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Elternarbeit in Familien mit Migrationshintergrund - Schulpsychologie

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04.10.2011<br />

Projekt PRO4<br />

Prof. Dr. Ahmet Toprak<br />

„<strong>Elternarbeit</strong> <strong>in</strong> <strong>Familien</strong> <strong>mit</strong> Migrationsh<strong>in</strong>tergrund“<br />

• Auswandern nur noch über <strong>Familien</strong>zusammenführung möglich<br />

• 1,7 Mio haben türkischen Pass; <strong>in</strong>sg. 2,7–3 Mio.<br />

• Integrationsparameter: demnach Italiener am wenigsten <strong>in</strong>tegriert<br />

• Erziehungsziele bildungsbenachteiligter Migranten<br />

• Rolle des Vaters:<br />

o Wenig Zeit für K<strong>in</strong>der<br />

o Erziehungsauftrag hat Mutter<br />

o Erziehung = Versorgung + Adm<strong>in</strong>istration<br />

o Vater = Kontroll- und Bestrafungs<strong>in</strong>stanz<br />

• Nach Ankündigung ke<strong>in</strong>e Strafe -> <strong>in</strong>konsistente Erziehung<br />

• Mütter sehen Väter <strong>in</strong> Kontroll- und Beratungs<strong>in</strong>stanz<br />

• Rolle der Mutter<br />

o In Obhut der Mutter<br />

o Erziehungsauftrag von Müttern alle<strong>in</strong>e; Rolle wird unreflektiert<br />

übernommen; mehr Unterstützung erwartet<br />

o Nachgiebigkeit<br />

Kommunikationsform<br />

bei Problemen<br />

Vater<br />

Mutter<br />

„Die Mutter hat die Hosen<br />

an“<br />

K<strong>in</strong>d<br />

• Wenn K<strong>in</strong>d Mutter überzeugt hat, ist Vater „Rout<strong>in</strong>e“<br />

• Androhung von Gewalt als Erziehungsmaßnahme „Ich br<strong>in</strong>ge Dich um!“ -><br />

bedeutet lediglich: „dieses Verhalten wünsche ich nicht“<br />

• Mutter als Informationsfilter/Moderator<br />

• Frauen haben nach Außen nicht viel zu sagen, h<strong>in</strong>ter den Kulissen aber schon


Zentrale Erziehungsziele<br />

• Respekt vor Autoritäten (loyal, unterordnen)<br />

• Ehrenhaftigkeit (Familie muss nach Außen <strong>in</strong>takt se<strong>in</strong>)<br />

• Zusammengehörigkeit -> typisch für Migranten<br />

• Lernen und Leistungsstreben<br />

• Erziehung zur religiösen und „türkischen“ Identität<br />

• Erziehung zu Selbstständigkeit & Selbstbewusstse<strong>in</strong> -> eher bei Bildungsaff<strong>in</strong>en<br />

Kritik am Fehlverhalten der K<strong>in</strong>der wird als Kritik an Familie<br />

(Unehrenhaftigkeit) verstanden<br />

Schichtenproblem als religiöse Probleme/Eigenheiten<br />

fehl<strong>in</strong>terpretiert<br />

Rolle der Erzieher und Lehrer als Erziehungs<strong>in</strong>stanz<br />

1. Grenzen setzen<br />

2. Klare Rollenaufteilung<br />

3. Entscheidungen nicht immer dem K<strong>in</strong>d überlassen<br />

4. Respekt e<strong>in</strong>fordern<br />

Motive für’s Studium (geistige Arbeit zählt nicht als Arbeit)<br />

• Erhöhtes Prestige<br />

• Sozialer Aufstieg<br />

• Gute Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen -> ke<strong>in</strong>e harte körperliche Arbeit, ke<strong>in</strong> Lärm, ke<strong>in</strong>e<br />

Gefahr<br />

• Gute Verdienstmöglichkeiten -> Prestige ist wichtiger<br />

Türöffner<br />

• Begrüßung; dass Eltern willkommen s<strong>in</strong>d<br />

• Zeit für Gespräche haben (wollen Zusammenhänge detailliert darstellen)<br />

• Schweigepflicht hervorheben<br />

• Aufklärung über eigenes Arbeitsfeld<br />

• Betonung des geme<strong>in</strong>samen Interesses -> Wohl des K<strong>in</strong>des<br />

• Anerkennung der Kompetenz und Interessen der Eltern<br />

• Klare Formulierung der Regeln<br />

• Eltern als Verbündete gew<strong>in</strong>nen


• Praktische Anwendbarkeit eig. Lösungsvorschläge besprechen;<br />

Zukunftsperspektiven e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen<br />

-> ältere Geschwisterk<strong>in</strong>der werden geschickt, weil Auffassung, dass diese ebenso<br />

erziehungsberechtigt<br />

• Small-talk wichtig; Fragen zum Kennenlernen; persönliche Beziehung aufbauen<br />

(„Haben Sie K<strong>in</strong>der...“) -> nicht als distanzlos verwechseln<br />

Stolperste<strong>in</strong>e<br />

• Direkt <strong>mit</strong> Problemen beg<strong>in</strong>nen; konfrontativ arbeiten<br />

• Schuldzuweisung<br />

• H<strong>in</strong>ter den Schreibtisch setzen (er<strong>in</strong>nert an Ausländerbehörde)<br />

• Zu viele Fachbegriffe verwenden<br />

• Während des Gespräches Verhalten des K<strong>in</strong>des kritisieren<br />

• Vorurteile <strong>in</strong>s Spiel br<strong>in</strong>gen<br />

• Vom eigenen Verständnis auszugehen<br />

• Vergleiche zu anderen Fällen herstellen<br />

• Werte und Normen der Eltern <strong>in</strong> Frage stellen oder Abwerten<br />

„Elterntalk“ – Projekt <strong>in</strong> Bayern<br />

• Ke<strong>in</strong> Sozialpädagoge<br />

• niedrigschwellig<br />

• andere Eltern<br />

• Treffen <strong>in</strong> eigener Wohnung<br />

www.kas.de/wf/de/33.28612/

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