Älter werden in Schwaz - gss-schwaz.at

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Seite 8 Die Aufgaben verändern sich Mit zunehmendem Altersdurchschnitt nimmt auch die Anzahl von Demenzerkrankungen zu – eine Erkrankung, die Angehörige und Pflegepersonal vor neue und besondere Herausforderungen stellt. Demenz schreitet in den meisten Fällen kontinuierlich fort und es gilt, sich bestmöglich auf die Situation und die Bedürfnisse der Betroffenen einzustellen. Mit Demenz ist das Leben für die Betroffenen dabei keineswegs vorbei, aber Demenzerkrankte brauchen vor allem Verständnis, Wissen über die Krankheit bei den Pflegenden und das Gefühl, auch dann angenommen zu sein, wenn man sich nicht mehr erinnern im herkömmlichen Sinn kann. Demenzerkrankte gehen oft den Weg ihres Lebens rückwärts bis hin zu großem Pflegebedarf. Trotzdem sind sie immer noch die Personen, die sie vorher waren. Jeder Tag ist anders und doch schön Betreuung und Pflege im Sprengel erfasst vor allem auch die menschlichen Bedürfnisse, Gemeinschaft und schöne Tage zu erleben und zu gestalten. Die Arbeit mit dementen Menschen ist im Sprengel Schwaz eine Aufgabe, der in den letzten Monaten in der Ausbildung der Mitarbeiter/innen besonderes Augenmerk geschenkt wurde. Bei den Kursen zur Wahrnehmenden Pflege, die die Sprengelmitarbeiter/innen 2012 und 2013 besucht haben, gab es viele konkrete Anleitungen, was im Umgang mit dementen Menschen beachtet werden kann und für alle befreiend wirkt. Demenz ist ein Zustand, bei dem es ganz wesentlich ist, dass die Bedürfnisse und die oft sehr schnell wechselnde Gemütsverfassung der Patienten von Pflegenden akzeptiert werden. Es ist dabei wichtig, die Biografie des Menschen zu kennen und zu wissen, wie Demenz wirkt. Andrea besucht täglich Frau M. in Schwaz. Bevor sie die Wohnung betritt, nimmt sie sich eine Minute Zeit, um sich ganz auf die kommenden eineinhalb Stunden einzulassen. Um in den Augenblick zu kommen und alles abzuschütteln, was bei der Autofahrt noch so durch den Kopf geschossen ist, hilft ein kleines Ritual: „Willkommen in mir – in der Früh – Willkommen zu mir. Willkommen zu allem, was auf mich zukommt“. Bevor Andrea die Tür zur Wohnung der Patientin öffnet, stellt sie sich so darauf ein, alles anzunehmen was kommen wird. Die Patientin hat Andrea im Langzeitgedächtnis gespeichert – sie haben einen gemeinsamen Freund, an den sich die Klientin noch erinnert. „Ah, jetzt kommt die Joggl-Andrea.“ Tipps von Andrea Die tägliche Körperpflege ist bei dementen Menschen nicht selten pro- blematisch. Die Klientin von Andrea mag nicht gerne duschen. Ablenkung hilft: „Wir sind in einem Schönheitssalon, wir sprechen über das Leben der Klientin früher – es ist wichtig, die Biografie der Patienten zu kennen, Ruhe zu vermitteln und alles so geschehen zu lassen, wie es am besten geht. Ganz wichtig ist Lob und Aufwertung der Patienten: „Eine schöne Frisur ist heute gelungen, das Kleid ist schön und passt genau, es nimmt die Frühlingsfarben auf.“ Das nimmt den Patienten die Angst. Herausforderungen annehmen Die Patientin von Andrea hat Angst vorm Stiegensteigen. Aber die Patientin war früher viel in den Bergen unterwegs. Wenn Andrea und Frau M. gemeinsam die Stiege „hinunterwandern“, erzählen sie sich gegenseitig vom Bergsteigen und bewältigen eine „Station“ nach der anderen. Lesen Sie weiter auf Seite 10
Seite 9 Hausnotruf NEU auch mobil Der Hausnotruf des Roten Kreuzes ist ein Gerät, das an Strom und Telefon angeschlossen wird (funktioniert mittels GSM-Modem auch ohne Festnetzanschluss). Braucht ein Teilnehmer Hilfe, drückt er die Notruftaste am Armband oder am Hausnotrufgerät und das Rote Kreuz wird informiert. Das Rote Kreuz hat Zugang zu einem Ersatzschlüssel für die Wohnung, damit die notwendige Hilfe möglichst rasch geleistet werden kann. Auch wenn ein Druck auf den Alarmknopf nicht mehr möglich ist, hilft das Gerät. In vereinbarten Zeiträumen erwartet das Rote Kreuz eine Meldung des Gerätes, die durch einen Knopfdruck vom Benutzer abgegeben wird. Bleibt diese Aktion aus, wird das Rote Kreuz aktiv und versucht Kontakt mit dem Betroffenen herzustellen. Der Hausnotruf wird individuell an die Bedürfnisse des Teilnehmers angepasst und hilft Menschen, die sich noch gut alleine versorgen können, aber eben nicht mehr jede Situation fest im Griff haben. NEU: Mobiler Hausnotruf Für alle, die gerne unterwegs sind und sich auch außerhalb ihrer vier Wände sicher fühlen wollen, gibt es einen mobilen Hausnotruf. Die Alarmierungsauslösung erfolgt mittels mobilem Handsender über das GSM- Netz und die Ortung des Notfallopfers ist über Satellit möglich. So kann die Hausnotrufservice-Zentrale von überall erreicht werden. Nähere Informationen erhalten Sie unter: 0810-100144 (zum Ortstarif) bzw. info@hausnotruf-tirol.at, www.hausnotruf-tirol.at.
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