Gemeindebrief Januar 2012 - Kirchspiel Lengenfeld Plohn ...
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A N D A C H T<br />
Liebe Gemeinde, wir wünschen Allen ein gutes und gesegnetes Jahr <strong>2012</strong><br />
und grüßen herzlich mit einer Andacht zur Jahreslosung.<br />
Ihre Kirchvorsteher und Mitarbeiter des <strong>Kirchspiel</strong>s <strong>Lengenfeld</strong>-<strong>Plohn</strong>-Röthenbach<br />
Jesus Christus spricht: Meine Kraft ist<br />
in den Schwachen mächtig. (2.Kor.12,9)<br />
Die Grafik zur Jahreslosung <strong>2012</strong><br />
Auf den ersten Blick bringt man Ameisen mit<br />
ihrem zierlichen Körperbau nicht mit Kraft in<br />
Verbindung. Doch wenn man sie länger<br />
beobachtet, staunt man, wie diese kleinen<br />
Tiere ein um ein Vielfaches größeres Beutestück<br />
erobern und gemeinsam abtransportieren<br />
können. Diese Beobachtung hat den<br />
Künstler Uli Gutekunst zu diesem Grafikmotiv<br />
inspiriert. Mit mühelos wirkender<br />
Leichtigkeit stemmen einige Ameisen die<br />
Buchstaben des Wortes »Kraft«. Andere<br />
sitzen auf den Buchstaben oder halten sie<br />
umklammert.<br />
Wie Berechnungen ergeben, ist die Fähigkeit<br />
zum Transport schwerer Stücke im Verhältnis<br />
zur Körpergröße für diese Tiere zwar durchaus<br />
angemessen. Trotzdem wirkt es erstaunlich,<br />
wie rasch und koordiniert so eine Aktion der<br />
Ameisen abläuft. In unserem Wohnumfeld<br />
erscheinen uns diese Tiere allerdings nicht<br />
unbedingt so niedlich wie auf dieser Grafik.<br />
Wer will schon Ameisen im Haus haben und<br />
was unternimmt man nicht alles, um<br />
Ameisenstraßen und -nester wieder los zu<br />
werden? Für uns können diese kleinen Tiere<br />
dennoch ein Symbol für die verborgene Kraft<br />
sein, die sich oft in Schwachen zeigt.<br />
Vielleicht kommen wir uns ja auch manchmal<br />
so unbedeutend wie eine kleine Ameise vor:<br />
eingespannt in ein Räderwerk, in Arbeit und<br />
Zeitvorgaben. Von Kraft und Überlegenheit<br />
ist nichts zu spüren.<br />
Die Entdeckung des Paulus<br />
Im 2. Korintherbrief muss sich Paulus mit<br />
verschiedenen Vorwürfen auseinandersetzen,<br />
die aus Korinth gegen ihn vorgebracht<br />
wurden. Seine Verteidigung gestaltet der<br />
Apostel voller Ironie und Spott. Er übernimmt<br />
die Vorgehensweise seiner Gegner, sich selbst<br />
zu rühmen, um das Hervorkehren der eigenen<br />
Person und Leistung in völliger Übertreibung<br />
durch eine »Narrenrede« (11,16 – 12,13) zu<br />
entlarven.<br />
Paulus könnte sich einer Vielzahl von in der<br />
Ausübung seines Apostelamts erduldeten<br />
Leiden rühmen (11,21b-33), ebenso verschiedenster<br />
Visionen und göttlicher Offenbarungen<br />
(12,1-6). Doch durch ein von ihm<br />
nicht näher beschriebenes Leiden, das ihm<br />
dauerhaft starke Schmerzen verursacht(12,7),<br />
ist er daran gehindert, sich überheblich seiner<br />
Vorzüge und Fähigkeiten zu rühmen. Er hat<br />
den Herrn mehrfach gebeten, diese<br />
schmerzliche Behinderung von ihm zu<br />
nehmen. Doch die Antwort, die er erhielt,<br />
war: »Meine Gnade ist für dich genug«<br />
(»reicht für dich aus«), weil sich die Kraft<br />
Christi gerade in der Schwachheit als wirksam<br />
und mächtig erweist (12,9).<br />
Wer sich auf die Wirkmächtigkeit des<br />
Evangeliums verlässt, der wird nicht in ein<br />
falsches Eigenlob verfallen. Er wird Schwierigkeiten<br />
und Niederlagen, Einschränkungen<br />
und Schwächen bejahend begegnen. Denn es<br />
offenbart sich ihm darin Christus selbst.<br />
Peter Hitzelberger, © Verlag Junge Gemeinde,<br />
Leinfelden-Echterdingen