03.04.2014 Aufrufe

Aufruf – Kein Friede mit den Reichenhaller Zuständen

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es für uns zu jedem Zeitpunkt klar, dass die <strong>–</strong> <strong>mit</strong>tlerweile erfolgte<br />

<strong>–</strong> Umbennenung lediglich das Allermindeste ist. Wir sind uns allerdings<br />

nicht sicher, ob es sich bei dieser Maßnahme in erster Linie<br />

um ein, so weit als nötiges, Zurückweichen vor kritischer Öffentlichkeit<br />

und nicht viel eher um <strong>den</strong> Ausdruck einer Modernisierung<br />

der Erinnerungspolitik an deutsche Invasor_innen handelt. Fest<br />

steht: Beim Kamera<strong>den</strong>kreis ist diese Veränderung noch nicht angekommen.<br />

Dieser verherrlicht auch 2013 noch 7 <strong>den</strong> antise<strong>mit</strong>ischen<br />

Massenmörder Konrad, bekannt als „Schlächter von der Krim” 8.<br />

<strong>Kein</strong> <strong>Friede</strong> <strong>mit</strong> dem deutschen Militarismus<br />

Heute soll die Bundeswehr als selbsverständliches Mittel zur<br />

Durchsetzung ökonomischer und machtpolitischer Interessen<br />

Deutschlands etabliert wer<strong>den</strong>. Denn grundsätzlich ist militärische<br />

Durchsetzungskraft eine Grundvoraussetzung für die dauerhafte<br />

Existenz kapitalistischer Herrschaft. Primär dienen Militärschläge<br />

dabei der Öffnung neuer und der Absicherung gefährdeter Märkte:<br />

Zugriff auf Rohstoffe einerseits, Absatz der nationalen Produktion<br />

und auch Erschließung von Transportwegen andererseits. Sekundär<br />

wird die nationale Einheit geschmiedet. Unterstrichen wird dieser<br />

Prozess durch waffenkeynesianistische Effekte: Wo auch immer auf<br />

der Welt moderne Waffendepots geleert wer<strong>den</strong>, fast immer klingelt<br />

die Kasse der deutschen Metall- und Elektroindustrie, und dagegen<br />

hat auch die sozialdemokratische Führung der Industriegewerkschaft<br />

Metall nichts einzuwen<strong>den</strong>. Auch das Berchtesga<strong>den</strong>er Land<br />

profitiert über seine bei<strong>den</strong> Kasernen hinaus als Rüstungsstandort.<br />

Rund 10 km von Bad Reichenhall entfernt wer<strong>den</strong> aktiv Kriegswaffen<br />

produziert 9. Die Rheinmetall Waffen Munitions GmbH hat in<br />

Fronau 13, 83458 Schneizlreuth einen ihrer acht deutschen Standorte<br />

der “Defence-Sparte”. Rund 60 Physiker_innen, Informatiker_innen<br />

und Ingenieur_innen aus <strong>den</strong> Bereichen Maschinenbau,<br />

Elektrotechnik sowie Luft- und Raumfahrt stellen hier modernstes<br />

Kriegsgerät her. Der Landrat Grabner und Schneizlreuths Bürgermeister<br />

Bauregger klatschen auch noch Beifall, wenn die Hersteller_innen<br />

der Mordsgeräte „insbesondere <strong>mit</strong> Blick auf die Auslandseinsätze<br />

der NATO-Streitkräfte die umfassende Produktpalette des<br />

Unternehmens“ 10 präsentieren. Über all dem schwebt das bizarre<br />

Ränkespiel auf dem internationalen Parkett: Wer <strong>mit</strong> wem, <strong>mit</strong> oder<br />

ohne UN-Mandat, und wie in einen bewaffneten Konflikt einsteigt

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