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Staatskanzlei Briefe - Bereich Gesundheitsschutz

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Baudepartement des Kantons Basel-Stadt<br />

Medienmitteilung Basel, 06.06.2002<br />

Gemeinsame Medienmitteilung der Kantone Aargau, Basel-<br />

Landschaft und Basel-Stadt<br />

Risikoermittlung und Einsatzplanung für den<br />

Verkehrsweg Rhein abgeschlossen<br />

Die Risikoermittlung über den Transport gefährlicher Güter zeigt: bezüglich<br />

Personenrisiken bewegt sich die Rheinschifffahrt auf der relativ sicheren<br />

Seite. Hingegen besteht für den Umweltbereich, das heisst für<br />

das Oberflächengewässer, Handlungsbedarf. Dies ist das Resultat einer<br />

wissenschaftlich fundierten Analyse, die gestützt auf die Schweizerische<br />

Störfallverordnung durchgeführt wurde. Zudem wurde eine Einsatzplanung<br />

erarbeitet, welche die vorsorgliche, koordinierte Planung aller<br />

Einsatzkräfte im Ernstfall regelt. Mittelfristig ist eine grosse, internationale<br />

Einsatzübung Rhein geplant, wie an einer heutigen Präsentation vor<br />

den involvierten Fachleuten zu erfahren war.<br />

In das Vollzugsgebiet der Schweizerischen Störfallverordnung (StFV) gehört<br />

auch der Verkehrsweg Rhein. Denn es werden auf dem Rhein – wie auf der<br />

Schiene und auf der Strasse – gefährliche Güter transportiert. Bereits im Jahre<br />

1993 wurde in gemeinsamer Arbeit durch die Kantone Aargau, Basel-Landschaft<br />

und Basel-Stadt ein von der StFV verlangter Kurzbericht erarbeitet.<br />

Nachdem die Beurteilungskriterien durch den Bund festgelegt worden waren,<br />

konnte vor zwei Jahren in den drei Kantonen die Prüfung durch die zuständigen<br />

Ämter in Angriff genommen werden. Unfälle auf dem Rhein können nicht<br />

ausgeschlossen werden. Deshalb wurde auf der Basis der StFV die Durchführung<br />

einer Risikoermittlung (Analyse) vorgeschrieben.<br />

Die Analyse über den in Betracht gezogenen Rheinabschnitt Auhafen Muttenz<br />

bis Landesgrenze (Dreiländereck) zeigt: Die Personenrisiken liegen im Übergangsbereich.<br />

Demzufolge nimmt die Vollzugsbehörde gemäss bestehendem<br />

Gesetz eine Interessenabwägung vor und verlangt allenfalls noch weitere<br />

Massnahmen, um das Risiko zu vermindern. Insgesamt wird die Rheinschifffahrt<br />

im besagten Abschnitt in der Analyse bezüglich Personenrisiken als sicher<br />

bezeichnet.<br />

Für den Umweltbereich hingegen fällt die vorgenommene Analyse ungünstiger<br />

aus. Dies ist nicht weiter verwunderlich, da hier im Gegensatz zu stationären<br />

Betrieben keine Schutzbarriere zwischen Schiffswand und Rhein existiert: Ein<br />

Departementssekretariat<br />

Münsterplatz 11, CH-4001 Basel; Telefon +41 61 267 42 51; Fax +41 61 267 91 50<br />

www.bs.ch marc.keller@bs.ch


Medienmitteilung des Baudepartementes Basel-Stadt 06.06.2002<br />

leckgeschlagenes Schiff kann einen Teil seiner Ladung ungehindert in den<br />

Fluss verlieren.<br />

Zur Diskussion stehen als Massnahmen zur Verbesserung der Sicherheit ein<br />

besseres Erkennen, Kennzeichnen und Beseitigen von Untiefen insbesondere<br />

nach einem Hochwasser sowie die Einführung eines zusätzlichen Referenz-<br />

Pegels in Basel. Der Pegel in Rheinfelden ist für Basel nicht aussagekräftig genug.<br />

Denn der <strong>Bereich</strong> von der Schleuse Birsfelden bis zur Dreirosenbrücke ist<br />

für die Grossschifffahrt bezüglich Untiefen und auch wegen der engen Durchfahrt<br />

unter der Mittleren Rheinbrücke besonders heikel. Eine exaktere Messgrösse<br />

mit Hilfe eines Pegels in Basel würde diese Situation verbessern.<br />

Zur weiteren Erhöhung der Sicherheit wird zum Beispiel für den Transport von<br />

Mineralölprodukten der Einsatz neuer Schiffe, ausgerüstet mit Doppelhüllen,<br />

empfohlen. Dies bedingt allerdings eine Änderung von internationalen Regelungen,<br />

für die die Zentralkommission für die Rheinschifffahrt (ZKR) zuständig<br />

ist.<br />

Bereits heute sind die für den Rhein verantwortlichen Einsatzkräfte für alle<br />

denkbaren Szenarien gerüstet. Die Schweizerische Störfallverordnung gibt den<br />

gesetzlichen Rahmen zur Erarbeitung einer koordinierten Einsatzplanung vor.<br />

Die Arbeit für die Einsatzplanung Rhein wurde in einer trikantonalen und trinationalen<br />

Arbeitsgruppe erarbeitet. Als Folge dieser Arbeit liegt nun ein dreibändiges<br />

Dossier vor, in welchem jeder Einsatzdienst und jede Hilfsorganisation<br />

ihren <strong>Bereich</strong> findet.<br />

In einem weiteren Schritt sollen nun die Unterlagen über die Einsatzplanung<br />

bei allen betroffenen Einsatzdiensten und Organisationen instruiert und eingeübt<br />

werden. Mittelfristig ist eine grosse, internationale Einsatzübung Rhein geplant,<br />

bei der sich diese koordinierte Planung und die Zusammenarbeit über<br />

die Kantons- und Landesgrenzen hinweg bewähren muss.<br />

Sowohl die Risikoermittlung als auch die Einsatzplanung wurden seit Beginn in<br />

periodischen Abständen durch ein breites Fachgremium, bestehend aus Vertretern<br />

des Bundes, der Kantone und der Rheinschifffahrt, begleitet. Die Ausarbeitung<br />

beider Projekte wurde durch zwei kleinere Begleitgruppen überwacht.<br />

Die Ergebnisse beider noch vertraulichen Arbeiten wurden heute - im<br />

Rahmen einer ganztägigen Schlusspräsentation – dem zuständigen Fachgremium<br />

vorgestellt. Dabei wurde auch das weitere Vorgehen besprochen.<br />

Die noch vertrauliche Risikoermittlung liegt nun zur Prüfung und Beurteilung<br />

bei den zuständigen Instanzen in Basel-Stadt und Baselland (Kantonales Laboratorium,<br />

Kontrollstelle für Chemie- und Biosicherheit, Basel, und Sicherheitsinspektorat<br />

Liestal). In einem weiteren Schritt werden die beiden kantonalen<br />

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Medienmitteilung des Baudepartementes Basel-Stadt 06.06.2002<br />

Risikokommissionen einbezogen. Die Beurteilung der Risikoermittlung und die<br />

Prüfung von Massnahmen sollen bis Ende Jahr abgeschlossen sein. Die Zusammenfassung<br />

der Analysen und der Kontrollbericht der Behörden werden<br />

im Rahmen einer Medienkonferenz im 1. Quartal 2003 vorgestellt.<br />

Die Kosten der Risikoermittlung übernehmen die beiden Tiefbauämter von<br />

Basel-Stadt und Baselland, wobei auch der Bund eine namhafte finanzielle<br />

Unterstützung leistet. Die Kosten für die Erarbeitung des Einsatzplanes tragen<br />

die drei Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft und Aargau.<br />

Weitere Auskünfte:<br />

Zur Risikoermittlung:<br />

Jörg Rickenbacher, Sicherheitsinspektorat Liestal<br />

061 925 62 62 (joerg.rickenbacher@bud.bl.ch)<br />

(ca. 6'200 Zeichen)<br />

Dr. Charles Simon, Kantonales Laboratorium, Kontrollstelle für Chemie- und<br />

Biosicherheit, Basel<br />

061 385 25 97 (charles.simon@kl.bs.ch)<br />

Zur Einsatzplanung:<br />

Dr. Adrian Lüscher, Kantonales Laboratorium, Aarau<br />

062 835 30 81 (adrian.luescher@ag.ch)<br />

Rudolf Stähelin, Amt für Bevölkerungsschutz, Liestal<br />

061 906 33 51 (rudolf.staehelin@jpm.bl.ch)<br />

Anton Strelecek, Koordination bei Katastrophenvorsorge, Kapo Basel-Stadt<br />

061 267 71 21 (anton.strelecek@pmd.bs.ch)<br />

Die Kurzfassung "Verkehrsweg Rhein: Risikoermittlung und Einsatzplanung<br />

abgeschlossen" (Kurzfassung für die Teilnehmenden der Tagung Rhein vom<br />

5.6.2002) kann unter Berichte eingesehen werden<br />

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