Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel - Kontinente
Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel - Kontinente
Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel - Kontinente
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wir über uns<br />
<strong>Schwestern</strong> <strong>der</strong> <strong>hl</strong>. <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong> <strong>Postel</strong><br />
Die Beilage Ihrer Ordensgemeinschaft im Missionsmagazin „kontinente“ | 5-2011<br />
Auch mit 79 Jahren kümmert sich<br />
Schwester Albertina <strong>Maria</strong> Madeiros<br />
Luciano am Stadtrand von Rio Pardo de<br />
Minas noch um die armen Familien.<br />
Schwester Klara <strong>Maria</strong> Breuer und<br />
Missionsreferent Winfried Meilwes haben<br />
sie im Frühjahr besucht.<br />
Siehe Bericht Seite II-V.<br />
S. II Unser Platz ist mitten im Volk<br />
Straßenpastoral ist in Brasilien fest etabliert<br />
S. V Für Noviziat in den Osten geflüchtet<br />
Ordensjubilarinnen berichten von ihrer Mission<br />
S. VI Zugvögel fliegen in die Welt<br />
Feierliche Aussendung <strong>der</strong> Missionare auf Zeit
BRASILIEN<br />
Für die Kin<strong>der</strong> am<br />
Stadtrand von Rio<br />
Pardo de Minas ist<br />
die 79-jährige<br />
Schwester<br />
Albertina <strong>Maria</strong><br />
Madeiros Luciano<br />
so etwas wie eine<br />
Großmutter.<br />
Gemeinsam mit Sr.<br />
<strong>Maria</strong> de Fátima<br />
Lourenco Soares<br />
kümmert sie sich<br />
hier um die armen<br />
Familien.<br />
„Unser Platz ist mitten im Volk“<br />
„Unser Platz ist mitten im Volk - und nicht hinter dem Altar“, erklärt Schwester <strong>Maria</strong> de Fátima Lourenco Soares den pastoralen Ansatz ihrer<br />
Arbeit im brasilianischen Rio Pardo de Minas. Gemeinsam mit drei weiteren <strong>Schwestern</strong> arbeitet und lebt sie am Rand <strong>der</strong> 30.000 Einwohner-<br />
Stadt. Dort, wo die arme Bevölkerung zu Hause ist, wo kaum jemand Arbeit hat, wo Strom und fließendes Wasser schon Luxus sind. Hier gibt<br />
es kaum Perspektiven. Und doch verkörpern die Ordensschwestern in dieser Umgebung Hoffnung.<br />
Gemeinsam haben Schwester Klara <strong>Maria</strong><br />
Breuer und Winfried Meilwes als Team <strong>der</strong><br />
Missionszentrale aus dem Bergkloster Bestwig<br />
im Mai verschiedene Standorte und<br />
Konvente <strong>der</strong> <strong>Schwestern</strong> <strong>der</strong> <strong>hl</strong>. <strong>Maria</strong><br />
<strong>Magdalena</strong> <strong>Postel</strong> in Brasilien besucht, um<br />
sich über Entwicklungen, Probleme und Ziele<br />
<strong>der</strong> dortigen Projekte zu informieren. „Es ist<br />
einfach wichtig, dass wir den Kontakt nicht<br />
nur über E-Mail und Telefon halten, son<strong>der</strong>n<br />
uns in bestimmten Abständen auch einen persönlichen<br />
Überblick verschaffen. An<strong>der</strong>s wäre<br />
unsere Vernetzungsarbeit von Deutsc<strong>hl</strong>and<br />
aus gar nicht zu leisten“, sagt Schwester Klara<br />
<strong>Maria</strong>.<br />
Nachdem sie und Winfried Meilwes im März<br />
in Bolivien waren, sc<strong>hl</strong>oss sich jetzt das 17-<br />
tägige Besuchsprogramm in Brasilien an. 4700<br />
Kilometer legten sie dabei zurück. „Und wir<br />
haben viel gelernt“, gibt Winfried Meilwes zu<br />
verstehen.<br />
Informationen aus erster Hand<br />
Davon profitieren alle, die sich für die Projekte<br />
von Deutsc<strong>hl</strong>and aus engagieren. So besuchte<br />
Winfried Meilwes beispielsweise im Mai die<br />
sechsten Klassen <strong>der</strong> Hauptschule Schmallenberg,<br />
um die Situation in Bolivien zu<br />
schil<strong>der</strong>n. Was prompt dazu führte, dass<br />
Lehrer und Schüler daraus ein Schulprojekt<br />
machen. Und <strong>der</strong> Seniorinnengruppe aus St.<br />
Andreas in Bestwig-Velmede konnte Schwester<br />
Klara <strong>Maria</strong> aktuell berichten, wie <strong>der</strong> Erlös<br />
ihres wöchentlichen Spielnachmittages Senioren<br />
und Seniorinnen in São Paulo zugute<br />
kommt.<br />
„Aber unsere Aufgabe besteht längst nicht<br />
nur darin, hier von Missständen zu<br />
erzä<strong>hl</strong>en und für Spenden zu werben.<br />
Ebenso können wir von <strong>der</strong> Arbeit und den<br />
pastoralen Ansätzen in Brasilien viel für<br />
uns in Deutsc<strong>hl</strong>and und Europa lernen“,<br />
betont Winfried Meilwes. Wie von Schwester<br />
<strong>Maria</strong> de Fátima, die sich mit Schwester<br />
Klara <strong>Maria</strong> und ihm gemeinsam unter die<br />
Menschen am Stadtrand von Rio Pardo de<br />
Minas mischte. Hier arbeiten die <strong>Schwestern</strong><br />
nicht, wie an an<strong>der</strong>en Standorten, in<br />
einer Einrichtung. Ihr Ansatz besteht<br />
vielmehr darin, ihren Platz unter den<br />
Menschen zu sehen.<br />
„In Rio Pardo de Minas spielen Kin<strong>der</strong> im<br />
Dreck, während ihre Väter stark alkoholisiert<br />
auf <strong>der</strong> Straße sitzen“, beschreibt<br />
II • SCHWESTERN DER HL. MARIA MAGDALENA POSTEL • 5-2011
BRASILIEN<br />
Schwester Klara <strong>Maria</strong> ihre Eindrücke. Hier<br />
müsse man im Sinne einer „aufsuchenden<br />
Pastoral“ auf die Menschen zugehen und sie<br />
ansprechen. „Das ist auch <strong>der</strong> Grund, weshalb<br />
die <strong>Schwestern</strong> am Stadtrand ihren Platz auf<br />
<strong>der</strong> Straße sehen – und nicht hinter dem<br />
Altar“, so Winfried Meilwes. In Brasilien ist<br />
diese Straßenpastoral nicht nur für Ordenskonvente,<br />
son<strong>der</strong>n auch für viele Basisgemeinden<br />
längst Alltag.<br />
‹‹<br />
Wie groß die Wertschätzung für die<br />
Ordensschwestern in Rio Pardo de Minas ist,<br />
konnten Schwester Klara <strong>Maria</strong> und Winfried<br />
Meilwes bei einem lebendigen Gottesdienst in<br />
<strong>der</strong> Pfarrkirche erleben. Und beim Besuch<br />
einer Kapellengemeinde wurden sie sogar mit<br />
Böllerschüssen begrüßt, erzä<strong>hl</strong>t Schwester<br />
Klara <strong>Maria</strong>. „Für diese Menschen war es eine<br />
Ehre, dass wir da waren. Dass ihnen überhaupt<br />
jemand aus einem an<strong>der</strong>en Land Aufmerksamkeit<br />
schenkt“, zeigt sich Winfried<br />
Meilwes noch immer berührt.<br />
Imponiert hat ihnen die Arbeit <strong>der</strong> <strong>Schwestern</strong><br />
und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
aber auch an<strong>der</strong>swo. Etwa in Pomerode in<br />
Südbrasilien. Dort unterhält die Ordensgemeinschaft<br />
eine Schule mit 251 Kin<strong>der</strong>n im<br />
Alter von sechs bis zehn Jahren, in dem <strong>der</strong><br />
Unterricht fächerübergreifend und projektbezogen<br />
vernetzt wird. Die Einrichtung nimmt<br />
gemeinsam mit sechs an<strong>der</strong>en Schulen <strong>der</strong><br />
Region an einem entsprechenden Pilotprojekt<br />
teil. Innerhalb <strong>der</strong> nächsten Jahre wollen die<br />
<strong>Schwestern</strong> den Schulbetrieb bis zur Klasse 9<br />
erweitern.<br />
„Als wir da waren, setzte sich eine Schülergruppe<br />
gerade mit Elefanten auseinan<strong>der</strong>“,<br />
berichtet Winfried Meilwes. Dabei hätten die<br />
Kin<strong>der</strong> zunächst ihre Eltern und Familien zu<br />
„Wir können viel von <strong>der</strong> Arbeit und den pastoralen<br />
Ansätzen für uns in Deutsc<strong>hl</strong>and und Europa lernen.”<br />
Winfried Meilwes, Missionsreferent<br />
den Tieren befragt und im Biologie-Unterricht<br />
eine Menge Wissen zusammengetragen:<br />
„Dann schrieben sie einen Aufsatz darüber.<br />
Und im Mathematikunterricht rechneten sie<br />
aus, wieviel ein Elefant wo<strong>hl</strong> frisst.“<br />
Von diesem Ansatz sei nicht nur Schwester<br />
Aurora Tenfen als Schulleiterin überzeugt.<br />
„Auch die Elternvertreter kamen zu unserem<br />
Gesprächstermin dazu und berichteten ganz<br />
begeistert von `ihrer` Schule“, so Winfried<br />
Meilwes. Dabei ist die Arbeit zwischen Eltern<br />
und Lehrkräften optimal aufgeteilt: „So<br />
helfen die Eltern beispielsweise ganz praktisch<br />
bei <strong>der</strong> Renovierung <strong>der</strong> Toiletten – o<strong>der</strong><br />
sie verhandeln mit Unternehmen, dass die<br />
den Bau einer neuen Sporthalle mitfinanzieren.<br />
Die Lehrer konzentrieren sich ganz<br />
auf die pädagogische Arbeit und alles, was<br />
damit zusammenhängt.“<br />
„Soll ich Ihnen<br />
meine Schule zeigen?“,<br />
fragt <strong>der</strong><br />
Elternvertreter <strong>der</strong><br />
Schule in Pomerode<br />
die deutschen Besucher<br />
und begleitete<br />
sie mit Provinzoberin<br />
Sr. Alwine<br />
Langela (l.)<br />
und Direktorin Sr.<br />
Auroa Tenfen durch<br />
die Einrichtung.<br />
Die Schule in Manoel Ribas<br />
erlebt einen Boom<br />
In Manoel Ribas erlebt die Schule <strong>der</strong><br />
<strong>Schwestern</strong> <strong>der</strong> <strong>hl</strong>. <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong> <strong>Postel</strong> gerade<br />
einen Boom. Bis vor vier Jahren zä<strong>hl</strong>te die<br />
Grundschule mit integriertem Kin<strong>der</strong>garten<br />
140 Schülerinnen und Schüler. Heute sind es 256<br />
– und die Einrichtung gilt längst als beliebteste<br />
Schule <strong>der</strong> Stadt.<br />
Schachpartie in <strong>der</strong> Schule von Manoel Ribas<br />
Die Direktorin Schwester Roselha Vandresen<br />
hat in den letzten Jahren verstärkt am Profil <strong>der</strong><br />
Einrichtung gearbeitet und insbeson<strong>der</strong>e die<br />
Einbeziehung <strong>der</strong> Elternschaft in die Schulgemeinschaft<br />
ausgebaut. „In unseren Gesprächen<br />
mit <strong>der</strong> Direktorin und ihrem Team haben wir<br />
gespürt, wie viel Engagement und Innovationskraft<br />
in <strong>der</strong> Schule steckt. Die Schule ist mit ihren<br />
Themen und Angeboten sehr nah an <strong>der</strong><br />
Lebenswirklichkeit <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und wirkt durch<br />
die intensive Elternarbeit bis tief in die Familien<br />
hinein“, zeigt sich Missionsreferent Winfried<br />
Meilwes überzeugt vom pädagogischen<br />
Konzept <strong>der</strong> Einrichtung. Das wird immer wie<strong>der</strong><br />
geprüft und erweitert. So ist die Schule jetzt<br />
zum Beispiel auch für 26 Kin<strong>der</strong> im Alter von drei<br />
bis sieben Jahren ganztags geöffnet.<br />
Darüber hinaus ist <strong>der</strong> Konvent in Manuel Ribas<br />
mit seinen vier <strong>Schwestern</strong> in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>pastoral<br />
engagiert. Dieses in ganz Brasilien sogenannte<br />
Projekt „Pastoral da Crianca“ hat die<br />
ganzheitliche gesunde Entwicklung von Kleinkin<strong>der</strong>n<br />
im Blick und möchte die noch immer zu<br />
hohe Kin<strong>der</strong>sterblichkeit senken. Schwester<br />
Ivanilda Corrêa de Freitas, die die Kin<strong>der</strong>pastoral<br />
für die Pfarrei koordiniert, betreut mit ihren<br />
Mitschwestern 24 Familien mit 30 Kin<strong>der</strong>n.<br />
Auch hier werden viele ehrenamtliche Kräfte<br />
eingebunden, die die Ordensfrauen schulen und<br />
begleiten.<br />
5-2011 • SCHWESTERN DER HL. MARIA MAGDALENA POSTEL • III
BRASILIEN<br />
Als private Einrichtung müssen sich die<br />
Schulen sowo<strong>hl</strong> in Brasilien als auch in<br />
Bolivien weitgehend selbst finanzieren. „In<br />
Bolivien ist das aufgrund <strong>der</strong> politischen<br />
Situation problematisch, weil private Schulen<br />
eigentlich nicht gewollt sind. In Brasilien<br />
hingegen scheint das gut zu klappen“,<br />
beschreibt Winfried Meilwes die Situation.<br />
Das Gespräch mit den Elternvertretern, das<br />
Schwester Klara <strong>Maria</strong> und Winfried Meilwes<br />
miterlebt haben, beeindruckte durch seine<br />
klare Struktur: „Erst ging es nur um die<br />
Inhalte. Und dann um die Finanzen. Das<br />
Gespräch blieb immer sac<strong>hl</strong>ich. Und das<br />
gemeinsame Anliegen wird von allen getragen.“<br />
Ein Miteinan<strong>der</strong>, wie man es sich auch<br />
an deutschen Schulen kaum besser vorstellen<br />
könne.<br />
„Hierzulande gehen wir ebenfalls neue Wege,<br />
um Eltern für die gemeinsame Sache zu begeistern.<br />
Da die Ordensgemeinschaft als Träger<br />
immer mehr Mittel aufbringen muss, aber<br />
allein immer weniger aufbringen kann,“ weiß<br />
Winfried Meilwes. Ebenso suchten die Schulen<br />
<strong>der</strong> <strong>Schwestern</strong> <strong>der</strong> <strong>hl</strong>. <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong><br />
<strong>Postel</strong> nach neuen pädagogischen Möglichkeiten,<br />
das individuelle Lernen zu för<strong>der</strong>n<br />
und ein eigenes Schulprofil zu stärken. Eben,<br />
damit sich diese christlichen Schulen deutlich<br />
von an<strong>der</strong>en unterscheiden.<br />
Ein ähnlicher pädagogischer Ansatz wie in<br />
Pomerode werde beispielsweise mit dem projektorientierten<br />
Lernen während <strong>der</strong> achten<br />
Klassen am Engelsburg-Gymnasium in Kassel<br />
verfolgt. Auch diese Schule gehört den<br />
<strong>Schwestern</strong> <strong>der</strong> <strong>hl</strong>. <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong> <strong>Postel</strong>.<br />
Sorge um Alleinstehende<br />
Parallelen gibt es aber auch im Bereich <strong>der</strong><br />
Seniorenhilfe. So engagiert sich <strong>der</strong> Konvent<br />
in São Paulo beispielsweise in <strong>der</strong> Seniorenpastoral.<br />
Gerade in Brasilien sind alte<br />
Menschen mit viel zu kleinen Renten oft auf<br />
sich allein gestellt.<br />
In Sao Paulo konnte das Leitungsteam <strong>der</strong><br />
Missionszentrale an <strong>der</strong> Einweihung eines<br />
neuen Saals für die Seniorenpastoral teilnehmen.<br />
Der ist dank des großen Engagements<br />
<strong>der</strong> Placidagemeinschaft São Paulo<br />
entstanden und aus Mitteln <strong>der</strong> Ordensgemeinschaft<br />
mitfinanziert. Im Durchschnitt<br />
besuchen 45 Personen, überwiegend Frauen,<br />
Insgesamt legten Schwester Klara <strong>Maria</strong> Breuer (r.) und Winfried Meilwes in Brasilien<br />
4.700 Kilometer zurück. „Es war sehr anstrengend. Aber wir haben viel gesehen und<br />
erfahren“, sagt Schwester Klara <strong>Maria</strong>. Mit zum Programm gehörte natürlich auch ein<br />
Besuch in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte Sagrada Familia in Leme, die Schwester Celia Mendes<br />
Alwes (l.) im Frühjahr übernommen hat (siehe wir über uns 3-2011).<br />
täglich diesen Treff. Er wird von Ehrenamtlichen<br />
betrieben und von Schwester Bernarda<br />
Lima de Carvalho begleitet. „Dabei ist<br />
den engagierten Männern und Frauen beson<strong>der</strong>s<br />
wichtig, alte Menschen aus <strong>der</strong> Isolation<br />
zu holen und depressiven Menschen mit<br />
Freizeitangeboten neuen Lebensmut zu<br />
geben“, erklärt Winfried Meilwes.<br />
Teil eines großen Ganzen<br />
Er hofft, dass es gelingt, dass sich nicht nur<br />
die Ordensschwestern, son<strong>der</strong>n auch alle<br />
Mitarbeiter <strong>der</strong> Gemeinschaft in Südamerika<br />
und Europa als Teil eines großen Ganzen verstehen.<br />
Ein Netzwerk, das die Missionszentrale<br />
im Auftrag <strong>der</strong> Generalleitung weiter<br />
beleben soll: „Die Reisewege werden kürzer.<br />
Und per E-Mail, Telefon und Skype lassen sich<br />
die Kontakte viel besser halten als noch vor<br />
einigen Jahrzehnten.“<br />
Die Missionszentrale<br />
Einrichtungen, Gemeinden und Vereine,<br />
die sich über bestimmte Projekte <strong>der</strong><br />
<strong>Schwestern</strong> <strong>der</strong> <strong>hl</strong>. <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong><br />
<strong>Postel</strong> aus erster Hand informieren o<strong>der</strong><br />
sogar ein Projekt unterstützen wollen,<br />
dürfen sich gern an die Missionszentrale<br />
wenden. Schwester Klara <strong>Maria</strong> Breuer<br />
und Winfried Meilwes können bei Bedarf<br />
auch Kontakte in die verschiedenen Län<strong>der</strong><br />
und zu einzelnen <strong>Schwestern</strong> vermitteln.<br />
Das Team <strong>der</strong> Missionszentrale ist<br />
in Bestwig unter Tel. 02904 808-241 bzw.<br />
per E-Mail unter missionszentrale<br />
@smmp.de erreichbar. Nähere Informationen<br />
zu den Projekten, die einer beson<strong>der</strong>en<br />
Unterstützung bedürfen, sind auch<br />
unter www.helfen.smmp.de im Internet<br />
gebündelt dargestellt.<br />
IV • SCHWESTERN DER HL. MARIA MAGDALENA POSTEL • 5-2011
DEUTSCHL AND<br />
Für Ordenseintritt in den Osten geflüchtet<br />
„Ich weiß noch genau, wie wir im Dezember 1945 über die russischen Barrikaden in die Ostzone eingedrungen sind. Um im thüringischen<br />
Heiligenstadt in die Ordensgemeinschaft einzutreten“, erzä<strong>hl</strong>t Schwester <strong>Maria</strong> Gemma Büter. Heute verbringt die 88-Jährige ihren Lebensabend<br />
im Bergkloster Bestwig. Im Juni feierte sie hier gemeinsam mit über 30 an<strong>der</strong>en <strong>Schwestern</strong> ihr Ordensjubiläum.<br />
Schwester <strong>Maria</strong> Gemma war 40 Jahre und<br />
zehn Tage in <strong>der</strong> Missionsarbeit in Brasilien<br />
tätig, weiß sie ganz genau. Sie unterrichtete<br />
zunächst einige Jahre an einer Schule in<br />
Pomerode. Dann half sie ein Bildungshaus für<br />
Exerzitien und Fortbildungen zu bewirtschaften.<br />
„Was übrig blieb, konnten wir neu<br />
investieren. Der größte Erfolg war die<br />
Anschaffung eines Wasserfiltergerätes, um das<br />
uns viele beneidet haben“, sagt sie rückblickend.<br />
Sc<strong>hl</strong>ießlich kümmerte sie sich in São<br />
Paulo gemeinsam mit an<strong>der</strong>en Ordensschwestern<br />
im Zentrum für Fürsorge und<br />
Solidarität um alte und vereinsamte Menschen.<br />
80 bis 90 dieser einsamen Alten kamen<br />
täglich dorthin. „In Brasilien sind Alleinstehende<br />
oft sich selbst überlassen. Da reicht die<br />
Rente nicht zum Überleben. Entsprechend viel<br />
Dankbarkeit haben wir dort erfahren.“<br />
„Kirche muss auf Menschen zugehen“<br />
In Brasilien hat Schwester <strong>Maria</strong> Gemma eine<br />
Menge gelernt. Vor allem auch, wie sich Kirche<br />
von <strong>der</strong> Basis aus organisiert: „Dort geht die<br />
Kirche auf die Menschen zu. Das fe<strong>hl</strong>t in<br />
Deutsc<strong>hl</strong>and noch zu oft.“ So seien die brasilianischen<br />
Basisgemeinden längst nicht mehr<br />
so stark vom Priester abhängig. „Sie organisieren<br />
sich selbst. Da werden wir auch hinkommen,<br />
und zwar schon sehr bald“, ist<br />
Schwester <strong>Maria</strong> Gemma überzeugt. Und immer,<br />
wenn sie das Lied „Herr, erwecke deine<br />
Kirche“ singt, fragt sie sich: „Wann ist es hier<br />
endlich soweit?“<br />
Zusammen mit Schwester <strong>Maria</strong> Gemma<br />
„flüchtete“ vor über 65 Jahren Schwester Irene<br />
Pape aus dem Westen nach Heiligenstadt. Um<br />
drei Jahre später – 1948 – über Freital wie<strong>der</strong><br />
in den Westen zurückzukommen. Schwester<br />
Irene lebt heute ebenfalls im Bergkloster.<br />
Drei Ordensfrauen sind gar vor 75 Jahren<br />
eingekleidet worden. Und 18 <strong>Schwestern</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>hl</strong>. <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong> <strong>Postel</strong> feiern in diesem<br />
Jahr ihr 60-jähriges Jubiläum. Bei dem festlichen<br />
Empfang im Juni erklärte Generaloberin<br />
Schwester Aloisia Höing: „Sie blicken auf<br />
Epochen und Ereignisse zurück, die viele von<br />
uns nur aus Geschichtsbüchern kennen.“<br />
Ihr Dank galt auch den neun <strong>Schwestern</strong>, die<br />
ihr goldenes Jubiläum feiern sowie den drei<br />
Silberjubilarinnen. Zu denen gehört Schwester<br />
Johanna Hentrich, die heute am Walburgisgymnasium<br />
in Menden unterrichtet und im<br />
Bergkloster Bestwig mit Schwester Laetitia<br />
Müller das Angebot „Kloster auf Zeit“ leitet.<br />
Neues Angebot „Kloster auf Zeit“<br />
Dort haben junge Frauen die Gelegenheit, das<br />
Leben in <strong>der</strong> Gemeinschaft kennenzulernen<br />
und ihrer eigenen Berufung nachzuspüren:<br />
„Eintrittsjahrgänge wie vor 50 Jahren gibt es<br />
heute nicht mehr. Aber in den letzten Monaten<br />
waren fast durchgehend Interessentinnen bei<br />
uns, die das Kloster auf Zeit in Anspruch<br />
genommen haben. Das zeigt, dass Ordensleben<br />
immer noch eine Perspektive sein<br />
kann.“ Sie selbst empfindet ihre Zugehörigkeit<br />
zu <strong>der</strong> Gemeinschaft keineswegs als Einengung<br />
ihrer Freiheiten. „Im Gegenteil: Wahrscheinlich<br />
habe ich mich hier besser entfalten<br />
können, als ich es sonst getan hätte.“<br />
Immerhin: Zwei <strong>Schwestern</strong> <strong>der</strong> <strong>hl</strong>. <strong>Maria</strong><br />
<strong>Magdalena</strong> <strong>Postel</strong> haben kürzlich ihre Erste<br />
Profess abgelegt, eine weitere befindet sich im<br />
Noviziat. Das stimmt Schwester Johanna zuversichtlich,<br />
dass die Gemeinschaft – auch<br />
wenn sie kleiner wird – weiterlebt.<br />
Alle Jubilarinnen 2011<br />
Über 30<br />
<strong>Schwestern</strong><br />
feierten im<br />
Juni im Bergkloster<br />
Bestwig<br />
ihr persönliches<br />
Ordensjubiläum.<br />
75 Jahre Ordensleben: aus Heiligenstadt: Sr. Gertraude<br />
Brinkmöller; aus Bestwig: Sr. Irmenfrid Stieldorf<br />
und Sr. Winfrid Martinsc<strong>hl</strong>edde; aus Vleuten/ NL:<br />
Sr. <strong>Maria</strong> Venhorst;<br />
65 Jahre: aus Bestwig: Sr. Irene Pape und Sr. <strong>Maria</strong><br />
Gemma Büter;<br />
60 Jahre: aus Heiligenstadt: Sr. Alberta M. Jung, Sr.<br />
Gertrudis M. Lendeckel, Sr. <strong>Maria</strong> Asunta Wilbrand,<br />
Sr. <strong>Maria</strong> Pia Hinse und Sr. Paula Koch; aus Bestwig:<br />
Sr. <strong>Maria</strong> Angelina Beck, Sr. <strong>Maria</strong> Waltraud Goedecke,<br />
Sr. Petra M. Wagner, Sr. Rudolpha M. Lachmuth<br />
und Sr. Wiltrudis San<strong>der</strong>; aus Diestedde: Sr. Aloisi<br />
Sc<strong>hl</strong>autmann, Sr. Ancilla Placida Groß und Sr. <strong>Maria</strong><br />
Cleta Möcklinghoff; aus Gelsenk.-Resse: Sr. Anna<br />
Bernadette Ruhnke; aus Bottrop-Grafenwald: Sr. Edmunda<br />
Schnei<strong>der</strong>; aus Herten-Westerholt: Sr. <strong>Maria</strong><br />
Crescentia Boyer, aus Goch-Pfalzdorf: Sr. <strong>Maria</strong> Hermine<br />
Wolbers; aus Vleuten/NL: Sr. <strong>Maria</strong> Elisabeth<br />
Kosterman; aus Tarija/Bol.: Sr. <strong>Maria</strong> Plácida Garrón;<br />
50 Jahre: aus Bestwig: Sr. <strong>Maria</strong> Brigitta Westerkofort;<br />
aus Geseke: Sr. <strong>Maria</strong> Wensing; aus Herten: Sr.<br />
Adelheid M. Lünne; aus Nordkirchen: Sr. Philothea<br />
Böing; aus Vleuten/NL: Sr. Laetitia Kok; aus Cochabamba/Bol.:<br />
Sr. Cecilia <strong>Maria</strong> Gutiérrez und Sr.<br />
Cristina M. Salazar; aus Leme/Bras.: Sr. Anna Pereira;<br />
und aus Sao Paulo: Sr. Lúcia Hobold;<br />
25 Jahre: aus Bestwig: Sr. Johanna Hentrich, aus<br />
Berlin: Sr. Petra Stelzner; aus Rothenburg-Lispenhausen:<br />
Sr. Regina <strong>Maria</strong> Walter<br />
5-2011 • SCHWESTERN DER HL. MARIA MAGDALENA POSTEL • V
WELT WEIT<br />
Zugvögel fliegen in die Welt hinaus<br />
Wie Zugvögel wollen die 22 neuen Missionare auf Zeit in diesem Sommer nach Bolivien, Brasilien und Mosambik ausschwärmen. „Und nach<br />
einem Jahr mit vielen Erfahrungen wie<strong>der</strong> zurückkehren“, wie Anne Schmeing bei <strong>der</strong> Aussendungsfeier im Bergkloster Heiligenstadt stellvertretend<br />
für die Gruppe erklärte.<br />
Laura Pracht aus Medebach freut sich, in<br />
Mosambik die afrikanische Kultur ihrer beiden<br />
Adoptivgeschwister kennenzulernen.<br />
„Die haben Charaktereigenschaften, die ich<br />
dann vielleicht noch besser verstehe“, sagt<br />
die 18-jährige Abiturientin. Und Veronika<br />
Thiel aus dem Eichsfeld in Thüringen hofft,<br />
dass sie in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte Sagrada<br />
Familia in Leme erfährt, „wie Erziehung<br />
und Bildung in einem an<strong>der</strong>en Land funktionieren.“<br />
Am Bergkin<strong>der</strong>garten in Heiligenstadt<br />
hat sie bereits eine Ausbildung zur<br />
Erzieherin gemacht. Jetzt gehört sie zu den<br />
22 Missionaren auf Zeit, die über die<br />
<strong>Schwestern</strong> <strong>der</strong> <strong>hl</strong>. <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong> <strong>Postel</strong><br />
für ein Jahr bzw. sechs Monate ins Ausland<br />
gehen.<br />
Unterschiedliche Motivation<br />
„Die Motivation <strong>der</strong> einzelnen MaZ ist sehr<br />
unterschiedlich. Aber es ist immer wie<strong>der</strong><br />
toll, dass sich junge Leute dazu bereiterklären<br />
und sich auf eine an<strong>der</strong>e Kultur einlassen<br />
wollen“, sagt Schwester Theresia Lehmeier.<br />
Die Generalsekretärin <strong>der</strong> <strong>Schwestern</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>hl</strong>. <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong> <strong>Postel</strong> hat die<br />
jungen Leute seit Dezember gemeinsam<br />
mit Birgit Bagaric und Nadine Iffland auf<br />
das Auslandsjahr vorbereitet.<br />
Bunte Luftballons<br />
flogen<br />
den MaZ zum<br />
Absc<strong>hl</strong>uss <strong>der</strong><br />
Aussendungsfeier<br />
schon<br />
einmal voraus.<br />
Als Zeichen <strong>der</strong> Verbundenheit überreicht Generaloberin Schwester Aloisia Höing den 22<br />
neuen MaZ das Aussendungszeichen: Eine Medaille mit dem Ordenslogo und dem Portrait<br />
<strong>der</strong> Grün<strong>der</strong>in, die selbst 25 Jahre lang auf Wan<strong>der</strong>schaft war.<br />
Konstantin Weckenbrock aus Rheine ist in<br />
diesem Jahr <strong>der</strong> einzige Mann. „Dadurch,<br />
dass es keine Wehrpflicht und somit auch<br />
keinen Zivildienst mehr gibt, hat das<br />
Interesse möglicherweise erst einmal nachgelassen.<br />
Denn bisher hatten sich Männer<br />
die MaZ-Zeit als sogenannten An<strong>der</strong>en<br />
Dienst im Ausland anerkennen lassen können“,<br />
so Schwester Theresia.<br />
Für Konstantin stand dieses Einsatzjahr indessen<br />
seit zwei Jahren fest: „Über einen<br />
Schüleraustausch war ich während des elften<br />
Jahrgangs für sechs Monate in Kolumbien.<br />
Da hat mich die lateinamerikanische<br />
Kultur fasziniert. Schon jetzt kann ich mir<br />
vorstellen, später im Ausland zu arbeiten.“<br />
Nach intensiver Vorbereitung, die neben<br />
dem Erlernen von Portugiesisch o<strong>der</strong><br />
Spanisch mehrere Wochenenden und ein<br />
letztes dreitägiges Treffen im Juni in<br />
Anspruch nahmen, hatten die Missionare<br />
auf Zeit ihre Aussendungsfeier in Heiligen-<br />
stadt selber vorbereitet. Der Rektor des<br />
Bergklosters, Pfarrer Bernd Kucklick, fand<br />
den Vergleich mit den Zugvögeln dabei<br />
sehr passend: „Sie müssen vieles zurücklassen,<br />
auch auf manche Annehmlichkeit<br />
und manchen Luxus verzichten. Das macht<br />
sie leichter. Dadurch können sie fliegen.“<br />
Interkulturelle Kompetenz<br />
13 MaZ werden in Bolivien tätig sein.<br />
Sieben gehen nach Brasilien, für das man<br />
nur eine halbjährige Aufenthaltsgenehmigung<br />
erhält, und zwei junge Frauen entschieden<br />
sich für Mosambik. „Da wollen<br />
wir mit anpacken und erfahren, wie es ist,<br />
wenn man hilft“, sagt Maren Remme. Aber<br />
sie weiß auch, dass sie dort selbst noch viel<br />
lernen muss. Birgit Bagaric vom MaZ-Team<br />
unterstreicht: „Das Erlernen interkultureller<br />
Kompetenzen ist auch <strong>der</strong> wesentliche Sinn<br />
dieses Jahres. Diese Erfahrung wird die<br />
MaZ ein Leben lang prägen.“<br />
VI • SCHWESTERN DER HL. MARIA MAGDALENA POSTEL • 5-2011
MOSAMBIK/ BOLIVIEN<br />
Endlich Strom in Metarica<br />
In <strong>der</strong> afrikanischen Nie<strong>der</strong>lassung bricht ein neues Zeitalter an.<br />
Auch diese Kin<strong>der</strong><br />
freuen sich über den<br />
Stromansc<strong>hl</strong>uss in<br />
Metarica. Sr. Leila (kl.<br />
Foto rechts) erstattete<br />
in Heiligenstadt über<br />
die aktuellen Entwicklungen<br />
in Mosambik<br />
Bericht.<br />
Metarica/Mosambik. In Metarica in Mosambik<br />
gingen im Frühjahr die Lichter an.<br />
„Endlich sind wir dort jetzt ans Stromnetz<br />
angesc<strong>hl</strong>ossen“, freut sich Schwester Leila<br />
de Souza e Silva. Das bedeutet: Endlich<br />
warm duschen, ohne vorher Wasser auf<br />
dem Holzfeuer heiß zu machen. Endlich<br />
gleichzeitig Brot backen und kochen können.<br />
Für Metarica bricht damit ein neues<br />
Zeitalter an.<br />
Schwester Leila koordiniert die Arbeit im<br />
Auftrag <strong>der</strong> Generalleitung in dem Ort, in<br />
dem die <strong>Schwestern</strong> <strong>der</strong> <strong>hl</strong>. <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong><br />
<strong>Postel</strong> seit zehn Jahren tätig sind. Hier<br />
haben sie unter an<strong>der</strong>em einen Kin<strong>der</strong>garten<br />
aufgebaut, den inzwischen 150 Kin<strong>der</strong><br />
besuchen. Sie haben eine Kirche und ein<br />
Wohnhaus für junge Mädchen aus dem<br />
Umland errichtet, die sonst an keinem<br />
Schulunterricht teilnehmen könnten.<br />
Zudem sind sie vielfältig in <strong>der</strong> Gemeindepastoral<br />
engagiert. „Und für das alles hatten<br />
wir bisher nur einen Generator, <strong>der</strong><br />
stundenweise eingeschaltet war. Da mussten<br />
wir immer aufpassen, dass nicht zu<br />
viele elektrische Geräte auf einmal laufen“,<br />
so Schwester Leila. Im Bergkloster<br />
Heiligenstadt erstattete sie den Verantwortlichen,<br />
die die missionarische Arbeit von<br />
Deutsc<strong>hl</strong>and aus koordinieren, ausführlich<br />
Bericht.<br />
In Cuamba entsteht ein neues Haus<br />
Die positive Nachricht passt zu <strong>der</strong> erfreulichen<br />
Situation in Metarica. Denn seit<br />
Ostern gibt es dort auch vier neue Prä-<br />
Postulantinnen. In dieser Phase bereiten<br />
sich die jugendlichen Mädchen, die in den<br />
afrikanischen Län<strong>der</strong>n schon als Erwachsene<br />
gelten, während <strong>der</strong> Schulzeit auf das<br />
eigentliche Postulat vor. Das Postulat ist die<br />
entscheidende Phase vor dem Ordenseintritt.<br />
„Insgesamt haben wir jetzt sechs Prä-<br />
Postulantinnen und drei Novizinnen“, freut<br />
sich Schwester Leila. Hinzu kämen zehn<br />
weitere Mädchen, die in dem neu errichteten<br />
Wohnhaus leben, zurzeit die Schule<br />
besuchen und ebenfalls über einen Weg in<br />
die Gemeinschaft nachdenken. Sie gelten<br />
als Aspirantinnen.<br />
Um dem großen Kreis interessierter und<br />
bereits eingetretener Frauen gerecht zu<br />
werden, hat die Gemeinschaft in <strong>der</strong><br />
Bezirksstadt Cuamba, 70 Kilometer von<br />
Metarica entfernt, für die Postulantinnen<br />
und Novizinnen 2006 ein Grundstück<br />
gekauft. Dort können sie weiterführende<br />
Schulen besuchen und Ausbildungen absolvieren.<br />
Das Haus, das auf dem Grundstück<br />
stand, war allerdings sehr marode.<br />
„Wir haben uns von Architekten beraten<br />
lassen und festgestellt, dass eine Renovierung<br />
nicht lohnt. Also wurde es abgerissen.<br />
Jetzt bauen wir neu“, erklärt Schwester<br />
Leila. So lange leben die <strong>Schwestern</strong> und<br />
Postulantinnen in einem kleinen Nebengebäude:<br />
„Das ist eine große Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />
Aber die Aussicht auf ein neues Haus<br />
macht uns viel Mut.“<br />
Wie<strong>der</strong> eine Novizin in Bolivien<br />
Cochabamba/Bolivien Sr. Jhudid<br />
Flores Choque (Foto l.) liebt<br />
die Natur und hilft deswegen<br />
gern im Garten des Provinzhauses<br />
im bolivianischen Cochabamba<br />
mit. Anfang Juli ist die<br />
22-jährige junge Frau in das<br />
Noviziat aufgenommen worden.<br />
Und in Leme/Brasilien legte am<br />
16. Juli Schwester <strong>Maria</strong> Aparecida<br />
Costa in ihrer Gemeinde<br />
im Stadtrandviertel Primavera<br />
ihre Ewige Profess ab. Die ausgebildete<br />
Sportlehrerin ist in <strong>der</strong><br />
Kin<strong>der</strong>tagesstätte La Sagrada<br />
Familia in Leme tätig.<br />
5-2011 • SCHWESTERN DER HL. MARIA MAGDALENA POSTEL • VII
NACHRICHTEN<br />
Neue psychologische Praxis in Leme<br />
Angebot soll beson<strong>der</strong>s ärmeren Familien offenstehen.<br />
Leme/Brasilien. Zum 1. Juli hat die 35-jährige<br />
Schwester Elecir Rosa im brasilianischen Leme<br />
eine kleine psychologische Praxis eröffnet. Sie<br />
liegt gegenüber dem Provinzhaus und richtet<br />
sich mit ihren Angeboten insbeson<strong>der</strong>e an<br />
ärmere, psychisch kranke Menschen in Leme<br />
und seinen Stadträn<strong>der</strong>n. Die Einrichtung steht<br />
sowo<strong>hl</strong> Kin<strong>der</strong>n, Jugendlichen als auch<br />
Erwachsenen offen. Und da die Praxis direkt<br />
neben <strong>der</strong> Creche (Kin<strong>der</strong>tagesstätte) <strong>der</strong><br />
<strong>Schwestern</strong> <strong>der</strong> <strong>hl</strong>. <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong> <strong>Postel</strong><br />
liegt, wird sie auch für die Kin<strong>der</strong> aus dieser<br />
Einrichtung wertvoll sein. „Meine Patienten sollen<br />
nach ihren finanziellen Möglichkeiten<br />
beza<strong>hl</strong>en. Es kommt uns nicht darauf an, hier<br />
viel zu verdienen“, erklärt Schwester Elecir.<br />
Schwester Klara <strong>Maria</strong> Breuer und Winfried<br />
Meilwes hatten die 35-Jährige während ihrer<br />
Brasilienreise (s. S. II–V) besucht.<br />
VIII • SCHWESTERN DER HL. MARIA MAGDALENA POSTEL • 5-2011<br />
Sr. Elecir Rosa leitet die Psychologische Praxis.<br />
Unterstützung zur Selbstständigkeit<br />
Bielefel<strong>der</strong> Handelsgesellschaft „Spiel und Spaß“ spendet 15.000 Euro.<br />
Bestwig/Bielefeld. Einen Scheck über<br />
15.000 Euro überreichte die Bielefel<strong>der</strong> Spielwaren-Handelsgesellschaft<br />
„Spiel und Spaß“<br />
jetzt für die missionarische Arbeit <strong>der</strong><br />
<strong>Schwestern</strong> <strong>der</strong> <strong>hl</strong>. <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong> <strong>Postel</strong>.<br />
Das Geld soll gezielt dazu dienen, junge<br />
Erwachsene in Bolivien auf dem Weg in die<br />
Selbstständigkeit zu unterstützen (s. Bericht<br />
wir über uns 4-2011).<br />
Missionsprokuratorin Sr. Klara <strong>Maria</strong> Breuer<br />
und ihre Vorgängerin Sr. Christa <strong>Maria</strong> Henninghaus<br />
nahmen die Spende vom Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> Bielefel<strong>der</strong> Spielwaren-Handelsgesellschaft,<br />
Martin Böckling, dankbar entgegen.<br />
Das Unternehmen unterstützt das Projekt<br />
bereits seit 2007.<br />
Die Summe setzt sich aus vielen Einzelbeträgen<br />
zusammen, die pro verkaufter Ware abgeführt<br />
werden. Das Projekt „Wege in die Selbstständigkeit“<br />
wird durch dieses Unternehmen sowie<br />
Projektpatenschaften und weitere Einzelspenden<br />
finanziert.<br />
Geschäftsführer Martin Böckling<br />
(3.v.r.) und <strong>der</strong> Führungsstab <strong>der</strong><br />
Spielwaren- und Handelsgesellschaft<br />
„Spiel und Spaß“ überreichten<br />
Sr. Klara <strong>Maria</strong> Breuer<br />
(vorne, 2.v.r.) und Sr. Christa<br />
<strong>Maria</strong> Henninghaus (vorne r.)<br />
einen Scheck über 15.000 Euro.<br />
Dabei waren auch SMMP-Stiftungsgeschäftsführer<br />
Christian<br />
U<strong>hl</strong> (l.) und Winfried Meilwes (r.).<br />
MELDUNG<br />
Frauenkirche und<br />
Bibelerzä<strong>hl</strong>nacht<br />
Bestwig. Der Diözesanverband<br />
Pa<strong>der</strong>born <strong>der</strong> Katholischen<br />
Frauengemeinschaft<br />
Deutsc<strong>hl</strong>ands (kfd) lädt an<br />
zwei Sonntagen im Herbst<br />
wie<strong>der</strong> zur „Frauenkirche“ ins<br />
Bergkloster Bestwig ein. Termine<br />
sind <strong>der</strong> 11. September<br />
und <strong>der</strong> 13. November, jeweils<br />
um 19 Uhr. Weitere Informationen<br />
unter www.kfdpa<strong>der</strong>born.de<br />
Am Freitag, 14. Oktober, endet<br />
die erste Ausbildung zum Bibelerzä<strong>hl</strong>er<br />
im Bergkloster<br />
mit einer großen Bibel-Erzä<strong>hl</strong>nacht<br />
von 20 bis 22 Uhr. Auch<br />
dazu sind alle Interessenten<br />
herzlich eingeladen. Informationen<br />
stehen auf <strong>der</strong> Homepage<br />
www.smmp.de.<br />
Impressum<br />
Magazin-Teil <strong>der</strong><br />
<strong>Schwestern</strong> <strong>der</strong> <strong>hl</strong>. <strong>Maria</strong><br />
<strong>Magdalena</strong> <strong>Postel</strong><br />
Redaktion:<br />
Sr. Klara <strong>Maria</strong> Breuer, Winfried<br />
Meilwes, Andreas Beer,<br />
verantw.: Dr. Ulrich Bock<br />
Anschrift:<br />
Bergkloster Bestwig,<br />
Bergkloster 1, 59909 Bestwig<br />
Tel.: 02904 808-0<br />
Fax: 02904 808-255<br />
Preis: 12,90 Euro pro Jahr<br />
Internet: www.smmp.de<br />
www.helfen.smmp.de<br />
Fotos: Die Rechte liegen, wenn nicht<br />
an<strong>der</strong>s angegeben, bei SMMP<br />
Bankverbindung:<br />
<strong>Schwestern</strong> <strong>der</strong> <strong>hl</strong>. <strong>Maria</strong> <strong>Magdalena</strong><br />
<strong>Postel</strong> e.V.<br />
DKM, Darlehenskasse Münster eG<br />
BLZ 400 602 65, Kontonr.: 322 800<br />
Litho und Druck:<br />
Limburger Vereinsdruckerei GmbH,<br />
Senefel<strong>der</strong> Straße 2, 65549 Limburg.<br />
Objekt 38