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Scheibenkleister

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<strong>Scheibenkleister</strong><br />

2014<br />

7<br />

Sporthallen oder anderen Veranstaltungsräumen<br />

stattfinden – die meisten Spiele der<br />

Bundesliga, die an diesem Wochenende<br />

startet, werden noch in Kneipen ausgetragen.<br />

EinmaldasperfekteSpiel<br />

Im Haus Achenbach hängen zwei Dartboards<br />

aus gepresstem Sisal an der Wand.<br />

Rice und seine Teamkollegen Volker Backes<br />

und Frank Kunze spielen „Big 6“. Dabei wirft<br />

ein Spieler vor, und der nächste muss das<br />

gleiche Feld treffen. „Bei uns zählt alles<br />

dazu. Auch die Null von der 20“, sagt Rice.<br />

Wer das vorgegebene Feld mit drei Versuchen<br />

nicht trifft, verliert ein Leben. Wem das<br />

sechs Mal passiert, der ist raus.<br />

Das Trainingsspiel ist eine gute Abwechslung<br />

zum eigentlichen Wettkampf-Spiel mit<br />

Namen „501“. Dabei müssen die Spieler im<br />

Duell Mann gegen Mann die Punktzahl von<br />

501 auf null herunterspielen. Im besten Fall<br />

benötigt man dazu neun Würfe. Das perfekte<br />

Spiel. Volker Backes ist ein solcher<br />

„Neundarter“ bereits gelungen.<br />

Er war der erste Deutsche, bei dem nach<br />

neun Pfeilen die null stand. „Das war am 7.<br />

November 1992 gegen Andrée Welge. Danach<br />

ging aber nichts mehr und ich habe<br />

das Spiel verloren“, sagt Backes. Trotzdem<br />

wird er das Datum niemals vergessen.<br />

Auch, weil er danach nie wieder ein perfektes<br />

Spiel geschafft hat.<br />

Die besondere Schwierigkeit beim 501<br />

liegt nicht allein darin, die Punkte einfach<br />

herunterzuspielen. Wer gewinnen will, muss<br />

mit dem letzten Pfeil in ein Doppelfeld treffen.<br />

Rices Favorit hierfür ist das Feld der<br />

Doppel-20. Bis zu 25 Serien mit jeweils drei<br />

Pfeilen wirft er im Training allein auf dieses<br />

Feld.<br />

„Manhatschoneinenweichen<br />

Arm“<br />

Damit er sein Lieblingsfinish spielen kann,<br />

muss Rice fit im Rechnen sein. Schon bei<br />

260 Punkten überlegt er sich, welche Felder<br />

er als nächstes anspielen muss, damit er<br />

am Ende bei 40 Punkten Rest herauskommt.<br />

Wobei überlegen das falsche Wort<br />

ist. Rice weiß, welche Felder er anspielen<br />

muss. „Das muss schnell passieren. Wer da<br />

lange rechnen muss, verliert das Spiel, weil<br />

er aus dem Rhythmus kommt“, sagt Rice.<br />

Der gebürtige Brite hat inzwischen so viel<br />

Erfahrung, dass er überhaupt nicht mehr<br />

nachdenken muss. Man kann ihm eine Zahl<br />

nennen, und er schießt die passende Serie<br />

heraus, um auf null zu kommen. Gleich mit<br />

Alternativen, falls ein Dart einmal nicht in<br />

dem Feld landet, in dem er eigentlich landen<br />

sollte. Dart-Laien raucht bei so vielen Möglichkeiten<br />

der Kopf. Für die Spieler ist das<br />

schnelle Umschalten auf eine neue Lösung<br />

aber unverzichtbar. Schließlich kann das<br />

spielentscheidend sein.

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