Lösungsskizze Zivilrecht November 2013 - Justiz in Sachsen
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4<br />
(2) deliktisch: § 823 Abs. 1 BGB (-) mangels eigener Handlung des B1, auch<br />
§ 831 Abs. 1 BGB (-) a.A. vertretbar, wenn vertragl. A. anders bewertet<br />
‣ B2 als Verrichtungsgehilfe? kann dah<strong>in</strong>stehen<br />
‣ jedenfalls ke<strong>in</strong>e Pflichtverletzung des B2 – deliktischen<br />
Sorgfaltsanforderungen dürfen bei gleichem Sachverhalt nicht über die<br />
vertraglichen h<strong>in</strong>ausgehen, vertragliches Haftungsregime darf durch<br />
Deliktsrecht nicht ausgehöhlt werden<br />
cc) gegen B2 (Taxifahrer) (-) a.A. vertretbar bei abweichender Lösung unter aa)<br />
vertraglich (-) mangels eigener Vertragsbeziehung und deliktisch (-) mangels<br />
Sorgfaltspflichtverletzung, s.o.<br />
dd) Z<strong>in</strong>sen gem. § 291 BGB – Klagezustellung am 15.02.2012 – Z<strong>in</strong>sen gem.<br />
§ 187 Abs. 1 BGB ab 16.02.2012 – eigentlich Zustellung an falsche Partei (B3<br />
selbst) – aber Genehmigung der prozessualen Handlungen durch den Betreuer<br />
rückwirkend auf den Zeitpunkt der Zustellung<br />
2. Objektive Klagehäufung: Zulässigkeit gem. § 260 ZPO<br />
3. Feststellungsantrag<br />
a) Zulässigkeit (+)<br />
‣ Zuständigkeit, Prozessfähigkeit wie Leistungsklage<br />
‣ besonderes Feststellungs<strong>in</strong>teresse gem. § 256 ZPO (+) als Ausformung des<br />
allgeme<strong>in</strong>en Rechtschutzbedürfnisses, Voraussetzung bei künftigen Schäden:<br />
Möglichkeit des E<strong>in</strong>tritts – hier unstreitig<br />
b) Begründetheit<br />
Voraussetzung: das begehrte Rechtsverhältnis besteht und kann positiv festgestellt<br />
werden – B1 und B2 (-), da ke<strong>in</strong>e Haftung dem Grunde nach, aber B3 (+), s.o.<br />
4. Kosten, §§ 92 Abs. 1, 100 Abs. 1 ZPO<br />
a) Gerichtskosten = außergerichtliche Kosten der K<br />
Baumbach´sche Formel (siehe auch das entsprechende Kapitel bei ELAN!)<br />
‣ fiktiven Gesamtstreitwert und separate Quoten für jeden Beteiligten gem.<br />
§ 92 ZPO analog bilden<br />
‣ tatsächlicher Streitwert ist dafür nicht maßgebend, sondern alle drei Angriffe<br />
der K werden nach ihren jeweiligen tatsächlichen Gebührenstreitwerten<br />
zusammengerechnet<br />
‣ Leistungsklage: bei unbeziffertem Schmerzensgeldantrag ist der Wert zu<br />
Grunde zu legen, den Kläger für begründet erachtet – 5.000 €<br />
‣ Feststellungsklage: das dah<strong>in</strong>terstehende wirtschaftliche Interesse, i.d.R. mit<br />
e<strong>in</strong>em Abschlag von 20 % vom Gegenstand e<strong>in</strong>er etwaigen Leistungsklage;<br />
E<strong>in</strong>tritt und Umfang etwaiger künftiger Schäden ungewiss, daher<br />
Kläger<strong>in</strong>teresse berücksichtigen – 1.000 €<br />
‣ tatsächlicher Gebührenstreitwert beträgt 6.000 €, fiktiver demnach 18.000 €<br />
Gesamtstreitwert<br />
LK + FK<br />
Unterliegen<br />
K<br />
Unterliegen<br />
B1<br />
Unterliegen<br />
B2<br />
Klage gg. B1 6.000 € 6.000 € 0 - -<br />
Klage gg. B2 6.000 € 6.000 € - 0 -<br />
Klage gg. B3 6.000 € 0 - - 6.000 €<br />
4<br />
Unterliegen<br />
B3<br />
Gesamt 18.000 € 12.000 € 0 0 6.000 €<br />
(fiktiv)<br />
Kostenquote 2/3 0 0 1/3