Der Schlafende Riese # 9 - RSV Göttingen 05 Fanpage
Der Schlafende Riese # 9 - RSV Göttingen 05 Fanpage
Der Schlafende Riese # 9 - RSV Göttingen 05 Fanpage
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Inhalt<br />
<strong>Der</strong> <strong>Schlafende</strong> <strong>Riese</strong> # 9<br />
Februar 2000<br />
Unabhängiges Magazin für den abhängigen <strong>05</strong>-Fan,<br />
(und den, der es werden will)<br />
Inhalt:<br />
Allez les Jaunes<br />
Impressum<br />
Seid umschlungen, Millionen<br />
Chronik einer fortgesetzten Leidenschaft<br />
August<br />
September<br />
Oktober<br />
November<br />
Dezember<br />
Januar<br />
Was sonst noch war (in der Winterpause)<br />
Beyond the Teller-Rand<br />
<strong>05</strong>-Fan-News<br />
Fan-United-Day<br />
Chefsache<br />
Feuilleton<br />
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Inhalt<br />
Buchtips<br />
Die Sternstunden des <strong>05</strong>-Fanatismus, Folge 9<br />
Allez les Jaunes!<br />
Während die Republik allmählich verkohlt wird und auf Skandale hinsteuert, die selbst<br />
den berühmten "Fair Sport Skandal" das Wasser reichen könnten, während in<br />
Österreich schauerliche Geschichte zur bedrohlichen Gegenwart wird, wenden wir uns<br />
mit dem SCHLAFENDEN RIESEN # 9 den wirklich wichtigen Dingen zu: Fußball, genauer<br />
gesagt <strong>05</strong>. Es wird Zeit, denn viel Zeit ist vergangen seit # 8. Viel zu viel Zeit.<br />
Dummerweise sind wir aber trotz neuer Rekordauflagen beim RIESEN-Verkauf noch<br />
immer darauf angewiesen, auf profane Art und Weise unser Geld zu verdienen und waren<br />
daher in den Monaten seit August zumeist damit beschäftigt, unseren jeweiligen<br />
Freizeitjobs nachzugehen. Verzeiht uns, wir geloben Besserung, versprechen nichts und<br />
haben garantiert keine Bankkonten in der Schweiz oder Liechtenstein.<br />
In diesem Heft geht es vor allem um all’ die Spiele, die unsere Helden in den letzten<br />
Monaten so bestritten haben, und von denen die weit überwiegende Anzahl "nett", "sehr<br />
nett" oder "überwältigend nett" anzusehen waren. Mit dem 3:1 über Arminia sind wir auf<br />
Platz 9 geklettert - wer das vor der Saison geglaubt hätte, wäre wohl für bescheuert<br />
erklärt worden. Schmerzen tut allein der Verlust von Claus, wenngleich das<br />
Schmerzensgeld sicherlich gut tut und eine Belastung des maroden Braunschweiger<br />
Finanzkontos per se eine gute Nachricht ist. Es bleibt - neben dem sportlichen Verlust<br />
Claus’ - vor allem die wenig feine Art der BraunSchweine, die ganze Geschichte bis zum<br />
letzten Moment rauszuzögern und Achim damit plötzlich ohne Libero dastehen zu lassen.<br />
Aber so ist er wohl, der Eintracht Braunschweigler: Immer fair und ehrlich.<br />
<strong>Der</strong> einzige echte Wehmutstropfen der laufenden Saison ist der Zuschauerzuspruch.<br />
Wenn diese Stadt - und damit sind vor allem die Stadt selbst und die lokalen Medien<br />
gemeint - nicht endlich aufwachen, dann wird wieder eine Chance, hochklassigen Fußball<br />
in Göttingen zu etablieren, verpennt werden. Es könnte die letzte sein. Mehr dazu im<br />
Heft.<br />
Damit genug der Worte: Bühne frei für die Worte!<br />
Impressum<br />
DER ENDGÜLTIGE AUFSTIEG IN DIE WELTKLASSE - DAS IST UNSER<br />
AUFTRAG!<br />
DIE REDAKTION: Sven, Hardy, Sauer, Wucher, Heike, Lorenz, Basti und Heino<br />
DIE ADRESSE: Heinrich-Heine-Str. 6, 37083 Göttingen, Fax: <strong>05</strong>51-7704926<br />
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Inhalt<br />
email: wucher@t-online.de<br />
ERHÄLTLICH BEI: <strong>05</strong>-Heimspielen, Eicke Trinkhalle (Stegemühlenweg) oder schriftlich<br />
s.o. (dann bitte plus 1,50 Porto)<br />
HERAUSGABE: erfolgt unregelmäßig aber immer irgendwie um ein Heimspiel des 1. SC<br />
von 19<strong>05</strong> Göttingen<br />
AUFLAGE: 19<strong>05</strong> (oder weniger)<br />
PREIS: 2 Mark<br />
UND SONST: "<strong>Der</strong> <strong>Schlafende</strong> <strong>Riese</strong>" ist keine Zeitschrift im presserechtlichen Sinne,<br />
sondern nur ein Rundbrief an Freunde und Bekannte. Die Einnahmen aus dem Verkauf<br />
dienen lediglich zur Deckung der anfallenden Kosten.<br />
Seid umschlungen, Millionen<br />
äitsch) <strong>Der</strong> Sommer ‘99 ist nur noch Legende, der Sommer 2000 steht schon vor der<br />
Tür. Gegen Arminia hat man bereits deutliche Ausläufer des Frühlings gespürt (was<br />
sicherlich dazu beigetragen hat, daß endlich mal über 1.000 Leute ihren Obolus zahlten)<br />
- das macht Hoffnung. Mein Problem ist allerdings, daß der letzte <strong>Riese</strong> erschien, als es<br />
noch knackig heiß war, und ich jetzt gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Wer erinnert<br />
sich schon noch an St. Pauli mit Stankos schnuckeligem Törchen? An Celle mit dem<br />
Schiriskandal? An Braunschweig mit den rechten Deppen? Lange her, viel gibt‘s<br />
aufzuarbeiten.<br />
Wir haben eine Mannschaft gesehen, die in beinahe jedem Spiel außerordentlichen<br />
Unterhaltungswert geboten hat (und das kann man jetzt in ALLE Richtungen auslegen)<br />
und uns zumeist mit herrlich erfrischendem Offensivspiel erfreut hat. Vor allem<br />
auswärts sind unsere Götter eine Augenweide (Norderstedt, Kiel, Nordhorn!), was ja<br />
auch durch entsprechende Punktgewinne belohnt wurde. Daheim hingegen gibt es<br />
Probleme - und damit sind wir auch schon beim ersten Sorgenkind: Dem<br />
Zuschauerzuspruch. Wenn selbst gegen Lübeck nur 910 Zuschauer kommen, dann<br />
verstehe ich die Welt nicht mehr. Was wollen die Leute denn noch? Lübeck kommt, das<br />
zweitbeste Team der Liga, mit Speedy Gundel im Mittelfeld, mit Ambitionen auf die 2.<br />
Liga im Kopf. Sicher, zwei Wochen vorher haben wir gegen Werder daheim verloren und<br />
nicht sonderlich gut gespielt. Doch da waren sogar nur 720 da gewesen.<br />
Die Zuschauerentwicklung ist schlicht und einfach unverständlich und es ist dringend an<br />
der Zeit, nach den Ursachen zu suchen. Werfen wir gleich einmal ein paar Dinge in die<br />
(hoffentlich entstehende) Diskussionsrunde: Die klägliche Vergangenheit der frühen<br />
neunziger Jahre, als uns Fans mit schöner Regelmäßigkeit grottenschlechte Spiele<br />
gezeigt wurden (ich kann’s beurteilen, ich habe sie alle gesehen) und wir Fans, wenn wir<br />
aufmuckten, auch noch einen aufs Dach bekamen. Höhepunkt war das Desaster unter<br />
Bockwurst-Achim, mit den unzähligen Skandalen und dauernden Schauergeschichten, die<br />
den Ruf endgültig ruinierten. Nun sind wirklich schlechte Spiele allerdings spätestens<br />
seitdem Achim Krug da ist (aber auch schon unter VizeVize Hellmich) Vergangenheit,<br />
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Inhalt<br />
und auch mit der Demokratie im Verein sieht es deutlich besser aus. Dennoch eilt <strong>05</strong> der<br />
schlechte Ruf noch immer hinterher (oder voraus?) - was ja irgendwo auch<br />
nachvollziehbar ist, schließlich vergißt der Mensch die schlechten Erfahrungen<br />
schlechter als die guten.<br />
Was also tun? Nun, der Verein geht offensiv mit seiner (schlechten) Vergangenheit um -<br />
das ist gut und garantiert auch richtig. Trotzdem reicht es offenbar nicht – s.o. Ist<br />
Göttingen also wirklich keine Fußballstadt, wie immer wieder kolportiert wird? Mmh.<br />
Wer ein wenig aufmerksam durch diese Stadt geht, wird rasch feststellen, daß <strong>05</strong><br />
überall Thema ist. Latent ist diese Stadt sogar in hohem Maße an <strong>05</strong> interessiert - aber<br />
eben nur latent. In der Uni, in den Kneipen etc. - überall ist <strong>05</strong> ein Begriff. Viele wissen<br />
sogar, wie <strong>05</strong> am Wochenende gespielt hat und auf welchem Tabellenplatz wir stehen.<br />
Ins Stadion kommen sie dennoch nicht. Warum?<br />
Vielleicht, weil nicht bekannt ist, ist, daß sich bei <strong>05</strong> vieles geändert hat? Daß wir<br />
beispielsweise inzwischen einen Fanblock haben, der selbst zu Zweitligazeiten nicht so<br />
groß war (und auch da kann ich mitreden: ich stand nämlich einst neben dem berühmten<br />
Sprecherhäuschen auf der Hauptgeraden und schwenkte gegen Bielefeld, Dortmund etc.<br />
meine Fahne) und auswärts regelmäßig Bewunderung einheimst? Daß es auch in Göttingen<br />
inzwischen Dinge wie Bengalos, Blockfahnen, Gesänge, LaOla etc. gibt - wie bei "ran"<br />
oder "premiere"? Daß es eine aktive Fanszene gibt, die nicht nur den <strong>Schlafende</strong>n <strong>Riese</strong>n<br />
- und seit dieser Saison auch "La Corriera della Guntha" - herausbringt, sondern einen<br />
florierenden Diskussionsstammtisch aufgezogen hat und im Oktober beim Lübeckspiel<br />
einen bundesweiten Fanprotesttag organisierte (der übrigens, liebes GT, alles andere als<br />
ein Reinfall war, aber wer morgens um 10 mal für ne‘ halbe Minute kommt und dann<br />
glaubt, alles gesehen zu haben, der macht einen verdammt schlampigen Journalismus)?<br />
Die Außendarstellung unseres Vereins ist trotz aller lobenswerten Maßnahmen des<br />
EHRENAMTLICH in seiner FREIZEIT und ohne GELD arbeitenden Präsidiums<br />
zweifelsohne noch immer verbesserungswürdig. Nun ist das, wie wir vom <strong>Schlafende</strong>n<br />
<strong>Riese</strong>n zweifelsohne wissen, eine ziemlich undankbare Aufgabe. Man reißt sich den Arsch<br />
auf, erntet nicht viel mehr als Kritik und bekommt kaum Unterstützung. Wieso wohl<br />
haben wir inzwischen bundesweite Presse bekommen, einen Pokal für das "Fanzine des<br />
Jahres" eingeheimst - und sind vom GT dennoch beharrlich ausgeschwiegen worden – mit<br />
Ausnahme jener Situationen, in denen man uns lächerlich machen wollte (siehe<br />
Fan-United-Day)? Da packt einen schon mal die Wut, und auch der Frust ist nicht weit<br />
entfernt.<br />
Mitunter hat man den Eindruck, diese Stadt "wartet". "Steigt ihr erstmal in die 2. Liga<br />
auf, dann komme ich auch", habe ich in meinem Leben als <strong>05</strong>-Fan schon viel zu häufig<br />
gehört. Danke schön, dann wollen wir Euch auch nicht mehr! Man sieht es am Beispiel<br />
Ulm, was im Falle des Erfolges passiert. Zu Drittligazeiten hatten die Spatzen ähnliche<br />
Zuschauerzahlen wie wir. Ulms Wirtschaft wollte vom SSV nichts wissen, die Presse<br />
hielt sich vornehm zurück, statt Lob gab es vornehmlich Kritik (Kritikfähigkeit scheint<br />
ohnehin zentrales Element der deutschen Seele zu sein).<br />
Was mit fehlt, ist die Übernahme von Verantwortung der entscheidenden Stellen dieser<br />
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Inhalt<br />
Stadt - und damit meine ich die Stadt und die Medien - für ihren hochklassigen Sport.<br />
Und, Protestarme bitte gleich wieder runter, ich spreche jetzt nicht von <strong>05</strong> - ich<br />
spreche vom Göttinger Sport. Wer sich auf den Sportfeldern Göttingens umhört, wird<br />
immer wieder dieselbe Kritik hören - egal, ob es nun <strong>05</strong>er, SVGer, Groner, Holtenser,<br />
Weender, Hainberger (=Fußballer), Basketballer, Handballer etc. sind. Im Mittelpunkt<br />
der Kritik steht nicht zuletzt die lokale Presse, der, und das möchte ich jetzt zitieren,<br />
im freundlichsten Fall "sachliche Distanz" vorgeworfen wird. In der Tat: Man genügt<br />
seiner Chronistenpflicht - und damit hat es sich auch schon. Sachlich-kritische<br />
Berichterstattung ohne jegliche Hintergrundinformation, kaum Stories aus dem Umfeld<br />
– vom Wesen wird ein Regionalligaspiel <strong>05</strong> – Arminia Hannover ähnlich behandelt wie SC<br />
Hainberg gegen <strong>RSV</strong> Geismar – sind das Resultat.<br />
Emotionen werden tunlichst vermieden - man könnte ja für den Verein X Partei<br />
ergreifen. Das Spiel wird sachlich-nüchtern abgehandelt, daß einem die Lust vergeht,<br />
das nächste Mal selbst ins Stadion zu gehen. Und die Vorberichte machen auch nicht<br />
grade neugierig. Da wird beispielsweise vor dem Oddset-Cup in der Lokhalle geschrieben,<br />
wer von den Stars alles nicht kommt - und sich hinterher gewundert, daß die Halle nicht<br />
voll ist. Statt sich glücklich zu schätzen, daß die besten niedersächsischen Team in<br />
Göttingen gastieren, wird alles mit kritischer Feder und unabhängiger Distanz<br />
betrachtet und vor lauter Nörgelei übersehen, daß Göttingen für zwei Tage Nabel des<br />
niedersächsischen Fußballs ist. Hintergründe über Vorgänge im Umfeld der Vereine sind<br />
offensichtlich ebenfalls tabu – weil sie nichts mit Sport zu tun haben? Göttingens<br />
Fußballfans haben längst reagiert – nicht umsonst heißt es: "Wenn Du etwas über den<br />
Göttinger Fußball wissen willst, mußt Du die Northeimer Zeitung lesen" (Ausgaben am<br />
Montag, Freitag und/oder Samstag und SONNTAG!).<br />
Es geht nicht darum, zu beschönigen oder zu verzerren. Ein schlechtes Spiel bleibt ein<br />
schlechtes Spiel, und das darf und muß auch geschrieben werden. Aber ein klein wenig<br />
Engagement, Sympathie und Einsatzbereitschaft für den Göttinger Sport wäre schon<br />
wünschenswert. Die Basketballer der BG 74 erfahren es gerade am eigenen Leibe. Kaum<br />
in der Krise, werden auch sie mit kritischer Feder förmlich zerpflückt und dem Ende des<br />
Basketballbooms beinahe schon das Wort geredet. So macht man etwas kaputt, was<br />
womöglich nur ein wenig kränkelt.<br />
Und wenn wir gerade dabei sind: Zwei Dinge sind uns allen im zweiten Halbjahr 1999<br />
ziemlich übel aufgestoßen: a.) der unverschämte "Kommentar" von Mark Bambey über<br />
den Fan-United-Day. Dazu folgendes: Um zu sehen, was für einen absurden Blödsinn er<br />
da in seinem schon als "böse" zu bezeichnenden "Kommentar" losläßt, hätte Herr Bambey<br />
noch nicht einmal ins Stadion gehen, sondern lediglich die 3 Minuten auf Sport 3 gucken<br />
müssen: Da hätte er dann nur durchs Transparenteauszählen schon schlauer über die<br />
Teilnehmerzahl werden können. Und was den Zeitpunkt betrifft, so hat Herr Bambey<br />
offenbar weder jemals einen <strong>Schlafende</strong>n <strong>Riese</strong>n in der Hand gehabt noch eine der<br />
vielen Pressemitteilungen gelesen, die wir seit mehr als zwei Jahren zum Thema<br />
"Ligareform" herausgegeben haben. Bei einer derartigen Arroganz kann man nur baff<br />
sein – und sich über die erneute Ausnutzung des Machtmonopols des GTs ärgern.<br />
Damit zu b), das ebenfalls mit dem erwähnten "Monopol" zu tun hat. Es geht um Walter<br />
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Inhalt<br />
Gleitze. Walter hat gegen Celle Stadionsprecher gemacht und sich im Ton vergriffen.<br />
Dafür hat er sich höchstpersönlich bei allen Beteiligten entschuldigt. Daß es zugleich<br />
sein letztes Spiel als <strong>05</strong>-Stadionsprecher sein würde, war schon VOR dem Spiel klar –<br />
Walter hatte keine Lust mehr, weil es seine Bewegungsfreiheit einschränkt. Ein letztes<br />
Mal hatte er sich zu diesem ehrenamtlichen und unbezahlten Job breitschlagen lassen.<br />
Was tut nun das GT nach dem Celle-Spiel? Es bringt auf Seite 1: "<strong>05</strong> entläßt<br />
Stadionsprecher Walter Gleitze". Spätestens wenn man den dazugehörigen Artikel las,<br />
wußte man, daß hier persönliche schmutzige Wäsche gewaschen wurde. Ich gehe jede<br />
Wette ein: wenn der Stadionsprecher Karl-Heinz Baumann, Gerhard Brüger oder<br />
was-weis-ich-nicht-wie geheißen hätte – die Überschrift hätte lediglich gelautet: "<strong>05</strong><br />
entläßt Stadionsprecher". Mal ganz abgesehen davon, daß <strong>05</strong> den Stadionsprecher nicht<br />
entlassen hat (s.o.) und insofern eine etwas unsaubere Recherche stattfand, grenzt die<br />
mehrfache Nennung von Walter Gleitzes Namen beinahe schon an Rufschädigung und ist<br />
ein klarer persönlicher Angriff gegen den "Kollegen" von der Konkurrenzzeitung HNA.<br />
Zu anderen Themen. Es ist Februar und unser Verein befindet sich bereits mitten in den<br />
Vorbereitungen für die nächste Saison. Das mag für Fans anderer Klubs "normal" sein –<br />
für uns <strong>05</strong>er ist es eine Sensation. Ich muß lange zurückdenken, um mich an eine<br />
vergleichbare Situation zu erinnern, in der <strong>05</strong> so sehr ein "Verein" war, wie er es derzeit<br />
ist. Daß dem so ist, ist vor allem Werk von Achim Krug, Günter Rüssel, Willi Wolter,<br />
Günter Washausen und diversen anderen Herren. Einer aus dem erlauchten Kreis<br />
unseres Präsidiums hat sich allerdings einige Sympathien unter uns Fans verscherzt:<br />
Michael Wolter. Die kurzfristige Verlegung des Celle-Spiels von Samstag auf Sonntag<br />
hat uns die seit Monaten geplante <strong>05</strong>-Party kaputtgemacht und die Leute, die sich<br />
wochenlang den Arsch aufgerissen haben, ziemlich verärgert. Es war alles perfekt<br />
geplant: Erst das Spiel, dann die Party, an der auch die Mannschaft hätte teilnehmen<br />
können. So aber mußte unsere Party zwangsläufig zum Flop werden: Die Spieler konnten<br />
natürlich nicht kommen, da sie am nächsten Tag arbeiten mußten, viele Fans blieben zu<br />
Hause, weil am nächsten Tag Spiel war, und wir waren alle ziemlich sauer. Daß die<br />
Spielverlegung völlig ohne Rücksprache mit den Organisatoren der Party vorgenommen<br />
wurde (und offensichtlich ohnehin eher ein Alleingang war), war ein Rückfall in übelste<br />
<strong>05</strong>-Zeiten, der hoffentlich ein Einzelfall bleibt. Eins ist jedenfalls klar: Stumm alles<br />
ertragende und hinnehmende Fans, wie sie <strong>05</strong> noch Anfang der neunziger Jahre hatte,<br />
gibt es heute nicht mehr. Heute fordern wird Akzeptanz und nehmen uns ein<br />
Mitspracherecht heraus. Obacht!<br />
Damit können wir direkt überleiten zum 24. Februar, an dem um 20 Uhr in der<br />
GÖ-Fest-Halle am Brauweg die Jahreshauptversammlung stattfindet. Von "wichtigen<br />
Satzungsänderungen", die dort vorgenommen werden sollen, ist die Rede, und dank<br />
Northeimer Zeitung wissen wir auch bereits, daß das Präsidium auf fünf Personen<br />
erweitert und statt eines Beirats ein Wirtschaftsrat kommen soll. Beifall dafür – ich<br />
halte das für richtige (und wichtige) Schritte auf dem Weg zu einem funktionierenden<br />
Verein im Profi/Halbprofibereich, die unumgänglich sind und unser aller Lieblingklub<br />
(hoffentlich) auf stabile Füße stellen, die auch Menschen wie Bockwurst-Achim oder<br />
Heini D. nicht mehr umstoßen können. Ich freue mich jedenfalls zum ersten Mal seit<br />
Jahren auf eine JHV – und habe nicht, wie sonst immer, Bammel, vor dem was da kommen<br />
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Inhalt<br />
wird.<br />
In diesem Sinne...<br />
Chronik einer fortgesetzten Leidenschaft<br />
1.August 99: <strong>05</strong> – FC St. Pauli Amateure 1:1<br />
(wucher) Endlich war es soweit, das erste Regionalligaspiel. Auf der Fanparty am<br />
Vorabend im JuZI waren leider nur wenige Hamburger vertreten. Nachdem ich bis sechs<br />
Uhr morgens Musik gemacht habe und dann mit Lorenz bis zehn Uhr weiterzechen<br />
musste, begaben wir uns ans KAZ zum Frühschoppen. Dort traf ich dann auch die ersten<br />
bekannten Gesichter aus der Elbmetropole. Nachdem wir dann irgendwann im Stadion<br />
angekommen sind, beschloss ich auch auf Grund der ca. 35 °C mich zu den St.<br />
Paulianer/Innen in den Schatten zu stellen. War schon ein komisches Gefühl mit den<br />
ganzen Bekannten, (selbst der Sänger einer ehemals sehr bekannten Punk-Kapelle war<br />
anwesend, mit denen ich normalerweise den FC unterstütze), zu stehen und gegen sie zu<br />
schreien. Auch bei einigen Hamburgern war die Verwirrung zunächst recht groß. Zum<br />
Spiel selber bleibt zu sagen, dass auf Grund der großen Hitze natürlich kein<br />
mitreißendes Spiel zustande kommen konnte. Nachdem St. Pauli zur Halbzeit durch ein<br />
Tor vom jetzigen Zweitligaspieler Bajramovic verdient in Führung lag, gehörte die zweite<br />
Halbzeit unseren <strong>05</strong>ern. Nachdem Markus Stanko in der 70. Minute den Ausgleich<br />
schaffte und in der St. Pauli-Kurve nur einer jubelte, brachte kurze Zeit später der<br />
Schiedsrichter Farbe ins Spiel, indem er mit Meyer und dem Torschützen in der 73. und<br />
75. Minute zwei St. Paulianer vorzeitig in die Kabine schickte. Also die letzte<br />
Viertelstunde dann Spiel auf ein Tor, aber mehr als ein Lattenschuss von Erlon sprang<br />
für unsere Helden nicht mehr raus, so dass das Unentschieden zum Schluss<br />
gerechtfertigt war. Nach dem Schlusspfiff dann noch die Kollegen und Kolleginnen aus<br />
Hamburg verabschiedet und bei Willi noch einige Bierchen getrunken. Als ich dann<br />
endlich nach 36 Std. wiedermal zu Hause ankam war ein nettes Wochenende ins Land<br />
gegangen.<br />
7. August 99: TuS Celle FC - Götter <strong>05</strong> 3:1 (2:0)<br />
(heike) Skandalös! Daran ändert auch die Tatsache nichts, daß wir eine lustvolle,<br />
bequeme Hin- und Rückfahrt mit Onkel Otto Bus im Doppeldecker nebst Chauffeur Alex<br />
hatten (O-Ton Captain Tobi, nörgelig: "Das ist gemein. Die Fans haben immer ‘nen<br />
schöneren Bus als wir."). Die Stimmung war gut - es wurde getrunken und gesungen. Doch<br />
schon als wir die Zivilisation verließen und die Gefängnis-Celle näher rückte, beschlich<br />
mich irgendwie ein komisches Gefühl, das nach Bestätigung trachtete, als die Frau an<br />
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Inhalt<br />
der Kasse mir keine Eintrittskarte für Kinder unter 12 Jahren verkaufen wollte. Dafür<br />
hatten wir uns zuvor schon reichlich von dem tollen schwarz-gelben Absperrband<br />
bedient, womit die da ihren Parkplatz umwickeln.<br />
Als die Transpis dann endlich hingen (auf’s Tribünendach durften wir nicht, an der Bande<br />
war kein Platz), konnte es losgehen. Inzwischen hatten einige von uns die restlichen<br />
Anwesenden einschließlich unserer Mannschaft schon mit den mitgebrachten<br />
Plastikmüllsäcken zu Tode genervt (Luft rein und dann kräftig schütteln, macht ‘nen<br />
Höllenlärm!). Als endlich auch die Fallschirmspringer auf dem Platz gelandet waren (ich<br />
weiß bis heute nicht, was das sollte), stand dem Anpfiff nichts mehr im Wege. Doch<br />
schon sehr bald eskalierte die Situation. Die Celler, die unseren Göttern spielerisch<br />
überhaupt nicht gewachsen waren, bekamen von Anfang an tatkräftige Unterstützung<br />
vom 12. Mann - dem Schiri (der kam natürlich aus Hamburg und war 100%ig gekauft, was<br />
er 90 Minuten zur Genüge bewies.). Das erste Tor schenkte die Pfeife den Cellern mit<br />
Rot für Erlon und dem folgenden Elfer. Begründung: Handspiel im Strafraum. Erlon war<br />
zwar weder im Strafraum noch überhaupt am Ball gewesen, aber: na gut. Als die auf 10<br />
Mann dezimierten Götter von seiten der Celler trotzdem nicht gestoppt werden konnten,<br />
schickte der Spielverpfeifer 20 Minuten später Ali mit Gelb-Rot vom Platz, weil dieser<br />
von einem Celler gefoult wurde. Noch Fragen? Somit war klar, daß es für uns hier nichts<br />
mehr zu holen gab, auch wenn unsere Götter trotz allem ein himmlisches Spiel gemacht<br />
haben!<br />
Wenden wir uns also den Ereignissen rund um die Partie zu. Daß sämtliche mitgereisten<br />
<strong>05</strong>er aufgrund des Spielverlaufs natürlich mürrisch und unfroh wurden und dies auch<br />
lautstark kundtaten, versteht sich von selbst. Die Reaktion der Celler Verantwortlichen<br />
bleibt hingegen mit Unverständnis behaftet. Erstmal wurden die Bullen gerufen, damit<br />
sie nach Abpfiff die Celler schützen und uns zum Bus spalieren. Leider waren besagte<br />
Bullen einfach zu blöd. Sie nahmen denn auch gewissenhaft den Mannschaftsbus ins<br />
Visier. Merke: Erst denken, dann einschalten! Weit schlimmer waren allerdings die<br />
Ordner, bei deren Anblick sich mir unweigerlich die Assoziation mit Urwald aufdrängte.<br />
Diese Herren marschierten nämlich noch während des Spiels an die Platzbegrenzung und<br />
raubten uns die Sicht auf das Skandalspiel. Sofort gab es hitzige Wortgefechte und<br />
wüste Pöbeleien, die sich dahin steigerten, daß unser Schulli ( Christian Schulz ) das<br />
Ordner-Gesocks davon abhalten mußte, unseren göttlichen Trainer tätlich anzugreifen<br />
(dazu der O-Ton vom Hass - hallo Matze! - : "<strong>Der</strong> Doil ist raus!" ).<br />
Kurz gesagt: Die Celler waren grottenschlecht, der Schiri ein <strong>Riese</strong>narschloch und die<br />
Bullen und der Ordnungsdienst dümmer als schimmeliges Toastbrot. Daß es zeitweise<br />
noch geregnet hat, muß ich wohl nicht mehr erwähnen...<br />
11. August 99: SV südliches Kleingebirge links von Nordhausen - <strong>05</strong><br />
(alle) Verloren. Elfmeterschießen. Claus verschossen, Mielke war da. Sonnenfinsternis,<br />
Kurze Haare von Schulz und Schulz. Schneider mit Kind vor Ort. Scheiß Spiel. Aus Pokal<br />
raus. In 1. Runde. Kack. Malermeister Schmidt erschüttert. Südharz ist ne Mischung aus<br />
Wilder Westen und Ostzone. Schluß.<br />
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Inhalt<br />
(sauer) Leider , leider sind die Helden hier gar nicht mutig zu Werke gegangen. Viel zu<br />
verängstigt , geradezu schüchtern , als wäre es den <strong>05</strong>‘ern peinlich gewesen ihre<br />
Spielkunst gegenüber den Ex- Jägermeißtern aufblitzen zu lassen, schlichen sie über den<br />
Platz, so das man leider zugeben muß das dieses 0:2 zwar nicht gerecht , aber verdient<br />
war. Wer an diesem Tag mal wieder seinem beschissenem Ruf gerecht wurde , waren die<br />
Anhänger des BTSV. Extrem verblödete , braunen Dünnschiß sabbernde , gewaltgeile<br />
Hitlerjungen aus Magdeburg , Mannheim und Braunschweig die bestimmt nicht wegen<br />
eines Fußballspiels in die Stadien kommen. Ich will diesen Trotteln hier gar nicht zu viel<br />
Aufmerksamkeit schenken. Ich weiß auch nicht wie ihr looser Deutschland zu einer<br />
glorreichen Zukunft verhelfen wollt (vielmehr , ich ahne es , aber wie das funktionieren<br />
soll ist mir ein Rätsel) , nur soviel zu euch , unterm "Führer" würdet auch ihr sofort im<br />
Lager verschwinden.<br />
14. August 99: Götter vs Braunschweine 0:2<br />
(sauer) Leider , leider sind die Helden hier gar nicht mutig zu Werkegegangen. Viel zu<br />
verängstigt , geradezu schüchtern , als wäre es den <strong>05</strong>‘ern peinlich gewesen ihre<br />
Spielkunst gegenüber den Ex- Jägermeißtern aufblitzen zu lassen, schlichen sie über den<br />
Platz, so das man leider zugeben muß das dieses 0:2 zwar nicht gerecht , aber verdient<br />
war. Wer an diesem Tag mal wieder seinem beschissenem Ruf gerecht wurde , waren die<br />
Anhänger des BTSV. Extrem verblödete, braunen Dünnschiß sabbernde , gewaltgeile<br />
Hitlerjungen aus Magdeburg, Mannheim und Braunschweig die bestimmt nicht wegen<br />
eines Fußballspiels in die Stadien kommen. Ich will diesen Trotteln hier gar nicht zu viel<br />
Aufmerksamkeit schenken. Ich weiß auch nicht wie ihr looser Deutschland zu einer<br />
glorreichen Zukunft verhelfen wollt (vielmehr , ich ahne es , aber wie das funktionieren<br />
soll ist mir ein Rätsel) , nur soviel zu euch , unterm "Führer" würdet auch ihr sofort im<br />
Lager verschwinden.<br />
21. August 99: Arminia Hannover - Götter <strong>05</strong> 5:1<br />
(heike) Auf geht’s! Um 6.00 Uhr in der Frühe ( es kann auch später gewesen sein )<br />
setzte sich ein Konvoi aus ca. <strong>05</strong>000 PKW’s, Bussen und Raumschiffen Richtung Hannover<br />
in Bewegung. Als wir nach einer beschaulichen Spritztour mit Fluchtwagenfahrer Malte<br />
eine halbe Stunde vor Anpfiff den Bischofsholer Damm erreichten, war zunächst die<br />
Welt noch in Ordnung. Die Sonne schien und unsere Freunde von den Arminen hatten zu<br />
unserer leiblichen Versorgung schon den Grill angeworfen und das ein oder andere<br />
Bierfaß kaltgestellt. Was dann passierte, möchte ich hier lieber nicht näher ausführen.<br />
Ich kann nur soviel sagen: Die Menschen auf dem Platz kamen mir zwar irgendwie<br />
bekannt vor, auch trugen sie das gewohnte göttliche Outfit, aber das konnten doch<br />
unmöglich unsere Götter sein! Mit Fußball hatte das, was da gezeigt wurde jedenfalls,<br />
nichts zu tun. Es erinnerte eher an einen aufgescheuchten Hühnerhaufen, der vor dem<br />
Hofhund flüchtet. Die Anwesenheit von Bockwurst - Achim - Lüdecke - Raus!, der seinen<br />
häßlichen Arsch im nebenstehenden Bierzelt breitquetschte und dichte Regenwolken<br />
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Inhalt<br />
aufziehen ließ, setzte dem Ganzen noch die Krone auf. Da blieb nach Abpfiff nur noch<br />
eins: Klamotten zusammmen packen, dem Trainer nicht zum Spiel, sondern nachträglich<br />
zum Wiegenfeste gratulieren, sich von unseren Arminen-Freunden verabschieden, ins<br />
Auto setzen, nach Hause fahren und sich die Birne dichtknallen.<br />
29.August 99: Lüneburger SK - <strong>05</strong> 1:2<br />
(hardy) Potzblitz, was ist da los? Vier Spiele, und erst ein Punkt? Und jetzt auch noch<br />
5:1 bei Arminia abgekackt. Ja spinnen die denn? Kann man die denn gar nicht alleine<br />
lassen? Wütend stopfe ich die mühevoll in meiner englischen Sommerresidenz erspähte<br />
deutsche Zeitung ins Regal zurück. Scheiße, ich hier in good old Albion, und die Götter<br />
machen nur Mist. Gedanken tauchen auf. Ich muß da hin, die dürfen nicht noch ein Spiel<br />
verlieren, dann ist Platz 6 endgültig futsch. Überlegungen. Wenn ich morgen losfahre,<br />
kann ich am Dienstag Portsmouth gegen Torquay gucken, am Donnerstag in Brügge<br />
Europapokal (gegen Tulevik Viljandi) und am Samstagabend in Antwerpen Beerschot<br />
gegen Beveren gucken. Und dann natürlich direkt am Sonntagmorgen gen Lüneburg<br />
brausen, um den Helden die nötige Rückendeckung für den ersten Saisonsieg zu geben.<br />
Gesagt - getan. 3:0 in Portsmouth, ein müdes 2:0 in Brügge und ein ziemlich geniales 4:1<br />
von Beerschot mit für belgische Verhältnisse genialer Stimmung ("You’ll never walk alone<br />
auf flamisch: genial!) im uralten Olympiastadion von Antwerpen - die Vorbereitung<br />
stimmt. Sonntagmorgen, 6 Uhr in der früh, geht’s los gen Lüneburg. Belgien liegt mir<br />
schlafend zu Füßen, ebenso die Niederlande. Deutschland ist schon etwas erwachter, auf<br />
der Autobahn tummeln sich diverse Bochumer, die auf den Weg nach St. Pauli sind.<br />
Freudig flattert der <strong>05</strong>er-Schal aus dem Autofenster, kündet der Welt vom besten<br />
Team der Welt. Um 15 Uhr ist die schnuckelige Heidestadt erreicht, und das<br />
Unternehmen "1. Saisonsieg" kann beginnen.<br />
Im aus ökologischen Gesichtspunkten vorbildlichen, bei der Qualifikation zur<br />
zweigleisigen 3. Liga aber vermutlich eher hinderlichen Wilschenbruch-Stadion (wenn<br />
das die UEFA-Beobachter sehen würden!) lasse ich mich vom Wasserträger zunächst<br />
über die Gründe der 1:5-Pleite von Bischofshol aufklären, versichere Meister-Achim<br />
noch kurz, daß nun nichts mehr schiefgehen kann, da ich ja eigens aus England angereist<br />
bin, und mache alsdann erste Bekanntschaft mit den "Onkel Günthers". Sehr amüsant!<br />
Zum Spiel: Daß nichts schiefgehen kann, wurde spätestens klar, als wir das<br />
Schiri-Gespann sehen: Unser Lieblings-Lininenrichter (oder "Schiedsrichterasisstent",<br />
wie die jetzt heißen), der das glorreiche 7:1 gegen Gifhorn an der Linie miterleben<br />
durfte, schwenkt die Fahne! Grinsend tauscht man einige Freundlichkeiten, erinnert sich<br />
an den glorreichen 23. Mai, dann macht des Lieblings-Linienrichters-Boß mit einem<br />
strammen Pfiff Schluß mit dem Spaß und statt dessen Ernst. Und dann? - kaum hat sich<br />
der Ball zwei- dreimal über den sonnengefluteten Rasen gefläzt, liegt er auch schon im<br />
Netz der Helden. Na, das geht ja gut los. Doch ich bleibe zuversichtlich. Rund 2.000<br />
Kilometer sind nicht umsonst bewältigt worden, Einsatz wird nach Paragraph<br />
37™453 der göttlichen Fortuna-Ordnung stets belohnt und die Eingebung, die ich<br />
nach Kenntnisnahme des Arminia-Ergebnis hatte ("Fahr hin, dann gewinnen sie"), war<br />
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einfach zu deutlich, um falsch sein zu können. In der Tat: Während sich das mitgereiste<br />
Gesangspersonal einen niedlichen verbalen Schlagabtausch mit dem Lüneburger<br />
"hier-herrscht-Ordnung"-Personal zwecks Aufhängung der mitgebrachten<br />
Stoffstückchen liefert, übertragt sich allmählich die aus Engeland mitgebrachte<br />
Zuversicht aufs göttliche Team. Schlappe neunzig Minuten später haben die Götter 2:1<br />
gewonnen und ich meine Glücksbringerfunktion erfolgreich erfüllt. Kleine Tanzeinlagen<br />
und eine durchaus erleichterte Helden-Elf, die die LaOla mit voller Inbrunst zelebrierte,<br />
schließen sich an. Wußte ich es doch.<br />
4. September 99: <strong>05</strong> - VfL Osnabrück 1:5<br />
(hardy) <strong>Der</strong> Schrecken hat zwei Namen: Guido "Würg" Spork und Daniel<br />
"Ich-bin-so-unschuldig" Thioune. Was schon vor dem Anpfiff bei dem ersten flüchtigen<br />
Blick auf den Namen des Unparteiischen zu befürchten war (Callies, Hamburg, hat uns<br />
‘97 gegen die BraunSchweine mächtig verpfiffen), trat in der Tat ein. Unter den Augen<br />
des schlechtesten Regionalsenders der westlichen Welt ("NDR, das Schlimmste im<br />
Norden") leistet sich der "Spitzenreiter, Spitzenreiter, ha, ha, ha" einen ziemlich üblen<br />
Auftritt, bei dem ihm der parteiische Mann nach besten Wissen und Gewissen half, die<br />
drei Punkte an den Teutoburger Wald zu holen. <strong>Der</strong> Höhepunkt wurde kurz vor der<br />
Halbzeit erreicht, als Thioune in allerbester Kung-Fu-Manier förmlich in Schimmi<br />
hineinsprang und anschließend erfolgreich den Unschuldigen mimte. Blindvogel Callies<br />
setzte der ganzen Geschichte schließlich die Krone auf, als er, statt dem scheinheiligen<br />
Thioune wie notwendig Rot zu zeigen, Liberogott Claus Grzeskowiak vom Platz schickte -<br />
weil er angeblich Spork "gewürgt" habe: Ein Witz, wie die Fernsehbilder später<br />
bewiesen. Dennoch: Sekunden später nutzten die Lila-Weißen die kurzzeitige<br />
Indisposition in der Heldenabwehr zum völlig unverdienten 1:0, das sich im zweiten<br />
Spielabschnitt zu einem kleinen Debakel steigerte. Alle Beteiligen - außer Callies,<br />
Thioune und Claaßen - waren sich anschließend einig: <strong>Der</strong> skandalöse Platzverweis für<br />
Claus hat das Spiel entschieden, den VfL zum Sieger gemacht. Ach ja, da war noch einer,<br />
der das nicht so sah. <strong>Der</strong> NDR, der statt der entscheidenden Szene lieber Osnakrücker<br />
Torchancen zeigte und mit den Namen unserer Spieler so seine Probleme hatte.<br />
Mitunter hatte man den Eindruck, Göttingen <strong>05</strong> wäre ein litauischer Sparringspartner,<br />
und der NDR nur wegen Osnabrück gekommen. NDR, laß Dir gesagt sein: AUCH<br />
GÖTTINGEN GEHÖRT ZU DEINEM SENDEBEREICH.<br />
Höhepunkt die Trainerinterviews, in denen Achim Krug tatsächlich unterstellt wurde, er<br />
sei "Anfänger". Auf die freundlichen Hinweise unseres Meistercoaches, er sei so rund<br />
20 Jahre im Geschäft, geriet der NDR-Depp ins Stottern, verhedderte sich immer mehr<br />
- und beschäftigt sich fortan ausschließlich mit VfL-Trainer Sidka. So kann man es auch<br />
machen. Das war ein Armutszeugnis, NDR.<br />
10. September 99: SV Meppen - <strong>05</strong> 2:0<br />
(basti) Flutlichtspiele haben ohne Frage ihren ganz besonderen Reiz. Es ist nur schade,<br />
wenn diese Begegnungen auf einen Freitagabend gelegt werden und das Spiel beim<br />
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weitest entfernten Gegner stattfindet So war es von vorneherein klar, daß es vorerst<br />
keine zweite Invasion Emsland geben würde, da der Großteil aus beruflichen Gründen im<br />
schönen Göttingen bleiben mußte (na ja, wir müssen ja noch nach Nordhorn)<br />
Also Freitagnachmittag kurzfristig frei genommen, (man muß ja schließlich Prioritäten<br />
setzen) Hardy hinter seinem Computer weggeholt und sich mit Shellatlas und<br />
Supporter‘s Guide bewaffnet in das Chaos des vor-wochenendlichen Autobahnnetzes<br />
gestürzt. Nach hunderten von endlos erscheinenden Kilometern durch das<br />
provinzialische Geflecht von Bauernhöfen und Ackerland, erreichten wir nach Stunden<br />
endlich das Meppener Emslandstadion. Dort erwartete uns auch schon eine kleine Gruppe<br />
mit dem Zug angereister Göttinger, denen die Strapazen des Bahnfahrens deutlich an<br />
ihren glasigen Augen anzusehen war. Mit der Zeit trafen zum Glück doch noch einige<br />
<strong>05</strong>er ein. Sogar Bleifuß Malte schaffte es noch rechtzeitig, obwohl er zwei Stunden<br />
nach uns gestartet ist! So daß wir am Ende ca. 35 Göttinger waren. Plus derer, die lieber<br />
weit weg von uns mit ihrem Arsch auf der Tribüne saßen. Hey Leute, gerade bei solchen<br />
Spielen sollten wir eigentlich alle zusammen stehen, auch wenn da einige Leute<br />
Berührungsängste haben. Schließlich sind wir doch alle <strong>05</strong>er. Und die sollten zusammen<br />
halten. Desweiteren waren da noch zwei Gladbach Fans (Danke für eure Unterstützung!),<br />
sowie ein paar Vertreter der Obrigkeit die dafür sorgen sollten, daß wir auch ja lieb<br />
blieben. Ein Auftrag, der mitunter nicht unbegründet war. Denn bei dem was sich die<br />
Herren in schwarz, die des öfteren auch als "Unparteiische" bezeichnet werden, da<br />
erlaubten, hatte mit eben dieser Bezeichnung recht wenig zu tun. Da fiel es einem<br />
wirklich schwer mit dem lieb sein.<br />
Fazit: Ein typisches 0:0 Spiel, dank des unfähigen Schiedsrichters 2:0 für Meppen.<br />
18. September 99: O5-FC Bremerhaven 4:0<br />
(wucher) Daß der FC Bremerhaven zu unseren Lieblingsgegnern gehört, hat sich am<br />
Samstag, 18.09.99 wiedermal bestätigt. Nachdem beide Spiele der letzten Saison mit<br />
5:0 bzw. 2:0 an unsere Götter gingen, gab es jetzt ein nie gefährdetes 4:0. Endlich der<br />
lang ersehnte erste Heimsieg. Nachdem unser Goalgetter "Weichei" Stanko mit seinen<br />
Toren in der 8., 29. und 38. Minute einen echten Hattrick schaffte, war das Spiel zur<br />
Pause bereits entschieden. Auch nach der Pause waren die Schwarz-gelben klar die<br />
bessere Mannschaft, es dauerte dann aber bis zur 76. Minute, bis unser zweiter<br />
Goalgetter Ion Perdei zum 4:0-Endstand einschoss. Da am Abend Ali Karakayas und<br />
meine Geburtstagsfeiern anstanden, war durch dieses Ergebnis natürlich für gute<br />
Stimmung gesorgt.<br />
26. September 99: 1. SC Norderstedt - <strong>05</strong> 2:5<br />
(hardy) Ja, träum ich denn? Plötzlich steht es 5:1 für die Helden, die eine völlig desolate<br />
Norderstedter Mannschaft nach allen Regeln der Kunst fein säuberlich in alle<br />
Einzelheiten zerlegt. Ein Jubel, ein Trubel, wo ist die 2. Liga, wann spielen wir 1. Liga,<br />
wann Champions League? Zum sportlichen gibt es nicht viel zu sagen. Was die Jungs -<br />
erneut vor der Fahne unseres Lieblingslinienrichters - nach dem frühen 1:0 für<br />
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Inhalt<br />
Norderstedt vor allem im 2. Spielabschnitt boten, war absolute Spitzenklasse, und am<br />
liebsten würde ich das jedes Wochenende sehen. Das Gefühl, als das 5:1 fiel, und selbst<br />
mir Dauerskeptiker nichts mehr übrig blieb, als langsam vom Sieg überzeugt zu sein - es<br />
waren schließlich nur noch neun Minuten zu spielen - war ebenfalls bemerkenswert - und<br />
darf ebenfalls gerne des öfteren genossen werden.<br />
Zum Drumherum: Stimmungstechnisch schlossen wir problemlos an das Meppen-Szenario<br />
an und begannen diesmal schon in der 1. Halbzeit mit dem Dauer-"Allez", das,<br />
unterbrochen lediglich vom ständigen Torjubel, bis zum Schlußpfiff durchgehalten<br />
wurde. Kompliment an alle Beteiligten (unter denen übrigens auch wieder Charly war.<br />
Schön, und: Gute Besserung! Weniger schön fand die Handvoll Norderstedt-Fans den<br />
Auftritt unserer Götter/resp. unseren Auftritt, denn die Herren hatten sich vor dem<br />
Spiel noch ziemlich vollmundig mit "6:0 für uns" aus dem Fenster gelehnt - und gaben<br />
dann während des Spiels keinen Mucks von sich. Pardon: Einmal hörte man ein leises<br />
"SCN". Warum das allerdings sogleich verstummte, als wir aufmunternden Beifall<br />
spendeten, bleibt Norderstedts Geheimnis. Ach, ist es schön, <strong>05</strong>-Fan zu sein.<br />
3. Oktober 99: <strong>05</strong> - HSV Amateure 4:2<br />
(hardy) Igor is coming home! Decken wir über das Spiel den Mantel des Schweigens,<br />
empfangen befriedigt die leckeren und uns außerordentlich gut kleidenden erneuten drei<br />
Punkte und sprechen statt dessen von dem, was wirklich interessant war: Igor. In der 18.<br />
Minute von seinem inzwischen Ex-Trainer eingewechselt, gab sich "17 Jahr, braunes<br />
Haar" alle Mühe, seinem Ruhm neue Ehre hinzuzufügen. Allein: Igor hatte das falsche<br />
Trikot an. Wer trägt auch schon HSV? Daß unser kleinster (und ich bestehe auf<br />
"unser"!) nach dem Spiel von uns mit LaOla abgefeiert wurde, war Ehrensache. Daß er<br />
allerdings von den dummen HSV-Betreuern dafür anschließend<br />
ZUSAMMENGESCHISSEN WURDE, war einfach nur peinlich. Ey, ihr Rautenträger, bei<br />
uns heißt es "Einmal <strong>05</strong>er - Immer <strong>05</strong>er", wenn ein Ex-Schwarz-Gelber ins Jahnstadion<br />
kommt. Und nicht "Judas" - wie bei Euch (siehe Salihamidzic gegen Bayern).<br />
8.10.99: Hol. Kiel- <strong>05</strong> 5:2<br />
(hardy) Na toll. eines der weitesten Auswärtsspiele, und das Freitagabend, 20 Uhr. Das<br />
ist doch mal wieder so richtig fanfreundlich! Trotz der ungünstigen Zeitverhältnisse<br />
fand sich eine ansehnliche Schar Schwarz und Gelb Tragender am Kieler Westring ein,<br />
um Lorkos Störche bei einer weiteren Heimniederlage zu beobachten. Meiner Wenigkeit<br />
kamen übrigens, das sei an dieser Stelle ruhig einmal erwähnt, angesichts der Fahrweise<br />
des Kutschers Erinnerungen an England auf, denn auch dort überholt man schließlich<br />
vorzugsweise "rechts"... Aber wir hatten halt nicht allzuviel Zeit, und den Namen des<br />
Kutschers werde ich an dieser Stelle sicherlich nicht preisgeben.<br />
Daß Kiel einige weniger freundliche Zeitgenossen zu seinem überschaubaren Fanpotential<br />
zählt, wurde bereits vor dem Stadion deutlich. <strong>Der</strong> mit freundlichen Absichten das<br />
Holstein-Stadion enternde GöMob wurde von üblen Zeitgenossen empfangen, die sich<br />
(wie ihre Braunschweiger Vorbilder?) die Beine an einer gegenüberliegenden Tankstelle<br />
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Inhalt<br />
in den Bauch standen und ziemlich dumme Sprüche von sich gaben. Im Stadion war dann<br />
aber alles ruhig - bis auf die mitgereiste Göttinger Fanschar, die sich nahezu neunzig<br />
Minuten im munteren Singen übte. Da blieben offenbar sogar den Kielern vor<br />
Anerkennung die eigenen Gesänge im Halse stecken. Das Spiel selber war zum Kotzen.<br />
Obwohl die Götter wie die Götter spielten, gingen sie als Verlierer vom Platz, und der<br />
Berichterstatter mußte den Fußballgott anschließend zu einem sehr ernsten Gespräch in<br />
Sachen "Gerechtigkeit" bitten. <strong>Der</strong> Teufel steckte im Detail. Zwei dumme und<br />
unglückliche Eigentore der Helden sowie eine heikle Szene vor dem Kieler Tor, als der<br />
einköpfbereite Claus Grzeskowiak statt des Balles ein Kieler Bein vor die Stirn bekam<br />
und daraufhin, statt das 3:1 für die Helden zu bejubeln, ausgewechselt werden mußte,<br />
darf problemlos als "entscheidende Szene" tituliert werden. Dazu kamen einige eher<br />
skurille Abseitsentscheidungen der Unparteiischen (weibliche Form ist an dieser Stelle<br />
korrekt), denen vor allem der in Extraform befindliche Christian Schulz zum Opfer fiel.<br />
Abschließender Kommentar von Ricci Zdancius: "So ein Mist, wir hätten hier gewinnen<br />
müssen". Stimmt Ricci.<br />
Ach ja, nicht vergessen möchte ich, daß das weibliche Bedienungspersonal des<br />
Bierstandes von allen (männlichen) Mitreisenden aufs Höchste gelobt wurde (nicht nur<br />
wegen der zapferischen Qualitäten...), und das andererseits die eingesetzte (und sehr<br />
umsichtig agierende) Bereitschaftspolizei das Interesse unseres mitgereisten<br />
weiblichen Klientels fand. Und dann heißt es immer "Fußball ist unser Leben"...<br />
16. Oktober 99: <strong>05</strong> - Werder Amateure 1:3<br />
(hardy) Eigentlich habe ich ja nichts gegen Werder. Doch als Gegner von <strong>05</strong> sind die<br />
einfach Scheiße - weil: wir können gegen die nicht gewinnen. Letzte Oberligasaison hat<br />
uns bekanntlich selbst Werder II Amateure gewisse Probleme bereitet, und Werder<br />
Amateure - das war schon immer Angstgegner. So auch heute. Ioan schießt nach ‘ner<br />
knappen Viertelstunde das 1:0, die Götter drücken fulminant wie eine Kombination aus<br />
Brasilien, Frankreich und Deutschland-bei-der-EM-72 auf das 2:0 - doch stattdessen<br />
machen die kleinen Werderaner den Ausgleich. Als noch vor dem Seitenwechsel das 1:2<br />
fiel, wußte ich, daß das Spiel verloren war. Im zweiten Spielabschnitt dann eine ziemlich<br />
enttäuschende Heldenelf, die das Kämpfen offenbar nicht erfunden hatte. Um halb<br />
Sechs gefrustet zu Hause angekommen. Scheiß Werder.<br />
24. Oktober 99: BV Cloppenburg - 1.SC Göttingen <strong>05</strong> 3:3<br />
(tuc tuc LEMONCURRY!) Die besten Sketche der englischen Komödiantentruppe Monty<br />
Python´s beruhen darauf, dass in einer Umgebung Menschen herumlaufen, die in<br />
keinster Weise in diese passen und Dinge tun, zum Beispiel seltsame Geräusche, die<br />
ebensowenig zu ihnen, beziehungsweise zur ohnehin schon seltsam anmutenden Situation<br />
passen. Dieses Herauslösen von Personen, Gegenständen oder Handlungen aus ihrer<br />
eigentlichen Umgebung, (oder jene, in die wir sie hineinassoziieren) und anschliessendem<br />
Hineinmontieren in eine zu ihnen absurd erscheinenden Szenerie, erinnert sowohl an die<br />
Arbeitspraxis der deutschen Dadaisten, als auch an die Literatur beispielsweise eines<br />
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Inhalt<br />
William S. Bourroughs. Obwohl die Erstausstrahlung von Monty Pythons Flying Circus<br />
über 30 Jahre zurückliegt, wirken die Gags aufgrund dieser genialen Montageidee immer<br />
noch frisch und unverbraucht. Vor 30 Jahren mag Albert Sprehe indes bestenfalls ein<br />
Einkaufswagenschieber gewesen sein, der sich nach Feierabend die Pubertätspickel<br />
ausdrückt. Jedenfalls konnten damals weder die Pythons noch sonst wer erahnen, dass<br />
dieser Mann einmal deren Montagetechnik in einen völlig anderen Bereich einfügen und<br />
damit die Welt für immer verändern wird. Albert Sprehe will den BV Cloppenburg auf<br />
einer Speedway-Rennbahn in den bezahlten Fussball führen und steckt aus diesem<br />
Grunde Millionen von Mark aus seinem Tiefkühlkostimperium (so in der Grössenordnung<br />
von 2 Leisler-Kiep Koffern pro halbe Saison) in den Verein, gebiert sich dort wie ein<br />
Diktator und lässt an besagter Rennbahn Papptröten mit seinem Namen drauf verteilen.<br />
So viele Widersprüche gab es nicht in einer ganzen Folge vom Flying Circus!<br />
Bereits eine halbe Stunde vor Anpfiff hätte jedes Python-Mitglied Tränen in den Augen<br />
gehabt beim Anblick des Geländes. "Unter die würde ich noch nicht mal mein Auto<br />
parken!" entfuhr es Willi Wolter beim Anblick der Tribüne, auf der die Honorationen<br />
Platz nehmen sollten, um dem Ballspiel auf dem Bolzplatz inmitten der Speedwaybahn<br />
zuzuschauen. Wer diesen Zustand, der wirklich nicht die Bezeichnung Stadion verdient,<br />
nicht selbst gesehen hat, kann sich sowieso nicht vorstellen, wie skurril die ganze<br />
Situation dort war. Da warteten wir nun also auf den Anpfiff, tröteten auf<br />
Sprehe-Tröten rum, aßen Sprehe-Würste, wobei ich mich fragte, ob Eric Idle wohl<br />
Würstchen mag. John Cleese, der alte Snob, mag bestimmt keine. <strong>Der</strong> Spielverlauf indes<br />
erinnerte überhaupt nicht an die Pythons, vielmehr, wenn man einen Vergleich bemühen<br />
will, an einen Peckinpah-Streifen: dreckig, brutal und ohne Sieger. Schwamm drüber.<br />
Richtig nett waren die Cloppenburger Fans, mit denen wir noch deren Stammtisch<br />
besuchten und dort, bis der Zug fuhr, nette Diskussionen über Fussball, Tiefkühlkost<br />
und seltsame Tröten führten. <strong>Der</strong>en Stammtisch befindet sich übrigens in einem<br />
Hamburgerrestaurant, McDonalds nicht ganz unähnlich. Das erinnerte auch schon wieder<br />
irgendwie an.. Ach, Ihr wisst schon!<br />
30. Oktober 99: <strong>05</strong> vs VfB Lübeck 0:0<br />
(sauer) Vor und währen des Spiels fand ja , wie schon an anderer Stelle in dieser<br />
Lektüre erwähnt , der Fan – United- Day statt. Bei lecker Sonnenschein und guter<br />
Stimmung konnte also ein klasse Fußballfest gefeiert werden. Die Zahl der Zuschauer<br />
lag zwar über dem Durchschnitt , da der aber eigentlich höher sein müßte , war auch die<br />
Besucherzahl gegen ein Spitzenteam der Regionalliga nicht besonders erfreulich. An<br />
unserem Auftrag, aus Göttingen wieder eine Fußballhochburg zu machen, werden wir<br />
wohl noch ein Weilchen feilen müssen. Entgegen meinen Befürchtungen , daß die <strong>05</strong>èr<br />
ähnlich dem Braunschweig-Spiel vor Ehrfurcht gegenüber dem "großen" Gegner im Boden<br />
versinken , spielten sie heute frech auf und boten wieder guten Fußball. Einzig allein die<br />
Kirsche wollte nicht in des Gegners Gehäuse pullern , wie vernagelt die Bude. Tja , wer<br />
keine Tore schießt, gewinnt auch nicht , so einfach ist Fußball und so wollte über den<br />
Punktgewinn (?) nicht wirklich Freude aufkommen.<br />
Welches Spiel die Macher von Sport N3 gesehen haben, dürfte das Rätsel des Tages<br />
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gewesen sein , anders ist es nicht zu erklären warum sie <strong>05</strong> einen "glücklichen"<br />
Punktgewinn zusprachen und den VfB zum klar besseren Team erklärten. Achim Krug<br />
tanzte jedenfalls wie seinerzeit das Rumpelstielzchen und völlig aufgebracht , von der<br />
N3-Sportwand zurück kommend , durchs Stadion. Und wir? Da wir noch gesellschaftliche<br />
Verpflichtungen gegenüber unseren Fan –United-Day Gästen , in Form<br />
einigergGeistreicher Gespräche und Getränken bei Willi inne Kneipe nachkommen mußten<br />
, rundeten wir einen dennoch gelungenen Tag passend ab.<br />
6. November 99, VfB Oldenburg - <strong>05</strong> 0:3<br />
äh, Koordinationsprobleme, deshalb 2x...<br />
(hardy) Selten so wenig glücklich über einen Sieg gewesen. Zu sehr tat das weh, was da<br />
mit unseren Freunden aus Oldenburg passiert. Trist-traurige Stimmung in diesem,<br />
tschuldigung, ekelhaften Marschwegstadion, ein Ordnungspersonal, das sogar Bastis<br />
Tabakbeutel aufs genaueste untersuchte und uns verbot, unsere Fahnen neben denen<br />
der Oldenburger aufzuhängen. "Gäste gehen in die Kurve", hieß es lapidar, und selbst<br />
gutes Zureden unserer Oldenburger Freunde half nichts: Wir mußten in eine zugige,<br />
100.000 Kilometer vom Spielfeld entfernte Kurve, vor der sich ein lächerlicher<br />
Ordnerblock aufbaute (ja, im wahrsten Sinne des Wortes) und in dem von hinten die<br />
Autobahn, von vorne der böige und mit Regen reichlich aufgefrischte Wind tobte.<br />
E-k-e-l-h-a-f-t!<br />
<strong>Der</strong> Sieg war hochverdient und mit spielerischer Lässigkeit herausgespielt. Nie<br />
gefährdet war er vor allem wegen des Deppen im VfB-Tor, der an Treffer Nummer 2<br />
und Nummer 3 keinen Anteil, sondern Schuld hatte. Die Oldenburger waren wirklich<br />
erschreckend schwach, so daß wir nach Spielschluß unsere gefrusteten VfB-Freunde<br />
tröstend in die Arme nehmen mußten - so wie sie es vor zwei Jahren getan hatten, als<br />
wir mit 3:7 untergegangen waren. Ja, man sieht sich immer zweimal im Leben.<br />
Abschließend noch ein gemeinsames Bierchen im Oldenburger Fanprojekt geschlabbert,<br />
den Kollegen ein paar Tips aus unserer aktiven "Stürzt Bockwurst-Achim"-Zeit verraten<br />
und ansonsten einen Berg solidarischer Grüße dagelassen. Kopf hoch, auch Ihr kommt<br />
wieder!<br />
(Wucher) Eigentlich war für diesen Tag gar kein Besuch in einem Fußballstadion geplant,<br />
denn am 06.11.99 hatte die NPD in Göttingen zu einer Demonstration aufgerufen. Also<br />
morgens um 9 Uhr zum Bahnhof gegangen, um an der Gegendemo teilzunehmen. Nachdem<br />
so gegen halb elf klar war, dass die Faschos nicht mehr kommen, habe ich mich dann mit<br />
Basti doch noch kurzfristig entschieden, nach OL zu fahren. Also schnell bei Malte in<br />
den VW-Bus gesprungen, noch ein wenig Reiseproviant gekauft und schon waren wir auf<br />
der Autobahn. Und ich sollte diesen Beschluss nicht bereuen. Denn bis auf die<br />
schwachsinnigen Ordner ("der Fahnenstiel ist aber zu lang") war es ein gelungener<br />
Nachmittag. Kaum im Stadion mit Bier und Pommes versorgt, stand es schon 2:0 für<br />
unsere Helden durch Tore von Erlon in der 9. und 14. Minute. Sicher, mit einem echten<br />
Torwart wäre das nicht passiert, aber das soll ja nicht unser Problem sein. Trotzdem<br />
konnte ich mich zuerst gar nicht so richtig freuen, weil ich mit den Gedanken immer in<br />
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Inhalt<br />
Göttingen auf der Demo war. Als dann aber in der Halbzeit der erlösende Anruf aus Gö<br />
kam, dass alles ruhig geblieben ist, konnte ich mich dann ganz auf die zweite Halbzeit<br />
freuen. Durch den dann einsetzenden Dauerregen hatte ich fast das Gefühl, der<br />
Bierbecher würde gar nicht leerer. Auch die durchnässte Blockfahne wurde immer<br />
schwerer. Als dann Krause direkt nach Wiederanpfiff sein erstes Tor für <strong>05</strong> "köpfte",<br />
war die Freude natürlich riesengroß und das Spiel gelaufen. Wenn man an die vier<br />
kurzhaarigen Ordner vor unserem Block denkt, haben wir wahrscheinlich mehr "rechte"<br />
Spinner gesehen als wenn wir in Göttingen geblieben wären. Nach dem Spiel dann mit den<br />
Kollegen und Kolleginnen aus OL in ihrem Fanprojekt noch ein/zwei Bierchen getrunken,<br />
bevor wir dann die Heinreise antraten. Hoffen wir, dass der VfL seine finanziellen<br />
Probleme noch in den Griff kriegt, so dass wir näxte Saison wieder nach Oldenburg<br />
fahren dürfen.<br />
13. November 99: <strong>05</strong> - Wilhelmshaven 0:1<br />
(lorenz) Tja, irgendwie recht dumm gelaufen, dieser Tag. Nicht nur, daß die<br />
schwarz-gelben Götter zu Hause einfach nicht richtig in die Gänge kommen und auch<br />
gegen Wilhelmshaven nicht zu drei Punkten kamen (genaugenommen noch nicht mal zu<br />
einem, geschweige denn wenigstens einem kleinen Törchen). Auch das Schreiben dieses<br />
Spielberichtes entpuppte sich als alles andere als unproblematisch. Wie soll man denn<br />
einen Spielbericht schreiben, wenn man auf Grund von unglücklichen Umständen (dem am<br />
Vorabend erfolgten unsachgemäßen Hantieren mit Alkoholika diverser Sorten und<br />
Schattierungen) erst eine halbe Stunde vor Abpfiff der Partie aus seinem Erholungsund<br />
Schönheitsschlaf erwacht und somit nur noch Zeuge der letzten Viertelstunde des<br />
fußballerischen Geschehens wird ( und dies auch nur mit eingeschränkter<br />
Aufnahmekapazität hinsichtlich visueller und akustischer Eindrücke)? Wohl am besten,<br />
indem man sich auf die Aussagen derjenigen verläßt, die tatsächlich über die gesamte<br />
Spielzeit hinweg dabei waren. Aber auch die Zeugenvernehmung konnte nur bedingt<br />
Aufschluß über den Verlauf des Spiels geben, denn es zeigte sich, daß ein und dasselbe<br />
Geschehen auf durchaus mannigfaltige Art und Weise erlebt und vor allem bewertet<br />
werden kann. Mal hieß es, die Götter wären turmhoch überlegen gewesen (zwei Mal nur<br />
Latte durch Tobi und Erlon) und der Sieg der Willis eigentlich ein Verstoß gegen jede<br />
Gerechtigkeit, andere hingegen wollten den Schwarz-Gelben mit übelst blasphemischen<br />
Äußerungen sogar jegliche Form von Göttlichkeit aberkennen (Zitat:"Wenn die so weiter<br />
gurken, dann steigen die sogar noch ab."). Auch hinsichtlich der Leistungen sowohl<br />
ganzer Mannschaftsteile als auch einzelner Protagonisten herrschte Uneinigkeit: Die<br />
Sturmreihe zwischen "fulminant" und "laues Lüftchen", das Mittelfeld mal "bärenstark",<br />
mal "grottenschlecht" und die Abwehr entweder "bombensicher" oder "tierisch am<br />
Schwimmen, besonders der Lange da", womit wohl unsere Susi gemeint sein sollte, die<br />
jedoch am Montag im ‘Kicker’ fett gedruckt wurde und demnach sooo schlecht ja wohl<br />
nicht gewesen sein kann. Alles in allem: totale Verwirrung meinerseits und schließlich die<br />
Erkenntnis, das Spielgeschehen anhand des einzig empirisch überprüfbaren<br />
Tatbestandes zusammenzufassen: 0 : 1 durch Vysniauskas in der 36. Minute.<br />
Abschließend bleibt nur noch die Frage, warum erstens der wilde Valdas Ivanauskas<br />
nicht mindestens fünf Mal vom Platz geflogen ist (was nach überraschend einhelliger<br />
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Inhalt<br />
Meinung der Befragten zwingend hätte geschehen müssen), und warum er zweitens vor<br />
einiger Zeit ein Engagement beim VfL Wolfsburg mit dem Hinweis abgelehnt hat, die<br />
Stadt sei für seine Gattin zu unattraktiv und zu provinziell, nur um sich jetzt in der<br />
enorm schmucken Nordseemetropole Wilhelmshaven einzufinden. Tja, es ist eine<br />
fremde, merkwürdige Welt.<br />
21. November 99: Eintracht Nordhorn - <strong>05</strong> 1:2<br />
siehe "Sternstunden des <strong>05</strong>-Fanatismus"<br />
27. November 99: FC St. Pauli A – Göttingen <strong>05</strong>:<br />
(wucher) Ende November stand mal wieder ein langes Wochenende in Hamburg an. Am<br />
Samstag das Spiel unserer Götter bei den Amateuren und am Sonntag das Spiel der<br />
Profis des FC St. Pauli gegen den KSC. Aber der Reihe nach. Also am Samstag vor dem<br />
Spiel erst mal zur Erfrischung ein paar Cider geschlürft, dann in den Schanzenpark<br />
gepilgert. Dort erst mal einige Freunde und Bekannte begrüßt und in der Stadionzeitung<br />
erst mal einen wirklich netten Bericht über Göttingen und seine Fans gelesen. Endlich<br />
mal ein Artikel, in dem auch die Politik nicht zu kurz kam (macht weiter so!!!). Aber nun<br />
zum wesentlichen: Im Gegensatz zum Hinspiel mussten die Amateure auf sämtliche<br />
Zweitligaspieler verzichten (ob das wirklich ein Nachteil ist???). Vor leider nur 312<br />
Zuschauern hatten wir dann auch mit ca. 80 Leuten einen deutlich höheren Lärmpegel,<br />
was mir dann auch am näxten Tag von den St. Pauli Fans bestätigt wurde. Zum Spiel: Bis<br />
auf die erste Viertelstunde nach der Pause hatten unsere schwarz-gelben Jungens das<br />
Geschehen voll im Griff. Eigentlich hätten sie zur Pause höher führen müssen, als 1:0<br />
durch Stanko in der 12. Minute. Ab der 60. Minute hatte die Legende noch zahlreiche<br />
Chancen zur Resultatsverbesserung. Diese gelang dann aber erst in der 88. Minute durch<br />
Christian Schulz, nachdem Sager von St. Pauli zwei Minuten vorher die Gelb-rote Karte<br />
erhalten hatte. Nachdem ich dann auf den Sieg noch ein paar Bierchen zu mir genommen<br />
hat, machte ich mich mit St. Pauli Ex- Aufsichtsratsmitglied Holger auf den Weg nach<br />
Minden zu einem Konzert von No Respect. Von diesem waren wir dann noch verstärkt<br />
durch Regina so gegen 4 Uhr morgens, ich gebe zu nicht mehr ganz nüchtern, wieder in<br />
Hamburg. Nach dann sehr kurzer Ausruhphase ging es dann Richtung Millerntor zum<br />
Spiel gegen den Karlsruher SC. Im Angesicht, das St. Pauli das Spiel gewann fuhr ich<br />
dann wieder gutgelaunt mit sechs Punkten im Gepäck zurück in die Heimat. Fußball kann<br />
so schön sein!!!<br />
4. Dez. 99: (wegen M. Wolter: 5.12.99) "Bruce Lee" <strong>05</strong> – TuS Celle 0:0<br />
(wucher) Zum Spiel will ich eigentlich gar nicht viel schreiben, denn auf Grund der<br />
Vorkommnisse nach den Schlusspfiff ist das eh zweitrangig, es ging glaube ich 1:1 aus.<br />
Was uns der NFV in Form von Schiedsrichter Waldmann aus Lohne da wieder geschickt<br />
hat, war wirklich unter aller Sau. Mal objektiv betrachtet hat er zwar keine Mannschaft<br />
benachteiligt, aber was er da teilweise gesehen bzw. nicht gesehen hat wird wohl für<br />
immer sein Geheimnis bleiben. Jedenfalls trug seine Gestik und das ganz Getue nicht<br />
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Inhalt<br />
gerade zu einer fairen Spielweise beider Mannschaften bei. Nun gut, soviel zum<br />
Geschehen in der offiziellen Spielzeit. Zur Schlägerei am Spielereingang und zum<br />
Stadionsprecher entziehe ich mich hier jeder Wertung. Daß man als Fan dann nach dem<br />
Spiel nicht mehr ganz so gute Laune hat, dürfte wohl klar sein, dies ist aber kein Grund,<br />
Scheiben einzuschlagen und schon gar nicht, gegnerische ausländische Spieler mit<br />
rassistischen Sprüchen "anzumachen". Liebe Leute, fahrt nach Braunschweig, zum HSV<br />
oder sonstwohin, da fallen solche Sprüche nicht weiter auf. Aber haltet Euch bitte vom<br />
Jahnstadion fern. Anbei auch ein Leserbrief, den ich ans GT geschickt habe, aber der,<br />
wie zu erwarten, leider nicht abgedruckt wurde. Boykottiert das GT, denn es lügt!!<br />
Leserbrief ans Göttinger Tageblatt am 08.12.99: Randale im Stadion:<br />
Bezüglich Ihres Artikel von Dienstag, 07.12. möchte ich folgendes anmerken und<br />
klarstellen:<br />
Die Ausschreitungen nach dem Reigionalligaspiel <strong>05</strong> – TuS Celle FC wurden aus meiner<br />
Sicht ausgelöst, nachdem ein Celler Spieler Esmir Muratovic mit voller Wucht in den<br />
Unterleib getreten hat. Sicherlich hat auch das Schiedsrichtergespann und der daraus<br />
rfolgte Durchruf des Stadionsprechers nicht gerade zur Beruhigung beigetragen.<br />
ber der eigentliche Grund dieses Briefes ist, dass wie schon fast üblich im GT wieder<br />
mal alle <strong>05</strong>-Fans über einen Kamm geschoren werden. Bei fast 1000 Leuten im Stadion<br />
ibt es leider nicht aus, dass sich auch einige "Idioten" unters Publikum mischen. Wenn<br />
se dann meinen, sie müssen ihren Unmut äußern, indem sie Scheiben kaputtschlagen,<br />
ies traurig aber leider nur sehr schwer zu verhindern. Aber noch viel schlimmer ist<br />
ass diese Leute dann auch noch die gegnerischen ausländischen Spieler mit<br />
stischen und faschistischen Parolen provozieren müssen. Von diesen ewig Gestrigen<br />
ich (und wohl auch der Rest der "echten" <strong>05</strong>-Fans) mich deutlich distanzieren.<br />
e Leute haben im Jahnstadion nichts zu suchen.<br />
Besucher der regelmäßig zu den <strong>05</strong>-Spielen geht, dürfte aufgefallen sein, daß es<br />
lock eine nicht unerhebliche Zahl von Skinheads gibt. Leider werden diese durch<br />
ien immer wieder als Nazis bezeichnet. Darüber, daß es aber auch sehr viele<br />
che und linke Skins gibt, wird auch in Ihrer Zeitung nicht oder nur unzureichend<br />
rt. Diesbezüglich hängt auch vor dem Block immer das Transparent mit der<br />
t:<br />
eads gegen Rechts".<br />
as Gefühl, dass Sie "die <strong>05</strong>-Fans" nur erwähnen, wenn es etwas Negatives zu<br />
ibt. Darüber, dass wir zu fast jedem Auswärtsspiel mit mehr als 50 Leuten<br />
uch dort unsere Mannschaft lautstark unterstützen liest man<br />
ise fast nichts. Auch daß am Vorabend des Celle-Spiels eine Fanparty in der<br />
tätte stattfand, wurde in Ihrer Zeitung, obwohl Sie darüber Kenntnis<br />
mit einem Wort erwähnt.<br />
11. Dezember 99: BTSV vs GÖTTER <strong>05</strong> 3:0<br />
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Inhalt<br />
(sauer) UUIIHH , wat waren wir auf diese Begegnung gespannt. Schon kurz nach dem<br />
Auftritt von Glogos korrupter Trümmertruppe auf unserem heiligen Rasen im<br />
Jahnstadion , bekamen wir freundlichstes feedback und schadenfrohe Glückwünsche aus<br />
der halben Republik, weil einige Braunschweiger Faschos und andere Volltrottel ein wenig<br />
aufs Köpfchen bekommen haben. Wer wollte nicht alles mitkommen an die<br />
Hamburgerstraße . Die Gerüchteküche brodelte nur noch auf Schnellkochtopfplatten ,<br />
von Offenbach über Hannover bis Berlin wollten uns Hools unterstützen. Mal abgesehen<br />
davon , daß wir uns dieses "illustere" Gemisch in unserem Block nicht so richtig<br />
vorstellen konnten und wollten , muß ich an dieser Stelle mal ganz klar betonen , daß wir<br />
fußballverrückte Fans sind und keine Hooligans !! Egal , von auswärtigen Freunden der 3.<br />
Halbzeit erschien am 12. 12. niemand in unseren Reihen und so zuckelten einige Autos<br />
und ein 50èr Bus ins häßliche Braunschweig. Um es vorwegzunehmen , trotz vorheriger<br />
Drohungen und Ankündigungen, uns gehörig zu vermöbeln , ließ sich kein einziger Hool bei<br />
uns blicken , was auch durchweg , ich sag mal , als positiv bewertet wurde. Denn die<br />
Gespräche vor der Fahrt und die mitgeführten Sanitätstaschen ließen eine etwas<br />
eigenartige Stimmung aufkommen. Und was passiert erst noch, wenn wir gewinnen ? Denn<br />
da waren sich die meisten sicher , vor allem aber daß sich unsere Helden nicht wie im<br />
Heimspiel wie die Angsthasen verstecken und dabei ihre fußballerische Klasse vergessen<br />
würden. Aber schon bald war klar das wir uns getäuscht hatten (obwohl ich am<br />
Samstagmorgen dieses grund positive Gefühl beim Pissen hatte).Viel zu zaghaft ,<br />
defensiv und viel zu selten vor dem Gehäuse des BTSV auftauchend , fingen sie sich<br />
schnell ein schusseliges Freistoßtor ein (nach dem erst mal gar nichts mehr lief) und<br />
verloren die 1. Halbzeit so klar , daß man fast vermuten könnte , Erich Mielke- Glogowski<br />
hätte seine Finger im Spiel gehabt. Dennoch schrien wir uns (gegen den Sturm) die<br />
Kehlen heiser und auch die beiden einzigsten Bengalosessions im Stadion gab`s bei uns<br />
im Block. Gegen Mitte der zweiten Halbzeit fingen die Götter an zu fighten und zwar<br />
vom allerfeinsten . Allerdings stand es da schon 3:0 für die Bösen. Warum habt Ihr das<br />
nicht schon von Anfang an so gemacht? Oder waren da erst die beiden Platzverweise<br />
nötig? Wobei vor allem der tragische Rauswurf von Erlon totaler Unfug war.<br />
Andererseits gab wohl Schimi das Signal zum fight , denn jeden Ball, und war es ein noch<br />
so lächerlicher Trullerball, den er gehalten hatte , kommentierte er mit wilden "Becker-<br />
Fäusten", die wir wiederum mit heftigen "Schimi" rufen quittierten. Er und wir hatten<br />
aufeinmal richtig Spaß (Schimi stand vor unserer Kurve und so konnte , remember<br />
Gegenwind , er uns hören). Die "restliche" Mannschaft muß wohl gemerkt haben, daß da<br />
"viel gut" passiert und fing endlich an zu kämpfen. ZU SPÄT!<br />
Klasse war noch das gellende Pfeifkonzert des Braunschweiger "Hexenkessels" für ihre<br />
eigene Mannschaft (wie gesagt 3:0 gewonnen) und Schimis gleichzeitiger<br />
Beifallsbekundung in Richtung Braunschweiger / Magdeburger "Fan-Block", um sich<br />
danach mit der ganzen Mannschaft vor unserem Block frenetisch feiern zu lassen (wie<br />
gesagt 3:0 verloren). Fazit: Bittere , vor allem in dieser Art und Weise (bis auf die<br />
letzten 25 min.) sicher nicht nötige Niederlage , trotzdem geile Stimmung in unserem<br />
Block und wie sangen wir noch so schön vor unserem Bus ? "Wir haben überlebt"<br />
Zum Abschluß noch zwei kurze Anmerkungen an uns Fans. Zuerst an die Leute die wegen<br />
ihrer Angst nicht mit nach Braunschweig gekommen sind , sagt es doch einfach , ist doch<br />
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Inhalt<br />
völlig o.k.! Aber ihr braucht Euch doch wirklich keine Geschichten für Euer "Nicht<br />
Erscheinen" auszudenken.<br />
Zweitens an die Leute, die auswärts immer irgendwo im Stadion rumsitzen. Warum<br />
kommt Ihr nicht zu uns in den Block ? Wir stinken nicht wirklich , trinken kaum<br />
alkohlhaltige Getränke und gepflegte Konversation ist garantiert! Also laßt uns alle<br />
zusammen stehen (sitzen ist eh für‘n Arsch), um mit einem größeren Block die Buben auf<br />
der Spielwiese anfeuern , FORZA <strong>05</strong> !<br />
<strong>Der</strong> Brauherrencup zu Einbeck, Dezember 1999<br />
(heike) Wie in jedem Jahr reiste auch diesmal ein kleines erlesenes Grüppchen von<br />
FußballiebhaberInnen in das Sandalenträgerstädtchen, um den qualitativ-hochwertigen<br />
Hallenfußball von Göttingen <strong>05</strong> zu bestaunen.<br />
Aber dieses Mal sollte alles anders kommen...<br />
Am Orte des Geschehens eingetroffen, ereilte uns zunächst die Kunde von der<br />
Abwesenheit des Fußballgottes Markus Stanko, der mit einem grippalen Infekt<br />
darnieder lag. Die zweite Schreckensbotschaft folgte sogleich nach dem Studium des<br />
Spielplanes: <strong>Der</strong> Barsbütteler SV würde in diesem Jahr nicht antreten. Daß diese<br />
Tatsache nicht nur eine Reduzierung seitens des Supports zur Folge haben würde,<br />
sondern auch eine Einschränkung des Kaltgetränkekonsums im Fanblock,<br />
wurde schmerzlich bewußt.<br />
Im Verlaufe des Turniers zeichnete sich dann alsbald ab, daß unsere Götter ein<br />
vorzeitiges Ausscheiden nach der Vorrunde wohl nicht mehr abwenden konnten. Löblich<br />
erwähnt sei an dieser Stelle jedoch Christian Schulz, der durch brachiale Torschüsse<br />
erfolgreich bemüht war, den an diesem Tage als Bierträger fungierenden Wasserträger<br />
Tim Koch möglichst häufig zu uns zu senden, um uns kleine grüne Glasgefäße mit<br />
köstlichem Naß zu kredenzen.<br />
So zogen wir also schon in der Mitte des Turniers von dannen, um ein vorzeitiges<br />
Abendmahl im Exit einzunehmen. Abschließend erwähnt sei an dieser Stelle, daß<br />
Mitgereiste zuvor das Jahresgehalt eines mittelständigen Malermeisters in den gierigen<br />
Schlund der Einbecker Vereinssandalskis warfen, um bei deren zu Bereicherungszwecken<br />
veranstalteten Tombala unnütze Dinge wie Schalke 04 - Dartscheiben zu erstehen.<br />
8./9. Januar 2000: Oddset-Cup, Lokhalle Göttingen<br />
"Fußball gehört nun mal nach draussen und nicht in die Halle!" Joachim Krug<br />
(el tutschko) Wo der Trainer recht hat, hat er recht. Und viele Worte sollten auch über<br />
diese Veranstaltung nicht verloren werden. Über ein paar Bemerkungen kommt man<br />
allerdings nicht herum:<br />
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Inhalt<br />
1. Unsere Jungs waren schlecht. Sehr schlecht.<br />
2. Auch wenn man Lutz Renneberg nicht mag, kommt man nicht umhin zuzugeben, dass<br />
der Mann ein echtes Organisationstalent ist. Sponsoren kriegt er ran. Und den dicken<br />
Dieter Schatzschneider als Schirmherr, der jetzt offenbar hauptberuflich als<br />
Litfassäule für TOTO-LOTTO arbeitet.<br />
3. Trotzdem hatte die Veranstaltung keinen grossen Reiz. Anders als bei den<br />
Jugendturnieren am selben Ort, fehlte doch irgendwie das Flair. Kein Wunder, da die<br />
ach so tollen Mannschaften nur mit der dritten Garnitur anreisten. Und sowas nennt sich<br />
dann Niedersächsische Hallenmeisterschaft.<br />
4. Wenn man schon so schlau ist, Eintracht Braunschweig und Hannover 96 gemeinsam<br />
auf ein Tunier einzuladen, darf man sich auch nicht wundern, wenn die Veranstaltung<br />
nebenbei auch den Charakter einer Polizeinutzfahrzeugausstellung bekommt.<br />
5. <strong>Der</strong> BTSV dürfte wohl wirklich zum unbeliebtesten Club Norddeutschlands avanciert<br />
sein. Kein Wunder bei dem Anhang. Auch hier fielen einige Kameraden durch mieseste<br />
Parolen auf. Schön indes, dass tatsächlich die gesamte Halle gegen Braunschweig brüllte.<br />
Bei der am Samstag im schönen Kreiensen ausgetragenen dritten Halbzeit besiegten die<br />
96er übrigens die Braunschweiger.<br />
6. Dass die Herren von der geliebten Spielvereinigung vom Veranstalter ignoriert, bzw<br />
nicht eingeladen wurde verwundert nicht, trifft man sich doch lieber in Gerichtssälen.<br />
Warum auch nicht?<br />
FAZIT: siehe obenstehendes Trainerzitat.<br />
18. Januar 2000: Osterode - Götter <strong>05</strong> ca. 0:3<br />
(heike) Bei klirrender Kälte machen Basti, Philipp und ich uns auf den Weg Richtung<br />
Harz, um die neuesten Entwicklungen in unserer Lieblingsmannschaft auszukundschaften.<br />
Mit Fotoapparat bewaffnet, stürzen wir uns wagemutig direkt ins Getümmel am<br />
Spielfeldrand. Nur um mal wieder festzustellen, daß das Ganze von niemandem so richtig<br />
ernst genommen wird. Die Götter auf dem Platz spielen so, wie die Auswechselgötter<br />
neben uns rumalbern - nämlich peinlich! Aber die Fans von Göttingen <strong>05</strong> sind, was das<br />
betrifft, ja anpassungsfähig. Also nutzt Philipp dann auch in der Halbzeitpause gleich<br />
mal die Gelegenheit, sein neuestes Spielzeug (Reste vom Sylvesterfeuerwerk),<br />
auszuprobieren. Resumierend bleibt zu sagen, daß es hier im Wesentlichen drei<br />
Ereignisse zu vermelden gibt: Auch Christian Felkl muß sich warmmachen (was ihm unser<br />
Wasserträger auch freimütig mitteilt), Cosmin kommt endlich mal wieder für ein paar<br />
Minuten zum Einsatz (was fast gescheitert wäre, da W. Gassmann ihm beim Versuch, ihm<br />
die Trainingshose auszuziehen beinahe das Bein abgerissen hätte), und wir können<br />
unseren neuen Brasilianer begutachten, der von Philipp spontan Rosi getauft wird.<br />
Schlußendlich treffen wir auch noch unseren unvergessenen Ex-Libero Alexander<br />
Günther, den es ja leider ins ferne Osterode verschlagen hat.<br />
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Inhalt<br />
1. Februar 2000: SC Leinefelde - Götter <strong>05</strong> 2:4<br />
(heike) Zum Spiel selbst kann ich leider nicht viel berichten, da mich das Drumherum<br />
derart gefesselt hat, aber es kann sich jederzeit bei Wolfgang Gassmann erkundigt<br />
werden, da dieser alles notiert hat ( O-Ton: "Ich schreib’ hier alles auf, ich war ja auch<br />
mal Statist bei der Zeitung.").<br />
Es folgt jetzt hier nur eine kurze Auswahl der Äußerungen, die während des Spiels von<br />
verschiedenen Leuten gemacht wurden:<br />
"Tobi,was jammerste denn hier so rum?" "<strong>Der</strong> da (zeigt auf einen gegnerischen Spieler)<br />
hat mir hier auf den Finger gehauen. Das tut weh!" "Ach, stell dich nicht so an und mach,<br />
daß du wieder reinkommst." (Dialog zwischen Punkrockkönig und Trainer während der 2.<br />
Halbzeit). "Ich hab’ Angst. Hoffentlich ist mein Auto nachher noch heile." (Basti, dem<br />
gerade einfiel, daß wir in der Zone sind und neben einer Art Jugendzentrum geparkt<br />
hatten)<br />
"Ich hoffe, mein Auto steht überhaupt noch. Ich hab nämlich in einem Bushäuschen<br />
geparkt."(Kommentar des berühmten Patrick Loewe zu Bastis Bedenken). Darauf der<br />
Wasserträger: "Die ham die Karre bestimmt abgeschleppt!", Antwort Patrick: "Quatsch!<br />
Da stand doch kein ‘Parken Verboten’ - Schild und außerdem ist die Buslinie schon längst<br />
stillgelegt,glaube ich." "Ey Krause, seht mal zu, daß ihr die Trikots nicht so einsaut. Die<br />
müssen am Sonntag noch mal gehn." (Willi Wolter zu unserem Superhirn, dessen<br />
Gesichtsausdruck uneingeschränkt den Presi-Worten Glauben zu schenken schien). "Man<br />
merkt doch, daß wir hier im Osten sind. Es ist ganz schön kalt, meine Füße sind auch<br />
schon ganz naß!" (Lieber Patrick Loewe, was macht diese Äußerung für einen Sinn?).<br />
Was sonst noch war (in der Winterpause):<br />
(basti) Als erstes war da die Göttingen <strong>05</strong> Fanparty am 4.12.99 gewesen, die ja<br />
eigentlich den Abschluß vor der Winterpause darstellen sollte. Doch da der Verein fünf<br />
Tage vor dem Spiel gegen Celle gemerkt hat, daß dieses auf einen langen Samstag fällt<br />
(was zur Adventszeit in Göttingen eigentlich nicht unüblich ist) und er befürchtete, es<br />
könnten einige Zuschauer fern bleiben und stattdessen dem vorweihnachtlichen<br />
Konsumzwang erliegen. Daher wurde das Spiel kurzerhand auf Sonntag verlegt. Das<br />
hatte zur Folge, daß uns die letzte Möglichkeit, noch Werbung für die Party zu machen<br />
genommen war, die Mannschaft nur kurz oder überhaupt nicht kommen konnte und wir<br />
alle (außer Hardy) am Sonntag beim Spiel verdammt schlecht aussahen. -Besten Dank-<br />
Die Party die dieses mal unter dem Motto stand "Von Fans für Fans – Göttingen <strong>05</strong> The<br />
Legend lives on" war dennoch ein Erfolg. An die 80 Leute, darunter auch einige heimliche<br />
<strong>05</strong> Sympathisanten aus Oldenburg (wir drücken euch die Daumen, denn es wäre schade<br />
um Euch und den VfB), sowie der Martin von der Lila Laune aus Berlin, fanden den Weg in<br />
die Stadiongaststätte. Schade nur, daß es außer Wilfried Wolter keiner von den<br />
Offiziellen für nötig hielt, mal vorbei zu schauen.<br />
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Inhalt<br />
<strong>Der</strong> nächste Termin in der " fußballfreien Zeit" war dann der MC Donnald’s Cup mit<br />
unserer A-Jugend in der Lokhalle. Dazu nur soviel: schlechte Stimmung und in der<br />
Vorrunde ausgeschieden. Wer nicht da war, hat nichts verpasst.<br />
Am Mittwoch den 22. 12. 99 war es soweit. Unsere Freunde aus Mainz mussten nach<br />
einem glorreichen Sieg gegen Herta BSC Berlin zum Viertelfinale des DFB Pokals nach<br />
München.<br />
Und treu nach der Devise "<strong>05</strong>er halten zusammen" war klar, da müsste man eigentlich<br />
hin.<br />
Nur ist es leider schwer, so kurz vor Weihnachten Leute zu finden, die erstens Zeit und<br />
zweitens noch Geld haben, um ins Land der Weißwürste zu reisen. Und so war ich<br />
heilfroh, daß kurzfristig Jan noch anheuerte um mich zu begleiten.<br />
Gerade noch rechtzeitig zum Anstoß erreichten wir das Olympiastadion, welches mit<br />
9000 Zuschauern sehr leer schien und davon weniger als 1000 Bayern!!! Also wenn das<br />
nicht arrogant ist! Aber ist ja ehe nen Scheißverein.<br />
Dafür machten die Mainzer eine richtig geile Stimmung, was leider auch nichts daran<br />
ändern konnte, daß sie 3:0 verloren.<br />
Die Welt ist so ungerecht<br />
Mannschaft des Jahres 1999<br />
Zur Mannschaft des Jahres 1999 wurde nach einmütiger Überzeugung der Redaktion<br />
des SCHLAFENDEN RIESEN die Oberligamanschaft der Spielvereinigung Göttingen<br />
gekürt. Mit nahezu heroischen Leistungen haben sich "Norbert und die Feiglinge" Woche<br />
für Woche in den Oberligaalltag gestürzt und dabei großartig abgeschnitten. Auch wenn<br />
der Blick auf die Tabelle anderes verrät – vorletzter Platz, 64 Gegentore in 17 Spielen –<br />
weiß ihr Obervater Norbert Böning um die wahre Stärke seiner Mannschaft und wird<br />
nicht müde, diese zu loben. Es ist höchst bemerkenswert, daß die Mannschaft der SVG in<br />
nahezu jedem Spiel "die bessere Manschaft war" (O-Ton Böning) – und dennoch jedesmal<br />
zwischen 0:4 und 1:7 verlor. Das hat Stil, liebe SVG – oder ist es das altehrwürdige "mit<br />
fliegenden Fahnen untergehen?" Heini Doil jedenfalls hätte zu seinen Hochzeiten gesagt<br />
"Wir haben bis zur letzten Patrone gekämpft". Jawoll!<br />
Beyond the Teller-Rand<br />
Almabtrieb vs Grenzlandstadion 1:2<br />
(sauer) Warum und weshalb es mich für einige Tage ins Tirolerland der Berge und Täler<br />
verschlagen hat, sei an dieser Stelle egal, ich war da, das reicht. Obwohl ich bestimmt<br />
kein Freund des österreichischen Fußballs bin (wie konnte uns das in Cordoba nur<br />
passieren? Aber für mich gilt ja die Formel: "Aleschia, ich kenne kein Aleschia! ), wollte<br />
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Inhalt<br />
ich mich trotzdem mal vor Ort ob der dortigen "Fußballscene" kundig machen.<br />
<strong>Der</strong> FC Tirol aus Innsbruck ist ja gerade souveräner Tabellenführer der<br />
österreichischen 1. Bundesliga und obwohl das örtliche Blättchen (wohl so‘ne Art<br />
Göttinger Tageblatt) das Spiel gegen Ried für Sa. nachmittag angekündigt hatte, erhielt<br />
der FC schon am Fr. abend (ohne mich) seine 0:5 Klatsche. Wat nu ?<br />
Am Sa. Den 25. 9. 99 hatte ich die Wahl zwischen einem malerischem Almabtrieb in<br />
Kössen, umrahmt von Dutzenden Blaskapellen (ohne auch nur einen einzigen Ska<br />
verdächtigen off-beat) oder dem Regionalligaspiel zwischen Kufstein (10.) und Hard (6.) .<br />
Hart sollte es werden.<br />
Morgens also fix das neue Einbecker–Bierflaschen grüne <strong>05</strong>- Trikot übergestülpt und<br />
schnell nach Kufstein, den Sportpark ruckzuck gefunden und schon durfte ich einem U-8<br />
Turnier beiwohnen. Leider erwischte ich nur noch die letzten beiden , parallel laufenden<br />
Partien , wobei es mir nicht schwer fiel mich zu entscheiden. Denn gleich auf der ersten<br />
Wiese stolperte eine in gelb und schwarz (Braunbach) gekleidete Mannschaft, die ihren<br />
Gegner (Oberndorf) gewohnt souverän niederwalzte. So langsam war es dann auch an der<br />
Zeit die Stadt nach Örtlichkeiten abzusuchen, an denen sich Fans treffen um sich "<br />
gewissenhaft"auf`s Spiel vorzubereiten , oder um einfach nur ein paar Zecken oder<br />
Glatzen zufällig zu treffen.<br />
Um es kurz zu machen, obwohl (oder gerade deshalb ?) Kufstein den Ruf einer absoluten<br />
Drogenhochburg besitzt, ist es ein absolut gigantisches nichts! Total öde , tote Hose.<br />
Gerade als ich es aufgab zu suchen, wurden meine Blicke durch dröhnendes totmetall<br />
Gestampfe auf eine Bar namens Cheerokee gelenkt. Und siehe da, unter langen Haaren<br />
durchdrangen mich glasige Blicke in Grasgeschwängerter Luft. Fußballinteresse war hier<br />
zwar auch null vorhanden, aber nachdem ich mein Interesse nach der örtlichen<br />
Skinheadscene bekundete, erhielt ich noch einen kurzen Einblick in die Haidergefickte<br />
Gemütswelt dieses Bergvölkchens: " Ja woascht, an Hitler wolln ma a nett, oba<br />
Nationalisten sanma und gegen die gonzen Fremde do drinnen. Des is wo so woal mer<br />
immer in die Täler g`lebt hoam und die Berge uns von Natur aus obgrenzt hoam." Ah ha,<br />
das die hier nicht mehr in Fellen und Schneeschuhen durch die Gegend tapsen ist ein<br />
anderes Wunder!<br />
Gerade noch rechtzeitig 1,5 Std. vor Spielbeginn war ich dann wieder am<br />
Grenzlandstadion. Damit war ich nicht nur der erste, nein ich war sogar der einzige.<br />
Keine Sau da , kein Fanstand oder gar Fans , keine Ordner , nichts. 15.00 h , nur noch<br />
eine Stunde bis zum Anpfiff , nicht mal pöbelnde Rentner sind zu sehen , das Spiel ist<br />
zwar angeschlagen aber ich beginne zu zweifeln , denn nicht mal das Stadion ist<br />
geöffnet. Doch wie vom Himmel gefallen waren auf einmal die "Verantwortlichen" vor<br />
Ort , argwöhnisch und als ob ich der vom Himmel gefallene wäre wurde ich gemustert ,<br />
verwundern konnte mich zu diesem Zeitpunkt nichts mehr (Arbeitslos ? In Deutschland<br />
? Nein keine Ermäßigung ).<br />
Kurze Beschreibung des grounds: Die Stadionkneipe war ein Bierzelt , das Stadion war<br />
nach drei Seiten ein Dorfplatz , zur Hauptstraße hin eine unüberdachte Betontribüne die<br />
locker 2000 Leuten Platz bietet. So ca. 10 Minuten nach Anpfiff, als der aus Rosenheim<br />
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Inhalt<br />
stammende Türke Suat Özserce (bester Spieler auf dem Platz) einen traumhaften<br />
Schlenzer aus 20 m. in den Winkel des Hardèr Tor ‘s zum 1:0 versenkt hatte , waren<br />
dann auch schon knapp 90 Menschen anwesend.<br />
Was folgte , war ein unglaublich schlechtes gebolze nach dem Motto, zwei Teams spielen<br />
kick‘n rush und beherrschen nicht mal das. Trotzdem fielen irgendwie Tore und als Hard<br />
kurz nach der Halbzeit einen Elfmeter zugesprochen bekam und auf 2:1 verkürzte ,<br />
wurden die Anwesenden das erste mal laut und zwar in Richtung Schiedsrichter:<br />
"Wahnsinn, Du narrischer Depp". Ich glaube mit 22 Unparteiischen auf der Wiese wäre<br />
hier eine prächtige Stimmung auf den Rängen entstanden, denn einzig allein der Schiri<br />
wurde "angefeuert". Irgendwie verstand es Kufstein das Ding noch 2:3 zu verlieren.<br />
Mein Fazit: Das Bier war sehr mäßig , die kleinen Kräuterwürstchen gar nicht mal so übel<br />
und obwohl ich einem Spiel mit 5 Toren beiwohnte, überlegte ich schon, ob der<br />
Almabtrieb spannender gewesen wäre. Ich ließ Kufstein dann aber doch noch dank der<br />
erlebten Skurillitäten mit 2:1 nach Punkten gewinnen. Wie konnte uns das damals nur<br />
in Cordoba........<br />
(elfriede) 07.08.1999 BFC Dynamo Berlin - Arminia Bielefeld DFB - Pokal 2.<br />
Hauptrunde 0:2<br />
Ich habe euch was mitgebracht : HASS - HASS – HASS<br />
Nie-Nie-Nie will ich mit diesem Scheißverein je in einer Liga spielen. Ich meine natürlich<br />
den BFC oder besser gesagt: die Bescheuerte Faschisten Combo. Aber von vorne.<br />
Obwohl ich natürlich schon vom Ruf dieses Vereins bzw. seiner "Anhänger" gehört habe<br />
und obwohl keiner von meinen Berliner FreundInnen (herzlichste Grüße) Lust hatte mich<br />
zu begleiten - jetzt weiß ich auch warum - bin ich dennoch zu diesem Spiel hingefahren.<br />
In Kurzform:<br />
Reines Sitzplatzstadium (ausnahmsweise, weil im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark,<br />
sonst Sportforum Hohenschönhausen); 18,- DM Eintritt; 2,-DM für ein 8-seitiges<br />
Stadionheft (davon 3 Seiten Werbung); Kein Bier (vielleicht besser das); Cola, Wasser,<br />
Alkfreies, Sprite 5,-DM Fanta 4,50 DM (?); Keine Anzeigetafeln;<br />
Sexistischer Stadionsprecher ("Die geilen Mädchen von der Cheerleadergruppe können<br />
sich einzeln ihr Honorar bei mir in der Sprecherkabine abholen.He-he-he");<br />
Nationalistischer Stadionsprecher ("Arminia ist ja ein deutscher Name, den es leider<br />
viel zu selten gibt im Fußball. Na ja - zumindestens sind unsere Fans deutsche.");<br />
1000 Idioten in der Kurve; davon mind. die Hälfte deutlich Farbe zeigende Nazis;<br />
T-Shirts mit der Aufschrift "Ich bin ein Deutscher Störfaktor" + Dynamo-Wappen beim<br />
offiziellen Fan-Stand; Leute mit "Volkstroie", "Radikahl", "Screwdriver",<br />
"Sachsensturm" - T-Shirts;<br />
Vor mir vier Hools, die den Treffpunkt ausmachen, wo sie heute abend "Fidschis<br />
klatschen" gehen; neben mir 5 Ärsche um die 35 Jahre, die sich über gestern abend<br />
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Inhalt<br />
unterhalten, als sie ´ne "Kanakenbude" klargemacht haben;<br />
Natürlich mehrfach das "U-Bahn-Lied" vom ganzen (!) Block (ist mir jetzt zu doof es zu<br />
wiederholen); irgendwelche "Urwaldlieder", weil bei der Arminia ein Schwarzer gespielt<br />
hat; 3 Arschlöcher von "Wotan´s Volk".<br />
Ich krieg jetzt beim Schreiben noch ´nen Kotz- und Hassreiz. Deshalb hör ich hier auch<br />
auf.<br />
<strong>05</strong> - Fan-News<br />
<strong>05</strong>-Fans im InternetNachdem es der Verein ja leider nicht schafft, eine vorzeigbare<br />
Internetseite zu schreiben, haben Matthias und Wucher sich dieses Problems<br />
angenommen. Unter der URL: http://mitglied.tripod.de/MatthiasV/home.html gibt es<br />
jetzt die erste Göttingen <strong>05</strong>-Fanseite im Internet. Wir sind ständig dabei, die Seite zu<br />
verbessern und auszubauen. Da wir schon von einigen Leuten eine positive Kritik gekriegt<br />
haben, glauben wir, dass die Seite auf jeden Fall einen Blick wert ist. Wer nette Fotos<br />
oder Artikel hat, sollte diese an folgende E-Mail Adressen schicken:<br />
Wucher@t-online.de oder mvoigt@debitel.net. Demnächst haben wir vor, unter<br />
"Göttingen <strong>05</strong>-Fans.de" eine eigene Domain zu beantragen. Da dies aber leider mit<br />
monatlichen Kosten verbunden ist, sind wir auch Spenden gegenüber nicht abgeneigt,<br />
womit sich auch der Verein angesprochen fühlen sollte. Auch an einem Link-Austausch<br />
sind wir jederzeit interessiert.<br />
Fan-Radio Wir haben vor, mit einigen Leuten im Stadtradio auf 107,1 MHz einmal im<br />
Monat eine Sendung für <strong>05</strong>-Fans zu produzieren. So wie es im Moment aussieht, wird<br />
dies voraussichtlich Mittwochabends stattfinden, aber die genauen Termine werden<br />
noch rechtzeitig bekannt gegeben. Wenn der Verein mitspielt, wollen wir zu jeder<br />
Sendung ein oder zwei Spieler einladen, um mit ihnen ein wenig zu plaudern. Wie das<br />
ganze musikalisch ablaufen soll, ist noch nicht ganz klar, aber es wird sicherlich für<br />
jeden Geschmack etwas dabei sein.<br />
News aus dem Fan Shop Seit neustem gibt es Kapuzenpullis – schwarz – mit "<strong>05</strong>" vorne<br />
und "Göttingen <strong>05</strong> Supporter’s Crew" auf dem Rücken. Für 60 Tacken bei Göttingen <strong>05</strong>,<br />
c/o Fanshop, Schützenanger 1, 37081 Göttingen bestellen. 10 Mark kosten die beliebten<br />
Bierhalter, die von den Nichtalkoholikern als "niedlich", von den Alkoholfreunden als<br />
"praktisch" bezeichnet werden. Zum Frühling sind neue T-Shirts geplant, falls jemand<br />
einen guten Vorschlag hat, bitte melden.<br />
Last Exit! Mit ganz viel Tränen und mindestens ebensoviel Dank an Ute und Roland<br />
mußten wir im Januar Abschied vom Exit nehmen, das uns seit einem Jahr so<br />
liebgewonnene schwarz-gelbe Heimat geworden war. Es ging einfach nicht mehr, und Ute<br />
und Roland können jetzt auch endlich mit auf Auswärtsspiele kommen. Wir treffen uns<br />
derweil fortan wie gewohnt Donnerstags 20 Uhr im Amadeus (Waageplatz 4) – und<br />
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Inhalt<br />
hoffen darauf, daß das Exit bald wieder aufmacht.<br />
Sorry: Obwohl versprochen, gibt es in diesem <strong>Riese</strong>n weder Fanzinereviews noch<br />
eine aktuelle Adressenliste. Kommt beim nächsten Mal. Versprochen.<br />
Und sorry. Was vergessen?<br />
Mensch Krause! (Steter Ausruf des Trainers bei jeglicher Gelegenheit)<br />
Fan-United-Day<br />
Ob es nun die Regionalliga- bzw. Oberligareform ist , oder nach dem BGH-Urteil den<br />
Amateurvereinen die sogenannte Ausbildungsrückerstattung (bis zu 25.000 Kröten)<br />
flöten geht, der deutsche Amateurfußball wird nicht nur sträflich vernachlässigt, er<br />
wird auch noch von vorn bis hinten verarscht. Und dann auch noch der rein "Menschliche<br />
Aspekt", erkundigt euch mal nach dem Gemütszustand derjenigen Fans, deren Vereine<br />
während oder nach der RL.-bzw.OL.-Reform Konkurs anmelden müssen.<br />
Aber da wir in den letzten <strong>Riese</strong>n ja nun etwas ausführlicher auf dieses Thema<br />
eingegangen sind , möchte ich an dieser Stelle mal darauf verzichten und euch über<br />
unseren Protesttag der unter dem Motto "<strong>Der</strong> Unterbau schreit auf" lief, berichten.<br />
Nachdem wir diesen Tag auf dem B.A.F.F.- Kongreß in Erkenschwick besprochen und<br />
festgelegt hatten, übernahmen wir Göttinger die konkrete Planung und Vorbereitung.<br />
Nun hieß es, mal wieder auf den allerletzten Drücker, sich mit einigen Leuten auf ein<br />
Flugi und den Ablauf des Tages zu einigen, um dann die Einladungen zu verschicken .<br />
Da unsere finanziellen Grenzen sehr begrenzt waren , mußte viel über Mundpropaganda<br />
laufen und auf das Anschreiben aller Regionalliga und Oberligavereine gänzlich<br />
verzichtet werden. Die regionale Presse wurde von der Glotze über Rundfunk bis zu den<br />
diversen Postillen nahezu komplett benachrichtigt , schade, daß sich die Resonanz bei<br />
den Medien arg in Grenzen hielt. Die verleumderische Unverschämtheit des Göttinger<br />
Tragikblattes war allerdings die Oberfrechheit schlechthin ! Ich frage mich, wieso sich<br />
Mr."Fußballinkompetente Arroganz" Geisendorf bei Heino und mir im Vorfeld so<br />
ausführlich informiert hat. Unsere Abneigung für einander dürfte sich damit wohl bis<br />
zum letzten Tag fest zementiert haben. Wer über Göttinger Fußball informiert werden<br />
will , holt sich eh schon die HNA ! Angemeldet hatten sich ziemlich viele Fans<br />
verschiedenster Vereine, leider sind von denen (Hallo Darmstadt,TeBe...) die wenigsten<br />
gekommen , dafür sind um so mehr unangemeldet erschienen. Ach , irgendwie mag ich ja<br />
diese liebevoll chaotischen Fußballknaller , irgendwie klappt dann ja doch noch irgendwas.<br />
Beim Treffen um 10.00 h im Juzi und dann um 11.00 h am Gänseliesel waren wir mit 15<br />
Leuten (Hannover 96, VfB Oldenburg , St. Pauli und <strong>05</strong>) und 1000 Flugis doch eher<br />
bescheiden vertreten, und so verzichteten wir dann spontan darauf, das Flugblatt über<br />
unser riesiges von der IGM ausgeliehenes Mega (trotzdem noch mal danke) zu verlesen.<br />
Lustig waren nur die Cops, die uns rührend fürsorglich vor den bösen Göttinger<br />
Autonomen warnten. Wat häv wie lacht!<br />
Recht früh hieß es dann also ab ins Stadion, dabei verließen uns die Oldenburger<br />
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Inhalt<br />
Richtung Arminia und wir wähnten uns schon mit einer riesigen Pleite abgeben zu müssen.<br />
Aber im Jahnstadion erwartete uns dann doch noch eine völlig andere Situation , denn<br />
dort konnten wir recht viele Gäste aus Meppen , H 96, Aue , Mainz , Erfurt, Gütersloh...<br />
begrüßen , von denen viele ihre Transpis mitgebracht hatten. Es dauerte nicht lange, und<br />
es begann ein entspanntes Klönen miteinander, und die Neuigkeiten aus den jeweiligen<br />
Vereinen wurden ausgetauscht.Im Stadion hatten wir unsere Protesttransparente<br />
aufgehangen und verteilten viele unserer Flugis. Außerdem hatten wir noch ein Diagramm<br />
des Abstiegsszenarios auf ein Bettlaken vergrößert. Die ganze Aktion rief reges<br />
Interesse , Wehklagen und Diskussionen unter den Göttingern und Lübeckern hervor ,<br />
jedenfalls hatten wir einiges an Rede und Antwort zu stehen. Sehr gefreut hat uns die<br />
Reaktion des VfB-Fanclubs "Sunshine", welcher die Aktion in Lübeck fortsetzen will und<br />
sich am nächsten B.A.F.F. Treffen nicht uninteressiert zeigte. Es bleibt zu hoffen, daß<br />
noch viele Fans anderer Vereine in gleicher Weise aktiv werden , denn dann würde dieser<br />
Fan-United - Day so weiter gehen wie wir uns das vorgestellt haben , nämlich als<br />
Startschuß für weitere Aktionen. Wir Fans sind nicht nur die blechenden Zahlhammel,<br />
wir holen uns das Spiel zurück.<br />
Wir sind der Meinung, daß dieser erste Versuch eines Fan – United – Days doch recht<br />
erfolgreich und informativ war, Spaß hat‘s zudem auch noch gemacht. Schade war<br />
vielleicht nur, daß wir Fans der verschiedenen Vereine keinen gemeinsamen Song<br />
zustande gebracht haben, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Und was uns<br />
Göttinger betrifft, es lief ja noch ein Spiel, von dem ich immer noch nicht begreife,<br />
warum wir über ein ungerechtes 0:0 nicht hinausgekommen sind. So long, football is<br />
coming home and cheers.<br />
Chefsache<br />
<strong>Der</strong> Trainer spricht.<br />
Meine Herren, wir leben nicht im Kommunismus. Wir haben eine Hierarchie. Und wenn<br />
Tobias Dietrich etwas sagt, dann ist das so, als wenn der liebe Gott spricht. Das wird<br />
gemacht und Amen!<br />
<strong>Der</strong> Trainer bei einer Ansprache zum Thema Disziplin<br />
"Esmir, geh da nicht so hart rein, das ist hier ein Testspiel!"<br />
"Es ist schon dunkel."<br />
Dialog zwischen dem Trainer und Esmir Muratovic bei einem abendlichen Testspiel gegen<br />
den FC Niemetal.<br />
Feuilleton: Die aktuelle Filmkritik<br />
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Inhalt<br />
Ali Karakaya ist der Trainer in NOTRUF!<br />
(es.te.)Es kommt selten vor, dass ausgerechnet ein RTL-Fernsehfilm Publikum und Kritik<br />
so beeindruckt. Hans Meiser ist es gelungen, mit Ali Karakaya einen der<br />
ausdruckstärksten Schauspieler überhaupt für seinen Notruf zu verpflichten. Doch<br />
nicht nur Karakaya überzeugt: auch Brian Krech vermag als jugendlicher Held, der in<br />
arge Probleme gerät, Akzente zu setzen. Beeindruckend ebenfalls Bernd und Gabriele<br />
Krech als besorgte Eltern. Grade Bernd Krech wird heute bereits als deutsche Antwort<br />
auf Harvey Keitel gehandelt und ist bei allen grossen Studios im Gespräch. Auch Markus<br />
Stanko-Fans kommen auf ihre Kosten. <strong>Der</strong> Charakter-Mime ist in einer Cameo-Rolle als<br />
Schuhträger und Freund der Familie zu sehen.<br />
Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit. Grund genug für Meiser auf einen<br />
semi-dokumentarischen Stil zurück zu greifen. Pikanterweise trug sich das Geschehen<br />
real bei der Spielvereinigung Göttingen zu, die allerdings jegliche Kooperation mit dem<br />
Filmteam vermissen ließ, weshalb letztendlich im altehrwürdigem Maschpark gedreht<br />
wurde. Dass der SVG ihre eigene Rolle bei den realen Vorgängen höchstpeinlich sein<br />
muss, wird schnell deutlich, wenn man die Geschichte kurz erzählt:<br />
Eine Jugendmannschaft geht nach dem Training zum duschen. Kaum sind die Jungen<br />
eingeseift, wird das Duschwasser wie von Geisterhand abgestellt. <strong>Der</strong> junge Krech<br />
beschließt, sich am Waschbecken abzuspülen, lehnt sich an selbiges, welches prompt<br />
abbricht und dem Pechvogel kurzerhand den Rücken aufschlitzt. Ali Karakaya in seiner<br />
Rolle als SVG-Jugendtrainer tut das einzig richtige in dieser Situation: Er wählt den<br />
Notruf. Kein Wunder, daß Karakaya in dieser Rolle glänzt. Bereits vor Jahren spielte er<br />
einen SVGer, allerdings mit mäßigem Erfolg. Die nächsten Szenen gehören ganz dem<br />
Spiel von Bernd Krech, der uns den Charakter eines verzweifelten Vaters eröffnet, der<br />
in einer scheinbar ausweglosen Situation seine Familie zum Krankenhaus chauffiert: "<strong>Der</strong><br />
Junge hat bestimmt nicht aufgepasst!" Aufpassen tun nun hingegen die Ärzte. Die<br />
Operation gelingt und wir sehen den Jungen Krech im Krankenzimmer im Kreise seiner<br />
Lieben. <strong>Der</strong> Schluss weist auf eine positive Zukunft hin. <strong>Der</strong> Genesene nimmt unter den<br />
Augen seiner Eltern, Freunde und natürlich Ali Karakaya das Taining wieder auf.<br />
So grandios das Werk auch inszeniert ist, wie großartig die Schauspielkunst auch ist:<br />
der Film drückt sich um wichtige Fragen herum. Warum war das Wasser plötzlich<br />
abgestellt? Warum konnte das Waschbecken einfach so abbrechen? Zuständig für die<br />
Beantwortung dieser Fragen wäre die SVG. Einem Klub mit halbseidener Vergangenheit,<br />
man erinnere sich nur an den Fairsport-Skandal. Und einem Klub ohne Zukunft. <strong>Der</strong><br />
Gerichtsvollzieher war bereits mehr als einmal am Sandweg. Wurde das Wasser<br />
abgestellt, weil Rechnungen nicht bezahlt wurden? War Baupfusch der Grund für das<br />
Unglück? Fragen, die am ehesten Heinz Doil beantworten könnte, jener Mann, der für<br />
den Untergang der SVG verantwortlich ist. Dass es sich Hans Meiser nicht traute, Heinz<br />
Doil zu einer zentralen Figur im Notruf zu machen, mindert die Qualität des Films<br />
entscheidend.<br />
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Inhalt<br />
Buchtips:<br />
AGON Supporters Guides<br />
1000 Tips für Auswärtsspiele<br />
Hardy Grüne / Michael Müller-Möhring<br />
(basti) Empfehlenswert nicht nur für Auswärts- fahrer, sondern ein Pflichtkauf für<br />
jeden Fußball-Interessierten. Neben Anfahrtswegen und Stadioninformatioen erfährt<br />
man auch einiges über die Geschichte der Vereine der ersten drei Ligen. Erhältlich für<br />
28,80 DM im Buchhandel (und am Fanshop)<br />
Unser Literarisches Quartett.<br />
Von Sauer und Basti.<br />
(sauer) Na, das war doch mal eine freudige Überraschung. Ich komme nach Hause und<br />
ein Päckchen mit drei Fußballbüchern versucht sich verzweifelt an meinen Briefkasten zu<br />
klammern. Nix wie rauf , Päckchen aufgerissen , ab auf‘n Schacht und in Windeseile war<br />
die Enttäuschung doch recht groß.<br />
Aber der Reihe nach:<br />
Also sprach Sepp Herberger , eine Fußballfibel von Marvin Chalda.<br />
Ein mit ein paar Fotos und alten Zeitungsausschnitten dekoriertes Büchlein in dem<br />
ausschließlich Sprüche und Weisheiten des Seppl H. gesammelt sind. Hm, absolut nichts<br />
Neues zu erfahren , aber ich sach mal , wenn man auf die "gute alte" Fußballzeit steht,<br />
kann man das Ding beim Kacken ganz nett durchblättern.<br />
Die Weissagungen des Anton Hechler , Groteske Geschichten und Szenen von Manfred<br />
Forck.<br />
Manni , der sich u.a. mit Karl Valentin verwandt fühlt , hat angekündigt, daß auch ich<br />
meine Auswüchse der Fußball-Leidenschaft wiederfinden würde. Also wenn ich mich mit<br />
Geschichten identifizieren sollte , in denen eine überdimensionale Filzlaus den<br />
geheiligten Kunstrasenplatz (2006 gibt es keine Wiesen mehr ) löchrig frißt , würde ich<br />
mir die Kugel geben. Ihr könnt natürlich noch mit drei weiteren Freunden die "Groteske<br />
in vier Halbzeiten" lesen, wenn ihr das geschafft habt und kurz darauf der "Absurde<br />
Monolog" kommt , beginnt ihr zu begreifen, daß die Titel der einzelnen Kapitel wohl Sinn<br />
machen und ihr habt auf diesen Schwachsinn echt keinen Bock mehr.<br />
Den Höhepunkt des Blödsinns habe ich mir mit "Fußballväter und andere Akteure" von<br />
Klaus Wersching aufgehoben. Also lieber Klaus , deine Jahrzehnte lange Tätigkeit im<br />
Jugendbereich in allen Ehren , aber wenn das zur Folge hat, daß man es schafft über 122<br />
Seiten mit Schüttelreimen der Sorte reim dich oder ich beiß dich zu füllen , spiele ich<br />
ab näxten Freitag nie mehr Fußball und werde mich auch ansonsten von dieser Sportart<br />
fernhalten. Kleine Kostprobe? Bei Regel zwei fällt mir gleich ein: "der Ball muß<br />
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Inhalt<br />
kugelförmig sein! Die Vorstellung fällt mir auch schwer , Daß mal ein Ball quadratisch<br />
wär". Ey Manni , super Fußballbuch ey , ich hab mir auch mal was einfallen lassen. Wer<br />
dieses Buch hier wirklich braucht , der hat wohl seinen Verstand verkauft. Bei Regel drei<br />
fällt mir gleich ein , wie praktisch das für deine Leser wär.Fazit: Bücher die irgendwann<br />
im Antiquariat landen und Großmutter`n die Dinger kauft, weil sich ihr Enkel "ja auch für<br />
Fußball interessieren tut", und der kleine Racker sich darüber tierisch "freuen" wird.<br />
Dat ganze kommt vom Fagorn Verlag , Am Herrnacker 19 in 82276 Adelshofen , oder<br />
www Fangorn- Verlag. de<br />
Sternstunden des <strong>05</strong>-Fanatismus<br />
Folge 9: Dis Diskussion zu Nordhorn<br />
21.11.99, Eintracht Shiptërise Nordhorn - <strong>05</strong> 1:2 (der killer) Das Spiel geriet zur<br />
Nebensache. Grund (Auslöser) war ein kurzes Fachgespräch, das der Schreiber dieser<br />
Zeilen in der (ca.) 50. Minute mit Nordhorns weltbekanntem Libero Ilir Shulku führte.<br />
<strong>Der</strong> Berichterstatter wies dabei den neben ihm einen Einwurf vorbereitenden Libero der<br />
albanischen Nationalmannschaft freundlich darauf hin, daß es mit seinen fußballerischen<br />
Fähigkeiten nicht allzugut bestellt sei und er es doch besser "lassen" sollte. Das Hirn<br />
des Weltklassespielers schien auf diese geballte Form der plötzlichen Wahrheitsfindung<br />
nur unzureichend vorbereitet gewesen zu sein, denn Shulku machte plötzlich Anstalten,<br />
das runde und lederne Spielgerät mit einer gewissen Wucht gegen das noch immer<br />
freundlich dreinblickende Gesicht des Berichterstatters zu werfen - eine Absicht, die<br />
trotz eines freundlichen "mach doch" des Berichterstatters allerdings nicht zur<br />
Vollendung gebracht wurde. Statt dessen landete das Spielgerät wieder bei Shulkus<br />
Kameraden auf der Wiese, die es wenig später an einen der elf Götter weitergaben, die<br />
damit, das sei an dieser Stelle kurz eingestreut, ohnehin besser umgehen konnten.<br />
Zwischen Shulku und dem GöMob allerdings kam es im weiteren Verlauf zu einer netten<br />
Diskussion, bei der diverse Freundlichkeiten über Fußball im Allgemeinen und die<br />
Leistung des Herrn Shulku im Besonderen ausgetauscht wurden. Bemerkenswert war<br />
dabei nicht nur, daß die Diskussion quasi eine "öffentliche" war (Shulku war schließlich<br />
auf dem Spielfeld, wir auf der Tribüne, da bedurfte es einer gewissen Lautstärke),<br />
sondern vor allem, daß sich Herr Shulku von ihr zunehmend vom laufenden Spiel ablenken<br />
ließ. Im Klartext: statt den Lauf des Balles zu verfolgen, wie es vermutlich seine<br />
Aufgabe gewesen wäre, lauschte er lieber den lieblichen Gesängen des mitgereisten<br />
GöMobs und grüßte jenen dann und wann mit freundlichen Gesten.<br />
Während auf unserer Seite ausgiebig gelacht wurde und auch das "neutrale" Nordhorner<br />
Publikum (nein Heino, Nordhorn liegt NICHT im Emsland, wann lernst Du das endlich?!?)<br />
seinen Spaß hatte, steigerte sich die Erregung unseres rotweiß gekleideten<br />
Gesprächspartner auf dem Spielfeld in Ekstase. Mit unmißverständlichen Gesten im<br />
Bereich seiner Genitalien (huch, was für ein Wort im RIESEN!) dokumentierte er, daß er<br />
inzwischen offensichtlich ein wenig, nun, sagen wir, "angepisst", war. Bestätigt wurde<br />
diese erschreckende Vermutung durch gewisse Äußerungen des Herrn Shulku, in denen<br />
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Inhalt<br />
er mitteilte, er würde den Berichterstatter dieser Zeilen gerne nach dem Spiel noch<br />
einmal "sehen". Nächster Höhepunkt war das plötzliche Eintreten des Nordhorner<br />
Torhüters in die laufende Diskussionsrunde. Dessen Wortbeitrag war allerdings recht<br />
kurz - und zudem ungewöhnlich. Statt nämlich seinen Libero an den eigentlichen Zweck<br />
des nachmittäglichen Beisammenseins zu erinnern - gegen die Lederkugel zu treten<br />
nämlich - forderte er UNS auf, endlich "aufzuhören"! Ein Wunsch, dem wir so nicht<br />
nachkommen konnten, denn einerseits kannten wir den neuen Diskussionsteilnehmer gar<br />
nicht, und andererseits hatte er kein Heldenwappen auf der Brust, sondern ein Horn, das<br />
gen Norden wies.<br />
So ging das Spiel schließlich zu Ende und wir vollführten - dank Ioan Perdeis spätem<br />
Glück - noch einen ausgiebigen Freudentanz, der von einem herzlichen Abklatschen der<br />
Helden für eine der imposantesten Auswärtsleistungen - und deren gab es in dieser<br />
Saison schon einige - gefolgt wurde. Doch noch war der Spaß nicht beendet. Plötzlich<br />
stapften nämlich Shulku und einige seiner Mitspieler entschlossenen Schrittes via<br />
Gegengerade auf unseren Mob zu, offenbar zu wilden Taten bereit. Eine herrliche Szene<br />
bot sich unseren Augen, denn direkt dahinter befand sich Nordhorns ebenfalls<br />
albanischer Trainer Lajci, der mit wilden Gesten Shulku und Co. an dem, was sie<br />
anscheinend vorhatten (der/die Leser/in ahnt sicher schon...), zu hindern gesuchte.<br />
Erfolgreich. Nach kurzer und überaus erregter Diskussion machte das kleine<br />
Nordhorner Kriegergrüppchen kehrt und verschwand.<br />
Mit süßen Gesängen auf den Lippen zog alsdann der GöMob (zu dem bis dato übrigens<br />
auch unsere beiden Schüttorfer Gladbach/Liverpool und inzwischen wohl auch <strong>05</strong>-Fans<br />
zählten) ins Nordhorner Clubheim ein, wo mit ein paar Eintracht-Fans noch<br />
gefachsimpelt und einige Liedchen geträllert wurde. Erst bei bereits einbrechender<br />
Dunkelheit wurde schließlich das Signal zum Aufbruch in die Heimat eingeläutet, die<br />
viele hundert Kilometer entfernt lag und uns durch wilde und (für Norddeutsche) hohe<br />
Berge führen sollte. Doch nicht Lawinen, Bergbären oder anderen natürlichen Gefahren<br />
lauerten auf dem Heimweg - sondern Ilir Shulku. Kaum waren wir die Wendeltreppe des<br />
gemütlichen Eintracht-Clubheim heruntergestiegen, erblickten wir auch schon eine<br />
dreiköpfige Gruppe sehr ernst dreinblickender junger Herren, unter denen uns<br />
zumindest ein Gesicht sehr bekannt vorkam: Unser Diskussionspartner!<br />
Mit entschlossenen Schritten näherte sich die Gruppe unserem noch rund 20-Köpfe<br />
starken GöMob, der umgeben war von friedlicher Aura und mit nichts als<br />
Siegestrunkenheit die Rückfahrt antreten wollte. Das aber wollten Shulku und Co.<br />
offenbar nicht zulassen. Sie forderten den Berichterstatter auf, stehenzubleiben und<br />
die Diskussion auf der Stelle fortzuführen, was von jenem allerdings mit Hinweis "es ist<br />
alles gesagt" abgelehnt wurde. <strong>Der</strong>weil hatten sich beide Gruppen dem wartenden<br />
Mannschaftsbus der Helden genähert, aus dem bereits einige Götter herausblickten, um<br />
einen Eindruck von den Geschehnissen zu erlangen. Was sie sahen, war erstaunlich.<br />
Plötzlich eilte einer der feindlichen Gruppe auf einen Baum zu, zerrte wie wild an jenem<br />
und rang ihm schließlich einen strammen Ast ab. Alsdann eilte er, das frische Gehölz wild<br />
über seinem Kopf schwingend, mit wirren Worten zu den beiden Gruppen zurück und<br />
löste dort eine gewisse, nun ja, "Unruhe" aus.<br />
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Inhalt<br />
Unruhe ist das Stichwort für den Auftritt von Erlon-Tyson-Fußballgott, der bereits<br />
drauf und dran war, sich mit geballten Fäusten und zu allem bereiten Augen aus dem Bus<br />
zu stürzen. Mit einem beinahe heldenhaften Einsatz wußte Calle Dy dies zu verhindert,<br />
und Erlon wurde mit markigen Worten in den Bus zurückverwiesen. Das Gefährt<br />
verlassen durfte hingegen Ali Karakaya, der anschließend in einer für uns alle<br />
unbekannten Sprache auf die Nordhorner Kleingruppe einredete. Auch Ober-Willi<br />
Wolter hatte bereits schlichtend eingegriffen und sich nach dem Grund der Aufführung<br />
erkundigt. Das Bild des Tages allerdings bot der Eichsfelder Punkrockkönig Tobias D.,<br />
der genüßlich an einem Brötchen knabberte, während um ihn herum beinahe<br />
weltkriegsartige Stimmung herrschte. Ein wahrer Kapitän, immer die Ruhe selbst!<br />
Angesichts der Übermacht (und wohl auch der Worte Alis, Danke für Deinen Einsatz!)<br />
mußten Shulku und Co. schließlich einsehen, daß die Diskussion in keinem Fall fortgesetzt<br />
werden konnte. Abschließend schickte unser neugewonnener Freund dem<br />
Berichterstatter dieser Zeilen noch ein freundliches "ich kommen nach Göttingen, ich<br />
ficken Deine Frau" mit auf den Nachhauseweg, was Entrüstung provozierte, letztendlich<br />
aber kommentarlos blieb. Nicht kommentarlos verhielt sich hingegen Liberogott Claus G.,<br />
der den Berichterstatter ein "du bist ja ein echter Killer" mit auf den Weg gab. Alsdann<br />
wurde der Weg Richtung Heimat angetreten, von dem lediglich erwähnt werden muß, daß<br />
Malte irgendwo zwischen Hameln und Uslar endlich zu seinem "P" kam - derweil der Rest<br />
der mitfahrenden Baggage beinahe dem Tod durch übermäßiges Lachen anheim gefallen<br />
wäre.<br />
So, nun noch ein paar ernste Worte. So lustig die Geschichte auch war, so bedenklich<br />
war sie auf der anderen Seite, und ich denke, die Nordhorner (und vor allem Shulku)<br />
konnten froh sein, das sie nicht gegen Braunschweig spielten: Dann wären wohl noch ein<br />
paar ganz andere Sprüche gefallen. Allerdings: Auch aus unserem Fanblock kamen<br />
während der "Diskussion" einige ziemlich unter die Gürtellinie gehende Äußerungen, die<br />
man sich besser erspart hätte und die auch nie wieder zu hören sein sollten. Es gibt<br />
gewisse Grenzen, die einzuhalten sind!. Schlußendlich bleibt allerdings festzuhalten, daß<br />
die Eskalation vor allem "dank" Shulku zustande kam. <strong>Der</strong> muß einfach, als abgewichster<br />
Regionalligaspieler und ALBANISCHER NATIONALSPIELER, seine Nerven im Griff<br />
haben und für derartige "Anmache" der Gegnerfans immun sein.<br />
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