Zur Architekturgeschichte Steilshoops - 40 Jahre GroÃsiedlung
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<strong>Zur</strong> <strong>Architekturgeschichte</strong> <strong>Steilshoops</strong> - <strong>40</strong> <strong>Jahre</strong> Großsiedlung<br />
Die Anfänge<br />
Steilshoop hat eine lange Geschichte, die nicht erst<br />
mit der Grundsteinlegung für die Großsiedlung 1969<br />
beginnt. Erstmals wurde das Stadtviertel, das heute<br />
zum Bezirk Hamburg-Wandsbek gehört, 1347<br />
urkundlich erwähnt.<br />
Im Westen von der Fuhlsbüttler Straße begrenzt, im<br />
Osten durch die Ausfallstraße Bramfelder Chaussee,<br />
liegt im Norden des Stadtteils der Zentralfriedhof<br />
Ohlsdorf. Im Nordosten grenzt der Bramfelder See<br />
und südlich grenzt der Stadtteil Barmbek an das 2,5<br />
km 2 Steilshoop.<br />
1<br />
Abb. 1 Lage des Stadtteils Steilshoop, auf dieser Karte rot markiert,<br />
in der Freien und Hansestadt Hamburg. Quelle: Pincerno, CC-by-sa<br />
12. November 2008, http://de.wikipedia.org/w/index.php?<br />
title=Datei:Pincerno_-_Steilshoop_-_11-2008.PNG (9. Juli 2009)
Das Groß-Hamburg-Gesetz 1937<br />
Der Reichsstatthalter und Gauleiter Karl<br />
Kaufmann hatte große Pläne. Hamburg sollte in<br />
ihrer Verwaltungsstruktur zu einem „Mustergau“<br />
generiert werden. Kaufmann strukturierte die<br />
Hamburger Verwaltung und Bezirksstruktur so,<br />
dass ihm der gesamte Verwaltungsapparat der<br />
Freien und Hansestadt unterstand. Zusätzlich<br />
machten die seit 1934 forcierten Ideen für den<br />
Ausbau Hamburgs zur „Führerstadt“ 1 eine neue<br />
räumliche Struktur nötig: Wie heute sollte<br />
Hamburg auch damals wachsen. Am 26. Januar<br />
1937 wurde im Reichsgesetzblatt (RGB) das<br />
„Gesetz über Groß-Hamburg und andere<br />
Gebietsbereinigungen“ erlassen. 2 Durch das<br />
Gesetz - es trat in zwei Stufen zum 1. April 1937<br />
und zum 1. April 1938 in Kraft - konnte Hamburg<br />
u.a. die Städte Altona, Harburg und Wandsbek<br />
(zu der Steilhoop gehörte) eingemeinden und<br />
dadurch seine Fläche fast verdoppeln. 3<br />
Abb. 2 Die Gebietseinteilung der Freien und Hansestadt Hamburg nach dem Groß-Hamburg-Gesetz von 1937.<br />
Quelle: Hamburg im Dritten Reich. Sieben Beiträge. Hrsg. von der Landeszentrale für politische Bildung<br />
Hamburg, Hamburg 1998, S.106-107<br />
2
Die Auswirkungen der „Operation Gomorrha“<br />
1943 auf die Hamburger Stadtplanung<br />
Am 1. September 1939 griff die Wehrmacht das<br />
Nachbarland Polen an und begann mit diesem<br />
Angriff den Zweiten Weltkrieg. Die Expansionspolitik<br />
wurde in allen Teilen Europas fortgesetzt, unter<br />
anderem auch mit einem Luftkrieg gegen<br />
Großbritannien. In diesem Zuge zerstörte die<br />
deutsche Luftwaffe unter ihrem Oberbefehlshaber<br />
Hermann Göring in zwei Angriffen 19<strong>40</strong> und 1941 die<br />
englische Stadt Coventry fast komplett. Die Alliierten<br />
Streitkräfte reagierten mit verstärkten Luftangriffe auf<br />
deutsche Städte, so auch gegen Hamburg. Ziel war<br />
es, die im Hafen ansässige Rüstungsindustrie und<br />
die Moral der „Volksgemeinschaft“ zu schwächen.<br />
Den Höhepunkt erreichten die Angriffe während der<br />
sog. „Operation Gomorrha“, die Hamburg im Juli und<br />
August 1943 zehn Tage bombardierte. 4 Die Schäden<br />
forcierten die bei Architekten und Stadtplanern schon<br />
länger diskutierten Zusammenhang von „Luftkrieg<br />
und Städtebau“. 5<br />
3<br />
Abb. 3 Konstanty Gutschow, Schadenskarte der Hansestadt Hamburg 1944.<br />
Quelle: Archiv für Städtebau, Niels Gutschow
Auf der Grundlage der<br />
Diskussionen um die Folgen des<br />
Luftkriegs für den Städtebau<br />
entstanden ab Herbst 1943 die<br />
ersten Wiederaufbaupläne für<br />
Hamburg, die in ihrer Konzeption<br />
den ersten Wiederaufbauplänen<br />
der Nachkriegszeit sehr ähneln<br />
und deren Grundgedanken<br />
letztlich in den Aufbauplan von<br />
1960 einflossen. 6<br />
Im Generalbebauungsplan von<br />
1944 wurden die Grundzüge<br />
festgelegt, die alle Städte der<br />
Nachkriegszeit in der<br />
Bundesrepublik prägen sollten:<br />
aufgelockerte Wohngebiete<br />
(orange Gebiete), die durch<br />
Grünflächen (grau eingezeichnet)<br />
von einander getrennt wurden.<br />
Abb. 4 Konstanty Gutschow, Generalbebauungsplan 1944, Erste Skizze.<br />
Quelle: Archiv für Städtebau, Niels Gutschow<br />
4
Durch die Auflockerung konnte eine Trennung der<br />
Funktionen Wohnen, Erholen, Arbeiten und<br />
Gewerbe erreicht werden, die in der gesamten<br />
ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts unter<br />
Architekten und Städtebauern diskutiert wurde.<br />
Einer der Höhepunkte dieses Diskurses war der<br />
CIAM-Kongress (Congrès Internationaux<br />
dʼArchitecture Moderne) 1933, auf dem die<br />
Grundlagen für die 1943 publizierte „Charta von<br />
Athen“ geschaffen wurde, die diese<br />
Funktionstrennung in einem grundlegenden<br />
Programm forderte. 7<br />
Durch die Funktionstrennung konnten die Städte<br />
ihr Stadtgebiet auf einen wesentlich größeren<br />
Flächenradius erweitern, wie im Hamburger<br />
Aufbauplan von 1960 gut zu erkennen ist (Abb. 6).<br />
1957 erschien eine viel rezipierte und bis heute<br />
zitierte Publikation, die diesem städtebaulichen<br />
Leitbild seinen Namen geben sollte: Die<br />
gegliederte und aufgelockerte Stadt. 8<br />
Abb. 5 Schematische Darstellung der Auflockerung einer Stadt.<br />
Quelle: Johannes Göderitz; Roland Rainer; Hubert Hoffmann,<br />
Die gegliederte und aufgelockerte Stadt, Tübingen 1957<br />
5
Aufbauplan 1960<br />
Werner Hebebrand, Hamburgs Oberbaudirektor<br />
seit 1952, stellte der Hamburger Bürgerschaft<br />
1959 einen Aufbauplan vor, der als<br />
Planungsinstrument die wichtigsten<br />
konzeptionellen Grundsätze für den<br />
Wiederaufbau Hamburgs nach dem Krieg<br />
festlegen sollte. Mit dem Aufbauplan 1960 wollte<br />
Hebebrand moderne Stadtplanung für Hamburg<br />
verwirklichen, die teilweise schon in der<br />
Umsetzung begriffen war, wie etwa die<br />
Planungen von Ernst May für Neu-Altona, die<br />
schon in den 1950er-<strong>Jahre</strong>n begonnen wurden.<br />
Teil dieser Vorstellung von moderner Stadt<br />
waren auch Trabantensiedlungen wie<br />
Steilshoop, dessen Planung Teil des<br />
Aufbauplans 1960 war, und gemischte<br />
Gewerbe- und Wohnsiedlungen wie die<br />
„City Nord“.<br />
6<br />
Abb. 6 Aufbauplan 1960. Quelle: Hamburg baut: 1945-1965. Ein Bericht über den Aufbau Hamburgs<br />
(=Hamburger Schriften zum Bau-, Wohnungs- und Siedlungswesen, 41), Mitarb. Carl Heinz Trinckler,<br />
Hamburg 1966, S. 1
Von den Kleingärten zur Großsiedlung<br />
Die Diskussionen um den Aufbauplan 1960 und die<br />
zukünftige Gestalt des schon damals als wachsende<br />
Stadt prognostizierten Hamburgs forcierten die<br />
Planungen für die neue Großsiedlung Steilshoop. 9<br />
1965 wurde ein internationaler Architektenwettbewerb<br />
ausgeschrieben, der Eingang in den<br />
zeitgenössischen Architekturdiskurs fand. 10 Das<br />
Bebauungsgebiet südlich des Bramfelder Sees war<br />
jedoch stark parzelliert, so dass es sehr aufwendig<br />
war, eine vertragliche Lösung zur Bebauung eines<br />
Gebiets zu finden, das in der Nachkriegszeit als<br />
Notunterkünfte in Kleingartenvereine genutzt wurde,<br />
wie hier rechts auf der Abbildung gut zu sehen ist.<br />
Steilshoop wurde von Seiten der Behörde im<br />
Rahmen der Bekämpfung des Wohnraummangels in<br />
Hamburg beworben. Gleichzeitig sollten diese neuen<br />
Wohnungen in Steilshoop einem modernen Standard<br />
entsprechen, der den Grundriss einer Wohnung im<br />
Vergleich zum Vorkriegsstandard so verbesserte,<br />
dass nun Bad, Abstellraum und Zentralheizung zur<br />
Grundausstattung gehörte.<br />
7<br />
Abb. 7 Steilshoop 1970. Das projektierte Bebauungsgebiet ist durch Kleingärten geprägt.<br />
In der Nachkriegszeit waren hier ca. 1800 Parzellen dauerhaft bewohnt. Quelle: Kiek mol.<br />
Stadtrundgänge, hrsg. v. d. Kulturbehörde Hamburg, Hamburg, München 1993, S. 86
Bauphase von 1969 bis 1975<br />
Die neue Großsiedlung sollte 24.000 Hamburgern<br />
Wohnraum bieten. Geschaffen in einer äußerst<br />
modernen Form der Großsiedlung, die zeitgleich in<br />
zahlreichen anderen Städten der Bundesrepublik<br />
entstanden (etwa die Siedlung Neue Vahr in Bremen,<br />
die schon zehn <strong>Jahre</strong> mit 11.800 Wohnungen zuvor<br />
realisiert worden war), und doch mit Betonung auf<br />
die Lage im Grünen - also die Umsetzung der „neuen<br />
Stadt“, der „Stadt von morgen“, wie sie seit den<br />
19<strong>40</strong>er <strong>Jahre</strong>n unter Architekten, Stadtplaner,<br />
Soziologen, Mediziner und Raumforschern in einem<br />
sehr breitangelegten Diskurs diskutiert worden war.<br />
Ein wichtiges Stichwort der damaligen Debatten war<br />
die „Gesundung“ der Städte, die durch eine Durchgrünung<br />
der Stadtgestalt erreicht werden sollte und<br />
die gleichzeitig als Erholungsfläche für die Bewohner<br />
der Städte gedacht war. So auch in Steilshoop: Der<br />
Verkehr wird von den Siedlungsflächen ferngehalten,<br />
stattdessen umgibt die 4-10geschossigen<br />
Wohnblöcke, die in Fertig- und Montagebauweise<br />
errichtet wurden, großzügige Grünanlagen.<br />
8<br />
Abb. 8 Lageplan Steilshoop. Quelle: Hamburg und seine Bauten 1969-1984, Bd. 7,<br />
hrsg. vom Architekten- und Ingenieurverein Hamburg e.V., Hamburg 1984, S. 111
Im Aufbauplan 1960 wurden die städtebaulichen<br />
Grundlagen festgelegt: Steilshoop war vornehmlich<br />
als Wohnsiedlung gedacht - 70 Prozent der<br />
Nutzungsfläche war hierfür vorgesehen. Die<br />
restliche Fläche sollte durch Gewerbe und soziale<br />
Infrastruktur wie Schulen, Gemeinschafts- und<br />
Sportanlagen genutzt werden.<br />
Steilshoop wurde nicht zentral durch den<br />
Oberbaudirektor der Stadt geplant, wie es etwa noch<br />
zu Zeiten Fritz Schumachers in den 1920er-<strong>Jahre</strong>n<br />
üblich war, sondern durch eine<br />
Architektengemeinschaft. Zu ihr gehörten die<br />
Architekten Burmester und Ostermann, Garten und<br />
Kahl sowie Suhr (alle Hamburg); außerdem Candilis,<br />
Josic, Woods (Paris/Berlin). Das französische Büro<br />
Candilis wurde zur prägenden Gestalterin<br />
<strong>Steilshoops</strong>. 11 In einer Art Schmetterlingsform ist die<br />
Siedlung in einen östlichen und westlichen Teil<br />
aufgeteilt. Die Ringblöcke variieren in der<br />
Geschossanzahl zwischen vier bis zehn.<br />
Abb. 9 Geschossverteilung Steilshoop. Quelle: Jutta Kirchhoff; Bernd, Jacobs, Endbericht -<br />
Nachuntersuchung zum Demonstrativbauvorhaben Hamburg-Steilshoop. Kritische<br />
Würdigung des Siedlungsprojekts mit seinen sozialen, wirtschaftlichen und städtebaulichen<br />
Aspekten, Hamburg 1985, S. 49<br />
9
Steilshoop - Utopie der 70er-<strong>Jahre</strong>?<br />
Der Wiederaufbau vollzog sich in der<br />
BRD keineswegs homogen. Das Leitbild<br />
der „gegliederten und aufgelockerten<br />
Stadt“ ließ sich sowohl in radikal<br />
modernistischer Variante, wie etwa in<br />
Neu-Altona (Neue Große Bergstraße)<br />
umsetzen, wie auch in der Idee einer<br />
verländlichten Stadt 12 , wie sie in<br />
Hannover verwirklicht wurde. Ende der<br />
1960er-<strong>Jahre</strong> vollzog sich ein Wandel:<br />
Unter Planern und Architekten wurde der<br />
Begriff der „Urbanität“ kritisch diskutiert.<br />
Wie konnte eine nach Funktionen<br />
getrennte Stadt, Urbanität generieren<br />
und dennoch in einer Siedlung mit<br />
mehreren tausenden Menschen<br />
Identitäten schaffen und Heimatgefühle<br />
evozieren? Das neueste Rezept lautete:<br />
„Urbanität durch Dichte“ 13 .<br />
Abb. 10 Steilshoop Lage 2009. Quelle: Google maps<br />
10
Auf engstem Raum sollten - wie in Steilshoop<br />
idealtypisch verwirklicht - alle Funktionen wie<br />
Wohnen, Gewerbe und Infrastruktur in einer grünen<br />
und aufgelockerten Umgebung vereint werden.<br />
Die gestalterisch prägenden Steilshooper Ringe<br />
wurden von Candilis, Josic, Woods als Hoflösung<br />
geplant, so wie es auch schon Fritz Schumacher und<br />
Gustav Oelsner im Wohnungsbau der 1920er-<strong>Jahre</strong><br />
in Hamburg und Altona getan hatten. Allerdings<br />
variieren die Blöcke in ihrer Geschosshöhe und<br />
steigen von 4 Geschossen auf bis zu 10 Geschosse<br />
an (vgl. Abb. 9). Die Höfe erstrecken sich auf einer<br />
Fläche von ca. 90 mal 130 Metern entlang einer 1,5<br />
Kilometer langen Achse. Im Zentrum der<br />
Großsiedlung sind Ladenpassagen und Nutzungen<br />
für Vereine, Schulen und Initiativen untergebracht.<br />
Rechts sind die Nutzungsverhältnisse 2009<br />
abgebildet.<br />
Abb. 11 Steilshoop Nutzung heute. Quelle: Ellen Fiedelmeier, „In Zivil“.<br />
Auf dem Wege zu einer zivilgesellschaftlich getragenen Stadtteilentwicklung<br />
in Großwohnsiedlungen. Am Beispiel Hamburg-Steilshoop, Diplomarbeit<br />
Department Stadtplanung, HafenCity Universität Hamburg, Hamburg 2007,<br />
S. 63<br />
11
Steilshoop heute:<br />
Aufwertung durch Housing bzw. Business Improvement Districts (HID/BID)<br />
Die Diskussion um das Erbe der 60er- und 70er-<strong>Jahre</strong>-Architektur ist in vollem Gange.<br />
Unlängst ging ein Aufschrei durch die Presse, als der Denkmalpfleger der Freien und<br />
Hansestadt Hamburg, Frank Pieter Hesse, vorschlug, das Radisson-SAS-Hotelgebäude am<br />
Dammtor unter Denkmalschutz zu stellen. Auch in Altona sind die Unkenrufe, das ehem.<br />
Einkaufszentrum „Frappant“ endlich abzureißen, immer lauter geworden. Womöglich<br />
bekommen die Rufer nun sogar Schützenhilfe von einem schwedischen<br />
Möbelhauskonzern. 14<br />
In Steilshoop verläuft die Diskussion anders. Keiner würde daran denken (entgegen aller<br />
sonstigen Trends), die Großsiedlung abzureißen. Stattdessen versucht der Stadtteilbeirat seit<br />
<strong>Jahre</strong>n die Diskussion unter den Bewohnern über und für Steilshoop anzufachen. 15<br />
Wirkungsmächtig wird mit neuen stadtplanerischen Instrumenten wie den Business bzw.<br />
Housing Improvement Districts operiert, deren Folgen bisher noch nicht abzusehen sind. 16<br />
Andere Wege des Einflusses und eines kreativen Eingreifens in Stadtteilpolitik und<br />
Stadtgestaltung erleben wir heute mit der Balkoniade, die der Verein „Kunst im öffentlichen<br />
Raum“ 2009 erstmals zum <strong>40</strong>-jährigen Jubiläum der Grundsteinlegung für die Großsiedlung<br />
Steilshoop veranstaltet. 17<br />
Hamburg, 12. Juli 2009<br />
12<br />
Sylvia Necker, Architekturhistorikerin · Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH)<br />
www.zeitgeschichte-hamburg.de/pro-necker.html · necker@zeitgeschichte-hamburg.de
1 Vgl. Sylvia Necker: „...einige Anklänge an amerikanische Verhältnisse zulassen...“. Konstanty Gutschow und seine Planungen für ein „neues Hamburg“<br />
1936-1944. Entwürfe für ein „Gauhochhaus“ und zur Gestaltung des Elbufers. Unveröffentlichte Magisterarbeit am Fachbereich Geschichtswissenschaft der<br />
Universität Hamburg, Hamburg 2005. Die Verfasserin arbeitet an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg an einer Dissertation zum „Büro<br />
Gutschow“.<br />
2 Vgl. RGB I 1937, S. 91.<br />
3 Siehe Elke Pahl-Weber (Red.), „Groß-Hamburg” nach 50 <strong>Jahre</strong>n. Hrsg. von der TU Hamburg-Harburg, Hamburg 1989. – Uwe Lohalm, Hamburgs<br />
nationalsozialistische Diktatur: Verfassung und Verwaltung 1933 bis 1945. In: Hamburg im „Dritten Reich“. Hrsg. von der Forschungsstelle für Zeitgeschichte<br />
in Hamburg, Göttingen 2005, S. 87-119.<br />
4 Das Dokumentationszentrum „Mahnmal St. Nikolai“ in der Willy-Brand-Straße zeigt seit einiger Zeit in einer kleinen Dauerausstellung dokumentatrische<br />
Zeugnisse und Photographien zur Operation Gomorrha, aber auch zur Zerstörung der englischen Stadt Coventry.<br />
http://www.mahnmal-st-nikolai.de/deu/data/index.php [12. Juli 2009]<br />
5 Vgl. Düwel, Jörn; Gutschow,Niels, „Fortgewischt sind alle überflüssigen Zutaten“. Hamburg 1943 - Zerstörung und Städtebau, Berlin 2008.<br />
6 Werner Durth; Niels Gutschow, Träume in Trümmern. Planungen zum Wiederaufbau zerstörter Städte im Westen Deutschlands 19<strong>40</strong>-1950. 2 Bde.,<br />
Braunschweig/Wiesbaden 1988. Zum europäischen Vergleich siehe insbesondere das Kapitel über die Wiederaufbauplanungen in Europa,<br />
S. 285-329. – Sylvia Necker, Stadt und Landschaft vereint. Das Architekturbüro Konstanty Gutschow und die Entwicklung eines neuen Freiraumkonzepts für<br />
Hamburg in den 19<strong>40</strong>er <strong>Jahre</strong>n. In: Sylvia Butenschön (Hrsg.), Gartenhistorisches Forschungskolloquium 2008. Institut für Stadt- und Regionalplanung,<br />
Berlin 2008 (Graue Reihe, H. 17), S. 53-61. Die Online-Publikation ist abrufbar unter: http://www.isr.tu-berlin.de/index.php?id=569 [2. Februar 2009] –<br />
<strong>Zur</strong> Kontinuität der Leitbilder in Hamburg vgl. Sylvia Necker; Meik Woyke, Vom Achsenkonzept zur Metropolregion. Stadt- und Regionalplanung für den<br />
Großraum Hamburg seit dem Ersten Weltkrieg. In: Zeitschrift für Hamburgische Geschichte Bd. 95 (2009), S. 143-166 (erscheint im November 2009).<br />
7 Werner Durth; Niels Gutschow, Träume in Trümmern. Stadtplanung 19<strong>40</strong> – 1950, Neuaufl., München 1993, S. 275ff. – Martin Steinmann (Hrsg.), CIAM<br />
(International Congress for Modern Architecture). Dokumente 1928 – 1939, Basel, Boston, Stuttgart 1979. – Thilo Hilpert (Hrsg.), Le Corbusiers „Charta von<br />
Athen“. Texte und Dokumente, Braunschweig 1984 (Bauwelt Fundamente, Bd. 56) – Thilo Hilpert (Hrsg.), Die funktionelle Stadt. Le Corbusiers Stadtvision.<br />
Bedingungen, Motive, Hintergründe, Braunschweig 1978 (Bauwelt Fundamente, Bd. 48).<br />
8 Vgl. Johannes Göderitz; Roland Rainer; Hubert Hoffmann, Die gegliederte und aufgelockerte Stadt, Tübingen 1957.<br />
9 <strong>Zur</strong> Geschichte Steilshops vgl. Martin Kersting, Aus dem Hause tretend möchte ich Bäume sehen. Die Geschichte <strong>Steilshoops</strong> von den Anfängen bis zur<br />
Gegenwart, Hamburg 2009. Zum Typ „Großsiedlungen“ am Beispiel <strong>Steilshoops</strong> vgl. Ellen Fiedelmeier, „In Zivil“. Auf dem Wege zu einer<br />
zivilgesellschaftlich getragenen Stadtteilentwicklung in Großwohnsiedlungen. Am Beispiel Hamburg-Steilshoop, Diplomarbeit Department Stadtplanung,<br />
HafenCity Universität Hamburg, Hamburg 2007 29-35.<br />
10 Vgl. Peter Krieger, Wirtschaftswunderlicher Wiederaufbau-Wettbewerb. Architektur und Städtebau der 1950er <strong>Jahre</strong> in Hamburg, Dissertation Fachbereich<br />
Kulturgeschichte Universität Hamburg 1996, Hamburg 1998.<br />
13
11 Georges Candilis (1913-1995) arbeitete u.a. mit Le Corbussier zusammen. Er war einer der prägenden Figuren auf dem Nachkriegs-CIAM-Kongressen (vgl.<br />
Anm. 7) und plante mehrere Großsiedlungen in Frankreich. Seine wichtigsten Projekte sind dokumentiert in Candilis, Josic, Woods. Ein Jahrzehnt<br />
Architektur und Stadtplanung, hrsg. v. Candilis, Josic, Woods, Stuttgart 1978.<br />
12 <strong>Zur</strong> Idee der Stadtlandschaft vgl. StadtLandschaft. Tagungsbericht vom 22. bis 24. April 1999. Hrsg. vom Institut für Grünplanung und Gartenarchitektur der<br />
Universität Hannover, Hannover 1999. <strong>Zur</strong> spezifischen Ausprägungen des Konzepts der Stadtlandschaft bei Konstanty Gutschow siehe Necker 2008 (wie<br />
Anm. 6).<br />
13 Vgl. Steffen Krämer, „Urbanität durch Dichte“ - Die neue Maxime im deutschen Städte- und Siedlungsbau er 1960er <strong>Jahre</strong>. In: denkmal ! moderne.<br />
Architektur der 60er <strong>Jahre</strong>. Wiederentdeckung einer Epoche, hrsg. v. Adrian von Buttlar u. Christoph Heuter, Berlin 2007, S. 106-115. – Ralf Lange, Von<br />
Werner Hebebrand zu Egbert Kossak – Architektur und Städtebau 1960-1980. In: Volker Plagemann (Hrsg.), Die Kunst in der Moderne in Hamburg,<br />
Hamburg/München 2003 (Vorträge der Stiftung Denkmalpflege Hamburg, Bd. 4), S. 44-58.<br />
14 <strong>Zur</strong> Perspektive des Stadtteilbeirats Altona vgl. http://www.hamburg.de/stadtplanung-altona/ [12. Juli 2009]. Das offizielle Quartiersmanagement präsentiert<br />
sich auf der Website http://www.grossebergstrasse.de/ [12. Juli 2009]. <strong>Zur</strong> Initiative zum Verbleib des Frappant-Gebäudes in der Großen Bergstraße vgl.<br />
http://www.frappant.org/ [12. Juli 2009].<br />
15 Vgl. http://www.lebeninsteilshoop.de [11. Juli 2009].<br />
16 An der HafenCity Universität (HCU) werden Erfahrungen mit Housing- und Business Improvement Districts in Hamburger Stadtteilen ausführlich beforscht.<br />
Vgl. http://www.urban-improvement-districts.de/files/File/HCU-Gutachten_Internationale-Recherche_03-12-2007.pdf [12. Juli 2009].<br />
17 Vgl. http://www.kioer.de/ [12. Juli 2009].<br />
14