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Die 3-Pässe-Fahrt Grimsel-Furka-Susten

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Auf dem Weg unter das Eis…<br />

…wo wir eine Entdeckung machen.<br />

Auch kräftigere Steigungen sind für unsern Reisebegleiter kein Problem.<br />

Bergszenerie wie aus einer andern Zeit…<br />

…die Dampflokomotive schnauft schwer und faucht.<br />

ins 16. Jahrhundert Unklarheit herrschte<br />

über den genauen Ursprung der Rhone.<br />

Man fragte sich nämlich, ob diese aus einer<br />

Quelle in Gletsch oder aus dem Gletschereis<br />

stamme. Nachdem 1895 die <strong>Grimsel</strong>passstrasse<br />

eröffnet wurde, tauchte bereits ein<br />

Jahr später das erste Eisenbahnprojekt einer<br />

Meterspur-Strassenbahn von Meiringen<br />

über <strong>Grimsel</strong>, Gletsch und <strong>Furka</strong> nach Andermatt<br />

auf. Es dauerte jedoch bis zum 30.<br />

Juni 1914, bis erste Züge – mit Dampftraktion<br />

und Zahnradsystem Abt – von Brig nach<br />

Gletsch fuhren. Zwei Tage vor der Eröffnung<br />

wurde der österreichische Thronfolger Erzherzog<br />

Franz Ferdinand in Sarajewo ermordet.<br />

Europa stand kurz vor dem Ersten Weltkrieg,<br />

die erwarteten Touristen blieben nach<br />

Julikrise und dem Kriegsausbruch im August<br />

endgültig aus. Der Betrieb der <strong>Furka</strong>bahn<br />

und die Bauarbeiten wurden eingestellt. Erst<br />

im Jahre 1925 erwachte die Bergstrecke aus<br />

ihrem «Dornröschenschlaf». Nach der Verlegung<br />

der noch fehlenden Gleisstücke wurde<br />

der Betrieb von Brig über <strong>Furka</strong> und Oberalp<br />

nach Disentis am 19. Juni 1926 eröffnet.<br />

Nach der Eröffnung des <strong>Furka</strong>-Basistunnels<br />

(Bauzeit 1973 bis 1981) verkehrte am<br />

11. Oktober 1981 der letzte, elektrische FO-<br />

Regelzug über den <strong>Furka</strong>pass. Heute ist die<br />

Bahn im Besitz des Vereins <strong>Furka</strong>-Bergstrecke,<br />

welcher die wieder aufgebaute<br />

Dampfbahn zwischen Realp und Gletsch betreibt.<br />

Unter dem Rollmaterial befinden sich<br />

zwei Original-<strong>Furka</strong>-Loks, welche zwischen<br />

1947 und 1990 in Vietnam waren. <strong>Die</strong> 1932<br />

eröffnete und in den Kriegswirren zerstörte<br />

Bahn verband Phan Rang am Südchinesischen<br />

Meer mit der auf 1500 m.ü.M. gelegenen<br />

Universitätsstadt Dalat.<br />

Wenn der <strong>Furka</strong>pass<br />

erzählen könnte<br />

Bereits um 2000 vor Christus, also während<br />

der Jungsteinzeit, wurde der <strong>Furka</strong>pass begangen.<br />

Unter Kaiser Augustus (31 v.Chr.<br />

bis 14 n.Chr.) entwickelte sich der Pass zur<br />

wichtigsten Verbindung zwischen den beiden<br />

römischen Provinzen im Wallis und in<br />

Rätien. Zu Zeiten der Rätier und Walser, also<br />

im dreizehnten und vierzehnten Jahrhundert,<br />

nahm ein beachtlicher Warenverkehr<br />

den Weg über den Saumpfad.<br />

Während man sich gegenseitig Zollvergünstigungen<br />

einräumte, gab es andrerseits<br />

schon damals Handelsbeschränkungen. So<br />

verbot der Walliser Landrat am 23. Dezem-<br />

Himalaya-Feeling im Gadmertal<br />

Führte der Weg ins Triftgebiet noch vor einigen<br />

Jahren über das Eis des Triftgletschers,<br />

gähnt dort heute eine 70 Meter tiefe<br />

Schlucht über dem Gletschersee. <strong>Die</strong> Bergtour<br />

ins Triftgebiet und zu den SAC-Hütten<br />

wurde so erschwert und für viele Berggänger<br />

gar unmöglich. <strong>Die</strong> Idee einer Brücke<br />

über die Schlucht wurde schon öfter diskutiert,<br />

gelangte aber mangels Geld nie zur<br />

Ausführung. Trift-Hüttenchef Walter Brog<br />

gelang es, dank einer breiten Unterstützung<br />

durch den SAC, die Kraftwerke Oberhasli<br />

den Kanton Bern und vielen Helfern, die Idee<br />

in die Realität umzusetzen. Der Brückenspezialist<br />

Johannes Pfaffen aus Chur wurde für<br />

das Projekt gewonnen. <strong>Die</strong> Hängeseilbrücke<br />

ist eine Stahlseilkonstruktion nach nepalesischer<br />

Bauart. Der Gang über die Brücke ist<br />

nichts für schwache Nerven. Schwindelfrei<br />

sollte man sicher sein. Für den Mut belohnt<br />

die Aussicht, die sich den Bergwanderern in<br />

der Mitte der Brücke bietet. Der Blick öffnet<br />

sich auf den Triftgletscher und auf den, durch<br />

den fortschreitenden Rückgang des Gletschers<br />

entstandenen, türkisblauen Bergsee.<br />

Eine Attraktion, die ihresgleichen in den<br />

Schweizer Alpen sucht. Einen zusätzlichen<br />

Anreiz für einen Besuch hat die KWO geschaffen.<br />

Seit Juni ist die Triftbahn, die ehemalige<br />

KWO-Werkbahn, für die Öffentlichkeit<br />

zugänglich und erleichtert den Weg ins<br />

Triftgebiet wesentlich. In wenigen Minuten<br />

überquert die Bahn die Triftschlucht und<br />

überwindet rund 300 Höhenmeter. Ab der<br />

Bergstation erreicht man die Brücke nun in<br />

ein bis zwei Stunden. Touristisch haben sich<br />

Brücke und Bahn bereits jetzt zu Besuchermagneten<br />

entwickelt. <strong>Die</strong> Windegghütte<br />

der Hüttenwarte Monika und Walter Lüthi<br />

ist von der Brücke mit einem kurzen Aufstieg<br />

zu erreichen und sollte bei einer Bergtour im<br />

Triftgebiet auf keinen Fall fehlen. Etwas<br />

weiter entfernt ist die Trifthütte, die bergerfahrenen<br />

Wanderern vorbehalten ist.<br />

Grundsätzlich sind Wanderschuhe für das<br />

gesamte Triftgebiet Pflicht. Gut ausgerüstet<br />

steht einem besonderen Bergerlebnis mit garantiertem<br />

Nervenkitzel nichts mehr im Weg.<br />

<strong>Die</strong> Triftbahn, unmittelbar an der <strong>Susten</strong>strasse<br />

ob Innertkirchen gelegen, verkehrt<br />

täglich von Mitte Juni bis Mitte Oktober.<br />

8 WOHNMOBIL UND CARAVAN<br />

WOHNMOBIL UND CARAVAN 9

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