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Der 17. Juni 1953 - Kulturamt Friedrichshain-Kreuzberg

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Freitag, 14. <strong>Juni</strong> 2013, 19:00 Uhr<br />

Diavortrag: 60 Jahre nach dem <strong>17.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>1953</strong><br />

An den Volksaufstand in der DDR, der am 16. <strong>Juni</strong> auf drei Baustellen<br />

in der damals nach J. W. Stalin benannten Frankfurter<br />

Allee begann und sich binnen 36 Stunden auf zahlreiche Städte<br />

und Industrieregionen der DDR ausweitete, erinnert das <strong>Friedrichshain</strong>-<strong>Kreuzberg</strong><br />

Museum mit einem Vortrag von Andrea<br />

Lefèvre. Dabei wird vor allem die <strong>Kreuzberg</strong>er Perspektive aus<br />

der Sicht des damaligen Bezirksbürgermeisters Willy Kressmann<br />

angesprochen. Zu sehen sind bisher kaum bekannte Fotografien<br />

von einer <strong>17.</strong> <strong>Juni</strong>-Demonstration auf dem Oranienplatz.<br />

Ort: FHXB-Museum, Adalbertstr. 95A, 10999 Berlin, Eintritt frei<br />

SPD-Solidaritätskundgebung auf dem Oranienplatz<br />

Landesarchiv Berlin, Sign.: 25 845<br />

Montag, <strong>17.</strong> <strong>Juni</strong> 2013, 17:30 Uhr<br />

Kranzniederlegung für die Opfer des Volksaufstandes<br />

am Gedenkstein am Rosengarten, Karl-Marx-Allee (U Weberwiese)<br />

Stilles Gedenken mit Dr. Franz Schulz, Bezirksbürgermeister und<br />

Kristine Jaaht, Vorsteherin der BVV <strong>Friedrichshain</strong>-<strong>Kreuzberg</strong><br />

18. <strong>Juni</strong> bis 14. Juli 2013<br />

Stalinallee - Schauplatz des <strong>17.</strong> <strong>Juni</strong><br />

Ein Kiosk voller Erinnerungen<br />

Eine Ausstellung in einem leerstehenden Kiosk an der Ecke<br />

Karl-Marx-Allee/Straße der Pariser Kommune zur Geschichte des<br />

Volksaufstandes am <strong>17.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>1953</strong>.<br />

Gerade an dieser Kreuzung liefen die protestierenden Bauarbeiter<br />

am 16. <strong>Juni</strong> entlang, um gegen die Normenerhöhung zu protestieren.<br />

Es waren die Bauarbeiter vom Krankenhaus <strong>Friedrichshain</strong><br />

und von der Baustelle am Block 40 (Auerdreieck, hinter dem Rosengarten),<br />

die eine Protestwelle anstießen, welche am nächsten<br />

Tag – am <strong>17.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>1953</strong> – sich zum Volksaufstand in der ganzen<br />

DDR verbreitete. Zeitzeugenberichte: Portraits in Wort und Bild<br />

informieren und erinnern an die Ereignisse in der Stalinallee.Eine<br />

Ausstellung von Ylva Queisser und Lidia Tirri in Kooperation mit<br />

der alten feuerwache/Kulturhaus <strong>Friedrichshain</strong>, unterstützt aus<br />

Mitteln der Kulturförderung <strong>Friedrichshain</strong>-<strong>Kreuzberg</strong>.<br />

Ausstellungseröffnung: Montag, <strong>17.</strong> <strong>Juni</strong> 2013, 18:00 Uhr<br />

Es sprechen: Dr. Franz Schulz, Bezirksbürgermeister<br />

Ylva Queisser und Lidia Tirri, Kuratorin und Fotografin<br />

Ort: Kiosk Karl-Marx-Allee/Straße der Pariser Kommune<br />

Öffnungszeiten: täglich 14–20 Uhr, Eintritt frei<br />

<strong>Der</strong> <strong>17.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>1953</strong><br />

60 Jahre danach<br />

Veranstaltungen in <strong>Friedrichshain</strong>-<strong>Kreuzberg</strong><br />

Freitag und Sonnabend, 14. und 15. <strong>Juni</strong> 2013, jeweils 11:00 Uhr<br />

Die Stalinallee und der <strong>17.</strong> <strong>Juni</strong>:<br />

Rundgang mit Dachbegehung<br />

Einst als Stalinallee für Arbeiter gebaut, heute als Karl-Marx-<br />

Allee von Kapitalisten saniert. Die Allee war das Aushängeschild<br />

einer neuen sozialistischen Gesellschaft: Arbeiter sollten in Palästen<br />

wohnen. Aber der Boulevard war nicht nur Ort der Paläste,<br />

sondern auch Ort der Proteste: Die Straße war einer der<br />

Hauptausgangsorte des Aufstands vom <strong>17.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>1953</strong>, der fast<br />

die gesamte DDR erfasste. Zahlreiche Tote und viele Verletzte<br />

waren die tragischsten Folgen. Auf Wunsch endet die Führung<br />

mit Blick von einer Dachterrasse (+ 3,- Euro).<br />

Treffpunkt: U Weberwiese (U5), Ausgang Straße der Pariser<br />

Kommune<br />

Dauer: 2 / 2,5 Stunden (ohne/mit Dachbegehung)<br />

Kosten: 9,50 / 8,- Euro (+ 3,- Euro Dachbegehung)<br />

Anmeldung erforderlich<br />

Olaf Riebe, Ansichtssachen: Stadtführungen in Berlin<br />

Tel./Fax: 0049-30-4299133 Mobil: 0049-170-5153072<br />

www.ansichtssachen-berlin.de<br />

Demonstranten an der Oberbaumbrücke<br />

Archiv der deutschen Sozialdemokratie<br />

Diese Programmübersicht entstand im Auftrag der BVV <strong>Friedrichshain</strong>-<br />

<strong>Kreuzberg</strong> und wurde zusammengestellt vom <strong>Friedrichshain</strong>-<strong>Kreuzberg</strong><br />

Museum: www.fhxb-museum.de, Tel. 030 50 58 52 33<br />

Landesarchiv Berlin, Sign.: 36 38 50<br />

Erinnerungslandschaft <strong>Friedrichshain</strong>


<strong>Der</strong> <strong>17.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>1953</strong><br />

60 Jahre danach<br />

Veranstaltungen in <strong>Friedrichshain</strong>-<strong>Kreuzberg</strong><br />

Am 16. <strong>Juni</strong> <strong>1953</strong> legten Bauarbeiter von Baustellen der Stalinallee<br />

und des Krankenhauses <strong>Friedrichshain</strong> die Arbeit nieder<br />

und verabredeten für den nächsten Tag einen Streik gegen die<br />

Erhöhung der Arbeitsnormen. Am frühen Morgen des <strong>17.</strong> <strong>Juni</strong><br />

<strong>1953</strong> fanden sich überraschend zweitausend Demonstranten auf<br />

dem Strausberger Platz ein. Sie formierten einen schnell anwachsenden<br />

Demonstrationszug, der über den Alexanderplatz<br />

in Richtung Haus der Ministerien an der Ecke Leipziger Straße/<br />

Wilhelmstraße (heute Bundesfinanzministerium) vorrückte. Unter<br />

ihnen befand sich Max Bruno Fettling (1907–1974), Bauarbeiter<br />

und Gewerkschaftsfunktionär auf der Krankenhausbaustelle im<br />

<strong>Friedrichshain</strong>. Er übergab Otto Grotewohl einen Brief, in dem es<br />

hieß: „Unsere Belegschaft ist der Meinung, daß die zehnprozentige<br />

Normenerhöhung für uns eine große Härte ist. Wir fordern,<br />

daß von dieser Normenerhöhung auf unserer Baustelle Abstand<br />

genommen wird.“ Fettling wurde am 18. <strong>Juni</strong> <strong>1953</strong> als „Streikführer“<br />

verhaftet und zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. 1957<br />

kam er auf Bewährung frei. Auf Initiative der Kulturausschussvorsitzenden<br />

Dorit Lorenz trägt der Platz hinter dem Krankenhaus<br />

<strong>Friedrichshain</strong> seit 2003 seinen Namen.<br />

Die <strong>Friedrichshain</strong>er Bauarbeiter bildeten an diesem Tag den Funken,<br />

der bald zum Flächenbrand wurde, 560 Städte und Gemeinden<br />

in der DDR erfasste und sich zu einer Volksbewegung für<br />

freie Wahlen und Demokratie entwickelte.<br />

Für den gleichen Abend organisierten West-Berliner eine Solidaritätskundgebung<br />

auf dem <strong>Kreuzberg</strong>er Oranienplatz, an der sich<br />

10.000 Menschen beteiligten. Die gewaltsame Niederschlagung<br />

des Aufstandes in der DDR durch sowjetische Truppen forderte<br />

mehr als 50 Tote und unzählige Verletzte. In das Krankenhaus<br />

Bethanien am Mariannenplatz wurden 12 Menschen mit Schussverletzungen<br />

eingeliefert, das Urban-Krankenhaus meldete 30<br />

Verletzte.<br />

Viele Gründe, gerade in unserem Bezirk 60 Jahre später an die<br />

Ereignisse des <strong>17.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>1953</strong> zu erinnern. <strong>Friedrichshain</strong>-<strong>Kreuzberg</strong>er<br />

Geschichtsinitiativen haben ein Programm zusammengestellt,<br />

das ich Ihnen in diesem Prospekt bekannt machen möchte.<br />

Ich bedanke mich herzlich bei allen Aktiven, die es geplant<br />

haben und durchführen und wünsche den Veranstaltungen einen<br />

guten Verlauf und viel Publikum.<br />

Monika Herrmann<br />

Bezirksstadträtin für Kultur und Bildung<br />

Demonstranten sammeln sich am Morgen des <strong>17.</strong> <strong>Juni</strong> am Strausberger<br />

Platz, Landesarchiv Berlin, Sign.: 25 872<br />

2. bis 30. <strong>Juni</strong> 2013, mittwochs und sonntags 21:00 Uhr<br />

Kalter Sommer – der <strong>17.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>1953</strong><br />

Vom 2. bis 30. <strong>Juni</strong> widmet sich der FILMRISZ jeden Mittwoch<br />

und Sonntag dem 60. Jahrestag des Volksaufstands in den Tagen<br />

um den <strong>17.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>1953</strong> mit einer thematischen Filmreihe. Dabei<br />

kommen nicht nur Berliner Ereignisse zur Sprache, sondern es<br />

werden auch unterschiedliche Sichtweisen an anderen Orten sowohl<br />

in ihrer damaligen Zeit als auch in der historischen Aufarbeitung<br />

vorgestellt. Geplant sind Diskussionen mit Zeitzeugen,<br />

Regisseuren und Experten. Auf der Homepage finden Sie den<br />

jeweils aktuellen Film: http://filmrisz.org/<br />

Ort: FILMRISZ, Rigaer Straße 103, 10247 Berlin.<br />

Die ersten Schüsse fallen an der Wilhelm-/Ecke Friedrichstraße,<br />

Demonstranten flüchten, Archiv der deutschen Sozialdemokratie<br />

11. bis 18. <strong>Juni</strong> 2013 am Frankfurter Tor, täglich 10:00–21:00<br />

ab 25. <strong>Juni</strong> 2013 im Jugend[widerstands]museum Galiläakirche<br />

<strong>Juni</strong>cube – Eine interaktive Audio- und Videoinstallation<br />

<strong>Der</strong> „<strong>Juni</strong>cube“ ist ein interaktives Audio- und Videofeature,<br />

das die Ereignisse des Volksaufstandes am <strong>17.</strong> <strong>Juni</strong> <strong>1953</strong> für<br />

eine jugendliche Zielgruppe an einem authentischen Ort des<br />

Widerstandes gegen das SED-Regime, der Karl-Marx-Allee<br />

(ehemals Stalinallee) in Berlin-<strong>Friedrichshain</strong>, erlebbar macht.<br />

Entgegen der konventionellen dokumentarischen Form der<br />

Darstellung von geschichtlichen Ereignissen in Wort, Ton und<br />

Bild ist es den Besuchern des „<strong>Juni</strong>cube“ möglich, selbst zu<br />

einem Teil des Gezeigten zu werden, indem sie intuitiv, durch<br />

ihre Bewegung in einem begrenzten virtuellen Raum, Einfluss<br />

auf den Verlauf der Handlung nehmen, der zwar eine Chronologie<br />

zu Grunde liegt, aber dennoch völlig verschiedene mediale<br />

Darstellungen aus beiden deutschen Staaten in Bezug<br />

auf Ursache und Wirkung und die Ereignisse an sich erlebbar<br />

macht.<br />

Untergebracht ist das Projekt in einem ca. 5m x 5m großen<br />

blickdichten Kubus mit drei Projektionsflächen im Inneren.<br />

Es verschmelzen Computerspielelemente, Audio- und Videotechnik<br />

und geschickte Programmierung mit Originalmaterial<br />

aus einer Zeit, die 60 Jahre zurück liegt. Das Projekt wird<br />

durch seine Darstellungsform und die besondere technische<br />

Ausstattung des interaktiven Demonstrationsobjektes den<br />

Rezeptionsbedürfnissen einer jungen Zielgruppe gerecht. Die<br />

Besucher werden quasi zu Protagonisten des Geschehens und<br />

werden somit zur Auseinandersetzung mit den damaligen Ereignissen<br />

angeregt. Sie können in dieser besonderen exemplarischen<br />

Lernsituation bereits bestehendes Wissen einordnen<br />

und neue Kontexte herstellen.<br />

Das Objekt wird ab dem 25. <strong>Juni</strong> im Jugend[widerstands]museum<br />

Galiläakirche dauerhaft installiert und kostenlos zugänglich<br />

sein. www.widerstandsmuseum.de

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