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Okt..-Nov. 2011 - Dankeskirchengemeinde Goldstein

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MONAT ONAT SSPRUCH SSPRUCH<br />

17<br />

„Das ist ungerecht!“, so bricht es<br />

manchmal aus unserem Sohn heraus:<br />

„Der hat aber mehr bekommen als ich!“<br />

Und ich spüre, dass ich ihm an diesem<br />

Tag nicht gerecht geworden bin, er ist<br />

zu kurz gekommen, bei mir und deshalb<br />

legt er jetzt jedes Gummibärchen auf<br />

die Goldwaage, dass sich der große Bruder<br />

vielleicht mehr geschnappt hat.<br />

Wie kann ein Mensch gerecht sein vor<br />

Gott? Ist das wirklich die Frage? Müsste<br />

die Frage nicht lauten: Wie können wir<br />

Menschen einander gerecht werden?<br />

Eltern stellen sich diese Frage manchmal<br />

im Blick auf ihre Kinder. „Haben<br />

wir uns genügend Zeit genommen für<br />

sie? Oder haben wir vielleicht des Guten<br />

zu viel getan, ihnen alle Hindernisse<br />

aus dem Weg geräumt und damit ihre<br />

Entwicklung zur Selbständigkeit behindert?“<br />

Welche Eltern können schon behaupten,<br />

in der Erziehung ihrer Kinder<br />

alles richtig gemacht zu haben?<br />

Auch in unseren Beziehungen gelingt es<br />

nicht immer, einander gerecht zu werden<br />

– in unseren Erwartungen, Wünschen<br />

und Bedürfnissen. Es ist manchmal<br />

bitter, wenn wir trotz allen Bemühens<br />

an unsere Grenzen kommen und<br />

feststellen müssen: Wir schaffen es<br />

nicht.<br />

17<br />

In Gesprächen mit alten Menschen spüre<br />

ich manchmal, dass sie im Rückblick<br />

auf ihr Leben feststellen müssen, Fehler<br />

gemacht zu haben, und es erfüllt sie mit<br />

Trauer; andere werden hart und bitter;<br />

sie suchen die Schuld allein bei anderen.<br />

Versöhnt zu sein mit sich und seinem<br />

Leben, ohne die eigenen Fehler zu leugnen,<br />

das steckt hinter der Frage, die<br />

unser Monatsspruch stellt.<br />

„Wie kann ein Mensch gerecht sein vor<br />

Gott?“ Der Apostel Paulus hat wohl<br />

recht, wenn er meint: indem Gott uns<br />

annimmt und uns dadurch gerecht<br />

macht, auch wenn wir gescheitert sind<br />

und zurückbleiben hinter unseren<br />

manchmal hohen Zielen. Menschen, die<br />

„selbst-gerecht“ sind, ist das vielleicht<br />

egal. Menschen jedoch, die darunter<br />

leiden, versagt zu haben, ist es ein Trost<br />

und zugleich Ermutigung, sich den Aufgaben,<br />

die sich ihnen stellen im Leben,<br />

erneut gelassen und tapfer zuzuwenden.<br />

Gott macht uns gerecht – mit diesem<br />

Vertrauen möchte ich Sie für die<br />

„dunkle Jahreszeit“ stärken und Sie einladen,<br />

sich ihre Gedanken von der Seele<br />

zu reden bei lieben Menschen oder auch<br />

bei mir.<br />

Es grüßt Sie Ihre Pfarrvikarin<br />

Irina Vöge

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