Spiegelbilder der Demenz â Pflege überwindet Grenzen
Spiegelbilder der Demenz â Pflege überwindet Grenzen
Spiegelbilder der Demenz â Pflege überwindet Grenzen
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<strong>Spiegelbil<strong>der</strong></strong> <strong>der</strong> <strong>Demenz</strong> –<br />
<strong>Pflege</strong> überwindet <strong>Grenzen</strong><br />
Waltraud Kannen<br />
Geschäftsführerin<br />
Sozialstation Südlicher Breisgau e.V.<br />
Andrea Jandt<br />
Haus- und <strong>Pflege</strong>dienstleitung<br />
St. Marienhaus Freiburg
<strong>Spiegelbil<strong>der</strong></strong> <strong>der</strong> <strong>Demenz</strong> – <strong>Pflege</strong> überwindet <strong>Grenzen</strong><br />
Waltraud Kannen und Andrea Jandt<br />
Spot zu Gesicht im Spiegel<br />
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<strong>Spiegelbil<strong>der</strong></strong> <strong>der</strong> <strong>Demenz</strong> – <strong>Pflege</strong> überwindet <strong>Grenzen</strong><br />
Waltraud Kannen und Andrea Jandt<br />
In den Spiegel schauen<br />
und unser Spiegelbild betrachten<br />
Was ist Wirklichkeit?<br />
In welchem Kontrast stehen innere Bil<strong>der</strong> zur äußeren Wirklichkeit?<br />
Wofür ist es wichtig, dass wir im Hier und Heute orientiert sind?<br />
Welche <strong>Grenzen</strong> haben wir im Kopf?<br />
Welche <strong>Grenzen</strong> definieren wir in den Systemen?<br />
Wo sind <strong>Grenzen</strong> <strong>der</strong> Akteure, also von uns allen?
<strong>Spiegelbil<strong>der</strong></strong> <strong>der</strong> <strong>Demenz</strong> – <strong>Pflege</strong> überwindet <strong>Grenzen</strong><br />
Waltraud Kannen und Andrea Jandt<br />
Kommen Sie mit auf eine Reise!<br />
Wir nehmen zwar uns selbst mit,<br />
dennoch hilft es, einmal zu versuchen<br />
durch an<strong>der</strong>e Augen zu sehen,<br />
von einem an<strong>der</strong>en Standpunkt aus zu betrachten,<br />
an<strong>der</strong>e o<strong>der</strong> gar keine Maßstäbe anzulegen,<br />
im wahrsten Sinne des Wortes <strong>Grenzen</strong> zu sehen, zu<br />
akzeptieren und zu überwinden.
<strong>Spiegelbil<strong>der</strong></strong> <strong>der</strong> <strong>Demenz</strong> – <strong>Pflege</strong> überwindet <strong>Grenzen</strong><br />
Waltraud Kannen und Andrea Jandt<br />
Was ist vor <strong>der</strong> Reise?<br />
„Die Boas verschlingen ihre Beute ganz, ohne sie zu<br />
zerbeißen. Daraufhin können sie sich nicht mehr rühren<br />
und schlafen sechs Monate, um zu verdauen.“<br />
Ein wenig erinnert das an die Situation in <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>.<br />
Alles o<strong>der</strong> nichts<br />
Ganz o<strong>der</strong> gar nicht<br />
Voll o<strong>der</strong> leer<br />
Wo sind die Zwischentöne?<br />
Wo die vielen Farben zwischen Schwarz und Weiß?<br />
Sind die Dinge immer wie sie scheinen?
<strong>Spiegelbil<strong>der</strong></strong> <strong>der</strong> <strong>Demenz</strong> – <strong>Pflege</strong> überwindet <strong>Grenzen</strong><br />
Waltraud Kannen und Andrea Jandt<br />
Die Begegnung mit dem kleinen Prinzen<br />
„Das ist die Kiste. Das Schaf, das du willst, steckt da drin.“<br />
Was für ein Schaf könnte es sein?<br />
Welches Schaf wünschen Sie sich?<br />
Welches Schaf brauchen Menschen mit <strong>Demenz</strong><br />
und <strong>der</strong>en Angehörige?
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Waltraud Kannen und Andrea Jandt<br />
Die Begegnung des kleinen Prinzen mit dem Affenbrotbaum auf seinem<br />
Planeten<br />
„Er bemächtigt sich des ganzen Planeten.<br />
Er durchdringt ihn mit den Wurzeln.“<br />
Aber wenn es sich um eine schädliche Pflanze handelt,<br />
muss man die Pflanze beizeiten heraus reißen,<br />
sobald man erkannt hat, was es für eine ist.“<br />
Leistungs- und Wissensgesellschaft:<br />
Der Mensch mit <strong>Demenz</strong> stellt dieses auf den Kopf
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Waltraud Kannen und Andrea Jandt<br />
Die Begegnung des kleinen Prinzen mit dem Geschäftsmann<br />
Ernsthaftes Verwalten und Zählen <strong>der</strong> Sterne<br />
„Es ist gut für meine Vulkane, es ist gut für meine Blume…“<br />
„Aber du bist für die Sterne zu nichts nütze“<br />
Emotionale Begegnung<br />
„Der Mensch wird am Du zum Ich“ (Martin Buber)<br />
Hohe emotionale Kompetenz bei Menschen mit <strong>Demenz</strong><br />
Fragen zu Ethik und zu <strong>Pflege</strong>modell
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Waltraud Kannen und Andrea Jandt<br />
Wie können wir „nütze sein“ für Menschen mit <strong>Demenz</strong>?<br />
Menschen mit <strong>Demenz</strong> haben eine hohe emotionale Kompetenz. Sie haben ein feines Gespür für das<br />
Emotionale ihres Gegenübers. Ihr Verhalten kann sehr treffend und verletzend sein.<br />
Bezüglich <strong>der</strong> Emotionalität sind wir Analphabeten und lernen mühsam, Gefühle bei unserem Gegenüber<br />
wahrzunehmen und zu benennen. Und zwar in jedem Augenblick neu trotz aller Professionalität.<br />
<strong>Pflege</strong>modelle wie <strong>der</strong> personzentrierte Ansatz nach Kitwood und das Mäeutische <strong>Pflege</strong>- und<br />
Betreuungsmodell befähigen uns, dass wir uns im Team <strong>der</strong> inneren Wirklichkeit eines Menschen mit<br />
<strong>Demenz</strong> annähern.<br />
Ethische Fragen zu Autonomie und Fürsorge führen zu Dilemmasituationen, die eine Entscheidung<br />
hinsichtlich gutem und richtigen Handeln schwer werden lassen. Hilfreich sind hier ethische<br />
Fallbesprechungen.
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Waltraud Kannen und Andrea Jandt<br />
Die Begegnung des kleinen Prinzen mit dem Fuchs<br />
„Du bist zeitlebens für das verantwortlich,<br />
was du dir vertraut gemacht hast.“<br />
Das Konzept <strong>der</strong> Bürgerschaftlich Engagierten
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Waltraud Kannen und Andrea Jandt<br />
Profession <strong>Pflege</strong> und <strong>Demenz</strong> unabhängig vom ambulanten und stationären Setting<br />
Spezielle Information und Beratung, sowie Training in Kursen für Angehörige und Interessierte<br />
Konzept <strong>der</strong> Alltagsassistenz<br />
Modell <strong>der</strong> gerontopsychiatrische <strong>Pflege</strong>expertin<br />
Regionale Betreuungsgruppen und Betreuung zu Hause und stationär<br />
24- Stunden- Betreuung im Herzzentrum<br />
Wohngruppen für Menschen mit <strong>Demenz</strong><br />
Qualifizierung von Bürgerschaftlich Engagierten<br />
Stammtisch <strong>Pflege</strong>begleiter<br />
Lobbyarbeit für Menschen mit <strong>Demenz</strong>
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Waltraud Kannen und Andrea Jandt<br />
Die Begegnung des kleinen Prinzen mit dem König<br />
„Man muss von jedem for<strong>der</strong>n, was er leisten kann.“<br />
„Wenn es Dir gelingt, über dich selbst gut zu Gericht zu sitzen,<br />
bist du ein wirklich Weiser.“<br />
Neue Wege in Bezug auf frontotemporale <strong>Demenz</strong>en:<br />
Von <strong>der</strong> Idee hin zur Vernetzung hin zur konkreten Umsetzung
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Waltraud Kannen und Andrea Jandt
<strong>Spiegelbil<strong>der</strong></strong> <strong>der</strong> <strong>Demenz</strong> – <strong>Pflege</strong> überwindet <strong>Grenzen</strong><br />
Waltraud Kannen und Andrea Jandt<br />
Die Begegnung des kleinen Prinzen mit dem Fuchs<br />
Zähmen, Sich vertraut machen, geduldig sein, fester Brauch<br />
„Man sieht nur mit dem Herzen gut.<br />
Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“<br />
Neue Wege in Bezug auf frontotemporale <strong>Demenz</strong>en:<br />
Von <strong>der</strong> Idee hin zur Vernetzung hin zur konkreten Umsetzung<br />
- Zugänge über das mäeutische <strong>Pflege</strong>- und Betreuungsmodell
<strong>Spiegelbil<strong>der</strong></strong> <strong>der</strong> <strong>Demenz</strong> – <strong>Pflege</strong> überwindet <strong>Grenzen</strong><br />
Waltraud Kannen und Andrea Jandt
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Waltraud Kannen und Andrea Jandt<br />
Die Begegnung des kleinen Prinzen mit dem Laternenanzün<strong>der</strong><br />
Weisung bleibt bestehen, obwohl sich die Bedingungen geän<strong>der</strong>t haben<br />
Der Planet dreht sich immer schneller<br />
Er beschäftigt sich mit an<strong>der</strong>en Dingen als sich selbst<br />
<strong>Grenzen</strong> überwinden und vernetzen (Herzzentrum Bad Krozingen)<br />
Zivilgesellschaftlicher Zugang
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Waltraud Kannen und Andrea Jandt<br />
Geteilte Verantwortung -<br />
im Miteinan<strong>der</strong> Zukunft gestalten
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Waltraud Kannen und Andrea Jandt<br />
Die Begegnung des kleinen Prinzen mit den Blumen<br />
„Ich habe sie damals nicht verstehen können! Ich hätte sie nach<br />
ihrem Tun und nicht nach ihren Worten beurteilen sollen. Sie<br />
duftete und glühte für mich. Ich hätte niemals fliehen sollen!<br />
Ich hätte hinter all den armseligen Schlichen ihre Zärtlichkeit<br />
erraten sollen. Die Blumen sind so wi<strong>der</strong>spruchsvoll! Aber ich<br />
war zu jung, um sie lieben zu können.“<br />
Kreative Zugänge als Ermutigung im Umgang mit <strong>Demenz</strong>
<strong>Spiegelbil<strong>der</strong></strong> <strong>der</strong> <strong>Demenz</strong> – <strong>Pflege</strong> überwindet <strong>Grenzen</strong><br />
Waltraud Kannen und Andrea Jandt<br />
Projekt „Bis ich unterm Himmel hänge“<br />
Wie hilfreich könnte ein kleines Büchlein sein?<br />
Eines, das sich den emotionalen Befindlichkeiten von Angehörigen annimmt.<br />
Eines, das man gerne in die Hand nimmt.<br />
Eines, das einem eben nicht mit erhobenem Zeigefinger sagt, was alles gut<br />
wäre und welche richtige Kommunikation notwendig ist.<br />
Eines, von dem man sich unterstützt fühlt und das Inhalte <strong>der</strong> Beratung<br />
aufgreift.<br />
Eines, das einen im eigenen Tun bestärkt.<br />
Eines, das sich auf die emotionale Ebene begibt, aber nicht im Sinne eines<br />
Betroffenheitsberichtes dort stehen bleibt.<br />
Ein Büchlein, das einen haptisch und ästhetisch anspricht, gerade weil das<br />
Thema so schwer ist.
<strong>Spiegelbil<strong>der</strong></strong> <strong>der</strong> <strong>Demenz</strong> – <strong>Pflege</strong> überwindet <strong>Grenzen</strong><br />
Waltraud Kannen und Andrea Jandt<br />
Die Begegnung des kleinen Prinzen<br />
mit dem Weichensteller und den Händler<br />
„Man ist nie zufrieden, wo man ist.“<br />
Höchst wirksame durststillende Pillen, die einem Zeitersparnis bringen:<br />
„Und was macht man mit den dreiundfünfzig Minuten?“<br />
Im Hier und Jetzt sein<br />
Den Augenblick als wichtig erachten<br />
Sich selbst und den an<strong>der</strong>en wahrnehmen und spüren
<strong>Spiegelbil<strong>der</strong></strong> <strong>der</strong> <strong>Demenz</strong> – <strong>Pflege</strong> überwindet <strong>Grenzen</strong><br />
Waltraud Kannen und Andrea Jandt<br />
Zusammenfassung<br />
<strong>Grenzen</strong> überwinden<br />
<strong>Spiegelbil<strong>der</strong></strong><br />
Sich handlungskompetent fühlen<br />
Vernetzen/Partner suchen<br />
Kreativität, Freiheit<br />
Anzukommen bei einer Lust an <strong>Pflege</strong><br />
<strong>Pflege</strong> darf nicht bei Fachlichkeit als Handwerk stehen bleiben<br />
Statt Was? Wie?<br />
„Ja, die Sterne bringen mich immer wie<strong>der</strong> zum Lachen!“
<strong>Spiegelbil<strong>der</strong></strong> <strong>der</strong> <strong>Demenz</strong> – <strong>Pflege</strong> überwindet <strong>Grenzen</strong><br />
Waltraud Kannen und Andrea Jandt<br />
Bohnengeschichte<br />
Die Geschichte von einem Mann, <strong>der</strong> sehr alt wurde, weil er ein Lebensgenießer par excellence war.<br />
Es war einmal ein alter Mann, <strong>der</strong> niemals das Haus verließ ohne zuvor eine Hand voll Bohnen einzustecken.<br />
Er tat dies nicht etwa, um die Bohnen zu kauen. Nein, er nahm sie mit, um so die schönsten Momente des<br />
Tages bewusster wahrzunehmen und sie besser zählen zu können. Jede positive Kleinigkeit, die er tagsüber<br />
erlebte – z.B. einen fröhlichen Plausch auf <strong>der</strong> Straße, das Lachen eines Menschen, ein köstliches Mahl,<br />
einen schattigen Platz in <strong>der</strong> Mittagshitze – für alles, was die Sinne erfreute, ließ er eine Bohne von <strong>der</strong><br />
rechten in die linke Tasche wan<strong>der</strong>n.<br />
Manchmal waren es sogar zwei o<strong>der</strong> drei für beson<strong>der</strong>s glückliche Momente.<br />
Abends saß er dann zuhause, nahm seine Bohnen aus <strong>der</strong> linken Tasche und führte sich noch einmal vor<br />
Augen, was ihm an diesem Tag Schönes wi<strong>der</strong>fahren war und freute sich über all diese glücklichen<br />
Momente. Und sogar an einem Abend, an dem es bloß eine Bohne war, lag ein gelungener Tag hinter ihm<br />
und es hatte sich zu leben gelohnt.<br />
Welche Bohnen haben Sie heute Abend in <strong>der</strong> linken Tasche?
Herzlichen Dank für unsere<br />
Begegnung und für Ihr Zuhören!<br />
Waltraud Kannen<br />
Geschäftsführerin<br />
Sozialstation Südlicher Breisgau e.V.<br />
Andrea Jandt<br />
Haus- und <strong>Pflege</strong>dienstleitung<br />
St. Marienhaus Freiburg