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"Facetten" Oktober 2007 - Kappler Management AG

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FACETTEN<br />

Analysen – Konzepte – Umsetzungen: Aus der Praxis für die Praxis<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2007</strong><br />

<strong>Kappler</strong> <strong>Management</strong> <strong>AG</strong> Haldenstrasse 45 Postfach CH-6000 Luzern 15 Telefon 041 410 52 32 Fax 041 410 53 43 info@kappler-management.ch www.kappler-management.ch<br />

EDITORIAL<br />

Geschätzte Leserinnen und Leser!<br />

Lob zu erfahren tut gut, Preise zu erhalten<br />

ist noch schöner! Am 18. September<br />

<strong>2007</strong> durften wir im Rahmen einer<br />

festlichen Veranstaltung, zusammen mit<br />

Vertretern unserer Kundenfirma, die<br />

Auszeichnung «Excellent Business<br />

Transformation» entgegennehmen.<br />

Die ASCO, der Branchenverband der<br />

schweizerischen Unternehmensberater,<br />

schrieb zum zweiten Mal den «ASCO<br />

Award» aus. Eine prominente Jury<br />

prüfte 14 eingereichte «Fälle», darunter<br />

auch den unsrigen. Es ging dabei<br />

nicht nur um die grundlegende Neuausrichtung<br />

einer Unternehmung, sondern<br />

auch um die Darstellung des durch die<br />

Beratung Erreichten und des dadurch<br />

erwirkten Erfolges.<br />

Preisverleihungen machen Freude, sind<br />

aber morgen bald Schnee von gestern!<br />

In unserem Falle der Verleihung der<br />

ASCO-Auszeichnung dürfen wir jedoch<br />

darauf hinweisen, dass eine namhafte<br />

Jury der <strong>Kappler</strong> <strong>Management</strong> <strong>AG</strong><br />

«best Practice» im Rahmen ihres Beratungs-Mandates<br />

attestierte. Diese Qualifikation<br />

motiviert uns und gibt uns<br />

auch in Zukunft Gelegenheit, unser<br />

Profil im Umkreis der vielen Mitbewerber<br />

weiter zu entwickeln.<br />

Arnold <strong>Kappler</strong>, Dr. oec. HSG CMC<br />

Mitglied der schweizerischen und europäischen<br />

Vereinigung der Unternehmungsberater ASCO/<br />

FEACO.<br />

Auszeichnung für den gemeinsamen Weg<br />

mit dem Kunden<br />

Grosse Ehre für die <strong>Kappler</strong> <strong>Management</strong> <strong>AG</strong>: Sie gehört zu den Preisträgern des «ASCO Award <strong>2007</strong>», der am<br />

18. September <strong>2007</strong> im Rahmen eines Gala-Abends im Park Hyatt in Zürich verliehen wurde.<br />

«Wir zeichnen den Unternehmensberater<br />

Dr. Arnold <strong>Kappler</strong> und seinen Auftraggeber,<br />

die Rehaklinik Bellikon, für die Neupositionierung<br />

der durch die Suva getragenen<br />

Klinik aus», begründete Jurypräsident<br />

Dr. Leonhard Fopp den Entscheid. Er<br />

überreichte Arnold <strong>Kappler</strong> und Toni<br />

Scartazzini, Direktor der Rehaklinik<br />

Bellikon, das Zertifikat «Excellent Business<br />

Transformation», beim diesjährigen<br />

Wettbewerb gleichbedeutend mit dem<br />

2. Rang.<br />

Eine besondere Stärke<br />

Den unter dem Patronat der Economiesuisse<br />

stehenden Preis verleiht die ASCO<br />

(Association of <strong>Management</strong> Consultants<br />

Switzerland) als Standesvertreterin der<br />

Schweizer Unternehmensberater jährlich<br />

für nachhaltige Unternehmenstransformationen.<br />

Eine zwölfköpfige Jury bewertet<br />

dabei nach strengen Kriterien den Beitrag<br />

der Berater bei Change-Projekten. Geehrt<br />

werden jeweils Kunde und Berater, denn<br />

laut Jury muss nicht nur der Berater gut<br />

sein. Um den Transformationsprozess<br />

zum Gelingen zu bringen, brauche es auch<br />

eine entscheidungsfreudige und entschlossene<br />

Geschäftsleitung. «Gerade in<br />

der engen Zusammenarbeit von externem<br />

Berater und der internen Arbeitsgruppe<br />

lag die ganz besondere Stärke des Projektes<br />

Bellikon», lobte Leonhard Fopp.<br />

«Arnold <strong>Kappler</strong> hat die Verantwortlichen<br />

der Rehaklinik geschickt in den Prozess<br />

integriert, und wem das gelingt, der hat<br />

schon die halbe Miete», sagte er weiter.<br />

Hoher «Return on Consulting»<br />

Die Aufgabe bei diesem Projekt war vielschichtig<br />

und komplex. Zum Auftrag<br />

gehörten die Neuformulierung des Klinikangebotes,<br />

die Anpassung und Neuausrichtung<br />

der Klinikinfrastruktur, die Entwicklung<br />

eines Marketing- und Kommunikationskonzeptes<br />

und die Einführung<br />

der Balance Scorecard als Strategieumsetzungsinstrument.<br />

Zwei Jahre nach Prozessbeginn<br />

sind die meisten dieser Massnahmen<br />

verwirklicht. Die Marke Bellikon<br />

steht heute für eine moderne Klinik, die in<br />

der Rehabilitation wegweisende Standards<br />

setzt. Diese verfügt über marktgerechte<br />

Angebote, mit denen sie, wie erhofft,<br />

auch Privatversicherte und Patienten<br />

aus dem Ausland, aus Deutschland und<br />

gar aus Dubai erreicht. «Die Neupositionierung<br />

der Klinik ist geglückt, und der<br />

Bekanntheitsgrad ist über die Landesgrenzen<br />

hinaus erhöht worden», so Fopp. Die<br />

Jurymitglieder liessen sich auch davon<br />

überzeugen, dass die Rehaklinik beim<br />

Projekt einen hohen «Return on Consulting»<br />

erhalten hat. Zudem werde damit –<br />

weiteres Bewertungskriterium bei diesem<br />

Wettbewerb – ein nachhaltiger Beitrag<br />

zum Werk- und Dienstleistungsplatz<br />

Schweiz geleistet.<br />

Vier Kleine und ein Grosser<br />

Die <strong>Kappler</strong> <strong>Management</strong> <strong>AG</strong> und die<br />

Rehaklinik Bellikon befanden sich beim<br />

ASCO Award in guter Gesellschaft: Für<br />

die Jurierung hatten sich dieses Jahr 14<br />

Bewerber qualifiziert, von denen am<br />

Schluss fünf einen Award erhielten.<br />

Zu Ehren kamen überraschend vier<br />

kleinere Beratungsfirmen und lediglich<br />

eine grössere, nämlich die international<br />

tätige CapGemini Consulting. Sie brachte<br />

mit zehn Beratern den Fusionsprozess der<br />

Baugiganten Zschokke und Batigroup zur<br />

neuen Implenia in weniger als zehn<br />

Wochen über die Bühne. Dafür erhielt sie<br />

den Award «Best Business Transformation».<br />

Bei den anderen Projekten ging<br />

es unter anderem um die Optimierung von<br />

Forschungs- und Entwicklungsprozessen,<br />

um Kostensenkungsmassnahmen und<br />

Performance-<strong>Management</strong> sowie um die<br />

Vereinfachung der Distributionslogistik.<br />

Damit ist nur annähernd das breite Spektrum<br />

skizziert, in dessen Rahmen sich die<br />

Berater heute auskennen und bewegen<br />

müssen.<br />

Nicht Oberflächenkosmetik<br />

Für den Verband ASCO ist die Preisverleihung<br />

denn auch eine ideale Gelegenheit,<br />

um die Vielfalt der Beraterdienstleistungen<br />

zu dokumentieren. «Wir können damit<br />

eindrücklich auf ausserordentliche<br />

Erfolge hinweisen und das Bewusstsein<br />

für erstklassige Beratung stärken», betonte<br />

ASCO-Präsident Peter Naegeli bei der<br />

Preisverleihung. Beim Beizug der externen<br />

Berater sei nie einfach nur Oberflächenkosmetik<br />

gefragt, sondern eine nachhaltige<br />

Lösung für das gesamte Unternehmen,<br />

hob er weiter hervor.<br />

Die ASCO zählt rund 2500 Beraterinnen<br />

und Berater zu ihren Mitgliedern. Sie<br />

ist die Schweizer Instanz für die international<br />

anerkannte Zertifizierung von<br />

Unternehmensberatern CMC (Certified<br />

<strong>Management</strong> Consultant) und garantiert<br />

damit die Qualität der Leistungen. Ein<br />

Wettbewerb mit Preisverleihung bezwecke<br />

nicht zuletzt auch, die Spreu vom Weizen<br />

zu trennen, so Naegeli.<br />

Für Arnold <strong>Kappler</strong> ist der Award eine<br />

Bestätigung, den schon vor Jahren bewusst<br />

gewählten Weg als Einzelberater<br />

weiter zu verfolgen. «Das erlaubt mir,<br />

genau das zu tun, was ich in meiner Tätigkeit<br />

am meisten schätze: Die direkte Entwicklungsarbeit<br />

zusammen mit dem Kunden.»<br />

Er empfindet die Auszeichnung als<br />

Motivation, auch in Zukunft auf dem eingeschlagenen<br />

Pfad den Kunden profilierte<br />

Beratungsleistungen zu bieten.<br />

Fortsetzung Seite 2<br />

Preisverleihung im Hotel Hyatt, Zürich Gerold Bührer, Präsident economiesuisse Auszeichnung für Kunde und Berater<br />

INHALT<br />

ASCO Award <strong>2007</strong>-Certificate Seite 1<br />

Change <strong>Management</strong> –<br />

alles bleibt anders Seite 2<br />

Von der geschützten Nische –<br />

in den freien Wettbewerb Seite 3<br />

Veränderung und Neuausrichtung<br />

im Bündner Tourismus Seite 4


2<br />

<br />

FACETTEN<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2007</strong><br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

Zur zwölfköpfigen Jury gehörten hochkarätige<br />

Wirtschaftsvertreter und Branchenexperten,<br />

eine ausgeglichene Gruppe aus<br />

Industrie, Dienstleistung, Universität. <br />

Pirmin Schilliger, Wirtschaftsjournalist für Tagesund<br />

Fachzeitungen sowie Magazine<br />

Jury ASCO Award <strong>2007</strong><br />

- Leonhard Fopp CMC,<br />

Inhaber Continuum (Juryleitung)<br />

- Eckhard Baschek,<br />

Redaktor Handelszeitung<br />

- Robert Bider, CEO<br />

Privatklinikgruppe Hirslanden<br />

- Hans Peter Fässler, CEO De Sede<br />

- Ueli Forster, VRP Forster Rohner<br />

- Markus Hongler, CEO Zurich<br />

Schweiz<br />

- Christoph Lechner, Professor<br />

Universität St. Gallen<br />

- Bernardo Lindemann, Vorstand<br />

ASCO<br />

- Armin Meier, CEO Kuoni Reisen<br />

- Klaus Oesch, CEO Orell-Füssli<br />

- Wilhelm Wälti, Mitglied der GL<br />

SAP Schweiz<br />

- Toni Wicki, CEO Ruag<br />

Nachgefragt für Sie<br />

bei Toni Scartazzini, Direktor der Rehaklinik<br />

Bellikon<br />

Facetten: Was war die besondere Herausforderung<br />

beim jetzt von der ASCO<br />

ausgezeichneten Projekt?<br />

Toni Scartazzini: Wir mussten ganz<br />

bewusst einen «Change» in unseren<br />

Köpfen in Kauf nehmen. Es galt,<br />

bekannte Pfade zu verlassen und sich<br />

konsequent in die Rolle unserer Kunden<br />

hineinzuversetzen. Weiter waren wir<br />

gefordert, eine möglichst realistische<br />

Markteinschätzung zu machen und<br />

unser Dienstleistungsangebot, ja unsere<br />

ganze Organisation auf teils neue Zielgruppen<br />

auszurichten.<br />

Toni Scartazzini<br />

Was haben Sie bei der Zusammenarbeit<br />

mit dem Berater ganz besonders geschätzt?<br />

Scartazzini: Einerseits das unkomplizierte,<br />

aber immer zielorientierte Vorgehen<br />

in der Projektbearbeitung, andererseits<br />

die gute und innovative Stimmung,<br />

die kompetente Moderation, die<br />

professionelle Beratung und das wertvolle<br />

Coaching.<br />

Was ist für die Rehaklinik das allerwichtigste<br />

Ergebnis?<br />

Scartazzini: Wir haben aufgrund der<br />

fundierten Markt- und SWOT-Analyse<br />

eine zukunftsorientierte Strategie aufbauen<br />

können. Und wir haben ein<br />

Führungs- und Steuerungsinstrument<br />

(Balanced Scorecard) eingeführt, das<br />

uns als Navigationshilfe dient und Kursabweichungen<br />

rasch anzeigt. <br />

Change <strong>Management</strong> –<br />

alles bleibt anders<br />

Viele Unternehmen warten häufig zu lange damit, umfassende Veränderungsprozesse<br />

anzustossen. Sie reagieren erst, wenn die Anzeichen für<br />

Schwierigkeiten offensichtlich werden. In Zeiten eines unnachgiebigen<br />

Wettbewerbs ist es dann häufig schon zu spät. Im Unterschied dazu initiieren<br />

High Performance-Unternehmen Veränderungen frühzeitig, lange<br />

bevor sie dazu gezwungen sind. Sie wissen um den Vorteil, aus einer<br />

Position der Stärke agieren zu können. Change <strong>Management</strong>, also aktives<br />

Veränderungsmanagement wird darum immer wichtiger. Das «Loslassen»<br />

von alten Denkmustern und Strukturen kann dabei grosse Energien freisetzen.<br />

Im Jahr 2002 initiierte Fujio Cho, damals<br />

Präsident der Toyota Motor Corporation,<br />

unter dem Namen «Global Vision 2010»<br />

ein Programm zur Neuausrichtung des<br />

Unternehmens. In gewisser Hinsicht war<br />

dies ein sehr überraschender Schritt.<br />

Schliesslich war Toyota zu dieser Zeit<br />

nicht nur Japans Automobilhersteller<br />

Nummer eins, sondern auch der weltweit<br />

drittgrösste Produzent von Fahrzeugen –<br />

mit beneidenswerten Unternehmensergebnissen.<br />

Warum wollte Fujio Cho das Unternehmen<br />

trotz gut laufender Geschäfte<br />

regelrecht auf den Kopf stellen? «Ein<br />

Unternehmen, das nicht dazu bereit ist,<br />

sich selbst neu zu erfinden, ist verloren»,<br />

mahnte er. «Die Welt verändert sich heute<br />

rasend schnell.»<br />

Der Erfolg von heute ist keine<br />

Garantie für den Erfolg von morgen<br />

Einfach ausgedrückt bedeutet dies: Der<br />

Erfolg von heute ist keine Garantie für den<br />

Erfolg von morgen. Viele Unternehmen<br />

warten mit Veränderungen einfach zu<br />

lange und handeln erst, wenn sie bereits in<br />

ernsten Schwierigkeiten stecken. Doch in<br />

der heutigen Wettbewerbssituation ist es<br />

häufig bereits zu spät, wenn Probleme auftreten.<br />

Daher gilt auf dem Weg zum High<br />

Performance-Unternehmen: Die beste<br />

Methode, die führende Position im Markt<br />

zu erreichen und zu verteidigen, ist es,<br />

lange vor der nächsten Abzweigung das<br />

Steuer in die Hand zu nehmen und Neuausrichtungen<br />

aus einer Position der Stärke<br />

zu gestalten.<br />

Das Marktumfeld ändert sich rasant<br />

Unternehmen, denen es gelingt, sich ständig<br />

an das sich verändernde Marktumfeld<br />

anzupassen, zählen zu den künftigen<br />

Gewinnern. In unserer immer schnelllebigeren<br />

Zeit wird die Fähigkeit zur Veränderung<br />

zu einem ausschlaggebenden<br />

Wettbewerbsfaktor. Der technologische<br />

Wandel eröffnet neue Produkt- und Marktchancen.<br />

Mit der fortschreitenden Globalisierung<br />

werden Distanzen in Sekundenschnelle<br />

überwunden, so dass bisherige<br />

Standortvorteile durch lokale Präsenz in<br />

den Hintergrund rücken. Die Ressourcen<br />

Zeit und finanzielle Mittel werden knapper<br />

und die Geschäftstätigkeiten zunehmend<br />

komplexer.<br />

Veränderungen setzen Energien frei<br />

Unternehmen, die Bewährtes immer wieder<br />

durch die Brille des Aussenstehenden<br />

beziehungsweise des Kunden betrachten,<br />

verbessern laufend ihre Produkte und<br />

Dienstleistungen. Sie laufen nicht Gefahr,<br />

am Markt vorbei zu produzieren. Vorsicht<br />

ist angebracht, wenn das Tagesgeschäft<br />

dermassen absorbiert, dass Bewährtes<br />

nicht mehr hinterfragt werden kann. Die<br />

Dringlichkeit, Grund legende Weichen zu<br />

stellen, wird verkannt, das Potential, das<br />

im Change <strong>Management</strong> steckt, wird<br />

unterschätzt. Dabei könnte gerade das<br />

«Loslassen» alter Denkmuster sehr befreiend<br />

wirken und grosse Energien freisetzen.<br />

Ein kreatives Unbehagen kultivieren<br />

Eine Möglichkeit, die Bereitschaft zu kontinuierlicher<br />

Veränderung zu entwickeln,<br />

besteht darin, ganz bewusst ein «kreatives<br />

Unbehagen» als Teil der Unternehmenskultur<br />

zu kultivieren – eine gesunde<br />

Balance zwischen Vorbehalten gegenüber<br />

Veränderungen und Vorfreude auf sie, die<br />

durch das ständige Meistern neuer Herausforderungen<br />

entsteht.<br />

Zentrale Führungsaufgabe<br />

Verfehlen Veränderungsprogramme den<br />

gewünschten Erfolg, lässt sich das Scheitern<br />

in vielen Fällen auf mangelnde Unterstützung<br />

des <strong>Management</strong>s zurückführen.<br />

Um diese Gefahr zu bannen, achten High<br />

Performer bei der Zusammenstellung<br />

ihrer Führung auf drei Punkte: Sie stellen<br />

die richtigen Mitarbeiter ein, statten das<br />

Team mit den notwendigen Kompetenzen<br />

und den benötigten Ressourcen aus, und<br />

schliesslich sorgen sie dafür, dass alle an<br />

einem Strang ziehen.<br />

Bei der Auswahl der richtigen Personen<br />

ist Feingefühl für gegenwärtige Aktivitäten<br />

und für die Herausforderungen der<br />

Zukunft erforderlich. Der grösste Teil des<br />

benötigten Fachwissens ist in der Regel im<br />

Unternehmen vorhanden. Falls entsprechende<br />

<strong>Management</strong>-Erfahrungen nicht<br />

verfügbar sind, sind diese «von aussen zu<br />

besorgen».<br />

Handlungsspielraum ist notwendig<br />

Change <strong>Management</strong> lässt sich nicht von<br />

heute auf morgen umsetzen. Zu komplex<br />

sind meist Strategie, Prozesse und Unternehmenskultur<br />

miteinander vernetzt.<br />

Erfahrungsgemäss dauert die betriebliche<br />

Umsetzung von Veränderungen um ein<br />

Vielfaches länger als vorgesehen. Zur Beschleunigung,<br />

ist dem Leitungsteam möglichst<br />

grosse Handlungsfreiheit einzuräumen.<br />

Der Weg ist das Ziel<br />

Veränderungsbereitschaft und Veränderungsfähigkeit<br />

dürfen nicht vorausgesetzt<br />

werden. Mit vertrauensbildenden Massnahmen<br />

und einer zielgruppengerechten<br />

Kommunikation gilt es, die Akzeptanz<br />

oder besser das Mittragen der nötigen Veränderung<br />

zu fördern. Projekte, die von<br />

oben herab und ohne ausreichende Erklärungen<br />

initiiert werden, scheitern oft an<br />

mangelnder Veränderungsbereitschaft. Die<br />

besten Pläne nützen nichts, wenn nicht die<br />

Mitarbeiter dahinterstehen.<br />

Die Veränderungskultur pflegen<br />

Wer ein Unternehmen auf Kurs bringen<br />

will, muss zunächst ein fruchtbares Klima<br />

für Veränderungen schaffen. Der Weg zur<br />

Veränderung ist nicht einfach. Denn<br />

«Wege entstehen beim Gehen!». Ist ein<br />

Unternehmen auf laufende Veränderungen<br />

einmal eingestellt, gilt es, diesen Erfolgskurs<br />

einzuhalten und die neue Kultur gebührend<br />

zu pflegen. <br />

Aufgeschnappt und notiert für Sie!<br />

«Wenn der Wind der Veränderung bläst,<br />

ziehen einige Mauern hoch, andere<br />

bauen Windmühlen».<br />

(Chinesisches Sprichwort / 5. Zürcher Performance<br />

<strong>Management</strong> Kongress <strong>2007</strong>)<br />

…<br />

«Wer Einheimischen in Bergtälern Engstirnigkeit<br />

vorwirft, sollte nicht vergessen,<br />

dass im Flachland der Horizont<br />

tiefer liegt».<br />

(Tourismus-Direktor, Davos/CH)<br />

…<br />

«Wer sich zu wichtig für kleine Arbeiten<br />

hält, ist meistens zu klein für wichtige<br />

Arbeiten».<br />

(Unternehmer, Mechatronic, Sachseln/CH)<br />

…<br />

«Es gibt Männer, die mit fortschreitendem<br />

Alter ihre Jagdgebiete ausweiten<br />

und dabei vergessen, dass ihre Munitionsvorräte<br />

immer spärlicher werden<br />

…!»<br />

(Deutscher Unternehmer, Jumelage Lions Clubs,<br />

9. Juni <strong>2007</strong>)<br />

<strong>Kappler</strong> <strong>Management</strong> <strong>AG</strong>


FACETTEN<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2007</strong> 3<br />

Von der geschützten Nische –<br />

in den freien Wettbewerb<br />

Kantone<br />

Medizin.<br />

Verbände<br />

Die strategische Neuausrichtung der Rehaklinik Bellikon – als typisches<br />

Beispiel für ein aktiv eingeleitetes Change <strong>Management</strong> – wurde im<br />

Frühjahr <strong>2007</strong> der Jury des ASCO Award als «Case» eingereicht. Kunde<br />

und Berater wurden in der Folge mit dem «Certificate for Excellent<br />

Business Transformation» ausgezeichnet.<br />

H+VRKS<br />

Die Rehaklinik Bellikon war bisher integrierter<br />

Teil des Suva-Angebots. Prävention,<br />

Versicherung und Rehabilitation bilden<br />

die Eckpfeiler des Suva-Marktauftrittes.<br />

Ausgangslage<br />

Der schweizerische Gesundheitsmarkt ist<br />

in Bewegung. Im Rehabilitationsbereich<br />

übersteigt heute die Anzahl der Unfallpatienten<br />

aus dem Freizeitsektor diejenige<br />

aus dem Arbeitsbereich. Das New Case<br />

<strong>Management</strong> (NCM) wird den Gesundheitsmarkt<br />

zusätzlich beeinflussen. Das<br />

dem NCM zugrunde liegende Konzept der<br />

integrierten Versorgung wird sich im<br />

Laufe der nächsten Jahre in Krankenversicherung<br />

(KVG) und Unfallversicherung<br />

(UVG) durchsetzen. Neue Wege müssen<br />

darum auch im Bereiche der Rehabilitation<br />

gefunden werden.<br />

Der gesättigte Unfallrehamarkt bedeutet<br />

– neben dem möglichen Markteintritt<br />

ausländischer Anbieter – eine zusätzliche<br />

Herausforderung.<br />

Diese veränderten Rahmenbedingungen<br />

erforderten sowohl für die Suva als<br />

auch für deren Rehaklinik in Bellikon eine<br />

neue Positionierung. – Die Rehaklinik<br />

Bellikon stellte sich diesen Herausforderungen<br />

und positionierte sich im Rahmen<br />

der folgenden Strategieüberprüfung neu.<br />

Auftrag zur Neuausrichtung<br />

Eine Arbeitsgruppe erhielt im Januar 2005<br />

den Auftrag eines umfassenden Strategie-<br />

Reviews. Dazu gehörten unter anderem<br />

das Überprüfen des bestehenden Dienstleistungsangebotes,<br />

des Kundennutzens,<br />

des Marktpotentials, der möglichen Synergien,<br />

der Differenzierung zur Konkurrenz,<br />

der Rentabilität sowie eine SWOT-<br />

Analyse.<br />

Ebenso gefragt waren die Neuformulierung<br />

des Klinikangebots (inkl. Standardisierung,<br />

Effizienzsteigerungen, neue<br />

«Angebots-Packages» etc.) sowie die Anpassung<br />

und Neuausrichtung der Klinikstruktur.<br />

Marktvolumen und Marktanteile<br />

Im Rahmen des Strategie-Reviews wurde<br />

der Einschätzung des Marktumfeldes<br />

grosse Bedeutung beigemessen. Es zeigte<br />

sich, dass einerseits eine Verschärfung der<br />

Wettbewerbssituation im schweizerischen<br />

Rehamarkt zu erwarten ist, andererseits<br />

aber auch die Rehaklinik Bellikon durch<br />

eine Neuausrichtung des Angebots, durch<br />

ein «Trading up» Potentiale im UVG-<br />

Markt zusätzlich ausschöpfen und neue<br />

Segmente im KVG-Markt erschliessen<br />

kann.<br />

Neupositionierung des Angebotes<br />

Die Angebote der Rehaklinik Bellikon<br />

wurden stufenweise im Rahmen verschiedener<br />

Workshops untersucht und mit einer<br />

Portfolio-Analyse bewertet. Dabei zeigte<br />

sich, dass ein grosser Teil der Klinik-<br />

Angebote sowohl in Bezug auf «Marktattraktivität»<br />

als auch auf «Wettbewerbsposition»<br />

über vorteilhafte Voraussetzungen<br />

verfügen.<br />

Resultierend aus diesem stufenweise<br />

vorgenommenen Beurteilungsprozedere<br />

schälte sich folgendes Kernangebot für<br />

die Rehaklinik Bellikon heraus:<br />

«Kernangebot der<br />

Rehaklinik Bellikon 2010»:<br />

• Traumatologische Rehabilitation<br />

• Berufliche Rehabilitation,<br />

Berufliche Integration<br />

• Versicherungsmedizinische<br />

Beurteilungen<br />

• Rehabilitations-<strong>Management</strong><br />

Neue Organisationsstruktur<br />

Die Neugliederung des Angebotes der<br />

Rehaklinik Bellikon bzw. der neue, modulartige<br />

Aufbau des Klinikangebotes erforderte<br />

eine Überprüfung der bisherigen<br />

Strukturen und führte zu einer Neuordnung<br />

bestehender Prozesse. Dadurch wurden<br />

auch Ressourcen freigesetzt, welche<br />

nun in anderen Bereichen der Klinik neu<br />

zum Einsatz gelangen.<br />

Differenzierungsstrategie<br />

Als Weg in die Zukunft wählt die Rehaklinik<br />

Bellikon eine klar definierte Differenzierungsstrategie,<br />

welche auf folgenden<br />

Hauptelementen aufbaut:<br />

■ Die Klinik baut ihr Spitzenstellung in<br />

der Unfallreha gezielt aus.<br />

Gesellschaft<br />

allgemein<br />

PV<br />

UVG/KVG<br />

Fachgesellschaften<br />

Akut-<br />

Spitäler<br />

Rehaklinik<br />

Bellikon<br />

Fachärzte<br />

Hausärzte<br />

Suva-<br />

Agenturen<br />

Politik<br />

Suva<br />

Ergebnisse<br />

Prozesse<br />

Potenziale<br />

BSC einer Klinik (neutralisiert) «Strategy Map» / «Strategische Ziele»<br />

Medien<br />

UVG/KVG<br />

KK<br />

Mitarbeitende<br />

Zielgruppen/Marktsegmente Rehaklinik Bellikon<br />

■ Sie setzt weiter auf die innovative<br />

Entwicklung des Angebotes, basierend<br />

auf breiter Erfahrung, dem ausgebauten<br />

Prozessmanagement und<br />

hohem interdisziplinärem Know how.<br />

Mit modulartigen Angeboten, welche<br />

baukastenartig als standardisierte<br />

«Packages» den «Zuweisern» offeriert<br />

werden, profiliert sich die Rehaklinik<br />

Bellikon zusätzlich als innovativer<br />

Partner.<br />

■ Die Rehaklinik Bellikon verfolgt eine<br />

proaktive Kommunikationspolitik, begleitet<br />

durch eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Konsequente Weiterentwicklung der<br />

Marke «Rehaklinik Bellikon»<br />

Um die langfristig gesetzten Marketingziele<br />

zu erreichen, muss die Rehaklinik<br />

Bellikon ihren Bekanntheitsgrad steigern<br />

und zusätzlich neue Zielgruppen ansprechen.<br />

Gleichzeitig wurde – angepasst an<br />

die neuformulierte Strategie – das Corporate<br />

Design / CD neu gestaltet.<br />

Information / Kommunikation<br />

Patienten<br />

Angehörige<br />

Arbeitgeber<br />

Konzentrierter Einsatz der<br />

Marketing-Instrumente<br />

Mit den Mitteln des Marketings wird zukünftig<br />

mit Schwergewicht der «Kreis der<br />

Zuweiser» bearbeitet werden (= «Innerer<br />

Kreis»). Siehe Abbilung oben.<br />

Der «Öffentlichkeitsarbeit» ist es vorbehalten,<br />

zusätzlich die Zielgruppen des<br />

«Äusseren Kreises» zu bearbeiten.<br />

Nachhaltige Umsetzung mit der<br />

Balanced Scorecard<br />

Um die neuformulierte Strategie «Rehaklinik<br />

Bellikon 2010» nachhaltig umzusetzen,<br />

wurde die Balanced Scorecard/<br />

BSC als Strategieumsetzungs- und Führungs-Instrument<br />

eingeführt.<br />

Die BSC stellt ein vertrauliches, internes<br />

Führungsinstrument dar. In der Abbildung<br />

unten ist darum die BSC-Map einer<br />

Klinik lediglich in neutralisierter Form<br />

dargestellt.<br />

Fazit der Neuausrichtung<br />

Grossen Einfluss auf die nachhaltige Umsetzung<br />

der neuformulierten Strategie hat<br />

die neu eingeführte BSC. Die Resultate<br />

des vierteljährlichen Reportings werden<br />

nicht nur in der Klinikleitung, sondern stufengerecht<br />

an alle Teams kommuniziert.<br />

Die «Rehaklinik Bellikon» hat mit der<br />

neuformulierten, eingeführten und gelebten<br />

Strategie einen echten Change im<br />

Unternehmen bewirkt und zwar mental als<br />

auch nach aussen sichtbar mit dem Corporate<br />

Design. Die Klinik hat die Erfordernisse<br />

des Wettbewerbs auf den relevanten<br />

Märkte erkannt und sich auf die neue<br />

Situation aus eigener Initiative und frühzeitig<br />

eingestellt. Insbesondere ist die<br />

Rehaklinik Bellikon im Rahmen des «New<br />

Case <strong>Management</strong>s» in der Lage, als führende<br />

Klinik den Kostenträgern und<br />

Patienten marktgerechte Angebote anzubieten.<br />

<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

<strong>Kappler</strong> <strong>Management</strong> <strong>AG</strong>, CH-Luzern<br />

Redaktion<br />

Pirmin Schilliger, Pressebüro, Luzern<br />

Arnold <strong>Kappler</strong>, Dr. oec. HSG<br />

Satz und Produktion<br />

P/J/W Graphic Design, CH-Luzern<br />

Druck<br />

Beag, CH-Emmenbrücke<br />

<strong>Kappler</strong> <strong>Management</strong> <strong>AG</strong>


4<br />

<br />

FACETTEN<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2007</strong><br />

Veränderung und Neuausrichtung<br />

im Bündner Tourismus<br />

Der internationale Tourismus wächst kontinuierlich, doch gleichzeitig<br />

hat Graubünden in den letzten 15 Jahren über 4'000 Arbeitsplätze im<br />

Tourismus verloren. Ein touristisches Reformprojekt stoppt diesen<br />

Negativtrend mit einer neuen Destinationsstruktur, einer klaren Aufgabenteilung<br />

im Tourismus-Marketing und einer Neuausrichtung von<br />

Graubünden Ferien.<br />

Während der letzten 15 Jahre büsste der<br />

Bündner Tourismus jährlich ein Prozent<br />

an Logiernächten ein. 4'000 Stellen sind<br />

dabei verloren gegangen.<br />

Initiative der Kantonsregierung<br />

Im Interesse des Kantons will die Bündner<br />

Regierung Gegensteuer geben. Regierungsrat<br />

Hansjörg Trachsel, der Initiator<br />

der Bündner Tourismusreform: «Weitsicht<br />

ist gefragt und nicht einfach die Beurteilung<br />

der laufenden Saison. Um Erfolg zu<br />

haben, brauchen wir Destinationen, die<br />

marktgerechte Produkte an neue Gäste<br />

verkaufen…. Der Tourismus ist der Motor<br />

unserer Wirtschaft. Um die Strukturen im<br />

Tourismus zu bereinigen, braucht es Koordination<br />

von oben und von unten muss die<br />

Umsetzung kommen».<br />

Gründliche Situationsanalyse<br />

Das Amt für Wirtschaft und Tourismus/AWT<br />

erarbeitete mit Begleitung der<br />

Uni St. Gallen (Institut für öffentliche<br />

Dienstleistungen und Tourismus/IDT) eine<br />

gründliche Situationsanalyse.<br />

Reform von oben und unten<br />

92 Tourismusorganisationen im Kanton<br />

buhlen gemeinsam mit Graubünden Ferien<br />

und Leistungsträgern wie der Rhätischen<br />

Bahn (RhB), Hotels, Bergbahnen<br />

usw. um Gäste. Mehr als die Hälfte dieser<br />

Tourismusorganisationen verfügt aber<br />

lediglich über ein Marketingbudget von<br />

weniger als CHF 50'000.–. Das genügt den<br />

internationalen Anforderungen an ein professionelles<br />

Marketing mit Produktmanagement<br />

und Verkauf nicht mehr.<br />

Wettbewerbsfähige Strukturen<br />

Das vom AWT vorangetriebene Projekt<br />

«Wettbewerbsfähige Strukturen und Aufgabenteilung<br />

im Bündner Tourismus»<br />

wurde im Frühjahr 2006 gestartet und<br />

liegt heute gut auf Kurs.<br />

Vorerst wird eine neue Destinationsstruktur<br />

und damit die Konzentration der<br />

Marketingmittel angestrebt. Die kantonale<br />

Tourismusorganisation Graubünden<br />

Ferien wird neu ausgerichtet, und die 92<br />

Bündner Tourismusorganisationen teilen<br />

sich auf fünf grössere Destinationsmanagement-Organisationen<br />

(DMO) sowie eine<br />

Anzahl zukünftiger Tourismusorganisationen<br />

(zTO) auf. Die zTO kooperieren<br />

jeweils mit einer DMO oder in Ausnahmefällen<br />

direkt mit Graubünden Ferien. Die<br />

Kriterien für die DMO und zTO sind durch<br />

den Kanton und das eingesetzte Projektteam<br />

«von oben» vorgegeben (siehe<br />

Kasten).<br />

DMO und zTO<br />

Die Destinationsmanagement-Organisationen<br />

(DMO) sind touristische<br />

Marketingorganisationen, welche aufgrund<br />

ihrer Grösse und Ressourcen in<br />

der Lage sind, ein umfassendes Destinationsmanagement<br />

zu betreiben und<br />

definierte Kriterien zu erfüllen. Die<br />

wichtigsten sind: 4 Mio. CHF frei verfügbare<br />

Marketingmittel und 1.4 Mio.<br />

Logiernächte im ersten Jahr, mit einer<br />

Steigerung auf 7 Mio. CHF Marketingmittel<br />

und 2 Mio. Logiernächte in den<br />

Folgejahren.<br />

Zukünftige Tourismusorganisationen<br />

(zTO) sind touristische Marketingorganisationen,<br />

welche einer DMO ein<br />

Mandat zur Marktbearbeitung von mindestens<br />

CHF 200'000.– jährlich erteilen<br />

können. Zusätzlich müssen sie 15 weitere<br />

Kriterien bezüglich Organisation<br />

und Führung, Produktgestaltung, Verkauf<br />

und Administration erfüllen<br />

«Neue Gäste für Graubünden»<br />

Mit der Änderung der Destinationsstrukturen<br />

sollen neue Gäste für Graubünden<br />

gewonnen sowie die direkte Marktbearbeitung<br />

gestärkt werden. Die im Gegensatz<br />

zu Graubünden positive Logiernächteentwicklung<br />

im Tirol und im Wallis seit<br />

Mitte der 90er-Jahre zeigt das Potential<br />

dieser Strategie auf.<br />

Die kantonale Tourismusorganisation<br />

Graubünden Ferien/GRF wird sich künftig<br />

um neue Gäste aus den Aufbau- und<br />

Zukunftsmärkten kümmern. Zu den Aufbaumärkten<br />

gehören Italien, Benelux,<br />

Grossbritannien, Skandinavien, Zentraleuropa<br />

(Polen, Tschechien, Slowakei,<br />

Ungarn) und Russland. Die Zukunftsmärkte<br />

sind die USA, Japan, Indien, China<br />

u.w.<br />

Die Destinationen konzentrieren<br />

sich auf die Stammmärkte<br />

Die fünf DMO widmen sich dagegen<br />

neuen Gästen aus den Stammmärkten<br />

Schweiz, Süddeutschland und Norditalien.<br />

Die Stammgäste selbst sollen primär vor<br />

Ort und durch die Leistungsträger direkt<br />

betreut werden. Die höheren Marketingbudgets<br />

der Destinationen ermöglichen<br />

eine personelle Verstärkung des Produktmanagements<br />

und eine verkaufsorientierte<br />

Marktbearbeitung.<br />

Nach der Restrukturierung sind alle<br />

Akteure im Bündner Tourismus gefordert,<br />

mit gästeorientierten Marketingmassnahmen<br />

zum Erfolg der Reform beizutragen.<br />

Neue Ziele für Graubünden Ferien<br />

Im Rahmen der Neuverteilung der Aufgaben<br />

innerhalb des Bündner Tourismus<br />

ergaben sich völlig neue Strategievorgaben<br />

für Graubünden Ferien/GRF.<br />

Die in Zusammenarbeit mit der <strong>Kappler</strong><br />

<strong>Management</strong> <strong>AG</strong> definierten Hauptziele<br />

von GRF («Strategie GRF 2012») lauten:<br />

■ Gewinnen «neuer Gäste» mit attraktiven<br />

Angeboten für die Sommer- /<br />

Herbst-Saison<br />

■ Gewinnen «neuer Gäste» mit attraktiven<br />

Angeboten für die «Winter-Tiefs»<br />

(Dezember, Januar und April).<br />

■ Konzentrierte und direkte Bearbeitung<br />

der (neuen) Aufbaumärkte und<br />

(selektiv) der Zukunftsmärkte.<br />

■ Ergänzung des (bisherigen) touristischen<br />

Marketings durch direkte,<br />

systematische Verkaufs- und Promotionsaktivitäten<br />

in den Märkten.<br />

■ Aufbau und Koordination der<br />

«e-Tourismus-Plattform Graubünden».<br />

Schwergewicht DMO<br />

DMO<br />

Kernmärkte<br />

DMO<br />

Aufbaumärkte<br />

GRF (Lead)<br />

mit DMO<br />

Zukunftsmärkte<br />

GRF (Lead)<br />

mit DMO<br />

GRF<br />

Das Prinzip der «konzertierten Marktbearbeitung» im<br />

Bündner Tourismus<br />

Der Reformprozess läuft<br />

Die 5 potentiellen DMO Engadin-<br />

St. Moritz, Davos-Klosters, Arosa-Lenzerheide,<br />

Flims-Laax und die Nationalpark-<br />

Ergebnisse<br />

Prozesse<br />

Potenziale<br />

Schwergewicht GRF<br />

Region sind aufgerufen, sich als DMO zu<br />

formieren. Engadin-St. Moritz «läuft» als<br />

neue DMO bereits ab Mai <strong>2007</strong>, GRF<br />

schon ab Februar <strong>2007</strong>.<br />

Parallel gilt dasselbe auch für die zukünftigen<br />

Tourismus-Organisationen, die<br />

zTO.<br />

Die neuen Organisationen müssen den<br />

entsprechenden Kriterien (vgl. Kasten)<br />

erfüllen und sich selbst reorganisieren.<br />

Dem Kanton stehen zur Finanzierung des<br />

Reformprozesses CHF 19 Mio. (inkl.<br />

CHF 1 Mio. vom Bund) zur Verfügung.<br />

Sie werden für die direkte Unterstützung<br />

der reformbereiten Organisationen sowie<br />

für flankierende Massnahmen eingesetzt.<br />

Zu diesen gehören die elektronische Tourismusplattform<br />

Graubünden, das Führungs-<br />

und Monitoringsystem Balanced<br />

Scorecard, die Weiterentwicklung der<br />

Marke graubünden und das Qualitätsmanagement<br />

in den DMO.<br />

Balanced Scorecard als<br />

Führungsinstrument<br />

Mit der Balanced Scorecard (BSC) wird<br />

im Bündner Tourismus ein Führungs- und<br />

Monitoringsystem eingeführt, das sich in<br />

der Wirtschaft seit längerer Zeit bewährt<br />

hat. Damit wird es möglich sein, den Tourismuserfolg<br />

nicht nur anhand der gängigen<br />

Methode der Logiernächtezahlen,<br />

sondern mit einem ausgewogenen Kennzahlensystem<br />

zu beurteilen. Das von der<br />

<strong>Kappler</strong> <strong>Management</strong> <strong>AG</strong> speziell für<br />

Destinationen entwickelte Instrument<br />

berücksichtigt strategische und operationelle<br />

Indikatoren. Damit kann die Umsetzung<br />

der entsprechenden Strategien beurteilt<br />

werden. Grundlagen für die BSC bilden<br />

die Strategien bzw. Businesspläne der<br />

DMO und GRF. Bereits im Aufbau sind<br />

die BSC’s für Davos, GRF und Engadin-<br />

St.Moritz. <br />

BSC Graubünden Ferien<br />

Übersicht «Strategische Ziele»/<br />

»Strategy Map»<br />

Information / Kommunikation<br />

<strong>Kappler</strong> <strong>Management</strong> <strong>AG</strong>

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