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Programmheft - Junge Symphoniker Hamburg

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Antonín Dvořák<br />

(1841 – 1904)<br />

Symphonie Nr. 9<br />

Aus der Neuen Welt<br />

Antonín Dvořák wurde am 8. September 1841<br />

in Nelahozeves in der Nähe von Prag geboren<br />

und verbrachte seine Jugend in Zlonice. Dort<br />

lernte er Klavier, Orgel und Geige und fing<br />

bereits früh an zu komponieren. Bis 1870<br />

hielt er sich als Bratscher in verschiedenen<br />

Orchestern, sowie als Organist, Orgel- und Klavierlehrer<br />

über Wasser. Eine seiner Klavierschülerinnen,<br />

Anna Čermáková, heiratete er später.<br />

Seinen ersten richtigen Erfolg errang Dvořák<br />

1873 mit der Kantate Hymnus. Es folgten die<br />

Symphonie in d-moll, bedeutende Kammermusikwerke<br />

und eine Sammlung von Klavierstücken<br />

zu vier Händen.<br />

1875 erlangte er ein Staats-Stipendium in Wien,<br />

so dass Dvořák sich mit seiner ganzen Zeit<br />

dem Komponieren widmen konnte. Brahms,<br />

beeindruckt von seinem Schaffen, unterstützte<br />

ihn dort und befürwortete den Druck der<br />

Slawischen Tänze für Klavier und die Klänge<br />

aus Mähren op.32. Diese machten ihn international<br />

berühmt und die Freundschaft zwischen<br />

den Komponisten hielt ein Leben lang.<br />

In der folgenden Zeit entstanden Auftragswerke<br />

für verschiedene Verleger, in denen er immer<br />

wieder den musikalischen Stil seiner Heimat zum<br />

Ausdruck brachte. Er unternahm verschiedene<br />

Tourneen durch Großbritannien, Deutschland,<br />

Ungarn und Russland.<br />

1891 wurde er Ehrendoktor der Prager Universität<br />

und Professor für Komposition am Konservatorium.<br />

Im darauffolgenden Jahr übernahm er den<br />

Posten des Direktors des National Conservatory<br />

in New York. 1893 schrieb er dort eines seiner<br />

bedeutendsten und bekanntesten Stücke, die<br />

Symphonie Nr. 9, Aus der Neuen Welt.<br />

„Die Amerikaner erwarten große Dinge von mir“,<br />

äußerte Dvořák, vor dem Schaffen dieser Symphonie,<br />

„vor allem soll ich ihnen den Weg ins<br />

gelobte Land und in das Reich der neuen,<br />

selbständigen Kunst weisen, kurz, eine nationale<br />

Musik schaffen! Wenn das kleine tschechische<br />

Volk solche Musiker habe, warum sollten sie sie<br />

nicht auch haben, wenn ihr Land und Volk so<br />

riesig groß ist!“<br />

Die Themen der Symphonie sollen auf amerikanische<br />

Volksmusik, Spirituals und Indianermelodien<br />

zurückgehen, mit denen er sich intensiv beschäftigt<br />

hatte. Aber auch europäische Weisen<br />

integrierte er in die Musik. Er selbst bestritt<br />

jedoch stets, irgendwelche Folklorethemen dafür<br />

verwendet zu haben: „Ich habe einfach eigene<br />

Melodien erfunden, in die ich die Eigenheiten<br />

der Indianermusik eingearbeitet habe. Diese<br />

Themen habe ich dann mit allen Mitteln moderner<br />

Rhythmik, Harmonik, Kontrapunkt und<br />

Orchesterfarben verarbeitet.“<br />

Seit ihrer feierlichen Uraufführung am 16. Dezember<br />

1893 gehört die Symphonie aus der Neuen<br />

Welt zu den größten Werken der europäischen<br />

Romantik. Das Publikumsecho war derart enorm,<br />

dass der tschechische Komponist über Nacht<br />

zum populärsten Mann in New York avancierte.<br />

Als Antonín Dvořák 3 Jahre nach seiner Rückkehr<br />

am 1. Mai 1904 in Prag starb, wurde<br />

Staatstrauer angeordnet. Er hinterließ groartige<br />

musikalische Werke, unter anderem 9 Symphonien,<br />

10 Opern, Ouvertüren, 5 symphonische<br />

Dichtungen, slawische Tänze für Orchester,<br />

Kantaten, Kammermusikwerke, sowie solistische<br />

Musik. Er gilt heute neben Smetana als<br />

Begründer der national-tschechischen Musik.<br />

Thilo Jaques<br />

Foto: Dan Hannen<br />

Thilo Jaques kam über seine musikalischen Eltern bereits sehr früh mit der klassischen Musik in<br />

Kontakt. Mit acht Jahren nahm er erstmals Klavierunterricht und entdeckte das Komponieren.<br />

Im Alter von zehn Jahren schrieb er seine ersten Stücke, die später auch veröffentlicht werden<br />

sollten. Um auch Orchesterpraxis sammeln zu können, fing er als 15jähriger an, Horn zu spielen<br />

und in verschiedenen renommierten Jugendorchestern mitzuwirken.<br />

Er studierte Komposition und Theorie an der Hochschule für Musik und Theater in <strong>Hamburg</strong>. Im<br />

Laufe der Zeit gewann Thilo Jaques mehrere Kompositionspreise (darunter den 1. Preis beim<br />

Norddeutschen Liederwettbewerb).<br />

Er schrieb u.a. ein Hornkonzert für das <strong>Hamburg</strong>er Jugendorchester sowie die "Amish Symphony"<br />

für das <strong>Junge</strong> Orchester <strong>Hamburg</strong>. Sein Werk "Formel 3" wurde 2003 ebenfalls mit dem<br />

<strong>Hamburg</strong>er Jugendorchester uraufgeführt. Nachdem er sieben Jahre lang den Dirigentenposten<br />

im <strong>Junge</strong>n Orchester <strong>Hamburg</strong> innehatte, ist Thilo Jaques seit Herbst 2002 Dirigent der <strong>Junge</strong>n<br />

<strong>Symphoniker</strong> <strong>Hamburg</strong>.

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