21.03.2014 Aufrufe

Jahresbericht 2008 - Ostschweizer Kinderspital

Jahresbericht 2008 - Ostschweizer Kinderspital

Jahresbericht 2008 - Ostschweizer Kinderspital

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

In Via<br />

Fachstelle Kindesschutz<br />

Opferhilfe für Kinder und Jugendliche<br />

Den Kinderschuhen entwachsen<br />

Sieben Jahre In Via wurden weitgehend mit<br />

den Strukturen aus der Pionierzeit durchlaufen.<br />

<strong>2008</strong> hat eine Betriebsanalyse zu einem<br />

neuen Organigramm, einer überarbeiteten<br />

Kommunikationsstruktur und neuem Funktionendiagramm<br />

geführt. Diese Schritte legen<br />

die Basis, um die verfügbaren Ressourcen<br />

auch weiterhin möglichst direkt den Menschen<br />

zur Verfügung zu stellen, welche die<br />

Angebote der In Via nutzen.<br />

Mit dem Projekt «tatkräftig» wurde ein bestehendes<br />

Angebot neu gewichtet. Es richtet<br />

sich an grenzverletzende Eltern mit Kindern<br />

bis sechs Jahren bzw. an Eltern, die in Gefahr<br />

sind grenzverletzend zu sein. Mit der Ausstellung<br />

«Mein Körper gehört mir» und dem<br />

Projekt «Computer, Handy und Co» werden<br />

Kinder direkt angesprochen.<br />

Recht auf Beratung und Unterstützung<br />

Eine grosse Herausforderung ist und bleibt<br />

es Wege zu finden, wie Gewalt betroffene<br />

Kinder, Jugendliche bzw. deren Bezugspersonen<br />

erreicht werden können und ihnen die<br />

Inanspruchnahme der bestehenden Angebote<br />

gelingen mag. Scham, Schuldgefühle,<br />

Verunsicherung und andere hohe Hürden<br />

sind eng mit dem Thema Kindesmisshandlung<br />

verbunden. Wir stellen uns diesen<br />

Fragen motiviert und mit Zuversicht für eine<br />

Zukunft, in der Kinder vor Gewalt geschützt<br />

aufwachsen können.<br />

Schlupfhuus<br />

Notunterkunft für Kinder und Jugendliche<br />

Schritt für Schritt – manchmal auch ins<br />

Ungewisse<br />

«Das Seil ist eingehängt. Die Sicherungsschlaufe<br />

ist geprüft. Die Kletterin begibt sich<br />

zur Wand. Die ersten Griffe – Meter für<br />

Meter geht es voran. Doch bald ist es nicht<br />

mehr so klar wie es weiter gehen soll. Derjenige<br />

der sichert, hält das Seil gespannt, das<br />

gibt Sicherheit…» Dies ein Textausschnitt aus<br />

der Klettererfahrung mit den Jugendlichen<br />

im Schlupfhuus. Einmal wöchentlich gehen<br />

die Jugendlichen in die Kletterhalle. Mit<br />

kleinen Schritten wagen sie sich mit der Zeit<br />

die Wand hinauf, immer im Wissen gesichert<br />

zu sein, Rückschritte machen zu dürfen, sich<br />

im Notfall sogar fallen zu lassen.<br />

112 Jugendliche wagten im vergangenen<br />

Jahr den Schritt ins Schlupfhuus – oft für die<br />

Kinder und Jugendlichen ein Schritt ins<br />

Ungewisse.<br />

In der täglichen Alltagsbegleitung, in Koordinations-,<br />

Eltern- und Behördengesprächen ist<br />

immer wieder ein grosser Schritt aufeinander<br />

zu und von den eigenen Standpunkten weg<br />

nötig, um ein gemeinsames Miteinander neu<br />

zu wagen. 71 Jugendliche gingen vom<br />

Schlupfhuus wieder nach Hause – eine grosse<br />

Herausforderung für alle Beteiligten.<br />

«…die physisch erlebten Abläufe, mental<br />

umgesetzt können wichtige Schritte zur<br />

Bewältigung einer Krise sein…»<br />

Ein Dank geht an alle die für und mit uns<br />

Seil, Hacken und Sicherung sind!<br />

Romerhuus<br />

Psychosomatik/Psychotherapie<br />

Neue Fragen – neue Aufgaben<br />

Im <strong>2008</strong> wurden im Romerhuus gleich viele<br />

Patientinnen und Patienten behandelt wie im<br />

Jahr zuvor.<br />

Wenn auch Vieles gleich geblieben ist: Es<br />

haben sich doch im vergangenen Jahr neue<br />

Fragen gestellt.<br />

So hat die vermehrte Zusammenarbeit mit<br />

der Jugendmedizin und der Psychosomatik<br />

des <strong>Ostschweizer</strong> <strong>Kinderspital</strong>s (OKS) zur<br />

berechtigten Frage geführt, wo denn die<br />

Therapiestation für Jugendliche eigentlich<br />

hin gehört.<br />

Als medizinisch geleiteter Teil des Kinderschutzzentrums<br />

und als Bestandteil einer<br />

Behandlungskette, die sich stark an der<br />

Jugendmedizin und der Psychosomatik des<br />

OKS orientiert, ist das Romerhuus in einer<br />

besonderen Situation. Es besteht auf der<br />

einen Seite der Wunsch nach gemeinsamer<br />

Weiterbildung und gemeinsamer Identität<br />

mit den zwei Bereichen des Kinderschutzzentrums<br />

– In Via und Schlupfhuus – auf der<br />

anderen Seite sind in der Behandlung der<br />

jungen Patientinnen und Patienten Probleme<br />

zu lösen, die eine enge Zusammenarbeit mit<br />

dem OKS notwendig machen. Die Psychosomatik<br />

entwickelt sich mehr und mehr; das<br />

Romerhuus ist ein Bestandteil dieses<br />

Bereichs.<br />

Im kommenden Jahr wird deshalb die Optimierung<br />

der Behandlung im Rahmen eines<br />

gemeinsamen Psychosomatikprojekts angestrebt.<br />

Eine anspruchsvolle Aufgabe fürs<br />

2009, welche in Angriff genommen werden<br />

muss!<br />

André Baeriswyl-Gruber<br />

Bereichsleiter In Via<br />

Dolores Waser Balmer<br />

Bereichsleiterin Schlupfhuus<br />

Dr. med. Lena Schweizer<br />

Bereichsleiterin Romerhuus

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!