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Der brasilianische Professor Carlos Mallmann im Bann der ... - lamic

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‘Einsicht als<br />

Berichterstattung [Jacqueline Wijbenga]<br />

<strong>Professor</strong> <strong>Carlos</strong> <strong>Mallmann</strong> ist ein Experte<br />

<strong>im</strong> Bereich <strong>der</strong> Mykotoxine. <strong>Der</strong> <strong>brasilianische</strong><br />

<strong>Professor</strong> stellt fest, dass das Problem<br />

<strong>der</strong> Mykotoxine noch zu häufig unterschätzt<br />

wird. „Die Einsicht, dass Mykotoxine überall<br />

vorkommen, und die regelmäßige<br />

Lamic<br />

Das Forschungszentrum LAMIC (Laboratory of Mycotoxicological Analysis) ist <strong>der</strong><br />

staatlichen Universität von Santa Maria (in Brasilien) angeschlossen. Das Labor bietet<br />

Mykotoxin-Analysen für Auftraggeber aus aller Welt an. Unter <strong>der</strong> Leitung von<br />

<strong>Carlos</strong> <strong>Mallmann</strong> entwickelte das Labor ein System für das Screening nach<br />

Mykotoxinen und AMA. Dabei stehen unterschiedliche Techniken zur Verfügung,<br />

von Elisa bis hin zur Gaschromatographie, Massenspektrometrie und NIR. Auf<br />

Einladung von Jadis Additiva besuchte eine Delegation europäischer<br />

Futtermittelhersteller <strong>im</strong> Jahr 2010 die Forschungszentren Lamic und Samitec.<br />

Durchführung von Kontrollen bilden die<br />

Grundlage für eine Verbesserung <strong>der</strong><br />

Tiergesundheit”, erklärt er.<br />

Mykotoxine halten sich nicht an<br />

Landesgrenzen. <strong>Professor</strong> <strong>Carlos</strong><br />

<strong>Mallmann</strong> erforscht an <strong>der</strong> Universität<br />

von Santa Maria das Vorkommen von<br />

Mykotoxinen. Darüber hinaus ist er<br />

Leiter des kommerziellen<br />

Forschungsinstituts Lamic (siehe<br />

Einschub), das umfassende Daten über<br />

Mykotoxine in Grundstoffen und<br />

Endprodukten aus unterschiedlichen<br />

Teilen <strong>der</strong> Welt liefert. Die Datenbank<br />

enthält über 800.000 offizielle<br />

Untersuchungsergebnisse. „Mykotoxine<br />

kommen überall vor. Die Einsicht, dass<br />

es sie gibt, ist <strong>der</strong> erste Lösungsansatz”,<br />

erklärt <strong>Mallmann</strong>.<br />

Brasilien<br />

Die Agrarwirtschaft ist ein wichtiger<br />

Sektor in Brasilien und bietet gute<br />

Zukunftsperspektiven. „In unserem Land<br />

gibt es zahlreiche große, vor allem aber<br />

auch viele kleine Agrarbetriebe”, berichtet<br />

<strong>der</strong> <strong>Professor</strong>. Diese Betriebe nutzen<br />

zur Zeit gut 60 Prozent des verfügbaren<br />

Gebietes. „Das bedeutet, dass fast 40<br />

Prozent brach liegen.” Brasilien ist ein<br />

wichtiger Vieh- und Fleischexporteur<br />

und die Bedeutung dieser Branche<br />

wächst kontinuierlich. Das Land belegt<br />

jeweils den zweiten, dritten und vierten<br />

Platz auf dem Weltmarkt für die<br />

Produktion von Rindfleisch, Geflügel<br />

und Schweinefleisch. „Unsere<br />

Schweinefleischproduktion stieg 2009<br />

um 11 Prozent, <strong>der</strong> Geflügelsektor um<br />

21 Prozent.” Die Gesundheitsprobleme<br />

bei Tieren in <strong>der</strong> <strong>brasilianische</strong>n<br />

Viehzucht werden nach Meinung von<br />

<strong>Mallmann</strong> häufig den Mykotoxinen<br />

zugeschrieben. „So einfach ist es aber<br />

nicht. Bei den Problemen <strong>im</strong> Stall handelt<br />

es sich häufig um eine Kombination<br />

von Faktoren in den Bereichen<br />

Management, Ernährung, Genetik und<br />

Mykotoxine.” Um das Vorkommen von<br />

Mykotoxinen zu überwachen, sind<br />

regelmäßige Kontrollen empfehlenswert.<br />

Untersuchungen von Lamic haben<br />

ergeben, dass durchschnittlich 30<br />

Prozent <strong>der</strong> Proben mit Mykotoxinen<br />

infiziert sind.<br />

Aflatoxine<br />

Mykotoxine werden nicht vom Körper<br />

erkannt, wodurch das Tier keine<br />

Antistoffe bildet. Dadurch werden die<br />

Organe auch bei geringen<br />

Konzentrationen belastet. Best<strong>im</strong>mte<br />

Mykotoxine schädigen best<strong>im</strong>mte<br />

Organe (siehe Tabelle 1). Die wichtigsten<br />

Toxine in Brasilien sind Aflatoxine<br />

B1. „In diesem feuchtwarmen Kl<strong>im</strong>a<br />

entstehen sie häufig”, erklärt<br />

<strong>Mallmann</strong>. Nicht nur Tiere, son<strong>der</strong>n<br />

auch Menschen, werden durch<br />

Aflatoxine beeinträchtigt. „Aflatoxine<br />

sind krebserregend und haben einen<br />

negativen Einfluss auf die Immunität<br />

von Mensch und Tier.”<br />

Tabelle 1: Spezifische Schäden durch Mykotoxin gemäß Literaturangaben.<br />

Mykotoxin Organ Schäden<br />

Aflatoxin Leber bei Geflügel und Schweinen Gelb, bleich, vergrößert, fett und spröde<br />

Ochratoxin Nieren bei Geflügel und Schweinen Vergrößert<br />

Uratablagerungen bei Geflügel<br />

T-2/DAS Schnabelbereich, Zunge und Magen Nekrose, Geschwüre, Erosion<br />

bei Geflügel<br />

Zunge bei Schweinen<br />

Zearalenon Gebärmutter, Eierstöcke und Vulva Vergrößerung und Entzündungen<br />

bei Schweinen<br />

DON Leber Verkleinert<br />

Fumonisin<br />

Lunge, Leber und Herz bei Schweinen Vergrößert<br />

Leberverfettung ist eine <strong>der</strong> Folgen von<br />

Mykotoxinen <strong>im</strong> Futter.


Lösungsansatz’<br />

<strong>Der</strong> <strong>brasilianische</strong> <strong>Professor</strong> <strong>Carlos</strong> <strong>Mallmann</strong> <strong>im</strong> <strong>Bann</strong> <strong>der</strong> Mykotoxine<br />

Mykotoxin-Quelle. „Dies sind häufig<br />

offene Systeme ohne jede<br />

Kl<strong>im</strong>akontrolle. Vorhandene Sch<strong>im</strong>mel<br />

haben freie Bahn.”<br />

<strong>Carlos</strong> <strong>Mallmann</strong>: „Von allen analysierten Proben enthalten über 79 Prozent mehr als eine Art von<br />

Mykotoxin.”<br />

<strong>Carlos</strong> <strong>Mallmann</strong>: „Von allen analysierten<br />

Proben enthalten über 79 Prozent lich <strong>der</strong> hohe Maisgehalt <strong>der</strong> Nahrung;<br />

<strong>Mallmann</strong>. „<strong>Der</strong> Grund ist wahrschein-<br />

mehr als eine Art von Mykotoxin.”<br />

die Menschen in dieser Region haben<br />

Leberverfettung bei Tieren ist ein<br />

eine recht einseitige Ernährung.” Da <strong>der</strong><br />

Zeichen für eine Aflatoxin-Infektion. Nachweis von Fumonisin äußerst wichtig<br />

„Geflügel, das infiziertes Futter bekommt,<br />

hat ein schlechteres Fe<strong>der</strong>kleid, eine Schnelltest für dieses Toxin.<br />

ist, entwickelte Lamic einen speziellen<br />

an<strong>der</strong>e Farbe und Blutergüsse unter <strong>der</strong><br />

Haut. <strong>Der</strong>artiges Fleisch ist nicht mehr Kombination<br />

für den Verzehr geeignet.” Wenn die Mykotoxin-Analysen bei Lamic haben<br />

Tiere langfristig Mykotoxinen ausgesetzt nachgewiesen, dass in den meisten<br />

sind, bewirkt dies nach Angaben von Fällen eine Kombination von<br />

<strong>Mallmann</strong> einen Verlust <strong>der</strong><br />

Mykotoxinen vorliegt. „Von allen<br />

Fleischproduktion. Vor allem Küken und Proben enthalten 79 Prozent mehr als<br />

Ferkel sind hochempfindlich für<br />

eine Art von Mykotoxin.” Für das große<br />

Mykotoxine. „Daher ist es wichtig, dass Vorkommen an Mykotoxinen in seinem<br />

die Tiere vor allem zu Anfang garantiert Land macht <strong>Mallmann</strong> teilweise das<br />

mykotoxinfreies Futter bekommen. In Agrarsystem verantwortlich. „Hier wird<br />

diesem Stadium ist eine intensive<br />

häufig ohne jede Bodenbearbeitung<br />

Kontrolle auf Mykotoxine erfor<strong>der</strong>lich.” einfach das nächste Gewächs gesät.<br />

Außer Aflatoxin wird vor allem <strong>im</strong> nördlichen<br />

Teil Brasiliens auch Fumonisin Gewächsen <strong>im</strong> Boden und Sch<strong>im</strong>mel<br />

Dadurch bleiben Rückstände von<br />

festgestellt. Fumonisin wird mit<br />

können überleben. Aufgrund des Kl<strong>im</strong>as<br />

Speiseröhrenkrebs in Verbindung<br />

sind jährlich mehrere Ernten möglich.<br />

gebracht. „Diese Art von Krebs tritt in Auf diese Art breitet sich das<br />

dieser Region bedeutend häufiger auf Mykotoxinproblem <strong>im</strong>mer weiter aus.”<br />

als <strong>im</strong> Rest des Landes”, berichtet<br />

Auch die Getreidelagerung ist eine<br />

Überwachung<br />

Einer <strong>der</strong> wichtigsten Schritte auf dem<br />

Weg zu einer Lösung ist ein gutes<br />

Überwachungs- und Kontrollprogramm.<br />

Den Ausgangspunkt bilden ausreichende<br />

und repräsentative Proben <strong>der</strong> Partie.<br />

Über die Definition einer repräsentativen<br />

Probe und den besten Zeitpunkt zur<br />

Prüfung herrschen unterschiedliche<br />

Ansichten. <strong>Mallmann</strong> ist <strong>der</strong> Meinung,<br />

dass die ISO-Richtlinie in diesem Bereich<br />

unzureichend ist. „Im Prinzip muss jedes<br />

verunreinigte Körnchen in <strong>der</strong> entnommenen<br />

Probe nachweisbar sein.” <strong>Der</strong><br />

<strong>Professor</strong> verwendet die Richtlinie, dass<br />

bei einer Produktion von 500 Tonnen<br />

pro Tag eine Sammelprobe von mindestens<br />

100 Kilo verfügbar sein muss, um<br />

eine repräsentative Teilprobe von 1 Kilo<br />

zu entnehmen. Am liebsten hätten es<br />

die Produktionsbetriebe, wenn die<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Analyse schon bei <strong>der</strong><br />

Annahme von Grundstoffen vorliegen<br />

würden. Sorgfältige Analysen sind<br />

jedoch kosten- und zeitintensiv,<br />

wodurch die Ergebnisse nicht sofort<br />

verfügbar sind. Ein erster Eindruck kann<br />

allerdings mithilfe von Schnelltest<br />

gewonnen werden. Für detaillierte<br />

Angaben über Mengen und Typen von<br />

Mykotoxinen sind jedoch mo<strong>der</strong>ne<br />

Apparate, wie HPLC,<br />

>>><br />

Special Nutrients<br />

Das amerikanische Unternehmen Special Nutrients<br />

bringt weltweit die Mykotoxinbin<strong>der</strong> Cobind DF und<br />

Myco-Ad A-Z auf den Markt. In Europa wird dieses<br />

Unternehmen durch Jadis Additiva vertreten. „Unsere<br />

Produkte wurden sowohl in vitro als auch in vivo getestet<br />

und für mehrere Mykotoxine und Tierarten in<br />

Brasilien zugelassen”, berichtet Claus André Ketterman<br />

von Special Nutrients. „Untersuchungen von Geflügel<br />

und Schweinen haben ergeben, dass unsere Produkte<br />

die gewünschte Wirkung auf die Tiergesundheit haben<br />

und insbeson<strong>der</strong>e die Organe schützen.”<br />

26 27<br />

De Molenaar nr.9 1 juli 2011


‘Einsicht als Lösungsansatz’<br />

Die Analyse von Mykotoxinen erfolgt bei Lamic größtenteils automatisiert..<br />

‘Mycotoxines and mycotoxicoses in<br />

swine’<br />

Aus <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong> von <strong>Carlos</strong> <strong>Mallmann</strong> und Paulo Dilkin<br />

erschien vor Kurzem eine überarbeitete Ausgabe von<br />

„Mycotoxines and mycotoxicoses in swine”. Die<br />

Autoren haben die Informationen <strong>der</strong> früheren<br />

Ausgabe überarbeitet und entsprechend dem heutigen<br />

Stand <strong>der</strong> Wissenschaft über Mykotoxine ergänzt.<br />

„Dieses Buch basiert vor allem auf Informationen, die<br />

wir bei unserer Arbeit mit Mykotoxinen, sowohl <strong>im</strong><br />

Labor als auch in <strong>der</strong> Praxis, gesammelt haben. Es handelt<br />

sich dabei jedoch nicht um ein definitives<br />

Endprodukt, da wir täglich neue Informationen über<br />

Mykotoxine und ihren Einfluss auf Grundstoffe und<br />

Organismen finden.”<br />

Massenspektrometrie,<br />

Gaschromatografie und NIR erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Tabelle 2: Anzahl <strong>der</strong> in vivo Tests und Zulassungen von Anti-Mykotoxin-Additiven (Lamic, 2010)<br />

Lamic analysiert jährlich circa 20.000<br />

Proben auf 18 unterschiedliche Arten<br />

von Mykotoxinen. Die Analysemethode<br />

ist teilweise automatisiert. „Die<br />

Maschinen arbeiten vorwiegend nachts.<br />

Das Auslesen und die Interpretation <strong>der</strong><br />

Analysen werden während <strong>der</strong><br />

Geschäftszeiten von Mitarbeitern erledigt.”<br />

Die Technik hat die Möglichkeiten<br />

zur schnellen Analyse erheblich verbessert”,<br />

erklärt <strong>der</strong> <strong>Professor</strong>. „Dank <strong>der</strong><br />

Einführung <strong>der</strong> HPLC wurde die<br />

Analysezeit von vierzehn auf sieben<br />

Tage verkürzt. Inzwischen können wir<br />

dank NIR innerhalb von nur sechs<br />

Stunden ein Ergebnis ermitteln.”<br />

Aufgrund <strong>der</strong> Kosten wählen nicht alle<br />

Kunden die schnellste Methode.<br />

„Unsere günstigste Analyse betrifft<br />

Zearalenon. Diese Analyse kostet ca. 15<br />

Euro je Probe. Das Ergebnis ist innerhalb<br />

von 24 Stunden verfügbar. Die<br />

Ergebnisse können auf unserer Webseite<br />

von den Kunden abgerufen werden.”<br />

Wenn die Ergebnisse vorliegen, kann<br />

<strong>der</strong> Kunde entscheiden, was mit <strong>der</strong><br />

betreffenden Partie gemacht wird und<br />

ob best<strong>im</strong>mte Zusätze eine Lösung bei<br />

<strong>der</strong> Verarbeitung bieten können.<br />

<strong>Mallmann</strong> betont, dass die Behandlung<br />

einer Partie Grundstoffe mit Zusätzen<br />

den gefunden Mykotoxingehalt nicht<br />

verän<strong>der</strong>t. „Allerdings bieten diese<br />

Werte einen Anhaltspunkt, beispielsweise<br />

zur Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> Dosierung eines<br />

Anti-Mykotoxin-Additivs (AMA), <strong>der</strong> die<br />

Wirkung von Toxinen aufheben kann.”<br />

AMA<br />

Lamic verfügt über die weltweite größte<br />

Sammlung an AMA. Über 700 davon<br />

wurden sowohl in vitro als auch in vivo<br />

auf ihre Wirksamkeit hin überprüft. 400<br />

davon sogar auf Aflatoxin. In vitro Tests<br />

eignen sich nach Einschätzung von<br />

<strong>Mallmann</strong> vor allem zur<br />

Qualitätskontrolle. „Die gemessene<br />

Absorption muss dann jedes Mal dieselbe<br />

sein.” In vitro Ergebnisse sagen<br />

jedoch nur wenig über die Wirksamkeit<br />

in <strong>der</strong> Praxis aus. „Die beste<br />

Testmethode ist jedoch in vivo, da<br />

Organe die Schäden spezifischer<br />

Mykotoxine anzeigen.” So entdeckte<br />

<strong>Mallmann</strong>, dass best<strong>im</strong>mte AMA sogar<br />

toxisch sind für Tiere. „Außer <strong>der</strong><br />

Tierart x Mykotoxin Zahl <strong>der</strong> in vivo Studien Zahl <strong>der</strong> Zulassungen<br />

Geflügel x Aflatoxin 39 21<br />

Geflügel x Fumonisin 23 8<br />

Truthahn x Aflatoxin 1 1<br />

Milchkuh x Aflatoxin M1 in Milch 1 1<br />

Schwein x Aflatoxin 12 4<br />

Schwein x Fumonisin 6 2<br />

Schwein x Zearalenon 44 8<br />

Insgesamt 126 45<br />

Bindung von Mykotoxinen hatten die<br />

Additive es auch auf die Vitamine abgesehen.”<br />

Brasilianische Zulassung<br />

Die <strong>brasilianische</strong> Mischfutterproduktion<br />

beträgt circa 55 Millionen Tonnen,<br />

wobei <strong>im</strong> großen Rahmen AMA eingesetzt<br />

werden, um Mykotoxine zu kontrollieren.<br />

Die <strong>brasilianische</strong> Regierung hat<br />

in Zusammenarbeit mit Lamic ein<br />

Zulassungsverfahren für die<br />

Genehmigung von AMA entwickelt.<br />

Zunächst muss die Wirkung auf spezifische<br />

Mykotoxine in vitro nachgewiesen<br />

werden. Im zweiten Schritt folgt <strong>der</strong><br />

mykotoxin- und tierspezifische in vivo<br />

Test. Für die in vivo Tests verfügt Lamic<br />

über das Forschungszentrum Samitec.<br />

Die Anzahl <strong>der</strong> Tiere ist zwar begrenzt,<br />

die Anlagen sind jedoch so eingerichtet,<br />

dass Untersuchungen schnell und mit<br />

ausreichenden Wie<strong>der</strong>holungen durchgeführt<br />

werden können. „Wir müssen<br />

die Wirksamkeit mit wenigen Tieren und<br />

hohen Mykotoxin-Konzentrationen<br />

nachweisen können.” Die Forscher beurteilen<br />

dabei nicht nur die technischen<br />

Leistungen <strong>der</strong> Tiere, son<strong>der</strong>n vor allem<br />

auch die Organe, die durch die<br />

Mykotoxine angegriffen werden, wie<br />

Leber, Nieren und Geschlechtsorgane.<br />

Seit 2005 wurden insgesamt 126 in vivo<br />

Studien für die Zulassung von AMA in<br />

Brasilien durchgeführt (Tabelle 2). „Nur<br />

45 Zulassungen sind positiv, 26 davon<br />

für Aflatoxin. Diese Zulassungen vertreten<br />

zwölf unterschiedliche Produkte.”<br />

<strong>Mallmann</strong> empfiehlt Anwen<strong>der</strong>n von<br />

AMA, die Auswahl des Produktes vor<br />

allem anhand von Informationen aus in<br />

vivo Studien zu treffen. „Verwenden Sie<br />

keine Produkte, die ausschließlich in<br />

vitro getestet wurden, dafür ist <strong>der</strong><br />

Zusammenhang zwischen in vitro- und<br />

in vivo Ergebnissen zu schwach.” Die<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Analyse über die<br />

Wirksamkeit <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />

Additive sind auf <strong>der</strong> Website von Lamic<br />

öffentlich zugänglich. Die<br />

Anmeldedaten können be<strong>im</strong> Hersteller<br />

o<strong>der</strong> Vertreiber des betreffenden AMA<br />

abgerufen werden. „Unsere<br />

Untersuchung bietet keine<br />

Qualitätsgarantie, son<strong>der</strong>n ausschließlich<br />

eine Analyse, die <strong>der</strong> Hersteller bei<br />

<strong>der</strong> weiteren Entwicklung eines<br />

Produktes nutzen kann”, schließt<br />

<strong>Mallmann</strong>.<br />

-<br />

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De Molenaar nr.9 1 juli 2011

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