Infizierte Wunden – Möglichkeiten und Grenzen Infizierte Wunden ...
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<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong><br />
<strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Gerhard Ninow, KH Waldfriede/Berlin
<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
In den griechischen Schriften finden sich<br />
bereits gute Vorstellungen über das Wesen<br />
der Fäulnisprozesse.<br />
Hippokrates<br />
Gerhard Ninow, KH Waldfriede/Berlin
<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Galen vertrat die Auffassung<br />
„pus bonum et laudabile“<br />
Galen<br />
Gerhard Ninow, KH Waldfriede/Berlin
<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
1847 - 1849 versuchte Ignatz Semmelweis<br />
aufzuzeigen das die infizierte Hand<br />
Überträger von Infektionen ist.<br />
Gerhard Ninow, KH Waldfriede/Berlin
<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Louis Pasteur zeigte in seiner Arbeit das die<br />
Keime der Luft Infektionen<br />
auslösen können.<br />
Louis Pasteur<br />
Gerhard Ninow, KH Waldfriede/Berlin
<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Lister setzte Karbolsäure zur<br />
Infektionsprophylaxe ein<br />
Gerhard Ninow, KH Waldfriede/Berlin
<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Ernst von Bergmann setzten Listers<br />
Arbeit fort, aus dem Verfahren der<br />
„Keimvernichtung“ entstand die<br />
„keimfreie Arbeitsweise“.<br />
Gerhard Ninow, KH Waldfriede/Berlin
<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Leopold Friedrich 1898:<br />
„Wenn man eine W<strong>und</strong>e mit Erdkeimen<br />
infiziert <strong>und</strong> sie innerhalb von 6 St<strong>und</strong>en in<br />
toto ausschneidet, bleibt die Infektion aus,<br />
d.h. die W<strong>und</strong>e heilt primär“.<br />
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<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
• 1932 Entdeckung der Sulfonamide<br />
durch Gerhard Domagk<br />
• Einführung des Penicillins<br />
durch Alexander Fleming<br />
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<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Das Infektionsgeschehen<br />
Aulus Cornelius Celsus<br />
beschrieb schon im<br />
ersten Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
n. Ch. die Anzeichen der<br />
W<strong>und</strong>infektion<br />
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<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
• Rubor (Rötung)<br />
• Tumor (Schwellung)<br />
• Calor (Überwärmung)<br />
• Dolor (Schmerz)<br />
Das Infektionsgeschehen<br />
Allgemeine Symptome:<br />
• Fieber<br />
• Leukozytose<br />
• Schwellung der regionären Lymphknoten<br />
Gerhard Ninow, KH Waldfriede/Berlin
<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Je früher die Diagnose<br />
einer Infektion gestellt<br />
wird, um so besser ist<br />
natürlich die Aussicht,<br />
sie rechtzeitig in den<br />
Griff zu bekommen.<br />
Das Infektionsgeschehen<br />
Gerhard Ninow, KH Waldfriede/Berlin
<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Das Infektionsgeschehen<br />
Das Infektionsgeschehen ist ein komplexer, von<br />
vielen Faktoren beeinflußter Vorgang.<br />
• Zustand der W<strong>und</strong>e<br />
• Alter der W<strong>und</strong>e<br />
• Entstehung der W<strong>und</strong>e<br />
• allgemeine Immunstatus<br />
Gerhard Ninow, KH Waldfriede/Berlin
<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Pathogenität<br />
• Erreger können Viren, Pilze <strong>und</strong> Bakterien sein.<br />
• Bis heute sind etwa 1600 verschiedene Bakterien klassifiziert.<br />
Hartmann W<strong>und</strong>Forum 4/2000<br />
Gerhard Ninow, KH Waldfriede/Berlin
<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Pathogenität<br />
Erreger von W<strong>und</strong>infektionen können bereits<br />
hochpathogen sein, wenn sie in die W<strong>und</strong>e<br />
eindringen.<br />
Dem Organismus verbleibt keine<br />
Zeit zur Aktivierung<br />
der Körpereigenen<br />
Abwehrmechanismen.<br />
Clostridium tetani<br />
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<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Pathogenität<br />
Häufig anzutreffende Mikroorganismen in chronischen <strong>W<strong>und</strong>en</strong><br />
Oberflächenbakterien<br />
aerob<br />
Gewebebakterien<br />
anaerob<br />
Hefen<br />
Resistente Bakterien<br />
MRSA<br />
Acinetobacter<br />
E.cloacae, E.faecalis, E.faecium, E.coli,<br />
hämolytische A-Streptokokken, P.mirabilis,<br />
P.vulgaris, P.aeruginosa, S.aureus, etc.<br />
B.fragilis<br />
C.perfringens<br />
C.albicans<br />
MRSA: Methicillin-resistenter S.aureus<br />
VRE: Vancomycin-resistente Enterococcen<br />
VRE<br />
Gerhard Ninow, KH Waldfriede/Berlin
<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Pathogenität<br />
„Auf Krankenhausw<strong>und</strong>en hängt die<br />
Art der Keime nicht von der Art der<br />
W<strong>und</strong>e ab. Die Keimbesiedelung wird<br />
vielmehr maßgeblich durch das<br />
„Erregerspektrum“ des jeweiligen<br />
Krankenhauses bestimmt“.<br />
Prof. Dr. Niedner<br />
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<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Virulenz<br />
Die Virulenz ist eine erworbene,<br />
veränderbare Eigenschaft, sodass sich<br />
avirulente bzw. . nur wenig virulente<br />
Escherichia coli<br />
Bakterien unter dem Druck von<br />
Umwelteinflüssen rasch genetisch verändern<br />
<strong>und</strong> äußerst virulent werden können.<br />
Gerhard Ninow, KH Waldfriede/Berlin
<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Kontamination:<br />
• Bakterien die sich nicht vermehren<br />
Kolonisation:<br />
• Bakterien die sich vermehren aber keine<br />
Wirtsreaktion auslösen<br />
Infektion:<br />
• in der Probeexzision sind<br />
mehr als 10 6 Keime/g Gewebe<br />
Gerhard Ninow, KH Waldfriede/Berlin
<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Die Teilungsgeschwindigkeit (Generationszeit) liegt bei günstigem<br />
Milieu <strong>und</strong> optimalen Temperaturen für viele Bakterien bei etwa<br />
20-30 Minuten. Theoretisch werden so bei einer Generationszeit<br />
von 20 Minuten aus einer einzigen Bakterie nach ......<br />
4 St<strong>und</strong>en<br />
4.096 Keime<br />
8 St<strong>und</strong>en<br />
16.777.216 Keime<br />
10 St<strong>und</strong>en<br />
1.073.741.824 Keime<br />
Gerhard Ninow, KH Waldfriede/Berlin<br />
Hartmann W<strong>und</strong>Forum 4/2000
<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
W<strong>und</strong>zustand <strong>und</strong> Infektionsanfälligkeit<br />
Frische <strong>W<strong>und</strong>en</strong> sind in einem<br />
hohen Maße infektionsgefährdet<br />
<strong>W<strong>und</strong>en</strong> mit gut vaskularisiertem<br />
Granulationsgewebe können<br />
Erregern einen erheblichen<br />
Widerstand entgegensetzen<br />
Gerhard Ninow, KH Waldfriede/Berlin
<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
W<strong>und</strong>zustand <strong>und</strong> Infektionsanfälligkeit<br />
Der für die lokale Abwehr benötigte Sauerstoff kann nur<br />
über eine gut funktionierende Durchblutung ins<br />
W<strong>und</strong>gebiet gebracht werden.<br />
Ursachen der Mangeldurchblutung z.B.:<br />
• Schockzustände<br />
• Dehydration<br />
• Hämatome<br />
• nekrotisches Gewebe<br />
Gerhard Ninow, KH Waldfriede/Berlin
<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
W<strong>und</strong>zustand <strong>und</strong> Infektionsanfälligkeit<br />
Gerhard Ninow, KH Waldfriede/Berlin
<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
W<strong>und</strong>zustand <strong>und</strong> Infektionsanfälligkeit<br />
p<br />
Gerhard Ninow, KH Waldfriede/Berlin
<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
W<strong>und</strong>zustand <strong>und</strong> Infektionsanfälligkeit<br />
Gerhard Ninow, KH Waldfriede/Berlin
<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
<strong>W<strong>und</strong>en</strong>tstehung <strong>und</strong> Infektionsanfälligkeit<br />
• Dauer der Operationsvorbereitung auf der Station<br />
• präoperatives Antibiotikaregime<br />
• präoperative Rasur<br />
• Hygienestatus<br />
• Operationstechniken<br />
• Dauer der Operation<br />
• W<strong>und</strong>rainagen <strong>und</strong> ihre postoperative Versorgung<br />
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<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
<strong>W<strong>und</strong>en</strong>tstehung <strong>und</strong> Infektionsanfälligkeit<br />
Pfählungsverletzung<br />
Stichverletzung<br />
Schußverletzung<br />
Bißverletzung<br />
Gerhard Ninow, KH Waldfriede/Berlin
<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Widerstandskraft des Wirtsorganismus<br />
Der Grad der Widerstandskraft hängt ab von:<br />
• körperlichen Verfassung<br />
• physischen u. psychischen Streß<br />
• Ernährung<br />
• Alkohol<br />
• Medikamente<br />
• Gr<strong>und</strong>erkrakungen<br />
• Alter, usw.<br />
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<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Arten der Infektion<br />
Pyogene (eiterbildende) ) Infektionen<br />
• Staphylokokken: : rahmiger gelblicher, geruchsloser Eiter<br />
• Streptokokken: : dünnflüssiger, gelbbrauner Eiter<br />
• Pseudomonas: blaugrünlicher,<br />
süßlichriechender Eiter<br />
• Escherichia coli: : bräunlicher,<br />
fäkulent riechender Eiter<br />
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<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Arten der Infektion<br />
Putride (faulig/jauchige) ) Infektionen<br />
Putride Infektionen sind häufig<br />
Mischinfektionen von<br />
Escherichia coli,<br />
Proteus vulgaris <strong>und</strong><br />
Strepptococcus putrides<br />
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<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
• Gasbrand<br />
• W<strong>und</strong>starrkrampf<br />
• Tollwut<br />
• Erysipel<br />
Arten der Infektion<br />
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<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Behandlung der W<strong>und</strong>infektion<br />
„Die Behandlung konzentriert sich auf eine<br />
entscheidende Reduzierung der Keiminvasion, bzw.<br />
auf das vollständige Abtöten der eingedrungenen<br />
Bakterien“.<br />
Prof. Dr<br />
Prof. Dr. Niedner<br />
Gerhard Ninow, KH Waldfriede/Berlin
<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Behandlung der W<strong>und</strong>infektion<br />
Gerhard Ninow, KH Waldfriede/Berlin
<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Behandlung der W<strong>und</strong>infektion<br />
Gerhard Ninow, KH Waldfriede/Berlin
<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Behandlung der W<strong>und</strong>infektion<br />
Topische Anwendung von Antibiotika:<br />
• können die Tiefe des Gewebs nicht erreichen<br />
• Gefahr der Resistenzbildung<br />
• eine gleichmäßige Wirkstoffkonzentration<br />
• Gefahr von Kontaktallergien<br />
• Beeinträchtigung der Proliferation<br />
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<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Antiseptika:<br />
Behandlung der W<strong>und</strong>infektion<br />
Die Zielsetzung der prophylaktischen/therapeutischen<br />
Antiseptik ist das abtöten, bzw. inaktivieren von<br />
Mikroorganismen mit Hilfe lokal wirkender<br />
chemischer Substanzen, oder ihre Vermehrung zu<br />
hemmen.<br />
Antiseptika wirken relativ unabhänig von der<br />
Stoffwechselleistung oder Zellteilungsaktivität.<br />
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<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Behandlung der W<strong>und</strong>infektion<br />
Gr<strong>und</strong>anforderung an ein Antiseptikum:<br />
• sichere keimtötende, bzw. inaktivierende Wirksamkeit<br />
• keine Eiweißfehler<br />
• schneller Wirkungseintritt<br />
• keine mikrobielle Resistenzentwicklung oder<br />
Wirkungslücken<br />
• keine Schmerzen verursachend<br />
• bestmögliche Zell- <strong>und</strong> Gewebeverträglichkeit,<br />
toxologisch unbedenklich<br />
• einfache Anwendung <strong>und</strong> Aufbewahrung<br />
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<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Behandlung der W<strong>und</strong>infektion<br />
Geeignete Wirkstoffe zur W<strong>und</strong>antiseptik:<br />
PVP - Jod<br />
• keine Wirkungslücken vorhanden<br />
• Jodophore sind Gewebsverträglich<br />
• Wirkungseintritt nach ca. . 30 sek.<br />
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<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Behandlung der W<strong>und</strong>infektion<br />
Geeignete Wirkstoffe zur W<strong>und</strong>antiseptik:<br />
PVP - Jod<br />
Anwendungsgebiete (Auszüge):<br />
• Desinfektion der Haut<br />
• zeitlich begrenzten antiseptische W<strong>und</strong>behandlung<br />
Kontraindikationen (Auszüge):<br />
• Hyperthyreose<br />
• Überempfindlichkeit gegen Jod<br />
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<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Behandlung der W<strong>und</strong>infektion<br />
Geeignete Wirkstoffe zur W<strong>und</strong>antiseptik:<br />
Octenidindihydrochlorid<br />
• mikrobiozide Wirkung gegen<br />
grampositive <strong>und</strong> gramnegative<br />
Bakterien<br />
• bei Anwendung auf <strong>W<strong>und</strong>en</strong><br />
keine Resorption<br />
nachweisbar, keine Nebenwirkungen<br />
Gerhard Ninow, KH Waldfriede/Berlin
<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Behandlung der W<strong>und</strong>infektion<br />
Geeignete Wirkstoffe zur W<strong>und</strong>antiseptik:<br />
Octenidindihydrochlorid<br />
Anwendungsgebiete (Auszüge):<br />
• Unterstützung der antiseptischen W<strong>und</strong>behandlung<br />
• zur wiederholten antiseptichen Behandlung der Haut<br />
Kontraindikationen (Auszüge):<br />
• Unverträglichkeit gegen die Wirkstoffe<br />
• Kombi mit Okklusivverband nur nach Herstellerempfehlung<br />
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<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Behandlung der W<strong>und</strong>infektion<br />
Geeignete Wirkstoffe zur W<strong>und</strong>antiseptik:<br />
Polihexanid<br />
• mikrobiozide Wirkung (nicht viruzid u. sporozid)<br />
• Wirkungseintritt innerhalb von 5-205<br />
min.<br />
• w<strong>und</strong>heilungsfördernd<br />
• kombinierbar mit Alginaten , Hydrofaser<br />
• Anwendung unter semiokklusiven oder okklusiven<br />
Verbänden möglich<br />
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<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Behandlung der W<strong>und</strong>infektion<br />
Geeignete Wirkstoffe zur W<strong>und</strong>antiseptik:<br />
Polihexanid<br />
Anwendungsgebiete (Auszüge):<br />
• zur Dekontamination von <strong>W<strong>und</strong>en</strong><br />
• zur offenen feuchten W<strong>und</strong>therapie<br />
Kontraindikationen (Auszüge):<br />
• Unverträglichkeit gegen die Inhaltsstoffe<br />
• Kombination mit Enzymen, , Ölen etc.<br />
Gerhard Ninow, KH Waldfriede/Berlin
<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Silber:<br />
Behandlung der W<strong>und</strong>infektion<br />
Silber wurde schon vor ca. . 3000 Jahren zur Trinkwasseraufbereitung<br />
benutzt.<br />
1617 beschreibt J. Woodall die erfolgreiche Behandlung von<br />
Beingeschwüren mit einer Lösung aus Silber u. Salpetersäure (1:3).<br />
Grawitz beschreibt Anfang des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts das sich das Wachstum<br />
von S.aureus<br />
erfolgreich durch eine Silbernitratlsg. . hemmen liess.<br />
Anfang des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts war der Einsatz von Silber <strong>und</strong><br />
Silberverbindungen bei akuten u. chronischen <strong>W<strong>und</strong>en</strong> medizinischer<br />
Standard.<br />
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<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Behandlung der W<strong>und</strong>infektion<br />
Antiseptische Wirkung von Silberionen:<br />
Das freigesetzte Kation Ag + ermöglicht die<br />
antiseptische Wirkung, indem es Bakterien durch<br />
direkte oder indirekte Reaktionen an der Zellwand<br />
oder-inhalt<br />
abtötet.<br />
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<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Behandlung der W<strong>und</strong>infektion<br />
Bildung von denaturierten<br />
Zellbestandteilen durch Bindung<br />
an Anionen <strong>und</strong> chemisch<br />
geb<strong>und</strong>enen Schwefel<br />
Beeinträchtigung der<br />
Zellteilung durch Bindung<br />
an die bakerielle DNA<br />
Beeinträchtigung von<br />
Zellmembranen <strong>und</strong><br />
ihren lokalen Rezeptoren<br />
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Beeinträchtigung des bakteriellen<br />
Elektronentransports
<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Behandlung der W<strong>und</strong>infektion<br />
Antiseptische Wirkung von Silberionen:<br />
• Reines Silber ist biologisch inaktiv, erst in wässriger<br />
Lösung werden aus den Sibersalzen Kationen<br />
freigesetzt.<br />
• Die antimikrobielle Wirksamkeit ergibt sich aus der<br />
jeweiligen Konzentration <strong>und</strong> Bioverfügbarkeit der<br />
jeweiligen Lösung.<br />
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<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Behandlung der W<strong>und</strong>infektion<br />
Vorteile antimikrobieller W<strong>und</strong>verbände<br />
Topische Anwendung - im Gegensatz zu systemisch<br />
verabreichten Substanzen ist das Antimikrobikum nur<br />
direkt in der W<strong>und</strong>e <strong>und</strong> im umgebenden Gewebe<br />
wirksam.<br />
Begrenzte Wirkstoffexposition - vermeidet<br />
Toxizitätserscheinungen <strong>und</strong> Gewebereaktionen.<br />
Praktisch - der antimikrobielle Wirkstoff ist bereits im<br />
W<strong>und</strong>verband enthalten; dies vereinfacht Pflegepersonal<br />
<strong>und</strong> Patienten die Behandlung.<br />
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<strong>Infizierte</strong> <strong>W<strong>und</strong>en</strong> <strong>–</strong> <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Grenzen</strong><br />
Behandlung der W<strong>und</strong>infektion<br />
Anforderungen an den optimalen antimikrobiellen W<strong>und</strong>verband:<br />
• Breitbandwirkung gegen pathogene W<strong>und</strong>keime, auch gegen<br />
MRSA<strong>und</strong> VRE.<br />
• Freisetzung von Silber in niedriger Konzentration <strong>und</strong><br />
gleichbleibender, w<strong>und</strong>regulierter Rate über die gesamte<br />
Verweildauer des W<strong>und</strong>verbands.<br />
• Absorption von überschüssigem W<strong>und</strong>sekret.<br />
• Problemlose Entfernung in einem Stück, kein Hinterlassen von<br />
Verbandsresten im W<strong>und</strong>bett.<br />
• Schonung des Patienten durch minimale Schmerzbelastung.<br />
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Ich danke für Ihre<br />
Aufmerksamkeit<br />
Gerhard Ninow, KH Waldfriede/Berlin