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Muster für Totenbrief (für Ausdruck auf LJ4+ beidseitig geeignet)

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Er hat an Gott geglaubt, der die Toten lebendig macht<br />

und das, was nicht ist, ins Dasein ruft.<br />

Lesung aus der Tagesmesse am Todestag (Röm 4,17)<br />

In den ersten Stunden des 15. Oktober 2011 verstarb unser lieber Mitbruder<br />

P. Leo Niechoj SAC<br />

im 84. Lebens-, 59. Profess- und 55. Priesterjahr nach längerem schweren Leiden<br />

<strong>auf</strong> unserer Seniorenstation in Limburg.<br />

Leo Peter Niechoj wurde am 28. 06. 1928 in Zory (Sokrau, Schlesien) geboren als<br />

Sohn des Fleischhauers Johann Niechoj und dessen Ehefrau Josefa. Sein Leben<br />

zurück in die Hand Gottes gegeben hat er am Fest der hl. Teresa von Avila. Von<br />

ihr wird berichtet, dass sie gesagt habe: „Ich glaube kaum, dass mein Schmerz<br />

beim Sterben größer ist als der, den ich beim Verlassen meines Elternhauses<br />

empfunden habe; es schien, als trennte sich jeder Knochen einzeln.“ Die Trauer,<br />

seine Heimat verloren zu haben und in ständiger Vorläufigkeit zu leben, hat Pater<br />

Leo nie wirklich verlassen. Mit siebzehn Jahren wurde er in seiner Heimatstadt,<br />

die 1945 polnisch geworden ist, vom Gymnasium verwiesen, weil seine Eltern die<br />

deutsche Staatsangehörigkeit hatten. Drei Jahre später hat er bei den Pallottinern<br />

in Chelmno/Polen in der Spätberufenenschule Aufnahme gefunden und<br />

1951 mit der Privatmatura abgeschlossen. Anschließend trat er in Zabkowice<br />

(Frankenstein) ins Noviziat der Pallottiner ein, das er in Oltarzew fortsetzte. Am 8.<br />

September 1953 legte er die erste Profess ab. Die philosophischen und theologischen<br />

Studien absolvierte er an der Pallottiner-Hochschule in Oltarzew, wo er am<br />

22. Juni 1957 zum Priester geweiht wurde. Offensichtlich verbanden seine Obern<br />

große Hoffnungen mit ihm, denn bereits 1959 wurde ihm das Amt des Sozius im<br />

Noviziat von Zabkowice übertragen. Gleichzeitig ergänzte er nach Erwerb der<br />

polnischen Staatsangehörigkeit seine Gymnasialausbildung und legte 1961 in<br />

Warschau die staatliche Matura ab. Dann war er bis 1965 als Novizenmeister tätig.<br />

Anschließend wirkte er drei Jahre als Pfarrer in Zakopane, bis ihn 1968 Kardinal<br />

Stefan Wyszinski zum Pfarrer in Osarow ernannte. Doch bereits 1970 ging er<br />

als Seelsorger für die polnischen Arbeiter nach Weimar, um die kleine pallottinische<br />

Gruppe in der DDR zu unterstützen. Von dort aus begann er ein Zusatzstudium<br />

in Pastoraltheologie und Liturgiewissenschaft an der theologischen Fakultät<br />

in Erfurt. Die angestrebte Promotion blieb ihm aber verwehrt, da Kardinal Alfred<br />

Bengsch keine Möglichkeit sah, dafür von den DDR-Behörden für ihn als polni-


schem Staatsbürger eine Genehmigung zu erhalten. Schließlich arbeitete er von<br />

1978 bis 1993 als Kaplan und Pfarrer in den Wiener Gemeinden Hl. Kreuz und Hl.<br />

Katharina von Siena und Königin des Friedens. Hier hat er die österreichische<br />

Staatsbürgerschaft erworben, zumal er Wien als seine neue Heimat ansah. Das<br />

blieb auch so, als er in das Apostolatshaus der Pallottiner <strong>auf</strong> dem Mönchsberg in<br />

Salzburg versetzt wurde. Hier war ihm die Pflege des Zeitschriftenapostolates anvertraut.<br />

Mit besonderem Eifer versah er den Dienst des Sakristans, was ihn auch<br />

in Kontakt mit vielen Gästen des Hauses brachte. Die musische Seite von Pater<br />

Leo war vielen unbekannt. Sie entfaltete er gerne beim Orgelspiel. Wichtig war<br />

ihm sein Leben lang auch die Verbindung zu seiner Familie, zur immer größer<br />

werdenden Verwandtschaft. Diese Bande pflegte er durch gegenseitige Besuche<br />

und treue Aufmerksamkeiten bei Geburtstagen oder sonstigen Festen.<br />

Ein ganz neuer, wenn auch nur kurzer Abschnitt begann mit seinem Umzug nach<br />

Limburg. Obwohl ihm das dortige Missionshaus mehr oder weniger fremd war,<br />

hat er sich für diesen Ort als Aufenthalt für seine alten Tage entschieden und es<br />

zeigte sich, dass diese Entscheidung richtig war. Hier blühte er nochmal <strong>auf</strong> und<br />

fand auch den inneren Frieden, der ihm durch die vielen Widrigkeiten des Lebens<br />

zuweilen abhanden gekommen war. Jetzt sagte er: „Nun möchte ich nicht mehr<br />

versetzt werden!“ Dazu hat sicher auch die liebevolle Aufmerksamkeit und Betreuung<br />

beigetragen, die er dort bei den Mitbrüdern gefunden hat. Gerne und<br />

engagiert setzte er sich im Versand unseres Presse-Apostolates ein.<br />

Auf die letzte Versetzung, die sich jetzt im Sterben ereignete, war er vorbereitet.<br />

Sie war für ihn Heimgang. Jetzt braucht er seine Heimat nicht mehr zu suchen.<br />

Dankbar werden wir unseres Mitbruders gedenken.<br />

Ich bitte alle Mitbrüder, unseres Verstorbenen dankbar zu gedenken, wie es in<br />

den Provinzstatuten vorgesehen ist. Jeder Priester feiere für P. Leo Niechoj eine<br />

heilige Messe.<br />

In dieser Zuversicht feiern wir das Requiem am Samstag, 22.10. 2011, 10.30 Uhr<br />

in der Marienkirche der Pallottiner in Limburg, Wiesbadener Str. 1. Im Anschluss<br />

an das Requiem begleiten wir unseren Verstorbenen <strong>auf</strong> dem Weg zu seinem<br />

Grab <strong>auf</strong> dem Friedhof unserer Gemeinschaft.<br />

Friedberg, den 17. Oktober 2011<br />

P. Hans-Peter Becker SAC<br />

Provinzial<br />

Priester, die konzelebrieren wollen, werden gebeten, Schultertuch, Albe und Stola mitzubringen. An Stelle zugedachter<br />

Kranzspenden erbitten wir im Sinne des Verstorbenen eine Spende für die missionarischen Aufgaben unserer Gemeinschaft.<br />

(Herz-Jesu Provinz der Pallottiner KöR, Hypo-Vereinsbank Friedberg BLZ 720 200 70, Kto. 770 54 17)

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