische Jugendpolitik plane. Zwei<br />

kann und soll überhaupt Jugendpo-<br />

sehen von kurzfristigem Aktionismus<br />

für die Beteiligung junger Menschen<br />

Jahre später, vor genau vier Monaten,<br />

litik in <strong>Europa</strong> koordiniert werden?<br />

fehlt es vor allen Dingen an konkre-<br />

einnehmen.<br />

hat die Europäische Kommission das<br />

Wer entscheidet, wer setzt um und<br />

tem Alltagshandeln der Lehrer, Sozial-<br />

Weißbuch über die Jugend angenom-<br />

wer bezahlt? Dies sind allerdings<br />

pädagogen und auch der Politiker.<br />

Wenn uns dies gelingt, dann ist mir<br />

men.<br />

nicht nur offene Fragen für den<br />

nicht bange, dass Jugendliche sich<br />

Jugendbereich, sondern es betrifft<br />

Wir haben nicht zuletzt in der Dis-<br />

auch langfristig an europäischer<br />

Wo stehen wir nun mit der<br />

das gesamte Verhältnis der EU zu<br />

kussion um den politischen Extremis-<br />

Politik beteiligen. Regional Handeln<br />

Konferenz?<br />

seinen Mitgliedstaaten.<br />

mus die Erkenntnis gewonnen, dass<br />

und global Denken, das scheint mir<br />

• Es ist das Ende eines außergewöhn-<br />

Die abgedruckten<br />

überall dort, wo junge Menschen<br />

gerade im Hinblick auf die Jugend-<br />

lichen Prozesses: Mit dem fast zwei-<br />

• Wir stehen aber auch am Anfang<br />

Texte sind Manus-<br />

ernsthaft und langfristig an Entschei-<br />

politik das richtige Gebot.<br />

jährigen Konsultationsverfahren, das<br />

eines weiteren Weißbuch-Prozesses:<br />

kripte, die zur<br />

dungsprozessen beteiligt werden,<br />

die Meinungen und Anregungen von<br />

Insbesondere dieses Jahr wird darü-<br />

Vorbereitung der<br />

nahezu Immunität gegenüber extre-<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen<br />

Jugendlichen in den Vordergrund<br />

ber entscheiden, wie das Weißbuch<br />

Reden dienten<br />

mistischen Bestrebungen besteht.<br />

viel Erfolg in den nächsten Tagen!<br />

gestellt hat, wurde auf europäi-<br />

umgesetzt werden wird, ob es nutz-<br />

und wurden nur<br />

Wenn Jugendliche die Möglichkeit<br />

scher Ebene noch »nie Dagewese-<br />

bringend für weitere jugendpoliti-<br />

eingeschränkt so<br />

nes« geleistet, was auch seinesglei-<br />

sche Aktivitäten sein wird. Der Erfolg<br />

von den Rednern<br />

chen in den Mitgliedstaaten sucht.<br />

hängt letztendlich von dem Druck<br />

vorgetragen. Alle<br />

Ein Prozess, der durch seine Beteili-<br />

und der Kreativität von Jugendlichen,<br />

Texte sind zur<br />

gungsbreite und Intensität Maßstab<br />

Jugendverbänden und Einrichtungen<br />

Veröffentlichung<br />

sein wird für weitere Beteiligungs-<br />

der Jugendarbeit sowie der Unter-<br />

freigegeben.<br />

prozesse auf allen Ebenen.<br />

stützung durch die Politik ab.


ERÖFFNUNGSREDEN<br />

40<br />

41<br />

schafft. Die Verantwortung für das was<br />

geschieht nimmt euch niemand ab.<br />

Im Rahmen des open space wird es<br />

eine sogenannte Redaktionsgruppe<br />

Was sind die Ziele der<br />

Konferenz?<br />

• Jugendliche aus allen gesellschaftlichen<br />

Bereichen haben Gelegenheit,<br />

sich über die Ergebnisse des<br />

Weißbuches, die Perspektiven und<br />

weiteren Schritte zu informieren<br />

und Stellung zu beziehen.<br />

• Jugendliche setzen den begonnenen<br />

Weißbuch-Prozess fort und bringen<br />

ihre Belange und Interessen in<br />

Bezug auf eine Europäische Jugendpolitik<br />

gegenüber politisch Verantwortlichen<br />

ein.<br />

• Jugendliche entwickeln konkrete<br />

Vorschläge und Konzepte für die<br />

Umsetzung des Weißbuches in<br />

Deutschland und erarbeiten gemeinsame<br />

Projekte.<br />

• Jugendliche bauen Netzwerke für<br />

eine weitere Zusammenarbeit unter<br />

Jugendlichen auf lokaler, regionaler,<br />

nationaler oder europäischer Ebene<br />

auf.<br />

Die Konferenz wird der einzige Ort<br />

und die einzige Gelegenheit dieser<br />

Art in Deutschland sein, auf der sich<br />

Jugendliche unmittelbar zum Weißbuch<br />

äußern werden. Diese Konferenz<br />

ist genau die Form des offenen<br />

Dialogs mit Jugendlichen zur Zukunft<br />

<strong>Europa</strong>s, die auch von der EU-Kommission<br />

neben den formellen Beteiligungsverfahren<br />

gewünscht wird.<br />

Was wird auf der Konferenz<br />

passieren?<br />

Wir haben versucht die gesamte Konferenz<br />

so zu gestalten, dass möglichst<br />

viel Raum für die Diskussion zur Verfügung<br />

steht, der für euch wichtig<br />

ist. Wir haben bewusst weitestgehend<br />

auf inhaltliche und thematische Festlegungen<br />

verzichtet und lediglich<br />

einen organisatorischen und methodischen<br />

Rahmen geschaffen.<br />

Der heutige erste Tag steht ganz im<br />

Zeichen des Kennenlernens und der<br />

Informationsvermittlung. Wer ist hier?<br />

Was ist bisher geschehen? Was sind<br />

die Inhalte des Weißbuches? Was passiert<br />

auf der Konferenz usw.. Dazu<br />

die einführenden Reden. Dazu auch<br />

die nach dem Plenum beginnenden<br />

Arbeitsgruppen.<br />

Freitag, Samstag und Sonntag Vormittag<br />

ist open space unter dem Titel<br />

»Wir geben dem Weißbuch Farbe! –<br />

Unsere Meinungen, Forderungen und<br />

Aktionen«. Wir haben diese Methode<br />

bewusst gewählt, um zum einen den<br />

sonst üblichen und aus unserer Sicht<br />

wenig fruchtbaren Konferenzstil zu vermeiden.<br />

Open space bringt genau dass<br />

mit, was auch in dem weiteren Prozess<br />

vonnöten ist: Eigeninitiative, Selbstorganisation,<br />

Kreativität, Bedürfnisorientierung,<br />

Handlungsbezogenheit.<br />

Ihr werdet zweieinhalb Tage Zeit<br />

haben, das Weißbuch als Gesamtes<br />

bzw. einzelne Bereiche davon im<br />

Detail zu betrachten und Überlegungen<br />

dazu anzustellen. Ihr werdet<br />

genügend Zeit haben, Forderungen<br />

an »die Politik« zu formulieren – Forderungen,<br />

wie ihr euch die weitere<br />

Umsetzung des Weißbuches in <strong>Europa</strong>,<br />

auf Bundes-, Landes- und kommunaler<br />

Ebene in Deutschland vorstellt.<br />

Auch diejenigen, die bisher wenig<br />

vom Weißbuch gehört oder gelesen<br />

haben, werden genügend Gelegenheit<br />

haben, sich in die Themen, die euch<br />

interessieren, einzufinden und eine<br />

Meinung dazu zu entwickeln.<br />

In diesen Tagen werdet ihr ausreichend<br />

Raum haben Konkretes zu planen<br />

und weitere Vereinbarungen zu<br />

treffen: Initiativen, Aktionen, Projekte,<br />

Netzwerke. Ihr selbst seid gefordert,<br />

die Umsetzung des Weißbuches in die<br />

eigenen Hände zu nehmen und eine<br />

Jugendpolitik in <strong>Europa</strong>, eine europäische<br />

Jugendpolitik Wirklichkeit werden<br />

zu lassen.<br />

Ihr seid also diejenigen, die in den<br />

nächsten Tagen bestimmen wo es<br />

lang geht und was am Ende dabei<br />

herauskommt. Ihr seid diejenigen, die<br />

dem Ganzen ein politisches Gewicht<br />

gebt und eurem Anliegen Gehör ver-<br />

geben, die bis Sonntag Mittag eine<br />

Zusammenfassung der Ergebnisse<br />

der 2. Deutschen Jugendkonferenz<br />

vorbereiten soll. In dieses Dokument<br />

fließen eure Meinungen, Forderungen<br />

und Aktionen zur Umsetzung des<br />

Weißbuches ein.<br />

Die Präsentation der Ergebnisse wird<br />

den Sonntag Nachmittag – den letzten<br />

Teil der Konferenz – eröffnen, um<br />

dann mit dem Polit-Talk die nächste<br />

Phase einzuläuten: Insgesamt 16<br />

PolitikerInnen und VertreterInnen der<br />

jugendpolitischen Institutionen aus<br />

<strong>Europa</strong>, Bund, Ländern und Kommunen<br />

werden mit euch in Kleingruppen<br />

über eure und ihre Vorstellungen über<br />

die weitere Umsetzung des Weißbuches<br />

in Deutschland und <strong>Europa</strong> diskutieren.<br />

Die Liste ist beeindruckend –<br />

selten gelingt es so viele jugendpolitisch<br />

Verantwortliche an einen Ort zu<br />

bringen und gemeinsam zu diskutieren<br />

– und vor allem darüber nachzudenken,<br />

ob es Gemeinsamkeiten und<br />

gegenseitige Unterstützungen gibt.<br />

Abschließend werden wir das Ganze<br />

so beenden wie wir es begonnen<br />

haben. Politisch Verantwortliche auf<br />

europäischer und nationaler Ebene<br />

werden in ihren Statements ihre Vorstellungen<br />

über den weiteren Verlauf<br />

des Weißbuch-Prozesses darlegen.


ERÖFFNUNGSREDEN<br />

42<br />

43<br />

Die abgedruckten<br />

Texte sind Manuskripte,<br />

die zur<br />

Vorbereitung der<br />

Reden dienten<br />

und wurden nur<br />

eingeschränkt so<br />

von den Rednern<br />

vorgetragen. Alle<br />

Texte sind zur<br />

Veröffentlichung<br />

freigegeben.<br />

Wer nimmt an der Konferenz teil?<br />

200 Jugendliche aus ganz Deutschland.<br />

Geworben wurden sie über die<br />

»Lenkungsgruppe«. So hatten der<br />

Deutsche Bundesjugendring, die<br />

Bundesvereinigung Kulturelle Jugendbildung<br />

und die Deutsche Sportjugend<br />

die Möglichkeit, je 25 TeilnehmerInnen<br />

zu entsenden, der<br />

Arbeitskreis Deutsche Bildungsstätten<br />

13 und der Ring Politischer Jugend<br />

zwölf TeilnehmerInnen. Aus dem<br />

Kreis der 1. Deutschen Jugendkonferenz<br />

und über <strong>JUGEND</strong> für <strong>Europa</strong><br />

wurden je 50 Personen benannt.<br />

Dies sollte eine möglichst repräsentative<br />

Zusammenstellung der TeilnehmerInnen<br />

gewährleisten. Mehr als<br />

600 Bewerbungen hat es gegeben,<br />

davon besonders viele über die<br />

offene Anmeldemöglichkeit per Internet.<br />

Ausgewählt wurde gemeinsam,<br />

mit dem Versuch möglichst organisierte<br />

und nicht-organisierte Jugendliche,<br />

Männer und Frauen, Mädchen<br />

und Jungen, alle Altersstufen und<br />

Bundesländer, Schulausbildung und<br />

Nationalität angemessen wiederzuspiegeln.<br />

Wer ist sonst noch beteiligt?<br />

• SchülerInnen aus Erfurt, die die<br />

Konferenz im Rahmen des Projektes<br />

Zeitung in der Schule in der Frank-<br />

furter Rundschau ganzseitig über<br />

die Konferenz berichten werden;<br />

• 16 »Jungredakteure« aus ganz<br />

Deutschland, die im Rahmen eines<br />

Medienseminars nicht nur für die<br />

online-Dokumentation der Konferenz<br />

Sorge tragen werden, sondern<br />

die Konferenz in einer Tagungszeitung<br />

journalistisch aufbereiten<br />

werden;<br />

• Mitglieder des Jungen Theaters<br />

Wilhelmshaven, die immer mal wieder<br />

überraschend auf der Konferenz<br />

auftauchen werden;<br />

• eine Reihe von Gästen, die aufgrund<br />

ihrer Funktion als Beobachter an der<br />

Konferenz teilnehmen – so begrüße<br />

ich stellvertretend insbesondere<br />

Frau Ida Guillen, die als Vertreterin<br />

der spanischen EU-Präsidentschaft<br />

die Konferenz beobachten wird.<br />

Abschließend gilt es noch einen Dank<br />

auszusprechen an die vielen Helfer,<br />

insbesondere an die Lenkungsgruppe,<br />

das Team der EJBW und die KollegInnen<br />

von <strong>JUGEND</strong> für <strong>Europa</strong>, die<br />

geholfen haben die Konferenz vorzubereiten.<br />

Besonderer Dank geht aber<br />

auch an das BMFSFJ und die EU-Kommission,<br />

die diese Veranstaltung<br />

finanziert haben.<br />

Vielen Dank für Ihre und eure<br />

Aufmerksamkeit.


ERÖFFNUNGSREDEN<br />

44<br />

45<br />

DER BESUCH<br />

DER ROTEN DAME<br />

aus der Konferenzzeitung »farbspiele?«<br />

Bundesjugendministerin<br />

Christine Bergmann<br />

kommt zu Besuch.<br />

Randnotizen<br />

von Andreas Menn<br />

»Jugendliche sind stark<br />

beteiligt!«<br />

Bergmann nimmt’s gelassen, sucht<br />

den Kontakt, gibt sich offen und leutselig.<br />

Jugendkonferenz zum EU-Weißbuch,<br />

das ist ein Thema, bei dem die<br />

Jugendministerin mehr zuhören muss<br />

als vorgeben kann. Schließlich werden<br />

hier die Inhalte erarbeitet, die das<br />

Rahmenpapier der EU-Kommission<br />

mit Leben füllen sollen. Bergmanns<br />

Rede zielt dann auch auf das Miteinander,<br />

sie duzt das Publikum und<br />

erinnert an die erste Konferenz, bei<br />

der sie auch schon vor Ort war.<br />

»Jugendliche sind nachweislich<br />

überproportional an den gesellschaftlichen<br />

und politischen<br />

Prozessen beteiligt«, sagt sie<br />

und fährt mit einem Augenzwinkern<br />

fort: »Merkt euch<br />

das, wenn wieder jemand<br />

behauptet, Jugendliche<br />

würden sich für nichts<br />

engagieren!«<br />

Immer wieder ein interessantes<br />

Schauspiel,<br />

wenn ein hoher Gast den<br />

Saal betritt: Die Leute<br />

rücken zusammen, beginnen<br />

diskret zu tuscheln. Die<br />

Organisatoren werden nervös<br />

und laufen bunt umher.<br />

Ministerbesuch! Christine<br />

Bergmann, Bundesjugendministerin<br />

und heute zweifellos<br />

die mächtigste Frau im Haus,<br />

ist gerade mit der Regierungslimousine<br />

vorgefahren.<br />

Jetzt betritt sie festen<br />

Schrittes den Raum – rotblonde<br />

Haartracht, lilaroter Dress.<br />

Vermutlich ein Zufall, natürlich<br />

kein politisches Statement.<br />

Kameras blitzen auf, Videokameras<br />

zoomen los. Beherzt schreitet die<br />

Ministerin nach vorne zur ersten<br />

Reihe und sieht sich schon von<br />

einer Schar wichtiger Repräsentanten<br />

umzingelt, die sie begrüßen.<br />

Mut machen und Gemeinsinn stärken,<br />

das scheint die Strategie der Ministerin<br />

zu sein, die einerseits versichert,<br />

mehr jugendliches Engagement fördern<br />

zu wollen, andererseits aber,<br />

wie die Zuhörer wissen, auch immer<br />

in den politischen Sachzwängen verhaftet<br />

bleibt. Auch als nach den anderen<br />

Reden die Jugendlichen selber<br />

auf die Bühne treten und ihre Standpunkte<br />

und Forderungen darlegen,<br />

wirkt sie aufmerksam, schaut wachen<br />

Blickes Richtung Bühne und schreibt<br />

hin und wieder ein paar Worte in ihr<br />

kleines Notizbuch.<br />

Kaum konkrete Ideen<br />

Doch wenn konkrete Fragen kommen,<br />

bleibt Bergmann eher allgemein. Auf<br />

der Pressekonferenz wiederholt sie<br />

die Quintessenz ihrer Rede: Ein guter<br />

Schritt sei es gewesen, das Weißbuch,<br />

aber jetzt gehe die Arbeit erst richtig<br />

los. Man müsse den Rahmen mit<br />

Inhalten füllen, und da sei die Jugend<br />

gefragt. Das haben die Anwesenden<br />

heute schon einmal gehört. Auf die<br />

Frage, wann die konkrete Umsetzung<br />

beginne, antwortet sie vage, das sei<br />

eine Sache der Verständigung zwischen<br />

den Institutionen, die Länder<br />

und Kommunen müssten sich absprechen<br />

und konkrete Zielvorgaben<br />

setzen. Das Wort »Zielvorhaben« ist<br />

früher bei der Weißbuch-Diskussion<br />

auch schon des Öfteren gefallen.<br />

Dann ist auch schon Schluss, die<br />

Kameras werden eingepackt, das<br />

Publikum drängt zum Kuchen-Büfett.<br />

Bergmann bleibt noch ein wenig<br />

sitzen, diskutiert mit Kathrin und<br />

Thies, den Politiker und Veranstalter<br />

zu ihrer Linken lässt sie links liegen –<br />

schließlich trägt der thüringische<br />

Jugendminister einen schwarzen<br />

Blazer. Das Gespräch mit der Jugend<br />

ist ihr wichtig, das sieht man. Nur<br />

die Antwort auf die Frage nach der<br />

Umsetzung bleibt sie schuldig...


ERÖFFNUNGSREDEN<br />

46<br />

47<br />

BERGMANN ERÖFFNET<br />

<strong>JUGEND</strong>KONFERENZ<br />

von Sylvère Störmann und Andreas Menn<br />

»Ich wünsche mir, dass<br />

nicht immer jeder seine<br />

eigene Suppe kocht, sondern<br />

dass man auch mal zusammenkippt.«<br />

aus der Konferenzzeitung »farbspiele?«<br />

Offen und jovial leitete Bundesjugendministerin<br />

Dr. Christine Bergmann<br />

am Donnerstag mit ihrer Eröffnungsrede<br />

den 2. Deutschen Jugendkongress<br />

(DJK) in Weimar ein. Dabei ging<br />

sie auf die Bedeutung des Weißbuches<br />

der EU-Kommission zur Jugendpolitik<br />

ein und umriss die Aufgaben<br />

der Konferenz für die nächsten Tage.<br />

Entscheidend für die Zukunft, so<br />

Bergmann, sei die stärkere Integration<br />

jugendlicher Aktivitäten und Interessen<br />

in das politische Tagesgeschäft,<br />

sowohl auf europäischer wie auf<br />

nationaler Ebene. Jugendliche Initiativen<br />

sollen dabei über stärkere finanzielle<br />

Förderungen hinaus Mitspracherechte<br />

erhalten, ein Novum in <strong>Europa</strong>.<br />

Partizipation der Jugendlichen sei<br />

eine der wesentlichen Forderungen<br />

des Weißbuches.<br />

Schon bei der ersten DJK habe es eine rege Beteiligung der<br />

Jugendlichen gegeben, was ein »deutliches Signal an <strong>Europa</strong>«<br />

gesendet habe. Den dabei erzielten Ergebnissen sei<br />

eine gravierende Bedeutung beizumessen. Weitere Schritte<br />

wurden aber, gestand die Ministerin, »von der Kommission<br />

gebremst«.<br />

Deshalb gelte es beim Kongress den ersten Schritt zu gehen,<br />

die Richtlinien und Inhalte des Weißbuches umzusetzen.<br />

Wie bereits beim ersten Kongress, deutete Bergmann an,<br />

erhoffe sie sich wieder eine Mischung aus Effizienz und<br />

Erbauung. »Die Stimmung war gut, manchmal war es auch<br />

ein wenig chaotisch, aber es hat Spaß gemacht.«<br />

Bergmann bekräftigte, sie wünsche sich eine offene Diskussion.<br />

Für den weiteren Verlauf des Prozesses sagte sie ihre<br />

Unterstützung zu. »Ich bin gespannt, was diese Konferenz<br />

herausbringen wird.«


OPEN SPACE<br />

48<br />

49<br />

WAS IST DENN<br />

OPEN SPACE?<br />

KONFERENZ? TAGUNG?<br />

>Wir fanden open space eine gute Methode, um jederzeit<br />

seine Meinung äußern zu können und vor allem, weil<br />

man frei entscheiden konnte wann & wo man sich äußern<br />

konnte. Durch das breite Spektrum der jugendlichen<br />

Interessen & deren Arbeitsbereiche wurden sehr viele<br />

Aspekte angesprochen und ausgiebig diskutiert.<br />

Es war schön dabei zu sein!<br />

Susi & Kathleen aus Sachsen-Anhalt<br />

Um allen teilnehmenden Jugendlichen<br />

die Möglichkeit zu<br />

geben sich zu beteiligen<br />

und wirklich ihre Meinungen,<br />

Forderungen und Aktionen<br />

in die 2. Deutsche Jugendkonferenz<br />

mit einfließen zu<br />

lassen, wurde als Konferenzmethode<br />

open space gewählt.<br />

Damit war es jeder Teilnehmerin<br />

und jedem Teilnehmer<br />

möglich, sich mit ihren/<br />

seinen Ideen einzubringen und<br />

je nach Interessensgebiet<br />

aktiv an der Gestaltung der<br />

Konferenz mitzuwirken.<br />

Da denkt mensch an Vorträge mit<br />

endlosen Folien, ewigem Sitzen, Langeweile,<br />

einem vorgegebenen Programm,<br />

das auf alle ein bisschen,<br />

doch auf niemanden richtig passt, an<br />

Podiumsdiskussionen, die »Schlauere«<br />

vorne auf der Bühne führen, an Räume<br />

mit Dämmerlicht und dahindämmernde<br />

Teilnehmerschaften. Was mensch<br />

sich herbeisehnt sind die angenehmen<br />

Pausen und das Treffen und den Austausch<br />

mit den KollegInnen.<br />

Völlig anders bei open space. Es gibt<br />

keine Tagesordnung. Zu Beginn der<br />

Veranstaltung sind alle dabei, denn in<br />

den ersten Stunden entsteht die<br />

gesamte Arbeits- und Zeitplanung.<br />

Dann folgen alle dem, was für sie<br />

interessant und wichtig ist.<br />

Wie kommt nun diese Struktur zustande?<br />

Am Anfang sitzen alle in<br />

einem Kreis, bei mehr als 50 Teilnehmenden<br />

in konzentrischen Kreisen.<br />

Nach einer knappen Einführung in die<br />

Grundsätze und das eine Gesetz<br />

haben alle, die es wollen, die Möglichkeit,<br />

in die Mitte des Kreises zu<br />

gehen und ihre Anliegen zu nennen.<br />

Etwas, das auf den Nägeln brennt,<br />

am Herzen liegt, wofür Bereitschaft<br />

besteht Verantwortung zu übernehmen<br />

und an dem mit anderen gearbeitet<br />

werden soll. Alle Anliegen sind<br />

zulässig, auch wenn sie vermeintlich<br />

nicht zum Gesamtthema der<br />

Veranstaltung passen.<br />

Wenn die Anliegen an der Wand<br />

hängen und Zeiten und Arbeitsräume<br />

feststehen, tragen sich alle dort ein,<br />

wo sie mitmachen wollen. Das ist der<br />

»Marktplatz«. Ist er vorbei, beginnen<br />

die Gruppen selbstorganisiert zu<br />

arbeiten. Sie teilen sich ihre Arbeitszeit<br />

und Pausen in dem vorgegebenen<br />

Rahmen selbst ein. Manche Gruppen<br />

arbeiten zu fünft, andere zu 37,<br />

andere zu zweit. Manche TeilnehmerInnen<br />

hummeln von Gruppe zu<br />

Gruppe. Jede Gruppe fasst ihre Ergebnisse,<br />

Empfehlungen und Verabredungen<br />

selbst zusammen und veröffentlicht<br />

diese für alle anderen an der<br />

»Nachrichtenwand«. Jeweils abends<br />

und morgens und auch zum Schluss<br />

der Veranstaltung trifft sich die ganze<br />

Gruppe im Kreis, um Erfahrungen und<br />

Eindrücke auszutauschen.<br />

Vor Schluss bekommen alle die fertige<br />

Dokumentation der Arbeitsgruppenergebnisse<br />

in die Hand. Falls<br />

geplant, dient diese zur Prioritisierung,<br />

Zusammenführung verwandter<br />

Anliegen und Entwicklung von Handlungsschritten.<br />

Im Gegensatz zu den oben erwähnten<br />

und zigmal erlebten Konferenzen<br />

erfahren die Beteiligten an Ort und<br />

Stelle, dass es möglich ist und zudem<br />

beglückt, selbstverantwortlich zu<br />

handeln, wesentliche Aufgabenstellungen<br />

zu erörtern, Führung gemeinsam<br />

auszuüben, mit Unterschieden wertschätzend<br />

und<br />

ressourcenorientiert<br />

umzugehen und<br />

Handlungspläne zu<br />

erarbeiten und zu<br />

verabreden. Die<br />

Motivation, selbstorganisiert<br />

und selbstgesteuert anzupacken<br />

wird von der im open space<br />

entstehenden Synergie getragen und<br />

wandert in das alltägliche Arbeitsleben<br />

ein.<br />

Open space wirkt fort: in den Köpfen,<br />

in den Handlungen am Arbeitsplatz,<br />

im Stadtteil, in Unternehmensleitungen,<br />

im öffentlichen Leben, im gesellschaftlichen<br />

Diskurs, in der täglichen<br />

Meinungsbildung... Wie das alles<br />

genau geschieht ist noch nicht ausreichend<br />

bekannt, wird aber sicherlich<br />

mit Theorien und Modellen von<br />

Selbstorganisierenden Systemen und<br />

Lernenden Organisationen weiter<br />

erhellt.


OPEN SPACE-ANLIEGEN<br />

50 51<br />

WIR MACHEN DEN<br />

WEISSBUCH-PROZESS LEBENDIG!<br />

Konkrete Vorschläge zur<br />

Modell »offene Methode der<br />

Konkrete Vorschläge zur Umsetzung des WBes<br />

Um die Ideen und Forderungen, die<br />

Umsetzung des WBes<br />

Was war?<br />

Koordinierung«<br />

Was war?<br />

Was war?<br />

Partizipationsmodell zur Umsetzung der Forderungen<br />

in diesen Foren erarbeitet werden, in<br />

die Politik mit einbringen zu können,<br />

fordern wir ein Rederecht für die<br />

Offenheit:<br />

Was umfasst eine Leitlinie?<br />

Jugendlicher (ausgehend von den Ergebnissen der Gruppe<br />

Delegierten in den politischen Gremien<br />

Informationszentren, <strong>Europa</strong> in den<br />

> Wie Verbindlichkeit ohne Form-<br />

»Vorschläge für die Umsetzung des Weißbuches«)<br />

der entsprechenden Ebenen, um der<br />

Unterricht (Lehrplan); (> Politik-<br />

festlegung?<br />

großen Anzahl an Jugendlichen, deren<br />

Unterricht höheren Stellenwert<br />

Für welchen Zeitraum wird Themen<br />

Partizipation heißt den ersten Schritt machen. Aber auch<br />

Meinungen und Interessen von den<br />

geben); Planspiele, Projekttage in<br />

Priorität eingeräumt?<br />

Laufen will gelernt sein.<br />

Delegierten ihrer Verbände widerge-<br />

Schulen; <strong>Europa</strong> in die Medien; Aus-<br />

> Präsidentschaftsabhängig?<br />

spiegelt werden, gerecht zu werden.<br />

tausch fordern; <strong>Europa</strong>-Handbuch<br />

Verfahren äußerst untransparent<br />

Ist das Modell geeignet, wenn es erst<br />

Viele Jugendlichen möchten sich engagieren, haben Ideen<br />

oder Forderungen, wissen aber nicht, wie, wo und mit<br />

Einberufen hat:<br />

Partizipation:<br />

• kleine, leicht zugängliche Projekte<br />

an die speziellen Bedürfnisse im<br />

Jugendbereich anzupassen ist?<br />

wem sie diese umsetzen können.<br />

Hierfür müssen Foren geschaffen werden, die offen für alle<br />

Andrea<br />

Teilgenommen haben:<br />

zum Wecken des Interesses<br />

(Und was sind diese Bedürfnisse?)<br />

Jugendlichen sind, die sich beteiligen möchten. Da sich die<br />

Michael, Simon, Scarlett, Christine,<br />

> Wissensportale zur weiteren<br />

> Wann/wie werden diese Anpassun-<br />

Foren, mit kommunalen, Länder- und nationalen Fragen<br />

Kathrin<br />

Information auf allen Medien<br />

gen geregelt?<br />

beschäftigen, ist es notwendig, diese parallel auf eben die-<br />

• engagierte Jugendliche als Vor-<br />

sen Ebenen zu schaffen.<br />

bilder, die erzählen, wo sie Erfolg<br />

Forderung eines Mitspracherechtes<br />

hatten, wo sie etwas erreicht haben<br />

bei der Wahl der Themenprioritäten,<br />

Grundsätzlich sollten alle Jugendlichen beteiligt werden.<br />

• offene Foren für organisierte und<br />

Leitlinien, Zielen und Indikatoren<br />

Besonders sollten die Synergieeffekte zwischen den großen<br />

nicht-organisierte Jugendliche zur<br />

(sprich der weiteren Durchführung)<br />

Verbänden gestärkt werden, um ein Miteinander statt eines<br />

Umsetzung der Ideen jugendlicher<br />

> eventuell durch Europäisches<br />

Nebeneinanders zu fördern. Die nicht organisierten Jugend-<br />

und jugendspezifischer Fragen auf<br />

Jugendforum.<br />

lichen sollten auf kommunaler Ebene verstärkt mit einbe-<br />

allen Ebenen.<br />

Einberufen hat:<br />

Andrea Imping<br />

Teilgenommen haben:<br />

Einberufen hat:<br />

Pia Lünstroth<br />

Teilgenommen haben:<br />

Jennifer Wickord, Kathrin Frewell,<br />

zogen werden, da sie ein besonders hohes Interesse in diesem<br />

Bereich haben.<br />

Die Länderforen sollten mit entsandten Delegierten der<br />

Kommunalforen besetzt sein; das Bundesforum wiederum<br />

Michael Müller, Simon Hillmann, Peter<br />

Markus Cordemann, Eva Ente,<br />

mit Delegierten der Länderforen.<br />

Böttcher, Scarlett Faisst, Christine<br />

Pia Schanne<br />

Trexler-Walde, Kattrin Glöckler<br />

Ziel dieser Foren sollte es sein, die Interessen der Jugendlichen<br />

wiederzugeben und umzusetzen, ohne dass diese<br />

zu sehr durch andere Interessen verfälscht werden. Durch<br />

die Einbindung eines breiten Spektrums an Jugendlichen<br />

soll die Repräsentation aller Jugendlichen gewährleistet<br />

werden.<br />

>Open space<br />

zu stark in<br />

»Reinform«<br />

Schaun’mer<br />

mal, was bei<br />

rauskommt.<br />

Jona Hölderle


OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />

52<br />

53<br />

WIR MACHEN DEN<br />

WEISSBUCH-PROZESS LEBENDIG!<br />

Konkrete Forderungen zur Umsetzung des<br />

Themenfindung für Gruppen, wel-<br />

Wir machen das Weißbuch<br />

Dem Weißbuch Konturen geben!<br />

Weißbuches/Partizipation<br />

Was war?<br />

che die inhaltliche Arbeit und die<br />

Begleitung des Weißbuch-Prozesses<br />

nach der Konferenz fortsetzen<br />

bekannt! »Spezielle Pressearbeit«<br />

Was war?<br />

Was war?<br />

Forderungen zum Resolutionsentwurf<br />

1. Weißbuch muss bekannt gemacht werden, an alle<br />

Schulen, Unis, Kreistage, Landtage, Bundestag schicken<br />

Was war?<br />

bessere Pressearbeit, speziell eine<br />

stärkere Bewerbung von solchen<br />

für den 30. Mai 2002<br />

•Jugendliche müssen bei der Entwick-<br />

2. Moderatoren für Jugendbeteiligung –> in Anlehnung an<br />

Themenvorschläge:<br />

Jugendveranstaltungen<br />

lung von jugendpolitischen Maßnah-<br />

das skandinavische Modell des Ombudsmannes und der<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Jugendparla-<br />

zu wenig öffentliche Vorinformation<br />

men auf Grundlage des Weißbuches<br />

Idee aus Mecklenburg-Vorpommern, regionale Moderatoren<br />

mente etc. lokal<br />

es muss gewährleistet werden, dass<br />

konsultiert werden, genauso bei der<br />

für Jugendbeteiligung anzustellen:<br />

<strong>Europa</strong>, Bildungspolitik Arbeitsmarkt,<br />

in allen lokalen Bereichen der Presse<br />

Evaluation – auf allen politischen<br />

Profil:<br />

Bekämpfung von Rassismus<br />

in der BRD Berichte erscheinen<br />

Ebenen<br />

• Altersgrenze 35<br />

Förderung von Verbänden<br />

eigene Presseberichte zur Verfügung<br />

•die Jugendlichen, die konsultiert<br />

• soll sich bekannt machen bei Projekten und an Schulen<br />

• Informations- und Anlaufstelle für Jugendliche<br />

Einberufen hat:<br />

stellen<br />

für alle Teilnehmer zur Weitergabe,<br />

werden, müssen dazu demokratisch<br />

legitimiert sein (d. h. gewählt und<br />

• Projektunterstützung und Koordination<br />

• Fortbildungen von Kommunalpolitikern in JB<br />

Tim Gemkow<br />

Teilgenommen haben:<br />

wenn nicht selbst einer geschrieben<br />

wird<br />

der Gruppe Jugendlicher gegenüber<br />

verantwortlich, welche sie vertreten<br />

• Unterstützung bei Fortbildung für jugendliche Multipli-<br />

Kira Koslack, Heiko Koch, Maximilian<br />

Fernsehbericht, eventuell auch noch<br />

sollen)<br />

katoren (Rhetorik, Finanzierung etc.)<br />

Benner, Eva Katharina Ente, Karsten<br />

für morgen, 24. März 2002 > wird<br />

wichtig: kein Vertretungsanspruch für Jugendliche,<br />

keine eigene Projektinitiierung<br />

• soll bei Kreisen angestellt werden<br />

Dörges, Maria Steinmeier, Jonathan<br />

Fasel, Sophie Bleich, Johanna Muley,<br />

Andreas Schwarz, Manuela Paulick<br />

angerufen!<br />

Einberufen hat:<br />

Einberufen hat: k. A.*<br />

Teilgenommen haben:<br />

Michael Clivot, Johannes Steenpaß,<br />

3. Planungs- und Durchführungsphasen von Initiativen und<br />

Projekten seitens Kommunen müssen verkürzt werden und<br />

Oliver Wernersbach<br />

Teilgenommen haben:<br />

Pia Lünstroth, Katja Benemann,<br />

Annika Rolf Katrin Groth, Johannes<br />

für Jugendliche transparent sein. Jugendliche müssen Druck<br />

Aiko Schulte, Gero Boos, Eve Traut-<br />

Brandt, Dörte Liebetruth<br />

ausüben können, wenn sie auf Anfragen keine Antworten<br />

... Kommunalpolitik im Politik-<br />

mann, Michael Kränzler, Heiko Koch<br />

bekommen.<br />

unterricht<br />

Hinweis: in Schleswig-Holstein existiert eine Broschüre<br />

... oder Moderatoren für Jugend-<br />

»Mitreden, mitplanen, mitmachen«, wo Prüfsteine bereits<br />

beteiligung an Schulen,<br />

von Jugendlichen festgelegt wurden.<br />

... Zusammenarbeit mit Bundes-<br />

..........................<br />

schülerInnenvertretung und LSVen,<br />

• Jugendparlamente und -initiativen müssen einen Sitz in<br />

> Kultusministerkonferenz<br />

Gemeindevertretungen erhalten und auch Vetorecht haben.<br />

Allerdings nur, wenn das Projekt wirklich von Jugendlichen<br />

Einberufen hat:<br />

initiiert und durchgeführt wurde und kein Alibiprojekt ist.<br />

Sie müssen ein eigenes Budget bekommen.<br />

Katrin Hünemörder<br />

Teilgenommen haben:<br />

• Weißbuch muss ständig evaluiert und verändert werden<br />

Dörte Liebetruth, Johannes Kimmerle,<br />

können, also eher als Arbeitspapier mit Richtlinien-<br />

Katrin Hünemörder, Elisabeth Petereit,<br />

kompetenz angesehen werden.<br />

Friederike Ditzen, Celia Vogel, Kathrin<br />

• Demokratiestrukturen müssen transparenter gemacht<br />

Groth, Christin Müller, Claudia Möller,<br />

* k. A.:<br />

werden:<br />

Bastian T. Köhler, Pia Schanne<br />

keine Angaben


OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />

54 55<br />

STELLUNGNAHME...<br />

... der Deutschen Delegierten der<br />

Europäischen Jugendkonferenz 2000 in Paris<br />

zum Weißbuch der Europäischen Kommission:<br />

›Neuer Schwung für die Jugend <strong>Europa</strong>s‹<br />

Als Teilnehmer der Deutschen Jugendkonferenz<br />

2000 und der Deutschen Delegation<br />

auf der Europäischen Jugendkonferenz<br />

2000 sowie als Mitkoordinatoren<br />

der 2. Deutschen Jugendkonferenz 2002<br />

– unterstützt von der Bundesregierung,<br />

um den Weißbuch-Prozess weiter zu<br />

begleiten – möchten wir Ihnen unsere<br />

Stellungnahme zum jüngst erschienenen<br />

»Weißbuch der Europäischen Kommission<br />

– Neuer Schwung für die Jugend <strong>Europa</strong>s«<br />

zukommen lassen.<br />

Wir begrüßen das Weißbuch als<br />

Grundlage einer zukünftigen europäischen<br />

Jugendpolitik sehr. Wir haben<br />

es aufmerksam gelesen und haben<br />

den Eindruck, dass unsere Beiträge<br />

im Konsultationsprozess angemessen<br />

wiedergegeben wurden.<br />

Besonders wichtig ist uns, dass die<br />

im Weißbuch enthaltenen Erklärungen<br />

und Vorschläge über das Stadium der<br />

guten Absichten hinauskommen.<br />

So halten wir es für sehr gut, dass<br />

die Jugend als ein wichtiger Teil der<br />

Europäischen Politik anerkannt wird<br />

und ihre Beteiligung nicht nur auf<br />

»die« Jugendpolitik beschränkt werden<br />

soll. So hebt das Weißbuch die<br />

verstärkte Berücksichtigung von<br />

Jugendlichen in allen Politikbereichen<br />

der Europäischen Union und der<br />

Nationalstaaten hervor.<br />

Weiterhin ist für uns wichtig, dass die<br />

Kommission den Zusammenhang von<br />

Partizipation und Information anerkannt<br />

hat und den zunehmend heterogenen<br />

Lebensläufen der Jugendlichen<br />

Rechnung getragen werden<br />

soll. Im Weißbuch wird die Möglichkeit<br />

der Partizipation auf allen politischen<br />

Ebenen der Europäischen<br />

Union und der Nationalstaaten hervorgehoben.<br />

Wir möchten betonen,<br />

dass uns dies ein zentrales Anliegen<br />

WIR MACHEN DEN<br />

WEISSBUCH-PROZESS LEBENDIG!<br />

ist und wir erwarten, dass die Kommission<br />

ihr Versprechen sehr ernst<br />

nimmt, den direkten Dialog mit<br />

Jugendlichen im Jahr 2002 weiterzuführen,<br />

die Jugendlichen an der Diskussion<br />

zur Zukunft <strong>Europa</strong>s zu<br />

beteiligen und Pilotprojekte zur Partizipation<br />

anzuregen.<br />

An die Europäische Kommission stellen<br />

wir die Frage, wie dieser direkte<br />

Dialog konkret gestaltet werden soll<br />

und wie die Jugendlichen sich an der<br />

Diskussion so beteiligen können, dass<br />

sie auch wahrgenommen werden.<br />

Außerdem wird im Weißbuch gefordert,<br />

dass das Europäische Jugendforum<br />

stärker auf europäischer Ebene<br />

partizipieren und sich auch für nichtorganisierte<br />

Jugendliche öffnen soll.<br />

Weiterhin heißt es, dass Jugendliche<br />

stärker als bisher auf europäischer<br />

Ebene – neben dem Jugendforum u.<br />

a. auch im Wirtschafts- und Sozialausschuss<br />

– vertreten sein sollen.<br />

Unklar ist, wie dies konkret verwirklicht<br />

werden soll.<br />

An die Bundesregierung stellen wir<br />

die Frage, wie sie die Vorschläge des<br />

Weißbuches umsetzt. Dabei geht es<br />

besonders um die Pilotprojekte zur<br />

Partizipation, aber natürlich auch um<br />

ihre Initiative auf nationaler Ebene<br />

und im Ministerrat der Europäischen<br />

Union, die Rahmenthemen der Kommission<br />

anzugehen und die Ergebnisse<br />

der Konsultation politisch<br />

umzusetzen.<br />

Diese konkreten Fragen stellen sich<br />

an die politischen Akteure. Gleichzeitig<br />

wollen wir alle Jugendlichen, insbesondere<br />

die aktiven aber auch die<br />

nicht-organisierten, aufrufen, den<br />

Prozess der weiteren Partizipation,<br />

wie er im Weißbuch formuliert worden<br />

ist, aufmerksam und kritisch zu<br />

verfolgen und zu nutzen.<br />

Das Weißbuch kann ein guter Anstoß<br />

für eine aktivere Jugendpolitik und<br />

Jugendbeteiligung werden. Dazu<br />

braucht es die Beteiligung aller. So<br />

sind wir auch weiterhin bereit, den<br />

Post-Weißbuch-Prozess zu begleiten.<br />

Wir hoffen, dass alle Akteure, und<br />

besonders alle Jugendlichen, das<br />

Weißbuch als Instrument zur Verwirklichung<br />

von mehr Beteiligung der<br />

Jugend in <strong>Europa</strong> nutzen.<br />

Burg Ludwigstein, Nordhessen,<br />

den 16. Dezember 2001<br />

Nicole Dathe, Johanna Muley,<br />

Benjamin Gartzke, Denis Petrl,<br />

Tim Gemkow,<br />

Mark-Daniel Rentschler,<br />

Jona Hölderle, Rosa Coco Schinagl,<br />

Katrin Jacob, Andreas Schwarz,<br />

Johannes Kimmerle, Dortje Treiber,<br />

Fabian Lindner, Verena Wahl


OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />

56<br />

57<br />

DEMOKRATIE HEISST<br />

WIR MACHEN DEN<br />

WEISSBUCH-PROZESS LEBENDIG!<br />

Wie geht’s weiter mit dem Weißbuch?<br />

Organisation des Prozesses<br />

Was war?<br />

Derzeitiger Stand im Weißbuch-Prozess:<br />

• fast abgeschlossen, am 30. Mai<br />

2002 Resolution der EU-JugendministerInnen<br />

• Delegierte wählen derzeit nicht<br />

sinnvoll, da keine weiteren Entscheidungen<br />

auf europäischer Ebene<br />

anstehen<br />

Was machen wir jetzt???<br />

• bestehende Strukturen nutzen und<br />

verändern! (Jugendverbände, BundesschülerInnenvertreterInnen<br />

etc.)<br />

• keine neuen Parallelstrukturen schaffen<br />

• jeder und jede macht in ihrem/seinen<br />

Einfluss-/Aktivitätsbereich Druck<br />

für die Umsetzung unserer Forderungen<br />

zum Weißbuch<br />

• wir und andere aktive Jugendliche<br />

sind MultiplikatorInnen und wollen<br />

die Servicestelle Jugendbeteiligung<br />

nutzen, um<br />

1. bei Jugendlichen in unserem<br />

Freundeskreis, im eigenen Umfeld die<br />

Möglichkeiten, die das Weißbuch bietet,<br />

aufzuzeigen<br />

2. auf den verschiedenen politischen<br />

Ebenen, auf denen wir Einfluss<br />

bekommen können, zu denen wir<br />

Zugang haben,<br />

• mit allen Jugendlichen im Politikunterricht<br />

(verpflichtend im Lehrplan<br />

verankert) erarbeiten, welche Beteili-<br />

Weißbuch bekannter machen!<br />

Ein Problem!?<br />

Was war?<br />

•Weißbuch in »Jugendgerechter Sprache«<br />

•Infopakete erstellen<br />

•Veröffentlichung durch Plakate an<br />

jugendansprechenden Orten und<br />

Referate<br />

Einberufen hat: k. A.*<br />

Teilgenommen haben:<br />

Johanna Muley, Susanne Neefe,<br />

Sophie Bleich, Claus Becker,<br />

Mario Weiss, Manuela Paulick,<br />

Christoph Kimmerle, Sebastian<br />

Koppers, Oliver Wernersbach,<br />

Sandra Elend, Nicole Harfenmeister<br />

gungsmöglichkeiten im kommunalen<br />

Umfeld, wo vor Ort vorhanden sind<br />

(praxisorientiert!). Bisher oft einseitig<br />

theoretisch ausgerichtet...)<br />

• Austausch und Vernetzung über<br />

TeilnehmerInnenlisten der Konferenz,<br />

AnsprechpartnerInnenliste und dann<br />

per E-Mail … (Mailingliste für Erfahrungsaustausch)<br />

Einberufen hat: k. A.*<br />

Teilgenommen haben:<br />

Dörte Liebetruth, Franziska Seel,<br />

Michael Lange, Sebastian Koppers,<br />

Anja Heincke, Eva Ente, Tobias Zech,<br />

Oliver Wernersbach, Regina Renner,<br />

Pia Schanne, Kathrin Frewel, Verena<br />

Wahl, Stephan Groschwitz, Thomas<br />

Krepkowski, Michael Wamposzyc,<br />

Thomas Jensch, Björn Böhning<br />

Weiterbegleitung des WB-Prozesses<br />

Was war?<br />

• WB-Prozess darf nach der<br />

Konferenz nicht enden!<br />

> Weiterbegleitende Gruppe?<br />

• WB muss bekannter werden<br />

(in Jugend und Politik)<br />

· Infopakete, Info-Veranstaltungen<br />

· Aktionen<br />

• WB-Thematik: Was sind unsere<br />

Prioritäten?<br />

> Was wollen wir als EU-Leitlinie?<br />

• Aufteilung in zwei Gruppen:<br />

> Organisation: Johanna und<br />

Sophie<br />

> Themenaufteilung: Andrea<br />

Einberufen hat:<br />

Andreas Schwarz, Steffen Uebele<br />

Teilgenommen haben:<br />

Johanna Muley, Manuela Paulick,<br />

Sophie Bleich, Nike Landsberg,<br />

Mario Weiss, Christoph Kimmerle,<br />

Hanna Mössner, Thomas Sikos,<br />

Susanne Neefe, Claus Becker,<br />

Simon Hillmann, Karsten Dörges<br />

MITMACHEN!<br />

Beteiligung beginnt mit Selbstorganisation<br />

Was war?<br />

Wir haben die Zukunft der Partizipation diskutiert. Für<br />

uns ist Partizipation nicht nur an Angeboten teilzunehmen,<br />

sondern selbst Angebote zu schaffen. Wenn Jugendliche<br />

ein Interesse haben, sollen sie es auch umsetzen (können).<br />

Sich selbst zu organisieren – und die eigenen Ideen und<br />

Interessen – macht die Interessen lebendig und den Jugendlichen<br />

entsprechend. Ein lebendiges Gemeinwesen und eine<br />

wertvolle und befriedigende Partizipation braucht Engagement.<br />

Es ist weniger notwendig, neue Strukturen zu<br />

schaffen, als Hindernisse abzubauen. Generell bedeutet das<br />

den Abbau von Bürokratie bei der<br />

Beantragung von Jugendhilfemitteln<br />

und die Verpflichtung der öffentlichen<br />

Verwaltung zur Unterstützung<br />

selbstorganisierter Jugendinitiativen.<br />

Selbstverständlich gehört dazu auch,<br />

dass Jugendliche vorher aktiv werden.<br />

Daneben schlagen wir die Einführung<br />

einer Mitmachpauschale<br />

(MMP) vor. Die EU soll dafür Mittel<br />

zur Verfügung stellen, die direkt der<br />

Förderung von Selbstorganisation<br />

zugute kommen. Interessierte Initiativen<br />

sollen sich an die kommunalen<br />

Verwaltungen wenden können,<br />

welche die Antragstellung für die<br />

Initiativen übernehmen.<br />

Einberufen hat:<br />

Stephan Groschwitz<br />

Teilgenommen haben:<br />

Franziska Seel, Jona Hölderle, Mike<br />

Schneider, Pia Schamme, Eric Schley,<br />

Anja Heinke, Eva Katharina Ente


OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />

58 59<br />

<strong>JUGEND</strong>BETEILIGUNG<br />

Ideen zur Organisation der Jugendbeteiligung<br />

Positives Denken –<br />

wir machen’s selber – Erst das<br />

Was war?<br />

Ziel & dann die Maßnahme<br />

Einrichtung einer Stelle mit folgenden Aufgaben:<br />

• Sammlung der Informationen über Jugendbeteiligung Was war?<br />

• Koordinierung der Beteiligung<br />

Der erste Schritt vor jeder Beteiligung<br />

• Moderation des Austausches/Interessenabgleich<br />

ist die Bestimmung eines Zieles – das<br />

• Förderung der Zusammenarbeit<br />

ist in etwa die These, die in den Raum<br />

• Erfahrungsaustausch<br />

gestellt wurde. Viele Leute haben eine<br />

Tipps zur Finanzierung, gesetzlichen Grundlagen<br />

Menge Ideen, die sie in Maßnahmen<br />

• Servicestelle – Jugendbeteiligung im Ansatz auf<br />

umsetzen möchten. Wenn es dann zur<br />

Bundesebene<br />

Umsetzung kommt, läuft diese oft nicht<br />

• Hauptgewicht auf Kommunalebene<br />

linear ab, auch, weil man auf kein<br />

• Regionale Jugendserver<br />

erkennbares Ziel hinsteuert. Zieldefinitionen<br />

sind schwer und die Meinungen<br />

Einberufen hat:<br />

gehen auseinander, was der einzelne<br />

Robin Krause<br />

aus der Arbeit zieht. Alles, von Selbstverwirklichung<br />

bis Lernen aus Misser-<br />

Teilgenommen haben:<br />

Karsten, Anna, Franzi, Thies, Karsten, Fredrik u. v. m. folgen, ist der Motor. Dabei sollte der<br />

Erfolg vielleicht schon an kleinen Teilzielen<br />

gemessen werden.<br />

»Wir machen es selbst« heißt unter<br />

eigenverantwortlicher Regie arbeiten, und es ist fraglich,<br />

ob die wichtigen Entscheidungen wirklich an anderer Stelle<br />

erfolgen sollten: »Der Ministerrat bestimmt, welchen Themen<br />

Priorität eingeräumt werden soll« (Zitat WB).<br />

Vier Schritte zur Umsetzung einer Idee zum Erreichen eines<br />

Zieles lauten:<br />

1. Welcher Bedarf besteht?<br />

2. Wo muss ich ansetzen und wo finde ich Hilfe?<br />

3. Mit wem arbeite und gestalte ich zusammen?<br />

4. Eine Definition von Zielen zum speziellen Selbstengagement!<br />

Weitere Vorschläge: (z. B.) ständige Dokumentation der Prozesse,<br />

eine »Spielanleitung«, die erklärt, wie staatliche Organe funktionieren<br />

& wie man z. B. an Fördertöpfe etc. herankommt.<br />

Einberufen hat:<br />

Sebastian Sooth (Protokoll: Lara Peter)<br />

Teilgenommen haben: k. A.*<br />

aus der Konferenzzeitung »farbspiele?«:<br />

Der Partizipation<br />

auf der Spur<br />

Ein Begriff aus dem Weißbuch<br />

sorgt für Differenzen<br />

– wie soll die »Beteiligung«<br />

gestaltet werden?<br />

von Phil Rusche<br />

etwas ganz anderes vor. Ein »Bundesjugendparlament«<br />

fordert die 16jährige Schülerin<br />

aus Bonn selbstbewusst, »mit Rederecht in<br />

allen wichtigen parlamentarischen Ausschüssen<br />

und dem Recht, direkt Gesetzesvorlagen<br />

in den Bundestag einzubringen.«<br />

»Wir müssen ernsthaft über Beteiligung<br />

reden«, versprach Bundesjugendministerin<br />

Bergmann den So verstehen Politiker und Jugendliche also<br />

Forderung nach mehr Beteiligung<br />

200 Teilnehmern der 2. Deutschen<br />

Jugendkonferenz. Und das Partizipation. Und weil es den Teilnehmern<br />

wenigstens zwei verschiedene Dinge unter<br />

ist – zumindest den ersten Reaktionen<br />

auf ihre Rede zufolge –<br />

niemandem so recht auf, wie die angereis-<br />

untereinander auch nicht besser geht, fällt<br />

eine wirklich gute Idee. Denn<br />

te Politikprominenz an ihnen vorbeiredet,<br />

obwohl sich hier in Weimar eigentlich<br />

alles um Beteiligung drehen nach mehr Beteiligung eigentlich gar<br />

und warum die gemeinsame Forderung<br />

soll, wussten die wenigsten,<br />

keine ist.<br />

wovon der Rest gerade sprach,<br />

Aber was heißt denn nun Beteiligung für<br />

wenn Mitsprache thematisiert<br />

die zu Beteiligenden? »Mitentscheiden<br />

wurde. Einbezogen werden oder und Zuhören«, meint Sybille und muss<br />

eben Partizipation.<br />

dann selbst über ihr Statement lachen.<br />

So vielfältig die Vorstellungen von Partizipation<br />

sind, sind auch die Erwar-<br />

Und dieser Begriff schien wie<br />

geschaffen für den Eröffnungstag, tungshaltungen des Publikums – vage<br />

denn die verschiedensten Vorstellungen<br />

zu jugendlicher Beteiligung kreative und bierernste. »Manche<br />

und konkrete, aktive und passive,<br />

fanden bequem darunter Platz.<br />

wollen gleich Aktionen für zu Hause<br />

Berichtet Frau Bergmann voll Stolz planen, andere lieber eine gemeinsame<br />

Resolution verabschieden«,<br />

von Partizipation, erzählt sie<br />

meistens von den Politiktagen. Ein berichtet Sebastian von der Servicestelle<br />

Jugendbeteiligung, der auch<br />

gigantischer Kongress, zu dem über<br />

7000 junge Menschen nach Berlin schon an der ersten Jugendkonferenz<br />

aufbrachen, um über ihre Wünsche in Berlin teilnahm. Im letzten<br />

und Anregungen zu sprechen. Sie Moment kommt Sina doch noch<br />

dagegen stellt sich unter dem »Höhepunkt<br />

der Beteiligungsbewegung« »Partizipation heißt selber<br />

auf einen universale Definition:<br />

machen«.


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OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />

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61<br />

<strong>JUGEND</strong>BETEILIGUNG<br />

<strong>JUGEND</strong>GREMIEN<br />

Jugendbeteiligungsprojekte kommunal und regional<br />

Jugendräte/-parlamente...<br />

Demokratie in der Schule!??<br />

Modell NRW:<br />

Was war?<br />

Forderungen auf Kommunalebene:<br />

• Städte/Gemeinden sollen Jugendlichen die Möglichkeit<br />

geben, ein Jugendbeteiligungsprojekt zu gründen<br />

• Jugendliche sollen selbst über die Form entscheiden<br />

• Legitimation durch Erfüllung der Pflichten<br />

Pflichten:<br />

1. Vertretung von allen Jugendlichen<br />

2. Verbindlichkeit und Kontinuität<br />

3. Überparteilichkeit<br />

4. Anwesenheitspflicht<br />

5. Gewährleistung von Transparenz- und Informationsfluss<br />

Rechte:<br />

1. Unabhängigkeit und freie Entfaltung<br />

2. allgemeines Rederecht<br />

3. Antragsrecht<br />

- unverändert, schnell und einfach in die Stadt- und<br />

Gemeinderäte<br />

4. Anerkennung<br />

5. Budget<br />

- eigenverwaltet, kontrolliert<br />

6. Verwaltungs- und Koordinationsstelle<br />

7. Information und Transparenz<br />

8. Anerkennung als Institution durch Erfüllung der Pflichten<br />

Was war?<br />

Forderungen:<br />

1. Städte/Gemeinden sollen Jugendlichen<br />

die Möglichkeit geben, ein<br />

Jugendbeteiligungsmodell zu gründen.<br />

• Jugendliche sollen selbst über die<br />

Form entscheiden<br />

• mögliche Rechte & Pflichten:<br />

Rederecht,<br />

Antragsrecht,<br />

eigene Meinung,<br />

Budget,<br />

Entwicklungsmöglichkeit,<br />

ausreichende Betreuung als Schnittstelle/Ansprechpartner,<br />

Verbindlichkeit auf beiden Seiten,<br />

Vertreter der Jugend in der Politik<br />

Einberufen hat:<br />

Stephan Weger<br />

Teilgenommen haben:<br />

viele<br />

Forderungen auf Landesebene:<br />

• die Jugendbeteiligungsprojekte müssen die Möglichkeit haben,<br />

sich auf Landesebene zu koordinieren<br />

• Übertragung der gleichen Rechte und Pflichten der<br />

Kommunalebene auf Landesebene<br />

Einberufen hat:<br />

Friederike Ditzen<br />

Teilgenommen haben:<br />

Martin Warland, Gezginci Muharrem, Ulli Schäfer, Yvonne Aepfler, Ronald<br />

Manteuffel, Jonathan Fasel, Haiko Koch, Stephan Weger, Robin Krause<br />

Was war?<br />

1. Demokratiegedanken lehren!<br />

Schon frühzeitig: Grundschule!<br />

> Demokratie im Unterricht als<br />

Selbstverständnis<br />

> Demokratie im Schulalltag<br />

(z. B. schulspezifisch)<br />

2. Demokratie erläutern durch<br />

Planspiele/Lehrer/Eltern<br />

3. Schule als Lebensraum, in dem<br />

Schüler Demokratie lernen<br />

- durch: Schülerzeitung, Demos,<br />

Umfragen, Unterschriftensammlung;<br />

- als Nothahn: Eltern/öffentliche<br />

Zeitung<br />

4. Schülervertretung wählbar<br />

- mehr politisieren, weg vom reinen<br />

»Party-management«<br />

5. Demokratiebeteiligung in Schulen<br />

- siehe Modell NRW<br />

6. Transparenz von Lehrerkonferenzen:<br />

Gründe für Entschlüsse schülerfreundlich<br />

darstellen<br />

7. Problem: Schüler-Lehrer-Verhältnis<br />

a) Wahl von Vertrauenslehrer<br />

b) Feedback der Schüler beachten<br />

c) Kontrolle der Lehrer (jährlich)<br />

8. Schulparlament bilden:<br />

2 Schüler pro Klassenstufe<br />

9. Schüler in schulinternen Entscheidungen<br />

mit einbeziehen<br />

(z. B. Schulumbau, Schülercafé)<br />

Klassen<br />

Klassensprecher<br />

Schülersitzung<br />

8 Schülervertreter<br />

Lehrer<br />

Lehrerkonferenz<br />

16 Lehrervertreter<br />

Direktor + Stellvertreter<br />

Schulkonferenz<br />

Eltern<br />

Elternvertretung<br />

8 Elternvertreter<br />

Guter Anfang zur Demokratisierung von SchülerInnen<br />

als Selbstverständnis im Schulgebilde<br />

+<br />

Einberufen hat:<br />

Simon Hillmann<br />

Teilgenommen haben:<br />

Clara Weinhardt, Björn Gröger,<br />

Melanie Hanisch, Dominique Hitz,<br />

Michael Kränzler, Eve Trautmann,<br />

Frederik Röder, Anne Russig,<br />

Kathrin Glöckler, Christin Müller<br />

=<br />

>Leider glaube ich, dass von einigen<br />

Seiten die Möglichkeiten der 2. DJK<br />

unterschätzt wurden. Ich persönlich<br />

glaube, dass hier viel erreicht<br />

[hätte] werden können. Störend war<br />

der Versuch alte »Grabenkämpfe«<br />

aufzubrechen.<br />

Zur Veranstaltung selbst, der Organisation,<br />

der Unterbringung etc.<br />

kann ich nur ein großes Lob an den<br />

Veranstalter aussprechen. Die Rahmenbedingungen<br />

für eine fruchtbare<br />

Diskussion waren nahezu ideal.<br />

Vielen Dank und viel Erfolg für eine<br />

weitere Umsetzung und Ausarbeitung<br />

im WB-Prozess.<br />

Pia Lünstroth


OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />

62<br />

<strong>JUGEND</strong>GREMIEN<br />

... aus »farbspiele?«:<br />

Künstliche Feindbilder<br />

>Die Ziele des open space finde ich sehr gut. Bei der 1. DJK mussten wir uns<br />

erst noch erkämpfen, eigene Workshop-Themen einbringen zu können. Trotzdem<br />

muss ich Franziska zustimmen – konkrete Arbeitsgruppe wären hier wohl doch<br />

besser gewesen; wir hätten ja feste Workshops zu frei gewählten Themen<br />

machen können. Außerdem fand ich die Grabenkämpfe zwischen Verbandsjugendlichen<br />

und Unorganisierten Schade – wir sollten schließlich eigentlich in<br />

etwa das selbe Ziel haben, oder? – Ich bin trotzdem froh, dass ich hier war!<br />

Tim<br />

63<br />

Warum es keinen Unterschied<br />

zwischen verbandlich organisierten<br />

und nicht organisierten<br />

Jugendlichen gibt, es<br />

aber trotzdem gut ist, dass<br />

beide in Weimar dabei sind...<br />

von Andreas Steyer<br />

»Ich verlange eine Erklärung!« Wutschnaubend<br />

steht Karsten Dörges im<br />

großen Saal des Reithauses vor dem<br />

versammelten Plenum der 2. Deutschen<br />

Jugendkonferenz (DJK) und<br />

schildert eine für ihn ungeheuerliche<br />

Begebenheit. Gerade habe er<br />

inmitten der ausgehängten Ergebnisse<br />

der open-space-Arbeitsgruppen<br />

Resultate der 1. Deutschen<br />

Jugendkonferenz entdeckt. Karsten<br />

kommt aus der Evangelischen<br />

Jugend, ist Vorsitzender des Bremer<br />

Jugendringes und sitzt im Hauptausschuss<br />

des Deutschen Bundesjugendringes<br />

(DBJR). Außer ihm<br />

versteht kaum jemand im Saal den<br />

Grund seiner Erregung. Karsten<br />

muss ein zweites Mal nach vorne,<br />

um den Sachverhalt zu erklären.<br />

Endlich kommt eine Reaktion:<br />

Andreas Schwarz, Teilnehmer der<br />

1. DJK, hebt seine 2,01 Meter in<br />

die Höhe und entgegnet: »Das<br />

sind die Ergebnisse der Arbeitsgruppe<br />

<strong>Europa</strong>.« Manche lachen –<br />

Karsten ärgert sich. Aber der<br />

Großteil der Teilnehmer schaut<br />

verwundert um sich und kann<br />

absolut nichts mit der Szene<br />

anfangen, die sich gerade vor ihm<br />

abgespielt hat.<br />

Völlig erklären lässt es sich wohl<br />

nicht, was da im Freitagabend-Plenum<br />

ist. Sicher ist aber, dass es mit der<br />

Diskussion zwischen vermeintlich<br />

»verbandlich organisierten« und<br />

»nicht organisierten« Jugendlichen<br />

zu tun hat.<br />

Als Vertretung der verbandlich<br />

Organisierten sind der DBJR und<br />

andere Verbände in den Weißbuch-<br />

Prozess miteinbezogen worden. Um<br />

Jugendliche auch außerhalb der<br />

Verbandsstrukturen zu beteiligen,<br />

fand die 1. DJK mit breit angelegten<br />

Regionalkonferenzen und<br />

Internetdiskussionen statt. Auf der<br />

Konferenz wurden 35 Vertreter<br />

bestimmt, die zur Europäischen<br />

Jugendkonferenz fuhren und den<br />

Weißbuch-Prozess weiter begleiteten.<br />

Unstimmigkeiten und Interessenkonflikte<br />

Zwischen DBJR und 35ern kam<br />

es in den zwei Jahren zwischen<br />

1. und 2. DJK zu diversen<br />

Unstimmigkeiten. Beide zweifelten<br />

an der Legitimation des<br />

anderen, und die Auswirkungen<br />

sind auch noch zu spüren, als<br />

sich am Samstag etwa 30 Vertreter<br />

beider Gruppen zum<br />

open-space-Workshop »Etablierte<br />

Verbände versus Neue Beteiligungsmodelle«<br />

zusammendrängeln.<br />

Nach hitziger Eingangsphase<br />

ist kaum etwas von den Unterschieden<br />

übrig geblieben.<br />

»Wir haben keinen Alleinvertretungsanspruch<br />

für alle Jugendlichen«, sagt<br />

Thies Grothe vom DBJR. »Es gibt<br />

keinen Konflikt zwischen uns.<br />

Jugendverbände aber auch andere<br />

Initiativen müssen gefördert werden.«<br />

Johannes Kimmerle aus der 35er<br />

Gruppe pflichtet ihm bei: »Jedes<br />

Engagement verdient Anerkennung.<br />

Wo man sich engagiert, ist wurscht.«<br />

Und Stephan Groschwitz, der sowohl<br />

dem DBJR als auch den 35ern angehört,<br />

hält die Trennung in organisierte<br />

und nicht organisierte Jugendliche<br />

für einen künstlichen Gegensatz und<br />

»einfach blöd«. Dass die Jugendverbände<br />

im Weißbuch kaum erwähnt<br />

sind, kritisieren alle.<br />

So war es wohl nur ein Nachhall aus<br />

alten Zeiten, dass Andreas Schwarz<br />

Ergebnisse der 1. DJK verbreitete,<br />

ohne dass eine Arbeitsgruppe dazu<br />

stattgefunden hat, und Karsten<br />

Dörges misstrauisch einen Affront<br />

witterte. Auf der 2. Deutschen<br />

Jugendkonferenz haben sich Jugendliche<br />

mit verschiedenen Hintergründen<br />

zusammengetan, um der Bundesregierung<br />

bei der Umsetzung des<br />

Weißbuches in Zukunft genau auf die<br />

Finger zu schauen. Und die meisten<br />

Teilnehmer denken anscheinend<br />

sowieso wie Carmen Bender von der<br />

Chorjugend, für die der Unterschied<br />

zwischen verbandlich organisierten<br />

Jugendlichen und jungen Menschen,<br />

die sich außerhalb der klassischen<br />

Verbänden engagieren, überhaupt<br />

keine Rolle spielt: »Ich bin für eine<br />

gesunde Mischung!«<br />

Jugendverbände versus<br />

Beteiligungsformen –<br />

Konflikt oder Kooperation –<br />

Was war?<br />

> »Scheinkonflikt« – es gibt keinen<br />

Konflikt!<br />

Wir fordern verstärkte Unterstützung<br />

der Jugendverbände, Jugendgemeinderäte<br />

und Jugendinitiativen!<br />

Feststellungen zum Weißbuch:<br />

• Trennung, die das Weißbuch zieht,<br />

zwischen organisierten und nichtorganisierten<br />

Jugendlichen ist falsch!<br />

Sie existiert in der Jugendarbeit vor<br />

Ort nicht.<br />

• Im Weißbuch fehlt die Wahrnehmung<br />

von Jugendverbänden<br />

Einberufen hat:<br />

Christian Edom<br />

Teilgenommen haben:<br />

Christian Edom, Kathlen Ludwig,<br />

Florian Ammerich, Stephan Weger,<br />

Markus Cordemann, Celia Vogel,<br />

Thomas Jensch, Johannes Kimmerle,<br />

Andreas Schwarz, Daniel Lange,<br />

Jennifer Wickord, Franziska Seel,<br />

Achim Maier


OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />

64 65<br />

<strong>JUGEND</strong>GREMIEN<br />

Jugendkabinett<br />

Vordergrund. Allen Jugendlichen in<br />

und bundespolitischen Themen (in<br />

diskutiert und sollen zusammen mit<br />

Was war:<br />

Deutschland soll ermöglicht werden,<br />

ihre Meinung zu äußern, ihre Ideen<br />

allen Politikfeldern; deshalb auch der<br />

Name »Jugendkabinett«) unter den<br />

den Verantwortlichen in den einzelnen<br />

Ministerien umgesetzt werden.<br />

• Konzept kurz mündlich vorgestellt (Anlage)<br />

und Vorschläge zu diskutieren und<br />

Jugendlichen und mit Landespoliti-<br />

• Es handelt sich nicht um ein Konzept zur Interessensver-<br />

ganz wichtig, auch an der Umsetzung<br />

kern diskutiert werden. Delegierte<br />

Des Weiteren:<br />

tretung, sondern um einen Ansatz zur politischen Bildung.<br />

dieser beteiligt zu sein!<br />

von jeder Landeskonferenz werden<br />

• Vernetzung von interessierten<br />

• Auswahlverfahren sollte geklärt werden (auf »Repräsenta-<br />

dann als Teilnehmer bei einer Deut-<br />

Jugendlichen (bundesweit)<br />

tivität« soll geachtet werden)<br />

Dies soll unabhängig von ihrer Her-<br />

schen Jugendkonferenz teilnehmen,<br />

• demokratische und inhaltliche<br />

• Themen sollen von Jugendlichen selbst erarbeitet werden.<br />

kunft, ihrer politischen Zugehörigkeit<br />

um dort als Ergebnis ein »Jugendkabi-<br />

Bildung von Jugendlichen<br />

Grobe Oberthemen können vorgegeben werden.<br />

etc. geschehen. Die Jugendlichen sol-<br />

nett« im Themenfeld eines jeden<br />

• Präsentation der Forderungen im<br />

len keine Verbände, Institutionen,<br />

Bundesministers zu bilden, und die<br />

»Jugendkabinett«<br />

Anlage:<br />

Parteien etc. vertreten, sondern ihre<br />

Ergebnisse einer breiten Öffentlich-<br />

1. Präambel<br />

eigenen Vorstellungen!!<br />

keit und den Bundesministern, dem<br />

Das Jugendkabinett soll es ermög-<br />

Das Jugendkabinett soll Jugendlichen<br />

(Keine Delegiertenkonferenz)<br />

Bundeskanzler, dem Bundespräsiden-<br />

lichen, einen besseren Weg der<br />

eine Möglichkeit bieten, sich auch auf<br />

ten, dem Bundestag usw. zu präsen-<br />

bundesweiten Jugendbeteiligung zu<br />

Bundesebene in allen Bereichen der<br />

Wir wollen Jugendlichen aus dem<br />

tieren. Im weiteren Verlauf sollen die<br />

beschreiten.<br />

Politik einzubringen und zu beteili-<br />

gesamten Bundesgebiet, die Gelegen-<br />

Ministerien den Jugendlichen die<br />

gen. Der Name »Jugendkabinett«<br />

heit geben, ihre Vorstellungen in<br />

Möglichkeit einräumen, gemeinsam<br />

Allen Jugendlichen in Deutschland<br />

dient hier als Beschreibung des ge-<br />

allen Lebens- und Politikbereichen zu<br />

über ihre Vorstellungen zu diskutieren<br />

wird die Möglichkeit gegeben, sich<br />

samten Konzeptes. »Jugendkabinett«<br />

debattieren und auszuformulieren.<br />

und an der Umsetzung mitzuwirken.<br />

auf Bundesebene politisch zu enga-<br />

steht für eine Deutsche Jugendkon-<br />

Dabei ist es wichtig, dass dies ohne<br />

gieren. Dies wird durch das »Jugend-<br />

ferenz, die aus Jugendlichen zusam-<br />

eine Bindung zu Parteien, Verbänden<br />

Dieses Konzept soll keine starren<br />

kabinett« ohne eine zwangsläufige<br />

mengesetzt ist, die sich durch ihre<br />

etc. geschieht.<br />

Strukturen aufweisen/nicht institutio-<br />

Partei- oder sonstige Bindung ermög-<br />

inhaltliche Arbeit auf der jeweiligen<br />

nalisiert werden, sondern ein dynami-<br />

licht. Die inhaltliche Arbeit in allen<br />

Landesjugendkonferenz für die Deut-<br />

Die Umsetzung – oder zumindest die<br />

sches, bezüglich der Mitgestaltung<br />

Politikbereich steht hierbei klar im<br />

sche Jugendkonferenz qualifiziert<br />

Diskussion über die Umsetzung – der<br />

offenes, flexibles Jugendbeteiligungs-<br />

Vordergrund. Des Weiteren sollen die<br />

haben. Die Jugendlichen präsentieren<br />

Ideen von Jugendlichen mit den ent-<br />

modell darstellen. Eine jährliche<br />

Minister/Bundespolitiker darauf<br />

den Entscheidungsträgern die erar-<br />

sprechenden Politikern soll als weite-<br />

Wiederholung des Jugendkabinetts soll<br />

aufmerksam gemacht werden, dass<br />

beiteten Ergebnisse.<br />

res sehr wichtiges Ziel durch dieses<br />

gewährleisten, dass neue kreative Ein-<br />

Jugendliche nicht nur in der Jugend-<br />

Konzept ermöglicht werden.<br />

flüsse und inhaltliche Vorstellungen<br />

politik »reflektiert« werden dürfen.<br />

Eigene Ideen werden formuliert, dis-<br />

Stichwort: Die Jugendlichen ernst<br />

gegenüber der Bundespolitik präsen-<br />

Wir sind die Zukunft. Und die Zukunft<br />

kutiert und sollen zusammen mit den<br />

nehmen. Nicht nur gehört werden,<br />

tiert sowie ihr transparent gemacht<br />

betrifft alle Lebensbereiche – also das<br />

Verantwortlichen in den einzelnen<br />

sondern auch mitgestalten.<br />

werden. Nach dem »Jugendkabinett«<br />

gesamte Kabinett. Die Politiker haben<br />

Ministerien umgesetzt werden.<br />

sollen die Rahmenbedingungen für<br />

hier die Chance, die Interessen und<br />

Im Konzept des Jugendkabinetts sollen<br />

eine Weiterarbeit geschaffen werden.<br />

Vorstellungen der Jugendlichen ken-<br />

2. Beschreibung des Projektes<br />

16 Jugendkonferenzen auf Länder-<br />

nen zu lernen und mit den Jugend-<br />

Wir wollen Möglichkeiten zur Beteili-<br />

ebene abgehalten werden. Während<br />

3. Die Hauptziele<br />

lichen gemeinsam die Zukunft zu<br />

gung von Jugendlichen in der Politik<br />

dieser mehrtägigen Konferenzen<br />

Das Konzept »Jugendkabinett« soll<br />

diskutieren – ohne, dass die Vertretung<br />

schaffen. Hierbei steht die inhaltliche,<br />

sollen die inhaltlichen Vorstellungen<br />

Folgendes ermöglichen:<br />

einer Struktur im Vordergrund des<br />

themenbezogene Arbeit klar im<br />

der Jugendlichen zu landespolitischen<br />

Eigene Ideen werden formuliert,<br />

Handelns steht.


OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />

66 67<br />

><br />

Ich finde es sehr nett,<br />

dass ich an der 2. DJK<br />

teilnehmen konnte.<br />

Schwierig fand ich die<br />

Rahmenbedingungen. Leider<br />

ist nicht klar gewesen,<br />

welchen Stellenwert<br />

die<br />

Konferenz in<br />

der Politik<br />

hat. Ich habe<br />

aber das<br />

Gefühl, dass<br />

das Weißbuch<br />

super wichtig<br />

ist und dass<br />

die Diskussion<br />

sehr viel bei<br />

den TeilnehmerInnen<br />

bewirkt<br />

hat. Ich werde<br />

sehr viele<br />

Ideen mit nach<br />

Hause nehmen.<br />

Ich habe mich<br />

hier sehr wohl<br />

gefühlt und<br />

möchte mich<br />

für die Wärme<br />

und Herzlichkeit<br />

bedanken.<br />

Bastian T.<br />

Köhlen<br />

Ein wichtiger Punkt, den die (Jugend-)<br />

Politiker noch lernen müssen, ist,<br />

dass Jugendliche selbst an der<br />

Umsetzung ihrer Ideen beteiligt sein<br />

wollen. Dieses Ziel soll »Schritt für<br />

Schritt« in allen Politikbereichen<br />

umgesetzt werden.<br />

> Jugendbeteiligung<br />

4. Hintergrund<br />

Wir sind Jugendliche, die im Rahmen<br />

des »Prozesses zur Erstellung eines<br />

Europäischen Weißbuches zur Jugendpolitik«<br />

die Deutsche Jugendkonferenz<br />

im Mai 2000, eine Vorbereitungskonferenz<br />

für Paris, die Europäische<br />

Jugendkonferenz in Paris im Oktober<br />

2000 und beim Feedback am 24.<br />

November 2000 beim »Task Force-<br />

Treffen« zur europäischen Jugendpolitik<br />

im BMFSFJ beteiligt waren.<br />

Des Weiteren stützen sich unsere<br />

Überlegungen auf die Teilnahme am<br />

Treffen der Europäischen Jugendminister<br />

am 09. November 2000 in Brüssel<br />

und der Abschlusskonferenz der Weißbuchkonsultationen<br />

in Umea (Schweden)<br />

vom 16. bis 18. März 2001.<br />

Die guten inhaltlichen Ergebnisse der<br />

DJK (www.u26.de) motivieren, um<br />

diese Art der Beteiligung fortzusetzen.<br />

Die DJK war die Vorbereitung für die<br />

Europäische Jugendkonferenz – somit<br />

wurde auch ein Anreiz zur konstruktiven<br />

und gewissenhaften Arbeit und<br />

Diskussion geboten.<br />

Diese Erfahrungen veranlassten uns,<br />

während des »Pfingsttreffens zur<br />

<strong>JUGEND</strong>GREMIEN<br />

Jugendbeteiligung 2001« dieses<br />

Konzept für eine andere Art der<br />

Jugendbeteiligung innerhalb der<br />

Bundesrepublik Deutschland zu entwickeln<br />

und zu formulieren.<br />

Wir sind der Meinung, dass Jugendliche<br />

die besten Experten in ihren<br />

Belangen sind!<br />

5. Die Organisation und Finanzierung<br />

Die Jugendkonferenzen auf Landesebene/Bundesebene<br />

(»Jugendkabinett«)<br />

Dauer: mindestens fünf Tage<br />

Alter: 15 – 25 Jahre<br />

Voraussetzungen für die Teilnahme:<br />

- eine eigene Meinung<br />

- Interesse an inhaltlicher politischer<br />

Arbeit<br />

- inhaltliche Vorbereitung<br />

- eine kurze Bewerbung<br />

Organisation:<br />

- durch Jugendliche<br />

- unterstützt von Bestehenden Landes-<br />

und Bundesstrukturen<br />

Finanzierung:<br />

aus Landesmitteln/Bundesmitteln<br />

Formuliert von:<br />

Peter Böttcher, Matthias Böhning,<br />

Louisa Luckert, K. Johanna Muley,<br />

Manuela Paulick, Mark-Daniel Rentschler<br />

Einberufen hat:<br />

Mark Daniel Rentschler, Christoph<br />

Kimmerle<br />

Teilgenommen haben:<br />

Johanna Muley, Sophie Bleich, Karsten<br />

Dorges, Susanne Neefe, Christoph<br />

Kimmerle, Stephan Groschwitz, Eric<br />

Schley<br />

POLITISCHE FORDERUNGEN<br />

Hunger<br />

Was war?<br />

Findung einer Initiativgruppe zum<br />

Thema »Hummelstärkung – effektiv<br />

& real«.<br />

Essen, also das eigentliche Ziel der<br />

Gruppe.<br />

Theoretische Diskurse zu den<br />

Themen:<br />

• EU/<strong>Europa</strong> > Fazit: Wir sind gegen<br />

Wirtschaftsimperialismus.<br />

• Weißbuch (theoretisch) > Fazit:<br />

Es wurde noch ein bisschen klarer.<br />

• Tagesplanung > Fazit: Schauen wir<br />

mal, was die Workshops/Arbeitsphasen<br />

so bieten.<br />

• Geschichtsüberblick (KJHG/JWG) im<br />

Zusammenhang mit in der Verfassung<br />

verankerten Partizipationsmöglichkeiten<br />

seit der Weimarer Republik<br />

bis heute > Fazit: Wir sind gegen<br />

bespaßende Jugendkonferenzen.<br />

Einberufen hat:<br />

Karsten Dörges, Anja Heinke<br />

Teilgenommen haben:<br />

Eric Schley, Eva Ente, Anna Metzger,<br />

Stephan Groschwitz, Andreas Schwarz<br />

Querschnittspolitik<br />

Was war?<br />

Querschnittspolitik bedeutet: An allen<br />

Bereichen der Gesellschaft teilhaben<br />

können; Jugend-mainstreaming<br />

(Hürde zwischen Jugendlichen und<br />

Erwachsenen abbauen; Jugendliche<br />

sollen keine Exoten mehr sein,<br />

sondern normaler Bestandteil eines<br />

Entscheidungsprozesses); Transparenz<br />

gefordert (Beschlüsse und Forderungen<br />

verständlich aufbereiten);<br />

Jugend gehört die Zukunft;<br />

Forderungen:<br />

Abbau der »Hürde« zwischen Jugendlichen<br />

und Erwachsenen<br />

1. Information<br />

• »Sabine Christiansen« für Jugendliche<br />

• nicht abschreckende Informationsmittel,<br />

z.B. Jugendzeitungen<br />

• Diskussions-Chats<br />

• Möglichkeit zur Teilnahme an Maßnahmen<br />

der Erwachsenenbildung<br />

2. Geld<br />

• bei Veranstaltungen, Kongressen<br />

und Fortbildungen<br />

• »Nichtverdiener« unterstützen<br />

(finanziell)<br />

3. Sprache<br />

• »Jugenddolmetscher«<br />

Normalsprache Fachsprache<br />

4. Patenschaften<br />

• Politiker > Projekte (nicht Schirmherren)


OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />

68 69<br />

POLITISCHE FORDERUNGEN<br />

>Ich bin der Meinung, dass die 2. DJK ein echter<br />

Erfolg war. Dafür sind nicht zuletzt die Jugendlichen,<br />

sondern auch der Veranstalter Hans-Georg<br />

Wicke verantwortlich! Danke schön!<br />

Andreas Schäfer<br />

Forderungen:<br />

Erwachsenen-Partizipation<br />

Mahnruf an die Politik<br />

Veränderung der Grundsätze zur<br />

Jugendliche sollen effektiv in Entscheidungen<br />

aller Politikbereiche<br />

eingebunden werden.<br />

Was war?<br />

Problem:<br />

Was war?<br />

Aufforderung an alle Politiker, ihr<br />

Modernisierung öffentlichen Handelns<br />

Was war?<br />

1. Information<br />

Bei Erwachsenen gibt es ein Beteili-<br />

Verständnis von Demokratie zu über-<br />

1. Offenheit wird zu:<br />

• politische Konzepte müssen<br />

gungsdefizit<br />

denken. Denn Demokratie heißt<br />

Gegenseitigkeit. Jugendlichen muss Information über alle<br />

verständlich aufbereitet werden<br />

kritische Zusammenarbeit, um<br />

Politikbereiche der EU zugänglich sein (in geeigneter<br />

2. Anhörung<br />

Ziel:<br />

gemeinsame Ziele zu erreichen. Es<br />

Form); in gleicher Weise muss der EU Information über die<br />

• Anhörung von Jugendlichen als<br />

Jugendliche unterstützen Erwachsene<br />

muss eine Basis geben, auf der sach-<br />

Lebenswelten und Meinungen Jugendlicher zugänglich<br />

Experten in Jugendfragen<br />

in der stärkeren Beteiligung an ihrer<br />

politische Zusammenarbeit gewähr-<br />

sein.<br />

• Meinungsumfragen in Schulen, die<br />

Umwelt<br />

leistet ist und funktioniert. Ursache<br />

2. Partizipation:<br />

vorgestellt werden<br />

ist, dass wichtige Ziele und Projekte<br />

Alle Ebenen (europäisch, national, lokal) verpflichten sich,<br />

3. Einbindung<br />

Weg:<br />

durch Wahlpolitik zerstört oder<br />

die Jugendlichen zu konsultieren und sie in alle Entschei-<br />

• Jugendrat in jedem Ministerium<br />

Beteiligungskampagnen für<br />

gehemmt werden, die im Sinne aller<br />

dungen sowie ganz allgemein in das Leben ihrer Gemein-<br />

(12 Leute) > freiwillige Wahlen<br />

Erwachsene<br />

so schnell und effektiv wie möglich<br />

schaft einzubeziehen. Die Jugendlichen haben Vorstellun-<br />

• jede Entscheidung muss mit dem<br />

• politische Bildung für Erwachsene<br />

zusammen realisiert werden müssen.<br />

gen und Ideen zu einem gemeinsamen <strong>Europa</strong>.<br />

Jugendministerium gegengecheckt<br />

• Jugendliche studieren die<br />

Wir fordern kritische und produktive<br />

Diesen Vorstellungen und Ideen muss Raum zur Umset-<br />

werden<br />

erwachsene Lebenswelt<br />

Zusammenarbeit, keine Hasstiraden<br />

zung und Weiterentwicklung gegeben werden, um europäi-<br />

• Ministerium muss die Meinung und<br />

Sicht der Jugendlichen erfragen und<br />

Einberufen hat:<br />

und gegenseitige Deformierung. Die<br />

Lösung der gemeinsamen Probleme<br />

sche Zukunft aktiv zu gestalten.<br />

3. Verantwortlichkeit:<br />

wiedergeben<br />

Einberufen hat:<br />

Jona Hölderle<br />

Teilgenommen haben:<br />

Arne Baltissen, u. a.<br />

muss immer im Vordergrund stehen,<br />

nicht die Ausdehnung des eigenen<br />

Machtbereiches.<br />

Es muss eine strukturierte Form ...]<br />

Diese Form muss transparent sein<br />

4. Entschlossenheit/Verbindlichkeit:<br />

Katrin Hünemörder<br />

Teilgenommen haben:<br />

Einberufen hat:<br />

EU, Nationen, Länder und Kommunen<br />

tragen die Entscheidungen und<br />

Dominique Hitz, Sandra Elend,<br />

Arne Baltissen, Mike Schneider,<br />

Robin Krause<br />

Teilgenommen haben: k. A.*<br />

verpflichten sich diese umzusetzen.<br />

Sollte dies nicht gelingen, liegt die<br />

Thomas Jensch, Jona Hölderle, Simon<br />

Sorgfaltspflicht bei der nächsthöheren<br />

Hillmann, Peter Böttcher, Laura de<br />

Ebene.<br />

Paz, Lidia de Paz<br />

• Die Punkte Effektivität und Kohärenz<br />

werden gestrichen.<br />

Einberufen hat: k. A.*<br />

Teilgenommen haben:<br />

Kathrin Groth, Christin Müller,<br />

Claudia Möller, Bastian T. Köhlen,<br />

Pia Schanne, Johannes Kimmerle,<br />

Elisabeth Petereit, Katrin Hünemörder,<br />

Martina Sauermann, Friederike<br />

Ditzen, Celia Vogel


OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />

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71<br />

POLITISCHE FORDERUNGEN<br />

... aus »farbspiele?«:<br />

Alle sprechen über<br />

die Jugend<br />

BILDUNG IST VIEL MEHR<br />

ALS WISSEN<br />

Wahlalter senken<br />

Wie funktioniert Jugend-<br />

Studienbuch »Freizeitaktivitäten«<br />

Anerkennung des Ehrenamtes<br />

Was war?<br />

Pro<br />

politik? Eine kleine Einführung.<br />

von Ulf Glöckner<br />

– auch für Deutschland?<br />

Was war?<br />

Was war?<br />

Forderungen:<br />

• Wählen ist ein Grundrecht –<br />

Überall, wie auch hier in Weimar<br />

PRO-Argumente Studienbuch:<br />

• Bekanntmachung des »Beiblatts zum Zeugnis« durch<br />

Widerspruch im BG<br />

auf der 2. Deutschen Jugendkon-<br />

• Anerkennung ehrenamtlichen Enga-<br />

Flyer, Plakate, Informationsveranstaltungen und Internet<br />

• selbstständige Jugend<br />

ferenz, wird in Arbeitsgruppen<br />

gements/nichtformaler Bildung<br />

(vielleicht auch Fernsehen) in Schulen, Universitäten<br />

• Demokratie<br />

zum Thema diskutiert, werden<br />

• Motivation zum Ehrenamt<br />

> länderübergreifend<br />

• frühzeitige Einbindung von<br />

Programme durchgeführt, Sachver-<br />

• zeigt Schlüsselqualifikationen auf<br />

• Bekanntmachung der Jugendleitercard > Nutzungs-<br />

Jugendlichen<br />

ständige befragt und Forschungs-<br />

(»soft skills«) > hilft bei Einstieg<br />

möglichkeit vergrößern; Vergünstigungen (Mobilität...)<br />

• Politiker müssten sich mehr um<br />

vorhaben gefördert. Verantwortlich<br />

in Beruf<br />

Berücksichtigung und Anerkennung des Ehrenamtes<br />

die Jugend bemühen<br />

für diese Veranstaltungen ist das<br />

• Jugendliche werden angeregt, sich<br />

im Weißbuch<br />

Bundesministerium für Familie,<br />

Aktivitäten auch bestätigen zu lassen<br />

• Ausbau von »Freiwilligen Zentralen« > vgl. Infopoints<br />

Contra<br />

Senioren, Frauen und Jugend. Aber<br />

für Jugendliche in Frankreich<br />

• Jugendliche sind schlecht informiert<br />

wie werden die Resultate dieser<br />

Wie soll es aussehen?<br />

• Garantie der Leistungen des Landesjugendplanes<br />

• Jugendliche sind manipulierbar/<br />

Engagements umgesetzt? Nicht in<br />

verschiedene Kategorien:<br />

> Kostendeckung<br />

beeinflussbar (Medien/Eltern)<br />

erster Linie durch jugendbezogene<br />

• (langfristige) ehrenamtliche Tätig-<br />

• Entbürokratisierung der Freistellung von der Arbeit<br />

• Extreme Parteien könnten an Stärke<br />

Gesetze. Die legislative Arbeit<br />

keiten (z. B. Ämter, EFD)<br />

für ehrenamtliche Tätigkeiten<br />

gewinnen<br />

beschränkt sich im Großteil auf die<br />

• Teilnahme an Fortbildungen<br />

• Förderung der Ausweitung des rechtliches Schutzes<br />

federführende Betreuung bestehen-<br />

(Workshops, Seminare etc.)<br />

der Freiwilligenarbeit auch auf das Ehrenamt<br />

Bis zum Ende waren wir uns uneinig.<br />

Vom Wahlalter 0 Jahre bis 18 Jahre<br />

der Bundesgesetze, wie zum Beispiel<br />

das Gesetz zum Schutz der<br />

• Aktivitäten (z. B. Sportgruppe,<br />

Musikunterricht)<br />

Einberufen hat:<br />

waren alle Meinungen vertreten.<br />

Einberufen hat:<br />

Jugend in der Öffentlichkeit. Gesetze,<br />

die Interessen von Jugendlichen<br />

betreffen, werden also oftmals in<br />

• DIN A4 ausformulierte Bewertung<br />

der Bestätigung, lose Blätter<br />

Problem:<br />

Jeannette Werner<br />

Teilgenommen haben:<br />

Ragnhild Hoel, Sandra Hümer,<br />

Bastian T. Köhler<br />

Teilgenommen haben:<br />

anderen Bundesressorts erarbeitet.<br />

Die Ergebnisse der Diskussionen<br />

Wer ist autorisiert, die Aktivitäten zu<br />

bewerten und zu bestätigen?<br />

Pia Lünstroth, Sarah Nieber, Kathrin<br />

Frewell, Florian Ammerich, Carmen<br />

Heiko Koch, Martin Warland, Laura<br />

um BaföG oder Studiengebühren<br />

Wichtig:<br />

Bender, Jennifer Wickord<br />

Tilindyte, Gretje Treiber, Steffan<br />

muss z. B. das Bildungsministerium<br />

Wirtschaft (Arbeitgeberverbände etc.)<br />

Goschwitz<br />

aufnehmen. Das Jugendministerium<br />

müssen das Studienbuch anerkennen<br />

versteht seine Arbeit vor diesem<br />

Weitere Schritte zur Umsetzung:<br />

Hintergrund als Querschnittsaufgabe.<br />

• Projektgruppe bilden<br />

Der Kontakt zu anderen Bundesres-<br />

• mit »Nuortenakatemia« in Kontakt<br />

sorts, den Ländern und Gemeinden<br />

soll gewahrt werden. Das Bundesju-<br />

treten (über Erfahrungen in Finnland<br />

informieren)<br />

Einberufen hat:<br />

gendministerium arbeitet also weniger<br />

gesetzgebend, als fördernd und<br />

• Projekt an DBJR herantragen<br />

• Projekt dem BMFSFJ vorstellen<br />

Franziska Seel<br />

Teilgenommen haben:<br />

moderierend.<br />

• ansprechen: IHK, Industrieverbände,<br />

Kathrin Frewell, Hannah Vadas,<br />

Kirche, Gewerkschaften, Arbeit-<br />

Dennis Radtke, Julia Straub, Kathrin<br />

geberverbände etc.<br />

Groth, Tim Gemkow, Pia Schanne


OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />

72<br />

73<br />

ANMERKUNGEN ZUM DEUTSCHEN<br />

BILDUNGSSYSTEM<br />

Schulung von SchülerInnenvertretungen und<br />

Bewertung und Kontrolle von<br />

Bildungsbasis (1)<br />

• internationaler Kontakt zwischen<br />

Jugendparlamenten<br />

Lehrern/Professoren<br />

(Freitag, 14.00 Uhr)<br />

Schulen fördern<br />

• Qualitätskontrollen von Lehrern und<br />

Was war?<br />

Was war?<br />

Was war?<br />

Professoren (jährlich!)<br />

Was?<br />

• Bewertungen von Lehrern/Professo-<br />

Überlegung: Um europaweite Bil-<br />

- bis ans Ende des Lehrerdaseins<br />

Wirkungsvolle Partizipation ist untrennbar mit der Entwicklung<br />

ren durch Schüler/Studenten (alle)<br />

dungsbasis zu schaffen: erst einmal<br />

- Beurteilung schreiben > Konse-<br />

von Kompetenzen im Bereich Rhetorik, Kommunikation,<br />

> einheitliche Fragebögen, die von<br />

in Deutschland selbst organisieren!!!<br />

quenzen durchsetzen<br />

Rechtsgrundlagen, Öffentlichkeitsarbeit und Moderation ver-<br />

Experten aus Wissenschaft und<br />

> Schaffung einer Deutschen einheit-<br />

- Schülerumfragen zu Lehrern/Pro-<br />

bunden (Beispiele).<br />

Schülern entworfen wurden (regel-<br />

lichen Bildungsbasis, um dann mit<br />

fessoren<br />

mäßige Befragung)<br />

<strong>Europa</strong>-Bildung »Mit-gehen« zu können<br />

> Beamtentum im Lehrerberuf über-<br />

Wir fordern Qualitätsstandards und eine bessere Organisation<br />

• Schaffung eines unabhängigen Gre-<br />

arbeiten/einschränken!!!<br />

sowie den deutlichen Ausbau von Schulungsangeboten für<br />

miums, bestehend aus Schülern,<br />

1. Schulsystem: unser Vorschlag!<br />

• Anerkennung von Lehrern mit Lehr-<br />

SV-Mitglieder und Jugendparlamentarier. Es soll einen Anspruch<br />

Eltern, Lehrern, Fachwissenschaft-<br />

• bundesweites Zentralabitur<br />

amt-Abschluss in jedem Bundesland<br />

auf eine Schulung geben, die mehrtätig ist.<br />

lern > soll über Konsequenzen im<br />

• Unterschied zwischen Abendschula-<br />

> Niveau-Angleich<br />

Zuge der Bewertungen entscheiden<br />

bi und Schulabi machen!<br />

Wieso?<br />

• Stärkung der SV/SMV bzw. Fach-<br />

• Schulzeiteinigung auf zwölf Jahre<br />

> entsprechende Lehrerausbildung<br />

Stärkere und effektivere Beteiligung,<br />

schaften für reales Mitspracherecht<br />

mit Umschreibung der Lehrpläne<br />

Chancengleichheit soll erreicht werden.<br />

• Zusammenarbeit des Gremiums mit<br />

> deutsche Schulabgänger jünger/<br />

2. Bildungsbasis <strong>Europa</strong>-weit:<br />

SV/Fachschaften<br />

gleich alt<br />

• 1. Fortschritte: Bachelor/Master ><br />

Wie?<br />

• Konsequenzen der Bewertungen:<br />

• in allen Bundesländern:<br />

BRAVO! > Mobilität zwischen Unis<br />

SV: Schulung auf Landesebene durch<br />

> spezielle Fortbildungen, Lohn-<br />

a) Grundschule: 1. – 5. Klasse ><br />

in <strong>Europa</strong><br />

schulexterne Kräfte. Einbezug Ex-<br />

kürzungen, Kündigung<br />

GrundschullehrerIn schreibt Zeugnis<br />

• wir fordern: Anerkennung von<br />

Aktiver. Qualifikation zur Weitergabe<br />

• Abschaffung der Verbeamtung?<br />

+ Empfehlung mit Nachdruck für<br />

verschiedenen Diplomen, z. B. Fach-<br />

innerhalb der Schule (z. B. Zwölft-<br />

best. Schüler für weiteren Schulweg:<br />

hochschulen Deutschland (ECTS)<br />

klässler > Siebtklässler). Auch Ver-<br />

Fortbildung:<br />

b) Hauptschule oder Realschule<br />

> Anrechnung von Studienleistung<br />

trauenslehrer müssen geschult werden.<br />

• Didaktik, neue Medien, Fachent-<br />

oder Gymnasium! (Wegfall der<br />

> Chancengleichheit! Mobilität!<br />

wicklung, Ausbildung von demo-<br />

Gesamtschule)<br />

Europäische Integration!<br />

Bei Jugendparlamenten muss die<br />

kratischem Bewusstsein, Aufklä-<br />

• in Grundschule: Einführung von<br />

• Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeit<br />

Schulung in den Kosten von Anfang<br />

rung über SV-Arbeit<br />

zwei Fremdsprachen: 3. Klasse,<br />

in Beziehung zu Osteuropa gleichstel-<br />

an mit einkalkuliert werden. Außer-<br />

• mehr Kontrolle von Dozenten an<br />

5. Klasse: Entscheidung für Sprach-<br />

len (z.B. Problem: Medizinabschluss<br />

demist regionale Vernetzung und<br />

Universitäten<br />

angebot liegt bei den Schulen<br />

aus Osteuropa wird in Deutschland<br />

Praxisaustausch notwendig. Es muss<br />

Literatur zur SV-Arbeit bzw. Jupas<br />

Einberufen hat:<br />

• Klassenstärke: höchstens 20 Schüler<br />

zwei Praktika à drei Wochen<br />

nicht gleichwertig anerkannt!)<br />

geben.<br />

Einberufen hat:<br />

Katja Benemann, Annika Rolf<br />

Teilgenommen haben:<br />

Jonas Schramm, Christina Peters,<br />

(8. Klasse/11. Klasse)<br />

- von Schülern frei wählbar<br />

- Praktikumsmappe ist zu erstellen<br />

Einberufen hat: k. A.*<br />

Teilgenommen haben:<br />

Juliane Wernicke, Oliver Wernersbach,<br />

Christian Edom<br />

Teilgenommen haben:<br />

Jan Thorbecke, Melanie Hanisch,<br />

Franzi Luhn, Monika Reichelt,<br />

- diese sind neben gewöhnlicher<br />

Bewerbung an Uni/Ausbildungs-<br />

Claudia Möller, Daniel Lange,<br />

Claus Becker, Anne Russig, Patricia<br />

Martin Warland, Stephan Weger,<br />

Thomas Hämpel, Friederike Ditzen,<br />

platz weitere beiliegende vorzuzei-<br />

Geuther, Johanna Brandt, Mario Weiss,<br />

Margarete Jacob, Jonas Schramm<br />

Christin Müller, Kattrin Glöckler<br />

gende Belege!<br />

Kira Kaslack


OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />

74<br />

75<br />

>Hallo,<br />

vielen Dank<br />

für die gut<br />

organisierten<br />

und sehr spannenden<br />

Tage<br />

in Weimar!<br />

Von dieser<br />

2. DJK werde<br />

ich viel mitnehmen<br />

können,<br />

um mich auch<br />

weiterhin in<br />

die politische<br />

und gesellschaftliche<br />

Arbeit einbringen<br />

zu<br />

können.<br />

Johannes<br />

Steenpaß<br />

Förderungsmöglichkeiten<br />

für Studium und Ausbildung<br />

in und aus <strong>Europa</strong><br />

Was war?<br />

Meinungen:<br />

• zu viele Hürden (Behörden etc.)<br />

• fehlende Förderungsmöglichkeiten<br />

für Vollstudium im Ausland<br />

• fehlende Anerkennung von<br />

Abschlüssen<br />

• Aufenthaltsgenehmigung ...<br />

• fehlende Flexibilität; Widerspruch:<br />

Mobilität gefordert, aber kaum<br />

umsetzbar<br />

• fehlende Information<br />

• außerhalb fester Ausbildungsstrukturen<br />

kaum Unterstützung von Auslandsaufenthalten<br />

(Praktika etc.)<br />

• fehlende einheitliche Strukturen<br />

(Aufnahmekriterien etc.)<br />

Forderungen:<br />

• Stipendienprogramme für Vollstudium<br />

in <strong>Europa</strong><br />

• Angleichung/Anerkennung von<br />

Abschlüssen<br />

• einheitliche Kriterien (Aufnahme,<br />

Sprachtests, Anmeldungsfristen<br />

etc.)<br />

• deutliche Aufwertung von sozialen<br />

Kompetenzen bei Studienplatz- und<br />

Ausbildungsplatzvergabe (nicht nur<br />

NC, sondern auch Persönlichkeit!)<br />

• Abbau von bürokratischen Hürden<br />

(Aufenthaltsregelungen u. ä.)<br />

• weiteres Angebot an Finanzierungsmöglichkeiten<br />

• Flexibilität: Anerkennung von einzelnen<br />

Semestern im Ausland<br />

ANMERKUNGEN ZUM DEUTSCHEN<br />

BILDUNGSSYSTEM<br />

• Mobilität: Interesse wecken, Anreize<br />

schaffen, mehr Studenten ins<br />

Ausland schicken, mehr Partnerschaften<br />

zwischen Universitäten!!<br />

• außerhalb fester Ausbildungsstrukturen<br />

Unterstützung von Aufenthalten<br />

(Praktika, Trainee-Programme)<br />

• Transparenz<br />

• Informationen:<br />

- Bündelung<br />

- Überschaubarkeit z.B. durch Schule<br />

- Informationszentren und andere<br />

öffentliche Einrichtungen<br />

- bessere individuelle Beratung<br />

- stärkere Vernetzung von<br />

involvierten Institutionen<br />

Einberufen hat:<br />

Laura Tilindyte<br />

Teilgenommen haben:<br />

Julia Straub, Hannah Vadas, Regine<br />

Hornung, Hanna Mössner, Nike<br />

Landsberg, Patricia Geuther, Lara Peter<br />

Das deutsche Bildungssystem<br />

Was war?<br />

Probleme:<br />

• hohes Abschlussalter<br />

• Struktur > soziale Ungleichheit/<br />

mangelnde Chancengleichheit<br />

• Unpersönlichkeit von Schule<br />

• unmotivierte/unqualifizierte<br />

Lehrer/fehlende Fortbildung<br />

• mangelnde Mitbestimmung durch<br />

Schüler<br />

• Evaluierung nicht vorhanden<br />

• keine Vermittlung von Lebenskompetenz/Schlüsselqualifikationen<br />

Lösungen:<br />

• Persönlichkeitsbildung in Kita<br />

(Demokratie-Kindergarten) und<br />

Grundschule, mehr Koordination/<br />

Koordination zwischen Schulformen/Uni<br />

etc.<br />

• kleine Klassen, reformierte Lehrmethoden,<br />

fächerübergreifend,<br />

praxisnah, offenes Schulsystem<br />

(Pflichtpraktika), Öffnung von<br />

Schule > freie Träger in Schule<br />

• Autonomie von Schule<br />

• flexible Lehrpläne<br />

• lebenslanges Lernen<br />

• offenes Schulsystem (Einbindung<br />

von Experten)<br />

• Unterstützung und Förderung der<br />

außerschulischen Jugendbildung<br />

(Anerkennung)<br />

Einberufen hat:<br />

Celia Vogel, Regine Hornung<br />

Teilgenommen haben:<br />

Hakan Tosuner, Monika Reichelt,<br />

GLEICHE CHANCEN FÜR<br />

DICH UND MICH –<br />

WIR NEHMEN INTEGRATION ERNST<br />

Jugendarbeitslosigkeit<br />

Was war?<br />

Kontrollierte und ausgewähltere Aufteilung der Gelder<br />

für Arbeitsmarktpolitik.<br />

ABM<br />

Forderungen:<br />

• sinnvollere Verteilung von ABM-Maßnahmen (Auswahl<br />

der Stellen nach Beruf, Interessen > besseres Mitspracherecht<br />

des Arbeitslosen bei der Auswahl)<br />

• Kontrolle, ob die Gelder auch genutzt werden und<br />

an den richtigen Stellen ankommen (zum Beispiel für<br />

Materialien, Werkzeuge, ...)<br />

• Möglichkeit in Betrieben eine ABM zu machen, wo<br />

man die Chance hat, auch fest eingestellt zu werden<br />

Umschulungen/Weiterbildungen:<br />

Forderungen:<br />

• Ausbildung sollte tiefgründiger und der normalen<br />

betrieblichen Ausbildung gleichgestellt werden<br />

> inhaltlich (eventuell zwei Jahre dauern)<br />

• Eingangsvoraussetzung sollte eine Bewerbung mit<br />

Gespräch und eventuell Motivationstest sein<br />

Arbeitsämter:<br />

• qualifizierteres und motivierteres Personal<br />

• transparentere und anschaulichere Beratung<br />

Einberufen hat:<br />

Judith Andrich, Anja Haupt<br />

Teilgenommen haben:<br />

Dennis Radtke, Claudia Möller, Regine Hornung,<br />

Sybille Schmid<br />

Katrin Hünemörder, Kathrin Frewell,<br />

Anna Metzger, Robin Krause, Michael<br />

Wamposzyc, Elisabeth Petereit,<br />

Martina Sauermann


OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />

76<br />

77<br />

BEKÄMPFUNG VON<br />

RASSISMUS<br />

... aus »farbspiele?«:<br />

Keine Quotenkinder<br />

Bekämpfung des Rassismus<br />

Bekämpfung des Rassismus<br />

(Fortsetzung der Debatte über<br />

Was war?<br />

Rassismus)<br />

Feststellungen:<br />

1. Es liegt in der Natur des Menschen, Angst vor allem Was war?<br />

Fremden zu haben.<br />

Forderung II:<br />

2. Daraus resultieren Vorurteile gegen Andersdenkende/ • kontinuierlicher Bildungsweg zur<br />

-aussehende/Angehörige anderer sozialer Gruppen.<br />

Bekämpfung der Vorurteile gegenüber<br />

Minderheiten:<br />

3. All dies sind Formen des Rassismus.<br />

> Änderung problematischer Inhalte<br />

Forderungen:<br />

in Schulbüchern bezüglich diskriminierender<br />

Darstellungen<br />

1. Abbau der Vorurteile schon während der frühen Sozialisation.<br />

> Teilnahme an Exkursionen zum<br />

2. Bessere Ausbildung von PädagogInnen (Ki-Ga-ErzieherInnen,<br />

LehrerInnen) > bessere Sensibilisierung bezüglich Schulen<br />

Kennenlernen anderer Kulturen in<br />

dieser Problematik.<br />

> attraktivere Austauschangebote<br />

3. Etablierung eines allgemeinen integrativen Schulsystems, für junge Leute<br />

unterstützend dazu:<br />

> einheitlicher Unterricht in Bezug<br />

- Einbeziehung der Medien und der Öffentlichkeit<br />

auf die Weltgeschichte, der das Ziel<br />

- Förderung von Austausch- und Begegnungsmaßnahmen hat, jedem Schüler die zusammengefasste<br />

(nicht verfälschte!)<br />

- kontinuierliche Beschäftigung mit der Thematik in allen<br />

Bereichen des öffentlichen Lebens<br />

Geschichte der einzelnen Länder der<br />

Welt nahe zu bringen<br />

Einberufen hat:<br />

> Schulen auffordern, Projekte<br />

Hông Diêp Ngnyen, Christoph Rath<br />

gegen Rassismus zu planen und<br />

Teilgenommen haben:<br />

vorzustellen<br />

viele nette, interessierte und engagierte Menschen<br />

• Vorurteile gegenüber fremden Kulturen<br />

durch Teamgeist mit sportlichem<br />

Hintergrund verdrängen > Integrationsarbeit!<br />

• PolitikerInnen auffordern, dass die Politik Projekte gegen Rassismus<br />

stark unterstützt, so dass das Thema in den Mittelpunkt gerückt wird!<br />

Einberufen hat:<br />

Hông Diep Nguyên, Christoph Rath<br />

Teilgenommen haben:<br />

Nicole Dathe, Gezginci Muharrem, Anja Neeland, Hanna Katthöver,<br />

Anne-Gisele Nimbona, Dominique Hitz, Katharina Gröber, Ragnhild<br />

Hoel, Gero Boss, Aiko Schulte, Cindy Rothbauer, Sandra Barthel, Juliane<br />

Haag, Sebastian Sooth, Manfred Böring<br />

Mwangi und Mohamad haben’s<br />

schwer in Deutschland,<br />

leben in einer Gegend, in<br />

der rechtsextreme Übergriffe<br />

fast zum Alltag<br />

gehören. Im EU-Weißbuch<br />

sehen sie ihre Hoffnungen:<br />

auf Chancengleichheit,<br />

Offenheit und Toleranz.<br />

von Maximilian Kall<br />

le Komponente – die der sozialen<br />

Gerechtigkeit. »Ich kann in<br />

Deutschland dieselbe Schule besuchen<br />

wie ein deutscher Jugendlicher,<br />

dieselbe oder möglicherweise<br />

eine bessere Ausbildung<br />

haben, und wenn ich einen Job<br />

suche, wird der Deutsche vorgezogen.<br />

Erstmal sollen die Deutschen<br />

ran«, erklärt der Zehntklässler.<br />

»Da gibt es keine Gerechtigkeit.«<br />

Fürchterlich bürokratisch verklausuliert<br />

klingt’s, wenn Beamte von Ver-<br />

Nein, in Deutschland sei er nicht<br />

Es klingt, als habe er resigniert.<br />

teilungsschlüsseln reden. Gemeint glücklich, sagt Mwangi. Im Umgang<br />

sind hier Auflagen des Bundesjugendministeriums:<br />

Verschiedene<br />

schen die Schlimmsten in <strong>Europa</strong>.<br />

mit Ausländern seien die Deut-<br />

Regionen, Altersgruppen und gesellschaftlich-soziale<br />

Hintergründe müs-<br />

»Ich bin mit einem Kumpel unter-<br />

Ein noch fast harmloses Beispiel:<br />

sen sich auf der Konferenz wieder wegs, möchte von jemandem auf<br />

finden. »Es ist schwierig, die ganze der Straße Feuer und höre mir an<br />

Bandbreite der deutschen Jugend einzubinden«,<br />

sagt Hans-Georg Wicke, der Gesamtschüler aus Fürsten-<br />

›Verpiss Dich, Du Penner‹ «, erzählt<br />

Leiter der Deutschen Agentur <strong>JUGEND</strong> walde.<br />

von <strong>JUGEND</strong> für <strong>Europa</strong> und Organisator<br />

der 2. Deutschen Jugendkonferenz.<br />

»Wir haben uns bemüht speziell ten«<br />

»Wir sind nicht verschiedene Plane-<br />

Minderheitengruppen anzusprechen«,<br />

erklärt Wicke. Haupt- und Realschüler Über ein Forum in Strausberg bei<br />

oder Jugendliche mit nicht-deutschem Berlin hat der 18-Jährige vom EU-<br />

Hintergrund seien nicht in den normalen<br />

Kontingenten organisiert. Die<br />

was hatte ich mitbekommen, hier<br />

Weißbuch erfahren. »Ein bisschen<br />

müsse man gesondert ansprechen.<br />

in Weimar habe ich aber erst verstanden,<br />

worum’s eigentlich geht«,<br />

Ergebnis: Von insgesamt rund 200<br />

Konferenzteilnehmern sind 14 Migrantenkinder<br />

und etwa 20 Haupt- und Real-<br />

meint Mwangi. Er wolle Kontakt zu<br />

schüler sind nach Weimar gekommen.<br />

perfekte<br />

Mwangi kommt aus China. Heute lebt er >Eine<br />

Organisation kann<br />

mit seiner Familie in Berlin-Fürstenwalde.<br />

so entspannend<br />

Das europäische Weißbuch zur Jugendpolitik<br />

hat für den 18-Jährigen eine speziel-<br />

Simon<br />

sein...Respekt!<br />

Hillmann


OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />

78<br />

79<br />

DROGENPOLITIK<br />

CHANCENGLEICHHEIT<br />

Fortsetzung...<br />

Vernünftige und ehrliche Drogen-<br />

Drogenprävention<br />

Wie kann Chancengleichheit praktiziert werden?<br />

jungen Leuten, mit möglichst<br />

vielen sprechen, sich informieren<br />

über Projekte für Chancengleich-<br />

politik in <strong>Europa</strong><br />

Was war?<br />

Was war?<br />

Erläuterung der Thematik. Es wurden<br />

Was war?<br />

Chancengleichheit wird als selbstverständliches Ziel<br />

heit und gegen Rassismus.<br />

• Vorstellung der Anwesenden<br />

folgende Forderungen für eine sinn-<br />

propagiert, ... aber ... Chancenungleichheit in Bildung,<br />

Hoffnung zieht Mwangi aus einem<br />

• Einführung in die Thematik durch<br />

volle Drogenprävention aufgestellt:<br />

Beschäftigung, Wehrdienst, (Politik, Familie)<br />

europäischen Dialog zwischen<br />

die Moderatoren und Darstellung<br />

1. Bildung:<br />

Jugendlichen mit den verschieden-<br />

der derzeit praktizierten Drogen-<br />

• Beratung durch neutrale Institutionen<br />

• Ungleichheit durch: Lernschwäche, Finanzierung<br />

sten sozialen Hintergründen und<br />

politik in Deutschland<br />

• regelmäßige Drogenpräventionstage<br />

(Nachhilfe), unterschiedliche soziale Schichten<br />

verknüpft sie – etwas pathetisch –<br />

• Allgemeiner Gedanken-, Meinungs-<br />

(mindestens einmal pro Schuljahr<br />

• Ausgleich durch: staatlich geförderte spezielle<br />

mit seinem persönlichen Schicksal.<br />

und Erfahrungsaustausch<br />

und Klasse)<br />

Therapien, Nachmittagsbetreuung (Hort)<br />

»Was wir in <strong>Europa</strong> schaffen, müs-<br />

• Festlegung der einheitlichen Wün-<br />

• verpflichtende regelmäßige Weiter-<br />

> die Chance haben viel auszuprobieren und Sport,<br />

sen wir irgendwann auch über<br />

sche und Forderungen der Beteiligten<br />

bildung für Menschen, die mit<br />

Musik etc. zu praktizieren<br />

<strong>Europa</strong> hinaus anpacken. Wir sind<br />

• Diskussion über das endgültig<br />

Jugendlichen arbeiten<br />

»Förderung des ‘unmusikalischen’ Kindes«?<br />

nicht verschiedene Planeten, wir<br />

erwünschte Ziel in der Drogenpolitik<br />

• objektive Substanzinformationen<br />

> Frauen mit Kindern haben so die Möglichkeit ihren<br />

sind eine Welt.«<br />

• Einteilung der Forderungen in drei<br />

(auch von staatlicher Seite)<br />

Beruf auszuüben (ehrenamtlich tätige Eltern können<br />

Mohamad ist vor eineinhalb Jahren<br />

Bereiche:<br />

• Präventionsprogramme und Präven-<br />

Mensa, Freizeitaktivität ermöglichen, auch EVS > in<br />

mit seiner Familie aus Afghanistan<br />

1. Neutrale, wissenschaftlich-medi-<br />

tion direkt in der Szene<br />

Nürtlingen klappt’s!!)<br />

geflohen. Der 15-Jährige ist zusam-<br />

zinisch belegte Aufklärung über ver-<br />

• Beachtung neuester wissenschaft-<br />

2. Beschäftigung<br />

men mit Mwangi nach Weimar<br />

schiedenste Drogen in allen Schich-<br />

licher Erkenntnisse<br />

• hauptsächlich Unterschiede in Gehalt und Perspekti-<br />

gekommen. Er ist mehrfach Opfer<br />

ten und Bereichen der Bevölkerung<br />

• Zulassung von »Drug-checking«<br />

ven bei Männern und Frauen. »Die Frauen kriegen ja<br />

von Neonazi-Übergriffen geworden,<br />

2. Drogen mit weichem Konsum-<br />

(chemische Analyse der Substanzen,<br />

sowieso sofort Kinder!«<br />

wurde zusammengeschlagen, ist<br />

muster legalisieren, allgemeinen<br />

um Gesundheitsgefahren zu ver-<br />

> (jungen) Frauen muss es ermöglicht werden, neben<br />

geflohen. »Rassismus muss endlich<br />

Drogengebrauch und dessen Verfol-<br />

mindern)<br />

Kindererziehung den Beruf auszuüben!!<br />

raus aus den Köpfen«, sagt<br />

Mohamad. Auch er besucht eine<br />

gung liberalisieren<br />

3. Endgültiges Ziel: Allgemeine,<br />

Einberufen hat:<br />

> Quoten in der Politik (wie in Frankreich) sind<br />

langfristig vielleicht okay!<br />

Gesamtschule in Fürstenwalde.<br />

»Fürstenwalde ist schlimm, wenn<br />

freie Drogenabgabe in Drogenfachgeschäften<br />

mit ähnlichen Auflagen<br />

Melanie Quatz<br />

Teilgenommen haben:<br />

3. Wehrdienst<br />

»Freiwilligendienst« als Zwang (!) für alle > dagegen<br />

ich in Berlin bin, habe ich nicht<br />

wie Verkauf von Medikamenten<br />

Marc Spies, Sebastian Crusius,<br />

spricht: BRD-Jugendliche sind zu alt, wenn sie die Aus-<br />

solche Angst«, meint er. Die<br />

Deutsche Jugendkonferenz wecke<br />

Einberufen hat:<br />

Gezginci Muharrem, Andreas Schäfer,<br />

Karina Franz, Regina Stoppel, Regine<br />

bildung beendet haben.<br />

Hoffnung bei ihm, dass man etwas<br />

tun könne – durch einen Dialog,<br />

durchs miteinander in Kontakt<br />

Maria Kielholz, Melanie Quatz<br />

Teilgenommen haben:<br />

Claudia Möller , Vivian Dehn, Andrea<br />

Hornung, Christoph Rath, Stefanie<br />

Henecke, Paul Prasser, Gretje Treiber,<br />

Maria Kielholz<br />

... viel zu wenig Zeit!!!<br />

Einberufen hat:<br />

kommen. »Das Weißbuch ist<br />

Zukunft«, erklärt Mohamad. Ob es<br />

Strube, Anja Haupt, Paul Prasser, Kira<br />

Kaslack, Björn Gröger, André Berlage,<br />

Leila Sen<br />

Teilgenommen haben:<br />

für ihn in Deutschland eine<br />

Joachim Kreutzer, Manfred Bröring,<br />

Laura de Paz, Dominique Hitz, Johanna Brandt, Maier,<br />

Zukunft gebe? Nein, sagt er. In<br />

Andreas Schäfer, Stefanie Henecke,<br />

Lea Maag, Sandra Elend, Lidia de Paz, Carmen Bender<br />

London habe er einen Onkel: »Da<br />

Gretje Treiber, Frederik Röder, Bastian<br />

zu leben wäre ein Traum.«<br />

T. Köhlen


OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />

80<br />

81<br />

INTEGRATION VON BEHINDERTEN <strong>JUGEND</strong>LICHEN<br />

CHANCENGLEICHHEIT<br />

Aus persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen<br />

Thema: Behinderte im Weißbuch<br />

Integration behinderter Kinder<br />

• Einzelförderung der besonders<br />

auf die Situation von Jungen und Mädchen/Frauen<br />

berücksichtigen<br />

und Jugendlicher.<br />

Leistungsschwachen sowie der<br />

und Männern und deren Stellung in der Gesellschaft<br />

schließen: Geschlechterverhältnisse – aus unserer<br />

Was war?<br />

Was war?<br />

besonders Leistungsstarken muss<br />

in allen Schulstufen verstärkt wer-<br />

Sicht<br />

Definition: Menschen, die geistig<br />

Gründe für die Integration behinder-<br />

den > Frontalunterricht muss<br />

Was war?<br />

bzw. körperlich eingeschränkt sind.<br />

ter Menschen:<br />

• Sozialkompetenz, soziales Lernen<br />

abgeschafft werden und durch Projektunterricht<br />

ersetzt werden<br />

Aus den Erfahrungswerten der Teilnehmer spiegelt sich die<br />

Forderungen an die EU:<br />

(nicht nur Faktenwissen und Ellen-<br />

• Ausbildung der Lehrkräfte muss<br />

Situation der Geschlechter wider:<br />

• mehr Aufklärung in den Schulen<br />

bogen) muss in der Gesellschaft<br />

Sonderpädagogik verpflichtend<br />

• Rollenbildung/-klischees sind »noch« existent, werden<br />

über Behinderungen, Ursachen,<br />

gefördert werden<br />

beinhalten<br />

missbraucht; verletzende Anspielungen ...<br />

Auswirkungen... (z.B. in Biologie...)<br />

• Integration bedeutet wechselseitiges<br />

• Integration darf nicht vom Engage-<br />

• Situation in Deutschland aber besser als in anderen<br />

• mehr Konfrontationen zwischen<br />

Lernen voneinander; alle profitieren<br />

ment der Eltern abhängen, sondern<br />

Ländern<br />

Behinderten und Nicht-Behinderten<br />

• Miteinander, soziale Kontakte von<br />

muss selbstverständlich sein<br />

• Umwelt (Elternhaus, Familie, Medien, Schule, Freunde,<br />

(Treffen, Organisationen)<br />

Anfang an<br />

• behinderte Menschen in normale<br />

Verwandte, Bekannte, Traditionen, Geschichte) beein-<br />

• Behinderte sollen mehr Möglichkei-<br />

• wohnortnahe Bildung für alle von<br />

Betriebe integrieren > drastische<br />

flussen die Geschlechterrolle:<br />

ten haben, sich selber einzubringen<br />

Anfang an wird ermöglicht (... ist<br />

Erhöhung der Ausgleichsabgabe<br />

Es gilt diese Einflüsse zu hinterfragen und auszuwerten.<br />

(nicht nur durch Vertreter)<br />

sogar kostengünstiger!)<br />

notwendig<br />

Z. B. in der Schule: Rolle der Frau in der Geschichte ><br />

• Förderungen (finanzielle) für Fami-<br />

• Grenze zwischen »behindert« und<br />

• behinderte Menschen müssen den<br />

starke Frauen in Geschichtsbüchern unterrepräsentiert<br />

lien mit behinderten Mitgliedern<br />

»nicht behindert« ist fließend; »Eti-<br />

Anspruch haben, im Freizeitleben<br />

• beruflich bessere Chancen<br />

kettierung« und in »Schubladen«<br />

begleitet zu werden und Fahrdien-<br />

Kritik am Weißbuch:<br />

• mehr behindertengerechte Gebäude<br />

einsortieren behindert die Entwick-<br />

ste, wenn notwendig, in Anspruch<br />

• Unterschiedliche Lebenswelt von Jungen und Mädchen<br />

(Schulen ...)<br />

lung > alle Menschen haben Stär-<br />

nehmen zu können<br />

nicht berücksichtigt > muss analysiert werden, um die<br />

Voraussetzung zur freien Entfaltung, egal welchen<br />

• in Medien mitwirken lassen, über<br />

sie reden<br />

ken und Schwächen<br />

Einberufen hat:<br />

Geschlechts, zu schaffen.<br />

Forderung: Gleiche Anerkennung gleicher Leistung<br />

• alle Lehrer sollten für Behinderte<br />

mit ausgebildet werden<br />

> Es gibt keine Gründe nicht zu<br />

integrieren!<br />

Katja Benemann<br />

Teilgenommen haben:<br />

Dörte Liebetruth, Jennifer Wickord,<br />

Einberufen hat:<br />

Einberufen hat:<br />

Wie soll Integration behinderter<br />

Martina Förtsch, Annika Rolf, Lennart<br />

Anna Weber<br />

Teilgenommen haben:<br />

Karina Franz, Susanne Schrözing<br />

Teilgenommen haben:<br />

Menschen verwirklicht werden?<br />

• Integration in wohnortnahe<br />

Weinhold, Johannes Steenpaß, Pia<br />

Lunstroth<br />

Frederik Röder, Thomas Jensch,<br />

Stefan Groschwitz, Lea Maag, Patricia<br />

Geuther, Juliane Wernicke, Sandra<br />

Elend, Clara Weinhardt, Dominique<br />

Hitz, Franziska Krüger<br />

Sarah Nieber, Heiko Koch, Anne-<br />

Gisèle Nimbona, Karina Franz<br />

Regelkindergärten von Anfang an<br />

flächendeckend<br />

> Integrationsgruppen müssen<br />

durch zusätzliche pädagogische<br />

Kräfte oder Helfer unterstützt werden<br />

• flächendeckende Integration in das<br />

Regelschulsystem<br />

• freie Schulwahl für nicht behinderte<br />

und behinderte Schüler<br />

>Mich hat überzeugt:<br />

· Organisation<br />

· Rahmenbedingungen<br />

· open space<br />

· Stimmung<br />

Die 2. DJK war eine perfekt<br />

organisierte, gelungene und<br />

produktive Veranstaltung.<br />

Vielen Dank und weiter so.<br />

Arne Baltissen


OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />

82<br />

83<br />

RELIGION UND KULTUR<br />

HORIZONTE<br />

ERWEITERN –<br />

AUFEINANDER<br />

ZUGEHEN<br />

EUROPÄISCHER<br />

FREIWILLIGENDIENST<br />

>Die 2. DJK war<br />

für mich inhaltlich<br />

eine sehr<br />

interessante<br />

und durch die<br />

vielen unterschiedlichen<br />

Leute eine sehr<br />

komplexe und<br />

weitgefächerte<br />

Konferenz. Wie<br />

immer bei so<br />

großen Umschlagplätzen<br />

für<br />

Meinungen und<br />

Ideen begegnet<br />

man dabei nicht<br />

nur Bestätigungen<br />

für die<br />

Religion in <strong>Europa</strong><br />

Was war?<br />

Wir vermissen das Thema Religion im<br />

WB.<br />

Wir wünschen uns speziell:<br />

• Freie Ausübung der Religion und<br />

Religionsfreiheit<br />

• Aufklärung über verschiedene<br />

Religionen<br />

• Anerkennung von Religion als<br />

Stütze der Werte von <strong>Europa</strong><br />

Einberufen hat:<br />

Bastian T. Köhlen<br />

Teilgenommen haben:<br />

Heiko Koch, Markus Cordemann,<br />

Pia Lünstroth, Johannes Steenpaß,<br />

Hakan Tosuner, Hanna Katthöver,<br />

Jennifer Wickord, Regina Renner,<br />

Scarlet H. Faisst, Anja Neeland<br />

eigene Wahrneh-<br />

mung, sondern auch Anstößen, mal seinen<br />

Standpunkt zu wechseln und auf Wanderung<br />

zu gehen. Für diese Möglichkeit möchte ich<br />

mich bedanken.<br />

Ein wenig kritisch betrachte ich die open<br />

space Methode. Viele AGs haben wegen<br />

mangelnder Absprachemöglichkeiten doppelte<br />

Arbeit geleistet, manche Diskussionen hätten<br />

effizienter geführt werden können.<br />

Als ungünstig erachte ich auch die hohe<br />

Anzahl der Workshops über die weiteren<br />

Organisationsformen. Diese haben viel Zeit<br />

und sicherlich auch einige Ideen in den<br />

inhaltlichen AGs gekostet. Hier wären<br />

deutliche Worte der Veranstalter oder des<br />

BMFSFJ zu weiteren Arbeitsmöglichkeiten<br />

frühzeitig nötig gewesen.<br />

Kathrin Groth<br />

Dialog der Kulturen und<br />

Religionen<br />

Was war?<br />

Im heutigen <strong>Europa</strong> ist es sehr wichtig,<br />

dass der Dialog der Kulturen und<br />

Religionen zu einem selbstverständlichen<br />

Bestandteil der Gesellschaft<br />

wird. Hierzu fordern wir:<br />

• Förderung des interkulturellen und<br />

interreligiösen Austausches auf<br />

allen Ebenen, besonders auf kommunaler<br />

Ebene. Z. B. Projekttage an<br />

Schulen und Unis<br />

- Dialogforen (mit religiösen Institutionen)<br />

> Kirche – Moschee –<br />

Synagoge<br />

• Mehr Informationen über unterschiedliche<br />

Kulturen<br />

• Religionsstunde statt Religionslehre<br />

in allen Bundesländern mit Schwerpunkt<br />

auf den fünf Weltreligionen.<br />

• Differenziertere und objektivere<br />

Berichterstattung der Medien<br />

• Kulturelle Zusammenarbeit in<br />

Grenzgebieten sollen mehr gefördert<br />

werden (z. B. gemeinsame<br />

Kindergärten, ...)<br />

• Gemeinsamkeiten der verschiedenen<br />

Kulturen und Religionen herausheben<br />

und als Basis nehmen.<br />

Einberufen hat:<br />

Hakan Tosuner<br />

Teilgenommen haben:<br />

Hanna Mössner, Scarlett Faisst, Katja<br />

Benemann, Annika Rolf, Celia Vogel,<br />

Björn Gröger, Clara Weinhardt,<br />

Kattrin Glöckler, Sarah Nieber, Cindy<br />

Rothbauer, Thomas Hämpel<br />

<strong>Europa</strong>weites Bahnticket<br />

(das geografische, nicht das<br />

politische <strong>Europa</strong> ist gemeint)<br />

Was war?<br />

Eurorailbillet<br />

»Get togehter right now«<br />

Damit <strong>Europa</strong> zusammenwächst,<br />

muss es ein<br />

• europaweit gültiges<br />

• sehr billiges<br />

Ticket geben.<br />

Dieses Ticket kann preislich nach<br />

Region (Ost-West) und Einkommen<br />

(sozial) gestaffelt sein.<br />

Vorteile:<br />

• Mobilität für alle<br />

• Erweiterung des persönlichen Horizontes<br />

• Abbau von Vorurteilen<br />

• Identifizierung mit ganz <strong>Europa</strong><br />

• Zusammenwachsen <strong>Europa</strong>s<br />

• Brücken zwischen den Nationen<br />

schaffen<br />

• Fremdsprachen anwenden > Sinn<br />

im Lernen derselben sehen<br />

Einberufen hat:<br />

Agostino Mezziotta<br />

Teilgenommen haben: k. A.*<br />

EVS, Au Pair, Praktika ... etc.<br />

Was gibt es? Was bringt es?<br />

Was war?<br />

Forderungen:<br />

• allgemein ein größeres Angebot von den Ländern, in<br />

die man reisen kann und diese publik machen<br />

• mehr Informationen über die Angebote der Organisationen,<br />

damit mehr Auswahl, mehr Konkurrenz ><br />

niedrigere Preise<br />

• eine größere Förderung für Jugendliche, die ins<br />

Ausland wollen, sonst zu große soziale Unterschiede<br />

• es sollte mehr Organisationen für weniger »finanziell«<br />

Benachteiligte geben > damit Chancengleichheit<br />

garantiert ist<br />

• eine allgemein größere und bessere Kontrolle aller<br />

Organisationen, die so etwas anbieten<br />

• eine bessere Zusammenarbeit der<br />

Länder<br />

• bei Auslandsschuljahren sollte eine<br />

bundesweite Regelung getroffen<br />

werden > eine Leistungsstandkontrolle<br />

sollte entscheiden, ob man<br />

das Schuljahr »wiederholen« muss<br />

oder nicht und nicht die Schule<br />

oder das Bundesland<br />

• sollte für Jugendliche einfacher<br />

gemacht werden, in den Ferien im<br />

Ausland zu jobben<br />

• es sollte bei Workcamps einen<br />

besseren Überblick geben<br />

• allgemein sollten Auslandsaufenthalte<br />

anerkannt werden<br />

Einberufen hat:<br />

Cindy Rothbauer<br />

Teilgenommen haben:<br />

Vivian Dehn, Monika Reichelt,<br />

Sarah Nieber, Ragnhild Hoel


OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />

84<br />

85<br />

EUROPÄISCHER<br />

FREIWILLIGENDIENST<br />

Workshop: EVS Freiwilligendienst<br />

Verbesserung des EFD<br />

Einberufen hat:<br />

8. Sprachkurs als Anfangsvorausset-<br />

(Europ.) Aktion 2<br />

Gruppe 2: Information/Transparenz<br />

Laura de Paz Martinez, Christina<br />

zung in den mindestens ersten drei<br />

Verbesserung des EFD<br />

Was war?<br />

Peters<br />

Teilgenommen haben:<br />

Wochen im Projekt (im Aufnahmeland!)<br />

> dann auch weiterführend im<br />

Gruppe 1: Anerkennung des EVS<br />

Meinung:<br />

Clara Weinhard, Lidia de Paz, Cindy<br />

Laufe des Aufenthaltes!<br />

Was war?<br />

Der Zugang zu Informationen über<br />

EVS muss für jeden zugänglich sein.<br />

Rothbauer, Patricia Geuther, Thomas<br />

Hämpel<br />

9. Freiwilliger muss finanziell unabhängig<br />

sein (d. h. ausreichendes<br />

Idee: Verbesserungsvorschläge um<br />

Momentan ist dieser Zugang haupt-<br />

Taschengeld, Verpflegungsgeld und<br />

den EFD herum<br />

sächlich für eine kleine Gruppe mög-<br />

im Heimatland: Kindergeldweiterzah-<br />

• Ausweitung und größere Bekannt-<br />

lich (organisierte Jugendliche, höherer<br />

lung z. B.)<br />

machung des EFD, um Plätze zu<br />

Bildungsstand).<br />

Verbesserung des EFD<br />

10. Rechenschaftsablegung über Aus-<br />

schaffen (mehr Plätze in Deutsch-<br />

Gruppe 3: Forderung zur Verbes-<br />

zahlung der von der EU zur Verfü-<br />

land, um mehr deutsche Jugend-<br />

Forderung:<br />

serung vom EVS! Projektqualität<br />

gung gestellten finanziellen Mittel<br />

liche zu entsenden)<br />

Zugang zu Informationen für alle<br />

und -kontrolle<br />

(Sprachkurs, Taschengeld)!!! (Es gab<br />

• Aufwertung von Freiwilligendiensten<br />

Jugendlichen, um auch sozial benachteiligten<br />

Jugendlichen die Möglichkeit<br />

Was war?<br />

viele Fälle, in denen EVSlern keinen<br />

Sprachkurs/kein Taschengeld beka-<br />

Ziel:<br />

zur Teilnahme am EVS zu ermöglichen.<br />

1. Zusammenarbeit von Entsendeor-<br />

men!)<br />

Gleichstellung des EFD mit dem<br />

ganisationen (z. B. inVia; Via e. V.;<br />

11. Wenn die EU in der Lage ist, den<br />

FSJ/FÖJ (größere Anerkennung für das<br />

Aktionen:<br />

Kurve Wustrow; BDKJ; ICJA)<br />

Angestellten pünktlich ihr Gehalt zu<br />

Berufsleben)<br />

Forderung an die Agentur <strong>JUGEND</strong> für<br />

2. Kontrolle der Aufnahmeorganisa-<br />

zahlen, dann sollte auch den Millio-<br />

• Anerkennung des EFD als Zusatz-<br />

<strong>Europa</strong>: (in allen beteiligten Ländern)<br />

tion: Jedes Jahr!<br />

nen Freiwilligen das Taschengeld etc.<br />

qualifikation<br />

Bereitstellung von Geldern & Referen-<br />

> Übereinstimmung der Projekt-<br />

pünktlich gezahlt werden ...<br />

• Ausstellung eines Zeugnisses über<br />

ten, die in allen Ländern in die Schu-<br />

beschreibung mit den Projekten!<br />

erworbene Kenntnisse und Fähig-<br />

len gehen (Mittelstufe und Ober-<br />

3. Kontrolle auf allen Ebenen: Entsen-<br />

Zeit fehlt! Wir haben bestimmt noch<br />

keiten/sog. »Schlüsselqualifikation«:<br />

stufe), etwa bei Tag der offenen Tür,<br />

deorganisation, Aufnahmeorganisa-<br />

mehr!<br />

z.B. Verantwortungsbewusstsein,<br />

Selbstständigkeit, Teamfähigkeit,<br />

Berufsorientierungstagen etc., wo<br />

Informationen über EVS (und even-<br />

tion, Nationalorganisation!<br />

4. Bei Problemen im Projekt: Wechsel-<br />

Einberufen hat:<br />

Flexibilität, ...)<br />

tuell national auch FSJ & FÖJ) an alle<br />

möglichkeit<br />

Laura de Paz Martinez, Christina<br />

Einführung eines Studienbuches,<br />

Freizeitaktivitäten (nach finnischem<br />

Jugendlichen (in allen Schultypen)<br />

verteilt werden. Nur so können nicht-<br />

5. Gleichsetzung vom EVS in allen<br />

Ländern! (Z. B. in Norwegen kann eine<br />

Peters<br />

Teilgenommen haben:<br />

Vorbild) zur Anerkennung nicht<br />

organisierte Jugendliche erreicht<br />

Person zwei Projekte machen, EVS<br />

Juliane Wernicke, Anne Russig, Jan<br />

formaler Bildung<br />

werden und zur Partizipation an der<br />

aus Frankreich dürfen nur neun<br />

Thorbecke, Ragnhild Hoel, Leila Sen<br />

Einberufen hat:<br />

Gesellschaft motiviert werden !<br />

(wichtig: Jugendliche aus den unteren<br />

Monate machen,<br />

> Finanzverteilung???) // z. B. Unter-<br />

Laura de Paz Martinez, Christina<br />

Schichten für diese Dienste sensibili-<br />

schied Deutschland – Italien.<br />

Peters<br />

Teilgenommen haben:<br />

sieren und motivieren!!!)<br />

6. Kontrollausschuss in Nationalagentur<br />

gründen: mindestens einer in<br />

Cindy Rothbauer, Melanie Hanisch,<br />

jedem Land, das EVS aufnimmt!<br />

Patricia Geuther, Johanna Brandt,<br />

7. Formalien unterliegen den Organi-<br />

Thomas Hämpel<br />

sationen!


OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />

86<br />

87<br />

Unterkunft, Verpflegung – Klasse –<br />

>Organisation,<br />

Stimmung, Teilnehmer, open space – Spitze –<br />

Vielen Dank für die Möglichkeit.<br />

Carmen Bender und Sandra Hümer<br />

EUROPÄISCHER<br />

FREIWILLIGENDIENST<br />

... aus »farbspiele?«:<br />

Europäischer Freiwilligendienst<br />

im Umbruch<br />

Verbesserung des EFD<br />

Gruppe 4: Ex-Freiwillige für<br />

Freiwillige<br />

Was war?<br />

Ehemalige Freiwillige sind der Auffassung,<br />

dass der EFD eine sehr gute<br />

Sache ist, die weiter ausgebaut und<br />

gefördert werden muss!!<br />

Meinungen:<br />

• Bessere Organisation der ehemaligen<br />

europäischen Freiwilligen (EFDler)<br />

und die Freiwilligen werden nicht<br />

genug in die für sie wichtigen Entscheidungsprozesse<br />

einbezogen.<br />

• Es bestehen nur ungenügende Kontakte<br />

zwischen den verschiedenen<br />

Entsendeorganisationen; – den verschiedenen<br />

ausländischen EFDlern<br />

und den Ex-EFDlern; zwischen<br />

Nationalagentur – EFDler – Ex-EFDler<br />

• Der Tutor hat eine Schlüsselfunktion<br />

inne!!<br />

Forderungen:<br />

• mehr Projektstellen für ausländische<br />

Jugendliche in Deutschland<br />

• Organisationen in Deutschland<br />

sollen zusammenarbeiten und nicht<br />

konkurrieren! (Bewerbungsprozess<br />

vereinheitlichen!!!)<br />

• mehr Mitsprache auf nationaler<br />

Ebene, d. h. Büro ‘<strong>JUGEND</strong> für <strong>Europa</strong>’;<br />

aktuelle Adressen/e-mail ausländischer<br />

Freiwilliger in Deutschland<br />

und aller Organisationen (in<br />

Deutschland)<br />

• Schulung der wichtigsten Personen<br />

im Aufnahmeprojekt (Tutor!!)<br />

• Unterstützung im weitesten Sinne<br />

Aktionen:<br />

• Ex-EFDler suchen Projekte auf<br />

regionaler Ebene (Werbung)<br />

• zentrale, gut organisierte Organisation<br />

von Ex-EFDlern mit Koordinationsfunktion<br />

> Anerkennung und Teilhabe<br />

von/an der Nationalagentur<br />

• Unterorganisationen auf Länderebene,<br />

die Kontakte zu den Freiwilligen,<br />

Ex-EFDlern und Organisationen<br />

in ihrem Land haben und<br />

halten<br />

• bestehende homepage ausweiten<br />

• Sensibilisierung von benachteiligten<br />

Jugendlichen für EFD und <strong>Europa</strong><br />

Einberufen hat:<br />

Laura de Paz Martinez, Christina<br />

Peters<br />

Teilgenommen haben:<br />

Hannah Vadas, Agostino Mazziotta,<br />

Christina Peters, Melanie Hanisch,<br />

Julia Straub<br />

EVS und danach<br />

Was war?<br />

Meinung:<br />

Wir ehemaligen Freiwilligen (EFD)<br />

sind der Meinung, dass der EFD mit<br />

Ende des Dienstes nicht zu Ende ist,<br />

sondern, dass wir weiter als organisierte<br />

Ex-EFDler aktiv sein wollen.<br />

Forderungen:<br />

• freier Zugang aller Interessierten<br />

auf die Datenbank sos for evs<br />

• Beteiligung an der Qualitätsprüfung<br />

von Entsende- und Aufnahmeorganisationen<br />

sowie Projekten<br />

• Mitspracherecht in den Entscheidungsgremien<br />

von ‘<strong>JUGEND</strong> für<br />

<strong>Europa</strong>’, insbesondere betreffend:<br />

EVS, Futur Capital<br />

• Information und Finanzierung<br />

Aktionen:<br />

• Ausbau der ‘Ex-EVS-Assoziation’<br />

• Gründung von Regiogruppen<br />

(> evs-info.com etc...)<br />

• Kontaktaufnahme mit der bisherigen<br />

Ex-EVS<br />

• Versuch einer europaweiten<br />

Vernetzung (Endziel!)<br />

Einberufen hat:<br />

Agostino Mazziotta<br />

Teilgenommen haben:<br />

Ragnhild Hoel, Christina Peters, Laura<br />

de Paz, Johanna Brandt, Julia Straub,<br />

Hannah Vadas<br />

Die Freiwilligenarbeit in <strong>Europa</strong> ist<br />

eine beliebte Möglichkeit, die eigenen<br />

Grenzen zu überschreiten –<br />

doch es gibt noch einige Hürden.<br />

von Victoria Kirchhhoff<br />

Der Europäische Freiwilligendienst,<br />

kurz EVS (European Volunteer Service,<br />

www.evs-info.de), soll jungen<br />

Menschen die Möglichkeit bieten,<br />

sich im Ausland in gemeinnützigen<br />

Projekten zu engagieren (www.webforum-jugend.de).<br />

Dazu muss sich der<br />

Jugendliche zuerst um eine »Entsendeorganisation«<br />

kümmern. Diese<br />

wiederum, oder der Jugendliche<br />

selbst, muss ein passendes Projekt im<br />

Ausland finden. Im Weißbuch der Europäischen<br />

Kommission »Neuer Schwung<br />

für die Jugend <strong>Europa</strong>s« wird diese<br />

Freiwilligenarbeit als Form der Beteiligung<br />

an der Gesellschaft und ein als<br />

die Integration fördernder Faktor<br />

bezeichnet.<br />

Was so vielversprechend klingt, hat<br />

aber zwei Seiten. Das zeigen auch die<br />

Erfahrungen von Laura de Paz (21), die<br />

das Jahr 2000/01 in Portugal verbracht<br />

hat, um dort in einem Therapiezentrum<br />

für suchtkranke Obdachlose zu arbeiten.<br />

Einerseits hatte sie dort eine großartige<br />

Zeit und hilft nun sogar ihrem Entsender,<br />

dem BDKJ, bei der Auswahl neuer Programmteilnehmer.<br />

Sie meint, dass »sich<br />

nur so Jugendliche mit der Idee eines<br />

gemeinsamen <strong>Europa</strong> identifizieren können«.<br />

Bewußt ist sie sich andererseits<br />

auch der Probleme, die bei solchen Programmen<br />

vorkommen. Daher hat sie mit


OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />

88<br />

89<br />

MEDIEN UND<br />

möchten mehr Deutsche ins Ausland,<br />

INFORMATION<br />

als Ausländer umgekehrt nach<br />

Fortsetzung...<br />

Deutschland kommen. Sybille von<br />

Gleichgesinnten im open space der 2. Deutschen<br />

Stocki, Referatsleiterin für internatio-<br />

Zusammenarbeit von sozialen<br />

Informations-/Chancengleichheit<br />

Jugendkonferenz das Anliegen vorgebracht, über die<br />

nale Jugendpolitik im BMFSFJ, erklärt,<br />

Verbänden<br />

Internet ist nicht alles<br />

Schwierigkeiten zu diskutieren. Es fand eine ergebnissreiche<br />

Runde zum dem Thema statt: Beispiels-<br />

dass bezüglich des Austausches eine<br />

Art Ausgleich zwischen den Staaten<br />

Was war?<br />

Was war?<br />

weise erscheint es ihnen drängend, die Chance zu<br />

angestrebt ist. Sie betont auch,<br />

Gemeinsam sind wir stark > Projekte,<br />

Feststellung: Internet ist wichtig,<br />

einem solchen Jahr jedem zugänglich zu machen.<br />

dass der Bund den EVS unterstützt<br />

Veranstaltungen – gemeinsam durch-<br />

aber nicht alle Jugendlichen können<br />

Das ist ihrer Meinung nach momentan nicht gewährt.<br />

und vor kurzem die Ressourcen für<br />

führen<br />

es nutzen (Bildungsgefälle)<br />

Daher beschäftigt sich ihr Lösungsansatz vor allem<br />

Freiwilligendienste von circa fünf<br />

mit dem Einsatz von Referenten, für die natürlich<br />

Mio. auf rund 16,5 Mio. Euro auf-<br />

Als Beispiel das DRK Münchenberns-<br />

Forderung: Medienkompetenz stärken<br />

weitere Gelder bewilligt werden müssten.<br />

gestockt hat.<br />

dorf mit dem DRK Berlin. Loveparade,<br />

Wettkämpfe, etc.<br />

Alternative Informationsmöglichkeiten:<br />

Leila Sen (21) war im Jahr 2000/01 in Italien, und<br />

Auch wurden erst am 22. März 2002<br />

• Telefonhotline<br />

wollte eigentlich in einem »Centro Sociale« Jugend-<br />

im Deutschen Bundestag Gesetzes-<br />

Pro: Kennen lernen der verschiede-<br />

• Fernsehen (Viva, M-TV/Kibo-Logo)<br />

arbeit machen. Dort gab man ihr schnell zu ver-<br />

änderungen zum Freiwilligendienst<br />

nen Systeme, z. B. Aus-, Weiter- und<br />

• Flyer<br />

stehen, dass ihre Hilfe nicht gebraucht würde. Ihr<br />

verabschiedet. Darin wird u. a. »die<br />

Fortbildungen der »jungen Sanitäter«.<br />

• Infopoint<br />

Erlebnis beweist, dass eine Kontrolle der Organi-<br />

Länge zwischen sechs bis 18 Mona-<br />

sationen notwendig wäre, was eine weitere<br />

ten flexibilisiert«, die Einsatzfelder<br />

In ferner Zukunft wird geplant, eine<br />

Wir fordern: Einen Infopoint in jeder<br />

Forderung der Diskussionsrunde wurde.<br />

werden um den kulturellen Bereich<br />

engere Beziehung zwischen den<br />

Kommune mit Informationen über<br />

Leider, so kritisierten sie, ist der EVS als<br />

erweitert, die Möglichkeiten für<br />

einzelnen Medien-Gruppen, dank der<br />

alle jugendrelevanten Themen<br />

nicht formale Bildungs- und Lernerfahrung<br />

Einsätze außerhalb <strong>Europa</strong>s werden<br />

2. Deutschen Jugendkonferenz in<br />

(Konzert, Wohnen, Jobs, Gesundheit,<br />

noch nicht voll anerkannt. Problematisch<br />

ausgedehnt, Kriegsdienstverweigerer<br />

Weimar. Adressen /Telefonnummern<br />

Politik, Reisen, <strong>Europa</strong>, Freizeit-<br />

sind auch die Unterschiede innerhalb des<br />

können das EVS statt Zivildienst<br />

werden ausgetauscht.<br />

gestaltung, ...), Internetcafe mit<br />

EVS, zum einen zwischen den Entsende-<br />

ableisten (Änderung ab August) und<br />

Leider waren zu diesem Gespräch nur<br />

Schulung//Beispiel Frankreich<br />

und Aufnahmeorganisationen, zum anderen<br />

Vorraussetzung für die Aufnahme<br />

Teilnehmer vom Deutsch-Roten-Kreuz<br />

zwischen den Nationalstaaten. Manche<br />

ist nun nicht mehr ein Mindestalter,<br />

anwesend sowie weitere »interessier-<br />

Kooperation zwischen Staat und<br />

Freiwillige müssen sich Sponsoren suchen,<br />

sondern die Erfüllung der Schul-<br />

te« Teilnehmer.<br />

Jugendlichen und ihren möglichen<br />

die sie finanzieren, andere bekommen<br />

zwar ein Taschengeld zugesagt, dass dann<br />

aber nicht rechtzeitig ausbezahlt wird.<br />

Deshalb bleibt auch denen das Programm<br />

verschlossen, die sich notfalls nicht selbst<br />

pflicht. Obwohl dem Freiwilligendienst<br />

offensichtlich einige Bedeutung<br />

zugemessen wird, reichen die Maßnahmen<br />

noch nicht aus. Insofern sind<br />

die Bemühungen der jungen Frauen<br />

Einberufen hat:<br />

Kristin Krüger, Ulli Schäfer<br />

Teilgenommen haben:<br />

Mike Schneider, Ronald Manteuffel,<br />

Organisationsformen wünschenswert.<br />

Einberufen hat:<br />

Sebastian Koppers<br />

Teilgenommen haben:<br />

finanzieren können.<br />

hier auf der Konferenz um so höher<br />

Sven Enders, Robin Krause, etc. (sind<br />

Jan Thorbecke, Jonas Schramm,<br />

zu bewerten, da sie aktiv ihre Erfah-<br />

eher gegangen)<br />

Florian Ammerich, Carmen Bender,<br />

Zudem wurden Probleme mit Sprachkursen<br />

rungen in einen Prozess einfließen<br />

Scarlet Faisst, Susanne Neefe, Clara<br />

diskutiert. Gerade zu Beginn, so wün-<br />

lassen, der zukünftig der deutschen<br />

Weinhardt, Agostino Mazziotta<br />

schen sie sich, sollte ein mehrwöchiger<br />

Jugendpolitik im Rahmen <strong>Europa</strong>s die<br />

Kurs stattfinden, bevor man überhaupt in<br />

Richtung geben soll. Bleibt zu hoffen,<br />

einem Projekt zu arbeiten beginnt. Die<br />

dass die Kritik Beachtung findet und<br />

Länge des EVS und die Finanzmittel sind<br />

die Vorschläge auf fruchtbaren Boden<br />

je nach Land unterschiedlich. Außerdem<br />

fallen.


OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />

90<br />

91<br />

MEDIEN UND<br />

INFORMATION<br />

PFLICHTDIENSTE<br />

Bundesweite Jugendzeitung<br />

Schaffung von Informations-<br />

Pflicht-/Praxisjahr<br />

Bundeswehr und Zivildienst –<br />

Was war?<br />

Idee: bundesweite Jugendzeitung,<br />

von Jugendlichen gemacht<br />

zentren für Jugendliche in<br />

Deutschland<br />

Was war?<br />

Was war?<br />

Forderung:<br />

• Pflicht-/Praxisjahr für Männer und<br />

wir sind verzweifelt<br />

Was war?<br />

1. Pflichtjahr: Wenn schon Pflicht,<br />

• Einrichtung von Informationszen-<br />

Frauen<br />

dann Zwölf Jahre Schule + ein Praxis-<br />

Zielgruppe: Jugendliche/junge<br />

tren für Jugendliche auf lokaler,<br />

• Flexibilisierung des Alters: 16 bis<br />

jahr – offene Hauptfrage: Soll der<br />

Erwachsene<br />

kommunaler und nationaler Ebene<br />

27 (besonders nach Abschluss<br />

»Pflicht«-Status bleiben? Anerkennung<br />

bis 2004.<br />

Mittlere Reife)<br />

als eine studienvorbereitende Maß-<br />

Ziel:<br />

• Informationen über Gesundheit,<br />

• bessere Wechselmöglichkeit und<br />

nahme<br />

• politische Willensbildung möglich<br />

Sport, Freizeit, Arbeit, Wohnen,<br />

laufende Überprüfung, stärkere<br />

machen<br />

Fortbildung, <strong>Europa</strong>, Projekte, Aus-<br />

Anerkennung<br />

2. »positive« Emanzipation (Frauen)?:<br />

• politische Zusammenhänge<br />

landsprogramme, Rechte, Reisen,<br />

• freie Wahl des Dienstes in Bereichen:<br />

Entweder alle oder keiner<br />

erklären<br />

Praktika, Kultur.<br />

Bund, Zivi, anderer Dienst im<br />

• Sprachrohr der Beteiligung<br />

• Informationen sollen aktuell,<br />

Ausland, soziales Jahr, europäisches<br />

3. Warum hat die Bundeswehr immer<br />

Jugendlicher<br />

kostenlos und objektiv sein.<br />

Jahr, ökologisches Jahr, Katastro-<br />

noch die Schlüsselqualifikation?<br />

• Vorhandene Strukturen (Arbeitsamt,<br />

phendienst – erweiterbar (Aupair)<br />

Gleichstellung der BW/Zivi wie auch<br />

Thema:<br />

Begegnungsstätten, Gemeindever-<br />

andere Dienste; einfachere/übersicht-<br />

Politik, Kunst, Kultur, Veranstaltun-<br />

waltung etc.) sollen genutzt und<br />

Anmerkung: Kein Konsens im Punkt<br />

liche Regelung (Sonderregeln);<br />

gen, Aktuelles, Zusammenhänge,<br />

vorhandene Informationen sollen<br />

Pflichtjahr vs. Freiwilliges Jahr.<br />

Zusammenwachsen der Institutionen<br />

Hintergründe, Satire, Unterhaltung,<br />

Jugendbeteiligungsveranstaltungen,<br />

gebündelt werden. Ermöglicht den<br />

Jugendlichen eine leichtere und<br />

Einberufen hat:<br />

(Bundesamt für Zivildienst/Kreiswehrersatzamt)<br />

> gemeinsame Informa-<br />

Projekte, Lesermeinungen<br />

bessere Partizipation an der Gesellschaft.<br />

Sebastian Liebold<br />

Teilgenommen haben:<br />

tionsstelle, Unterstützung der Mobilität<br />

bei Stellenauswahl; Aufwertung<br />

Struktur: bundesweite Redaktion,<br />

• Informationen werden persönlich<br />

Johannes Steenpaß, Christian Edom,<br />

der Dienste<br />

regionale Redaktionen, Internetportal<br />

(Leser müssen Inhalte mitgestalten),<br />

und adäquat (Vorteil gegenüber<br />

Internetportal) und damit effektiver<br />

Björn Gröger, Michael Wamposzyc,<br />

Stephan Weger, Rene Russig, Heiko<br />

Einberufen hat:<br />

Vor-Ort-Team, Herausgabe vierteljährlich,<br />

Format DIN A4 hoch, aufgelo-<br />

verbreitet; Erfahrungsaustausche<br />

zwischen den Jugendlichen wird<br />

Koch, Nicole Dathe, Marko Schmidt<br />

Michael Wamposzyc<br />

Teilgenommen haben:<br />

ckertes Layout<br />

gefördert (vgl. Frankreich).<br />

Heiko Koch, Claus Becker, Mario<br />

Weiss, Thomas Hämpel, Kathrin<br />

Einberufen hat:<br />

Einberufen hat:<br />

Glöckler, Monika Reichelt, Verena<br />

Katrin Hünemörder<br />

Teilgenommen haben:<br />

Martina Sauermann, Elisbeth Petereit,<br />

Anna Metzger, Eva Mund, Gretje<br />

Treiber, Stefanie Hennecke, Jonathan<br />

Fasel, Anna Weber<br />

Andrea Imping<br />

Teilgenommen haben:<br />

Christoph Kimmerle, Johanna Brandt,<br />

Agostino Mazziotta, Stefanie Hennecke,<br />

Juliane Wernicke, Sandra Barthel,<br />

Mario Weiss, Claus Becker, Katharina<br />

Gröber<br />

>Der Idealismus<br />

einiger Teilnehmer<br />

ist<br />

bewundernswert,<br />

aber ob<br />

das reicht?<br />

Martina<br />

Wahl, Cyrus Badde, Anne Russig


OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />

92<br />

93<br />

HEUTE SCHON FÜR<br />

MORGEN HANDELN<br />

EUROPA DEMOKRATISIEREN<br />

– GLOBALISIERUNG<br />

MITGESTALTEN<br />

Jugendbeteiligung in punkto Nachhaltigkeit<br />

Weißbuch und Ökologie<br />

- stärkere Kontrollen bezüglich Bio-<br />

Europäische Verfassung<br />

siegeln<br />

Was war?<br />

Was war?<br />

- Unterstützung des lokalen Marktes<br />

Was war?<br />

Forderungen:<br />

Das Thema Umwelt wurde bisher<br />

- Lebensmittel sollen nicht quer<br />

Grundlage der Diskussion war das<br />

• Informationssicherung durch Verankerung in Lehrplänen<br />

kaum im Weißbuch beachtet. Dieses<br />

durch die Welt transportiert werden<br />

Arbeitspapier »<strong>Europa</strong> – Visionen und<br />

in allen Bildungseinheiten > Grundlage für Entschei-<br />

Thema ist aber extrem wichtig. Was<br />

• Tierhaltung:<br />

Perspektiven« der 1. DJK.<br />

dungsbeteiligung im Nachhaltigkeitsprozess, d.h. z.B.<br />

bringen uns Partizipation und Jugend-<br />

- muss artgerecht sein<br />

Kontrolle der Umsetzung der Agenda 21 durch einen von<br />

verbände, wenn Luft, Wasser und<br />

- kein Transport von Tieren quer<br />

Ergebnisse der Arbeitsgruppe der<br />

Jugendlichen besetzten offenen Nachhaltigkeitsausschuss<br />

Nahrung vergiftet sind?<br />

durch <strong>Europa</strong><br />

2. DJK waren:<br />

• Entsendung Jugendlicher als gleich-<br />

- keine Massentierhaltung<br />

• Es besteht Bedarf an einer<br />

berechtigte Mitglieder in den Nach-<br />

Themen sind:<br />

• Tierschutz:<br />

Europäischen Verfassung.<br />

haltigkeitsrat und Vertreter in<br />

• Wasser:<br />

- Schutz von in der Natur lebenden<br />

• Grundrechtscharta muss Grundlage<br />

Bundestagskommissionen<br />

- jeder Mensch soll Zugang zu sau-<br />

Tieren und deren Lebensraum<br />

der Verfassung sein.<br />

• generelle Delegationsbeteiligung<br />

berem Wasser haben,<br />

- Naturschutzgebiete<br />

• Europäische Verfassung darf die<br />

an internationalen Konferenzen von<br />

- Ozeane, Flüsse, Seen müssen vor<br />

• Landwirtschaft:<br />

nationale Verfassung nicht aushöh-<br />

Anfang an<br />

Verschmutzung, Überfischung etc.<br />

- übermäßige Düngung ist großes<br />

len.<br />

• wissenschaftliche Unterstützung<br />

geschützt werden<br />

Problem<br />

• Die europäische Verfassung muss<br />

und finanzielle Sicherung der<br />

• Luft:<br />

- ökologische Landwirtschaft unter-<br />

ein europäisches Bewusstsein<br />

Jugendbeteiligung<br />

- Verschärfung der CO2-Richtlinien,<br />

stützen<br />

sicherstellen.<br />

• Menschenrecht auf gesunde Umwelt<br />

Modernisierung von Betrieben, um<br />

- Vermeidung von Überproduktion<br />

• Es muss einen »europäischen<br />

(661 – 19) (in der Praxis Umsetzung<br />

Gasausstoß zu reduzieren<br />

• Gentechnik:<br />

Artikel 20« geben, der um Nachhal-<br />

des Verursacherprinzips), Veranke-<br />

• Klima:<br />

- gentechnische Lebensmittel müs-<br />

tigkeit erweitert wird und Mindest-<br />

rung des Prinzips der Generationen-<br />

- globale Erderwärmung<br />

sen gekennzeichnet werden<br />

standards sicherstellen muss.<br />

gerechtigkeit im 66.<br />

• Wald:<br />

• Abfall:<br />

Einberufen hat:<br />

- Urwälder dürfen nicht abgeholzt<br />

werden<br />

- Verstärkung des Mehrwegsystems<br />

in <strong>Europa</strong><br />

> Es besteht weiterer Diskussionsbedarf.<br />

Wir erwarten weitere Konsul-<br />

Ina Epkenhans, Sebastian Liebold,<br />

- Aufforstung der Wälder<br />

- Abfallvermeidung von Recycling<br />

tierung durch die Politik beim Bera-<br />

Jonas Meckling<br />

Teilgenommen haben:<br />

Cyrus Badde, Sybille Schmid, Markus<br />

• Energie:<br />

- Umstellung auf regenerative<br />

Energien<br />

• Allgemein:<br />

- Sensibilisierung in allen gesellschaftlichen<br />

Schichten<br />

tungsprozess.<br />

Einberufen hat:<br />

Cordemann, Mike Schneider, Jeanette<br />

Werner, Margarete Jacob, Hanna<br />

• Tourismus:<br />

- Ökotourismus<br />

- Unterstützung von Jugendumweltgruppen<br />

Andreas Schwarz<br />

Teilgenommen haben:<br />

Mössner, Caroline Ko, Eva Mund,<br />

Daniel Lange, Raphael Schapira,<br />

• Verkehr:<br />

- Alternativen zu Auto und Flugzeug<br />

Einberufen hat:<br />

Pia Lünstroth, Johanna Brandt,<br />

Jennifer Wickord, Johannes Steenpaß,<br />

Sandra Barthel, Nike Landsberg, Lara<br />

Peter, Andrea Imping, Franziska Seel<br />

- öffentliche Verkehrsmittel müssen<br />

billiger werden<br />

Raphael Schapira<br />

Teilgenommen haben:<br />

Michael Clivot, Sebastian Liebold,<br />

Andreas Schwarz<br />

- Bahnfahren muss günstiger werden<br />

Lidia de Paz, Daniel Lange, Sandra<br />

• Ernährung:<br />

Barthel, Michael Kempmann, Eva Mund<br />

- genaue Kennzeichnung der<br />

Produkte


OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />

94<br />

95<br />

Europäische Integration<br />

Was war?<br />

Wir stellen fest, dass der Prozess der<br />

Europäischen Integration eingesetzt<br />

hat, aber noch einen langen Weg vor<br />

sich hat. Die Jugendlichen sind der<br />

festen Überzeugung, dass die Europäische<br />

Integration wichtig und unumgänglich<br />

ist. Der Prozess erfordert die<br />

Ausräumung kontraintegrativer Regelungen<br />

und aktive Informationspolitik.<br />

Aus unseren Diskussionen erwachsen<br />

folgende Forderungen:<br />

1. Ausbau der Unionsbürgerschaft<br />

• Jeder Unionsbürger sollte die Chance<br />

haben, sich aktiv im politischen<br />

Leben beteiligen zu können. Darunter<br />

verstehen wir uneingeschränktes<br />

aktives und passives Wahlrecht<br />

auf allen Ebenen (kommunal, regional,<br />

national, europäisch etc.)<br />

• Jeder Unionsbürger sollte in einem<br />

Raum mit gemeinsamem Binnenmarkt<br />

und freiem Personen- und<br />

Warenverkehr seinen Lebensraum<br />

frei wählen können.<br />

In diesem Zusammenhang fordern<br />

wird die Abschaffung der diskriminierenden<br />

Aufenthaltsgenehmigungsregelung.<br />

2. Wir fordern das uneingeschränkte<br />

Wahlrecht auch für Bildungsinländer<br />

und Personen, die mindestens fünf<br />

Jahre in der EU leben und keine<br />

Unionsbürger sind.<br />

EUROPA DEMOKRATISIEREN –<br />

GLOBALISIERUNG MITGESTALTEN<br />

3. Berücksichtigung der benachbarten<br />

Sprachräume (z. B. Niederländisch am<br />

Niederrhein, Dänisch in Schleswig,<br />

Polnisch im Oderbruch etc.) und<br />

Minderheiten innerhalb der Region<br />

(z. B. Türkisch im Ruhrgebiet etc.) bei<br />

der Erteilung von Sprachunterricht in<br />

Schulen aller Schulformen.<br />

4. Wir fordern Mobilität durch Einführung<br />

eines günstigen »Europäischen<br />

Bahntickets« für junge Menschen im<br />

gesamten Unionsgebiet und den<br />

Beitrittskandidaten, um auch sozial<br />

schwachen Menschen die Möglichkeit<br />

des direkten Kontaktes zu ermöglichen.<br />

Somit werden Vorurteile abgebaut,<br />

Brücken zwischen den Nationen<br />

gebaut und persönliche Horizonte<br />

erweitert.<br />

5. Für den Schulbereich fordern wir<br />

die fächerübergreifende Vermittlung<br />

Europäischer Werte, u. a. durch<br />

• ein Schulfach »Europäische<br />

Geschichte«, um ein Bewusstsein<br />

für die Europäische Integration zu<br />

entwickeln<br />

• Initiierung von Projekttagen zum<br />

Thema »<strong>Europa</strong>«<br />

• Ausbau der Finanzierung von Austauschprojekten<br />

6. Weiterhin fordern wir den Ausbau<br />

und die finanzielle Aufstockung des<br />

Programms »<strong>JUGEND</strong>«:<br />

7. Unter dem Stichwort »aktive Informationspolitik«<br />

fordern wir<br />

a) Umwandlungen der passiven und<br />

bürgerfernen Informationspolitik in<br />

eine aktive und bürgernahe durch<br />

- Multiplikationsseminare: Multiplikatoren<br />

müssen Schulen, Vereine<br />

etc. direkt ansprechen und Informationsprojekte<br />

anbieten.<br />

- viele dezentrale Jugendinformationszentren<br />

b) massive Informationskampagnen<br />

über die Aufgaben und Kompetenzen<br />

der europäischen Institutionen<br />

zur Steigerung der Transparenz und<br />

Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung.<br />

Einberufen hat:<br />

Agostino Mazziotta<br />

Teilgenommen haben:<br />

Laura Tilindyte, Michael Kempmann,<br />

Jan Thorbeck, Katharina Gröber,<br />

Raphael Schapira, Anna Metzger,<br />

Eva Mund, Cindy Rothbauer, Christina<br />

Peters, Hakan Tosuner, Juliane Haag,<br />

Lidia de Pez Martinez, Hanna<br />

Mössner, Laura de Paz Martinez,<br />

Nike Landsberg, Daniel Lange<br />

>Erstmal fettes Kompliment an die Orga! Danke!<br />

Das einzige wirkliche Problem, dass ich einer hatte,<br />

war, dass in open space Sachen diskutiert wurden, die<br />

schon festgelegt sind. Außerdem kamen selten konkrete<br />

Ergebnisse zustande, was vielleicht mit einer nicht<br />

klar formulierten Zielsetzung zusammenhängt.<br />

Globalisierung und Weißbuch<br />

Was war?<br />

1. Was läuft falsch?<br />

• Mindeststandards gelten nicht weltweit:<br />

Menschen-, Kinder-, Arbeitsrechte<br />

• Etat für Rüstung ist größer als Etat<br />

für Entwicklungspolitik<br />

• EU-Länder geben nicht 0,7 % am BIP<br />

für Entwicklungshilfe aus<br />

• WTO legt Kriterien für Handel nur<br />

im Interesse der Industrieländer<br />

fest<br />

• große Kluft zwischen Nord und Süd<br />

• Entwicklungsländer bleiben arm<br />

wegen ungerechter Schuldenpolitik<br />

• Subventionspolitik für Agrarprodukte<br />

in der EU ist ungerecht<br />

• speziell für Kinder und Jugendliche<br />

• Lebensbedingungen für/von Kindern<br />

und Jugendlichen (Kinderarbeit,<br />

Soldaten)<br />

• unzureichende medizinische Grundversorgung<br />

• Armut trifft Kinder und Jugendliche<br />

am stärksten (auch in Industrie ><br />

Armutsbericht)<br />

• Zugang zu Bildung nur kaum vorhanden<br />

2. Welche Veränderungen wollen wir?<br />

I. National:<br />

• unbürokratische Hilfe und Anerkennung<br />

für und von Flüchtlingen,<br />

speziell Kinder und Jugendliche<br />

• mehr Rechte für ausländische<br />

Studierende (BAFÖG)<br />

Aber sonst<br />

war’s saugeil<br />

hier und das<br />

sollte nächstes<br />

Jahr auch<br />

wieder stattfinden!!!<br />

Bis dann denn<br />

Regina Renner


OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />

96<br />

97<br />

EUROPA DEMOKRATISIEREN –<br />

GLOBALISIERUNG MITGESTALTEN<br />

• nur menschengerecht produzierte<br />

• finanzielle Unterstützung für Aus-<br />

Europäisches Jugendforum/<br />

<strong>Europa</strong> – Visionen und<br />

Güter sollen in Deutschland ver-<br />

tauschprojekte mit außereuropäi-<br />

Europäischer Jugendkonvent<br />

Perspektiven<br />

kauft werden dürfen<br />

• Aufbauhilfen für Schulen, soziale<br />

schen Ländern, unter dem Programm<br />

<strong>JUGEND</strong> (u.v. a. Asien,<br />

Was war?<br />

Europäische Jugendliche in Deutsch-<br />

Einrichtungen<br />

Lateinamerika, Afrika)<br />

Wir fordern, dass das YFJ (Europäi-<br />

land formulieren ihre Visionen und<br />

• »Fair Trade« in viel größerem Rah-<br />

sches Jugendforum) in der Zukunft<br />

Perspektiven für eine Europäische<br />

II. International:<br />

men, auch in normalen Supermärk-<br />

stärker unterstützt und gefördert<br />

Union.<br />

• UN-Kinderrechtskonvention soll<br />

ten, Vorbildfunktion der Regierung,<br />

wird, z. B. durch die EU, als es im<br />

weltweit durchgesetzt werden<br />

indem sie nur noch »Fair Trade«<br />

Weißbuch zum Ausdruck kommt.<br />

Wir sind für ein <strong>Europa</strong> des Friedens<br />

• keine Kinderarbeit<br />

Kaffee kaufen<br />

Als bislang einzige große, funktions-<br />

und der Freiheit.<br />

• Zugang zu Bildung, Internet (neue<br />

• über katastrophale Produktions-<br />

fähige Interessenvertretung muss das<br />

<strong>Europa</strong> muss als Vorbild und Anker<br />

Technologien), um Diskrepanz zwi-<br />

weise von Kleidung, die hier getra-<br />

YFJ erhalten, gestärkt und verstärkt<br />

für eine global nachhaltige Entwick-<br />

schen Nord und Süd zu verringern<br />

gen wird, aufklären<br />

werden.<br />

lung dienen; die Vorreiterrolle, die<br />

• Globalisierung nicht nur wirtschaft-<br />

• Einbeziehung der Wirtschaft ><br />

<strong>Europa</strong> in Zukunft durch den wirt-<br />

lich, sondern auch politisch in Rich-<br />

Kooperationen<br />

Wir fordern das YFJ und seine Mit-<br />

schaftlich stärksten Binnenmarkt der<br />

tung Menschenrechte und Arbeits-<br />

• Werbekampagnen, die auf Probleme<br />

gliedsorganisationen auf, sich dafür<br />

Erde mit dem Euro innehaben wird,<br />

bedingungen<br />

hinweisen<br />

einzusetzen, dass immer mehr<br />

muss verantwortungsvoll und im<br />

• Grundversorgung (Nahrung, Wasser<br />

• Bundesregierung soll für viele<br />

Jugendliche durch sie vertreten wer-<br />

Bewusstsein der europäischen<br />

etc.) für alle Menschen garantiert<br />

Bereiche Siegel schaffen (Holz-<br />

den und dass dabei auch Jugendliche<br />

Geschichte mit all ihren Facetten und<br />

• Einführung einer Besteuerung auf<br />

handel, Kinderarbeit ...) und »Fair<br />

beteiligt werden, die nicht in den<br />

Widersprüchlichkeiten genutzt werden.<br />

internationale Finanztransaktionen<br />

Trade« subventionieren, damit es<br />

großen Organisationen Mitglied sind.<br />

Dieses <strong>Europa</strong> der Zukunft darf nicht<br />

(Tobin-Steuer)<br />

für Konsumenten erschwinglicher<br />

zu einer Festung werden.<br />

• EU soll verstärkt Verantwortung für<br />

wird<br />

Wir fordern, dass die Jugendlichen<br />

arme Länder übernehmen, jedoch<br />

• Konsumentenverhalten muss sich<br />

in <strong>Europa</strong> durch einen europ. Jugend-<br />

Wir sprechen uns besonders gegen<br />

keine Bevormundung dieser Länder<br />

ändern!<br />

konvent in der Erarbeitung einer<br />

einen reinen wirtschaftlichen Materia-<br />

durch die EU<br />

• totale Entschuldung für Entwik-<br />

Einberufen hat:<br />

zukünftigen Gestaltung <strong>Europa</strong>s<br />

beteiligt werden, z. B. durch das YFJ.<br />

lismus aus, der aus Mensch und<br />

Natur nur noch Mittel zur Kapitalver-<br />

klungsländer<br />

3. Was können wir und die Bundes-<br />

Raphael Schapira und Eva Mund<br />

Teilgenommen haben:<br />

Jonas Schramm, Jan Thorbecke,<br />

Einberufen hat: k. A.*<br />

Teilgenommen haben:<br />

mehrung macht. Die Politik im Sinne<br />

des Einzelnen in seinem Bezug zur<br />

Gruppe muss die Oberhand über rein<br />

regierung tun, um im nationalen und<br />

Christina Peters, Lidia de Paz, Laura<br />

Sebastian Linbold, Jan Thorbecke,<br />

wirtschaftliche Interessen behalten.<br />

internationalen Bereich Verbesserun-<br />

de Paz, Bastian T. Köhlen, Gretje<br />

Marko Schmidt, Anna Metzger,<br />

gen zu erreichen?<br />

Treiber, Michael Wamposzyc, Maria<br />

Margarete Jacob, Leila Sen, Sandra<br />

Den Wettbewerb um Ideen und bessere<br />

• Aufklärung über Lebensverhältnisse<br />

Steinmeier, Marko Schmidt, Nicole<br />

Elend, Michael Clivot, Stephan Weger<br />

Strukturen begrüßen wir; doch muss<br />

in 3. Welt-Ländern durch Schule,<br />

Dathe, Sandra Barthel<br />

dieser innerhalb eines von der All-<br />

Kindergarten, Austauschprojekte,<br />

gemeinheit mit ihren demokratisch<br />

Organisationen und Verbände, die<br />

legitimierten Institutionen festgelegten<br />

sich mit dieser Thematik beschäfti-<br />

Rahmens stattfinden.<br />

gen


OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />

98 99<br />

EUROPA DEMOKRATISIEREN –<br />

GLOBALISIERUNG MITGESTALTEN<br />

>Schön, dass<br />

auch nicht<br />

organisierte<br />

Jugendliche<br />

vertreten<br />

waren.<br />

Tim Mazziotta<br />

Soziale, ökologische und ökonomische<br />

Nachhaltigkeit sollen nicht mehr<br />

länger allein in gut gemeinten Sonntagsreden<br />

beschworen, sondern zur<br />

konkreten politischen Aufgabe<br />

gemacht werden. Dementsprechend<br />

muss ein solches Prinzip der Nachhaltigkeit,<br />

was im Folgenden noch näher<br />

zu erläutern sein wird, in einer europäischen<br />

Verfassung verankert werden.<br />

<strong>Europa</strong> hat jetzt die Möglichkeit,<br />

durch einen gezielten Wettbewerb<br />

besonders eine ökologisch geprägte<br />

wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben;<br />

damit kann <strong>Europa</strong> sich als<br />

zukunftsfähig beweisen und in einer<br />

globalisierten Wirtschaft einen nachhaltigen<br />

Wettbewerb installieren.<br />

Europäische Verfassung<br />

Grundlage der Europäischen Gemeinschaft<br />

der Zukunft sollte eine europäische<br />

Verfassung sein<br />

Aufbau der europäischen Verfassung:<br />

Ein europäisches Bewusstsein soll<br />

beinhalten, dass Identität sich nicht<br />

nur nach einer Region oder einer<br />

Nation richtet, sondern dass Identität<br />

viele verschiedene Aspekte hat. Wir<br />

sind Deutsche und Europäer, und<br />

beide Identitäten schließen sich nicht<br />

gegenseitig aus, sondern bedingen<br />

sich gegenseitig. Der Nationalstaat<br />

soll in diesem Bewusstsein erhalten<br />

bleiben. Er muss es auch, weil die<br />

europäische Geschichte, die es durch<br />

die EU weiterzuführen gilt, in der<br />

Vergangenheit eine Geschichte verschiedener,<br />

konkurrierender und sich<br />

bekämpfender Nationalstaaten war.<br />

Geschichte ist aber fundamentaler<br />

Bestandteil einer jeden Identität –<br />

die friedliche Einheit <strong>Europa</strong>s ist ja<br />

gerade die Konsequenz aus dieser<br />

Geschichte. Geschichte aber von<br />

Völkern kann nur von diesen selbst<br />

vermittelt werden, hier bildet sich<br />

Identität – deswegen müssen die<br />

Nationalstaaten erhalten bleiben.<br />

Wir fordern im Sinne einer gesamteuropäischen<br />

Identität eine europäische<br />

Verfassung mit dem Ziel einer<br />

europäischen Regierung. Dies sind<br />

unsere Vorstellungen davon, wie eine<br />

solche reformierte EU aussehen soll:<br />

1. mehr Demokratie:<br />

Beteiligung der Bürger durch Wahlen<br />

zu einem gestärkten Europäischen<br />

Parlament als Legislative der EU.<br />

Gesetzgebung durch das EP und Kontrolle<br />

der Regierung durch das EP.<br />

Strikte Gewaltenteilung zwischen den<br />

europäischen Verfassungsorganen.<br />

Klare Kompetenzverteilung zwischen<br />

den europäischen Institutionen untereinander<br />

und gegenüber des Meinungs-<br />

und Willensbildungsprozesses,<br />

so dass Entscheidungen für Bürger<br />

nachvollziehbar werden.<br />

Föderalismus als Organisationsprinzip.<br />

Rechtsstaatlichkeit – Menschen- und<br />

Bürgerrechte, Minderheitenschutz.<br />

2. Prinzip der Nachhaltigkeit:<br />

ökologische<br />

soziale und<br />

ökonomische Nachhaltigkeit<br />

3. Solidarität unter den Mitgliedsstaaten:<br />

gemeinsame Strukturpolitik, Hilfe zur<br />

Selbsthilfe für schwächere Mitgliedsstaaten<br />

Subsidiarität<br />

Gewährleistung der Erweiterungsfähigkeit<br />

Zu 1.:<br />

Die Vollendung des europäischen<br />

Einigungsprozesses setzt eine breitere<br />

Beteiligung der Bürger voraus.<br />

Wahlen zu einem gestärkten europäischen<br />

Parlament gewährleisten eine<br />

Identifikation der Bürger mit <strong>Europa</strong>.<br />

Durch eine strikte Gewaltenteilung<br />

werden die Aufgaben der Verfassungsorgane<br />

festgelegt. Die europäische<br />

Gesetzgebung obliegt dem<br />

Parlament, wobei die Bereiche Verteidigung,<br />

Außenpolitik sowie die<br />

Grundzüge der Wirtschafts- und Steuerpolitik<br />

von der EU-Gesetzgebung<br />

festgelegt werden. Die restlichen<br />

Bereiche werden – im Rahmen der<br />

Mindeststandards – von den nationalen<br />

Gesetzgebungsorganen festgelegt.<br />

Die Funktionsfähigkeit der EU<br />

wird gesichert durch eine klare Kompetenzverteilung<br />

zwischen den europäischen<br />

Institutionen untereinander<br />

und gegenüber den nationalstaatlichen<br />

Behörden. Der föderale Aufbau<br />

der Union nach dem Prinzip der Subsidiarität<br />

gewährleistet eine stärkere<br />

Akzeptanz der nationalstaatlichen<br />

aber auch der europäischen Institutionen<br />

durch die Bürger.<br />

Zu 2.:<br />

Das in der Verfassung festgelegte<br />

Prinzip der Nachhaltigkeit wird durch<br />

soziale, ökologische und ökonomische<br />

Mindeststandards gewährleistet.<br />

Sie stellen einheitliche Rahmenbedingungen<br />

sicher, die vom Europäischen<br />

Parlament vorgegeben und von den<br />

Mitgliedsstaaten in nationales Recht<br />

umgesetzt werden. Die Mitgliedsstaaten<br />

sind dazu angehalten, höhere<br />

Maßstäbe als in den Mindeststandards<br />

vorgegeben sind, vorzusehen<br />

und durchzusetzen.<br />

Zu 3.:<br />

Wir gehen davon aus, dass die Mitgliedsstaaten<br />

der EU sich untereinander<br />

solidarisch verhalten müssen.<br />

Eine gemeinsame Strukturpolitik<br />

muss schwächeren Mitgliedern Hilfe<br />

zur Selbsthilfe geben. Einen Länderfi-


OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />

100<br />

101<br />

EUROPA DEMOKRATISIEREN –<br />

GLOBALISIERUNG MITGESTALTEN<br />

nanzausgleich mit der Absicht einer<br />

zielgerichteten Strukturpolitik halten<br />

wir für sinnvoll.<br />

Das Prinzip der Subsidiarität muss<br />

Verfassungsrang erhalten.<br />

All diese Maßnahmen müssen eine<br />

Erweiterbarkeit der EU gewährleisten.<br />

Europäische Realpolitik<br />

Schaffung eines europäischen<br />

Bewusstseins<br />

Das europäische Bewusstsein soll<br />

unserer Meinung nach ein solches<br />

sein, dass verschiedene Identitäten<br />

(z. B. nationale und europäische) sich<br />

nicht ausschließen, sondern sich<br />

gegenseitig bedingen.<br />

Ein solches Bewusstsein muss gezielt<br />

durch politische Bildung gefördert<br />

und entwickelt werden.<br />

Dies muss in der Schule und in der<br />

Jugendbildung beginnen; außerschulische<br />

Jugendbildung nimmt dabei<br />

einen hohen Stellenwert ein. Austausch<br />

verschiedener Kulturkreise<br />

soll ein Bewusstsein der kulturellen<br />

Vielfalt im Rahmen einer europäischen<br />

Gemeinschaft fördern. Bis die<br />

Zwangsdienste abgeschafft werden,<br />

sollen diese – vor allem aber auch<br />

freiwillige Dienste – erleichtert und<br />

gefördert werden; diese sollen im<br />

gesamten europäischen Raum abgeleistet<br />

werden können. Ein Austausch<br />

soll aber nicht nur zwischen Jugendlichen<br />

und Schülern erfolgen, sondern<br />

auch gezielt allen Bevölkerungsgruppen<br />

ermöglicht werden.<br />

Nachhaltigkeit durch Mindeststandards<br />

Das in der Verfassung verankerte<br />

Prinzip der Nachhaltigkeit soll sich<br />

auf konkreter politischer Ebene in der<br />

Festsetzung von Mindeststandards<br />

äußern. Diese Standards sollen den<br />

Nationalstaaten eine Basis für ihre<br />

Politik gegen, die sie aber in diesem<br />

Rahmen selbst gestalten sollen.<br />

Damit ist eine flexible Politik unter<br />

Berücksichtigung regionaler und<br />

nationaler Vielfalt möglich; ein konstruktiver<br />

Wettbewerb zwischen den<br />

Regionen erhält somit einen richtungsweisenden<br />

Rahmen. Einem sich<br />

selbst zerstörenden und sich gegenseitig<br />

unterbietenden Wettbewerb<br />

unter Nichtbeachtung sozialer und<br />

ökologischer Notwendigkeiten wird<br />

somit eine Riegel vorgeschoben.<br />

Die Mindeststandards garantieren:<br />

• einen fairen Wettbewerb<br />

• einen gesicherten Verbraucherschutz<br />

• eine bessere Vergleichbarkeit der<br />

Bedingungen innerhalb der EU<br />

• ein soziales Netz<br />

• klare Anforderungen für die<br />

Beitrittskandidaten sowie<br />

• einen bewussten Umgang mit der<br />

Umwelt im Sinne des Verursacherprinzips.<br />

Das Verursacherprinzip muss in allen<br />

Bereichen der Wirtschaft gelten:<br />

In jeden erhobenen Preis müssen die<br />

ökologischen und sozialen Folgekosten<br />

mit eingerechnet werden. Das sind<br />

z. B. Entsorgungskosten, soziale<br />

Absicherung, Altlastenentsorgung,<br />

Flächenverbrauch usw. Somit kann<br />

eine tatsächliche nachhaltige Entwicklung,<br />

ein Wirtschaften mit sozialer<br />

und ökologischer Verantwortung<br />

gesichert werden.<br />

><br />

Dies sind nicht nur politische Notwendigkeiten<br />

gegen eine immer größer<br />

werdende Umweltverschmutzung<br />

und Ressourcenausbeutung – sie<br />

sind vor allem auch Grundlage einer<br />

lebenswürdigen Gesellschaft, die<br />

nicht allein nach materialistischen<br />

Prinzipien und Interessen geordnet ist.<br />

Berlin, 13. Juni 2000 im Wannseeforum<br />

Deutsche Jugendkonferenz vom<br />

9. bis 14. Juni 2000<br />

Arbeitsgruppe <strong>Europa</strong><br />

Verantwortliche für die<br />

aufgestellten Forderungen:<br />

Johannes Kimmerle, Sabrina Schulz,<br />

Andreas Schwarz, j.k.k@bruewein.de,<br />

Bienchen-gera@t-online.de,<br />

buero@andreas-schwarz.net,<br />

Marita Ubbenhorst, Peter Dyllicke-<br />

Brenzinger, Fabian A. Lindner,<br />

Peter.Dyllicke-Brenzinger@gmx.net,<br />

Flinder@yahoo.de, Rosa Coco Schinagl,<br />

Mark-Daniel Rentschler, Cella Vogel,<br />

Rosa.coco@gmx.de,<br />

Mark-Daniel.Rentschler@web.de,<br />

Cella.Vogel@gmx.net<br />

Die 2. DJK war unserer Meinung nach ein voller Erfolg!<br />

Doch eins haben wir doch zu bemängeln: Im Falle einer<br />

dritten JuKo richtet bitte eine "Chill Out Zone" für<br />

einen Brake ein.<br />

Frederik und Martin


OPEN SPACE–ANLIEGEN<br />

102<br />

103<br />

WIR BRINGEN<br />

EUROPA DEMOKRATISIEREN –<br />

GLOBALISIERUNG MITGESTALTEN<br />

EUROPA IN<br />

SCHWUNG<br />

Kinder- und Jugendarbeit. Wie bringe ich ihnen<br />

<strong>Europa</strong>, Demokratie (die Inhalte und Werte des WB)<br />

näher?<br />

Was war?<br />

Forderungen:<br />

• Kinder sollen sich schon ab der 1. Klasse aktiv in das<br />

Klassengeschehen einbringen können<br />

• Eigen-Mitbestimmung des Tagesablaufes/Ferien etc.<br />

• Lernen lassen durch eigene Erfahrungen ermöglichen<br />

• Zusammenarbeit zwischen Kindern und Erwachsenen<br />

fördern<br />

• den Kindern ihre eigenen Rechte vermitteln/zeigen und<br />

auch ihre Pflichten (z. B. Aufgabenverteilung unter den<br />

Kindern)<br />

• mehr Praxis, Pädagogik, Didaktik schon in der Lehrerausbildung<br />

(auch Gymnasiallehrer!!!)<br />

Aktionen:<br />

• mehr Demokratie im Klassenzimmer!<br />

• regelmäßige (einmal pro Woche) Klassenversammlungen,<br />

an denen sich die SchülerInnen aktiv beteiligen (können)<br />

> »von Schülern für Schüler«!!<br />

• durch spielerisches Lernen vermitteln der Rechte und<br />

Pflichten<br />

• den »europäischen Gedanken« durch Integration in der<br />

gesamten Lebenspraxis für Kinder näher bringen (Kinder<br />

schon von Anfang an die Angst vor dem Anderen/Fremden<br />

nehmen!!)<br />

• europäische Austauschprogramme schon für Grundschüler!<br />

Einberufen hat:<br />

Johanna Brandt<br />

Teilgenommen haben:<br />

Anja Neeland, Johanna Brandt, Julia<br />

Straub, Hannah Vadas, Hanna Katthöver,<br />

Susann Schäfer, Kathleen Döbbel,<br />

Monika Reichelt, Sandra Barthel<br />

Sprache(n) in <strong>Europa</strong><br />

Was war?<br />

• Sprachen befinden sich immer im<br />

Wandel!<br />

• Es finden sich Einflüsse verschiedener<br />

Sprachen in einer Sprache wieder!<br />

• Soll eine europäische Sprache eingeführt<br />

werden?<br />

• Einführen: Nein! Entwickeln: Ja!<br />

• Wirtschaftliche Ebene (Währung) ist<br />

nicht gleich kulturelle Ebene (Sprache)<br />

• Kein fester Zeitpunkt für die europäische<br />

Sprache (siehe Euro)! ><br />

langwieriger Prozess, der von der<br />

Zivilbevölkerung<br />

gesteuert/bestimmt wird!<br />

> Sprachen beibehalten, Wandel<br />

zulassen!<br />

gegebenenfalls eurpäische Sprache<br />

zulassen!<br />

Einberufen hat:<br />

Kira Kaslack, Claudia Möller<br />

Teilgenommen haben:<br />

Cindy Rothbauer, Ragnhild Hoel,<br />

Regine Hornung, Frederik Röder<br />

Wer sind wir?<br />

Was war?<br />

Durch die Vorstellung der teilnehmenden<br />

Personen entwickelte sich<br />

die Idee, eine Bestandsaufnahme aller<br />

Projekte/Organisationen zu erstellen.<br />

Dies soll durch einen Fragebogen<br />

ermöglicht werden (siehe Blatt 2) und<br />

zwar schnellstmöglich bis Sonntag<br />

für alle einsetzbar.<br />

Zeitraum der Umsetzung:<br />

• Fragebogen bis heute Abend<br />

erstellen und verteilen<br />

• Auswertung und Erstellung der<br />

Infokartei bis Sonntag für alle<br />

zum Mitnehmen<br />

Auftrag geht an Sebastian Sooth.<br />

Fragebogen-Entwurf<br />

Überschrift: Informationen – hier und<br />

jetzt!<br />

Frage: Wer sind wir?<br />

Ziel: Transparenz – wissen was läuft!<br />

Projekt/Organisation:<br />

Bundesland/Einzugsgebiet/Wirkungsbereich:<br />

Kontakt-Adresse:<br />

Homepage:<br />

Inhalte/Aufgaben:<br />

Rücklauf bis Samstag Abend, 17 Uhr,<br />

Service Point<br />

Vorgestellt von<br />

Name, Vorname:<br />

Funktion:<br />

Adresse:<br />

Teilnahme 2. DJK Weimar, März 2002<br />

Einberufen hat:<br />

Sebastian Sooth<br />

Teilgenommen haben:<br />

Sandra Hümer, Eva Ente, Anja Heinke,<br />

Karsten Dörges, Eric Schley, Florian<br />

Ammerich, Carmen Bender<br />

>Anfangs muss ich sagen, dass ich diese<br />

Konferenz für sehr wichtig halte. Ich habe<br />

bei ganz vielen Teilnehmern gespürt, dass<br />

sie den Willen haben etwas zu verändern<br />

bzw. sich selbst in Projekte einzubringen.<br />

Allerdings war für mich der Stellenwert<br />

der Konferenz auch nicht so ganz klar.<br />

Ich werde aber auf jeden Fall ein positives<br />

Ergebnis aus dieser Konferenz mit nach Hause<br />

nehmen und versuchen dies für mich zu nutzen.<br />

Jennifer Wickord


OPEN<br />

SPACE – ANLIEGEN<br />

104<br />

105<br />

>Im Großen und<br />

Ganzen würde ich<br />

die Konferenz als<br />

gelungen und mit<br />

Sicherheit sehr<br />

wichtig für den<br />

Prozess der Bemühungen<br />

um mehr<br />

Jugendpartizipation<br />

bezeichnen. Meiner<br />

Meinung nach eignet<br />

sich jedoch die<br />

Arbeit im »open<br />

space« nur bedingt<br />

bei der Zusammensetzung<br />

der Teilnehmer.<br />

Da der Wissensstand<br />

doch sehr<br />

OPEN SPACE – EINE METHODE<br />

FÜR DIE <strong>JUGEND</strong>KONFERENZ?<br />

unterschiedlich<br />

ist, wäre mehr Input durch z. B.<br />

Workshops von erfahrenen Jugendlichen<br />

in Abwechslung mit der Arbeitsform<br />

»open space« wichtig und sicherlich<br />

auch sinnvoll gewesen. Schade finde<br />

ich auch, dass während der Konferenz<br />

»Feindbilder« gerade zwischen verbandlich<br />

organisierten und verbandlich<br />

nicht organisierten Jugendlichen<br />

aufgestellt wurden oder ihr Bestehen<br />

zunächst gefördert wurde. Eine kritische<br />

Auseinandersetzung mit den<br />

Strukturen der Verbände ist nötig!<br />

So, das war jetzt zwar etwas viel<br />

und auch Kritik, aber das muss ja<br />

auch mal erlaubt sein und bestimmt<br />

hab ich eh noch was vergessen.<br />

Fransiska Krüger<br />

P.S.: Respekt an die Orga-Gruppe!!!!<br />

aus der Konferenzzeitung »farbspiele?«:<br />

Aus dem Leben der Schmetterlinge<br />

Aus den open-space-Gruppen:<br />

Berichte über die Arbeit der Hummeln<br />

werden wir alle zu lesen bekommen,<br />

was aber machen die Schmetterlinge?<br />

Was haben diejenigen gemacht,<br />

die nicht in den Gruppen mitdiskutiert<br />

haben? von Dortje Treiber<br />

Nicht wenige haben sich von den Strapazen des<br />

Vorabends erholt und ausgeschlafen. Jenny und<br />

Franzi waren in Weimar bummeln und haben den<br />

Ampelmännchenshop durchstöbert. Auch Verena<br />

war im Stadtzentrum und trägt nun als bleibende<br />

Erinnerung neue Ohringe in frisch gestochenen<br />

Löchern. Andere, wie Johanna, haben die<br />

Möglichkeit genutzt, sich außerhalb der Arbeitsgruppen<br />

mit den Teilnehmern zu unterhalten.<br />

Das Ziel, auf der Konferenz effektiv zu arbeiten,<br />

war aber wichtiger als Freizeit. Keiner der<br />

Befragten blieb die ganze Zeit Schmetterling.<br />

Alle diskutierten nach einer Pause wieder in den<br />

Gruppen mit, erholt, mit neuen Ideen und<br />

neuem Schwung. »Ich finde es gut, dass open<br />

space die Möglichkeit lässt, das kulturelle Angebot<br />

zu nutzen«, kommentiert Dennis aus<br />

Bochum diese Arbeitsmethode.<br />

Manuela verließ ebenfalls ihre Gruppe, um andere<br />

Diskussionen mit zu verfolgen. Sie sieht<br />

neben dem Vorteil flexibel zu sein auch Nachteile:<br />

»Schmetterlinge sollen Schmetterlinge bleiben«,<br />

sagt sie. Ihre Erlebnisse hätten ihr<br />

gezeigt, dass Teilnehmer, die neu zu einer<br />

Arbeitsgruppe gekommen sind, mit ihren Beiträgen<br />

oft Verwirrung stiften. Sie brächten Themen<br />

ein, die bereits ausdiskutiert seien und hielten<br />

so die anderen Teilnehmer auf. Ihre Bitte an<br />

Schmetterlinge, die zu Hummeln werden wollen,<br />

ist deshalb: »Hört erst mal eine Weile zu,<br />

bevor ihr ineffektive Kommentare abgebt.«<br />

>Ich sehe es auch so wie Fransiska!<br />

Allerdings möchte ich noch mal<br />

Robert Helm danken für die<br />

professionelle Orga. Dies hat kein<br />

Chaos verursacht, sondern es war<br />

die ganze Zeit da, um produktiv zu<br />

werden!<br />

Liebe Grüße, Peter Böttcher<br />

»Die wollen uns hier ihr Projekt<br />

verkaufen«, kritisierte ein Teilnehmer.<br />

... aus »farbspiele?«:<br />

Dass zum Thema Absenkung des<br />

Wahlalters nur ein Mädchen gekommen<br />

war, die als 16-jährige direkt<br />

Entgrenzter Raum<br />

von dieser Frage betroffen ist, löste<br />

Kann »open space« konkrete<br />

eine langwierige Diskussion aus.<br />

Ergebnisse zu einem Thema liefern? »Ab welchem Alter sind junge Menschen<br />

fähig, selbstständig zu wäh-<br />

Sind die Hintergründe der Teilnehmer<br />

nicht viel zu verschieden, len?« war die Frage, die im Mittelpunkt<br />

stand. Da in der Gruppe<br />

um damit über endlose und<br />

polarisierende Diskussionen hinauszukommen?<br />

von Dortje Treiber<br />

wurden, blieb es bei einem Aus-<br />

verschiedene Ansichten vertreten<br />

tausch der Argumente, ohne dass<br />

Die Themen »Jugendräte«, »Drogenpolitik« ein Konsens erreicht wurde.<br />

und »Senkung des Wahlalters« sind alle sehr Die drei Beispiele zeigen deutlich,<br />

umstritten. Wie verliefen hier die open space- dass die open space-Methode viele<br />

Diskussionen in der Konferenz? In der Gruppe Möglichkeiten verbirgt. Von Erfahrungsaustausch<br />

bis zu der Vorstel-<br />

»Jugendräte und Jugendparlamente« stand der<br />

Erfahrungsaustausch ganz klar im Vordergrund. lung eines Projektes kann alles<br />

»Alte Hasen«, die Jugendparlamente gegründet stattfinden. Grundsätzlich war die<br />

haben, und »Neulinge«, die Informationen sammeln<br />

wollten, um selbst solche Strukturen ins ferenz mit dieser Methode zufrie-<br />

Mehrheit der Teilnehmer der Kon-<br />

Leben zu rufen, nutzen die Chance. Es war offensichtlich<br />

für alle Teilnehmer interessant sich aus-<br />

die Frage, ob open space sich für<br />

den. Allerdings stellten sich viele<br />

zutauschen und dazu zu lernen, denn die Gruppe die gesamte Konferenz eignet.<br />

beschloss am Ende der Diskussionsrunde aus Sie hatten Zweifel daran, dass<br />

dem Rahmen des open space auszubrechen und die Umsetzung von Ideen dabei<br />

am Samstag als feste Arbeitsgruppe weiter zu ihren Platz bekommt. Oft tauchte<br />

arbeiten.<br />

der Wunsch auf, open space auf<br />

den ersten Tag zu beschränken,<br />

Manche fühlten sich bevormundet<br />

um am Samstag und Sonntag in<br />

Auch die Gruppe »Drogenpolitik und Drogenprävention«<br />

will die drei Tage im Workshop arbeiten. zu können. Beispiele dafür<br />

festen Gruppen gezielt arbeiten<br />

Die Initiatoren arbeiten in einem Verein für Drogenpolitik<br />

und in einer Jugendinitiative. Deshalb stellten »Jugendräte« und »Drogen-<br />

sind die Gruppen zum Thema<br />

sie im ersten Teil ihr Projekt vor und informierten prävention«, welche die open<br />

über das Thema. Obwohl sie damit auf breite<br />

space-Phase als Einstieg<br />

Zustimmung in der Gruppe stießen, fühlten sich manche<br />

zu sehr bevormundet.<br />

den Tage weiter daran zu<br />

genutzt haben, um die folgen-<br />

arbeiten.


OPEN SPACE – SCHRITTE IN DIE ZUKUNFT<br />

106<br />

107<br />

SCHRITTE IN<br />

WIR GEBEN DEM WEISSBUCH FARBE:<br />

DIE ZUKUNFT<br />

Damit auf der Konferenz und im open<br />

space nicht nur Papier beschrieben<br />

wurde, sondern auch konkrete Ideen<br />

und Aktionen geplant wurden, fand zum<br />

Ende der open space Methode eine<br />

Handlungsphase statt, in der Projekte<br />

und Verabredungen für die Zukunft<br />

zwischen den Jugendlichen ausgemacht<br />

wurden.<br />

Aktion/Verabredung/Projekt<br />

Infopaket Weißbuch<br />

Alle, die mitmachen<br />

Vor- und Nachnamen:<br />

Johanna Muley,<br />

cyber-crazy@gmx.net<br />

Claus Becker,<br />

clous@beckerei.de<br />

Dominique Hitz,<br />

C.D.Hitz@t-online.de<br />

Andrea Imping,<br />

andrea.imping@epost.de<br />

Susanne Neefe,<br />

susanne.neefe@gmx.de<br />

Sophie Bleich,<br />

sophie.bleich@excite.com<br />

Oliver Wernersbach,<br />

oliver.wernersbach@worldonline.de<br />

Mein/unser nächster Schritt<br />

• Herantreten an die Landes-,<br />

Bundeszentrale für Politische<br />

Bildung<br />

• Konzept erstellen/Ausarbeitung<br />

fortführen<br />

• Treffen der Gruppe geplant<br />

• Kontakt über E-Mails ...<br />

Termin verabredet?<br />

Uhrzeit, Datum, Ort:<br />

Aktion/Verabredung/Projekt<br />

Partizipation auf kommunaler<br />

Ebene<br />

Alle, die mitmachen<br />

Vor- und Nachnamen:<br />

Tobias Zech Stephan Weger<br />

Scarlett Faisst Anna Metzger<br />

Maria Steinmeier Pia Lünstroth<br />

Franzi Luhn Karsten Dörges<br />

Michael Müller Julia Haag<br />

Regina Renner Jonathan Fasel<br />

Jonas Schramm Björn Gröger<br />

Friederike Ditzen Nike Landsberg<br />

Robin Krause Oliver Wernersbach<br />

Mein/unser nächster Schritt<br />

• Einrichtung einer Mailingliste<br />

• Überarbeitung des erstellten<br />

Forderungspapiers<br />

• Chat-Treffen<br />

• Erstellung von Artikeln/Leserbriefen,<br />

um das Weißbuch/Konferenz<br />

bekannter zu machen<br />

• Reden erstellen »Wie Partizipation...«<br />

Termin verabredet?<br />

Uhrzeit, Datum, Ort:<br />

Sonntag, 14. April, 21:00 Uhr<br />

Chat-Treffen<br />

(Info unter: franzi@schuelerbuero.de)<br />

Kümmerer/Koordinator/In/<br />

Kontaktmensch benannt?<br />

Johanna Muley<br />

Kümmerer/Koordinator/In/<br />

Kontaktmensch benannt?<br />

Maria Steinmeier, Franzi Luhn


OPEN SPACE – SCHRITTE IN DIE ZUKUNFT<br />

WIR GEBEN DEM<br />

WEISSBUCH FARBE! –<br />

108<br />

109<br />

SCHRITTE IN DIE ZUKUNFT<br />

Aktion/Verabredung/Projekt<br />

Austausch der Schülervertretungen<br />

Alle, die mitmachen<br />

Vor- und Nachnamen:<br />

Clara Weinhardt<br />

Hanna Mössner<br />

Nike Landsberg<br />

Mein/unser nächster Schritt<br />

• Schülerrat Köln besucht Schülerrat<br />

Freiburg<br />

(und umgekehrt) > Ideenaustausch,<br />

Erfahrungsberichte<br />

> Suchen 3. Schülerrat, der am<br />

Austausch teilnehmen möchte!<br />

Termin verabredet?<br />

Uhrzeit, Datum, Ort:<br />

Kümmerer/Koordinator/In/<br />

Kontaktmensch benannt?<br />

Hanna Mössner<br />

Aktion/Verabredung/Projekt<br />

Treffen, um den DBRJ für andere<br />

Jugendliche zu öffnen.<br />

Alle, die mitmachen<br />

Vor- und Nachnamen:<br />

Tobias Zech<br />

Florian Ammerich<br />

Karsten Dörges<br />

Jeanette Werner<br />

Jennifer Wickord<br />

H. Diep Nguyen<br />

Anna Weber<br />

Nicole Dathe<br />

Sophie Bleich<br />

Pia Lünstroth<br />

Mein/unser nächster Schritt<br />

• Treffen unserer Arbeitsgruppe<br />

> Diskussion<br />

Termin verabredet?<br />

Uhrzeit, Datum, Ort:<br />

vor der Sommerpause<br />

Kümmerer/Koordinator/In/<br />

Kontaktmensch benannt?<br />

Andreas Schwarz<br />

Aktion/Verabredung/Projekt<br />

Einrichtung von Informationszentren<br />

– Diskussion über<br />

Realisierung mit politischen<br />

Entscheidungsträgern<br />

Alle, die mitmachen<br />

Vor- und Nachnamen:<br />

Mein/unser nächster Schritt<br />

• Runder Tisch mit potenziellen<br />

Entscheidungsträgern einberufen<br />

Termin verabredet?<br />

Uhrzeit, Datum, Ort:<br />

Kümmerer/Koordinator/In/<br />

Kontaktmensch benannt?<br />

Andrea Imping,<br />

andrea.imping@epost.de<br />

Aktion/Verabredung/Projekt<br />

Vernetzung<br />

Alle, die mitmachen<br />

Vor- und Nachnamen:<br />

viele Jugendliche aus S.-A.<br />

Mein/unser nächster Schritt<br />

• politische Meinungsbildung<br />

• Einbau in Bildungsrichtlinie<br />

• Internetseite mit allen Adressen<br />

Termin verabredet?<br />

Uhrzeit, Datum, Ort:<br />

laufend<br />

Kümmerer/Koordinator/In/<br />

Kontaktmensch benannt?<br />

Susan Schäfer, Kathleen Döbbel<br />

>Unser Motto war Mitreden – Mitmachen –<br />

dies taten wir, nun liegt es an uns es<br />

zu verfolgen!<br />

Danke für die Möglichkeit, wir werden<br />

diese Chance nutzen.<br />

Oliver Wernersbach


OPEN SPACE – SCHRITTE IN DIE ZUKUNFT<br />

110<br />

111<br />

WIR GEBEN<br />

DEM<br />

WEISSBUCH FARBE! –<br />

SCHRITTE IN DIE ZUKUNFT<br />

Aktion/Verabredung/Projekt<br />

Finanzen für Jugend-Aktionen<br />

Alle, die mitmachen<br />

Vor- und Nachnamen:<br />

Andreas Schwarz<br />

Lennart Weinhold<br />

Anja Heinke<br />

Raphael Schapira<br />

Mike Schneider<br />

Carmen Bender<br />

Kathrin Frevell<br />

Monika Reichelt<br />

Daniel Lang<br />

Frederik Röder<br />

Cindy Rothbauer<br />

Aktion/Verabredung/Projekt<br />

Lehramt – Studenten und Lehrer:<br />

per E-Mail: Infoaustausch über<br />

die Umsetzung des WB in der<br />

Schule<br />

Alle, die mitmachen<br />

Vor- und Nachnamen:<br />

Anne.Russig@gmx.de<br />

Christina-Peters@gmx.net<br />

xlidiax@yahoo.com > Lidia de Paz<br />

HannahVadas@hotmail.com<br />

Melanie.hanisch@gmx.net<br />

Mein/unser nächster Schritt<br />

• Ständiger Austausch per E-Mail!<br />

Mein/unser nächster Schritt<br />

• Infoblatt mit konkreten Möglichkeiten<br />

der Finanzierung erstellen<br />

• Ansprechen der DBJR<br />

• Erfahrungsaustausch (schnelles<br />

Geld) Aufnahme ins Infoblatt<br />

• (eventuell) »www.WoGibtsGeld.de«<br />

Termin verabredet?<br />

Uhrzeit, Datum, Ort:<br />

ständig/deutschlandweit<br />

Kümmerer/Koordinator/In/<br />

Kontaktmensch benannt?<br />

Anne Russig<br />

Termin verabredet?<br />

Uhrzeit, Datum, Ort:<br />

- Mailingliste an alle am 03. April 2002<br />

- weiterführend durch Feedback<br />

Kümmerer/Koordinator/In/<br />

Kontaktmensch benannt?<br />

Lennart Weinhold


OPEN SPACE – SCHRITTE IN DIE ZUKUNFT<br />

112<br />

113<br />

Aktion/Verabredung/Projekt<br />

Förderung der Wahlbeteiligung<br />

von Jugendlichen: Kommunale<br />

Kampagnen sollen sich untereinander<br />

austauschen<br />

Alle, die mitmachen<br />

Vor- und Nachnamen:<br />

Tim Gemkow<br />

Tobias Zech<br />

Dennis Radtke<br />

Mike Schneider<br />

Anna Weber<br />

Mein/unser nächster Schritt<br />

• Bitte E-Mail eintragen!<br />

• Austausch via Internet über regionale<br />

Veranstaltungen/Projekte.<br />

• Siehe www.jugendbeteiligung.info,<br />

es gibt nämlich schon eine Menge<br />

Wahlrechtskampagnen/Wahlbeteiligungskampagnen.<br />

Termin verabredet?<br />

Uhrzeit, Datum, Ort:<br />

Kümmerer/Koordinator/In/Kon<br />

taktmensch benannt?<br />

Frederik Röder<br />

Aktion/Verabredung/Projekt<br />

Vorbereitung der EU-Jugendministerien<br />

+ Erstellen der<br />

EU-Jugendministertreffen und<br />

Erstellen der Prioritätenliste<br />

> weitere Ausarbeitungen<br />

Alle, die mitmachen<br />

Vor- und Nachnamen:<br />

Florian Ammerich<br />

Tim Gemkow<br />

Tobias Zech<br />

Laura Tilindyte<br />

Jana Hölderle<br />

Anna Weber<br />

Pia Lünstroth<br />

Mein/unser nächster Schritt<br />

• E-Mail-Verteiler anlegen/e-group<br />

• Forum anlegen: Einbeziehen von<br />

www.jugendbeteiligung.info<br />

• Kontaktaufnahme DBJR<br />

> wie weiter?<br />

Termin verabredet?<br />

Uhrzeit, Datum, Ort:<br />

Kümmerer/Koordinator/In/<br />

Kontaktmensch benannt?<br />

Katrin Hünemörder, Katrin Jacob<br />

Aktion/Verabredung/Projekt<br />

Bestehendes Ex-Freiwilligen-<br />

»Netz« (im Rahmen von future<br />

capital-Projekten) ausbauen mit<br />

folgenden Zielen/Aufgaben:<br />

• Betreuung von Freiwilligen in<br />

Deutschland<br />

• Beratung/Information<br />

• Mitarbeit, Kontrolle in <strong>JUGEND</strong> für<br />

<strong>Europa</strong> (> Zusammenarbeit mit<br />

<strong>JUGEND</strong> für EUROPA)<br />

Alle, die mitmachen<br />

Vor- und Nachnamen:<br />

Jan Thorbecke<br />

Melanie Hanisch<br />

Julia Straub<br />

Hannah Vadas<br />

Johanna Brandt<br />

Lidia de Paz<br />

Laura de Paz<br />

Christina Peters<br />

Laila Sen<br />

Agostino Mazziotta<br />

Claudia Möller<br />

Mein/unser nächster Schritt<br />

• Infos sammeln, Kontaktaufnahme<br />

mit Ex-EFDlern/Nationalagenturen<br />

Entsendeorganisation<br />

• Gründung von Regiogruppen<br />

wichtig: ständiger Info-Austausch<br />

Termin verabredet?<br />

Uhrzeit, Datum, Ort:<br />

1. Mai 2002-04-1 in Chatroom der<br />

Ex-EFDler (erstmals finden!!!)<br />

Kümmerer/Koordinator/In/<br />

Kontaktmensch benannt?<br />

Laura de Paz Martinez,<br />

laurapaz@mail.uni-mainz.de<br />

Christina Peters,<br />

Christina-Peters@gmx.net für Berlin/<br />

Düsseldorf<br />

WIR GEBEN DEM<br />

WEISSBUCH FARBE! –<br />

SCHRITTE IN DIE ZUKUNFT


OPEN SPACE – SCHRITTE IN DIE ZUKUNFT<br />

114<br />

115<br />

WIR GEBEN DEM<br />

WEISSBUCH FARBE! –<br />

SCHRITTE IN DIE ZUKUNFT<br />

Aktion/Verabredung/Projekt<br />

Aktion/Verabredung/Projekt<br />

Aktion/Verabredung/Projekt<br />

Aktion/Verabredung/Projekt<br />

Studienbuch »Freizeitaktivitäten«<br />

Pflicht-/Praxisjahr/Bundeswehr-<br />

Förderung des Dialoges der<br />

Forum über Partizipation und das<br />

Alle, die mitmachen<br />

Vor- und Nachnamen:<br />

Dennis Radtke<br />

abschaffung<br />

Alle, die mitmachen<br />

Vor- und Nachnamen:<br />

Kulturen<br />

Aktionstage in verschiedenen Einrichtungen<br />

(Schulen, Kindergärten,<br />

Vereinen, ...), bei denen Kinder bzw.<br />

Weißbuch<br />

Alle, die mitmachen<br />

Vor- und Nachnamen:<br />

Tim Gemkow<br />

> siehe Unterschriftenliste<br />

Mitglieder anderer Kulturen ihr Land/<br />

Tobias Zech<br />

Claudia Möller<br />

Cindy Rothbauer<br />

Mein/unser nächster Schritt<br />

Leben/... vorstellen können, z. B.<br />

gemeinsame Feste, Kochnachmittage...<br />

Johannes Steenpaß<br />

Kathleen Ludwig<br />

Patricia Geuther<br />

Clara Weinhardt<br />

Kathrin Glöckler<br />

Stefanie Hennecke<br />

Hanna Mössner<br />

• Unterschriften als Anhang zu<br />

Schreiben an Familienministerium<br />

Termin verabredet?<br />

Uhrzeit, Datum, Ort:<br />

Alle, die mitmachen<br />

Vor- und Nachnamen:<br />

Johannes Steenpaß<br />

Sarah Nieber<br />

Stephan Groschwitz<br />

Pia Lünstroth<br />

Jona Hölderle<br />

Hanna Mössner<br />

Johannes Kimmerle<br />

Anna Weber<br />

Mein/unser nächster Schritt<br />

Kümmerer/Koordinator/In/<br />

Kontaktmensch benannt?<br />

Eve Trautmann<br />

Michael Kräntzler<br />

Patricia Geuther<br />

Bastian T. Köhlen<br />

Eva Ente<br />

Sandra Humer<br />

• Kontaktaufnahme mit DBJR<br />

Sebastian Liebold,<br />

Cindy Rothbauer<br />

Pia Schanne<br />

Termin verabredet?<br />

Uhrzeit, Datum, Ort:<br />

(Lindenaustr. 29, 09126 Chemnitz),<br />

Michael Wamposzyc<br />

Mein/unser nächster Schritt<br />

Konkrete Planung eines Projektes:<br />

Simon Hillmann<br />

Anna Weber<br />

Sebastian Koppers<br />

Absprache mit DBJR so bald wie<br />

• Ort ausgucken<br />

Markus Cordemann<br />

möglich (Kontaktaufnahme per E-Mail<br />

mit AG nach Absprache mit DBJR)<br />

• Schüler und Lehrer kontaktieren<br />

• zusammen planen<br />

Mein/unser nächster Schritt<br />

• Abklären der Grundlagen in Ver-<br />

Kümmerer/Koordinator/In/<br />

Kontaktmensch benannt?<br />

Termin verabredet?<br />

Uhrzeit, Datum, Ort:<br />

bänden (Termin, Träger, Kohle ...)<br />

• Absprechen + Vorbereiten +<br />

Franziska Seel, Kathrin Groth<br />

Kümmerer/Koordinator/In/<br />

Kontaktmensch benannt?<br />

Nike Landsberg<br />

Machen<br />

Termin verabredet?<br />

Uhrzeit, Datum, Ort:<br />

Herbst<br />

Kümmerer/Koordinator/In/<br />

Kontaktmensch benannt?<br />

DBJR, DSJ, RPJ<br />

Stephan Groschwitz


OPEN SPACE – SCHRITTE IN DIE ZUKUNFT<br />

116<br />

117<br />

Aktion/Verabredung/Projekt<br />

Information an Schulen und Unis<br />

über Nachhaltigkeitsprozess und<br />

Beteiligung der Jugendlichen<br />

daran<br />

Alle, die mitmachen<br />

Vor- und Nachnamen:<br />

Hanna Mössner<br />

Meggi Jakob<br />

Clara Weinhardt<br />

Mein/unser nächster Schritt<br />

• In das Thema Nachhaltigkeit einarbeiten<br />

• Programme, Aktionen, Möglichkeiten<br />

entwickeln, wie man informieren<br />

kann, das Thema in den<br />

Unterricht einbringen kann usw.<br />

Termin verabredet?<br />

Uhrzeit, Datum, Ort:<br />

Kümmerer/Koordinator/In/<br />

Kontaktmensch benannt?<br />

Hanna Mössner, Nike Landsberg<br />

Aktion/Verabredung/Projekt<br />

Partizipations-Info-Kampagne<br />

für NRW<br />

Alle, die mitmachen<br />

Vor- und Nachnamen:<br />

Arne Baltissen<br />

Kira Kaslack<br />

Michael Kempmann<br />

Annika Rolf<br />

Katja Benemann<br />

Clara Weinhardt<br />

Mein/unser nächster Schritt<br />

• Kontakt mit dem Jugendring<br />

aufbauen<br />

• Netzwerk<br />

Termin verabredet?<br />

Uhrzeit, Datum, Ort:<br />

Montag e-group bei yahoo »Farbe<br />

fürs Weißbuch«<br />

Kümmerer/Koordinator/In/<br />

Kontaktmensch benannt?<br />

Arne Baltissen, Kira Kaslack


ABSCHLUSSREDEN<br />

118<br />

119<br />

ABSCHLUSSREDE<br />

:<br />

Zum Abschluss der 2. Deutschen Jugendkonferenz<br />

stellten Lissy Gröner (MdEP)<br />

und Hans-Joachim Schild (Mitarbeiter<br />

in der Generaldirektion Bildung und<br />

Kultur der Europäischen Kommission)<br />

die jeweiligen Positionen zum Weißbuch<br />

vor und kommentierten den Verlauf der<br />

2. DJK aus ihrer Sicht. Peter Haupt<br />

(Staatssekretär im BMFSFJ) verabschiedete<br />

anschließend die Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer.<br />

von<br />

Anrede,<br />

Lissy Gröner, MDEP<br />

es bereitet mir große Freude, heute<br />

auf einer Konferenz als Vertreterin<br />

des Europäischen Parlamentes zu<br />

sprechen, die von Jugendlichen für<br />

Jugendliche organisiert wurde – einer<br />

Konferenz für alle, die der Meinung<br />

sind, dass Politik nicht im Fernsehen<br />

und <strong>Europa</strong> nicht nur in Brüssel stattfinden<br />

soll. Sie alle haben sich für die<br />

Teilnahme an dieser Konferenz beworben,<br />

wollen zusammen mit anderen<br />

Jugendlichen aus ganz Deutschland<br />

über Jugendpolitik in der EU diskutieren<br />

– und haben damit bereits den<br />

ersten Schritt getan, um ihre Interessen<br />

in der EU zu vertreten und<br />

europäische Jugendpolitik aktiv mitzugestalten.<br />

Dem Entwurf des Weißbuches, das<br />

ich heute mit Ihnen diskutieren will,<br />

ging ein intensiver und bisher einmaliger<br />

Konsultations- und Diskussionsprozess<br />

voraus: In allen Mitgliedsstaaten<br />

der EU wurden Anhörungen<br />

von mehreren tausend Jugendlichen<br />

durchgeführt, welche die Gelegenheit<br />

erhielten, auf Konferenzen, bei Befragungen<br />

im Internet oder via Fragebogen<br />

ihre Anliegen und Vorschläge<br />

einzubringen; auch Jugendorganisationen<br />

und Experten kamen zu Wort.<br />

In Deutschland wurde eine Reihe von<br />

Regionalkonferenzen und eine Nationale<br />

Jugendkonferenz in Berlin<br />

durchgeführt. Die Ergebnisse all<br />

dieser Konsultationen wurden auf<br />

europäischer Ebene zusammengetragen<br />

und sind in die Erstellung<br />

des Weißbuches eingeflossen, über<br />

das ich dem Europäischen Parlament<br />

Bericht erstatten werde.<br />

Nun zum Weißbuch selbst: Viele<br />

Jugendorganisationen und Nationale<br />

Jugendräte haben auf den Inhalt des<br />

Weißbuches mit Enttäuschung reagiert<br />

– es erscheint ihnen nicht ambitioniert<br />

genug und die Ergebnisse der<br />

Konsultationen nicht ausreichend<br />

berücksichtigt. Zum Teil liegt dies<br />

sicherlich daran, dass der umfangreiche<br />

Konsultationsprozess hohe<br />

und bisweilen unrealistische Erwartungen<br />

an die Jugendpolitik der Europäischen<br />

Union geweckt hat. Ich<br />

möchte an dieser Stelle daher noch<br />

einmal betonen, dass der EG-Vertrag<br />

nach wie vor kaum explizite Kompetenzen<br />

zur Jugendpolitik enthält –<br />

gemäß dem Subsidiaritätsprinzip sind<br />

hier die einzelnen Mitgliedsstaaten<br />

zuständig. Die Möglichkeiten der<br />

Kommission im Bereich der Jugendpolitik<br />

sind daher auf Maßnahmen<br />

beschränkt, die eine verstärkte<br />

Zusammenarbeit der Mitgliedsstaaten<br />

auf diesem Gebiet zum Ziel haben<br />

oder nationale Politiken ergänzen.


ABSCHLUSSREDEN<br />

120<br />

121<br />

eröffnet, Mitsprache und Mitgestaltung<br />

auch in nicht ausschließlich<br />

jugendpolitischen Verantwortungsbereichen<br />

für sich zu reklamieren.<br />

Schwerer wiegt die Kritik am Konsultationsverfahren<br />

und seinen Ergebnissen<br />

selbst. Einige der Beteiligten haben<br />

sich darüber beklagt, dass die Kommission<br />

mit vorgefertigten Vorstellungen<br />

in das Beteiligungsverfahren<br />

gegangen sei und dies dementsprechend<br />

gestaltet habe. Diese Kritik ist<br />

sehr ernst zu nehmen – wird doch die<br />

Beteiligung der Jugendlichen auch im<br />

Weißbuch selbst immer wieder als<br />

zentraler Aspekt betont. Es gilt daher,<br />

auch von Seiten des Europäischen<br />

Parlamentes, berechtigte Kritik aufzugreifen<br />

und die Umsetzung des Weißbuches<br />

daran anzupassen.<br />

Bei Abwägung der neuen Dynamik in<br />

der Diskussion und der kritischen<br />

Punkte und Schwachstellen, begrüße<br />

ich das Weißbuch. Angesichts der leider<br />

immer noch geringen Bedeutung<br />

von Jugendpolitik auf europäischer<br />

Ebene, ist es als großer Erfolg zu<br />

werten, dass es gelungen ist, ein<br />

Weißbuch zur Jugendpolitik in <strong>Europa</strong><br />

durchzusetzen – ein Weißbuch, das<br />

neuen Schwung in die Jugendpolitik<br />

der Europäischen Union bringen wird.<br />

Ich will nur einige der durch das<br />

Weißbuch angestoßenen Initiativen<br />

nennen:<br />

Zunächst einmal wurde durch das<br />

Weißbuch erstmals ein inhaltliches<br />

und methodisches Konzept sowie ein<br />

Rahmen europäischer Zusammenarbeit<br />

im Jugendbereich erarbeitet.<br />

Mit der offenen Methode der Koordinierung<br />

wurde eine Grundlage zur<br />

Vernetzung jugendpolitischer Maßnahmen<br />

auf europäischer, nationaler,<br />

regionaler und lokaler Ebene entwickelt.<br />

Ich halte diese Methode, die<br />

allerdings noch genauer definiert werden<br />

muss, für eine geeignete Möglichkeit,<br />

auf dem Gebiet der Jugendpolitik<br />

eine bessere Zusammenarbeit auf<br />

europäischer Ebene zu erreichen.<br />

Auch teile ich die Auffassung der<br />

Kommission, dass die offene Methode<br />

der Koordinierung als erster Schritt<br />

auf die Themen Partizipation, Information,<br />

Freiwilligenarbeit und mehr<br />

Wissen über die Jugend angewandt<br />

werden sollte.<br />

Neben der wichtigen Rolle der internationalen<br />

beziehungsweise europäischen<br />

Jugendorganisationen wird<br />

erstmals auch die Partizipation von<br />

Jugendlichen, die in keiner Organisation<br />

aktiv sind, thematisiert. Das<br />

Weißbuch fordert alle Akteure der<br />

Jugendpolitik ausdrücklich dazu auf,<br />

Formen der Beteiligung unorganisierter<br />

Jugendlicher zu suchen – natürlich<br />

ohne dabei den bestehenden Jugendorganisationen<br />

Vorschriften über ihre<br />

Organisationsstruktur zu machen.<br />

Weiter unterstütze ich den Vorschlag<br />

der Kommission, die Freiwilligenarbeit<br />

von Jugendlichen auf nationaler, regionaler<br />

und lokaler Ebene deutlich auszubauen.<br />

Die Plätze für Freiwilligentätigkeiten<br />

sollen aufgestockt, der<br />

rechtliche und soziale Schutz für junge<br />

Freiwillige verbessert und freiwillige<br />

Tätigkeiten als nicht-formale Bildungserfahrung<br />

anerkannt werden – alles<br />

Vorschläge, die wir wiederholt im<br />

Europäischen Parlament vorgebracht<br />

haben.<br />

Eine weitere wichtige Vorgabe des<br />

Weißbuches ist es, die Forschung im<br />

Jugendbereich gezielt zu vernetzen,<br />

weiterzuentwickeln und auszubauen.<br />

Nur wenn Statistiken, Studien und<br />

konkrete Daten vorliegen, und zwar<br />

geschlechtsdifferenziert, ist es uns<br />

möglich, ein besseres Verständnis für<br />

die Lebenssituation von Jugendlichen<br />

zu erlagen und Programme und Maßnahmen<br />

nicht an deren konkreten<br />

Bedürfnissen vorbei zu entwickeln.<br />

Ganz besonders begrüße ich den Vorschlag<br />

der Kommission, die Bedürfnisse<br />

der Jugendlichen bei der Ausarbeitung<br />

von Maßnahmen auch<br />

außerhalb des Bereiches der Jugendpolitik<br />

stärker zu berücksichtigen.<br />

Jugendlichen wird so die Möglichkeit<br />

Nachdem ich nun viele der meiner<br />

Meinung nach sehr positiven Aspekte<br />

des Weißbuches vorgestellt habe, will<br />

ich Ihnen auch nicht verschweigen,<br />

dass ich selbst durchaus noch Raum<br />

für Verbesserungen sehe.<br />

Ein grundlegendes Problem des Weißbuches<br />

besteht darin, dass es nicht<br />

mit einer angemessenen Aufstockung<br />

der Haushaltsmittel im Bereich der<br />

Jugendpolitik einhergeht. Unter keinen<br />

Umständen dürfen die im Weißbuch<br />

vorgeschlagenen Politiken mit Finanzmitteln<br />

aus dem Programm <strong>JUGEND</strong><br />

gedeckt werden! Bereits heute müssen<br />

viele Jugendinitiativen, die als einziges<br />

Programm der EU Jugendlichen die<br />

Möglichkeit bieten, finanzielle Unterstützung<br />

für selbstorganisierte Projekte<br />

zu erhalten, aufgrund beschränkter<br />

finanzieller Möglichkeiten abgelehnt<br />

werden. Die finanziellen Möglichkeiten<br />

des Programms <strong>JUGEND</strong> sind<br />

bereits heute ausgereizt und dürfen<br />

nicht noch weiter belastet werden!<br />

Wie ich zuvor schon erklärt habe,<br />

unterstütze ich den Vorschlag der<br />

Kommission, die Bedürfnisse der<br />

Jugendlichen bei der Ausarbeitung<br />

von Maßnahmen in verschiedenen<br />

Politikbereichen der Europäischen<br />

Union stärker zu berücksichtigen.<br />

Allerdings muss die Kommission dann


ABSCHLUSSREDEN<br />

122<br />

123<br />

auch konkrete Mechanismen festlegen,<br />

wie sie dieses Ziel in Zukunft<br />

erreichen will. Dies ist bisher leider<br />

noch nicht geschehen.<br />

Im Bereich Information von Jugendlichen<br />

beschränkt sich die Kommission<br />

darauf, die Schaffung eines Internetportals<br />

mit Diskussionsforum zu fordern.<br />

Diese Maßnahme greift jedoch<br />

zu kurz: Nach wie vor bestehen starke<br />

geographische und geschlechtsspezifische<br />

Unterschiede bei der Internet-Nutzung.<br />

Sollte in diesem Bereich<br />

also nicht nachgebessert werden,<br />

besteht die Gefahr, dass viele Jugendliche<br />

von Informationen seitens der<br />

EU ausgeschlossen bleiben. Die Kommission<br />

ist also dazu aufgefordert,<br />

zusätzlich Maßnahmen und Material<br />

zu entwickeln, die Jugendlichen vor<br />

Ort und im persönlichen Kontakt<br />

ermöglichen, jugendspezifisch aufbereitete<br />

Informationen zu erhalten.<br />

Auch die Informations- und Besucherdienste<br />

der Europäischen Union selbst<br />

müssen die Bedürfnisse Jugendlicher<br />

stärker berücksichtigen und spezielle<br />

Informationsmaterialien für diese Zielgruppe<br />

entwickeln. Darüber hinaus<br />

möchte ich die Durchführung einer<br />

jährlichen Aktionswoche zu den<br />

Jugendaktivitäten der Europäischen<br />

Union anregen, um Jugendliche und<br />

die breite Öffentlichkeit zu erreichen.<br />

Die Mitgliedsstaaten fordere ich dazu<br />

auf, bei der Umsetzung des Weißbuches<br />

darauf zu achten, dass die Partizipation<br />

von Jugendlichen und<br />

Jugendorganisationen auf nationaler<br />

Ebene, z. B. durch die Schaffung von<br />

beratenden Jugendausschüssen,<br />

die von Vertretern von Jugendorganisationen<br />

und von nicht organisierten<br />

Jugendlichen gebildet werden,<br />

gewährleistet ist.<br />

Der Vorschlag, jugendliche Freiwilligenarbeit<br />

besser als bisher zu fördern<br />

und anzuerkennen ist ein Schritt in<br />

die richtige Richtung. Dennoch werden<br />

den Jugendlichen immer noch<br />

viele Hindernisse in den Weg gelegt:<br />

Ich fordere daher die Mitgliedsstaaten<br />

und Beitrittsländer auf, sich aktiv an<br />

der Förderung des Freiwilligendienstes<br />

zu beteiligen und bestehende Hindernisse,<br />

wie die langwierige Erteilung<br />

von Visa sowie komplizierte sozialrechtliche<br />

Bestimmungen abzubauen.<br />

Darüber hinaus erwarte ich von der<br />

Kommission konkrete Vorschläge zur<br />

Schaffung eines angemessenen rechtlichen<br />

und sozialen Status für Freiwillige<br />

sowie eine Art Diplom für den<br />

Freiwilligendienst.<br />

Die Kommission hat im Weißbuch<br />

mehrere Themen mit besonderer<br />

Relevanz für Jugendliche identifiziert:<br />

Bildung, lebenslanges Lernen, Mobilität,<br />

Beschäftigung, soziale Integration,<br />

Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.<br />

Einige wichtige Themen<br />

bleiben jedoch ausgeklammert und<br />

sollten den bereits genannten<br />

Themenbereichen hinzugefügt werden:<br />

die Bereiche Chancengleichheit<br />

von Männern und Frauen, Einwande-<br />

rung und Drogenpolitik. Alle Bereiche<br />

müssen auch unter dem Aspekt des<br />

Gender-Mainstreaming berücksichtigt<br />

werden.<br />

Zusätzlich ist die Kommission aufgefordert,<br />

auch im Rahmen der Strukturfonds<br />

und anderer für Jugendliche<br />

relevanter Programme der Gemeinschaft<br />

zu gewährleisten, dass ausreichend<br />

Maßnahmen gefördert werden,<br />

die Jugendliche als Zielgruppe haben<br />

oder die den besonderen Bedürfnissen<br />

von Jugendlichen gerecht werden.<br />

Besonders wichtig ist es mir zu betonen,<br />

dass das Weißbuch zur Jugendpolitik<br />

der Europäischen Union nicht<br />

das Ende, sondern den Anfang eines<br />

langen Prozesses sein sollte, wobei<br />

die Umsetzung in erster Linie in den<br />

Mitgliedsstaaten eingeleitet werden<br />

muss. Um dies zu gewährleisten,<br />

halte ich einige strukturelle Veränderungen<br />

für angebracht:<br />

Bei der anstehenden Revision der EG-<br />

Verträge sollte eine Konkretisierung<br />

zur Jugendpolitik vorgenommen werden,<br />

die zumindest vorsieht, dass die<br />

Gemeinschaft die Zusammenarbeit der<br />

Mitgliedstaaten in der Jugendpolitik<br />

fördert und deren Tätigkeiten erforderlichenfalls<br />

ergänzt.<br />

Auch der Konvent zur Ausarbeitung<br />

eines Verfassungsvertrages sollte sich<br />

intensiv mit der Frage des Status der<br />

jungen Bürger <strong>Europa</strong>s auseinandersetzen<br />

und ein klares Signal an alle<br />

gesellschaftlichen Kräfte senden,<br />

junge Menschen aktiv am demokratischen<br />

Aufbau <strong>Europa</strong>s zu beteiligen.<br />

Der einberufene Jugendkonvent ist<br />

ein hoffnungsvolles Zeichen in diese<br />

Richtung.<br />

Darüber hinaus möchte ich der Kommission<br />

empfehlen, das Profil der<br />

Kinder- und Jugendpolitik zu schärfen,<br />

z. B. indem sie innerhalb der Generaldirektion<br />

»Bildung und Kultur« eine<br />

eigene Direktion »Kinder und Jugend«<br />

einrichtet. Deren Hauptaufgaben<br />

könnten zunächst die Konkretisierung<br />

und Umsetzung der im Weißbuch vorgeschlagenen<br />

Maßnahmen sowie die<br />

Umsetzung des Programms »<strong>JUGEND</strong>«<br />

sein.<br />

Das Weißbuch zur Jugendpolitik der<br />

EU kann nur ein erster Schritt sein –<br />

einer von vielen weiteren, die folgen<br />

werden. Jetzt kommt es zunächst<br />

darauf an, das Weißbuch zügig in<br />

konkrete Aktionen umzusetzen und<br />

hierfür auch angemessene zusätzliche<br />

finanzielle Mittel zur Verfügung zu<br />

stellen. Ich hoffe, Sie alle werden die<br />

zukünftigen Entwicklungen weiterhin<br />

aufmerksam verfolgen und Ihre Interessen<br />

und Wünsche aktiv einbringen.<br />

<strong>Europa</strong> gehört nicht den Wirtschaftsbossen<br />

und den Bürokraten – es gehört<br />

uns allen.<br />

Die abgedruckten<br />

Texte sind Manuskripte,<br />

die zur<br />

Vorbereitung der<br />

Reden dienten<br />

und wurden nur<br />

eingeschränkt so<br />

von den Rednern<br />

vorgetragen.<br />

Alle Texte sind zur<br />

Veröffentlichung<br />

freigegeben.


ABSCHLUSSREDEN<br />

124<br />

125<br />

:<br />

ABSCHLUSSREDE<br />

von<br />

Peter Haupt, Staatssekretär im BMFSFJ<br />

Sehr geehrte Frau Gröner,<br />

liebe Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer,<br />

Sie haben in drei Tagen<br />

intensiver Auseinandersetzung<br />

und Zusammenarbeit in sehr<br />

offenen Arbeitsformen den Raum der<br />

Möglichkeiten, Wünsche, Forderungen,<br />

Beschränkungen ausgelotet, den<br />

das Weißbuch »Neuer Schwung für<br />

die Jugend <strong>Europa</strong>s« für eine künftige<br />

Jugendpolitik auftut, in Deutschland<br />

und in <strong>Europa</strong>.<br />

Es gibt eine beeindruckende Fülle von<br />

Vorschlägen, Projekten, Ideen, Maßnahmen,<br />

Regelungen, Empfehlungen,<br />

auch Kritik an Bestehendem und mit<br />

Visionen für neue jugendgerechte<br />

politische Entscheidungsprozeduren<br />

in Deutschland und <strong>Europa</strong>. Einen<br />

ersten Geschmack davon habe ich<br />

eben in einer der Arbeitsgruppen<br />

bekommen.<br />

Ich möchte Ihnen daher an dieser<br />

Stelle für Ihr Engagement, ihre Arbeit<br />

und Ihre Ergebnisse herzlich danken.<br />

Systematisch kann ich und will ich<br />

Rede anlässlich der 2. Deutschen<br />

Jugendkonferenz zum Weißbuch<br />

»Jugendpolitik in der Europäischen<br />

Union« im Abschlussplenum am<br />

24. März 2002 in Weimar<br />

jetzt nicht Ihre ganze Abschlusserklärung<br />

»abarbeiten« – dazu bietet der<br />

weitere Weißbuch-Prozess noch reichlich<br />

Anlass und Gelegenheit.<br />

Zu einigen Aspekten der weiteren<br />

Arbeit möchte ich jedoch aus der<br />

Sicht der Bundesregierung hier ein<br />

paar Bemerkungen machen:<br />

Was wir anstreben, auch mit unserem<br />

jugendpolitischen Regierungsprogramm<br />

»Chancen im Wandel«, ist die<br />

Verankerung von Jugendpolitik als<br />

Querschnittspolitik; dies soll nun auch<br />

in <strong>Europa</strong> angegangen werden. Geduld<br />

ist hier besonders gefragt, weil weitgehend<br />

Neuland beschritten wird und<br />

feststehende institutionelle und rechtliche<br />

Bedingungen berücksichtigt<br />

werden müssen.<br />

Ihre Erwartungen und Forderungen<br />

eröffnen aber einen breiten Horizont,<br />

der sicher als Herausforderung wahrgenommen<br />

wird. Meine Kernthese,<br />

aus der vieles Weitere folgt:<br />

Was wir in Deutschland und <strong>Europa</strong><br />

brauchen, ist eine neue Jugendbeteiligungskultur.<br />

Dafür bietet das Weiß-<br />

buch (bei aller möglichen Kritik im<br />

Einzelnen) – wie ich meine – einen hervorragenden<br />

Rahmen. Schon im Entstehungsprozess<br />

hat es durch die breiten<br />

Konsultationen vor allem mit den<br />

Jugendlichen hier Anstöße gegeben.<br />

Und der Schwung geht weiter und<br />

gewinnt mehr Kraft – das beweist<br />

diese – Ihre – Konferenz. Die neuen<br />

Verfahren der Zusammenarbeit (offene<br />

Methode der Koordinierung) müssen<br />

wir flexibel auf die Erfordernisse des<br />

Jugendbereiches anpassen, erproben<br />

und weiterentwickeln. Die Vertragsgrenzen<br />

(keine Lenkung, keine Harmonisierung)<br />

sind zu beachten, ebenso<br />

wie das Subsidiaritätsprinzip. Gleichzeitig<br />

wollen wir einen »europäischen<br />

Mehrwert« durch Synergien erreichen.<br />

Die Zusammenarbeit wird aber in<br />

jedem Fall eine Bereicherung für die<br />

jeweilige Jugendpolitik im eigenen<br />

Lande bringen, denn wir können von<br />

unseren Nachbarn und ihren guten<br />

Beispielen und Erfahrungen, von denen<br />

wir bislang oft zu wenig wissen, viel<br />

Nachahmenswertes lernen, gerade im<br />

Bereich der Jugendpartizipation und<br />

-information.<br />

A propos Jugendpartizipation:<br />

Mit der Bundesinitiative Beteiligungsbewegung,<br />

dessen (vorläufiger)<br />

krönender – und europäischer –<br />

Schlussakkord diese 2. Deutsche<br />

Jugendkonferenz ja ist, haben wir<br />

neue Wege in Deutschland beschritten<br />

(Beteiligungswoche/Politiktage), ebenso<br />

mit dem »Jugendbericht von der<br />

Basis« (akiju).<br />

Wir werden diese Erfahrungen auswerten<br />

und Jugendbeteiligung weiterentwickeln.<br />

Wir werden neue Wege<br />

gehen und dabei die bewährten Beteiligungsformen<br />

nutzen: Jugendringe,<br />

Jugendräte, Jugendparlamente und<br />

viele andere<br />

Modelle, die<br />

vor allem<br />

auf örtlicher<br />

Ebene eingeführt<br />

wurden.<br />

Dabei muss<br />

immer spürbarer<br />

für sie – die jungen Leute – werden,<br />

dass ihre Interessen, Ansichten,<br />

Lösungsvorschläge gehört, ernst<br />

genommen und aufgegriffen werden<br />

von der »etablierten« Politik und den<br />

Politikerinnen und Politikern.<br />

Wenn der gesellschaftlich-politische<br />

Prozess als eigenes »Spielfeld« der<br />

jungen Menschen gesehen werden<br />

soll, impliziert das zweierlei:<br />

Es geht um die Freude beim »Mitreden<br />

– Mitmachen«, die bei aller Ernsthaftigkeit<br />

der Bemühungen nicht zu


ABSCHLUSSREDEN<br />

126<br />

127<br />

ABSCHLUSSREDE<br />

von Hans-Joachim Schild, Europäische Kommission –<br />

Generaldirektion Bildung und Kultur<br />

Diese Rede wurde<br />

in der vorliegenden<br />

Fassung nicht<br />

vom Staatssekretär<br />

gehalten. Herr<br />

Haupt hatte sich in<br />

seinem Abschluss-<br />

Statement wesentlich<br />

kürzer gehalten,<br />

die vorbereitete<br />

Rede aber zur<br />

Veröffentlichung<br />

freigegeben.<br />

kurz kommen, es geht auch um Spiel-<br />

Regeln, die von allen Beteiligten<br />

(gelernt und) beachtet werden müssen.<br />

Langfristig und nachhaltig kann man<br />

Ziele in der demokratischen Gesellschaft<br />

in der Regel nur gemeinsam<br />

mit Gleichgesinnten verfolgen und<br />

umsetzen. Und dafür arbeiten die<br />

Jugendorganisationen in ihrer programmatischen<br />

Breite und Vielfalt und<br />

verdienen dafür Anerkennung und<br />

Unterstützung. Durch Dachverbände<br />

werden diese Interessen gebündelt<br />

und gegenüber »<strong>Europa</strong>«, Bund und<br />

Ländern vertreten. Die Jugendorganisationen<br />

müssen aber auch daran<br />

arbeiten, ihre Legitimation der Vertretung<br />

von Jugendlichen zu behalten,<br />

indem sie sich auch für die jungen<br />

Leute offen zeigen, die zunächst nicht<br />

an Verbands- und Organisationsstrukturen<br />

interessiert sind. Das ist gerade<br />

bei dieser Tagung, finde ich, gut<br />

gelungen.<br />

Wenn wir in diesem Sinne gemeinsam<br />

und engagiert, jeder auf seiner Seite,<br />

die gesellschaftliche und politische<br />

Weiterentwicklung zu unserer eigenen<br />

Sache machen und sie pflegen, ist die<br />

wünschenswerte neue Jugendbeteiligungskultur<br />

in Deutschland und <strong>Europa</strong><br />

realisierbar.<br />

Sie haben hier in Weimar daran mitgewirkt<br />

– tragen wir die Botschaft<br />

weiter und verstärken sie, jeder in<br />

seinem Umfeld.<br />

Ich danke Ihnen.<br />

Liebe Jugendliche, sehr geehrte<br />

Damen und Herren,<br />

ich freue mich sehr, hier nach Weimar<br />

zur 2. Nationalen Jugendkonferenz<br />

als Vertreter der Europäischen Kommission<br />

eingeladen worden zu sein<br />

und bedanke mich herzlich hierfür.<br />

Ich möchte die Gelegenheit nutzen,<br />

Grüße von unserer Kommissarin<br />

Viviane Reding, von unserem Direktor<br />

João Vale de Almeida, unserem ‘chef<br />

d’unité’ Pierre Mairesse und allen<br />

Kolleginnen und Kollegen, die in der<br />

Kommission am Weißbuch Jugend<br />

mitgewirkt haben und mitwirken, zu<br />

übermitteln. Ich tue dies vor allem<br />

deshalb so ausführlich, weil in den<br />

nun mehr als zwei, fast drei Jahren<br />

seit Beginn des Konsultationsprozesses<br />

auch eine Menge persönliche Kontakte<br />

und Bezugspunkte entstanden sind,<br />

die letztlich zur Existenz der sogenannten<br />

‘Jugendkoalition’ beitragen,<br />

wie sie unserer Direktor immer nennt.<br />

Wie im Weißbuch ausführlich dargestellt<br />

und durch den Konsultationsprozess<br />

auf europäischer und nationaler<br />

Ebene eindrucksvoll belegt, besitzt<br />

der Dialog mit den Bürgern, in diesem<br />

Fall mit jungen Bürgerinnen<br />

und Bürgern<br />

und die Beteiligung<br />

der Jugendlichen in<br />

allen sie betreffenden<br />

Fragen einen hohen<br />

Stellenwert.<br />

Das Weißbuch hat hohe Erwartungen<br />

geweckt und zu vielfältigen und lebhaften<br />

Diskussionen und Reaktionen<br />

aufgefordert und angeregt. Jetzt ist es<br />

an der Zeit, an die Umsetzung zu<br />

gehen und den Worten Taten folgen<br />

zu lassen.<br />

Die Europäische Kommission ist froh,<br />

dass Deutschland und die Bundesregierung,<br />

aber auch – ich sage es einmal<br />

pauschalierend – die deutsche<br />

Jugendszene den Weißbuch-Prozess<br />

stets sehr offen begleitet und unterstützt<br />

haben. Dies nicht nur auf europäischer<br />

Ebene, etwa im Jugendministerrat<br />

und der Ratsarbeitsgruppe<br />

Jugend oder in den europäischen<br />

Jugendkonferenzen in Paris, Umea,<br />

Gent und kürzlich Murcia, sondern<br />

auch auf der bundesdeutschen Ebene<br />

mit den beiden nationalen Jugendkon-


ABSCHLUSSREDEN<br />

128<br />

129<br />

selbst und ihren Verbänden, wie etwa<br />

dem Europäischen Jugendforum und<br />

– um im Lande zu bleiben – dem<br />

Deutschen Bundesjugendring oder<br />

auch die Ergebnisse dieser Konferenz.<br />

ferenzen in Berlin und jetzt hier in<br />

Weimar oder mit der Unterstützung<br />

von Beteiligungsinitiativen, um nur<br />

einige zu nennen. Aber auch das<br />

Programm ‘Chancen im Wandel’ des<br />

Bundesministeriums für Familie,<br />

Senioren, Frauen und Jugend, das im<br />

Übrigen viele Parallelen zum Weißbuch<br />

aufweist, ist eine vorbildliche<br />

Initiative. Hier hat Deutschland auch<br />

aus europäischer Sicht eine wegweisende<br />

Rolle eingenommen.<br />

Was mir in Weimar besonders gut<br />

gefallen hat, ist zunächst ganz allgemein,<br />

dass ein weiterer intensiver<br />

Dialog unter den Jugendlichen und<br />

zwischen Jugendlichen und Politikern<br />

und Fachleuten aus dem Jugendbereich<br />

stattgefunden hat. Wann hat man<br />

schon einmal Zeit, sich vier Tage am<br />

Stück zu einem wichtigen Thema<br />

auszutauschen.<br />

Dann hat mir aber ganz speziell<br />

gefallen, dass die Jugendlichen selbst<br />

die Initiative ergriffen haben, um das<br />

Weißbuch nicht nur zu diskutieren,<br />

sondern seine Botschaften auch<br />

weiterzutragen zu anderen Jugendlichen,<br />

in die Schulen, in Jugendclubs<br />

etc. und dass hierzu eigene Strategien,<br />

Instrumente und Materialien<br />

entwickelt werden sollen.<br />

Weiter möchte ich betonen, dass ein<br />

notwendiger Dialog zwischen den<br />

sogenannten unorganisierten und<br />

den organisierten Jugendlichen bzw.<br />

den Vertreterinnen und Vertretern der<br />

Jugendverbände stattgefunden hat<br />

und vereinbart wurde, diesen Dialog<br />

fortzuführen. Ich möchte hierzu den<br />

Beitrag eines Teilnehmers zitieren, wie<br />

er heute vormittag in der Auswertung<br />

gefallen ist: »Keiner muss sich schämen,<br />

dass er sich engagiert«.<br />

Zu guter Letzt und zusammenfassend<br />

will ich positiv hervorheben, dass hier<br />

ganz konkrete Vorschläge, Projekte<br />

und Initiativen entwickelt wurden, wie<br />

weitergearbeitet werden soll und auch<br />

wer dies mit wem tut.<br />

Was bleibt zu tun? Aus Sicht der Kommission<br />

ist die Veröffentlichung des<br />

Weißbuches Jugend im November<br />

letzten Jahres erst der Startschuss zu<br />

einer besseren und intensiveren<br />

Kooperation auf europäischer Ebene<br />

und – wie man hier sehen kann –<br />

auch auf anderen Ebenen, der nationalen,<br />

der regionalen und der lokalen,<br />

aber auch in bestimmten Themenbereichen.<br />

Für die nähere Zukunft stehen die<br />

neun prioritären Weißbuch-Themen<br />

jetzt im Vordergrund: die vier jugendspezifischen<br />

Themen ‘Partizipation’,<br />

‘Information’, ‘Freiwilligenarbeit’ und<br />

‘Jugendforschung’ sowie die fünf<br />

Querschnittsbereiche, in denen Jugendbelange<br />

besser berücksichtigt werden<br />

sollen: ‘Bildung, lebenslanges Lernen,<br />

Mobilität’, ‘Beschäftigung’, ‘soziale<br />

Integration’, ‘Kampf gegen Rassismus<br />

und Fremdenfeindlichkeit’ sowie<br />

‘Autonomie’. Dies entspricht übrigens<br />

ganz und gar dem Selbstverständnis<br />

des in Deutschland entwickelten Einmischungsauftrags<br />

der Jugendhilfe.<br />

Die Konzentration auf diese neun<br />

Themen heißt aber nicht, dass wir<br />

uns in der weiteren Zukunft nicht<br />

auch anderen jugendpolitisch relevanten<br />

Themen zuwenden werden.<br />

Jetzt geht es zunächst darum, Verfahren<br />

und Prioritäten für die weitere<br />

Arbeit zu finden und hierüber Vereinbarungen<br />

zu treffen. Es liegen bereits<br />

eine Menge Stellungnahmen, Vorschläge<br />

und Initiativen auf dem Tisch.<br />

Dies nicht nur von den Jugendlichen<br />

Es liegen auch Stellungnahmen<br />

bzw.<br />

Entwürfe hierzu von<br />

den politischen Institutionen<br />

und Gremien<br />

vor, wie dem<br />

zuständigen Ausschuss<br />

des <strong>Europa</strong>parlamentes<br />

– meine<br />

Vorrednerin, Lissy<br />

Gröner hat hierüber ja bereits berichtet<br />

– oder, wieder auf Deutschland<br />

bezogen, von der Bundesregierung<br />

oder dem Bundesrat.<br />

Die bisherigen Stellungnahmen sind<br />

durchweg als positiv zu bezeichnen<br />

in dem Sinne, als sie umstandslos<br />

das Weißbuch und seine Ambition,<br />

einen neuen Kooperationsrahmen zu<br />

schaffen, begrüßen. Erwartungsgemäß<br />

fällt hingegen die Kritik sehr<br />

unterschiedlich aus: Den einen geht<br />

das Weißbuch zu weit, den anderen<br />

ist es nicht ambitioniert und konkret<br />

genug. Ich denke, damit liegen wir<br />

etwa in der Mitte und damit nicht<br />

falsch. Denn es würde uns nichts nutzen,<br />

wenn wir schon zu Beginn nicht<br />

alle Akteure an Bord des Schiffes<br />

‘Europäische Jugendpolitik’ hätten,<br />

wenn ein Teil aussteigen würde. Wir<br />

erwarten nun weitere Stellungnahmen,<br />

etwa vom Ausschuss der Regionen<br />

oder dem Wirtschafts- und Sozialaus-


ABSCHLUSSREDEN<br />

130<br />

131<br />

Die abgedruckten<br />

Texte sind Manuskripte,<br />

die zur Vorbereitung<br />

der<br />

Reden dienten und<br />

wurden nur eingeschränkt<br />

so von<br />

den Rednern vorgetragen.<br />

Alle<br />

Texte sind zur<br />

Veröffentlichung<br />

freigegeben.<br />

schuss; insbesondere vom Rat der<br />

Jugendminister der Mitgliedsstaaten<br />

der EU erwarten wir in seiner Sitzung<br />

am 30. Mai eine Resolution, die uns<br />

ein klares Mandat für die weitere<br />

Arbeit gibt, mit konkreten Prioritäten,<br />

Zeitplänen und Arbeitsmethoden.<br />

Wir wissen, dass durch das große<br />

Engagement der derzeitigen spanischen<br />

Ratspräsidentschaft die Vorarbeiten<br />

für diese Resolution sehr gut<br />

voranschreiten. Im Übrigen möchte<br />

ich hervorheben, dass die spanische<br />

Präsidentschaft hier dankenswerterweise<br />

während der gesamten Konferenz<br />

durch Ida Guillen vom spanischen<br />

Jugendinstitut als Beobachterin<br />

vertreten ist.<br />

Die Europäische Kommission hat seit<br />

Veröffentlichung des Weißbuches<br />

natürlich nicht die Hände in den Schoß<br />

gelegt, sondern wir haben mit unseren<br />

Partnern daran gearbeitet, wie es nun<br />

weitergehen soll. Insbesondere haben<br />

wir ja im Weißbuch konkrete Dinge<br />

vorgeschlagen, die bereits in diesem<br />

Jahr, zum Teil in 2003 umgesetzt werden<br />

sollen. Ich möchte beispielhaft die<br />

Website gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit<br />

nennen, das Jugendportal<br />

zu Informationen über <strong>Europa</strong>,<br />

oder die Pilotprojekte im Bereich der<br />

Partizipation; aber auch im Querschnittsbereich<br />

des lebenslangen Lernens<br />

wird es eine Website zu allen<br />

Lern- und Bildungsmöglichkeiten, auch<br />

non-formaler Art in <strong>Europa</strong> geben. Zu<br />

diesen Vorschlägen laufen natürlich<br />

bereits die vorbereitenden Arbeiten,<br />

denn wir wollen ja keine Zeit verlieren.<br />

Wie eingangs gesagt, haben wir hohe<br />

Erwartungen geweckt, insbesondere<br />

bei den Jugendlichen, die wir nicht<br />

enttäuschen wollen.<br />

Wir brauchen jetzt einen weiteren<br />

neuen Schwung zur Fortsetzung des<br />

Weißbuch-Prozesses durch die europäischen<br />

Institutionen, wie das <strong>Europa</strong>parlament<br />

oder den Rat, durch die<br />

Mitgliedstaaten und durch die Jugendlichen<br />

und ihre Strukturen und Verbände.<br />

In dieser Konferenz wurde dieser<br />

nötige neue Schwung sehr schön<br />

bildlich ausgedrückt: Wir geben dem<br />

Weißbuch Farbe. Wir selbst haben zu<br />

dieser Farbgebung aktuell ebenfalls<br />

einen kleinen Beitrag geleistet, indem<br />

das Weißbuch demnächst auch in<br />

deutscher Sprache in Buchform als<br />

Farbdruck mit einem ansprechenderen<br />

Lay-out erscheint.<br />

Ich möchte mich abschließend noch<br />

einmal für die Initiative und die<br />

Durchführung dieser zweiten Nationalen<br />

Jugendkonferenz in Deutschland<br />

und die im wahrsten Sinne des<br />

Wortes produktiven Ergebnisse<br />

bedanken. Ich werde sie mit nach<br />

Brüssel nehmen und dort in die entsprechenden<br />

Debatten und weiteren<br />

Überlegungen einbringen.


TEILNEHMERINNEN<br />

132<br />

133<br />

TEILNEHMERINNEN<br />

DER 2. DEUTSCHEN <strong>JUGEND</strong>KONFERENZ<br />

12 TeilnehmerInnen<br />

aus BERLIN:<br />

Björn Böhning Björn Gröger Heinrich<br />

Funk K. Johanna Muley Kristin<br />

Krüger Michael Wamposzyc Raphael<br />

Schapira Sandra Barthel Sophie Bleich<br />

Stephan Bohn Susanne Schulze<br />

Vivian Dehn<br />

23 TeilnehmerInnen aus BAYERN:<br />

Andreas Dittlmann Anna Weber Anna Ewa Metzger Cyrus Badde<br />

Dominique Hitz Franzi Luhn Franziska Krüger Jennifer Till<br />

Johanna Brandt Jonas Schramm Julia Straub Thomas Krepkowski<br />

Leila Sen Maria Steinmeier Marko Schmidt Martina Förtsch<br />

Maximilian Benner Patricia Geuther Regina Renner Ronald<br />

Manteuffel Sybille Schmid Tobias Zech Hannah Vadas<br />

3 TeilnehmerInnen<br />

aus BREMEN:<br />

Karsten Dörges Onur<br />

Yamac Scarlett Faisst<br />

12 TeilnehmerInnen<br />

aus BRANDENBURG:<br />

Anne Russig Cindy Rothbauer<br />

Daniel Reinhardt Erik Mattusch<br />

Karina Franz Mohamad Ali<br />

Monika Reichelt Nephat Mwangi<br />

Nicole Dathe Stephan Weger<br />

Thomas Sikos Yvonne Aepfler<br />

2 TeilnehmerInnen<br />

aus HAMBURG:<br />

Anja Heinke Franziska Seel<br />

10 TeilnehmerInnen<br />

aus HESSEN:<br />

Christoph Rath Eve Trautmann<br />

Friederike Ditzen Hakan<br />

Tosuner Laura de Paz Martinez<br />

Laura Tilindyte Lidia de Paz<br />

Martinez Melanie Hanisch<br />

Michael Kränzler Regina<br />

Stoppel<br />

25 TeilnehmerInnen aus BADEN WÜRTTEMBERG:<br />

4 TeilnehmerInnen<br />

aus<br />

MECKLENBURG-<br />

VORPOMMERN:<br />

Katrin Hünemörder<br />

Nicole Harfenmeister<br />

Peter Böttcher Sarah<br />

Nieber<br />

Achim Maier Agostino Mazziotta Andreas Schäfer Andreas Schwarz<br />

Christine Trexler-Walde Christoph Kimmerle Claus Becker Eva Mund Gretje<br />

Treiber Hanna Mössner Jeannette Werner Johannes Kimmerle Jona Hölderle<br />

Jonathan Fasel Margarete Jacob Maria Kielholz Mario Weiss Martin Warland<br />

Melanie Quatz Nike Landsberg Regine Hornung Sandra Hümer Simon<br />

Hillmann Susanne Neefe Verena Wahl<br />

28 TeilnehmerInnen aus<br />

NORDRHEIN-WESTFALEN:<br />

Andrea Imping Anne Gisele Nimbona<br />

Annika Rolf Arne Baltissen Clara<br />

Weinhardt Claudia Möller Dennis<br />

Christopher Radtke Ina Epkenhans<br />

Jan Thorbecke Jennifer Langkau<br />

Jennifer Wickord Johannes Steenpaß<br />

Kathrin Groth Katja Benemann Kira<br />

Kaslack Lara Peter Lea Maag Marc<br />

Spies Markus Cordemann Michael<br />

Kempmann Muharrem Gezginci Paul<br />

Prasser Ragnhild Hoel Rene Schunck<br />

Sebastian Crusius Sebastian Koppers<br />

Sina Kaufmann Tobias Isenberg<br />

17 TeilnehmerInnen<br />

aus NIEDERSACHSEN:<br />

9 TeilnehmerInnen aus<br />

RHEINLAND-PFALZ:<br />

Bastian Köhlen Carmen Bender<br />

Florian Ammerich Hong Diep Nguyen<br />

Kathrin Frewell Michael Müller Oliver<br />

Wernersbach Pia Lünstroth Pia<br />

Schanne<br />

17 TeilnehmerInnen aus<br />

SACHSEN:<br />

Anja Haupt Christin Müller Eric Schley<br />

Judith Andrich Juliane Wernicke<br />

Kattrin Glöckler Martina Sauermann<br />

Michael Wagner Mike Schneider<br />

Patrick Windisch Sebastian Liebold<br />

Stefan Engelhardt Steffen Unterdorfel<br />

Stephan Groschwitz Thomas Hämpel<br />

Thomas Jensch Tino Laube<br />

5 TeilnehmerInnen<br />

aus SACHSEN-ANHALT:<br />

Daniel Lange Heiko Koch Kathleen<br />

Döbbel Robin Krause Susann Schäfer<br />

2 TeilnehmerInnen<br />

aus<br />

SCHLESWIG-<br />

HOLSTEIN:<br />

Eva Ente Manuela<br />

Paulick<br />

Aiko Schulte André Berlage Anja Neeland Celia Vogel Christian<br />

Edom Dörte Liebetruh Enno Dahler Frederik Roeder Gero Boos<br />

Hanna Katthöver Joachim Kreutzer Jonas Meckling Juliane Haag<br />

Lennart Weinhold Manfred Böring Sandra Elend Tim Gemkow<br />

3 TeilnehmerInnen<br />

aus dem<br />

SAARLAND:<br />

Christina Peters<br />

Elisabeth Petereit<br />

Michael Clivot<br />

4 TeilnehmerInnen<br />

aus<br />

THÜRINGEN:<br />

Katharina Gröber<br />

Stefanie Hennecke<br />

Sven Enders Ulli<br />

Schäfer<br />

16 TeilnehmerInnen des Medienseminars:<br />

Andreas Steyer Harun Tuncer Simone Finkenwirth Philipp<br />

Guhr Andreas Menn Caroline Ko Richard Roeder Maria<br />

Bossmann Sylvere Störmann Florian Möllers Phil Rusche<br />

Victoria Dorothea Kirchoff Jonas Hille Maximilian Kall<br />

Dortje Treiber Eva-Lotte Quatuor<br />

><br />

Nette Atmosphäre, tolle<br />

Verpflegung, nette neue Leute<br />

kennen gelernt. Ziel der<br />

Konferenz? Naja, war gut!<br />

N.N.


DANK<br />

134<br />

Veranstalter der Konferenz<br />

<strong>JUGEND</strong> für <strong>Europa</strong> –<br />

Deutsche Agentur für das<br />

EU-Aktionsprogramm <strong>JUGEND</strong><br />

DANK<br />

Besonderer Dank gilt der Mitarbeit durch:<br />

Die Deutsche Sport Jugend, den Deutschen Bundesjugendring,<br />

den Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten,<br />

die Bundesvereinigung Kulturelle Jugendbildung e.V.,<br />

die TeilnehmerInnen der 1. Deutschen Jugendkonferenz<br />

sowie die Europäische Jugendbildungs- und Begegnungsstätte<br />

Weimar.<br />

Danke an alle, welche die 2. DJK zu einem Erfolg<br />

gemacht haben:<br />

Ulrich Ballhausen, Karoline Becker, Birgit Borg, Jens<br />

Feuerstein, Gerrit Frers, Frank Fuhrmann, Ursula Gormanns,<br />

Thies Grothe, Nicole Hinrich, Daniel Honsack, Ilija Seifert,<br />

Katrin Jacob, Ralf Kleinert, Corina Kleinert, Ulrich Krämer,<br />

Kathleen Ludwig, Jörg Meyer, Patrick Nieweg, Michael<br />

Pannwitz, Friederike Pannwitz, Frank Peil, Uwe Pinno,<br />

Martina Räder, Mark-Daniel Rentschler, Björn Richter,<br />

Norbert Schneevoigt, Ulrike Seinen-Schatz, Volker Siemund,<br />

Sebastian Sooth, Andrea Strübe, Steffen Uebele, Sybille<br />

von Stocki, Rolf Witte…<br />

und viele mehr!<br />

Veranstaltungsort<br />

Europäische Jugendbildungsund<br />

Begegnungsstätte Weimar<br />

Gefördert durch das<br />

Bundesministerium für Familie,<br />

Senioren, Frauen und Jugend<br />

(BMFSFJ)<br />

Gefördert durch die<br />

Europäische Kommission/Generaldirektion<br />

Bildung und Kultur

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