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Gemeindebrief September 2013 - Kirchspiel Lengenfeld Plohn ...

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A N D A C H T<br />

Handfester Dank<br />

Liebe Gemeinde!<br />

Es geht im Kirchenjahr nun schon<br />

wieder auf das Erntedankfest zu.<br />

Das schöne Motiv auf der Vorderseite<br />

zeigt das Korn, aus dem unser<br />

Brot gebacken wird - in unseren<br />

Breiten nach wie vor das führende<br />

Nahrungsmittel. Es geht doch nichts<br />

über frisches duftendes Brot - in all<br />

den leckeren Sorten, die man heutzutage<br />

beim Bäcker kaufen kann.<br />

Das Korn auf dem Bild - ganz handfest...<br />

Mir wird klar, wie oft und wie sehr<br />

wir schon die Verbindung zum<br />

Ursprung, zum Ausgangsstoff, zur<br />

Natur verloren haben. Brot gibt es<br />

fertig beim Bäcker. Wie es hergestellt<br />

wird (diese lange Kette vom<br />

Pflügen, Eggen, Säen und Wachsen<br />

auf dem Feld) beschäftigt mich<br />

kaum noch. Können wir die Getreidesorten<br />

auf dem Bild noch unterscheiden?<br />

Ernten, Dreschen, Lagern,<br />

Liefern - das machen Maschinen<br />

und trotzdem hat der Bauer viel<br />

Arbeit damit. Mahlen des Korns -<br />

die Zeiten kleiner Mühlen, wo man<br />

das noch ganz handfest erleben<br />

konnte, sind fast vorbei. Mehl gibt's<br />

im Laden - die Arbeit sieht man<br />

nicht. Wenn man nicht ab und zu<br />

selber bäckt (meist mit einer Fertig-<br />

Backmischung), macht der Bäcker<br />

das Brot. Und die kleine Bäckerei<br />

hat's wieder schwer gegenüber den<br />

Großbetrieben. Ich kaufe das Brot,<br />

habe die Wahl aus jeder Menge<br />

Sorten und bezahle den Preis, der<br />

nichts sagt über den langen Weg, bis<br />

aus Korn Brot wird. Und dann<br />

wollen die Kinder (und ich selber<br />

vielleicht auch) nur die Wurst<br />

haben...<br />

Und nicht nur beim Brot - bei vielen<br />

anderen Lebensmitteln, Haushaltwaren,<br />

Kleidung, Dingen des<br />

täglichen Lebens, Dienstleistungen,<br />

Handwerkerarbeiten usw. ist es das<br />

gleiche. Kaum einer erkennt mehr<br />

den Wert, sieht die Leistung,<br />

interessiert sich für die Herstellung,<br />

achtet die Ware. Ich zahle einen (oft<br />

zu geringen) Preis und dann gehört<br />

es mir. Damit ist es mein Besitz und<br />

muss nicht einmal das geringste<br />

Gefühl der Dankbarkeit wecken.<br />

Um so wichtiger ist das Erntedankfest.<br />

Es erinnert zumindest wieder<br />

an den Ursprung aller Dinge, hat<br />

natürlich auch die menschliche<br />

Leistung im Blick, aber bringt uns<br />

vor allem ins Nachdenken darüber,<br />

von wem wir alles haben. Und es<br />

ruft zum Danken auf - nein, nicht<br />

mit erhobenem Zeigefinger: sei<br />

dankbar! - sondern aus dem Herzen<br />

soll es kommen: Danke, Gott!<br />

Wenn man zumindest ab und zu<br />

einmal über Grund und Ursprung<br />

aller materiellen Dinge nachdenkt,<br />

kommt man wieder neu ins Staunen<br />

und wohl automatisch auch ins<br />

Danken. Denn nichts - wirklich<br />

nichts - ist selbstverständlich...<br />

Es grüßt euch herzlich<br />

Pfarrer Jörg-Martin Spitzner<br />

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