Extrudieren von weichen PVC-Folien (298.39 kB) - Krauss Maffei
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■<br />
EXTRUSION<br />
Anordnung der Co-Extrusionsanlage<br />
<strong>Folien</strong> für<br />
medizinische<br />
Anwendungen<br />
Weiterhin sind die mit diesem<br />
Verfahren erzielten Dickentoleranzen<br />
extrem niedrig,<br />
das heißt die notwendigen<br />
Aufmaße, um die geforderten<br />
Mindestfoliendicken zu erzielen,<br />
können minimiert werden,<br />
was sich direkt im Materialverbrauch<br />
niederschlägt.<br />
Darüber hinaus sind die erzielbaren<br />
Durchsätze sehr<br />
hoch. <strong>Folien</strong>breiten und<br />
-dicken können ebenfalls<br />
ohne Austausch <strong>von</strong> einzelnen<br />
Anlagenkomponenten variiert<br />
werden.<br />
Nachteilig am Kalandrierprozess<br />
sind jedoch die sehr<br />
hohen Investitionskosten sowie<br />
die geringe Flexibilität hinsichtlich<br />
anderer Materialien.<br />
Darüber hinaus handelt es sich<br />
um einen recht komplexen<br />
Prozess, der schwierig beherrschbar<br />
ist und einer genauen<br />
Einstellung der Einzelkomponenten<br />
bedarf.<br />
Demgegenüber bietet die<br />
Extrusionstechnik einige Vorteile.<br />
Die Investitionssumme<br />
für eine Flachfolienextrusionsanlage<br />
ist bei entsprechend<br />
geringeren Leistungen ca.30 bis<br />
40 % niedriger. Durch leichte<br />
maschinelle Modifikationen<br />
(Schneckenwechsel) ist es möglich,verschiedene<br />
Rohstoffe mit<br />
unterschiedlichem Schmelzverhalten<br />
zu verarbeiten. Die<br />
geringere Investitionssumme<br />
und die bessere Beherrschbarkeit<br />
des Extrusionsprozesses<br />
führten dazu, dass für die breite<br />
Masse an thermoplastischen<br />
Kunststoffen, die relativ problemlos<br />
sind, wesentlich mehr<br />
Flachfolien- als Kalandrieran-<br />
Bild 4. Chill-Roll-Einheit inklusive Relaxationsrollen<br />
Bild 2. Layout<br />
einer Anlage für<br />
dreischichtige<br />
weiche <strong>PVC</strong>-<br />
<strong>Folien</strong><br />
Bild 3. Dünnschnitte<br />
durch<br />
eine dreischichtige<br />
<strong>PVC</strong>-Folie<br />
lagen eingesetzt werden. Kritische<br />
Produkte wie beispielsweise<br />
<strong>Folien</strong> aus <strong>PVC</strong>-weich werden<br />
jedoch nach wie vor auf Kalanderanlagen<br />
verarbeitet, da,<br />
wie oben bereits erwähnt, die<br />
Qualitätsansprüche hinsichtlich<br />
Oberfläche, Optik und<br />
Dickenverteilung sehr hoch<br />
sind und mittels anderer Techniken<br />
nicht erreicht werden<br />
konnten.<br />
Um die oben genannten Vorteile<br />
der Extrusionstechnik<br />
dennoch für diesen anspruchsvollen<br />
Bereich nutzen<br />
zu können, wurde vor einigen<br />
Monaten erstmalig eine Extrusionsanlage<br />
realisiert und<br />
erfolgreich in Betrieb genommen,<br />
mit deren Hilfe <strong>PVC</strong>weich-<strong>Folien</strong><br />
für den Medizinsektor<br />
hergestellt werden<br />
können. Möglich wurde dies<br />
durch die konsequente Weiterentwicklung<br />
der einzelnen<br />
Anlagenkomponenten und<br />
die exakte Abstimmung der<br />
Aggregate aufeinander. Das<br />
Layout der Anlage zeigt<br />
Bild 2.<br />
Entsprechend Bild 2 werden<br />
bei dieser Anlage drei Einschneckenextruder<br />
mit einem<br />
Schneckendurchmesser <strong>von</strong><br />
125 mm zur Plastifizierung des<br />
Materials eingesetzt.Die Extruder<br />
sind mit speziellen<br />
Schnecken ausgerüstet, die auf<br />
dieses Produkt abgestimmt<br />
wurden. Insbesondere die hohen<br />
Ansprüche an die Schmelzehomogenität<br />
stellten eine<br />
große Herausforderung dar.Sie<br />
konnten nur durch den Einsatz<br />
völlig neu entwickelter Mischköpfe<br />
und durch zusätzlich in<br />
die Schmelzeleitungen einge-<br />
170 © Carl Hanser Verlag, München Kunststoffe 10/2003