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Rundwanderweg durch den Lorenzer Wald, einen Teil des ...

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<strong>Rundwanderweg</strong> <strong>durch</strong> <strong>den</strong> <strong>Lorenzer</strong> <strong>Wald</strong>,<br />

<strong>einen</strong> <strong>Teil</strong> <strong>des</strong> Reichswal<strong>des</strong>, bei Fischbach<br />

Durch Nürnbergs grüne Flanke<br />

<strong>Lorenzer</strong> Reichswald - Panorama<br />

Wissenswertes zum Weg<br />

Der Blick vom 29 Meter hohen Aussichtsturm auf<br />

dem Schmausenbuck ist überwältigend: Im Westen<br />

liegt die Stadt Nürnberg, auf <strong>den</strong> anderen drei Seiten<br />

wogt ein schier unendliches Meer vom <strong>Wald</strong>, der vor<br />

allem gegen Osten und Südosten kein Ende<br />

nehmen will. Wie eine kleine Insel ist darin im<br />

Südosten Fischbach auszumachen, heute<br />

Nürnberger Stadtteil, im Sü<strong>den</strong> schließen sich<br />

Altenfurt, Moorenbrunn und die Trabantenstadt<br />

Langwasser an.<br />

Aussichtsturm Schmausenbuck<br />

Stockwerke im Reichswald<br />

Im 14. und 15. Jahrhundert waren nach und nach immer größere <strong>Wald</strong>gebiete um Nürnberg samt<br />

einem <strong>Teil</strong> der damit verbun<strong>den</strong>en Rechte in städtischen Besitz gelangt. So konnte Kaiser Friedrich III.<br />

(1452 – 93) „auf ewige Zeiten und unwiderruflich“ bestätigen, dass „Unser und <strong>des</strong> Reiches Wälder<br />

rechts und links der Pegnitz … als Reichslehen bei der Stadt bleiben“ sollten. Ihren Namen gaben <strong>den</strong><br />

bei<strong>den</strong> <strong>Teil</strong>en <strong>des</strong> Reichswal<strong>des</strong> die zwei Hauptkirchen, St. Lorenz und St. Sebald.<br />

Für Nürnberg war er von überragender wirtschaftlicher Bedeutung: In <strong>den</strong> Sandsteinbrüchen wur<strong>den</strong><br />

die Steine für die großen Bauwerke - Stadtmauer, Kirchen, Patrizierhäuser - gebrochen. Er lieferte<br />

Bauholz, Brennholz, Holzkohle für die Handwerks- und Hammerbetriebe, Streu, Wild, Beeren, Früchte<br />

und ganz besonders auch Honig als wichtigen „Grundstoff“ für die Herstellung der Nürnberger<br />

Lebkuchen.<br />

So wundert es nicht, dass er trotz einer <strong>Wald</strong>ordnung von 1294 bald ausgeplündert, <strong>durch</strong><br />

übermäßigen Wildbestand geschädigt, aber auch <strong>durch</strong> Brände vernichtet war. Schon seit 1368 und<br />

später immer wieder forstete man <strong>des</strong>halb planmäßig auf, vor allem mit schnell wachsen<strong>den</strong> Kiefern.<br />

Trotzdem befand sich der <strong>Wald</strong> beim Übergang Nürnbergs an Bayern 1806 in einem <strong>des</strong>olaten


Zustand. Die neue Forstverwaltung pflanzte in großem Umfang erneut überwiegend Kiefern nach, und<br />

so entstan<strong>den</strong> die ausgedehnten Monokulturen <strong>des</strong> „Steckerleswal<strong>des</strong>“. 1894 wur<strong>den</strong> sie <strong>durch</strong> die<br />

Raupen <strong>des</strong> Kiefernspanners großflächig wieder vernichtet. Erneut wurde aufgeforstet - und wieder<br />

mit Kiefern.<br />

Der Flächenbedarf für Verkehrs- und Industrieanlagen und vor allem neue Randsiedlungen schon<br />

nach dem Ersten, aber besonders Zweiten Weltkrieg riss schmerzliche Wun<strong>den</strong> in das bis dahin<br />

geschlossene <strong>Wald</strong>gebiet. Um dem Einhalt zu gebieten, wurde es 1979 als erstes in Bayern zum<br />

Bannwald erklärt. Seitdem muss jede Rodung staatlich genehmigt wer<strong>den</strong> und darf nur erfolgen, wenn<br />

eine Ersatzaufforstung erfolgt. Heute sind von der einstigen <strong>Wald</strong>fläche von 32000 Hektar (um 1800)<br />

noch 25000 übrig. Ab 1986 wur<strong>den</strong> aufgrund eines „Reichwaldprogrammes“ Millionen junger<br />

Laubbäume, vor allem Eichen, Buchen und Lin<strong>den</strong> gepflanzt. Sie bil<strong>den</strong> heute auf weiten Flächen ein<br />

dichtes unteres „Stockwerk“ unter <strong>den</strong> Wipfeln <strong>des</strong> einstigen Steckerleswal<strong>des</strong> und es ist ein gesunder<br />

Mischwald im Entstehen - eine „neue“ grüne Lunge Nürnbergs<br />

Steinbruch im Reichswald<br />

Valznerweiher<br />

Mit s<strong>einen</strong> zahlreichen Seen, Weihern und Feuchtbiotopen, <strong>den</strong> aufgelassenen Steinbrüchen, aber<br />

auch mit neuen Freizeiteinrichtungen wie dem Tiergarten, Rad- und Wanderwegen samt <strong>den</strong><br />

schattigen Biergärten in <strong>den</strong> Randorten bietet der Reichswald vielfältige Möglichkeiten einer<br />

stadtnahen Erholung. Historische Ge<strong>den</strong>ksteine an unserem Weg <strong>durch</strong> <strong>den</strong> <strong>Lorenzer</strong> <strong>Wald</strong> und vor<br />

allem das alte Fischbach mit drei Patrizierschlössern - insbesondere dem stattlichen Pellerschloss<br />

(1557) - und gleich drei Kirchen - der Marienkirche (14. Jahrhundert) mit einem spätgotischen<br />

Flügelaltar, der Auferstehungskirche (1932/33) und der katholischen Kirche Heilig-Geist (1963/65) -<br />

sind auch lohnenswerte kulturelle bzw. religiöse Ziele<br />

Blick vom Schmausenbuck über der <strong>Lorenzer</strong> <strong>Wald</strong> nach Fischbach


Informationen zum Wegverlauf<br />

Ausgangspunkt: Nürnberg - Fischbach.<br />

Anfahrt mit dem Auto: A9, Ausfahrt<br />

Nürnberg-Fischbach. Mit dem VGN: S2 bis<br />

Fischbach/ Bahnhof und Bus 54, 56 oder 59<br />

in <strong>den</strong> Ort.<br />

Weg: 13 km, gute Wege. Aufstieg zum<br />

Schmausenbuck ca. 50 m Höhenmeter,<br />

sonst nur geringe Steigungen.<br />

Aussichtsturm auf dem Schmausenbuck<br />

geöffnet nur sonntags 13-17 Uhr Eintritt<br />

2,30 €, Kinder 1,50 €.<br />

Einkehrmöglichkeiten: Fischbach,<br />

Valznerweiher, Tiergarten<br />

Weg: In Fischbach (Zentrum) in die<br />

Pellergasse, nach dem Schloss mit Blaukreuz in<br />

<strong>den</strong> Eisweiherweg, zum <strong>Wald</strong> und immer<br />

geradeaus weiter. Nach etwa 4 km quert nach<br />

einer kl<strong>einen</strong> Brücke ein asphaltiertes (!)<br />

Sträßchen. Hier mit <strong>den</strong> grünen Markierungen<br />

2 und 3 schräg links gegenüber in bisheriger<br />

Richtung weiter. Am Valznerweiher beim<br />

Kinderspielplatz mit 1/2/3 rechts (Ulmenweg),<br />

geradeaus zum Tiergarten. An <strong>des</strong>sen Eingang<br />

in die Straße Schmausenbuck. Nach 50 m<br />

beginnt rechts die Blaustrichmarkierung<br />

(Anton-Leidinger-Weg): Mit ihr hinauf zum<br />

Aussichtsturm auf dem Schmausenbuck (dabei<br />

am Zaun <strong>des</strong> Tiergartens links halten) und<br />

immer ostwärts, bis nach gut 2 km (ab Turm)<br />

der Blaupunktweg kreuzt. Auf ihm rechts<br />

abwärts und zurück nach Fischbach.<br />

Das Pellerschloss in Fischbach

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