PRÜFUNGSORDNUNG Prüfung für Sachbearbeiter/in ...

Verband Schweizerischer Kaderschulen
PRÜFUNGSORDNUNG
über die
Prüfung für
Sachbearbeiter/in Rechnungswesen VSK
vom Mai 2006
Im Interesse der Lesbarkeit wird darauf verzichtet, bei Personenbezeichnungen auch die
weibliche Form zu verwenden. Selbstverständlich sind bei sämtlichen Funktionen Damen und
Herren gemeint.
1 ALLGEMEINES
Art. 1
Trägerschaft
Die Trägerschaft der Prüfungen bildet der Verband Schweizerischer Kaderschulen
VSK.
Die Trägerorganisation überträgt die Durchführung der Prüfungen der Geschäftsstelle
des Verbandes Schweizerischer Kaderschulen VSK.
Prüfungsgebiet ist die ganze Schweiz.
Art. 2
Zweck der Prüfung
Die Prüfung bietet den Kandidaten die Gelegenheit zu beweisen, dass Sie
• über gründliche theoretische Kenntnisse in der Finanz- und Betriebsbuchhaltung verfügen
• die im Zusammenhang mit dem Rechnungswesen wichtigsten Kenntnisse in Steuern
und Recht kennen
• fähig sind, das gesamte Rechnungswesen für einfachere Verhältnisse selbstständig
zu führen
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2 ORGANISATION
Art. 3
Zusammensetzung der Prüfungskommission
1 Die Durchführung der Prüfung wird einer Prüfungskommission übertragen. Sie setzt
sich aus 5 Mitgliedern aus dem Kreis der Trägerschaft zusammen. Die Amtsdauer der
Mitglieder wird durch die Trägerorganisation bestimmt.
2 Die Prüfungskommission wählt den Präsidenten für jeweils 4 Jahre. Die Prüfungskommission
konstituiert sich im Übrigen selbst. Sie ist beschlussfähig, wenn die
Mehrheit der Mitglieder anwesend ist. Beschlüsse erfordern das Mehr der
Anwesenden. Bei Stimmengleichheit entscheidet der Vorsitzende. Die Geschäftsstelle
des Verbandes Schweizerischer Kaderschulen VSK besorgt das Sekretariat und ist
Mitglied der Prüfungskommission.
Art. 4
Aufgaben der Prüfungskommission inkl. Prüfungsleitung
1 Die Prüfungskommission
a) erlässt die Ausführungsbestimmungen zum Prüfungsreglement
b) setzt die Prüfungsgebühren gemäss Gebührenregelung vom 31.12.97 des
Bundesamtes für Berufsbildung und Technologie (BBT) fest
c) setzt den Zeitpunkt und den Ort der Prüfung fest
d) bestimmt das Prüfungsprogramm
e) veranlasst die Bereitstellung der Prüfungsaufgaben und führt die Prüfung durch
f) wählt die Experten und setzt sie ein
g) entscheidet über die Zulassung zur Prüfung
h) entscheidet über die Abgabe des Zertifikats
i) behandelt Anträge und Beschwerden
j) sorgt für die Rechnungsführung und die Korrespondenz
k) entscheidet über die Anerkennung anderer Abschlüsse gemäss Art. 8
2 Die Prüfungskommission kann einzelne Aufgaben sowie die Führung der
Prüfungskommission der Geschäftsstelle und dem Sekretariat übertragen.
Sie wählt auch den Prüfungsleiter (siehe Prüfungsorganisation).
Art. 5
Öffentlichkeit / Aufsicht
Die Prüfung steht unter Aufsicht des VSK; sie ist nicht öffentlich. In Einzelfällen kann
die Prüfungskommission Ausnahmen gestatten.
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3 ZULASSUNG, GEBÜHREN
Art. 6
Zulassung zu den Modulprüfungen
Zur Prüfung wird zugelassen, wer den Unterricht im jeweiligen Modul besucht hat.
Andere Interessenten kann die Prüfungsleitung zulassen, wenn sie eine mindestens
gleichwertige Ausbildung nachweisen.
Art. 7
Gebühren
1 Nach bestätigter Zulassung entrichtet der Kandidat die Prüfungsgebühr. Ein allfälliges
Materialgeld wird separat erhoben.
2 Kandidaten, die nach der Anmeldung fristgerecht zurücktreten oder nach dem
Zulassungsentscheid aus entschuldbaren Gründen von der Prüfung zurücktreten
müssen, wird der einbezahlte Betrag unter Abzug der entstandenen Kosten
rückerstattet.
3 Wer die Prüfung nicht besteht, hat keinen Anspruch auf Rückerstattung.
4 Die Prüfungsgebühr für Kandidaten, welche die Prüfung wiederholen, wird im Einzelfall
von der Prüfungskommission unter Berücksichtigung des Prüfungsumfangs festgelegt.
5 Die Kosten für die Ausfertigung des Zertifikats und die Eintragung in das Register des
VSK sind in der Prüfungsgebühr enthalten.
6 Auslagen für Reise, Unterkunft, Verpflegung und Versicherung während der Prüfung
gehen zulasten des Kandidaten.
4 DURCHFÜHRUNG DER PRÜFUNG
Art. 8
Aufgebot
1 Die Prüfungen werden – gemäss Einladung - dezentral an den Fachschulen
durchgeführt.
2 Der Kandidat kann sich in der Sprache Deutsch prüfen lassen.
3 Der Kandidat wird mindestens 1 Monat vor Beginn der Prüfung durch die
entsprechende Fachschule aufgeboten.
Dem Aufgebot kann entnommen werden:
a) das Prüfungsprogramm mit Angaben über Ort und Zeitpunkt der Prüfung sowie über
die zulässigen und mitzubringenden Hilfsmittel.
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Art. 9
Rücktritt
1 Der Kandidat kann seine Anmeldung bis 2 Wochen vor Beginn der Prüfung
zurückziehen.
2 Später ist ein Rücktritt nur bei Vorliegen eines entschuldbaren Grundes möglich.
Als entschuldbare Gründe gelten namentlich:
a) Militär- oder Zivilschutzdienst
b) Krankheit, Unfall oder Mutterschaft
c) Todesfall in der Familie
3 Der Rücktritt muss der Fachschule unverzüglich schriftlich mitgeteilt und belegt
werden.
Art. 10 Ausschluss
Von der Prüfung ausgeschlossen wird, wer
a) unzulässige Hilfsmittel verwendet
b) die Prüfungsdisziplin grob verletzt
c) die Experten zu täuschen versucht
Die – vor Ort zuständige – Prüfungsaufsicht ist für den Ausschluss zuständig.
Art. 11 Prüfungsaufsicht, Experten
1 Mindestens eine fachkundige Aufsichtsperson überwacht mit der gebotenen Sorgfalt
die Ausführung der Prüfungsarbeiten. Sie hält ihre Beobachtungen schriftlich fest.
2 Mindestens zwei Experten beurteilen die schriftlichen Prüfungsarbeiten und legen
gemeinsam die Note fest.
3 Nahe Verwandte, gegenwärtige und frühere Vorgesetzte und Mitarbeiter des
Kandidaten treten bei der Prüfung als Experten in den Ausstand.
Art. 12 Abschluss und Notensitzung
1 Die Schulleitung beschliesst im Anschluss an die Prüfung an einer Sitzung über das
Bestehen der Prüfung.
2 Nahe Verwandte, gegenwärtige und frühere Vorgesetzte und Mitarbeiter des
Kandidaten treten bei der Entscheidung über die Verleihung des Diploms in den
Ausstand.
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5 PRÜFUNGSFÄCHER UND ANFORDERUNGEN
Art. 13 Prüfungsfächer (Module)
1 Die Zertifikatsprüfung SACHBEARBEITER RECHNUNGSWESEN VSK besteht aus
Modulprüfungen in folgenden Sachgebieten:
Fachgebiet Art Dauer
Modul 1: Finanzbuchhaltung 1 schriftlich 60 min
Modul 2: Finanzbuchhaltung 2 schriftlich 60 min
Modul 3: Kostenrechnung 1 schriftlich 60 min
Modul 4: Kostenrechnung 2 schriftlich 60 min
Modul 5: Finanzielle Führung 1 schriftlich 60 min
Modul 6: Finanzielle Führung 2 schriftlich 60 min
Modul 7: Steuern schriftlich 60 min
Modul 8: Recht schriftlich 60 min
2 Das Anspruchsniveau liegt deutlich über demjenigen der Kaufmännischen
Lehrabschlussprüfung, unterschreitet aber das Niveau der Eidg. Berufsprüfung für
Fachfrau/Fachmann Finanz– und Rechnungswesen (vormals Buchhalter).
3 Die Modulprüfungen finden statt, nachdem der entsprechende Fachunterricht
abgeschlossen ist.
6 BEURTEILUNG UND NOTENGEBUNG
Art. 14 Beurteilung
1 Die Gesamtnote ist das Mittel aus den 8 Fachnoten. Sie wird auf eine Dezimalstelle
gerundet.
2 Die Fachnote setzt sich zu je 50 % zusammen aus der Erfahrungsnote und der
Modulprüfungsnote pro Fachgebiet.
3 Die Erfahrungsnote besteht aus mindestens 2 Semesterprüfungen. Falls keine
Erfahrungsnote besteht, zählt die Modulprüfungsnote zu 100 %.
4 Die Note pro Fachgebiet (Fachnote) wird mit ganzen oder halben Noten gemäss Art. 15
bewertet.
Art. 15 Notenwerte
1 Die Leistungen werden mit Noten von 6 bis 1 bewertet. Die Note 4 und höhere
bezeichnen genügende Leistungen; Noten unter 4 bezeichnen ungenügende
Leistungen. Andere als halbe Zwischennoten sind nicht zulässig.
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2 Notenskala
Note
Eigenschaften der Leistung
6 ausgezeichnete und hervorragende Leistung
5 qualitativ und quantitativ gute Leistung
4 nur den Mindestanforderungen entsprechend
3 schwacher und unvollständiger Gesamteindruck
2 qualitativ und quantitativ sehr schwache Leistung
1 in jeder Hinsicht unbrauchbar
7 BESTEHEN UND WIEDERHOLEN DER PRÜFUNG
Art. 16 Bedingungen zum Bestehen der Prüfung
1 Eine Modulprüfung gilt als bestanden, wenn mindestens die Note 4 erreicht wurde.
2 Die Zertifikatsprüfung hat bestanden, wer alle 8 Modulprüfungen gemäss Art. 13
erfolgreich abgelegt hat.
3 Die Zertifikatsnote „Sachbearbeiterin/Sachbearbeiter Rechnungswesen VSK“ ist
das Mittel aus den 8 Fachnoten. Sie wird auf eine Dezimale gerundet.
4 Die Prüfung gilt als nicht bestanden, wenn der Kandidat
a) sich nicht rechtzeitig abmeldet;
b) ohne entschuldbaren Grund nicht dazu antritt;
c) ohne entschuldbaren Grund nach Beginn zurücktritt;
d) von der Prüfung ausgeschlossen werden muss.
Art. 17 Prüfungszeugnis
Die prüfende Fachschule respektive das Schulsekretariat stellt jedem Kandidaten ein
Prüfungszeugnis aus. Diesem können zumindest entnommen werden:
a) die Noten in den einzelnen Prüfungsfächern;
b) das Bestehen oder Nichtbestehen der Prüfung;
c) eine Rechtsmittelbelehrung.
Art. 18 Wiederholung
1 Für die Anmeldung und Zulassung gelten die gleichen Bedingungen wie für die erste
Prüfung.
2 Die Modulprüfungen können ohne zeitliche Beschränkung wiederholt werden, jedoch
höchstens drei Mal.
3 Nicht bestandene Modulprüfungen können in der Regel nur an den ordentlichen
Terminen wiederholt werden. Der Prüfungsinhalt richtet sich nach dem aktuellen
Ausbildungsplan der Fachschulen.
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8 PRÜFUNGSERGEBNIS UND AUSWEISE
Art. 19 Titel und Veröffentlichung
1 Wer eine Modulprüfung abgelegt hat, wird über das Prüfungsergebnis schriftlich
informiert und erhält einen Notenausweis.
2 Wer an einer Modulprüfung eine genügende Note erreicht, erhält das entsprechende
Teilzertifikat.
3 Anspruch auf das Zertifikat Sachbearbeiter/in Rechnungswesen VSK hat, wer alle
acht Teilzertifikate erworben hat.
4 Die Zertifikatsinhaber sind berechtigt, folgenden geschützten Titel zu führen:
„Sachbearbeiterin Rechnungswesen VSK“
„Sachbearbeiter Rechnungswesen VSK“
Art. 20 Entzug des Zertifikats
1 Der VSK kann ein auf rechtswidrige Weise erworbenes Zertifikat entziehen.
Die strafrechtliche Verfolgung bleibt vorbehalten.
2 Der Entscheid des VSK kann innert 30 Tagen nach seiner Eröffnung an die
Rekurskommission weitergezogen werden.
Art. 21 Beschwerderecht / Rekurs
1 Gegen Entscheide der Schulleitung wegen Nichtzulassung zur Prüfung oder
Verweigerung des Zertifikats kann innert 30 Tagen nach ihrer Eröffnung beim VSK
Beschwerde eingereicht werden. Diese muss die Anträge des Beschwerdeführers und
deren Begründung enthalten.
2 Über die Beschwerde entscheidet in erster Instanz die interne Prüfungskommission der
Fachschule. Ihr Entscheid kann innert 30 Tagen nach Eröffnung an den VSK
weitergezogen werden.
3 Wird die Beschwerde abgewiesen, werden die Kosten des Verfahrens (Spruch- und
Schreibgebühren) dem Beschwerdeführer auferlegt.
4 Wer eine Modulprüfung nicht bestanden hat, erhält nach der Eröffnung des Entscheides
während 20 Tagen ein Einsichtsrecht in die Prüfung. Die Rekursfrist beginnt am Tag
nach der Einsicht in die Prüfungsunterlagen und endet 20 Tage später.
5 Der Rekurs muss einen Antrag und eine Begründung enthalten. Ebenfalls sind allfällige
Beweismittel aufzuführen. Die Rekursschrift ist eingeschrieben zu senden an:
VSK Verband Schweizerischer Kaderschulen
Mitteldorfweg 17
8915 Hausen a.A.
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9 DECKUNG DER PRÜFUNGSKOSTEN
VSK
Art. 22 Ansätze, Abrechnung
1 Die Trägerorganisation legt auf Antrag der Prüfungskommission die Ansätze fest, nach
denen die Mitglieder der Prüfungskommission und die Experten entschädigt werden.
2 Die Trägerorganisation trägt die Prüfungskosten, soweit sie nicht durch die
Prüfungsgebühr und andere Zuwendungen gedeckt sind.
10 SCHLUSSBESTIMMUNGEN
Art. 23 Inkrafttreten
Dieses Reglement tritt per 23. Mai 2006 in Kraft.
Hausen am Albis, .............
Präsident VSK
Prüfungskommission VSK
G. Weibel W. Klauser
VSK Verband Schweizerischer Kaderschulen
Mitteldorfweg 17 8915 Hausen am Albis
Tel. 044 764 24 27 Fax 044 764 24 29
E-mail info@vsk-fsec.ch