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Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel - Kontinente

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WELT WEIT<br />

„Unser Zusammenleben verän<strong>der</strong>t sich“<br />

Ein außerordentliches Generalkapitel <strong>der</strong> <strong>Schwestern</strong> <strong>der</strong> <strong>heiligen</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong> <strong>Postel</strong> verabschiedete Anfang Januar die neue Lebensordnung.<br />

Damit geht ein fünfjähriger Beratungsprozess zu Ende. Schwester Aloisia sieht in <strong>der</strong> Verabschiedung aber zugleich auch einen neuen Aufbruch.<br />

„Wir wollen eine Lebensordnung, die nicht<br />

im Schrank verschwindet, son<strong>der</strong>n vor allem<br />

auch jungen, weltoffen und mo<strong>der</strong>n denkenden<br />

Menschen das Leben in einer<br />

Ordensgemeinschaft stimmig erklärt und<br />

eine Entscheidungshilfe sein kann“, sagt<br />

Schwester Aloisia Höing, Generaloberin <strong>der</strong><br />

<strong>Schwestern</strong> <strong>der</strong> <strong>heiligen</strong> <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong><br />

<strong>Postel</strong>. Vom 27. Dezember 2012 bis zum 9.<br />

Januar 2013 kamen 30 <strong>Schwestern</strong> aus sechs<br />

Län<strong>der</strong>n zu einem außerordentlichen Generalkapitel<br />

im Bergkloster Heiligenstadt zusammen,<br />

um das Dokument zu verabschieden.<br />

Vorausgegangen war ein fünfjähriger Beratungsprozess.<br />

Eine international zusammengesetzte<br />

Arbeitsgruppe hat ihre<br />

Ergebnisse zur weiteren Diskussion in die<br />

einzelnen Ordensprovinzen weitergegeben.<br />

„Dieser Prozess ist für uns alle ein Prozess<br />

<strong>der</strong> Erneuerung. “ Generaloberin Sr. Aloisia Höing<br />

Und die jeweiligen Rückmeldungen arbeitete<br />

die Arbeitsgruppe wie<strong>der</strong> mit ein. „Noch nie<br />

stand ein Entscheidungsprozess auf so<br />

breiten Füßen. Aber uns war wichtig, dass<br />

sich alle <strong>Schwestern</strong> aus Bolivien, Brasilien,<br />

Rumänien, Mosambik, den Nie<strong>der</strong>landen<br />

und Deutschland darin wie<strong>der</strong>finden“, sagt<br />

Schwester Aloisia.<br />

Die Gemeinschaft hat die Entwicklungen <strong>der</strong><br />

vergangenen Jahrzehnte mitgemacht. „Und<br />

so wie in je<strong>der</strong> Familie, so hat sich auch unser<br />

Zusammenleben verän<strong>der</strong>t“, erklärt die<br />

Generaloberin. Die Diskussionen zur Erstellung<br />

<strong>der</strong> neuen Lebensordnung, die auch<br />

über die Nutzung neuer Medien – in Anbetracht<br />

<strong>der</strong> verschiedenen Zeitzonen zu völlig<br />

unterschiedlichen Tageszeiten – lief, habe das<br />

schon gezeigt: „Wir nutzen Internettelefonie<br />

und Facebook. Der Tagesrhythmus ist heute<br />

viel flexibler. All das muss sich in einer neu<br />

gefassten Lebensordnung wi<strong>der</strong>spiegeln.“<br />

Generaloberin Schwester Aloisia Höing nimmt eine Anregung aus dem Plenum entgegen. Generalsekretärin<br />

Schwester Theresia Lehmeier bringt die Än<strong>der</strong>ung mit dem Beamer gleich an die Wand.<br />

Ebenso die verän<strong>der</strong>te Struktur <strong>der</strong> <strong>Schwestern</strong>konvente:<br />

Früher habe es große Konvente<br />

unter dem Dach ordenseigener Einrichtungen<br />

gegeben, in denen dann auch alle <strong>Schwestern</strong><br />

arbeiteten. Heute gebe es viele kleine Konvente,<br />

<strong>der</strong>en Mitglie<strong>der</strong> ganz unterschiedlichen<br />

Berufen nachgingen. Die Zahl <strong>der</strong> ordenseigenen<br />

Einrichtungen ist zwar gestiegen<br />

– aber sie werden vor allem von<br />

weltlichen Mitarbeitern getragen.<br />

Gehorsam bedeutet Verantwortung<br />

Außerdem sei es an <strong>der</strong> Zeit gewesen, die<br />

Gelübde zeitgemäß zu erklären: So werde <strong>der</strong><br />

Gehorsam heute beispielsweise an<strong>der</strong>s<br />

definiert: „Gesellschaftlich wird darunter die<br />

Unterordnung und Abhängigkeit gegenüber<br />

einer Obrigkeit verstanden. Wir verstehen<br />

darunter, die Leitung <strong>der</strong> Gemeinschaft<br />

anzuerkennen, verantwortlich mit ihr zusammenzuarbeiten<br />

und in einem dialogischen<br />

Prozess Entscheidungen zu finden“, erläutert<br />

Schwester Aloisia.<br />

Beim Generalkapitel habe das wun<strong>der</strong>bar<br />

funktioniert. „Wir haben mit großem<br />

Engagement diskutiert und gelernt, die Eigenarten<br />

unserer verschiedenen Kulturen einzubringen<br />

und zu akzeptieren. Dieser Prozess<br />

ist für uns ein Prozess <strong>der</strong> Erneuerung.“<br />

Nun können die Ordensprovinzen aufbauend<br />

auf <strong>der</strong> Lebensordnung eigene Weisungen<br />

ergänzen, die dem jeweiligen Land Rechnung<br />

tragen. O<strong>der</strong> sie können die Berufungspastoral<br />

auf dieser Basis weiterentwickeln:<br />

zum Beispiel, welche Möglichkeiten Kandidatinnen<br />

und Postulantinnen eingeräumt<br />

werden, das Ordensleben kennenzulernen.<br />

Auch in <strong>der</strong> Europäischen Provinz gibt es<br />

dafür schon Ideen. Im Bergkloster Bestwig ist<br />

mit dem Kloster auf Zeit im Haus Horeb bereits<br />

ein Anfang gemacht. Hier können junge<br />

Frauen für einige Wochen in einem kleinen<br />

Konvent mitleben.<br />

262 Punkte<br />

umfasst die<br />

neue Lebensordnung.<br />

Das<br />

erfor<strong>der</strong>t viel<br />

Konzentration.<br />

IV • SCHWESTERN DER HL. MARIA MAGDALENA POSTEL • 2-2013

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