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Frau Dr. Ruth Pfau,

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<strong>Frau</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong>,<br />

Karachi/Pakistan<br />

deutsche Lepraärztin und Ordensfrau<br />

ist Gast in Davos und berichtet von ihrer Arbeit<br />

Sonntag, 10. Oktober 2004<br />

10 Uhr Gottesdienst<br />

kath. Marienkirche, Davos Platz<br />

(musikalisch mitgestaltet vom Jodlerklub Gunzgen/SO und Alphornmusik)<br />

17 Uhr im kath. Pfarreizentrum,<br />

Obere Strasse 33, Davos Platz<br />

Die deutsche Ordensfrau und Lepraärztin wirkt<br />

in Karachi/Pakistan und hat in den letzten 40<br />

Jahren ein Team von 480 Leprahelfern ausgebildet.<br />

Diese arbeiten wiederum in 170 Hilfsstationen<br />

und kleinen Spitälern. Im ganzen Land<br />

haben diese Teams 50’000 Lepra-Patienten<br />

behandelt - und geheilt; weitere 27’000 Patienten<br />

sind noch in Behandlung, weil die Inkubationszeit<br />

der bakteriellen Lepra-Erkrankung vom<br />

Zeitpunkt der Ansteckung bis zum Ausbruch 3<br />

bis 40 Jahre dauern kann.<br />

Am 5. September 2004 (4 Tage vor ihrem 75. Geburtstag)<br />

wurde <strong>Dr</strong>. <strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong> die Albert-Schweitzer-Medaille<br />

des Johann Wolfgang Goethe-Stiftung<br />

zu Basel überreicht. Diese Auszeichnung<br />

folgt auf viele hohe Auszeichnungen, die sie und<br />

ihr Werk schon erhalten haben. „Ich bin froh und<br />

dankbar,“ sagt <strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong>, „dass mit diesen Auszeichnungen<br />

Menschen in den Blickpunkt geraten<br />

und eine Stimme erhalten deren Leid sonst<br />

kaum jemand wahrnimmt und hört - Menschen in<br />

den Slumvierteln der grossen Städte und in den<br />

entlegenen ländlichen Gebieten - die sonst keinen<br />

Zugang zu irgendwelchen Gesundheitsdiensten<br />

haben“.


Der Lebensweg von <strong>Dr</strong>. <strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong><br />

<strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong> wurde 1929 in Leipzig geboren. 1949 flüchtete sie in den Westen. Früh<br />

schon bewegte sie die Not anderer, früh stellte sie die Sinnfrage für ihr Leben und<br />

fand dabei den Weg zu Gott. Beides bewog sie, Medizin zu studieren, um Leid zu<br />

lindern und Menschen ihre Würde wiederzugeben. Während ihrer Assistenzzeit<br />

trat sie der Ordensgemeinschaft der „Töchter vom Herzen Mariä“ bei. Seit 1960<br />

lebt <strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong> in Karachi/Pakistan. Die erste Begegnung mit Leprakranken in<br />

einer Bettlerkolonie in Karachi bestimmte ihr Leben, ihre Arbeit. Aus den Kranken<br />

wurden Geheilte, aus den „Aussätzigen“ vollwertige Mitglieder der Gesellschaft<br />

und aus dem Slum ein Stadtviertel wie andere auch.<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong> konnte in Pakistan der Lepra ihren Schrecken nehmen: Heilung<br />

und Rehabilitation der Patienten verbindet sie mit gezielter Gesundheitserziehung<br />

und effektiver Oeffentlichkeitsarbeit. Neben der Lepra behandelt sie vermehrt<br />

andere Krankheiten, vor allem Tuberkulose und Augenkrankheiten. In zehnjähriger<br />

Arbeit in Zentral-Afghanistan baute sie dort einen allgemeinen Gesundheitsdienst<br />

auf. <strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong> war immer bestrebt, die Arbeit und die Verantwortung möglichst<br />

in die Hände einheimischer Mitarbeiter/Innen zu legen.<br />

Das Lebenswerk von <strong>Dr</strong>. <strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong><br />

In den letzten 44 Jahren hat <strong>Dr</strong>. <strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong> von Karachi/Pakistan aus ein Team<br />

von 480 Leprahelfern ausgebildet. Diese wirken jetzt verteilt auf 170 Hilfs-Stationen<br />

und in kleinen Spitälern. Im ganzen Land hat dieses Team 50’000 Lepra-<br />

Patienten behandelt - und geheilt; weitere 27’000 Patienten sind noch in Behandlung,<br />

weil die Inkubationszeit der bakteriellen Lepra-Erkrankung vom Zeitpunkt<br />

der Ansteckung bis zum Ausbruch 3 bis 40 Jahre dauern kann.<br />

Die Leprakrankheit ist beträchtlich zurückgegangen, aber noch nicht verschwunden.<br />

Den einst geächteten, ausgesetzten und verstossenenen Aussätzigen, jetzt<br />

aber geheilten Patienten, wird durch die Helfer von <strong>Dr</strong>. <strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong> der individuelle<br />

Neuaufbau einer Existenz ermöglicht.<br />

Gottvertrauen, Gebet und Mut zur eigenen Tat geben der bescheidenen, aber in<br />

der Sache beharrlichen <strong>Frau</strong> Kraft und Ausstrahlung. Ihre Helfer-Teams setzten<br />

sich aus wenigen Christen, vielen Moslems, einigen Hindus und Buddhisten zusammen.<br />

In der gemeinsamen Aufgabe der Leprabekämpfung haben sie sich auf<br />

einer persönlichene Ebene und im Respekt gegenüber der jeweils anderen<br />

Glaubenspraxis gefunden. Ein kleines Wunder im islamischen Staat Pakistan mit<br />

„nur“ 2,5% Christen.


Lebensstationen / Preise von <strong>Dr</strong>. <strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong><br />

1929 <strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong> wird als vierte von fünf Töchtern in Leipzig geboren<br />

1949 Uebersiedlung nach Westdeutschland<br />

und Beginn des Medizinstudiums in Mainz, später in Marburg<br />

1953 Taufe in der evangelischen Studentengemeinde Mainz<br />

1956 Medizinisches Staatsexamen<br />

1957 Eintritt in den Orden der „Töchter vom Herzen Mariä“<br />

1958 Internistische Fachausbildung in Köln<br />

1959 Gynäkologische und geburtshilfliche Weiterbildung in Bonn<br />

1960 Ausreise nach Karachi/Pakistan<br />

Beginn der offiziellen Lehrgänge für Leprahelfer<br />

1961 Beginn der bis heute dauernden Unterstützung durch das<br />

Deutsche Aussätzigen Hilfswerk e.V. (DAHW),<br />

jetzt Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V.<br />

1963 Umzug ins Mari-Adelaide-Leprosy-Centre-Krankenhaus,<br />

Karachi/Pakistan<br />

1965 Beginn der offiziellen Lehrgänge für Lepra-Assistenten<br />

1969 Pakistanischer Orden: Sitara-i-Quaid-i-Azam<br />

1978 Grosses Bundesverdienstkreuz Deutschlands,<br />

zugleich Verleihung des höchsten pakistanischen Zivilordens<br />

1979 Ernennung zur nationalen Beraterin im Rang einer Staatssekretärin<br />

für das Lepra- und Tuberkulose-Kontrollprogramm für die<br />

pakistanische Regierung<br />

1980 Erste Einreise nach Afghanistan zum Aufbau eines Gesundheitsdienstes<br />

1985 25-jähriges Arbeitsjubiläum, grosses Bundesverdienstkreuz mit Stern<br />

1988 Ernennung zur Ehrenbürgerin Pakistans<br />

1989 Verleihung des Ordens „Hilal-i-Pakistani“<br />

1991 Verleihung des „Damien Dutton Award“,<br />

der höchsten Auszeichnung für das Engagement in der Lepraarbeit<br />

1995 Hoher Staatsbesuch in Karachi; Christiane Herzog, die <strong>Frau</strong> des<br />

damaligen Bundespräsidenten zeigt sich bei ihrem Besuch im<br />

Mair Adelaide Hospital tief beeindruckt vom Lebenswerk <strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong>’s<br />

1996 Ein Meilenstein in der Geschichte der Leprabekämpfung: die Zahl der<br />

Neuerkrankungen befindet sich auf einem historischen Tiefstand,<br />

erstmals ist die Lepra in Pakistan unter Kontrolle<br />

1997 Die <strong>Ruth</strong>-<strong>Pfau</strong>-Stiftung wird gegründet;<br />

sie dient der langfristigen Sicherung der Arbeit von <strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong><br />

1999 feierte <strong>Frau</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong> ihren 70. Geburtstag<br />

und ist immer noch aktiv in der Projektarbeit in Pakistan tätig<br />

2002 <strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong> kommt nach 1993 und 2000 zu ihrer dritten Vortragsreise<br />

unter dem Titel „Aus Liebe zu den Menschen“ nach Deutschland<br />

2002 Verleihung des „Ramon Magsaysay Award“, Philippinen<br />

2003 Erste Trägerin des ITZEL-Preises<br />

2004 <strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong> erhält die Albert-Schweitzer-Medaille in Gold<br />

2004 <strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong> berichtet in Davos am 10. Oktober von ihrer Lepraarbeit


Es ist das Ziel und Anliegen der kath.<br />

Pfarrei Davos, <strong>Dr</strong>. <strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong> bei der<br />

Rückreise mindestens SFr. 20’000.-- für<br />

ihre segensreiche Arbeit in der Lepraund<br />

Tuberkulosehilfe mitgeben zu können!<br />

Jeder Spende- und Publikationsbeitrag<br />

zählt!<br />

Bei Ueberweisungen<br />

(Vermerk Leprahilfe)<br />

auf das Spendenkonto:<br />

90-751780-6<br />

lautend auf<br />

Kath. Kirchgemeinde<br />

der Landschaft Davos<br />

Spendenkonto<br />

7270 Davos Platz<br />

erhalten Spender eine steuerlich bevorzugt behandelte<br />

Spendenbescheinigung


<strong>Dr</strong>. <strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong> in Davos - Aktivitäten-Programm<br />

Samstag, 9. Oktober 2004 bis Mittwoch, 13. Okober 2004<br />

Die 75. jährige deutsche Ordensfrau und Lepraärztin <strong>Dr</strong>. <strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong> wirkt in Karachi/<br />

Pakistan. Für einige Tage weils sie nun zu Gast in Davos bei Pfr. Sürgers Heinz-Josef<br />

und seiner Haushälterin <strong>Frau</strong> Theresia Killewald. In freundschaftlicher Verbundenheit<br />

tragen die beiden die Lepraarbeit von <strong>Dr</strong>. <strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong> seit Jahren mit und fanden in Davos<br />

weitere Kräfte. <strong>Dr</strong>. <strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong> bedankt sich bei folgenden Veranstaltungen für die<br />

längjährige finanzielle und moralische Unterstützung und berichtet in Davos wie folgt<br />

von ihrer Arbeit:<br />

Samstag, 9. Oktober 2004<br />

- <strong>Dr</strong>. R. <strong>Pfau</strong> trifft zusammen mit ihrer Begleiter/Innen in Davos ein<br />

Sonntag, 10. Oktober 2004<br />

- 10 Uhr Gottesdienst in der kath. Marienkirche, Davos Platz;<br />

(musikalisch mitgestaltet vom Jodlerklub Gunzgen/SO und Alphornmusik)<br />

- Vortrag von <strong>Dr</strong>. <strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong> im Rahmen des Gottesdienstes über<br />

die Lepra- und Tuberkulosehilfe in Afghanistan und Pakistan<br />

- Kirchenkollekte zu Gunsten der Lepraarbeit von <strong>Dr</strong>. <strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong><br />

- Verkauf von Kerzen, die von Davoser Schülern zusammen mit ihren Katechetinnen<br />

Verena Gredig und Irena Conrad verziert wurden - Erlös für die Leprahilfe<br />

(Preis pro Kerze Fr. 10.-; mit Möglichkeit zur Aufrundung)<br />

- Verkauf von durch <strong>Dr</strong>. <strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong> handsignierter Taschenbücher<br />

(Einheitspreis Fr. 30.-, d.h. rund Fr. 12.- pro Buch zu Gunsten Leprahilfe)<br />

Sonntag, 10. Oktober 2004<br />

- 17 Uhr Vortrag im kath. Pfarreizentrum, Obere Strasse 33, Davos Platz<br />

- Vortrag von <strong>Dr</strong>. <strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong> über die Lepra- und Tuberkulosehilfe<br />

in Afghanistan und Pakistan mit Aussprache-Möglichkeit<br />

- Spendenkasse zu Gunsten der Lepraarbeit von <strong>Dr</strong>. <strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong><br />

- Verkauf von Kerzen (Preis pro Kerze Fr. 10.- - mit Möglichkeit zur Aufrundung)<br />

- Verkauf von <strong>Dr</strong>. <strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong> handsignierter Taschenbücher<br />

(Einheitspreis Fr. 30.-, d.h. rund Fr. 12.-- pro Buch zu Gunsten Leprahilfe)<br />

Sonntag, 10. Oktober 2004<br />

- einfaches Mittagessen im kath. Pfarreizentrum für den Jodelerclub Gunzgen, die<br />

Alphornbläser sowie aus der Ferne angereiste Gottesdienstbesucher<br />

Montag, 11. Oktober 2004<br />

Möglichkeit von Pressegesprächen mit <strong>Dr</strong>. <strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong> - Termine nach Rücksprache<br />

bzw. individueller Vereinbarung mit dem Gastgeber der kath. Pfarrei Davos, Pfarrer<br />

Heinz-Josef Sürgers, Pfarrhaus Davos Platz, Obere Strasse 33, 7270 Davos Platz;<br />

Tel. direkt 081 410 09 71<br />

(bzw. Kontakt via Pfarrei-Sekretariat Tel. 081 410 09 70; Mail: davos@kath.ch; FAX 081 410 09 77)<br />

Dienstag, 12. Oktober 2004/Mittwoch, 13. Oktober 2004<br />

Ruhe- und Erholungstage in Davos


ISBN 3-451-04913-9/Taschenbuch CHF 16.50<br />

handsignierter Verkauf/inkl. Spende zu Fr. 30.-<br />

Für <strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong> standen alle Karrieren offen. Sie<br />

entschied sich für die „verrückteste“ Alternative:<br />

Illegal im Afghanistan-Krieg. Allein auf riskanten<br />

Himalaya-Pfaden. Zupackend im Elend der Städte.<br />

Als christliche Ordensfrau im Rang einer<br />

Staatssekretärin eines muslimischen Landes.<br />

<strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong> findet das Abetneuer der Freiheit jenseits<br />

des Gewohnten. Eine atemberaubend starke<br />

<strong>Frau</strong>, die vor den mauern der Not nicht haltmacht.<br />

<strong>Dr</strong>. med. <strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong> baute noch als Regierungsberaterin<br />

für das Lepra- und Tuberkulose-<br />

Kontrollprogramm in Pakistan, im afghanischen<br />

Untergrund einen Gesundheitsdienst auf.<br />

ISBN 3-451-05172-9/Taschenbuch CHF 18.10<br />

handsignierter Verkauf/inkl. Spende zu Fr. 30.-<br />

„Unmöglich“ ist kein Wort für <strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong>: Seit über<br />

40 Jahren bekämpft die deutsche Lepraärztin in<br />

Pakistan und im kriegszerrütteten Afghanistan<br />

eine Gessel der Menschheit erfolgreich. Sie widersteht<br />

dem Terror der Fundamentalisten, engagiert<br />

sich für Menschenrechte, kämpft für die<br />

Rechte Benachteiligter: Gelassener geworden<br />

mit den Jahren, aber nicht weniger couragiert.<br />

Ihre Ueberzeugung: Der Mensch ist zum Glück<br />

geboren. Im Kleinen lässt sich die Welt verändern,<br />

schon jetzt. Spannend erzählt sie von ihrer<br />

Arbeit, von Krisen und von ihren Träumen. Und<br />

von einer Hoffnung, die keinen unberührt lässt:<br />

„Das letzte Wort wird Liebe sein.“


ISBN 3-451-0494-4/Taschenbuch CHF 16.50<br />

handsignierter Verkauf/inkl. Spende zu Fr. 30.-<br />

Abenteuerfreude und Mitgefühl, Mystik und Aktivität,<br />

ein klarer Kopf und ein waches Herz - für<br />

<strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong> keine Gegensätze. 40 Jahre als<br />

Aerztin in Pakistan und Afghanistan, im Kampf<br />

gegen Lepra und Gewalt: Was trägt ein solches<br />

Leben? Es gab Erfolge, aber auch Rückschläge.<br />

Den Glauben an das Glück gab sie nie auf.<br />

Leidenschaftliche Suche und intensive Fragen<br />

sind geblieben. Bewegende Geschichten, eindrucksvolle<br />

Bilder und tiefe Gedanken einer grossen<br />

spirituellen <strong>Frau</strong>.<br />

Die vorstehenden Informationen<br />

zur Lepraarbeit wurden zusammengetragen<br />

aus persönlichen<br />

Begegnungen mit <strong>Dr</strong>. <strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong><br />

sowie Dokumentationsmaterial<br />

der:<br />

<strong>Ruth</strong>-<strong>Pfau</strong>-Stiftung<br />

Deutsches Aussätzigen-Hilfswerk<br />

- Zentrale<br />

Mariannhillstrasse 1c<br />

D-97074 Würzburg<br />

www.dahw.de<br />

www.ruth-pfau-stiftung.de<br />

Leprahilfe Emmaus Schweiz<br />

Spitalgasse 9<br />

CH-3001 Bern<br />

www.lepra.ch


Lepra ist eine Infektionskrankheit<br />

Lepra ist eine übertragbare, chronisch verlaufende Infektionskrankheit, die bereits<br />

in den alten Kulturen vorkam. Seit jeher wurde sie falsch eingeschätzt und<br />

gefürchtet. Zu Unrecht, wie man heute weiss. Denn Lepra weist weder eine hohe<br />

Ansteckungsgefahr auf, noch führt sie automatisch zu den schweren körperlichen<br />

Verstümmelungen, die wir mit dieser Krankheit in Verbindung bringen. Sie<br />

führt auch nicht etwas zum Tode, sondern ist heute medikamentös heilbar.<br />

Armutsbedingte Lebensumstände begünstigen die Ansteckung. Lepra tritt häufig<br />

bei unter- und fehlernährten Menschen auf, die in schlechten und beengten Wohnverhältnissen<br />

leben müssen. Viele Menschen, die an Lepra erkranken, haben<br />

keinen oder nur erschwerten Zugang zu Trinkwasser und sanitären Einrichtungen.<br />

Das Leprabakterium vermehrt sich hauptsächlich in den Schleimhäuten von Mund<br />

und Nase, kann im weiteren Verlauf aber auch auf Nerven übergreifen und diese<br />

zerstören. Wird die Krankheit nicht behandelt, können als Folge Muskellähmungen<br />

und der Verlust von Tast- und Schmerzempfinden auftreten. Durch den Gefühlsverlust<br />

sind die betroffenen Körperteile schutzlos mechanischer Schädigung ausgesetzt<br />

und es kann dadurch zu unbemerkten, vernachlässigten Verletzungen<br />

kommen. Solche führen schliesslich zu Verstümmelungen wie Gechwüre und<br />

Deformationen, dem Verlust von Fingern, Teilen von Füssen oder zur Trübung der<br />

Hornhaut und dadurch zu Erblindung.<br />

Lepra ist heilbar<br />

Mit einer Kombinationstherapie von drei Medikamenten kann Lepra heute innerhalb<br />

von 6 bis 12 Monaten vollständig geheilt werden, indem die Erreger abgetötet<br />

werden. Nach der erstmaligen Einnahme der Medikamente sind die Patienten<br />

ausserdem nicht mehr ansteckend. Bei früher Behandlung können zudem jegliche<br />

Verstümmelungen und Behinderungen verhindert werden. Einer Schätzung<br />

der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge haben Früherkennung und Frühbehandlung<br />

bisher bei 1- 2 Millionen Menschen Verstümmelungen verhindert.<br />

Die übrigen Patienten, die bereits an Behinderungen leiden, benötigen auch nach<br />

erfolgreicher Infektionsbehandlung Hilfe bei der Kompensation von Funktionsstörungen,<br />

zur Prävention von Folgeschäden und zur sozialen und beruflichen Rehabilitation.


Lepra - Aussatz - Siechtum im Mittelalter<br />

Weder Pest, Pocken, Syphilis, noch Tuberkulose oder Typhus haben die Betroffenen<br />

in derartig einschneidender Weise ins soziale Abseits gedrängt wie die Lepra<br />

- der Aussatz. Seit dem ersten urkundlichen Auftreten der Krankheit zur Zeit des<br />

babylonischen Königs Hammurabi um 1700 v. Chr. wurden die Aussätzigen in<br />

allen uns bekannten Epochen, bei den alten Indern und Chinesen ebenso wie in<br />

alttestamentarischen Zeiten oder bei den Römern, „ausgesetzt“, aus Gesellschaft<br />

und Familie vertrieben, geächtet und gebrandmarkt. Aufgrund von Beschlüssen<br />

konnte die gewaltsame „Sequestrierung der Kranken zum Schutze der Gesunden“,<br />

wie man die Verbannung harmlos nannte, über Jahrhundert weitergeführt<br />

wreden. Ohne Gewissensbisse, da als Krankheitsursache im religiösen Eifer des<br />

Mittelalters ohnehin eine sündhafte Lebensführung gesehen wurde.<br />

Für die Betroffenen hingegen bedeutete ein Befall der Lepra, aus Familie, Beruf,<br />

Freundeskreis, ja aus seiner Stadt oder seinem Dorf regelrecht verjagt zu werden,<br />

um vor den Stadtmauern, mit der eigens die Leprösen kennzeichnenden Kleidung<br />

und der Lepraklapper ausgestattet, unter erbärmlichen Umständen dahinzuvegetieren<br />

und unwiderruflich dem Siechtum überlassen zu sein.<br />

Was damals in unseren Breitengraden üblich war, ist leider heute am Arbeitsort<br />

von <strong>Dr</strong>. <strong>Ruth</strong> <strong>Pfau</strong> noch so, weil die heutigen medizinischen Möglichkeiten bei der<br />

Bevölkerung zu wenig bekannt sind.<br />

Lepra in der Schweiz<br />

Auch in der Schweiz stellte die Lepra, vor allem im Mittelalter, eine weitverbreitete<br />

Seuche dar. Ueber 200 sogenannte „Siechenhäuser - Ursprung des hierzulande<br />

häufig noch verwendeten, erniedrigen Schimpfwortes „Siech“ - gehörten zu den<br />

Bauten mittelalterlicher Städte; genauso wie die grau gekleideten Aussätzigen mit<br />

der entsetzlich deformierten Haut zum Bild der Marktplätze und Landstrassen gehörten.<br />

Knapp am gewaltsamen Tod vorbei kamen im 14. und 15. Jahrhundert etliche<br />

Leprakranke, als die Volksmeinung sie für Brunnen -und Quellen-Vergiftung<br />

durch den „bösen Blick“ verantwortlich machte.<br />

Eigentlich war die Lepra in der Schweiz Ende des 17. Jahrhundert ausgerottet -<br />

dachte man wenigstens. Doch im Frühling 1898 wurde ein 11-jähriger Junge aus<br />

dem Walliser Berdrof Guttet zum Arzt gebracht - Diagnose: Lepra. 17 weitere Leprafälle<br />

wurden entdeckt. Bis heute konnte die Frage nicht definitiv beantwortet werden,<br />

ob es sich bei den Walliser Fällen um Krankheitsherde handelte, die sich über<br />

die Jahrhunderte hin erhielten oder ob der Bazillus Ende 19. Jahrhunderts neuerlich<br />

vom Ausland eingeschleppt wurde. Der letzte dieser Kranken start 1927 - so verschwand<br />

die Lepra mit seinem Tod aus der Schweiz.


Was ist Lepra?<br />

Lepra ist eine nichterbliche Krankheit, deren Erreger die Haut und das Nervensystem<br />

befällt. Das Lepra-Bakterium (Mycobacterium leprae) wurde 1873 von dem<br />

Arzt Gerhard Armauer Hansen aus Norwegen entdeckt. Bis heute ist die Züchtung<br />

dieses Erregers auf Kulturböden nicht gelungen; deshalb gibt es auch noch<br />

keinen Impfstoff gegen Lepra.<br />

Wie wird Lepra übertragen?<br />

Der Ansteckungsweg ist nicht genau bekannt. Armutsbedingte Lebensumstände<br />

- insbesondere in den Ländern der „<strong>Dr</strong>itten Welt“ - begünstigen die Ansteckung.<br />

Lepra tritt deshalb auch häufig bei unter- und fehlernährten Menschen auf, die<br />

unter schlechten und beengten Wohnverhältnissen leben müssen. Lepra ist eine<br />

Krankheit der Armut und muß immer im Zusammenhang mit den allgemeinen<br />

Lebensbedingungen der Betroffenen gesehen werden. Im Mittelalter war auch in<br />

Europa die Lepra ein großes Problem. Mit der Verbesserung der allgemeinen<br />

Lebensbedingungen verschwand jedoch diese „Krankheit der Armut“. Übrigens:<br />

Von 100 Menschen auf der Welt haben 95 eine angeborene Abwehrkraft gegen<br />

den Lepraerreger.<br />

Wie sieht das Krankheitsbild aus?<br />

Es gibt, vereinfacht gesagt, zwei Hauptformen der Lepra: eine nichtansteckende<br />

und eine ansteckende. Bei der nichtansteckenden Lepra leiden die Erkrankten<br />

vor allem unter Hautschäden und unter Befall der Nerven. So kann es beispielsweise<br />

zu Lähmungen der Hand, des Beines oder bestimmter Augennervern kommen.<br />

Der Ausfall von Augennerven kann zur Blindheit führen. Bei der ansteckenden<br />

Form der Lepra vermehren sich die Erreger sehr stark. Die Leprapatienten<br />

sind schon lange ansteckend, ohne die Krankheit an sich selbst bemerkt zu haben.<br />

Wenn sie ausbricht, führt die Erkrankung zur Bildung von Beulen und Knoten<br />

auf der Haut, und es kommt zu Nervenlähmungen. Die Geschwüre und Verstümmelungen,<br />

die man häufig bei Leprakranken sieht, werden selten direkt durch<br />

das Leprabakterium selbst hervorgerufen, vielmehr entstehen sie indirekt durch<br />

Nervenausfälle und die dadurch hervorgerufene Gefühllosigkeit. Ein Leprapatient,<br />

der beispielsweise kein Gefühl in seinen Händen hat, verletzt oder verbrennt sich<br />

leicht. Dann kommt es leicht zu Infektionen, die vom Patienten aufgrund des<br />

mangelnden Schmerzempfindens nicht genügend beachtet werden. Die Infektion<br />

kann bei Nichtbehandlung ungehindert fortschreiten, was bis zum Verlust der Gliedmaßen<br />

führen kann.<br />

Welche Probleme sind mit dieser Krankheit verbunden?<br />

Rein medizinisch betrachtet ist der Verlust des Gefühls besonders problematisch:<br />

Ein eingeschränkter Tastsinn sowie die Gefühllosigkeit an Händen und Füßen<br />

führen leicht zu Verletzungen und Verbrennungen, die nicht oder erst (zu) spät<br />

bemerkt werden. Dann kommt es zu Entzündungen, die häufig ungehemmt fortschreiten<br />

können und im Endstadium zum Verlust von Gliedmaßen führen. Bei


Augenerkrankungen kann Blindheit die Folge sein.<br />

Besonders schlimm sind für den Leprakranken die sozialen Probleme, die mit der<br />

Krankheit verbunden sind: es kommt immer noch vor, daß von Lepra betroffene<br />

Menschen aus ihrem bisherigen gesellschaftlichen Umfeld ausgegrenzt, ausgesetzt<br />

(Aussatz = andere Bezeichnung für die Leprakrankheit) werden. Ein Grund hierfür<br />

ist die tiefsitzende, irrationale Angst vor einer Krankheit, die den Menschen so grausam<br />

verstümmeln kann. Im Mittelalter galt die Lepra auch bei uns als „Strafe Gottes“.<br />

Ein Schwerpunkt der Arbeit der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe ist deshalb<br />

auch eine intensive Gesundheitsaufklärung in den von Lepra betroffenen Ländern,<br />

um durch Information über die Krankheit bestehende Ängste abzubauen.<br />

Wieviele Menschen leiden heute noch an Lepra?<br />

Etwa 1,2 Millionen Menschen sind heute noch von Lepra betroffen. Weltweit werden<br />

stündlich 80 neue Leprakranke entdeckt. Im Schnitt leiden von diesen 80 Menschen<br />

schon fünf unter schweren Behinderungen, 11 von ihnen sind Kinder unter vierzehn<br />

Jahren.<br />

Die Zahl der Neuinfektionen - ca. 700 000 pro Jahr - bleibt seit Jahren konstant.<br />

In den 290 Projekten der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe werden in 45 Ländern<br />

der Erde über 126.000 Menschen mit der Medikamentenkombination gegen<br />

Lepra behandelt. Über 60.000 Kranke kamen im vergangenen Jahr neu in die Behandlung.<br />

In welchen Ländern gibt es Lepra?<br />

Vor allem in den armen Ländern des Südens ist die Krankheit Lepra immer noch ein<br />

großes Problem. Am schlimmsten betroffen sind Indien mit über 70% aller Leprakranken,<br />

Indonesien, Brasilien und Myanmar, das frühere Burma.<br />

Ist Lepra heilbar?<br />

Ja, Lepra ist heilbar und zwar in einem relativ kurzen Zeitraum von 6 Monaten bis 2<br />

Jahren. In dieser Zeit wird der Lepraerreger mit Hilfe wirksamer Medikamente vollständig<br />

abgetötet. Seit 1982 gibt es verschiedene Kombinationstherapien, an deren<br />

medizinischer Erforschung und Entwicklung die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe<br />

e.V. maßgeblich beteiligt war.<br />

Kann etwas gegen die entstandenen Behinderungen getan werden?<br />

Durch Operationen, Physiotherapie, orthopädische Schuhe, Prothesen und andere<br />

Maßnahmen der medizinischen Rehabilitation kann korrigierend geholfen werden.<br />

Bleibende Nervenschäden können allerdings nicht behoben werden. Die Zahl der<br />

Menschen, die aufgrund einer Lepraerkrankung ihr Leben lang behindert bleiben,<br />

wird auf 1-2 Millionen geschätzt.

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