Aktuell - Justament
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Literatur<br />
21<br />
Die Strafsache wird fortgesetzt –<br />
in den Verhandlungssaal, bitte!<br />
Robert Pragst schildert sein „Jahr als Strafrichter“<br />
Katharina Stosno<br />
Eigentlich muss ein Urteil erst gefällt<br />
werden, bevor es zur Bewährung ausgesetzt<br />
werden kann. Bei Robert Pragst<br />
laufen die Dinge anders: Zunächst war<br />
er „Auf Bewährung“ und nun folgt sein<br />
neues Buch „Verurteilt“. In diesem berichtet<br />
er, wie er sein Jahr als Strafrichter<br />
während der Proberichterzeit empfunden<br />
hat und gibt erneut Einblick hinter die<br />
Gerichtskulissen.<br />
Nachdem Robert Pragst mit Orangensaft<br />
auf seine Richterernennung angestoßen<br />
hat, wird ihm vom Direktor des<br />
Amtsgerichts Pankow/Weißensee die Abteilung<br />
für Betreuungsrecht zugewiesen.<br />
Fortan kümmert sich Pragst um überwiegend<br />
psychisch erkrankte Menschen,<br />
die aufgrund ihres geistigen Zustands ihre<br />
Angelegenheiten nicht mehr selber regeln<br />
können, sondern einen vom Gericht angeordneten<br />
Betreuer benötigen. Pragst<br />
erlebt Schicksale und entscheidet über<br />
Schicksale mit – und obwohl er versucht,<br />
seinen Humor nicht zu verlieren, entnimmt<br />
man den Schilderungen, dass es bei dieser<br />
Richtertätigkeit wenig zu lachen gibt.<br />
Gerade jedoch als Robert Pragst sich in<br />
seiner neuen Position etwas eingelebt hat,<br />
wird er ans Kriminalgericht Moabit berufen.<br />
„Was bedeutete, jede Akte mit dem<br />
mulmigen Gefühl der Fremdheit und Unwissenheit<br />
aufzuschlagen und darin ohne<br />
Plan hilflos den richtigen Weg zu finden.“<br />
Doch Robert Pragst wäre nicht der<br />
Meister der Gürteltiere, wenn sich ihm<br />
nicht auch dieser neue Weg erschlossen<br />
hätte. Richtig interessant wird es, als er<br />
seinen Dienst als Strafrichter antritt und in<br />
seinem ersten Fall an einem Prozess gegen<br />
einen mutmaßlichen Brandstifter teilnimmt.<br />
Ab hier hält das Buch, was der Titel<br />
verspricht: Der Leser erhält Einblicke in die<br />
Tätigkeit eines Strafrichters und erfährt<br />
mehr über die Arbeit an Fällen, in denen es<br />
um Täter, Opfer und Beweise geht.<br />
Der Kreis schließt sich, als sich Pragst<br />
mit zwei Drogendealern im Gerichtssaal<br />
konfrontiert sieht, von denen man<br />
während der vorherigen Handlung bereits<br />
einiges erfahren durfte. Obwohl der Nachfolger<br />
von „Auf Bewährung nicht ganz so<br />
locker, leicht und luftig daher kommt, ist<br />
er absolut empfehlenswert – auch für diejenigen,<br />
die keine Karriere als Richter ansteuern.<br />
Denn bei Gericht scheint es wie<br />
beim Gericht zu sein: Vielleicht kommt ja<br />
der ein oder andere beim Essen auf den<br />
Geschmack.<br />
Robert Pragst<br />
Verurteilt<br />
Mein Jahr als Strafrichter<br />
Deutscher Taschenbuch Verlag<br />
2013, 220 Seiten<br />
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