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Jahresbericht 2007<br />

Deutscher <strong>Kinderschutzbund</strong><br />

Ortsverband Saarbrücken e. V.


Inhaltsverzeichnis<br />

I.<br />

- Bericht des Vorstandes S. 4<br />

- Geschäftsstelle S. 7<br />

II. Unsere Projekte<br />

o Kinder- und Jugendtelefon S. 9<br />

o Elterntelefon S. 12<br />

o Jugendliche beraten Jugendliche S. 16<br />

o Erziehungs-, Familien- und<br />

Schulberatung S. 17<br />

o Offene Sprechstunde an Saarbrücker Grundschulen S. 20<br />

o Mediation in der Grundschule S. 24<br />

o Präventive Angebote S. 25<br />

o Förderprojekt zur Lesefähigkeit und<br />

Sprachentwicklung von Grundschulkindern S. 32<br />

o Rechtsinfo S. 34<br />

o Selbstbehauptung und Selbstverteidigung<br />

für Mädchen und Jungen S. 34<br />

o Kinderbetreuung S. 34<br />

o Vorlesen S. 35<br />

III. Veranstaltungen in 2007 S. 36<br />

IV. Danksagung S. 40<br />

2


Wir über uns<br />

Der Deutsche <strong>Kinderschutzbund</strong> Ortsverband Saarbrücken e. V. ist ein<br />

gemeinnütziger Verein, parteipolitisch und konfessionell ungebunden, als<br />

Träger der freien Jugendhilfe anerkannt und Mitglied des Paritätischen<br />

Wohlfahrtsverbandes.<br />

Unser Ortsverband wurde 1983 von engagierten Saarbrücker Bürgerinnen<br />

und Bürgern gegründet und entwickelt sich seitdem stetig weiter.<br />

Unser Bestreben ist: „Kinder schützen“, „Kinder stärken“ und „Familien<br />

unterstützen“.<br />

Wir arbeiten nach den Grundsätzen des Deutschen <strong>Kinderschutzbund</strong>es:<br />

- Hilfe statt Strafe<br />

- Verstehen statt Verurteilen<br />

- Freiwilligkeit und Vertraulichkeit<br />

- Anonymität und Verschwiegenheit<br />

- Hilfe zur Selbsthilfe.<br />

Sie finden uns<br />

in 66111 Saarbrücken in der Großherzog-Friedrich-Str. 1<br />

Öffnungszeiten der Geschäftsstelle:<br />

Mo bis Fr: 10.00 – 12.00 Uhr<br />

Mo und Do: 15.00 – 17.00 Uhr<br />

Unsere Tel.-Nr.:<br />

Unsere Fax-Nr.:<br />

0681-32533 0681-9386417<br />

E-Mail: info@<strong>Kinderschutzbund</strong>-saarbruecken.de<br />

Internet: www.kinderschutzbund<br />

kinderschutzbund-saarbruecken<br />

saarbruecken.de<br />

Kto.Nr.: 84 145 135 Sparkasse Saarbrücken BLZ 590 501 01<br />

3


Bericht des Vorstandes<br />

Mitglieder r des Vorstandes<br />

- Gertrud Ecker Vorsitzende<br />

- Gerda Scheel Stellvertretende Vorsitzende<br />

- Rainer Hoese Schatzmeister<br />

- Ursula Ceylan Schriftführerin<br />

- Claudia Bunk Beisitzerin<br />

- Uschi Jacob-Junge Beisitzerin<br />

- Corinna Rosenberger-Thös Beisitzerin<br />

- Irene Scheydt Beisitzerin<br />

- Gisela Schoppf Beisitzerin<br />

Der Vorstand trifft sich einmal im Monat. An den Sitzungen können alle Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter teilnehmen.<br />

Mitglieder- und Personalentwicklung<br />

Ende des Jahres 2007 hatten wir 270 Mitglieder (im Jahr 2006: 249 Mitglieder). Davon<br />

engagierten sich 123 Mitglieder ehrenamtlich. Fest angestellt sind zwei<br />

Erziehungswissenschaftlerinnen und eine Sekretärin, die in unserer Geschäftsstelle tätig<br />

ist. Siebzehn Fachkräfte aus dem pädagogischen und psychologischen Bereich<br />

arbeiteten auf Honorarbasis: sie übernahmen - wie auch die Festangestellten -<br />

zusätzlich noch ehrenamtliche Arbeit. Auch für die Pressearbeit, die Lohnbuchhaltung<br />

und die Homepage setzten sich Ehrenamtliche ein.<br />

Nur durch das große Engagement und die gute Zusammenarbeit unserer Ehrenamtlichen<br />

und unserer Fachkräfte erreichten wir unser Ziel: Kindern, Jugendlichen und Eltern in<br />

belastenden Situationen helfen.<br />

Angebote<br />

Nach wie vor liegt der Schwerpunkt unserer Angebote auf der Beratung. Dabei machen<br />

speziell ausgebildete Ehrenamtliche (50 Personen) Dienst am Kinder- und Jugendtelefon<br />

sowie am Elterntelefon. Im Herbst 2007 hat die Ausbildung von zehn Jugendlichen<br />

begonnen; mit ihnen starten wir im Sommer die telefonische Beratung „Jugendliche<br />

beraten Jugendliche“.<br />

Folgende weitere Beratungen übernehmen unsere Fachkräfte: Erziehungs-, Familien- und<br />

Schulberatung, Rechts-Info per Mail, persönliche Beratung für Jugendliche und junge<br />

Erwachsene, Offene Sprechstunde an Grundschulen, Mediation an Grundschulen,<br />

Ermutigungskurse für Kinder und Jugendliche sowie Selbstverteidigungs- und<br />

Selbstbehauptungskurse für Mädchen und Jungen.<br />

Verschiedene Kurse, Workshops und Seminare für Kinder, Jugendliche und Eltern<br />

vervollständigen unser Angebot.<br />

Für Spaß sorgen wir an Samstagen in unserem Spielzimmer im Haus Berlin (Nähe<br />

Congresshalle) von 11 bis 17 Uhr. Während die Eltern Besorgungen machen, spielen und<br />

4


asteln Ehrenamtliche mit Kindern von 4 bis 12 Jahren oder lesen ihnen vor.<br />

Auch in der Stadtbibliothek lesen wir zu bestimmten Terminen vor.<br />

Große Fortschritte macht unser Projekt „Förderunterricht an Grundschulen“. Inzwischen<br />

arbeiten ehrenamtlich bei diesem Projekt 36 Personen, so genannte Patinnen und Paten.<br />

Sie fördern in Zusammenarbeit mit Lehrerinnen und Lehrern die Lese-, Schreib- und<br />

Sprachfähigkeit von Kindern, insbesondere von Kindern nicht deutscher Herkunft.<br />

Veranstaltungen<br />

Wir nahmen mit Info-Ständen und Aktionen an zahlreichen Veranstaltungen teil, um auf<br />

unsere Arbeit aufmerksam zu machen.<br />

Besonders zu erwähnen ist hierbei das Kinderfest im DFG zum Weltkindertag. Diese<br />

Veranstaltung war ein voller Erfolg mit einer Riesentombola, einer Hüpfburg, mit<br />

Torwandschießen, Kinderschminken, Luftballonwettbewerb, Basteln und Malen. Wie<br />

immer gab es ein großes Angebot an Essen und Trinken. Zum Gelingen trugen 75<br />

Helferinnen und Helfer bei.<br />

Ebenfalls erfolgreich durch die Mithilfe von 45 ehrenamtlichen Kräften verlief unsere<br />

Tannenbaum-Aktion „Freude schenken – Kinderwünsche erfüllen“ in der Galeria Kaufhof.<br />

In diesem Jahr konnten die Weihnachtswünsche von 328 Kindern, die nicht auf der<br />

Sonnenseite des Lebens stehen, erfüllt werden.<br />

Bei all unseren Veranstaltungen wurde uns tatkräftig von den Rotaractern geholfen.<br />

Zusammenarbeit<br />

Wir beteiligen uns bei dem Projekt des Stadtverbandes „Netzwerk Erziehung“ im Bereich<br />

„Erziehung Plus“ und kooperieren mit der Stadt Saarbrücken im Rahmen der „Offenen<br />

Sprechstunde“ an 19 Grundschulen. Außerdem nehmen wir am „Runden Tisch sozialer<br />

Einrichtungen“ in Brebach und auf dem Wackenberg teil sowie beim Arbeitskreis Kinder<br />

und Jugend St. Johann und dem Arbeitskreis Prävention des Gesundheitsamtes. Eine<br />

Mitarbeiterin vertritt uns in dem „Ausschuss für Schule Kinder und Jugend“.<br />

Die jeweils zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nahmen teil an den<br />

Fachtagungen für das Kinder- und Jugendtelefon sowie für das Elterntelefon, des<br />

Weiteren an den Kinderschutztagen und den Sitzungen des Landesverbandes.<br />

Internes<br />

Im Laufe des Jahres fanden mehrere Fortbildungsveranstaltungen statt wie z.B. mit<br />

Phönix, SOS-Kinderschutz und Beratung Saar, Pro Familia, dem Zuwanderungs- und<br />

Integrationsbüro und der AG Drogenberatung e.V.<br />

Supervisionen boten wir zur Entlastung sowohl den Ehrenamtlichen als auch den<br />

Fachkräften an.<br />

Fünf Personen befassten sich in der AG Öffentlichkeitsarbeit (AGÖA) mit dem Ziel, den<br />

Bekanntheitsgrad zu erweitern und das Image unseres Ortsverbandes zu verbessern.<br />

5


Finanzierung<br />

Ein großer Teil der Projekte führten wir zusammen mit dem Stadtverband und der Stadt<br />

Saarbrücken oder in deren Auftrag durch. Der Stadtverband und die Stadt Saarbrücken<br />

übernahmen dafür die Finanzierung.<br />

Die anderen Aktivitäten wurden durch Spenden, Mitgliedsbeiträge und Bußgelder<br />

finanziert. Eine Tombola und der Verkauf von Speisen und Getränken beim Kinderfest im<br />

Deutsch-Französischen Garten erbrachten uns zusätzliche Mittel für unsere Arbeit.<br />

Wir danken den vielen Bürgerinnen und Bürgern, die uns mit kleineren und größeren<br />

Beträgen unterstützten. Ebenso gilt unser Dank den Firmen, Geschäften und<br />

Institutionen, die uns mit Sach- und Geldspenden geholfen haben.<br />

Resümee<br />

Das Jahr 2007 war aus der Sicht des Vorstandes erfolgreich. Dies verdanken wir dem<br />

Engagement unserer Ehrenamtlichen und unserer Fachkräfte sowie der Unterstützung<br />

unserer Mitglieder, Spender und Sponsoren.<br />

Ich spreche allen, die sich für unsere Ziele einsetzen, meinen Dank und meine<br />

Anerkennung aus und hoffe auf weitere gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit, damit wir<br />

„Gemeinsam für die Zukunft aller Kinder“ noch mehr erreichen.<br />

Gertrud Ecker<br />

Vorsitzende<br />

Der Vorstand<br />

6


Geschäftesstell<br />

sstelle<br />

Fest angestellt beim OV Saarbrücken sind:<br />

Nicole Burkert mit 40 Stunden pro Woche -Erziehungswissenschaftlerin M.A.,<br />

systemische Therapeutin (SGST)-<br />

Elke Schmidt als geringfügig Beschäftigte -Erziehungswissenschaftlerin M.A.,<br />

systemische Beraterin (SGST)-<br />

Renate Kaspari mit 25 Stunden pro Woche -Sekretärin-<br />

Vertretung der Geschäftsstelle:<br />

Hilde Biehl<br />

Anna Hengel<br />

Jacqueline Messinger-Maurin<br />

Mitarbeiterinnen in den Projekten:<br />

"Offene Sprechstunde"<br />

Nicole Burkert -Erziehungswissenschaftlerin M.A, systemische Therapeutin (SGST)-<br />

Elke Schmidt -Erziehungswissenschaftlerin M.A., systemische Beraterin (SGST)-<br />

Lisa Güllich -Dipl.-Psychologin-<br />

Lucia Hubig –Lehrerin, Ausbildung in Montessori-Pädagogik, Mediation und TZI-<br />

Sae-Hee Jorzyk -Erziehungswissenschaftlerin M. A.-<br />

Patricia Steimer -Individualpsychologische Beraterin (ASI) und Trainerin-<br />

Susanne Steiner -Dipl.-Pädagogin, psychoanalytische Pädagogin-<br />

Sabine Scherer -Dipl.-Psychologin-<br />

Susanne Wilhelm -Erziehungswissenschaftlerin M. A., systemische Therapeutin (SGST)-<br />

Mediation<br />

Katharina Bestian -Erziehungswissenschaftlerin M. A.-<br />

Lucia Hubig -Lehrerin, Ausbildung in Montessori-Pädagogik, Mediation und TZI -<br />

Supervisionen<br />

Elterntelefon-Supervision:<br />

Marie-Louise Ott -Lehrerin, Supervisorin-<br />

Kinder- und Jugendtelefon<br />

Monika Honsel -Dipl.-Pädagogin, Familientherapeutin (DGSF), Supervisorin (DGSF),<br />

Lehrende für Systemische Beratung (DGSF) -<br />

Offene Sprechstunde<br />

Friedhelm Kron-Klees -Psychol. Therapeut und Berater, Supervisor, Lehrtherapeut (SG)-<br />

7


Familien- und Erziehungsberatung<br />

Nicole Burkert -Erziehungswissenschaftlerin M.A., systemische Therapeutin (SGST)-<br />

Susanne Steiner -Dipl.-Pädagogin, psychoanalytische Pädagogin-<br />

Susanne Wilhelm -Erziehungswissenschaftlerin M.A., systemische Therapeutin (SGST)-<br />

Ermutigungstraining für Kinder und Jugendliche<br />

Christine Bungert -Individualpsychologische Beraterin (ASI) und Trainerin-<br />

Doris Haupenthal -Individualpsychologische Beraterin (ASI) und Trainerin-<br />

Stephanie Müller-Raß -Individualpsychologische Beraterin (ASI) und Trainerin-<br />

Patricia Steimer -Individualpsychologische Beraterin (ASI) und Trainerin-<br />

Elternkurse „Starke Eltern – Starke Kinder“<br />

Katharina Bestian -Erziehungswissenschaftlerin M. A. -<br />

Nicole Burkert -Erziehungswissenschaftlerin M.A., systemische Therapeutin (SGST)-<br />

Lucia Hubig -Lehrerin, Ausbildung in Montessori-Pädagogik, Mediation und TZI -<br />

Sae-Hee Jorzyk -Erziehungswissenschaftlerin M.A.-<br />

Elke Schmidt -Erziehungswissenschaftlerin M.A., Systemische Beraterin (SGST)-<br />

Susanne Wilhelm -Erziehungswissenschaftlerin M.A., systemische Therapeutin (SGST)-<br />

Marianne Pieper -Ergotherapeutin und Integrationslehrerin-<br />

Gewaltprävention an Grundschulen<br />

Nicole Burkert -Erziehungswissenschaftlerin M.A., systemische Therapeutin (SGST)-<br />

Sae-Hee Jorzyk -Erziehungswissenschaftlerin M.A.-<br />

8


Das Kinder – und Jugendtelefon<br />

Die Nummer gegen Kummer<br />

bietet als Dachverband deutschlandweit das größte kostenfreie Beratungsangebot für<br />

Kinder und Jugendliche bis 27 Jahre. Bei den 96 KJT – Standorten in Deutschland gingen<br />

im Jahr 2007 ca. 240000 Anrufe ein. Unter der bundesweit einheitlichen Rufnummer<br />

0800 – 1110333 übernimmt das Saarbrücker Telefon von Montag – Freitag von 15 – 19<br />

Uhr alle Anrufe aus dem saarländischen Festnetz, sowie einen Teil der Handy - Anrufe<br />

aus ganz Deutschland.<br />

Unsere 28 ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen<br />

nahmen im vergangenen Jahr insgesamt 7990 Anrufe entgegen, 2856 dieser Anrufe<br />

führten zu intensiven Beratungsgesprächen.<br />

Zuverlässigkeit und Engagement erwarten wir von unseren ehrenamtlichen<br />

Mitarbeitern/innen, die wir jährlich ausbilden. Die Kurse umfassen 100 theoretische<br />

Unterrichtsstunden, in denen man lernt, lösungsorientierte Beratung bei<br />

unterschiedlichen Problembereichen durchzuführen, aber auch, welche Institutionen<br />

und Organisationen im regionalen Umfeld problembeladenen Kindern und Jugendlichen<br />

Schutz oder Hilfe bieten. Daran anschließend 10 Hospitationsstunden und 1 ½ Jahre<br />

Dienst am Telefon.<br />

Es zeigt sich immer wieder – drüber reden hilft !<br />

Absolute Vertraulichkeit, ein offenes Ohr und die Gewissheit, auch für schwierige<br />

Probleme eine angemessene Beratung und meist eine Lösung zu finden, veranlasst<br />

immer mehr Kinder und jugendliche Ratsuchende, unser fundiertes Angebot<br />

anzunehmen.<br />

Die nachfolgenden Statistiken geben einen detaillierten Einblick in unsere Arbeit der<br />

„Nummer gegen Kummer“<br />

Irene Scheydt, Beisitzerin<br />

Uschi Jacob-Junge, Beisitzerin<br />

9


Statistiken zum Kinder – und Jugendtelefon<br />

Die Anzahl der Anrufe steigt von Jahr zu Jahr.<br />

Waren es im Jahr 2000 noch 155900 Anrufe, so sind sie im Jahr 2007 schon auf 240000<br />

Anrufe angestiegen. Uns erreichen Anrufe von Kindern und Jugendlichen im Alter von 8<br />

Jahren bis 27 Jahren.<br />

Entwicklung der Beratungen am Kinder – und Jugendtelefon<br />

Das Alter der Anrufenden<br />

ist zur Hälfte von den Anrufenden angegeben, die restlichen Angaben sind geschätzt. Der<br />

Schwerpunkt liegt deutlich auf der Gruppe der 12 – 16 jährigen.<br />

10


Die dringlichsten Einzelthemen am Kinder – und Jugendtelefon.<br />

In den Beratungsschwerpunkten spiegeln sich unsere gesellschaftlichen Probleme.<br />

Gesprächsanalyse<br />

Wie konnte den Hilfe und Unterstützung suchenden Kindern und Jugendlichen geholfen<br />

werden ? Hier eine subjektive Einschätzung des Erfolges der Beratungsgespräche.<br />

Statistikquellen: Nummer gegen Kummer e.V.<br />

11


Das Elterntelefon<br />

Das bundesweite Elterntelefon hat sich inzwischen zu einem wichtigen telefonischen<br />

Gesprächs-, Beratungs- und Informationsangebot entwickelt. Es unterstützt Eltern in den oft<br />

schwierigen Fragen der Erziehung ihrer Kinder schnell, kompetent und anonym. Am Elterntelefon<br />

können Eltern und andere Menschen, die an Fragen der Erziehung interessiert sind, über ihre<br />

alltäglichen Sorgen, Ängste oder Unsicherheiten im Umgang mit Kindern sprechen. Am<br />

Elterntelefon werden sie mit ihren Sorgen und Problemen ernst genommen und erhalten<br />

Anregungen, um zukünftig besser auf Überforderung und Konfliktsituationen reagieren zu<br />

können. So kommt das Elterntelefon sowohl um Rat suchenden Eltern als auch ihren Kindern<br />

zugute, da die Eltern von ihren Sorgen entlastet werden und neue Wege in der Erziehung gehen<br />

können. Die Gespräche zeigen, dass sich viele Eltern in bestimmten Erziehungssituationen<br />

hilflos und überfordert fühlen.<br />

Im Jahr 2007 wurden bundesweit am Elterntelefon insgesamt 42.078 Gespräche mit Rat- und<br />

Hilfesuchenden geführt, aus denen sich 10.639 intensive Beratungen entwickelten.<br />

Die Anzahl der Beratungen am Elterntelefon ist über die letzten drei Jahre gesehen leicht<br />

rückläufig. Solche Schwankungen sind – gerade bei einem jungen Angebot – nicht<br />

ungewöhnlich. Sie können aber auch ein Hinweis darauf sein, dass das Elterntelefon bei der<br />

Zielgruppe noch nicht genügend bekannt ist und es daher einer noch intensiveren<br />

Öffentlichkeitsarbeit bedarf. Auch im siebten Jahr nach seiner Einführung hat sich das<br />

Elterntelefon bundesweit gut entwickelt. Inzwischen arbeiten 900 Beraterinnen und Berater<br />

ehrenamtlich für das Elterntelefon an 46 Standorten.<br />

Das Elterntelefon [ET] ist unter der bundesweit einheitlichen und kostenlosen Nummer<br />

0800 – 111 0 550 erreichbar. Das Elterntelefon SAARBRÜCKEN übernimmt montags und<br />

mittwochs von 9.00 Uhr – 11.00 Uhr und dienstags und donnerstags von 17.00 Uhr bis 19.00 Uhr<br />

alle Anrufe aus dem saarländischen Festnetz sowie einen Teil der Handy-Anrufe aus ganz<br />

Deutschland. Das Elterntelefon ist leicht erreichbar und garantiert absolute Anonymität und<br />

Verschwiegenheit.<br />

Bevor sie für das Elterntelefon ausgebildet wurden, waren die Beraterinnen einige Jahre am<br />

Kinder- und Jugendtelefon tätig. Auf die verschiedenen Themenbereiche wie z.B. Fragen zur<br />

Erziehung, Konflikten in der Partnerschaft oder Gewalt in der Familie haben sich die am<br />

Elterntelefon Saarbrücken tätigen 14 Beraterinnen im Rahmen einer Ausbildung intensiv<br />

vorbereitet. Darüber hinaus sind sie umfassend über weiter führende<br />

Unterstützungsmöglichkeiten informiert. Praxis begleitend wird die Kompetenz des<br />

Beratungsteams in regelmäßigen Supervisionen mit Frau Marie Luise Ott stetig erweitert und<br />

gestärkt.<br />

Das Elterntelefon SAARBRÜCKEN ist Mitglied im Verein „Nummer gegen Kummer e.V.“, dem<br />

Dachverband des bundesweiten Netzwerks Elterntelefon.<br />

Jacqueline Messinger-Maurin, Koordinatorin<br />

12


Statistiken zum Elterntelefon Saarbrücken<br />

Am Elterntelefon SAARBRÜCKEN wurden im Jahr 2007 781 Gespräche geführt, aus denen sich<br />

136 intensive Beratungsgespräche entwickelten. 645 Anrufe waren so genannte Testanrufe,<br />

Aufleger, Schweigeanrufe, Belästigungen, allgemeine Erkundigungen (Auskünfte) und<br />

Rückmeldungen.<br />

In Saarbrücken stagniert die Nutzung des Angebots bzw. sind die Beratungsgespräche<br />

rückläufig, obwohl gegenüber 2001 (Gründungsjahr) 70% mehr Beratungen stattfanden.<br />

63% der Beratungsgespräche dauern bis 20 Minuten, 20,6% zwischen 20 und 40 Minuten, der<br />

Rest noch länger.<br />

Es sind hauptsächlich Eltern (84%) und vor allem Frauen (73%), die am Elterntelefon Rat suchen.<br />

Das Alter der Anrufenden liegt zu 63% zwischen 30 und 44 Jahren. 49% leben in einer<br />

Partnerschaft oder sind verheiratet; 33% Alleinerziehende leben ohne Partner (10%), sind<br />

geschieden (11%), getrennt lebend (10%) oder verwitwet (2%).<br />

Angaben zu Kindern in den Beratungsgesprächen: In 39% aller Beratungen waren nur Jungen, in<br />

36% nur Mädchen und in 15% Jungen und Mädchen Thema der Gespräche.<br />

Alter der Kinder, die Thema des Gesprächs waren<br />

Elterntelefon SAARBRUECKEN 2007<br />

Anzahl der Gespräche zu Jungen= 87 Anzahl der Gespräche zu<br />

0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0<br />

0 - unter 3 Jahre<br />

7,0<br />

16,0<br />

3 - unter 6 Jahre<br />

10,0<br />

16,0<br />

6 - unter 9 Jahre<br />

11,0<br />

13,0<br />

9 - unter 12 Jahre<br />

8,0<br />

14,0<br />

12 - unter 15 Jahre<br />

10,0<br />

20,0<br />

15 - unter 18 Jahre<br />

11,0<br />

19,0<br />

18 - unter 21 Jahre<br />

über 21 Jahre<br />

1,0<br />

5,0<br />

7,0<br />

7,0<br />

Jungen<br />

Mädchen<br />

unbekannt<br />

18,0<br />

20,0<br />

Summe ≥ 100% (Mehrfachnennungen möglich)<br />

Quelle: Nummer gegen Kummer e.V.<br />

13


Themen der Beratungsgespräche: Themenbereiche im Überblick<br />

Themenbereiche<br />

Häufigkeit pro<br />

2007<br />

2006<br />

Bereich<br />

Prozent<br />

Prozent<br />

Probleme mit eigener (Erziehungs-) Situation 94 69,1 56,8<br />

Probleme mit Personen, Behörden, Gesetzen 38 27,9 31,8<br />

Erziehungsfragen- u. Erziehungsprobleme 76 55,9 61,4<br />

spezielle Informationen und Auskünfte 46 33,8 27,7<br />

Physische+psychische Auffälligkeit der Kinder 58 42,6 35,0<br />

soziale Konflikte der Kinder 40 29,4 29,1<br />

Gewalt gegen und durch Kinder 34 25,0 19,5<br />

Kindergarten, Schule, Ausbildung 35 25,7 20,5<br />

sonstige Alltagsprobleme mit Kindern 26 19,1 27,7<br />

Einzelbetrachtung der Themenbereiche<br />

Die Anrufenden nennen in ihrer eigenen (Erziehungs-) ) Situation zuerst Überforderung und<br />

Hilflosigkeit (52,1% - Vorjahr 40%) sowie das „Ausgebranntsein“ (14,9% - Vorjahr 11,2%). Als<br />

Hauptschwierigkeiten in der Eltern/Kind-Beziehung stehen Ablehnung durch das Kind (9,6%),<br />

Trennung/Scheidung (7,4%), Betreuung der Kinder und Gewalt gegen das eigene Kind (je 6,5%)<br />

im Vordergrund.<br />

Hauptthemen der physischen und psychischen Auffälligkeiten der Kinder sind wie im Vorjahr<br />

Drogen (10%) und Alkohol (6,9%). Hinzu kommen allgemeine psychische Störungen (15,5%),<br />

Körpergewicht/Ess- (10,3%) sowie Schlafstörungen (8,6%).<br />

Erziehungsfragen und Erziehungsprobleme<br />

Elterntelefon SAARBRUECKEN 2007<br />

Anzahl der Gespräche = 76<br />

Summe ≥ 100% (Mehrfachnennungen möglich)<br />

0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 35,0 40,0<br />

Bestrafen / Strafe(n)<br />

Erziehung allgemein<br />

Förderung / Motivation<br />

nicht hören / Verbote missachten<br />

Ordnung / Aufräumen<br />

Regeln allgemein<br />

Sauberkeit / Hygiene<br />

Sexualität / Aufklärung<br />

Stillen / Füttern<br />

Streit mit Kindern<br />

Taschengeld<br />

Trennung / Scheidung<br />

Überbehütung<br />

Umgang mit Tod<br />

untersch. Erziehungsmethoden der Eltern<br />

Vernachlässigung / Verwahrlosung<br />

verwöhnen<br />

zu Bett gehen<br />

zu spät kommen<br />

Sonstiges<br />

2,6<br />

0,0<br />

0,0<br />

0,0<br />

2,6<br />

1,3<br />

0,0<br />

1,3<br />

0,0<br />

0,0<br />

1,3<br />

5,3<br />

5,3<br />

9,2<br />

11,8<br />

7,9<br />

14<br />

14,5<br />

18,4<br />

21,1<br />

36,8


Die sozialen Konflikte der Kinder spielen sich hauptsächlich mit Gleichaltrigen in der Clique oder<br />

mit von den Eltern als falsch empfundenen Freunden (25%), keine Freunde (12,5%), aber auch<br />

Unsicherheit/Ängstlichkeit (15%) oder in der Familie zwischen Geschwistern (10%) ab; Lügen<br />

(10%) spielen eine weitere Rolle.<br />

Die vom Anrufer erlebten Konflikte mit Personen, Behörden und Gesetzen spielen sich am<br />

häufigsten mit dem (Ex-) Partner ab (39,5%). An zweiter Stelle werden die Probleme mit<br />

Schule/Schulamt (10,5%) und mit den Kindern oder Enkeln (10,5%) genannt. Schwierigkeiten mit<br />

Sorgerecht, Jugendamt, Lehrern/Erziehern, Nachbarn sowie anderen Eltern werden mit je 7,9%<br />

genannt.<br />

Bei Gewalt sind Aggression (26,5%) und Wutanfälle (26,5%) gegen Kinder bzw. durch Kinder<br />

gegen Erwachsene (14,7%) hervorzuheben.<br />

Spezielle Informationen und Auskünfte: Viele Anrufer erkundigten sich über das Jugendamt<br />

(21,7%), über Therapien (13%) oder Rechtsberatung, Ärzte oder medizinische Einrichtungen<br />

(8,7%). Thematisiert wurden auch Kindergarten oder Hort (8,7%) sowie Trennung und Scheidung<br />

(8,7%).<br />

In der Rubrik Kindergarten, Schule und Ausbildung wurden Probleme mit Lehrern und Erziehern<br />

mit 25,7% genannt.<br />

Als Alltagsprobleme mit Kindern bleibt Sexualität (26,9% - Vorjahr 23%) Hauptthema vor<br />

Kummer durch Trennung und Scheidung (23,1% - Vorjahr 11,5%), Computer/Internet (15,4% -<br />

Vorjahr 9,8%) und Ordnung/Aufräumen (11,5% - zu Vorjahr keine Vergleichszahl).<br />

Die Beraterinnen am Elterntelefon schätzen, dass 59% der Anrufenden sich eine Beratung zur<br />

Klärung und zur Bewältigung ihrer eigenen Probleme wünschten, 21% wollten sich hauptsächlich<br />

emotional entlasten, 16% riefen wegen Informationsvermittlung an; nur für 4% der Anrufenden<br />

war keine Unterstützung möglich oder erwünscht.<br />

Empfehlung anderer Hilfsangebote – Weiterverweise: Das Elterntelefon als niedrigschwelliges<br />

telefonisches Beratungs- und Hilfsangebot sieht eine wichtige Aufgabe darin, Hilfesuchende<br />

auch auf andere Einrichtungen und Hilfsangebote hinzuweisen. Insgesamt wurden in 59,9% aller<br />

Beratungsgespräche die Anrufenden motiviert bzw. wurde ihnen empfohlen, sich zur weiteren<br />

Klärung ihrer Probleme/Fragen noch an eine andere Einrichtung oder Institution zu wenden,<br />

so z. B. an Beratungseinrichtungen im Deutschen <strong>Kinderschutzbund</strong> (29,6%), an medizinische<br />

und therapeutische Hilfen (27,2%), an das Jugendamt (22,2%), an eine<br />

Erziehungsberatungsstelle (12,3%) oder Rechtsberatung (11,1%).<br />

Der <strong>Kinderschutzbund</strong> Ortsverein Saarbrücken ist für das Angebot Elterntelefon im ganzen<br />

Saarland zuständig. Erfreulicherweise belegt die örtliche Jahresstatistik, dass dieses Angebot<br />

flächendeckend in Anspruch genommen wird.<br />

15


Jugendliche beraten Jugendliche (JbJ)<br />

Das Projekt „Jugendliche beraten Jugendliche“ (JbJ) ist ein so genantes<br />

peer-education-Projekt im Rahmen des Kinder- und Jugendtelefons von der Nummer gegen<br />

Kummer e.V.<br />

Ausgebildete jugendliche Berater und Beraterinnen im Alter zwischen 16 und 21 Jahren beraten<br />

telefonisch und bundesweit Kinder und Jugendliche zu allen Themen und Problemen, die diese<br />

beschäftigen.<br />

Die Idee zu diesem Projekt ist erstmals im Deutschen <strong>Kinderschutzbund</strong> Bonn 1994 entwickelt<br />

worden.<br />

Bei der Konzeption dieses Projektes geht man von der Überlegung aus, dass Jugendliche den<br />

Problemen und Sorgen Gleichaltriger näher stehen als Erwachsene und auch durch einen<br />

ähnlichen Sprachcode einen direkteren und schnelleren Zugang zu ihnen haben.<br />

Das Projekt „Jugendliche beraten Jugendliche“ ist derzeit an insgesamt neun Standorten im<br />

Bundesgebiet eingerichtet, in Kiel, Hamburg, Lüneburg, Minden, Düsseldorf, Wiesbaden,<br />

Regensburg, Leipzig und München.<br />

Der DKSB Saarbrücken e.V. wird ab Mai 2008 der zehnte Standort in Deutschland sein, der allen<br />

Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit bietet samstags von 15.00- 19.00 Uhr unter der<br />

bundesweiten Rufnummer 0800 111 0 333, mit Jugendlichen über ihre Probleme und Sorgen zu<br />

sprechen.<br />

Möglich gemacht haben dieses Projekt zahlreiche Sponsoren , die im Anhang aufgeführt werden.<br />

Die 60-stündige Ausbildung der Jugendlichen ,die im Oktober 2007 anlief, beinhaltet Techniken<br />

der klientenorientierten und lösungsorientierten Gesprächsführung ebenso wie die Behandlung<br />

jugendspezifischer Themen.<br />

Die Ausbildung der Jugendliche verläuft sehr positiv und wird durch ihr Engagement und ihre<br />

Begeisterung ein deutlicher Gewinn für den DKSB Saarbrücken e. V. sein.<br />

Die Ausbildung haben Nicole Burkert und Elke Schmidt übernommen und beide stehen auch im<br />

Anschluss als Ansprechpartnerinnen für die Jugendlichen zur Verfügung.<br />

In der Beratung werden die Jugendlichen regelmäßig durch einen Supervisor/in und durch<br />

erfahrene Beraterinnen des Kinder- und Jugendtelefons begleitet.<br />

Darüber hinaus betreut ein Koordinator/In das Projekt und ist Ansprechpartner für die<br />

jugendlichen Berater/innen.<br />

Erfahrungen zum Projekt“ Jugendliche Beraten Jugendliche“<br />

Die Erfahrungen mit dem Projekt JbJ zeigen, dass die jugendlichen Berater in steigendem Maße<br />

von Kindern und Jugendlichen um Rat gefragt werden und den jugendlichen Beratern damit ein<br />

hohes Vertrauen und hohe Akzeptanz entgegengebracht werden.<br />

Die neun Projekte von JbJ, die an Samstagen unter der Rufnummer des Kinder- und<br />

Jugendtelefons beraten, konnten im Jahr 2006 u.a. durch verstärkte Öffentlichkeitsarbeit und<br />

den Aufbau weiterer Standorte die Anzahl der intensiven Beratungsgespräche (2624) weiter<br />

steigern( Rainer Schütz, Geschäftsführer, NgK e.V.)<br />

Für das Jahr 2008 planen wir eine weitere Gruppe Jugendlicher auszubilden und würden Spenden<br />

zur Unterstützung des Projektes “Jugendliche beraten Jugendliche“ sehr begrüßen.<br />

Corinna Rosenberger-Thös, Beisitzerin<br />

16


Erziehungs-, , Familien- und Schulberatung<br />

Auch im Jahr 2007 war die Erziehungs-, Familien- und Schulberatung ein zuverlässiger<br />

Ansprechpartner für Ratsuchende. Das kostenfreie Angebot umfasst Erstbetreuung, Vermittlung<br />

von weiterführenden Hilfen sowie Beratung und Begleitung durch drei pädagogischpsychologische<br />

Fachkräfte (Nicole Burkert, Susanne Steiner, Susanne Wilhelm). Wir sind<br />

dadurch in der Lage flexible Beratungszeiten anzubieten, d.h. sowohl vor- als auch nachmittags.<br />

Wir sind eine unkompliziert erreichbare Beratungsstelle. Die Beratung beruht auf den Prinzipien<br />

der Freiwilligkeit und Vertraulichkeit, ist einzelfall- und anlassorientiert und geht dabei von den<br />

Bedürfnissen der Ratsuchenden aus. Entlastungsangebote werden gemeinsam mit den<br />

Ratsuchenden und gegebenenfalls in Kooperation mit anderen Institutionen erarbeitet.<br />

Die Ratsuchenden können in der Beratung erfahren wie entlastend es wirkt, sich einmal<br />

auszusprechen und dabei auf einen Gesprächspartner zu treffen, der sich Zeit nimmt und der es<br />

versteht, den Blick auf all das zu lenken, was auch „gut läuft“. In ihrer Konzentration auf das<br />

Problem übersehen z.B. Eltern oftmals die positiven Eigenschaften und Stärken ihrer Kinder. Mit<br />

Blick auf die Ressourcen der Familie lassen sich jedoch gerade auch hier Möglichkeiten der<br />

Problemlösung finden.<br />

In der Zeit vom 01.01.2007 bis zum 31.12.2007 erhielten wir 102 Beratungsanfragen. Im Rahmen<br />

von 149 persönlichen Beratungsgesprächen, Telefongesprächen- auch mit beteiligten<br />

Institutionen- und Email-Kontakten wurde in 59 Fällen beraten. In 25 Fällen fanden mehrere<br />

Beratungsgespräche statt (bis zu 10). 8 Ratsuchende nahmen trotz des vereinbarten Termins das<br />

Beratungsangebot nicht wahr. Gründe hierfür können darin liegen, dass Schwellenängste<br />

bezüglich der persönlichen Beratung vorliegen. Des weiteren könnte eine Entlastung in der<br />

Familie während der Wartezeit eingetreten sein, so dass eine weitere Beratung als unnötig<br />

erachtet wird. Hierbei handelt es sich jedoch um eine Spekulation unsererseits.<br />

62 Elternteile nahmen eine Beratung in Anspruch, dabei sind die Mütter am stärksten vertreten.<br />

Tabelle 1: Ratsuchende – Erstkontakt (59 Fälle) 2007<br />

Ratsuchende<br />

Anzahl<br />

Mütter 39<br />

Väter 7<br />

Elternpaare 8<br />

Kind/ Jugendliche / Jugendlicher 10<br />

Sonstige (Verwandte/Nachbarn) 11<br />

Fachkräfte 3<br />

∑ 86<br />

In 43 Beratungsanfragen konnte direkt an die zuständige Spezialberatungsstelle, das<br />

Jugendamt u.a. weiter verwiesen werden. Bei 23 Beratungsfällen wurden im Verlauf der<br />

Beratung weitere Hilfsangebote vermittelt. Am häufigsten wurde auf das Jugendamt als<br />

zuständige Stelle hingewiesen.<br />

17


Tabelle 2: Ziel der Weitervermittlungen (102 Beratungsfragen, Mehrfachnennung<br />

möglich) 2007<br />

Einrichtung<br />

Direkte Vermittlung<br />

Weitervermittlung nach<br />

∑<br />

(Anzahl)<br />

Beratung (Anzahl)<br />

Jugendamt 15 9 24<br />

andere DKSB OVs, LVs / 2 2<br />

und BV, Starke Eltern-<br />

Starke Kinder ®,<br />

Betreuter Umgang,<br />

KITS, UFER<br />

Juristische Beratung 4 2 6<br />

Beratung/Therapie 4 5 9<br />

Kinderschutz-Zentrum 9 2 11<br />

Saar, Nele e.V,<br />

PHOENIX<br />

Polizei 1 / 1<br />

Sonstiges 4 4 8<br />

Im Vordergrund der Beratungsarbeit standen verstärkt soziale Probleme der Kinder und<br />

Jugendlichen, ihre Ängste und Aggressionen als Folge belastender<br />

Beziehungserfahrungen in der Familie (insbesondere Scheidung/ Trennung, familiäre<br />

Gewalt). Verhaltensauffälligkeiten, Lernschwierigkeiten in der Schule traten oftmals<br />

parallel dazu auf. Viele Eltern suchten die Beratung auf, um Erziehungsfragen zu<br />

besprechen.<br />

Tabelle 3: Beratungsanlass (59 Beratungsfälle, Mehrfachnennung möglich) 2007<br />

Beratungsanlass<br />

Anzahl<br />

Erziehungsfragen 30<br />

Trennung/Scheidung 18<br />

Verhaltensauffälligkeiten 17<br />

Lernschwierigkeiten 17<br />

Gewalt in der Familie 12<br />

Konflikte mit Institutionen (Schule, 6<br />

Jugendamt)<br />

Konflikte zwischen Eltern und Kindern / 5<br />

Geschwisterkonflikte<br />

Schülerkonflikte/ Gewalt in der Schule 3<br />

Sonstiges 4<br />

Tabelle 4: Geschlecht der Kinder, um die es in den Beratungen ging (59 Beratungsfälle)<br />

2007<br />

Geschlecht<br />

Anzahl<br />

Mädchen 41<br />

Jungen 38<br />

18


Tabelle 5: Altersstruktur der Kinder, um die es in den Beratungen ging (59<br />

Beratungsfälle) 2007<br />

Altersspanne<br />

Anzahl<br />

0-3 Jahre 13<br />

4-6 Jahre 14<br />

7-10 Jahre 33<br />

11-14 Jahre 15<br />

15-18 Jahre 2<br />

über 18 Jahre 2<br />

In den Beratungen ging es hauptsächlich um Kinder zwischen 0 und 14 Jahren. Dies<br />

deutet daraufhin, dass eine Beratung bei Problemen heute bereits viel früher aufgesucht<br />

wird. Unsere Erfahrung in der Vergangenheit war, dass sich viele Eltern erst Hilfe<br />

suchten, als ihre Kinder im jugendlichen Alter waren und sich die Probleme sehr gehäuft<br />

hatten. Daraufhin entstand dann unser Projekt „Offene Sprechstunde in Grundschulen“,<br />

um die Familien bereits frühzeitig zu erreichen.<br />

Bericht:<br />

Nicole Burkert, M.A. (Erziehungswissenschaftlerin, Systemische Therapeutin, SGST)<br />

19


Offene Sprechstunde an Saarbrücker Grundschulen-<br />

Ein Beratungsangebot für Schülerinnen und Schüler, Eltern<br />

sowie Lehrpersonal<br />

Auch in 2007 ist es in Kooperation mit dem Kultur- und Schulverwaltungsamt der<br />

Landeshauptstadt Saarbrücken und dank unserer Sponsoren gelungen unseren<br />

präventiven Ansatz - Verknüpfung von Schule und Jugendhilfe - in 19 Saarbrücker<br />

Grundschulen (Grundschule Ost, Eschberg, Füllengarten, Kirchberg, Deutschherrn,<br />

Rodenhof, Folsterhöhe, Hohe Wacht, Wallenbaum, Russhütte, Brebach-Fechingen<br />

Wiedheck, Klarenthal, Gersweiler, St. Arnual, Am Homburg (Dependance von<br />

„Max-Ophüls“), Max-Ophüls (Rotenberg), Dudweiler Albert-Schweitzer, Wickersberg<br />

Halberg, Offene Ganztagsgrundschule Saarbrücken-Weyersberg ) umzusetzen. Die<br />

beiden Grundschulen Rastpfuhl und Altenkessel haben keine regelmäßige<br />

Sprechstunde, können die Beraterinnen allerdings bei Bedarf anfragen. Eine weitere<br />

Grundschule in der Landeshauptstadt Saarbrücken kann noch in das Projekt mit<br />

aufgenommen werden. Weitere Grundschulen (aus dem Regionalverband Saarbrücken)<br />

zeigen Interesse an der „Offenen Sprechstunde“.<br />

Insgesamt wäre es sinnvoll und wünschenswert, die „Offene Sprechstunde“ weiter<br />

auszudehnen, da der Bedarf an Beratung in den Schulen sehr hoch ist. An fünf<br />

Grundschulen haben wir aufgrund der hohen Nachfrage in 2007 zwei Beratungsstunden<br />

angeboten. Die Finanzierung des regulären Angebotes (1 Beratungsstunde pro Schule<br />

und Woche) stellt jedoch jedes Jahr erneut eine große Herausforderung für uns dar, so<br />

dass eine Ausdehnung des Projektes (mehr Beratungsstunden in den Schulen bzw.<br />

weitere Grundschulen) im Moment an den fehlenden finanziellen .Ressourcen scheitert.<br />

Wir bemühen uns jedoch Sponsoren für dieses wichtige Projekt zu finden.<br />

In jeder Schule wird an einem bestimmten Tag eine „Offene Sprechstunde“ (1 Zeitstunde)<br />

pro Woche angeboten. Das Angebot besteht nicht an schulfreien Tagen. Die Beratung<br />

richtet sich an die Schülerinnen und Schüler, die Eltern sowie das Lehrpersonal.<br />

Gemeinsam mit den Ratsuchenden werden Lösungs- und Hilfsmöglichkeiten erarbeitet.<br />

Darüber hinaus wird auch Vermittlung und Begleitung zu weiterführenden Hilfen<br />

(z.B. Jugendamt, Therapie) angeboten. Die Beratung beruht auf den Prinzipien der<br />

Freiwilligkeit und Vertraulichkeit und ist kostenfrei. Das Team der „Offenen<br />

Sprechstunde“ besteht aus neun pädagogisch-psychologischen Fachkräften (Nicole<br />

Burkert, Lisa Güllich, Lucia Hubig, Sae-Hee Jorzyk, Sabine Scherer, Elke Schmidt, Patricia<br />

Steimer, Susanne Steiner, Susanne Wilhelm). Jeder Mitarbeiterin ist dabei eine bzw.<br />

mehreren Grundschulen zugeteilt, eine Mitarbeiterin übernimmt Vertretungen. Eine<br />

weitere Mitarbeiterin ist für die Gesamtkoordination des Projektes zuständig. 2007<br />

fanden sechs Teamsitzungen statt, die die Möglichkeit der Supervision und Weiter<br />

bildung bieten, sie dienen aber auch der Koordination und Optimierung des Projektes.<br />

Für das Team fanden darüber hinaus fünf externe Supervisionssamstage statt.<br />

Bei der „Offenen Sprechstunde“ handelt es sich um ein präventives Angebot. Die<br />

Zielsetzung des Konzeptes ist es, Familien frühzeitig an Hilfsangebote heranzuführen.<br />

Des weiteren zeigen sich in der Beratungsarbeit vor Ort Problemfelder<br />

(Bedarfsorientierung), die durch zusätzliche flankierende Angebote in der Schule<br />

aufgefangen werden können, d.h. präventiv angegangen werden (z.B. Projekte zur<br />

Förderung der sozialen und kommunikativen Kompetenzen der Kinder). D.h. der<br />

20


<strong>Kinderschutzbund</strong> ist hier auch über die „Offene Sprechstunde“ hinaus<br />

Ansprechpartner. Auch weitere Hilfsangebote (Familien- und Erziehungsberatung,<br />

Elterntelefon, Elternkurse „Starke Eltern- Starke Kinder ® “, Kinder-Ermutigungs-Training<br />

usw.) werden von den Zielgruppen genutzt.<br />

Die „Offene Sprechstunde“ ist ein Projekt, das Schulleitung, Lehrpersonal sowie<br />

Elternvertretungen gleichermaßen an ihrer Schule für wichtig und nötig erachten. Die<br />

enge, sehr gute Kooperation mit allen Beteiligten ist dabei hervorzuheben. Die<br />

Lehrerinnen und Lehrer sehen in der „Offenen Sprechstunde“ ein wichtiges Projekt, das<br />

Entlastung und Unterstützung im Schulalltag bietet. Sie nutzen das Beratungsangebot<br />

für ihre Elternarbeit und schätzen die Möglichkeit, Eltern zuverlässig und direkt an die<br />

Beratungsstelle weiter vermitteln zu<br />

können. Außerdem begrüßen sie den<br />

regelmäßigen Kontakt, um sich unter<br />

Einhaltung datenschutzrechtlicher<br />

Bestimmungen anonymisiert fachlich<br />

beraten zu lassen, wenn sie sich selbst<br />

um die Entwicklung eines Kindes<br />

sorgen. Auch eine Beratung in Fällen, in<br />

denen sie um das Kindeswohl besorgt<br />

sind, ist sowohl zur Abklärung des<br />

Gefährdungsrisikos für das betroffene<br />

Kind als auch für Überlegungen<br />

bezüglich des Zugangs zu dessen Eltern<br />

schnell und unproblematisch möglich.<br />

Dem Lehrpersonal kommt eine<br />

besondere Rolle zu: Sie vermitteln die<br />

Eltern und Kinder in die „Offene<br />

Sprechstunde“ und können<br />

vertrauensbildend für Eltern und Kinder<br />

wirken. Für die Eltern bietet die „Offene<br />

Sprechstunde“ eine vertrauliche<br />

Beratung, die ohne lange Wartezeiten,<br />

auch bei kleinen Problemen direkt<br />

genutzt werden kann. D.h. der Zugang<br />

zu Beratung wird deutlich einfacher und<br />

vielfach auch selbstverständlicher, da<br />

das Angebot direkt dort präsent ist, wo<br />

ihre Kinder institutionell betreut und<br />

eingebunden sind. Erziehungsberatung bekommt hier den Charakter einer leicht zu<br />

nutzenden frühen Hilfe, bei deren Inanspruchnahme sich die Eltern nicht schämen<br />

müssen. Für die Grundschulkinder in Saarbrücken ist die „Offene Sprechstunde“ die<br />

einzige Möglichkeit selbständig eine persönliche Beratung aufzusuchen. Als „Lobby für<br />

Kinder“ ist es uns wichtig hervorzuheben, dass Kinder ein Recht auf Hilfe haben. Stellen<br />

wir uns die Frage: Wohin wenden sich Grundschulkinder, die keine vertrauensvolle<br />

Beziehungen zu Eltern oder Lehrerinnen, Lehrern usw. haben, wenn sie Probleme haben<br />

bzw. wenn sie Probleme mit Familie oder Schule haben? Mit der „Offenen Sprechstunde“<br />

gibt es eine unkomplizierte Anlaufstelle direkt in der Schule, die die Kinder nutzen! Das<br />

präventive Angebot vermittelt: Ich habe ein Recht auf Hilfe und Unterstützung und ich als<br />

Kind darf mir diese Hilfe holen! Kinder werden ernst genommen. In den lösungs- und<br />

ressourcenorientierten Beratungen besteht die Möglichkeit, mit den Kindern gemeinsam<br />

21


Lösungen zu erarbeiten. Die Kinder lernen Lösungsstrategien kennen, die sie auch auf<br />

andere Probleme anwenden können. Sie gehen selbstbewusst aus einer Beratung<br />

heraus, weil sie selbst etwas zur Lösung beitragen können. Insgesamt wird der<br />

Selbstwert der Kinder gestärkt.<br />

In vielen Beratungen mit den Kindern zeigt sich auch, wie wichtig es ist, die Eltern und<br />

die Schule mit einzubeziehen und mit allen Beteiligten (Kindern, Eltern und auch Schule)<br />

eine Lösung zu erarbeiten.<br />

Abschließend möchten wir hervorheben, dass die „Offene Sprechstunde“ mehr ist, als<br />

„nur eine Stunde Beratungssprechstunde pro Woche“. Die Mitarbeiterinnen leisten hier<br />

ehrenamtlich gerne Mehrarbeit,<br />

weil wir in der täglichen Arbeit,<br />

in vertrauensvoller Kooperation<br />

mit allen Beteiligten sehen, wie<br />

wichtig ein solches Angebot vor<br />

Ort ist. „Offene Sprechstunde“<br />

bedeutet auch Vor- und<br />

Nachbereitung der Beratungen,<br />

Teamsitzungen, Super- und<br />

Intervision der Beraterinnen,<br />

Teilnahme an Elternabenden<br />

(6mal), an Lehrerkonferenzen<br />

(7mal), an Klassenkonferenzen<br />

(2mal), Vorstellen in den<br />

Klassenverbänden (89mal),<br />

Vorstellen in der Nachbetreuung (3mal), Schulleitergespräche (40mal) sowie zahlreiche<br />

Telefonate mit Eltern, Lehrerinnen und Lehrern und Ämtern außerhalb dieser einen<br />

Beratungsstunde!<br />

Statistik:<br />

Das Beratungsangebot wurde von Schülerinnen und Schülern, Eltern sowie Lehrerinnen<br />

und Lehrern im Jahr 2007 sehr gut angenommen. Es ist uns gelungen, Vertrauen<br />

aufzubauen und ein fester (integrierter) Bestandteil der Schule zu werden. Insgesamt<br />

gab es an den 19 Grundschulen 637 „Offene Sprechstunden“. Es wurde in 584 Fällen<br />

beraten, wobei in 232 Fällen mehrere (bis zu 14) Kontakte stattfanden. Die Beraterinnen<br />

haben durchschnittlich 1 bis 2 Beratungsgespräche in jeder „Offenen Sprechstunde“<br />

geführt, d.h. insgesamt 993 Beratungsgespräche. Im Durchschnitt dauern die Gespräche<br />

30 Minuten. Dies erklärt sich daraus, dass zum einen aufgrund der hohen Nachfrage und<br />

der knapp bemessenen Zeit die Beraterin eine entsprechende Zeiteinteilung vornimmt,<br />

zum anderen die Beratungen mit den Kindern in der Regel kürzer sind als die Beratungen<br />

mit den Erwachsenen. In mehr als der Hälfte der Gespräche sind die Ratsuchenden an<br />

einer Problemklärung und/oder Anregung zur selbständigen Bewältigung interessiert. In<br />

ca. 25 Prozent der Gespräche liegt ein allgemeines Aussprachebedürfnis vor und bei 8<br />

Prozent der Beratungen ging es um Informationsvermittlung (z.B. weiterführende Hilfen,<br />

Beratungsstellen u.a.).<br />

22


Tabelle 1: „Offenen Sprechstunde“ an Grundschulen - Beratungen 2007<br />

Anzahl der Sprechstunden<br />

Anzahl der Fälle (Erstkontakt)<br />

Anzahl der Fälle mit<br />

Beratungsgesp<br />

Grundschule<br />

mehreren Kontakten<br />

(bis zu 14 Kontakte)<br />

räche<br />

insgesamt<br />

Ost<br />

(2 Sprechstunden) 59 48 12 69<br />

Füllengarten<br />

Deutschherrn<br />

Kirchberg<br />

37 27 8 60<br />

35 25 9 36<br />

37 9 3 13<br />

Wallenbaum<br />

(2 Sprechstunden) 60 39 18 78<br />

Am Homburg<br />

(Dependance von Max-<br />

Ophüls)<br />

(2 Sprechstunden)<br />

61 79 62 141<br />

Rodenhof<br />

31 11 6 21<br />

Folsterhöhe<br />

(2 Sprechstunden)<br />

63 40 16 107<br />

Brebach- Fechingen<br />

Wiedheck 34 13 2 19<br />

Russhütte<br />

(2 Sprechstunden) 35 65 23 114<br />

Klarenthal<br />

37 12 8 32<br />

Gersweiler<br />

(Mai bis .Dezember 22 19 13 48<br />

2007)<br />

Max-Ophüls (Rotenberg)<br />

(Mai bis .Dezember 15 23 13 36<br />

2007)<br />

Wickersberg Halberg<br />

(September bis<br />

18 35 7 45<br />

.Dezember 2007)<br />

Dudweiler Albert –<br />

Schweitzer<br />

(Mai bis .Dezember<br />

25 54 4 58<br />

2007)<br />

Sbr. Weyersberg<br />

(November bis Dezember 3 2 / 2<br />

2007)<br />

Hohe Wacht<br />

(Mai bis .Dezember 22 24 7 34<br />

2007)<br />

St. Arnual<br />

(Mai bis .Dezember 24 33 15 48<br />

2007)<br />

Eschberg<br />

(Mai bis .Dezember 19 26 6 32<br />

2007)<br />

insgesamt 637 584 232 993<br />

23


Nach vorbereitenden Gesprächen mit Schulleitungen, Lehrerkollegien sowie<br />

Elternvertretungen konnte in den Grundschulen Hohe Wacht, Dudweiler Albert-<br />

Schweitzer, Max-Ophüls (Rotenberg), St. Arnual, Gersweiler und Eschberg ab Mai 2007,<br />

in der Grundschule Wickersberg Halberg ab September 2007 sowie in der Offenen<br />

Ganztagesgrundschule Saarbrücken-Weyersberg ab November 2007 die „Offene<br />

Sprechstunde“ eingerichtet werden.<br />

Je nach Schulstandort variieren die Nutzung und die Zielgruppe der Sprechstunde.<br />

D.h. in manchen Schulen finden mehr Beratungen statt und es gibt Schulen, in denen<br />

vermehrt Erwachsene das Angebot nutzen, und Schulen, in denen hauptsächlich Kinder<br />

von der Beratung Gebrauch machen.<br />

Tabelle 2: „Offene Sprechstunde“ - Ratsuchende 2007<br />

(584 Fälle an 19 Grundschulen)<br />

Ratsuchende<br />

Anzahl<br />

Mütter 55<br />

Väter 6<br />

Elternpaar 5<br />

Verwandte 2<br />

Lehrpersonal 89<br />

Erwachsene insgesamt 162<br />

Schülerinnen 465<br />

Schüler 313<br />

Altersstruktur der Kinder<br />

1. Klasse 46<br />

2. Klasse 164<br />

3. Klasse 272<br />

4. Klasse 296<br />

Kinder insgesamt 778<br />

Ratsuchende insgesamt 940<br />

778 Kinder aus allen Klassenstufen suchten die Beratung auf. Dabei nahmen deutlich<br />

mehr Mädchen die Beratung in Anspruch (n = 465). Bereits Erst- und Zweitklässler<br />

wenden sich bei Problemen an uns. Mehr als die Hälfte der Kinder, die die „Offene<br />

Sprechstunde“ aufsuchen, sind in der 3. und 4. Klasse. Auch die Lehrerinnen und Lehrer<br />

(n = 89) nutzen unser Beratungsangebot. Die „Offene Sprechstunde“ wird als eine<br />

Entlastung und Unterstützung im Schulalltag angesehen. 71 Eltern sowie Verwandte<br />

haben sich an uns gewandt. Dabei suchten die Mütter (n = 55) eher die Möglichkeit zum<br />

Gespräch. Die Anzahl der Ratsuchenden liegt höher als die Anzahl der Beratungsfälle, da<br />

in vielen Fällen mehrere Personen zu einer Beratung kommen.<br />

24


Tabelle 3: „Offene Sprechstunde“ – Beratungsanlass/Erwachsene 2007<br />

(584 Fälle an 19 Grundschulen, Mehrfachnennung möglich)<br />

Beratungsanlass<br />

Anzahl<br />

Verhaltensauffälligkeiten (z.B. Wutanfälle, 76<br />

spricht nicht, Diebstahl, Klassenclown,<br />

lügen, übergroße Ängstlichkeit…)<br />

Erziehungsfragen 49<br />

Probleme in der Familie 45<br />

Lernschwierigkeiten 34<br />

Schülerkonflikte (Streit, Hänseleien, 26<br />

Isolation)<br />

Konflikt mit Lehrer/in/Schule 26<br />

Trennung/Scheidung 21<br />

Konflikte mit Eltern und Geschwistern 17<br />

Gewalt in der Familie 12<br />

Gewalt in der Schule 3<br />

Sonstige<br />

(Armut/Wohnsituation, 31<br />

Verwahrlosung, Trauer…)<br />

Der Themenschwerpunkt der Beratungen mit den Erwachsenen lag bei<br />

Verhaltensauffälligkeiten der Kinder (n = 76), Erziehungsfragen (n = 49) und Problemen<br />

in der Familie (n = 45) gefolgt von Lernschwierigkeiten der Kinder (n = 34).<br />

Schülerkonflikte, Konflikte mit dem Lehrpersonal sowie Gewalt in der Schule ist bereits<br />

in der Grundschule ein großes Thema. Aber auch familiäre Probleme<br />

(Trennung/Scheidung, Konflikte mit Eltern und Geschwistern, Gewalt in der Familie)<br />

waren Anlässe unsere Beratung aufzusuchen.<br />

Tabelle 4: „Offene Sprechstunde“ – Beratungsanlass/Kinder 2007<br />

(584 Fälle an 19 Grundschulen, Mehrfachnennung möglich)<br />

Beratungsanlass<br />

Anzahl<br />

Schülerkonflikte (Streit, Hänseleien, 359<br />

Isolation)<br />

Konflikte mit Eltern und Geschwistern 122<br />

Verhaltensauffälligkeiten (z.B. Wutanfälle, 71<br />

spricht nicht, Diebstahl, Klassenclown,<br />

lügen…)<br />

Probleme in der Familie 62<br />

Lernschwierigkeiten 49<br />

Gewalt in der Schule 47<br />

Konflikt mit Lehrer/in/Schule 45<br />

Trennung/Scheidung 34<br />

Gewalt in der Familie 25<br />

Erziehungsfragen 19<br />

Sonstige (Verliebtheit, Armut/ 53<br />

Wohnsituation, Alkohol, Verwahrlosung,<br />

Trauer)<br />

Der Themenschwerpunkt der Beratungen mit den Kindern lag bei Schülerkonflikten (n =<br />

359). Es ist für Grundschüler und Grundschülerinnen oft schwierig, ihre Konflikte mit<br />

Gleichaltrigen eigenständig und auch sozial kompetent zu lösen. In diesen Fällen<br />

benötigen sie die pädagogische Anleitung von Erwachsenen. Die Beraterinnen wenden<br />

25


hierbei die Methode der Mediation an. In schwierigen Fällen wird eine Mediatorin<br />

hinzugezogen. Ebenso sprechen die Kinder in der „Offenen Sprechstunde“ Gewalt in der<br />

Schule und Konflikte mit dem Lehrpersonal an. Interessant ist, dass viele Kinder ihre<br />

eigenen „Verhaltensauffälligkeiten“ (n = 71) oder „Lernschwierigkeiten“ (n = 49) zum<br />

Anlass nehmen, die Beratung aufzusuchen. Die Kinder wollen hier eine Lösung finden<br />

und erkennen, dass sie selbst etwas dafür tun können. Aber auch familiäre Probleme (n<br />

= 262 z.B. Konflikte mit Eltern und Geschwistern Gewalt in der Familie,<br />

Trennung/Scheidung, Erziehungsfragen) waren Anlässe für die Kinder unsere Beratung<br />

aufzusuchen<br />

Tabelle 5: „Offene Sprechstunde“ - Ziel der Weitervermittlungen n 2007<br />

(584 Fälle an 19 Grundschulen, Mehrfachnennung möglich)<br />

Einrichtung<br />

Anzahl<br />

Erziehungsberatung 22<br />

Jugendamt 15<br />

Schulpsychologischer Dienst 4<br />

Therapie 3<br />

Sonstige 15<br />

Insgesamt 54<br />

Bei 584 Fällen wurde 54 mal (9,3 %) auf eine weiterführende Hilfe verwiesen.<br />

Bericht:<br />

Nicole Burkert, M.A. (Erziehungswissenschaftlerin, Systemische Therapeutin, SGST)<br />

Das Beraterinnen-Team „Offene Sprechstunde“ 2007<br />

26


Mediation in der Grundschule<br />

Im Jahr 2005 startete der <strong>Kinderschutzbund</strong> in Zusammenarbeit mit den Partner-<br />

Grundschulen der „Offenen Sprechstunde“ das Projekt „Mediation in der Grundschule“.<br />

Hintergrund für die Projektidee war die hohe Nachfrage nach Streitschlichtung in der<br />

Offenen Sprechstunde, insbesondere von Kindern, die Konflikte mit Freunden oder<br />

Mitschülern nicht alleine und auch oft nicht gewaltfrei lösen konnten. Da<br />

Streitschlichtung viel Zeit braucht, die im Rahmen der Offenen Sprechstunde aufgrund<br />

der Vielzahl der Anfragen nicht immer eingeräumt werden kann, schien es uns sinnvoll<br />

ein eigenständiges und zudem erweitertes Angebot zur Konfliktlösung anzubieten, das<br />

auch Konflikte zwischen Schülern und Lehrern und unter Erwachsenen (z.B. Lehrern und<br />

Eltern) einschließen sollte.<br />

Eine besondere Chance liegt dabei auch in der speziellen Methode der Mediation, die<br />

beiden Konfliktparteien ermöglicht, gehört zu werden und eine gemeinsame Lösung zu<br />

erarbeiten.<br />

Kinder lernen dabei Konflikte gewaltfrei zu lösen, sich über die eigenen Gefühle Klarheit<br />

zu verschaffen, Wünsche und Bedürfnisse auszusprechen, Kompromisse auszuhandeln.<br />

Unter Erwachsenen bietet die Mediation die Chance, auf gleicher Ebene Konflikte<br />

auszutragen statt in einer Hierarchie, wobei das strukturierte Verfahren hilft, Ängste<br />

abzubauen. Bestärkt werden die Streitenden durch das Gefühl, dass beide Parteien als<br />

Sieger aus dem Konflikt hervorgehen.<br />

Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit der „Offenen Sprechstunde an<br />

Grundschulen“ angeboten, die Beraterinnen der Sprechstunde und die Mediatorin bilden<br />

ein Team, was sich sehr bewährt hat. Die Beraterinnen können so Fälle an die Mediatorin<br />

vermitteln und Vorbehalte im Vorfeld abbauen, auch in der Nachbetreuung der Fälle ist<br />

die Kooperation sinnvoll und fruchtbar.<br />

Zusätzlich nahmen Ende 2006 alle Beraterinnen der „Offenen Sprechstunde“ an einer<br />

Schulung in der Methode „Mediation“ teil, um diese in der Beratung mit den<br />

Ratsuchenden anwenden zu können..<br />

Bericht: Nicole Burkert, M.A. (Erziehungswissenschaftlerin, Systemische Therapeutin,<br />

SGST) und Lucia Hubig (Lehrerin, Mediatorin)<br />

27


Präventive Angebote in den Bereichen Elternbildung, Kinder- und<br />

Jugendbildung und Multiplikatorenschulung<br />

Aufgrund unserer Erfahrungen in der vielfältigen Beratungsarbeit sehen wir einen sehr<br />

großen Bedarf bereits frühzeitig präventive Maßnahmen in den Bereichen Elternbildung,<br />

Kinder- und Jugendbildung sowie Multiplikatorenschulung anzubieten, um die<br />

Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen langfristig zu verbessern. Mit<br />

unseren Beratungs- und Weiterbildungsangeboten gelingt somit eine Verknüpfung von<br />

Intervention- und Präventionsangeboten. Dabei zielen alle Projekte auf Hilfe zur<br />

Selbsthilfe ab.<br />

Unsere präventiven Weiterbildungsangebote sind an der Bedarfslage der Zielgruppen<br />

orientiert. In diesem Zusammenhang ist uns auch eine enge Zusammenarbeit mit den<br />

Einrichtungen und Institutionen vor Ort wichtig (Schulen, Kindergärten,<br />

Gemeinwesenprojekte usw.).<br />

Unser Angebot ist sehr vielfältig, insgesamt arbeiten in diesem Bereich 11 pädagogischpsychologische<br />

Fachkräfte (Katia Bestian, Christine Bungert, Nicole Burkert, Doris<br />

Haupenthal, Lucia Hubig, Sae-Hee Jorzyk, Stefanie Müller-Raß, Marianne Pieper, Elke<br />

Schmidt, Patricia Steimer, Susanne Wilhelm) zusammen.<br />

Wir bieten den Elternkurs Starke Eltern –Starke Kinder ® an, der zum Ziel hat, die<br />

Erziehungskompetenz der Eltern zu stärken. Der Elternkurs ist an alle Eltern gerichtet.<br />

Bewährt haben sich Gruppen von Eltern, die Kinder unterschiedlichen Alters haben, da<br />

dieses den Austausch und die gegenseitige Unterstützung der Eltern fördert. Die<br />

Kursinhalte sind so aufgebaut, dass für jedes Erziehungsalter (1-18 Jahre) nützliche<br />

Informationen, Anregungen und praktikable Veränderungsanregungen angeboten<br />

werden. Hauptziel des Kurses ist es, sowohl das Selbstvertrauen der Eltern als Erzieher<br />

als auch das Selbstvertrauen der Kinder zu stärken und die Kommunikation in der<br />

Familie zu verbessern. Präventiv versucht er psychischer und physischer Gewalt in der<br />

Familie zu begegnen, indem alternative Erziehungsmodelle und -möglichkeiten erlernt<br />

und geübt werden können.<br />

Mit dem Baby-Massage-Kurs „Berührung mit Respekt“ möchten wir in 2008 einen<br />

Schwerpunkt auf „Frühe Hilfen“ legen. Der Kurs wird von Sonja Rüter durchgeführt. Sie<br />

ist Kursleiterin der Deutschen Gesellschaft für Babymassage e.V.. Der Kurs umfasst 6<br />

Termine. Die Babymassage bietet Eltern die Möglichkeit, sich bewusst Zeit für ihr Baby<br />

zu nehmen. Eltern lernen durch den Ansatz der Massage einen abwartenden,<br />

respektvollen Umgang, der dem Kind Zeit gibt. So erleben sie die Fähigkeiten ihres<br />

Kindes, sich über Signale auszudrücken. Eine erfolgreiche Kommunikation entsteht. Der<br />

intensive Kontakt, der sich durch die Massage entwickelt, lässt sich später auch mit<br />

heranwachsenden Kindern weiter führen. So können Kinder über die Jahre mit ihrem<br />

Kind in Berührung und damit in Kontakt bleiben.<br />

Im Zusammenhang mit „Netzwerk Erziehung“ nahm Susanne Wilhelm an der Fortbildung<br />

des Jugendamtes „ Das Baby verstehen“ (19. und 20.10.2007) teil. Der Kurs ist ein<br />

Angebot im Baustein „Keiner fällt durchs Netz“ des Landesprogramms „Frühe Hilfen“<br />

und wird für alle Eltern im Saarland angeboten. Der Kurs bietet Informationen zu<br />

28


Themen, die in der Zeit der Schwangerschaft und der ersten Zeit mit dem Kind von<br />

Bedeutung sind.<br />

Mit der Caritas Kindertagesstätte Rastpfuhl planen wir in 2008 eine<br />

Beratungssprechstunde für Eltern, Erzieher und (Hort-)Kinder einzurichten. Das Projekt<br />

orientiert sich an der „Offenen Sprechstunde an Grundschulen“. Das Jugendamt des<br />

Regionalverbandes ist über den Projektverlauf informiert und begrüßt unsere<br />

Bestrebungen. Die Idee ist es, Eltern frühzeitig an Hilfsangebote heranzuführen.<br />

Die Kinder lernen bei den Ermutigungs- Trainings für Kinder „Weder Mäuschen noch<br />

Drache“ Möglichkeiten kennen, um in vielen Dingen mutiger zu werden, mit Ängsten,<br />

Sorgen und Kritik umzugehen, ihre Stärken, Fähigkeiten und guten Eigenschaften zu<br />

erkennen, selbstbewusst gute Entscheidungen für sich zu treffen und besser mit anderen<br />

zurecht zu kommen.<br />

Das Jugendlichen-Ermutigungs-Training „Mut macht stark – mit offenen Augen durchs<br />

Leben“ richtet sich an Jugendliche, die ihr Leben in die Hand nehmen und positiv<br />

gestalten wollen. Es geht auch hier darum das Selbstwertgefühl zu stärken und zu lernen<br />

gute Entscheidungen für sich zu treffen. Die Jugendlichen beschäftigen sich damit, was<br />

aufbauende und abwertende Verhaltensweisen sind und was es bedeutet, erwachsen zu<br />

werden. Das Training will Möglichkeiten aufzeigen, mit Ängsten, Kritik, Abwertung und<br />

Streit umzugehen und helfen, Ziele für sich zu entwickeln.<br />

Das Konzept zur Gewaltprävention an Grundschulen setzt sich aus vier verschiedenen<br />

Bausteinen zusammen (Schulberatung, Lehrerfortbildung, Elternarbeit, Kinderprojekt).<br />

Gemeinsam mit der Schule bzw. der pädagogischen Einrichtung überlegen wir welche<br />

Maßnahmen zu dem jeweiligen Problem und der jeweiligen Situation passen, d.h. mit<br />

allen Beteiligten (Lehrer, Kinder, Eltern) wird gemeinsam eine Lösung erarbeitet<br />

(Orientierung an der Bedarfslage der pädagogischen Einrichtung/Schule und der<br />

unterschiedlichen Zielgruppen). Bereits in der Grundschule ist es wichtig, den Kindern<br />

eine positive Streitkultur und Kompetenzen in Kommunikation und Konfliktlösung zu<br />

vermitteln. Konfliktsituationen entstehen in vielen Fällen als Resultat mangelnder<br />

sozialer und kommunikativer Kompetenz, aus Angst und Unsicherheit. Sehr oft ist<br />

aggressives Verhalten die einzig gelernte Art und Weise, eigene Rechte und Bedürfnisse<br />

durchzusetzen. Ziele des präventiven Projektes sind daher der Aufbau und die Stärkung<br />

von Selbstwertgefühl, der Aufbau und die Stärkung des Gruppengefühls und das<br />

Einüben von Kommunikations- und Konfliktlösungsfähigkeit. Den Kindern wird dies auf<br />

spielerische Weise vermittelt.<br />

Darüber hinaus werden zum einen Informationsveranstaltungen, Vorträge sowie<br />

Gesprächskreise für Eltern, zum anderen Fortbildungen für Fachkräfte und Ehrenamtliche<br />

zu unterschiedlichen Themenbereichen angeboten.<br />

Seit 2004 sind wir im Rahmen der Initiative des Jugendamtes des Regionalverbandes<br />

„Netzwerk Erziehung“ - zum Auf- und Ausbau regionaler Netzwerke -<br />

Kooperationspartner für den Baustein „Erziehung Plus“ und bieten auch in diesem<br />

Zusammenhang einige unserer präventiven Weiterbildungsangebote an.<br />

Das „Netzwerk Erziehung“ ist ein Profilprojekt des Regionalverbandes Saarbrücken, das<br />

aus drei Bausteinen besteht: „Jugendhilfe heute“, „Erziehung Plus“, Reaktion und Hilfe“.<br />

Die Bausteine verbinden die traditionellen Angebotes des Jugendamtes mit einem<br />

29


präventiven Aktionsprogramm und der Möglichkeit, auf aktuelle Ereignisse und<br />

Diskussionen angemessen zu reagieren. Das präventive Aktionsprogramm „Erziehung<br />

Plus“ stellt einen neuen Bereich des Jugendamtes dar. Mit Angeboten zur Stärkung der<br />

Erziehungskompetenz soll ein Beitrag zur Verbesserung der Entwicklungsmöglichkeiten<br />

von Kindern und Jugendlichen geleistet werden. Auftrag ist auch, ein<br />

familienfreundlicheres Bewusstsein in allen gesellschaftlich relevanten Bereichen zu<br />

schaffen.<br />

Insgesamt haben wir an 5 Planungsterminen mit der Jugendhilfeplanung sowie an 5<br />

Terminen mit der Lenkungsgruppe „NERZ- Netzwerk Erziehung“ teilgenommen. Die<br />

Darstellung des „Netzwerk Erziehung“ erfolgte im Jugendhilfeausschuss des<br />

Stadtverbandes (04.06.2007), beim Arbeitskreis sozialer Einrichtungen im Großbezirk 5<br />

des Jugendamtes (24.10.2007) sowie beim Arbeitskreis Kinder und Jugend St. Johann im<br />

Großbezirk 3 des Jugendamtes (05.09.2007).<br />

Folgende Projekte der Elternbildung sowie Kinder- und Jugendbildung wurden 2007 im<br />

Rahmen von Netzwerk Erziehung/Erziehung Plus innerhalb der sechs Großbezirke.<br />

umgesetzt:<br />

- Infoveranstaltungen und Schnuppertermine zum Elternkurs, Kinder- und<br />

Jugendtraining<br />

- 3 Elternkurse Starke Eltern –Starke Kinder ® , 3 Versuche<br />

- 10 Kinder- Ermutigungs- Trainings für Kinder „Weder Mäuschen noch Drache“, 6-8<br />

Jahre (8 Kurse für Vorschulkinder)<br />

- 1 Kinder- Ermutigungs- Trainings für Kinder „Weder Mäuschen noch Drache“, 9-12<br />

Jahre<br />

Wir haben hierbei mit folgenden Einrichtungen zusammengearbeitet:<br />

Familienzentrum Sulzbachtal, Familienzentrum Saarbrücken- West/Köllertal,<br />

Theresienheim- Zentrum für heilpädagogische Kinder-, Jugend- und Familienhilfe,<br />

SKF Therapeutische SchülerInnengruppe Dudweiler, BürgerInnen-Zentrum<br />

Brebach, Gemeinwesenarbeit Wehrdener Berg in Völklingen, Ev. Kinderhaus<br />

Christianenanstalt in Saarbrücken, PÄDSAK - Gemeinwesenarbeit/ Wackenberg,<br />

Caritas Kindertagesstätte Rastpfuhl, Gesamtschule Sulzbachtal/ School’s in-<br />

Projekt, Kindergarten St. Helena in Burbach, Montessori – Kinderhaus St.<br />

Mauritius in Saarbrücken, Kindertagesstätte Neues Rathaus“ in Völklingen<br />

Weitere in 2007 durchgeführte Projekte:<br />

- 01.02.2007: Fachreferat zum Thema „Kleinkinder-Erziehung“ mit Chance e.V.<br />

- 02.03.2007: Fachreferat über die Kinderschutzarbeit des <strong>Kinderschutzbund</strong>es im<br />

Rahmen der Ausbildung für Krankenpflegepersonen bei der Krankenpflegeschule<br />

des Knappschaftskrankenhauses Püttlingen (SHG Kliniken Völklingen)<br />

- 07.03.2007: Fachinformation zum Thema „Kinder stärken“ für Erzieherinnen des<br />

kath. Kindergarten Herz Mariä (Ottenhausen)<br />

- 20.03.2007: Pädagogischer Tag mit der Grundschule Saarbrücken- Füllengarten<br />

zum Thema „Gewaltprävention“<br />

- 26.04.2007: Fachreferat zum Thema „Mobbing“ im Kath. Kindergarten in<br />

Auersmacher<br />

- 24.05.2007: Fachreferat über das Kinder-Ermutigungstraining in der Fachschule<br />

für Sozialpädagogik/Akademie für Erzieherinnen (SBBZ) für angehende<br />

Erzieherinnen<br />

30


- 17.09.2007: Fachreferat über die Kinderschutzarbeit des <strong>Kinderschutzbund</strong>es<br />

gemeinsam mit dem Landesverband beim Qualitätszirkel Gewaltprävention<br />

- Gewaltpräventionsprojekt an der Grundschule Klarenthal für eine 1. und 3.<br />

Klasse, gefördert über Herzenssache e.V.<br />

- Gewaltpräventionsprojekt an der Grundschule Saarbrücken- Deutschherrn für<br />

eine 3. Klasse zum Thema „Trauer“, gefördert über Herzenssache e.V.<br />

- Gewaltpräventionsprojekt an der Grundschule Saarbrücken- St. Arnual,<br />

Arnulfschule für eine 3. Klasse und zwei 2. Klassen, gefördert über das Kulturund<br />

Schulverwaltungsamt Saarbrücken<br />

- 2 Starke Eltern- Starke Kinder ® - Kurse in Kooperation mit der Ev.<br />

Familienbildungsstätte Saarbrücken<br />

- 1 Starke Eltern- Starke Kinder ® - Kurs in Kooperation mit dem BürgerInnen-<br />

Zentrum Brebach<br />

Diese Arbeit, die eine Verbesserung der Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern und<br />

Jugendlichen zum Ziel hat, mit dem Jugendamt und anderen Kooperationspartnern in<br />

2008 fortzuführen und zu optimieren ist für uns ein sehr wichtiges Anliegen.<br />

Bericht:<br />

Nicole Burkert, M.A. (Erziehungswissenschaftlerin, Systemische Therapeutin, SGST)<br />

31


Förderprojekt zur Lesefähigkeit und Sprachentwicklung<br />

von Grundschulkindern<br />

Lesen ist grundlegend wichtig für die Entwicklung jedes jungen Menschen. Studien<br />

belegen, wie sehr das Vorlesen die Sprach – und Lernkompetenz fördert und die Kinder<br />

dazu bewegt, später selbst gerne zu lesen. Für die Entwicklung eines Kindes ist es also<br />

sehr wichtig, dass es an Bücher herangeführt wird. Dies wird im Zeitalter der Medien oft<br />

vernachlässigt. Wenn Kinder nicht mehr lesen, verarmt ihre Phantasie, verkümmert ihre<br />

Sprache, ihr Horizont wird nicht erweitert und ihre Neugier wird nicht gestillt. Der<br />

Deutsche <strong>Kinderschutzbund</strong> Ortsverband Saarbrücken e.V. unterstützt daher die<br />

bundesweite Kampagne „Deutschland liest vor“. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen<br />

der Vorlesegruppe „Abenteuer Vorlesen“ lesen 3-7jährigen Kindern in unterschiedlichen<br />

Kontexten und Einrichtungen (u.a. Stadtbibliothek Saarbrücken, Stadtteilbüro Alt-<br />

Saarbrücken, Theresienheim und Grundschulen) vor. In den Vorlesestunden in den<br />

Grundschulen zeigte sich, dass ein Vorlesen in der Gruppe oft nicht ausreicht, um die<br />

Kinder in ihren Sprachfähigkeiten zu unterstützen, sondern dass viele Schüler und<br />

Schülerinnen eine individuelle Einzelförderung bezüglich Lesen und Schreiben<br />

benötigen. Vor diesem Hintergrund ist das Förderprojekt zur Lesefähigkeit und<br />

Sprachentwicklung von Grundschulkindern entstanden. Mittlerweile betreuen 36<br />

ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Deutschen <strong>Kinderschutzbund</strong>es<br />

Ortsverband Saarbrücken e.V. stundenweise Schülerinnen und Schüler der 1. bis 4.<br />

Klasse an 8 Grundschulen in Saarbrücken und im Regionalverband Saarbrücken:<br />

Grundschule Saarbrücken- Ost, Ganztagsgrundschule Rastpfuhl, Grundschule<br />

Saarbrücken- Deutschherrn, Grundschule Saarbrücken- Am Ordensgut,<br />

Ganztagsgrundschule Brebach-Fechingen Wiedheckschule, Grundschule Saarbrücken-<br />

Dudweiler Turmschule, Grundschule Viktoria Püttlingen – Ritterstraße, Grundschule<br />

Saarbrücken- Wallenbaum<br />

In der Grundschule Viktoria Püttlingen - Ritterstaße kooperieren wir mit dem Deutschen<br />

<strong>Kinderschutzbund</strong> Ortsverband Püttlingen e.V..<br />

Der Bedarf an den Partnerschulen ist sehr hoch und auch weitere Einrichtungen haben<br />

uns ihr Interesse an dem Projekt bekundet. Hier wird die Umsetzung 2008 erfolgen.<br />

Das Ziel des Projektes ist es, Kinder in ihren sprachlichen Fähigkeiten zu unterstützen<br />

(Schulerfolg) und damit auch das Selbstwertgefühl der Kinder zu stärken. Dies erfolgt<br />

über die kostenfreie, individuelle Einzelförderung im Lesen und Schreiben (Nachhilfe/<br />

Hausaufgabenbetreuung) und das Vorlesen in Kleingruppen. Allerdings wird in einigen<br />

Fällen auch in Mathematik gefördert. Die Schüler- oder Lesepaten/innen betreuen in der<br />

Regel einen oder auch mehrere Schüler oder Schülerinnen ein- oder zweimal in der<br />

Woche, vormittags (Nachhilfe/Förderung) oder nachmittags (meist<br />

Hausaufgabenbetreuung). In den Schulferien findet keine Förderung statt. Die<br />

Betreuung erfolgt in der jeweiligen Schule und umfasst auch Gespräche mit der<br />

Schulleitung, zuständigen Lehrern/innen, Sozialarbeitern/innen und, falls gewünscht<br />

und notwendig, auch mit den Eltern. Die Paten/Patinnen arbeiten in enger Kooperation<br />

mit den Lehrkräften. Durch die Betreuung der Schulkinder unterstützt der<br />

<strong>Kinderschutzbund</strong> die Arbeit des Lehrpersonals und hilft vor allem die Sprachfähigkeit in<br />

Wort und Schrift sowohl von deutschen als auch ausländischen Schüler/innen zu<br />

entwickeln. Die Lehrkräfte an den Grundschulen befürworten das Projekt und berichten<br />

32


über Erfolge im Schulalltag bei den geförderten Kindern. Wichtig ist dabei die<br />

kontinuierliche Betreuung während eines Schuljahres. Wie, wer, wann betreut wird, wird<br />

mit den Verantwortlichen der Schulen und den Eltern abgesprochen.<br />

Die Sorgfalt bei Auswahl, Qualifizierung, Einsatz und Betreuung der engagierten<br />

Personen ist uns ein wichtiges Anliegen. Die Auswahl der ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiter/innen erfolgt nach Eignung. Die Vorlage eines polizeilichen<br />

Führungszeugnisses ist notwendig. Ideal sind erwachsene Menschen, die Erfahrung im<br />

Umgang mit Kindern haben. In 2007 wurden 45 Kennenlerngespräche geführt. Hinzu<br />

kommen spezielle Schulungen aus den Bereichen Pädagogik und Psychologie, die auf<br />

die ehrenamtliche Tätigkeit in der Schule vorbereiten und die vom <strong>Kinderschutzbund</strong><br />

organisiert werden. Durchgeführt wurde in 2007 eine Fortbildung mit der Thematik<br />

„Grenzen und Grenzverletzung- Kindeswohlgefährdung“ mit Gaby Obereicher von SOS<br />

Kinderschutz und Beratung Saar. Für 2008 sind Weiterbildungen zu folgenden Themen<br />

geplant: Lese-Lern-Prozess, Kinder effektiv motivieren, Kindeswohlgefährdung, ADHS,<br />

Grenzen setzen, Lese-Rechtschreibschwäche, Neue Rechtschreibung, Rechnen in der<br />

Grundschule, Dyskalkulie, Kreatives Vorlesen<br />

Die Themenauswahl wurde und wird auch weiterhin mit den Schulleitungen und den<br />

Ehrenamtlichen abgesprochen.<br />

Die Gesamtorganisation und -koordination haben Gerda Scheel (Lehrerin und 2.<br />

Vorsitzende) und Nicole Burkert (hauptamtliche Fachkraft) ab Juli 2007 übernommen.<br />

Das Projekt hat sich in sehr kurzer Zeit stark weiterentwickelt und vergrößert, so dass<br />

eine alleinige ehrenamtliche Organisation von Henny Kihm und Dieter Kohlhepp, Leseund<br />

Lernpaten, nicht mehr möglich war. Gerda Scheel und Nicole Burkert führen die<br />

Auswahlgespräche mit den ehrenamtlichen Bewerber/innen, die Gespräche mit den<br />

Schulen/Einrichtungen (3 in 2007) und organisieren die Ehrenamtlichen. So entsteht im<br />

Moment eine Kernarbeitsgruppe, bislang mit Henny Kihm, Dieter Kohlhepp, Ilse Köhl,<br />

Ilse Naber, Dr. Irmgard Kron, Elisabeth Heinz, in der ein Pate/eine Patin der jeweiligen<br />

Schulen vertreten ist. In diesen regelmäßigen Arbeitstreffen geht es darum das neue<br />

Projekt zu stabilisieren, aber auch inhaltlich fortzuführen. Es fanden seit Juli 2007 vier<br />

Kerngruppen-Treffen statt. Darüber hinaus sollen schulinterne Treffen der Patinnen in<br />

2008 stattfinden. Hierfür gibt es an jeder Schule einen oder auch zwei Verantwortliche,<br />

die die Organisation der Treffen übernehmen, und auch Ansprechpartner für die Schule<br />

und den <strong>Kinderschutzbund</strong> sind. Des weiteren findet 6-8 mal im Jahr der Jour Fix statt,<br />

an dem alle Paten und Patinnen zusammen kommen. Hier steht der Austausch<br />

untereinander im Vordergrund. Darüber hinaus möchten wir für 2008 die Möglichkeit der<br />

kollegialen Fallberatung und Supervision einrichten. Denn die Paten und Patinnen sehen<br />

sich oft mit sehr schwierigen Familienkonstellationen konfrontiert und hier ist eine<br />

fachgerechte Unterstützung der Ehrenamtlichen vonseiten des <strong>Kinderschutzbund</strong>es<br />

wichtig.<br />

Unser Ziel ist die Fortsetzung dieses erfolgreich laufenden Projekts und langfristige<br />

Erweiterung des Förderprojektes. Hierzu benötigen wir jedoch zusätzliche finanzielle<br />

Mittel, um Fortbildungen, Supervisionen für Mitarbeiterinnen, aber auch die<br />

Koordination dieses großen und so wichtigen Projektes zu gewährleisten.<br />

Bericht:<br />

Nicole Burkert, M.A. (Erziehungswissenschaftlerin, Systemische Therapeutin, SGST)<br />

33


Rechts- Info per E- Mail<br />

Unter rechtsinfo@kinderschutzbund-saarbruecken.de erhalten Kinder und Jugendliche Auskunft<br />

per Mail.<br />

Eine Rechtsanwältin berät Kinder und Jugendliche. Sie wird nach außen nicht tätig. Sie verfasst<br />

keine Briefe und begleitet nicht zu einer Behörde oder Gericht.<br />

Sie informiert jedoch, wo und wie geholfen werden kann.<br />

Folgende Themen wurden behandelt:<br />

Wirksamkeit ohne Zustimmung der Eltern geschlossener Verträge, insb. via Internet<br />

Ausgehzeiten<br />

Umgangspflicht<br />

Fragen zu Delikten und Straftaten<br />

Bericht: Eva Sydow, Rechtanwältin<br />

Selbstbehauptung und Selbstverteidigung für Mädchen und Jungen<br />

Auch 2006 fanden in den Räumlichkeiten des <strong>Kinderschutzbund</strong>es in der Kohlwaagstraße wieder<br />

Kurse unter der Leitung von Stefanie Römer statt. In den Osterferien und den Sommerferien und<br />

den Herbstferien wurden 3 Kurse für Jungen und Mädchen verschiedener Altersgruppen<br />

durchgeführt. Die Kurse fanden großen Anklang bei Kindern und Eltern.<br />

Inhalt der Kurse waren Aufklärung (Täterprofile, usw.), Vorbeugung (Körperhaltung, Stimme,<br />

Blickkontakt, selbstbewusstes Auftreten), Selbstbehauptung (auf das Gefühl hören, Grenzen<br />

setzen) und Selbstverteidigung (leicht erlernbare, effektiver Techniken).<br />

Ebenfalls ein wichtiger Inhalt dieser Kurse waren verschiedene Rollenspiele, z.B. am Auto, im<br />

Bus, Kind wird angelockt oder angesprochen, etc. Hierbei lernten die Kinder, wie sie<br />

Annäherungen und Angriffe auch selbstbewusste Art entgegen wirken können.<br />

Bericht: Stefanie Römer, Trainerin für Kampfsport und Selbstverteidigung<br />

Basteln an Samstagen von 11.00 bis 14.00 Uhr<br />

Das Verschieben des Termins von 10.00 bis 12.00 Uhr auf 11.00 bis 14.00 Uhr hat sich als<br />

Vorteilhaft erwiesen und wurde von den Eltern gerne angenommen.<br />

Mittlerweile kommen Samstagmorgens zwischen elf und vierzehn Kinder, für deren Betreuung<br />

abwechselnd acht ehrenamtliche MitarbeiterInnen zur Verfügung stehen.<br />

Was als reine Bastelvormittagsbetreuung begann, hat sich zu einem Mix aus Basteln, Spielen,<br />

Malen und Singen entwickelt. Jeder der MitarbeiterInnen hat eigene Stärken, die sie<br />

entsprechend einsetzen.<br />

Bisher haben wir schon sehr viele positive Rückmeldungen von Eltern erhalten.<br />

Monika Mathei<br />

34


Vorlesen<br />

Jeden Samstag werden im Haus Berlin, im Spielzimmer des DKSB OV, Märchen und Geschichten<br />

vorgelesen für Kinder von 3 - 7 Jahren. Uhrzeit: 14.00 - 17.00 Uhr.<br />

Ein Mal im Monat werden in der Stadtbibliothek Saarbrücken themenbezogene Geschichten<br />

vorgelesen. Ausserdem gestalten wir dort in den Sommerferien im Rahmen des<br />

Kinderferienprogrammes der Stadt Saarbrücken, ein Mal pro Woche das Kinderferienprogramm<br />

mit Vorlesen, was bisher sehr gut ankam.<br />

Vorlesen in Schulen, seit 2006 in folgenden Einrichtungen:<br />

Turmschule Dudweiler<br />

Ritterschule Püttlingen<br />

Stadtteilbüro Sbr. Moltkestr.<br />

Kindergarten Sbr. Burbach, Theresienheim<br />

Anlässlich des bundesweiten Vorlesetages am 23.11.2007, lasen drei Personen Geschichten von<br />

Hexen, Piraten u. Gespenstern im Kultur- u. Lesetreff Brebach vor.<br />

Die Resonanz war gut, es kamen 18 Kinder und auch beim Personal des Lesetreffs fand unsere<br />

Initiative grossen Anklang.<br />

Ausserdem nahmen zwei Mitarbeiterinnen das Kursangebot der V H S Saarbrücken wahr:<br />

"Vorlesen Kreativ", der sehr interessant u. bereichernd war.<br />

Zum Jahresende arbeiteten im Vorleseprojekt etwa 8 Personen mit.<br />

Henny Kihm<br />

35


Veranstaltungen im Jahr 2007<br />

19.1.2007 Regionaltreffen des Landesverbandes für ElternkursleiterInnen<br />

„Starke Eltern – Starke Kinder ® “<br />

10.00 – 17.00 Uhr im Jugendgästehaus Sbr.<br />

Teilnehmerinnen: Katia Bestian, Nicole Burkert und<br />

Susanne Wilhelm<br />

25.1.2007 Winterfest für alle MitarbeiterInnen – 19.00 bis 23.00 Uhr –<br />

im Gartensaal des Graf-Gustav-Adolf-Hauses der<br />

Evangelischen Kirchengemeinde Gärtnerstr. 2, Sbr.<br />

9. – 11.3.2007 Teilnahme an ET-/KJT-Weiterbildung:<br />

„Ich kenne das Leben, ich bin im Kino gewesen“<br />

in Petershagen bei Minden<br />

Teilnehmerin: Susanne Greis<br />

15.3.2007 – 8.2.2008 Beginn und Ende des KJT-Ausbildungskurses<br />

Ausbilderin: Nicole Burkert<br />

18.3.2007 Teilnahme am „Tag des Stadtelternrates“ in der Grundschule<br />

Sbr.-Ost – Infostand – von 11.00 bis 17.00 Uhr<br />

Teilnehmerinnen: Ulli Ceylan, Jacqueline Messinger-Maurin und<br />

Sabine Scherer<br />

23.3. – 24.3.2007 Mitgliederversammlung der Nummer gegen Kummer e.V. in<br />

Hannover Teilnehmerinnen: Corinna Rosenberger-Thös und<br />

Irene Scheydt<br />

14.4.2007 Teilnahme am Kinderfest auf dem Abenteuerspielplatz<br />

in Sbr.-Eschberg (von Aktionstag: „Kinder sind Zukunft“) mit<br />

Kinderschminken, Basteln, Malen, Infostand - Tag für gewaltfreie<br />

Erziehung! -<br />

14.4. – 21.4.2007 ARD-Themenwoche unter dem Motto:<br />

„Kinder sind Zukunft“ im Aktuellen Bericht eine Aktion des<br />

<strong>Kinderschutzbund</strong>es: „Gewaltprävention für Grundschüler“.<br />

Ein Film wurde mit Nicole Burkert und Sae-Hee Jorzyk in der<br />

Grundschule Klarenthal gedreht und im Aktuellen Bericht<br />

gezeigt. Mit Nicole Burkert wurde von SR3 ein Interview zum<br />

Thema „Ausgrenzung, Armut und Gewalt“ gemacht.<br />

14.4. – 21.4.2007 Saarmesse Sbr.: Fa. Funware Products GmbH<br />

richtet zu unseren Gunsten eine Tombola aus<br />

4. – 6.5.2007 Mitgliederversammlung des Bundesverbandes in Gütersloh<br />

Teilnehmerinnen: Hilde Biehl und Gerda Scheel<br />

9.5.2007 eigene Mitgliederversammlung in der Geschäftsstelle<br />

14. – 15.5.2007 10. Arbeitstagung – ET – in Göttingen<br />

Teilnehmerin: Jacqueline Messinger-Maurin<br />

36


15.5.2007 Mitgliederversammlung des Landesverbandes in Neunkirchen<br />

13.6.2007 Sommerfest für alle MitarbeiterInnen – 19.00 – 23.00 Uhr<br />

im Gartensaal des Graf-Gustav-Adolf-Hauses der<br />

Evangelischen Kirchengemeinde Gärtnerstr. 2, Sbr.<br />

20.6.2007 Regionaltreffen der Elternkursleiterinnen „Starke Eltern – Starke<br />

Kinder ® “ 18.00 - 20.00 Uhr in der Jugendherberge Saarbrücken<br />

Teilnehmerin: Lucia Hubig<br />

23.6.2007 Kinderspektakel in Brebach mit Basteln, Infostand<br />

14.00 – 18.00 Uhr<br />

Teilnehmer: Monika Mathei, Matthias Wachmann und Uli Wagner<br />

28.6.2007 Vortrag im Rahmen der KJT-Ausbildung in der Geschäftsstelle<br />

Thema: Die konkrete Arbeit einer Sozialarbeiterin im Sozialen<br />

Dienst<br />

Referentin: Karin Boßlet (ehemalige Sozialarbeiterin beim JA<br />

Sbr.)<br />

6.7.2007 Fest auf dem Abenteuerspielplatz Sbr.-Eschberg<br />

zum 30jährigen Bestehen desselben – 14.00 – 18.00 Uhr<br />

Stand mit Kinderschminken<br />

Teilnehmerinnen: Gertrud Ecker, Barbara Lampen und Corinna<br />

Rosenberger-Thös<br />

6.7.2007 Halberg-Open-Air<br />

Flyer von „Jugendberatung“ und „Rechts-Info“<br />

hingen in den Bussen zum Halberg<br />

24.7.2007 Scheckübergabe (2.000,00 Euro) von Herrn Hoppe,<br />

Nummer gegen Kummer e.V., an den Vorstand<br />

in der Geschäftsstelle für neues Projekt „Jugendliche beraten<br />

Jugendliche“ von Stiftung Deutsche Kinder-, Jugend- und<br />

Elterntelefone)<br />

24.7.2007 Saarländischer Rundfunk, Aktueller Bericht<br />

Information gesendet über Spende der Stiftung Dt. Kinder-,<br />

Jugend- und Elterntelefone<br />

25.7.2007 Saarländischer Rundfunk, SR3<br />

Corinna Rosenberger-Thös spricht über JbJ<br />

28.7.2007 Saarländischer Rundfunk, „Daten der Woche“<br />

Live-Interview mit Corinna Rosenberger Thös über das KJT<br />

7.8.2007 Saarländischer Rundfunk, Aktueller Bericht<br />

Interview mit Gertrud Ecker über Kids-Verbraucher-Analyse<br />

26.8.2007 Kinderfest im Deutsch-Französischen-Garten (DFG)<br />

30.08.2007 Fachvortrag im Rahmen der KJT-Ausbildung in der<br />

Geschäftsstelle<br />

Thema: Sexuelle Gewalt gegen Jungen<br />

37


Referent: Udo Weber, Beratungsstelle Phönix<br />

1.9.2007: Teilnahme am Jubiläumsfest - 25 Jahre -<br />

von Vera’s Blumenladen, Sbr.<br />

11.00 – 17.00 Uhr<br />

Einnahmen aus Verkauf sowie Tombola gingen an uns<br />

Teilnehmerinnen: Barbara Lampen, Gerda Scheel u. a.<br />

(Kinderbetreuung von 11.00 – 17.00 Uhr)<br />

06.9.2007 Fachtagung des Jugendamtes des Stadtverbandes und der<br />

Kath. Hochschule für Soziale Arbeit Saarbrücken zum Thema<br />

„Evaluation im Kinderschutz – Auftrag und Aufgabe<br />

öffentlicher Jugendhilfe“ im Schloss Sbr.<br />

Teilnehmerinnen: Nicole Burkert und Verena Schilly<br />

11.9.2007 Fachvortrag im Rahmen der KJT-Ausbildung in der<br />

Geschäftsstelle<br />

- 5 freie Plätze sind für alle Mitarbeiterinnen vorhanden –<br />

1. Termin zum Thema: Psychodynamik einer Sucht“<br />

Referentin: Frau Dr. Karin Berty, Arbeitsgemeinschaft<br />

Drogenberatung e.V.<br />

12.9.2007 1. Info-Veranstaltung mit Gerda in der Geschäftsstelle<br />

- Vortrag über den DKSB -<br />

eingeladen waren alle Mitarbeiterinnen des<br />

Förderprojekts Grundschule und Vorlesen<br />

13.9.2007 Fachvortrag im Rahmen der KJT-Ausbildung<br />

Thema: Interkulturelle Kompetenz<br />

Referentin: Frau Kabis, Zuwanderungs- und Integrationsbüro<br />

28.9.2007 JbJ: Info-Veranstaltung für Interessentinnen/Interessenten<br />

Organisation: Nicole Burkert, Corinna Rosenberger-Thös und<br />

Elke Schmidt<br />

2.10.2007 4. Jugendwellnesstag – 9.00 – 15.00 Uhr<br />

„Fit in die Zukunft“<br />

in der ERS Sonnenhügel, Völklingen<br />

Teilnehmerinnen: Gertrud Ecker und Gisela Schopff<br />

5.10.2007 Neues Projekt „Jugendliche beraten Jugendliche“<br />

Beginn des Ausbildungskurses in der Jugendherberge Sbr.<br />

Projektleiterin: Corinna Rosenberger-Thös<br />

Ausbilderinnen: Nicole Burkert und Elke Schmidt<br />

22.10.2007 2. Info-Veranstaltung mit Gerda Scheel in der Geschäftstelle<br />

eingeladen waren alle Mitarbeiterinnen des<br />

Förderprojekts Grundschule und Vorlesen<br />

12. und 13.11.2007 KJT-Arbeitstreffen in Bonn<br />

Teilnehmerinnen: Uschi Jakob-Junge und Irene Scheydt<br />

38


27.11.2007 Fortbildung für alle MitarbeiterInnen des Elterntelefons ET und<br />

Kinder- und Jugendtelefons KJT<br />

Thema: „Grenzen und Grenzverletzung -<br />

Kindeswohlgefährdung“ in der Geschäftsstelle<br />

Referentin: Gabi Obereicher von<br />

SOS Kinderschutz und Beratung Saar<br />

27.11.2007 Fachvortrag im Rahmen der KJT-Ausbildung<br />

- 5 freie Plätze sind für alle Mitarbeiterinnen vorhanden –<br />

in der Geschäftsstelle<br />

2. Termin zum Thema: „Psychodynamik einer Sucht“<br />

Referentin: Frau Dr. Karin Berty,<br />

Arbeitsgemeinschaft Drogenberatung e.V.<br />

24.11. – 15.12.2007 Weihnachtsaktion in der Galeria Kaufhof<br />

am Samstag, dem 24.11.2007, und an den<br />

3 ersten Advents-Samstagen vor Weihnachen<br />

Besonderheit am 8.12.2007:<br />

Lange Saarbrücker Einkaufsnacht bis 24.00 Uhr<br />

sowie an drei Donnerstagen - nachmittags<br />

1. und 2.12.2007 Weihnachtsmarkt mit Kiwanis am Saarbrücker Schloß<br />

Verkauf von Zimtwaffeln Teilnahme: 2 Tage<br />

13.12.2007 Fachvortrag im Rahmen der KJT-Ausbildung bei PRO Familia<br />

Thema: PRO Familia Beratungsstelle<br />

Referentin: Chris Scholt, PRO Familia<br />

20.12.2007 Interview der SR-Onlineredaktion mit Nicole Burkert<br />

Thema: Familien- und Erziehungsberatung<br />

erstellt von: Renate Kaspari<br />

überarbeitet von Nicole Burkert/Angela Huwig<br />

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Danksagung<br />

Für die großzügige Unterstützung durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und andere<br />

Maßnahmen bedanken wir uns bei unseren Mitgliedern und allen Unternehmen,<br />

Institutionen und den vielen Privatpersonen, die uns geholfen haben. Namentlich<br />

möchten wir nennen:<br />

Coiffeur de Paris Gehse, Saarbrücken<br />

Feß und Porn, Steuerberatungsgesellschaft, Saarbrücken<br />

Galeria-Kaufhof, Saarbrücken<br />

K. und L. Güth Gmbh & Co KG, Dachdeckerei Saarbrücken<br />

Globus Handelshof, Saarbrücken-Güdingen<br />

Herzig, Spiel und Kunst, Saarbrücken<br />

Kiwanis-Club, Saarbrücken<br />

LBS Landesbausparkasse, Saarbrücken<br />

Messinger, Hans-Helmut<br />

Saarland Versicherungen, Saarbrücken<br />

Sparkasse Saarbrücken<br />

Soroptimist-Club, Saarbrücken<br />

Vera’s Blumenladen, Saarbrücken<br />

Volksbank Dudweiler<br />

Wir danken den Geburtstagskindern, die sich statt Geschenken eine Spende für den<br />

<strong>Kinderschutzbund</strong> wünschten.<br />

Ebenso danken wir den Familien der Hinterbliebenen von Prof. Dr. Paul Altmayer,<br />

Otmar Junker und Norbert Schwarz, die auf Blumen verzichteten und die Spenden dem<br />

<strong>Kinderschutzbund</strong> zukommen ließen.<br />

Für die Zahngoldspenden bedanken wir uns bei den Zahnarztpraxen Dr. Bernd Urig,<br />

Dudweiler, Markus Spurk, Dudweiler und Drs. Wagner, Saarbrücken und ihren<br />

PatientInnen.<br />

Viele anonyme Spender füllten die aufgestellten Spendendosen. Vielen Dank an die<br />

zahlreichen Einzelgeschäfte, die dies möglich machten.<br />

Durch ihre Großzügigkeit ermöglichen unsere SpenderInnen uns die Arbeit für die Kinder<br />

in unserer Stadt. Bei allem ehrenamtlichen Engagement und Enthusiasmus wären unsere<br />

Erfolge ohne diese finanzielle Unterstützung nicht möglich.<br />

Deshalb an dieser Stelle allen ein<br />

Herzliches Dankeschön!<br />

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