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Marie-Louise Eberhard Huser, Organistin in Wil SG - Katholische ...

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Serie "Jahr der kirchlichen Berufungen" (17)<br />

<strong>Marie</strong>-<strong>Louise</strong> <strong>Eberhard</strong> <strong>Huser</strong>, <strong>Organist<strong>in</strong></strong> <strong>in</strong> <strong>Wil</strong> <strong>SG</strong><br />

Gläubige sollen im Gottesdienst auftanken können<br />

16.5.06 (Kipa) Musik und Gottesdienst müssen gut aufe<strong>in</strong>ander abgestimmt werden,<br />

damit sie zur Förderung des Glaubensidentität beitragen können, sagt die <strong>Organist<strong>in</strong></strong><br />

<strong>Marie</strong>-<strong>Louise</strong> <strong>Eberhard</strong> <strong>Huser</strong> (43) aus <strong>Wil</strong> <strong>SG</strong>. Die Kirche müsse vor allem auch die<br />

jungen Menschen bei ihrer S<strong>in</strong>nsuche begleiten. Kirchliche Bildungshäuser und<br />

Klöster leisten bereits Hervorragendes auf diesem Gebiet.<br />

Kipa: <strong>Marie</strong>-<strong>Louise</strong> <strong>Eberhard</strong> <strong>Huser</strong>, beschreiben Sie kurz Ihre Tätigkeit <strong>in</strong> der Kirche.<br />

<strong>Marie</strong>-<strong>Louise</strong> <strong>Eberhard</strong> <strong>Huser</strong>: Als <strong>Organist<strong>in</strong></strong> begleite ich Gottesdienste an Sonn- und<br />

Werktagen, Festgottesdienste an Feiertagen, Beerdigungen, Trauungsfeiern, Andachten etc.<br />

<strong>in</strong> der ganzen Pfarr- und Kirchgeme<strong>in</strong>de <strong>Wil</strong>. Zu me<strong>in</strong>en Aufgaben gehören auch die<br />

Begleitung unseres Cäcilienchores <strong>in</strong> Proben und Gottesdiensten sowie die Mitwirkung im<br />

Konzertzyklus "<strong>Wil</strong>er Abendmusiken".<br />

Kipa: Was empf<strong>in</strong>den Sie als Ihre ganz persönliche Berufung?<br />

<strong>Eberhard</strong>: Die Musik im Allgeme<strong>in</strong>en und ganz speziell die Kirchenmusik betrachte ich als<br />

me<strong>in</strong>e persönliche Berufung. Es ist mir e<strong>in</strong> grosses Anliegen, mit der Orgelmusik, die ich auf<br />

die Texte und Lieder der jeweiligen Gottesdienste abzustimmen versuche, dazu beizutragen,<br />

dass die Gläubigen zu Ruhe und Bes<strong>in</strong>nung und auch zu sich selbst f<strong>in</strong>den können, dass es<br />

ihnen <strong>in</strong> den Gottesdiensten gel<strong>in</strong>gt, aufzutanken und Impulse für den Alltag zu erhalten.<br />

Kipa: Berufungen welcher Art braucht die Kirche <strong>in</strong> Zukunft ganz besonders? Wie können sie<br />

geweckt werden?<br />

<strong>Eberhard</strong>: Die Kirche braucht <strong>in</strong> Zukunft begeisterungsfähige Menschen, die bereit s<strong>in</strong>d, sich<br />

mit Elan für die christliche Geme<strong>in</strong>schaft e<strong>in</strong>zusetzen und an e<strong>in</strong>er Erneuerung der Kirche<br />

mitzuwirken. Dies können Laien oder Geistliche se<strong>in</strong>, voll- oder teilzeitlich <strong>in</strong> den<br />

verschiedensten Sparten des kirchlichen Dienstes Tätige, aber auch freiwillige Helfer<strong>in</strong>nen<br />

und Helfer. Unter Erneuerung der Kirche verstehe ich nicht e<strong>in</strong> gedankenloses<br />

Überbordwerfen alter Traditionen oder das Spicken der Gottesdienste mit<br />

publikumswirksamen Showeffekten, sondern e<strong>in</strong> behutsames Betrachten, H<strong>in</strong>terfragen und<br />

Aufbrechen zu e<strong>in</strong>er wahrhaftigen, echten und zukunftsfähigen Kirche.<br />

Kipa: Wird Ihr E<strong>in</strong>satz für die Kirche geschätzt?<br />

<strong>Eberhard</strong>: Glücklicherweise darf ich immer wieder die Erfahrung machen, dass me<strong>in</strong> Dienst<br />

<strong>in</strong> der Kirche geschätzt wird und ich sehr gut <strong>in</strong> der Pfarrei verankert b<strong>in</strong>. Daher s<strong>in</strong>d für mich<br />

Zweifel am S<strong>in</strong>n me<strong>in</strong>es E<strong>in</strong>satzes sehr, sehr selten.


Presseagentur Kipa, E<strong>in</strong>zelmeldung aus dem Tagesdienst S. 2<br />

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Kipa: Es gibt kaum noch e<strong>in</strong> "katholisches Milieu". Fühlen Sie sich deswegen <strong>in</strong> Ihrem<br />

E<strong>in</strong>satz manchmal fremd <strong>in</strong> der heutigen Gesellschaft?<br />

<strong>Eberhard</strong>: Wegen me<strong>in</strong>es E<strong>in</strong>satzes <strong>in</strong> der Kirche habe ich mich kaum je fremd gefühlt <strong>in</strong> der<br />

heutigen Gesellschaft. Mag se<strong>in</strong>, dass es bei uns, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em traditionell katholischen Gebiet<br />

und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er grossen und sehr lebendigen Pfarr- und Kirchgeme<strong>in</strong>de, noch so etwas wie e<strong>in</strong><br />

"katholisches Milieu" gibt.<br />

Kipa: Spüren Sie persönlich, dass das Interesse an Religiösem zugenommen hat, wie heute<br />

vielfach gesagt wird?<br />

<strong>Eberhard</strong>: Ich denke, dass das Interesse an Religiösem zugenommen hat. Dabei wird aber<br />

Individualität gross geschrieben, und die <strong>in</strong>stitutionalisierten Formen von Religion - vielleicht<br />

auch die Landeskirchen - treten eher <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergrund. Alles, was unter dem Oberbegriff<br />

"Esoterik" zusammengefasst werden kann, gew<strong>in</strong>nt me<strong>in</strong>es Erachtens enorm an Bedeutung.<br />

Kipa: Könnten Sie entscheiden: Welche kirchliche Stelle, welchen Arbeitsbereich würden Sie<br />

neu schaffen oder zum<strong>in</strong>dest ausbauen, um der heutigen Situation ganz besonders<br />

Rechnung zu tragen?<br />

<strong>Eberhard</strong>: Aus dieser Feststellung heraus denke ich, dass sich die Kirche dieser Bereiche,<br />

darunter Spiritualität und Esoterik, noch mehr annehmen und die Menschen, und ganz<br />

besonders auch die jungen, bei ihrer S<strong>in</strong>nsuche unterstützen sollte. Viele kirchliche<br />

Bildungshäuser und auch Klöster leisten bereits Hervorragendes auf diesem Gebiet.<br />

Kipa: Wie schätzen Sie das Verhältnis von Frauen und Männern <strong>in</strong> Ihrer Berufungs-Gruppe<br />

e<strong>in</strong>?<br />

<strong>Eberhard</strong>: Quantitativ s<strong>in</strong>d die Männer <strong>in</strong> der Kirchenmusik stärker vertreten als die Frauen<br />

(rund zwei Drittel der Mitglieder des Kirchenmusikerverbandes des Bistums St. Gallen s<strong>in</strong>d<br />

männlich). Ganz anders sieht es natürlich bei den Kirchenchören aus, wo die Frauen klar <strong>in</strong><br />

der Mehrzahl s<strong>in</strong>d. Falls Sie das qualitative Verhältnis ansprechen, so erlebe ich e<strong>in</strong>e<br />

unkomplizierte, kollegiale und von Wertschätzung geprägte Zusammenarbeit.<br />

<strong>Marie</strong>-<strong>Louise</strong> <strong>Eberhard</strong> <strong>Huser</strong> (43) ist verheiratet und lebt <strong>in</strong> <strong>Wil</strong>l. Neben ihrer Tätigkeit als<br />

<strong>Organist<strong>in</strong></strong> wirkt sie noch als Klavier- und Orgellehrer<strong>in</strong>.

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