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Presseartikel Frankfurter Allgemeine Zeitung - Kohlpharma

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kohlpharma - Im Holzau 8 - 66663 Merzig/Saarland<br />

<strong>Presseartikel</strong> <strong>Frankfurter</strong> <strong>Allgemeine</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Montag, 09. Oktober 2006<br />

'20 Jahre Tabletten kosten soviel wie ein Monat Heim'<br />

Mit Edwin Kohl, dem Eigentümer und Geschäftsführer von <strong>Kohlpharma</strong>, sprach Michael Roth.<br />

MERZIG, 10. September. <strong>Kohlpharma</strong> gehört zu den unbekannten Riesen. Dabei ist das<br />

saarländische Unternehmen der größte Arbitrageur der Pharmabranche. Es nutzt<br />

Preisunterschiede bei Arzneimitteln in der Europäischen Union. <strong>Kohlpharma</strong> kauft<br />

Medikamente, die hohe Margen bieten, beim Pharmagroßhandel in Spanien, Frankreich oder<br />

Italien ein und verkauft sie hierzulande teurer, aber noch unter den deutschen Preisen weiter.<br />

Die direkte Wertschöpfung besteht in der Umetikettierung der Medikamente und einer<br />

ausgeklügelten Logistik. Der Gründer und Chef Edwin Kohl hat dieses Geschäft bislang ohne<br />

große Publizität betrieben.<br />

Nun aber sucht Kohl die Öffentlichkeit geradezu, denn so unwichtig bis schädlich sie für die<br />

bisherigen Geschäfte war, so wichtig wird sie für sein neues Gesthäftsfeld. Kohl will<br />

verschiedene Tabletten idividuell für Patienten in einer Durchdrückpackung, einem<br />

sogenannten Blister, für jeden Wochentag und die Einnahmezeiten, morgens, mittags,<br />

abends und nachts, im industriellen Maßstab portionieren und verpacken. 'Wir haben ein<br />

immenses Wachstumspotential', sagt Kohl voraus.<br />

'Wir sprechen mit den, großen Krankenkassen über die Aufnahme unserer<br />

Tablettenblister in den Leistungskatalog.'<br />

Wie gehabt, schreibt der Arzt die Medikamente auf das Rezept, dabei kann er aus dem Kohl<br />

Angebot auswählen. Anschließend kommt noch die Dosiervorschrift dazu. Der Patient gibt<br />

das Rezept in der Apotheke ab, die auf Doppelverordnungen und Unverträglichkeiten<br />

kontrolliert. Nun gehen die Daten an Kohl nach Merzig, wo die einzelnen Medikamente in<br />

Wochenblister abgefüllt werden. Die Blister gehen wieder an die Apotheke, wo sie der Patient<br />

abholt, oder die Apotheke liefert aus. Die Apotheke rechnet wie gewohnt mit der<br />

Krankenkasse ab. Voraussetzung ist eine. Computervernetzung aller Beteiligten.<br />

In einem Jahr geht es los, sagt Kohl. 'Unsere Zielgruppe sind ältere und chro&not;nisch<br />

kranke M&euml;rfschen, die nicht im Al&not;tersheim, sondern in ihren eigenen vier Wänden<br />

leben und das auch noch länger tun wollen.' Bis 2050 verdreifache sich.&#39; Die Zahl der<br />

über 8Qjährigen, die Zahl der Diabetiker beispielsweise verdopple sich bereits bis 2010 auf<br />

10 MillIonen, mit ent&not;sprechenden Kostensteigerungen, rechnet Kohl vor. Gerade ältere<br />

und chronisch kranke Menschen erhielten von ihren Ärz&not;ten Verordnungen für<br />

Kontakt:<br />

Telefon: ++49 68 67 / 920-0<br />

Telefax: ++49 68 67 / 920-1018<br />

eMail: info@kohlpharma.com<br />

Bankverbindung:<br />

Sparkasse Merzig-Wadern<br />

Kto.-Nr.: 20693<br />

BLZ: 593 519 40<br />

UST.-Id.-Nr.: DE 137918176<br />

HRB 3210 Amtsgericht<br />

Saarbrücken Register Merzig<br />

Geschäftsführer:<br />

Dipl.-Oek. Edwin Kohl<br />

Dr. Dadja Altenburg-Kohl


kohlpharma - Im Holzau 8 - 66663 Merzig/Saarland<br />

verschiedene Medikamente, die zu verschiedenen Zeiten am Tag in<br />

unterschiedlichen Mengen eingenommen werden müssen.<br />

Doch es habe sich gezeigt, daß jeder zweite chronisch Kranke die Einnahme schon nach<br />

wenigen Wochen nicht mehr richtig einhalte, zitiert Kohl einschlägige Untersuchungen. Als<br />

Folgen falscher Einnahme nennt er Milliardenkost&eacute;n aufgrund von<br />

Folgebehandlungen und längeren Krankenhausaufenthalten. Hinzu kommen noch<br />

Millionenkosten für Medikamente, die auf dem Müll landen. Hier soll sein Blister mit der<br />

regelmäßigen und sicheren Medikamenteneinnahme Abhilfe schaffen. Statt einer Vielzahl<br />

von Arzneimittelpackungen erhalten die Patienten einen Blister für eine Woche.<br />

Für die patentierte Anlage zur industriellen Verblisterung hat Kohl 70 Millionen Euro<br />

investiert, weitere 30 Millionen Euro werden für den Bestand an Arzneimitteln fällig. Im ersten<br />

Jahr will er 600 000 chronisch Kranke erreichen, daraus errechnet sich für ihn ein Umsatz<br />

von rund 350 Millionen Euro. Und Kohl hat Großes vor. 'In zehn Jahren sollen es in Europa<br />

mehr als 10 Millionen Patienten sein, die Vereinigten Staaten kommen dann noch<br />

obendrauf.&rdquo; Das wären dann Umsatzvolumina jenseits der fünf Milliarden Euro. Als<br />

nächste Länder hat er Spanien und England auf der Liste.<br />

Nun ist es aber nicht so, das die Pharmawelt auf Kohl gewartet hätte. Die Pharmaindustrie,<br />

die dem Importeur Kohl naturgemäß wenig Symphatie entgegen bringt, moniert das<br />

eingeschränkte Angebot von 400 Arzneimitteln und die Kosten der Verblisterung. Kohl hält<br />

entgegen, für viele chronische Kranke reiche das mehr als aus. Bei den Wochenblistern<br />

verwendet Kohl übrigens keine Importware, sein bisheriges Kerngeschäft. Die Medikamente<br />

will er in großen gebinden beim Original- oder beim Generikahersteller einkaufen. Er erwartet<br />

hierbei keinen Wiederstand aus der Pharmaindustrie.<br />

Der Apothekerverband hat sich quergestellt, da das Sortieren Aufgabe der eigenen Klientel<br />

sei. Nur die Apothekerschaft könne die Versorgung mit dem kompletten Spektrum an<br />

Arzneimitteln sicherstellen &ndash; und nicht nur mit Tabletten. Beim eingeschränkten<br />

Angebot von Kohl, schließlich könne der Arzt nur aus der Blister-Liste verordnen, könne von<br />

einer Versorgung, die sich an den Bedürfnissen der Patienten orientiere, nicht die rede sein.<br />

Der kranke Mensch müsse sich den Erfordernissen einer Maschine anpassen, das könne<br />

nicht sein. Die avisierten Kostensenkungen seien Augenwischerei.<br />

Kohl wiederholt, daß das Sortiment von 400 Arzneimitteln für die gängigen chronischen<br />

Volkskrankheiten, und nur die hat er im Visier, mehr als ausreichend sei. Die Handhabung in<br />

der Abotheke sei, im Gegensatz zu seinem System, weder validiert noch protokolliert. Kohl<br />

ködert die Apotheken und spricht vom möglichen Zusatzgeschäft und Kundenbindung, wenn<br />

der Patient seinen Wochenblister abholt. Außerdem bekomme, der Apotheker auch etwas<br />

von der Marge ab.<br />

Kohl muß auch noch Ärzte und Krankenkassen überzeugen, denn die Ärzte müssen den<br />

Wochenblister verordnen und die Kassen diesen bezahlen. In dem Hausärzteverband hat er<br />

bereits einen Unterstützer gefunden. 'Wir sprechen mit den großen Krankenkassen über eine<br />

Aufnahme des Systems in den Leistungskatalog', berichtet Kohl, wird aber nicht konkreter.<br />

Doch er ist guter Dinge und legt eine Studie aus Dänemark auf den Tisch. Je Patient können<br />

Kontakt:<br />

Telefon: ++49 68 67 / 920-0<br />

Telefax: ++49 68 67 / 920-1018<br />

eMail: info@kohlpharma.com<br />

Bankverbindung:<br />

Sparkasse Merzig-Wadern<br />

Kto.-Nr.: 20693<br />

BLZ: 593 519 40<br />

UST.-Id.-Nr.: DE 137918176<br />

HRB 3210 Amtsgericht<br />

Saarbrücken Register Merzig<br />

Geschäftsführer:<br />

Dipl.-Oek. Edwin Kohl<br />

Dr. Dadja Altenburg-Kohl


kohlpharma - Im Holzau 8 - 66663 Merzig/Saarland<br />

jährlich 1.300 Euro eingespart werden, wenn Medikamente gezieler eingenommen<br />

werden. Auch in Schweden seien positive Erfahrungen gemacht worden. '20 Jahre<br />

Wochenblister kosten so viel wie ein Monat Altersheim', rechnet er, noch vor.<br />

Unterstützung hat er bereits bei Gesundheitsministerin Ulla Schmidt gefunden. Sie lobte den<br />

Wochenblister als 'Beitrag zu einer effizienten und gezielten Arzneimittelversorgung'. Sie sei<br />

sich sicher, daß sich die sichere Einnahme auf dieser Basis in Deutschland durchsetzen<br />

werde. Der Chefberater von Schmidt, Karl Lauterbach, begleitet einen Modellversuch zu<br />

Kohls Blisterprojekt wissenschaftlich.<br />

Kommt der Wochenblister, wird auch der Kohl Standort an der Saar profitieren. In Zukunft<br />

soll eine Vorstufe der Verblisterung für alle europäischen Märkte in Merzig stattfinden. 600<br />

neue Jobs kündigt Kohl an, zunächst. Die Wochenblister werden später in den jeweiligen<br />

Ländern hergestellt. Für zehn Millionen Patienten in ganz Europa bräuchte er 40 Anlagen,<br />

lautet seine Hochrechnung. Die will er übrigens ohne externe Hilfe oder gar Partner<br />

finanzieren Die Zahl der Jobs in Deutschland könnte noch steigen, 'wenn die<br />

Rahmenbedingungen stimmen', schränkt er ein. Kohl zeigt sich 'heilfroh über die neue<br />

Erbschaftsteuer', mahnt allerdings noch Änderungen bei Steuerbelastung und Regulierung<br />

an. Er engagiert sich bei der Stiftung Familienunternehmen.<br />

Nach dem Wochenblister hat Kohl schon die nächste Idee und wittert ebenfalls einen<br />

Millionenmarkt. Er nennt es 'Voice Navigator', das ist ein von ihm erfundenes MP3-Gerät, das<br />

den Patienten erinnert, Medikamente zu nehmen, beispielsweise 'die rote Tablette nach dem<br />

Frühstück, mit einem Glas Wasser'. Der Patient muß dann die Einnahme mit einem<br />

Knopfdruck quittieren. Das patentierte Gerät will er zusammen mit seinem Wochenblister<br />

verkaufen. Das ist für ihn alles andere als Bevormundung.<br />

Das Unternehmen:<br />

Der Import von Arzneimitteln war und ist für <strong>Kohlpharma</strong> wachsendes und einträgliches<br />

Geschäft. Kohl hat es im vergangenen Jahr auf einen Umsatz von 716 Millionen Euro und<br />

einen Marktanteil von 50 Prozent gebracht. Die Rendite dürfte dank der guten Kostenposition<br />

und dank mancher Lücke im Gesetzeswerk des Gesundheitswesens deutlich über den<br />

branchenüblichen drei Prozent liegen. Kohls Konkurrenz ist bekannter als das Unternehmen<br />

aus dem Saarland, wenn auch in anderen Bereichen. Ein Unternehmen des<br />

Brillenunternehmers Fielmann ist Nummer zwei der Pharmaimportbranche.<br />

Der Unternehmer:<br />

Edwin Kohl ist 1949 in Merzig an der Saar geboren. Nach dem Studium war er<br />

Produktmanager bei einem Gemeinschaftsunternehmen der Pharmaunternehmen Böhringer<br />

Ingelheim und der amerikanischen Abott. 1979 gründete er sein Unternehmen. Kohl ist ein<br />

großer Freund des ökologischen Bauens auch in der eigenen Firma. Außerhalb unterstützt er<br />

eine Vielzahl von Initiativen von Renaturierung von Kiesgruben bis Kunstausstellungen. Viele<br />

Vereine im Saarland wissen, wenn Sie zu Kohl kommen, bekommen sie etwas. Es macht<br />

Spaß, mit wenig Geld soviel zu bewirken, sagt Kohl.<br />

Kontakt:<br />

Telefon: ++49 68 67 / 920-0<br />

Telefax: ++49 68 67 / 920-1018<br />

eMail: info@kohlpharma.com<br />

Bankverbindung:<br />

Sparkasse Merzig-Wadern<br />

Kto.-Nr.: 20693<br />

BLZ: 593 519 40<br />

UST.-Id.-Nr.: DE 137918176<br />

HRB 3210 Amtsgericht<br />

Saarbrücken Register Merzig<br />

Geschäftsführer:<br />

Dipl.-Oek. Edwin Kohl<br />

Dr. Dadja Altenburg-Kohl


kohlpharma - Im Holzau 8 - 66663 Merzig/Saarland<br />

Kontakt:<br />

Telefon: ++49 68 67 / 920-0<br />

Telefax: ++49 68 67 / 920-1018<br />

eMail: info@kohlpharma.com<br />

Bankverbindung:<br />

Sparkasse Merzig-Wadern<br />

Kto.-Nr.: 20693<br />

BLZ: 593 519 40<br />

UST.-Id.-Nr.: DE 137918176<br />

HRB 3210 Amtsgericht<br />

Saarbrücken Register Merzig<br />

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Dipl.-Oek. Edwin Kohl<br />

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