Truppenvermessungsdienst bei der Artillerie der Bundeswehr

Truppenvermessungsdienst bei der Artillerie der Bundeswehr
Bericht von Gerd Dreßen aus Idar-Oberstein
jetzt Oberstabsfeldwebel 9.4.2005
- 1980 bis 85 und nochmal von 1991 bis
1996 Zugführer eine Radartruppe der Artillerie-Einheiten
in xxx
- Der Vermessungs-Trupp bestand aus 2
Gruppen bestehend aus 1 Feldwebel, 1
Unteroffizier und 7-8 Mann
Arbeitsbasis war die Zentrale Dienstanweisung:
- ZDv 7/5 Truppenvermessungsdienst,
Vermessen mit Theodolit vom August 1968
oder später, herausgegeben vom Bundesminister
der Verteidigung, Führungsstab
der Streikräfte III/9 16. August 1968
- ZDv 7/8 Truppenvermessungsdienst- Astronomische
Richtungs- und Ortsbestimmung
mit Theodolit
- Formblatt DMG 631 Richtpunktkarte mit
Beispielblatt
Je Gruppe gab es als Vermessungsbesteck
einen
- Wild Sekunden-Theodolith Bauart T2-Bw,
Askania-Sekundentheodolit Bauart Tu oder
einen Zeiss-Minutentheodolit Bauart Th3
- Eine Ledermappe ‚Astronomische Richtungsbestimmung,
Zusatzausstattung
6675-12-308-6782, (Lieferant Gebr. Wichmann
KG Zeichengeräte Willich), Materialverantwortliche:
Materialamt des Heeres
Bad Neuenahr-Ahrweiler
Inhalt:
- Sternfinder, Astronomisches Jahrbuch
(jährlich neu vom MilGeoVersWeg),
Reduktionsmaßstab, Armbanduhr, Etui
Folgende Uhren waren Bestandteil der
Ledermappe:
- Heuer Chronograph Typ 1551 SGSZ,
sternzeitreguliert, Handaufzug, Vers.-Nr.
6645-12-148-2298, Lieferant Heuer-Leonidas
SA Biel/Schweiz
- Arctos Automatik Chronograph Vers.-Nr.
6645-12-194-8642 Lieferant Arctos Uhrenfabrik
Philipp Weber Pforzheim
- Tengler Automatik Chronograph Vers.-
Nr. 6645-12-194-8642 Lieferant Helmut
Tengler Niederzissen
- Gerd Dreßen berichtet, dass seine Vermessungsmappe
einen Automatik Chronographen
Orfina Porsche Design Vers.-Nr.
6645-12-182-1763 enthielt.
Die Uhren waren für diese Zwecke auf hohe
Ganggenauigkeit justiert und wurden nicht
in den Uhrenwerkstätten der Teilstreitkräfte
gewartet, sondern mussten an die Firma
Wichmann gegeben werden, die sie von
besonders zertifizierten Uhrmachern wie
Helmut Sinn und Helmut Tengler überholen
ließ.
Vor Ausführungs des Vermessungsauftrages
wurde die Uhr vom Füher der Vermessungsgruppe
mit dem Zeitzeichen verglichen.,
so dass Abweichungen, z. B. 3
Sekunden, berücksichtigt werden konnten.
Das in der Dienstanweisung ZDv 7/8 Truppenvermessung
mit Bild und Uhrenbuch beispielhaft
dargestellte Box-Chronometer Ulysse Nardin Nr.
128116 ist im Besitz des Autors.
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Armbanduhren für die Artillerie der Bundeswehr
Heuer ‚sternzeitreguliert‘
Die zweite Variante der Heuer-Militär-
Chronographen ist keine Fliegeruhr, sondern
eher ein Meßinstrument.
Dieser Chronograph wurde auf Sternzeit
reguliert und gehört zur Zusatzausstattung
‚Vermessung Theodolit‘ und diente der
Zeitbestimmung bei der astronomischen
Azimutbeobachtung. Bedingt dadurch, daß
die Erde sich nach der Stemzeit innerhalb
von 23 Stunden, 56 Minuten und 3,5 Sekunden
einmal um ihre eigene Achse dreht
und es zur Koordinantenbestimmung von
Orten auf der Erde mit Hilfe der Gestirne
der Sternzeit bedarf, wurde diese Uhr auf
Sternzeit einreguliert. Da diese Uhr dann
gegenüber der Normalzeit einen Vorgang
ausweist, wurde das Zifferblatt zusätzlich
mit dem Aufdruck ‚STERNZEIT REGU-
LIERT‘ versehen, um Verwechslungen vorzubeugen.
Darüber hinaus verfügen diese
Uhren über eine von der normalen Heuer
abweichende Versorgungs- Nummer:
6645 - 12 - 148 - 2298.
Das Werk entspricht dem der normalen
Heuer. Bei der normalen Heuer befindet
sich die Typenbezeichnung ‚1550 SG‘
auf dem Gehäuseradius zwischen den
unteren Bandanstößen unter der ‚6‘. Bei
der Sternzeit regulierten Heuer findet sich
dort die Typenbezeichnung ‚1551 SGSZ‘
(SZ steht für Stemzeit). Die Seriennummer
der Heuer-Uhren ist auf der gegenüberliegenden
Seite zwischen den Bandanstößen
angebracht.
Sternzeit-Chronographenon von Heuer-Leonidas
SA Biel für die astronomische Richtungsbestimmung:
- unten: Leonidas, Anf.-Nr. 6645-12-146-3774, Cal. Vx 222, Flyback. Diese erste gelieferte Sternzeituhr
war als solche äußerlich nicht erkennbar.
- oben: Heuer 1551 SGSZ, Vers.-Nr.: 6645-12-148-2298, Valjoux MN 230, H3- Leuchtfarbe, Einführung
1968. Diese neuere Ausführung war auf dem Zifferblatt markiert ‘Sternzeitreguliert’, um Verwirrungen
zu vermeiden.
Diese beiden nur auf den ersten Blick gleichen Uhren unterscheiden sich in vielen Details: Gehäuseform,
Drückerabstand, Aufzugswelle, so dass die Gehäuse nicht austauschbar sind.
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