WinterWeiße WunderWelt - Allgäu

Winterzauber iM allgäu
GIPFELWEISE SCHNEEGENUSS
tief verscHneite berge, dAs reizvolle vor-
AlpenlAnd und Alle MÖglicHkeiten, den Winter
in Allen fAcetten zu geniessen: dAs Allgäu,
deutscHlAnds grÖsstes skigebiet, präsentiert
sicH AutHentiscH — und eHrlicH.
10
EINER
wie Augustin Kröll hat ein Gespür
für Schnee. Er sieht es am Stand
und der Art der Wolken, er fühlt es in der Atmosphäre,
er riecht es – ob da bald was runterkommt.
Weil Frau Holle zwar regelmäßig ihre weiße Pracht
im Allgäu abliefert, aber leider nicht immer termingerecht,
und weil der Oberstdorfer Augustin Kröll
kein Träumer, sondern Aufsichtsratvorsitzender
der Nebelhornbahn AG ist, wurde auf Klimawandel
und schneeärmere Winter reagiert und großzügig
investiert. Die Allgäuer haben jetzt die »modernsten
Beschneiungsanlagen der Alpen«.
Der Aufstieg in die Oberliga der Skigebiete ist
gelungen. »In 70 Stunden«, so Bergbahnchef Augustin
Kröll, »schaffen wir das, wofür wir bisher
250 Stunden benötigten.« Also Frau Holle notfalls
auf die Sprünge zu helfen und Pisten mit Hilfe von
90 computervernetzten Schneekanonen und 20
Schneelanzen energieeffi zient und somit umweltfreundlich
zu beschneien – um Wintersportlern
schöne Stunden zu bescheren. In den Allgäuer
Hochburgen besteht Schneesicherheit.
»Gipfelweise Schneegenuss« – mit über 550
Pistenkilometern, verteilt auf acht Skigebiete, und
über 200 leistungsstarken Lift- und Bergbahnanlagen
ist das Allgäu die größte zusammenhängende
Skiregion in Deutschland. Dazu kommen acht Funparks,
unberührtes Tiefschneeterrain und Weltcuphänge,
Hunderte Kilometer Langlaufl oipen,
zahlreiche Rodelbahnen, von denen sieben Kilometer
beleuchtet sind. Nackte, beeindruckende
Zahlen. Aber sie erklären nicht komplett, was das
Wintererlebnis im Allgäu so besonders macht.
Der Winter im Allgäu – das ist vor allem eine
ehrliche Sache. Immer schon hat im Allgäu das
Preis-Leistungs-Verhältnis gestimmt. Familien
und genussorientierte Winterurlauber kommen
hier voll auf ihre Kosten. Es gibt keine seelen-
eHrliCHes allgäu
losen Hotelburgen mit nervendem Après-Ski-
Remmidemmi. Hier wird eher die gemütliche
Version des Spaßhabens gepfl egt, mit uriger
Hüttengemütlichkeit und Kutschenfahrten, traditioneller
Stubenmusik und zünftigen Genüs-
»Wir leiden ja nicht unbedingt an
einem Mangel an Schnee, er fällt
nur nicht immer dann, wenn er am
nötigsten gebraucht wird. Unser
Gast erwartet jedoch ab Anfang
Dezember gute Skibedingungen.«
Augustin Kröll, Aufsichtsratsvorsitzender
der Nebelhornbahn AG
sen à la »Kässpatzn« oder »Berglar Kratzat«
(Pfannkuchen). Gäste fi nden vor Ort, was sie suchen:
gewachsene Strukturen, gelebtes Brauchtum
oder traditionelle Weihnachtsmärkte.
Und natürlich eine wunderbare Bühne für den Wintersport.
Skifahrer werden hier kaum lange anstehen
müssen. Und Gäste, die sanften Winterspaß
favorisieren, können auf sonnenreichen Hochfl ächen
wandern und ins Weite schauen. Enge Talkessel,
wie anderswo, gibt es im Allgäu kaum.
Auch die Anreise ist unkompliziert geworden.
Motto: Skifahren vor der Haustüre. Die Stuttgarter
sind über die A 7 in zwei Stunden da. Und die
Münchner brauchen nicht mal so lang. Der neue
Allgäu Airport Memmingen wird inzwischen mit
Direktfl ügen ab Hamburg, Bremen, Berlin und
Köln/Bonn bedient.
Ehrliches Allgäu. Dies trifft auch auf die Einheimischen
zu. Ja, sie können eigen sein, machen
meist nicht viele Worte. »Goht scho!«, sagen sie,
wenn es passt. Viele leben nach dem Credo: »It
gschumpfa isch globet gnuag« – was soviel heißt
wie: Nicht geschimpft ist genug des Lobes.
Aber wenn man Allgäuer erst mal näher kennt, offenbaren
sie sich als nettes Volk. Genug gelobt?
11