Gerd Rolf Rosenberger - DIE LINKE in Bremen

Moderation auf der Bahrsplate zum 65. Jahrestag der Befreiung von Faschismus und Krieg heute am
8. Mai 10
Liebe Genossinnen und Genossen,
liebe Freunde,
Die Würdigung des 65. Jahrestages der Befreiung von Faschismus und
Krieg am heutigen Tag ist für uns AntifaschistInnen, Sozialistinnen
und Sozialisten, Kommunistinnen und Kommunisten,
Friedenskämpferinnen u. Friedenskämpfer, Gewerkschafterinnen und
Gewerkschafter immer eine besondere Gedenkveranstaltung. Das
Gedenken an die historische Befreiung durch die Sowjetunion und
ihre Rote Armee, an alle Kämpfer der Antihitlerkoalition, des
Partisanenkampfes, der Rèsistance und des illegalen Widerstandes,
ist allen fortschrittlichen Menschen ein Herzensanliegen. Heute und
besonders auch in der Zukunft gilt, gemeinsam zu handeln im Sinne
des Schwures von Buchenwald: „Die Vernichtung des Faschismus mit
seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des
Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“
Der heute verbreiteten Geschichtsfälschung überzeugend
entgegenzutreten, erfordert, sich der wahren Geschichte, der
objektiven Zahlen und Fakten bewusst zu werden, die den
entscheidenden Beitrag der UdSSR bei der Zerschlagung des
Faschismus bekunden: über 27 Millionen Tote, d. h. fast jeder
zweite Tote des Zweiten Weltkrieges war ein Sowjetbürger; auch an
diesem Ort wurden Sowjetbürger ermordet.
Wer diejenigen Kräfte, die dem Völkermorden, dem Holocaust ein
Ende bereitet haben, mit jenen Kräften gleichsetzt, die diese zu
verantworten haben, rehabilitiert die alten und verharmlost die
neuen Faschisten und deren Helfershelfer.

Die Vollversammlung der Vereinten Nationen stellte klar, dass der
antifaschistische Kampf zum Welterbe der Menschheit gehört und
keinerlei Relativierung der faschistischen Vernichtungspolitik
zugelassen werden darf.
Wir rufen alle antifaschistischen, demokratischen, sozialistischen und
kommunistischen Kräfte auf, hier an diesem Ort auch im nächsten
Jahr den 66. Jahrestag als Tag der Befreiung zu begehen und all der
Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer gedenken, die
schon in den 20iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts vor der
heraufziehenden faschistischen Gefahr und eines erneuten
Eroberungskrieges warnten. Lasst uns der antifaschistischen
Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer aus Bremen-
Nord, Marianne und Leo Drabent, Johanne und Hans Neumann,
Stefan Lowacz, Hermann Cornelius, Ernst Nowak, Ernst Sell, Georg
Bauer, Margarete Göhner, Wilhelm Kulla, Hein Enderling, Anni und
Jakob Pfarr, Adi und Marianne Häusler, Frieda und Seppel Handl,
Dora und Jan Hinte, Albert Chmielewski, Johannes Müller, ich habe
hier die Originalmappe seines Prozesses und gegen 26 weitere
Kommunistinnen und Kommunisten aus dem Jahre 1934 vor dem
Hanseatischen Oberlandesgericht Bremen, die mir mein väterlicher
Freund und Genosse Jakob Pfarr im Jahre 1982 übergab; Mariechen
Müller, die den zärtlichen Beinamen Rosa Luxemburg trug, Auguste,
Hermann und Schorse Muck ehrenvoll gedenken!
Gerd-Rolf Rosenberger