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Sportler des Quartals: Julius Sitter<br />

Bei den Deutschen Hallenmeisterschaften<br />

der A- und B-Jugend<br />

in Halle/Saale präsentierte sich<br />

Wasserspringer Julius Sitter in<br />

hervorragender Verfassung. Das<br />

erst 15-jährige Talent räumte in<br />

seinem Jahrgang alle Titel ab.<br />

Sitter gewann Gold vom Ein-<br />

und Dreimeterbrett, vom Turm<br />

und in der Kombination, feierte<br />

damit nach der Teilnahme an<br />

den Jugend-EM im vorigen Jahr<br />

seinen bislang größten Erfolg.<br />

Nur eine Woche später stellte<br />

sich der Schützling von Trainer<br />

Christoph Bohm auch bei den Titelkämpfen<br />

der Großen vor und<br />

erreichte vom Turm einen sehr<br />

guten sechsten Platz. Julius ist<br />

diesmal unser Sportler des<br />

Quartals und erhält eine Prämie<br />

von 50 Euro. Herzlichen Glückwunsch!<br />

Das Gefühl zu fliegen, fasziniert<br />

Julius Sitter am Wasserspringen.<br />

„Wenn man es jahrelang trainiert,<br />

dann ist es auch nicht so schwer,<br />

wie es vielleicht aussieht“, setzt<br />

der Sportgymnasiast angesichts<br />

ungläubiger Blicke gleich hinzu.<br />

Dass allerdings hinter jeder<br />

Flugshow von Brett oder Turm<br />

harte Arbeit, Überwindung, Mut<br />

und das Aushalten von Schmerzen<br />

stehen, weiß das Talent nach<br />

neuneinhalb Jahren Training nur<br />

zu gut.<br />

Die Freude an der Bewegung wurde<br />

ihm in die Wiege gelegt. Wie<br />

sein zwei Jahre älterer Bruder<br />

Johannes wuchs er anfangs mehr<br />

oder weniger in Turnhallen auf,<br />

denn die Eltern frönen beide dieser<br />

sportlichen Leidenschaft und<br />

nahmen ihre Jungs mit. Doch als<br />

Johannes nach einem Schnuppertraining<br />

bei den Wasserspringern<br />

hängen blieb, folgte ihm Julius<br />

wenig später.<br />

Damals schauten die beiden Brüder<br />

gebannt auf die Künste von<br />

Turm-Europameister Heiko Meyer.<br />

„Er gefiel mir besonders gut,<br />

weil er sehr elegant gesprungen<br />

ist“, schwärmt Julius noch heute<br />

von seinem ersten Vorbild.<br />

Schritt für Schritt tastete auch er<br />

sich an immer neue und schwerere<br />

Sprünge heran. „Natürlich<br />

hatte ich auch Angst und es gab<br />

eine Zeit, da bin ich sogar richtig<br />

bockig gewesen“, gibt er schmunzelnd<br />

zu. Da brachte es der junge<br />

Sportler durchaus fertig, auf den<br />

Turm zu steigen, sich auf dem Ab-<br />

Foto: Thomas Eisenhuth<br />

satz umzudrehen und den Rück-<br />

zug anzutreten - und trieb damit<br />

seine damalige Trainerin fast zur<br />

Verzweiflung.<br />

Julius Sitter gewann vier Titel bei den Jugendmeisterschaften.<br />

„Diese Phase habe ich überwunden“,<br />

beteuert Julius, bekennt<br />

aber: „Als mich die Trainer auf<br />

das Turmspringen spezialisieren<br />

wollten, habe ich mich anfangs<br />

gesträubt, nachdem ich mir beim<br />

Sprung vom Zehnmeterturm gleich<br />

das Handgelenk geprellt hatte.<br />

Doch als die Sprünge saßen, hat<br />

es richtig Spaß gemacht.“ Inzwischen<br />

hat er vom Turm eine komplette<br />

Serie aufgebaut, mit der er<br />

konkurrenzfähig ist.<br />

Die Fortschritte bestätigt sein<br />

Trainer Christoph Bohm: „Julius<br />

hat sich in den letzten eineinhalb<br />

Jahren sehr gut entwi-<br />

ckelt. Die Qualifikation für die<br />

Jugend-EM letztes Jahr war eine<br />

Riesenüberraschung und für ihn<br />

gleichzeitig Motivation. Manchmal<br />

würde ich mir von ihm<br />

etwas mehr Biss im Training<br />

wünschen“, sieht der Coach Reserven.<br />

„Auch die Körperspannung<br />

muss noch besser werden,<br />

da schludere ich oft in der Luft“,<br />

erkennt der frischgebackene Jugendmeister<br />

weiteres Potenzial<br />

bei sich.<br />

Viel abschauen kann er sich seit<br />

einigen Wochen täglich von Sascha<br />

Klein, einem der weltbesten<br />

Turmspringer. Der Aachener<br />

trainiert nach seinem Wechsel<br />

zum SC Riesa wie auch sein Aachener<br />

Gefährte Pavlo Rozenberg<br />

am Bundesstützpunkt in Dresden<br />

und damit direkt vor der Nase<br />

von Sitter. „Sascha Klein ist natürlich<br />

für mich ein großes Vorbild.<br />

Er und Pavlo motivieren uns,<br />

nehmen uns die Angst und geben<br />

uns gute Tipps“, freut sich Julius<br />

über die Unterstützung der Top-<br />

Stars.<br />

Im Sommer möchte er sich in seinem<br />

ersten A-Jugendjahr wieder<br />

für die Jugend-EM qualifizieren<br />

und später gern bei Weltmeisterschaften<br />

und Olympischen Spielen<br />

starten und Medaillen gewinnen.<br />

„Das ist noch weit weg, aber<br />

ich glaube daran“, setzt er selbstbewusst<br />

hinzu.<br />

Neben dem Wasserspringen steht<br />

für den Neuntklässler natürlich<br />

die Schule im Mittelpunkt. Geschichte<br />

und Englisch mag er dabei<br />

besonders und in der Freizeit<br />

spielt er gern Fußball oder Basketball.<br />

„Wenn ich abends aber<br />

richtig abschalten will, zeichne<br />

ich Graffiti. Das ist für mich eine<br />

schöne Abwechslung“, verrät der<br />

Youngster seine Vorliebe. Aber<br />

schöner noch ist das Gefühl zu<br />

fliegen.<br />

Astrid Hofmann<br />

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