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Barrierefreiheit an der TU Berlin - Beauftragte für Studierende mit ...

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Inhalt<br />

1<br />

1. Einleitung ........................................................................................................................................................ 2<br />

1.1. Definition <strong>Barrierefreiheit</strong> ......................................................................................................................... 3<br />

1.2. Untersuchungsgegenst<strong>an</strong>d <strong>TU</strong> <strong>Berlin</strong> ..................................................................................................... 4<br />

2. Allgemeiner St<strong>an</strong>d <strong>der</strong> <strong>Barrierefreiheit</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>TU</strong>B ........................................................................................ 6<br />

2.1 Die Berollbarkeit <strong>der</strong> Gebäude <strong>der</strong> <strong>TU</strong>B ................................................................................................... 6<br />

2.1.1.a Gebäude die uneingeschränkt, selbstständig berollbar sind .......................................................... 6<br />

2.1.1.b berollbare Gebäude, in denen einzelne Räume nicht o<strong>der</strong> nur umständlich erreichbar sind ........ 8<br />

2.1.1.c Gebäude, die nur <strong>mit</strong> Hilfe berollbar sind ..................................................................................... 13<br />

2.1.1.d Gebäude, <strong>der</strong>en Erdgeschoss <strong>mit</strong> Rollstuhl zu erreichen ist, aber die weiteren Etagen nicht .... 14<br />

2.1.1.e Ausschließlich über Treppen zu erreichende Gebäude ............................................................... 15<br />

2.1.1.f. Gebäude, die zwar <strong>mit</strong> dem Rollstuhl zu erschließen sind, aber durch Türen dennoch nicht<br />

barrierefrei ................................................................................................................................................ 17<br />

2.1.1.g Zusammenfassung <strong>der</strong> Ergebnisse .............................................................................................. 17<br />

2.1.1.h <strong>Barrierefreiheit</strong> <strong>der</strong> einzelnen Hörsäle .......................................................................................... 18<br />

2.2. Markierte Plätze in den Hörsälen .......................................................................................................... 20<br />

2.3. Best<strong>an</strong>dsaufnahme <strong>der</strong> Leitsysteme und Beschil<strong>der</strong>ung ...................................................................... 20<br />

2.4. Die Verkehrs<strong>an</strong>bindung <strong>der</strong> <strong>TU</strong> und Behin<strong>der</strong>ten-Parkplätze ............................................................... 21<br />

2.5. Service ................................................................................................................................................... 22<br />

2.6. Das Prinzip <strong>der</strong> Selbstrettung im Br<strong>an</strong>dfall ............................................................................................ 23<br />

3. Kurzfristige Maßnahme zur barrierefreien Umgestaltung ............................................................................ 25<br />

4. L<strong>an</strong>gfristige Maßnahmen zur barrierefreien Umgestaltung .......................................................................... 26<br />

5. Schlussbemerkungen ................................................................................................................................... 26<br />

Anh<strong>an</strong>g ............................................................................................................................................................. 28<br />

Verwendete Deutsche Industrienormen (DIN): ............................................................................................ 28<br />

Verwendete Literatur: ................................................................................................................................... 28<br />

Beispielerfassung eines Hörsaals: ............................................................................................................... 29<br />

Parkplatzübersicht ........................................................................................................................................ 30<br />

Fotos ............................................................................................................................................................. 31


1. Einleitung<br />

2<br />

Das Thema <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit ist <strong>der</strong> St<strong>an</strong>d <strong>der</strong> <strong>Barrierefreiheit</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> Technischen Universität<br />

<strong>Berlin</strong> (<strong>TU</strong>B) <strong>mit</strong> dem Hauptschwerpunkt auf <strong>der</strong> baulichen Rollstuhlgerechtigkeit. Grundlage<br />

ist eine Auswertung empirischer Daten, die im Zeitraum 2007-2011 erfasst wurden.<br />

Die <strong>TU</strong>B ist nicht barrierefrei und uneingeschränkt nutzbar <strong>für</strong> Menschen <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong><br />

chronischer Kr<strong>an</strong>kheit. Baulich sind die Probleme am deutlichsten in den Altbauten. Aber auch in<br />

neueren Gebäuden treten Hürden auf.<br />

Bei dem vorliegenden Bericht h<strong>an</strong>delt es sich nicht um eine streng wissenschaftliche Untersuchung,<br />

son<strong>der</strong>n eine Ergebniszusammenfassung einer 4-jährigen Arbeit. Nur in wenigen Fällen<br />

lagen Baupläne vor, es k<strong>an</strong>n vorkommen, dass ein Fahrstuhl o<strong>der</strong> Schleichweg übersehen wurde.<br />

In den meisten Fällen wurde <strong>mit</strong> Unterstützung <strong>der</strong> Hausmeisterinnen und Pförtnerinnen gearbeitet.<br />

Zielsetzung zu Beginn <strong>der</strong> Untersuchung war es, die großen Hörsäle und die Wege dorthin auf<br />

Barrieren zu prüfen, um Rollstuhlfahrerinnen die Wege zu ihren Ver<strong>an</strong>staltungsorten zu zeigen.<br />

Deshalb liegt <strong>der</strong> Schwerpunkt <strong>der</strong> Arbeit auf <strong>der</strong> Rollstuhlgerechtigkeit <strong>der</strong> großen Hörsäle und<br />

konzentriert sich auf Fragen <strong>der</strong> Stufenlosigkeit bzw. Rampen, vorh<strong>an</strong>dene Fahrstühle und selbstöffnende<br />

Türen. Auf unseren Internetseiten findet sich auch die genaue Einzelauflistung und -auswertung<br />

<strong>der</strong> Hörsäle, in welchen zusätzlich Raumhall, Helligkeit, markierte Plätze und technische<br />

Ausstattung aufgelistet wurden. Es k<strong>an</strong>n davon ausgeg<strong>an</strong>gen werden, dass <strong>der</strong> Umf<strong>an</strong>g <strong>der</strong><br />

Hürden das hier dargestellte Maß weit überschreitet. Um einen wissenschaftlichen Bericht zu<br />

erstellen, hätten erst sämtliche Deutsche Industrie Normen (DIN) und gesetzlichen Regelungen zu<br />

<strong>Barrierefreiheit</strong> studiert werden müssen, um d<strong>an</strong>n systematisch die einzelnen Gebäude nach<br />

einem Kriterienkatalog zu untersuchen. Es gab eine feste Abfrage <strong>für</strong> jeden Raum und die zentrale<br />

Fragestellung, ob es möglich ist, den entsprechenden Raum o<strong>der</strong> das Gebäude <strong>mit</strong> dem Rollstuhl<br />

zu nutzen. Je weiter die Untersuchung <strong>der</strong> Hörsäle und Gebäude <strong>der</strong> <strong>TU</strong>B vor<strong>an</strong>schritt, umso mehr<br />

mögliche Barrieren wurden bek<strong>an</strong>nt.<br />

Die <strong>an</strong><strong>der</strong>en Fragen <strong>der</strong> <strong>Barrierefreiheit</strong> o<strong>der</strong> gar eines Designs <strong>für</strong> alle, werden nur <strong>an</strong>geschnitten<br />

und ben<strong>an</strong>nt. Ausgelassen wurden einige Aspekte auch vollständig, wie H<strong>an</strong>dläufe und Orientierungshilfen<br />

<strong>an</strong> Treppen und Einzelstufen 1 , da <strong>der</strong> Zeitaufw<strong>an</strong>d, diese Daten zu erfassen, die<br />

vorh<strong>an</strong>denen Kapazitäten überschritten hätte. Es wird im vorliegenden Bericht nicht festgehalten,<br />

wie sich Kommunikation <strong>für</strong> taube <strong>Studierende</strong> darstellt o<strong>der</strong> wie umfassend Bel<strong>an</strong>ge chronisch<br />

kr<strong>an</strong>ker Studieren<strong>der</strong> Berücksichtigung finden. Die Formen <strong>der</strong> möglichen Barrieren sind vielfältiger,<br />

als sie hier dargestellt werden können. Ausnahmesituationen werden ebenfalls nicht<br />

umfassend beschrieben. Dazu gehört zum Beispiel die m<strong>an</strong>gelhafte Schneeräumung während des<br />

Winters 2009/2010, die zu einem faktischen Hausarrest o<strong>der</strong> Zug<strong>an</strong>gsverbot <strong>für</strong> Rollstuhlfahrerinnen<br />

führte und eine Gefahrenquelle <strong>für</strong> jede Fußgängerin darstellte.<br />

Trotz noch zu ergänzen<strong>der</strong> Informationen sind die Daten und Ergebnisse dieser Untersuchung ein<br />

wichtiger Baustein, um einen Überblick zum St<strong>an</strong>d <strong>der</strong> <strong>Barrierefreiheit</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>TU</strong> <strong>Berlin</strong> zu<br />

bekommen, und eine Grundlage <strong>für</strong> weitere Pl<strong>an</strong>ungen und Verän<strong>der</strong>ungsvorschläge. Der Bericht<br />

beginnt <strong>mit</strong> einer Definition des Begriffs <strong>der</strong> <strong>Barrierefreiheit</strong>, im Anschluss werden die erhobenen<br />

Daten ausgewertet und abschließend kurz- und l<strong>an</strong>gfristige Maßnahmen zur barrierefreien Umgestaltung<br />

vorgeschlagen.<br />

1 DIN 18040-1:2010-10


1.1. Definition <strong>Barrierefreiheit</strong><br />

3<br />

Am 26. März 2009 ist die UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention 2 in Deutschl<strong>an</strong>d in Kraft getreten. Darin<br />

enthalten ist ein Verbot von und eine Gar<strong>an</strong>tie auf rechtlichen Schutz vor Diskriminierung. 3 Der<br />

Begriff <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung hat sich von einem medizinischen Modell zu einem sozialen gew<strong>an</strong>delt.<br />

Das Augenmerk liegt nicht mehr auf den persönlichen Defiziten von Menschen, stattdessen wird<br />

von einer Mischung aus einstellungs- und umwelttechnischen Barrieren und Menschen <strong>mit</strong> Beeinträchtigungen<br />

ausgeg<strong>an</strong>gen.<br />

Durch ein „universelles Design“ 4 soll eine allgemeine Zugänglichkeit <strong>für</strong> Gebäude, Straßen, Tr<strong>an</strong>sport<strong>mit</strong>tel,<br />

Information und Kommunikation 5 ermöglicht werden. Es bedeutet, dass nicht nur<br />

„notwendige und geeignete Än<strong>der</strong>ungen und Anpassungen, die keine unverhältnismäßige o<strong>der</strong><br />

unbillige Belastung darstellen“ 6 , um in Einzelfällen eine Teilhabe zu ermöglichen, son<strong>der</strong>n dass<br />

schon bei Um- und Neubauten barrierefrei gebaut wird. In Artikel 24 wird das Recht auf Teilhabe<br />

<strong>an</strong> Bildung ausgesprochen <strong>mit</strong> dem Anspruch „Menschen <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung zur wirklichen Teilhabe<br />

<strong>an</strong> einer freien Gesellschaft zu befähigen:“ 7 Die englische Version betont diesen Anspruch, indem<br />

sie den Begriff <strong>der</strong> Inklusion, des Einschlusses wählt. In <strong>der</strong> deutschen Übersetzung wird hingegen<br />

von Integration gesprochen.<br />

Im Gesetz zur Gleichstellung behin<strong>der</strong>ter Menschen § 4 wird <strong>Barrierefreiheit</strong> folgen<strong>der</strong>maßen definiert:<br />

„Barrierefrei sind bauliche und sonstige Anlagen, Verkehrs<strong>mit</strong>tel, technische<br />

Gebrauchsgegenstände, Systeme <strong>der</strong> Informationsverarbeitung, akustische und visuelle<br />

Informationsquellen und Kommunikationseinrichtungen sowie <strong>an</strong><strong>der</strong>e gestaltete Lebensbereiche,<br />

wenn sie <strong>für</strong> behin<strong>der</strong>te Menschen in <strong>der</strong> allgemein üblichen Weise, ohne beson<strong>der</strong>e Erschwernis<br />

und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar sind.“ 8<br />

Es gibt wichtige Unterscheidung zwischen den Begriffen behin<strong>der</strong>tengerecht und barrierefrei. „Eine<br />

behin<strong>der</strong>tengerechte Gestaltung bedeutet im Allgemeinen eine nachträgliche Anpassungen im<br />

Best<strong>an</strong>d unter Berücksichtigung individueller gesundheitlicher Einschränkungen, und können<br />

daher bestenfalls als rehabilitative Maßnahmen betrachtet werden. Eine barrierefreie Gestaltung<br />

bedeutet, dass schon bei Neu- und großen Umbauten die Gestaltungsprinzipien <strong>der</strong> <strong>Barrierefreiheit</strong><br />

berücksichtig werden, und in <strong>der</strong> Regel so<strong>mit</strong> meist teure und umf<strong>an</strong>greiche Umbauten und<br />

Anpassungen vermieden werden. Von dieser präventiven Maßnahme profitieren alle Beteiligten<br />

<strong>mit</strong> und ohne Behin<strong>der</strong>ung.“ 9<br />

Im deutschen Grundgesetz 10 gibt es ein Antidiskriminierungsgesetz und im <strong>Berlin</strong>er Hochschulgesetz<br />

wird Menschen <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung ein Recht auf Integration zugesprochen 11 .<br />

„Die Hochschulen berücksichtigen die beson<strong>der</strong>en Bedürfnisse von Studentinnen und Studenten<br />

sowie von Studienbewerberinnen und Studienbewerbern <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung und treffen in allen<br />

Bereichen die erfor<strong>der</strong>lichen Maßnahmen zu ihrer Integration. Für die Durchführung des Studiums<br />

und <strong>der</strong> Prüfung sind geeignete Maßnahmen zu treffen, die unter Wahrung <strong>der</strong> Gleichwertigkeit<br />

einen Nachteilsausgleich gewährleisten.“<br />

2<br />

http://treaties.un. Org/Pages/ViewDetails.aspx?src=TREATY&mtdsg_no=IV-15&chapter=4&l<strong>an</strong>g=en, UN<br />

Convention Chapter IV Hum<strong>an</strong> Rights, 15. Convention on the Rights of Persons with Disabilities, New<br />

York, 13 December 2006<br />

3<br />

§5 Abs. 2 BRK-Konvention<br />

4<br />

Artikel 2, Begriffsbestimmungen, BRK-Konvention<br />

5<br />

Artikel 9, Abs. 1, BRK-Konventionen<br />

6<br />

Artikel 2, Begriffsbestimmungen, BRK-Konvention<br />

7<br />

Artikel 24, Bildung, ebenda<br />

8<br />

§ 4 BGG<br />

9<br />

http://www.sichere-schule.de/barrierefrei/gemeinsam_lernen/02.htm, 02.01.2012<br />

10<br />

„Niem<strong>an</strong>d darf wegen seiner Behin<strong>der</strong>ung benachteiligt werden.“ Art.3, Abs. 3, GG<br />

11 § 4 Abs.7, BerlHG


4<br />

In allen Gesetzen und Verordnungen wird darauf hingewiesen, dass eine Fortbewegung/Teilnahme<br />

ohne Hilfe möglich sein muss. Ohne Hilfe bedeutet <strong>für</strong> Rollstuhlfahrerinnen 12 zum<br />

Beispiel, dass keine Treppenstufen ohne ebenerdige Alternative existieren, Türen selbstständig<br />

öffnen usw. Genauer festgelegt ist die Anfor<strong>der</strong>ung <strong>an</strong> barrierefreies Bauen im § 51 <strong>der</strong> Bauordnung<br />

<strong>Berlin</strong>.<br />

„Bauliche Anlagen, die öffentlich zugänglich sind, müssen so errichtet und inst<strong>an</strong>d gehalten<br />

werden, dass sie von Menschen <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ungen, alten Menschen und Personen <strong>mit</strong><br />

Kleinkin<strong>der</strong>n über den Hauptzug<strong>an</strong>g barrierefrei erreicht und ohne fremde Hilfe<br />

zweckentsprechend genutzt werden können.“ 13<br />

„Bauliche Anlagen nach Absatz 2 müssen durch einen Hauptzug<strong>an</strong>g <strong>mit</strong> einer lichten<br />

Durchg<strong>an</strong>gsbreite von mindestens 0,90 m stufenlos erreichbar sein. Vor Türen muss eine<br />

ausreichende Bewegungsfläche vorh<strong>an</strong>den sein. Rampen dürfen nicht mehr als 6 Prozent geneigt<br />

sein; sie müssen mindestens 1,20 m breit sein und beidseitig einen festen und griffsicheren<br />

H<strong>an</strong>dlauf haben. Am Anf<strong>an</strong>g und am Ende je<strong>der</strong> Rampe ist ein Podest, alle 6 m ein<br />

Zwischenpodest <strong>an</strong>zuordnen. Die Podeste müssen eine Länge von mindestens 1,50 m haben.<br />

Treppen müssen <strong>an</strong> beiden Seiten H<strong>an</strong>dläufe erhalten, die über Treppenabsätze und<br />

Fensteröffnungen sowie über die letzten Stufen zu führen sind. Die Treppen müssen Setzstufen<br />

haben. Flure müssen mindestens 1,50 m breit sein.“ 14<br />

1.2. Untersuchungsgegenst<strong>an</strong>d <strong>TU</strong> <strong>Berlin</strong><br />

Die Best<strong>an</strong>dsaufnahme f<strong>an</strong>d, soweit nicht <strong>an</strong><strong>der</strong>s gekennzeichnet, zwischen 2007 und Juni 2011<br />

statt. Es wurden 48 Gebäude besichtigt und auf Barrieren überprüft. Diese sind:<br />

• A, Architekturgebäude und <strong>der</strong> dazugehörige Flachbau (A-F), Straße des 17. Juni 152,<br />

10623 <strong>Berlin</strong><br />

• AM, Alte Mineralogie, Hardenbergstraße 38, 10623 <strong>Berlin</strong><br />

• B, Bauingenieurgebäude, Hardenbergstraße 40, 10623 <strong>Berlin</strong><br />

• BA, Alter Bauingenieurflügel (im Physikgebäude)<br />

• BEL Kin<strong>der</strong>garten, Café Campus, Marchstraße 6 und 8, 10587 <strong>Berlin</strong><br />

• BH, Bergbau und Hüttenwesen, Ernst-Reuter-Platz 1, 10587 <strong>Berlin</strong><br />

• BIB o<strong>der</strong> UB, Universitätsbibliothek, Fas<strong>an</strong>enstr. 88, 10623 <strong>Berlin</strong><br />

• C, Chemiegebäude, Straße des 17. Juni 115, 10623 <strong>Berlin</strong><br />

• E, Elektrotechnische Institute, Altbau, Einsteinufer 19, 10587 <strong>Berlin</strong><br />

• E-N, Elektrotechnische Institute, Neubau, Einsteinufer 19, 10587 <strong>Berlin</strong><br />

• EMH, Gebäudeteile EM (Elektromaschinen) und HT (Hochsp<strong>an</strong>nungstechnik), Einsteinufer<br />

11, 10587 <strong>Berlin</strong><br />

• EB, Erweiterungsbau, Straße des 17. Juni 145, 10623 <strong>Berlin</strong><br />

• ER, Ernst-Ruska-Gebäude, Hardenbergstr. 36 A, 10623 <strong>Berlin</strong><br />

• ES, Englische Straße 20, 10587 <strong>Berlin</strong><br />

• EW, Eugene-Paul-Wigner-Gebäude, Hardenbergstr. 36, 10623 <strong>Berlin</strong><br />

• F, Flugtechnische Institute, Marchstraße 12, 12A, 12B, 14, 10587 <strong>Berlin</strong><br />

• FR, Fr<strong>an</strong>klinstraße 28/29, 10587 <strong>Berlin</strong><br />

• GOR, Gorbatschow-Haus, Salzufer 11/12, 10587 <strong>Berlin</strong><br />

• H, Hauptgebäude, Straße des 17. Juni 135, 10623 <strong>Berlin</strong><br />

• HE, Hörsaalgebäude Elektrotechnik, Straße des 17. Juni 136, 10623 <strong>Berlin</strong><br />

• HF, Herrm<strong>an</strong>n-Föttinger-Gebäude, Müller-Breslau-Str. 8, 10623 <strong>Berlin</strong><br />

• HFT, Hochfrequenz- und Fernmeldetechnik, Einsteinufer 25, 10587 <strong>Berlin</strong><br />

• HL, Heizung und Lüftung, Marchstr. 4, 10587 <strong>Berlin</strong><br />

12 In <strong>der</strong> Arbeit werden alle personenbezeichnenden Subst<strong>an</strong>tive in <strong>der</strong> weiblichen Form verwendet. Die<br />

Formulierung schließt jedoch Personen jeden Geschlechts <strong>mit</strong> ein. Ausnahmen werden nur beim Zitieren<br />

o<strong>der</strong> besprechen von Einzelpersonen gemacht.<br />

13 § 51 Abs. 2, Bauordnung <strong>Berlin</strong><br />

14 § 51 Abs. 3, Bauordnung <strong>Berlin</strong>


5<br />

• K, Gebäudeteil Kraftfahrzeuge, Straße des 17. Juni 135, 10623 <strong>Berlin</strong><br />

• KF, ehem. Kraft- und Fernheiztechnik, Fas<strong>an</strong>enstr. 1, 10623 <strong>Berlin</strong><br />

• KT, Gebäude Kerntechnik, Marchstr. 18, 10587 <strong>Berlin</strong><br />

• KWT, Kraftwerkstechnik und Apparatebau, Fas<strong>an</strong>enstr.1, 10623 <strong>Berlin</strong><br />

• L, Lebens<strong>mit</strong>telchemie, Müller-Breslau-Str. 10, 10623 <strong>Berlin</strong><br />

• M, Mech<strong>an</strong>ik, Straße des 17. Juni 135, 10623 <strong>Berlin</strong><br />

• MA, Mathematik, Straße des 17. Juni 136, 10623 <strong>Berlin</strong><br />

• MB, Müller-Breslau-Str. 11-12, 10623 <strong>Berlin</strong><br />

• MS, Mech<strong>an</strong>ische Schwingungslehre, Einsteinufer 5, 10587 <strong>Berlin</strong><br />

• OE, ehem. Oetker-Haus, Fr<strong>an</strong>klinstraße 29, 10587 <strong>Berlin</strong><br />

• PC, Physikalische Chemie, Straße des 17. Juni 135, 10623 <strong>Berlin</strong><br />

• PTZ, Produktionstechnisches Zentrum, Pascalstr. 8 - 9, 10587 <strong>Berlin</strong><br />

• RDH, Rudolf-Drawe-Haus, Fas<strong>an</strong>enstr. 89, 10623 <strong>Berlin</strong><br />

• SE-RH, Gebäudeteil Reuleaux-Haus Eisenbahnlehr<strong>an</strong>lage, Straße des 17. Juni 135, 10623<br />

<strong>Berlin</strong><br />

• SG, Severin-Gelände, Salzufer 17/19, 10587 <strong>Berlin</strong><br />

• TA, Technische Akustik, Einsteinufer 27, 10587 <strong>Berlin</strong><br />

• TC, Technische Chemie, Straße des 17. Juni 124, 10623 <strong>Berlin</strong><br />

• TEL, ehem. Telefunken-Hochhaus, Ernst-Reuter-Platz 7, 10587 <strong>Berlin</strong><br />

• TK, Thermodynamik und Kältetechnik, Straße des 17. Juni 135, 10623 <strong>Berlin</strong><br />

• V und ZEH (Verformungskunde und Zentraleinrichtung Hochschulsport) Straße des 17.<br />

Juni 135, 10623 <strong>Berlin</strong><br />

• VWS, Zentralwerkstatt, ehemalige Versuchs<strong>an</strong>stalt <strong>für</strong> Wasserbau und Schiffbau Müller-<br />

Breslau-Straße (Schleuseninsel), 10623 <strong>Berlin</strong><br />

• WF, Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik, Fas<strong>an</strong>enstr. 90, 10623 <strong>Berlin</strong><br />

• Z, Druckerei, ehemalige Zentralwerkstatt, Straße des 17. Juni 135, 10623 <strong>Berlin</strong><br />

St<strong>an</strong>dorte in <strong>an</strong><strong>der</strong>en Bezirken:<br />

• VLB, Versuchs- und Lehr<strong>an</strong>stalt <strong>für</strong> Brauerei<br />

• TIB Gelände, Gustav-Meyer-Allee 25, Wedding<br />

• ACK, Ackerstr.76, Wedding<br />

Sämtliche Ausführungen werden <strong>mit</strong> Fotos belegt. Die Fotos werden in den Fußnoten durchnummeriert<br />

und im Anh<strong>an</strong>g untergebracht, um eine bessere Lesbarkeit des Textes zu gewährleisten.


2. Allgemeiner St<strong>an</strong>d <strong>der</strong> <strong>Barrierefreiheit</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>TU</strong>B<br />

6<br />

Um eine Übersicht zu erhalten, welche Arten von Barrieren sich in den 48 untersuchten Gebäuden<br />

befinden, wird auf verschiedene Aspekte eingeg<strong>an</strong>gen. Zentraler Untersuchungspunkt ist die<br />

Rollstuhlgerechtigkeit. Außerdem wird auf allgemeine bauliche Probleme geschaut, es wird untersucht,<br />

ob es ein Leitsystem gibt, <strong>für</strong> alle und beson<strong>der</strong>s <strong>für</strong> Menschen <strong>mit</strong> Sehbehin<strong>der</strong>ung, wie die<br />

rollstuhlgerechte Verkehrs<strong>an</strong>bindung zur <strong>TU</strong>B ist, ob Behin<strong>der</strong>ten-Parkplätze vorh<strong>an</strong>den sind und<br />

welcher Service <strong>für</strong> <strong>Studierende</strong> <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung und chronischer Kr<strong>an</strong>kheit <strong>an</strong>geboten wird.<br />

2.1 Die Berollbarkeit <strong>der</strong> Gebäude <strong>der</strong> <strong>TU</strong>B<br />

Wie gut die Gebäude <strong>der</strong> <strong>TU</strong>B <strong>mit</strong> dem Rollstuhl selbstständig zu erschließen sind, ist nicht einfach<br />

zu be<strong>an</strong>tworten, da es unterschiedlich Problemstellungen gibt. Die Frage nach Fahrstühlen 15 ,<br />

Rampen und Treppen 16 ist nur eine Seite. Sie wird in den Punkten 2.1.1.a - 2.1.1.e untersucht. Im<br />

Punkt 2.1.1.f wird aufgezeigt, wie wenige <strong>der</strong> eben noch als zugänglich beschriebenen Gebäude<br />

übrig bleiben, sobald wir die Fragen nach Automatiktüren o<strong>der</strong> selbstständig bedienbare Türen<br />

hinzunehmen. Nicht alle Gebäude waren uneingeschränkt zu besichtigen, was teilweise die Frage<br />

nach vorh<strong>an</strong>denen behin<strong>der</strong>tengerechten Toiletten unbe<strong>an</strong>twortet lässt. Spiegel in Fahrstühlen<br />

sind wichtig, wenn <strong>mit</strong> einem Rollstuhl nicht gewendet werden k<strong>an</strong>n. Er dient <strong>an</strong> dieser Stelle als<br />

R<strong>an</strong>gierhilfe. Ob sie vorh<strong>an</strong>den sind, ist nicht vollständig festgehalten. Ob er den DIN 17 <strong>für</strong> barrierefreie<br />

Fahrstühle entspricht 18 , ist nicht umfassend festgehalten worden. Es macht jedoch viel <strong>für</strong> die<br />

Nutzbarkeit o<strong>der</strong> selbstständige Nutzbarkeit des Fahrstuhls aus, wie hoch die Bedienelemente<br />

<strong>an</strong>gebracht wurden o<strong>der</strong> ob ein Spiegel innen <strong>an</strong>gebracht ist. Im Zweifel k<strong>an</strong>n ein vorh<strong>an</strong>dener<br />

Fahrstuhl gar nicht genutzt werden, wenn er sich erst hinter Treppenstufen befindet, wie bei<br />

Gebäude VLB o<strong>der</strong> SG beschrieben o<strong>der</strong> zu schmal ist, um <strong>mit</strong> dem Rollstuhl befahren zu werden.<br />

2.1.1.a Gebäude die uneingeschränkt, selbstständig berollbar sind<br />

Mit uneingeschränkter selbstständiger Berollbarkeit ist gemeint 19 :<br />

- dass vorh<strong>an</strong>dene Rampen nicht mehr als 6 % Steigung vorweisen,<br />

- dass es keine o<strong>der</strong> maximal 2cm hohe Türschwellen <strong>an</strong> mindestens einer Eing<strong>an</strong>gstür gibt,<br />

- dass Automatiktüren existieren o<strong>der</strong> die Türen offen stehen o<strong>der</strong> sehr leichtgängig sind<br />

(letzteres wäre bei eingeschränkter Nutzung <strong>der</strong> Arme jedoch bereits wie<strong>der</strong> ein Problem),<br />

- dass die Türen mindestens einen Meter breit sind,<br />

- dass es einen Fahrstuhl gibt,<br />

- dass je<strong>der</strong> Raum <strong>mit</strong> dem Rollstuhl selbstständig zugänglich ist.<br />

Selbstständigkeit <strong>der</strong> Rollstuhlfahrerinnen bedeutet, dass sie alle Wege ohne Hilfe nutzen könnten.<br />

Sind ihnen nur Wege zugänglich, die abgeschlossen sind, während Fußgängerinnen auf <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />

Wegen unverschlossene Türen finden, ist das eine Einschränkung <strong>der</strong> Selbstständigkeit.<br />

Beispielsweise <strong>der</strong> Hörsaal C 130 ist zu Fuß je<strong>der</strong>zeit zu erreichen 20 , aber <strong>mit</strong> dem Rollstuhl nur<br />

durch ein abgeschlossenes Labor 21 . Die Nutzung des Labors als Zug<strong>an</strong>g muss abgesprochen sein<br />

und eine dritte Person (Hausmeisterin o<strong>der</strong> Professorin) muss es extra zum Durchkommen<br />

aufschließen. Diese Praxis verhin<strong>der</strong>t selbstständiges Erreichen und Verlassen <strong>der</strong> Ver<strong>an</strong>staltung,<br />

bedeutet zusätzlichen Zeit- und Org<strong>an</strong>isationsaufw<strong>an</strong>d und auch, dass die Studentin nicht <strong>mit</strong> ihren<br />

Mitstudentinnen den Raum aufsuchen k<strong>an</strong>n, son<strong>der</strong>n beson<strong>der</strong>e Wege nehmen muss. In einem<br />

solchen Fall l<strong>an</strong>det das Gebäude in einer <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Kategorien. Auch Rampen, die eine starke<br />

Steigung aufweisen, verhin<strong>der</strong>n eine Zuordnung in die Kategorie <strong>der</strong> uneingeschränkten<br />

Nutzbarkeit.<br />

15 DIN EN 81-70<br />

16 DIN 18065 Treppen, Gelän<strong>der</strong>, H<strong>an</strong>dlauf<br />

17 § 39, Bauordnung <strong>Berlin</strong><br />

18 DIN 18025 Teil 2, 1992-12 Fahrstühle<br />

19 § 51 Abs. 2, Bauordnung <strong>Berlin</strong><br />

20 Foto 1 C 130 Treppen<br />

21 Foto 2 C 130 Laborzug<strong>an</strong>g


7<br />

Die sechs Gebäude dieser Kategorie haben keine schweren Br<strong>an</strong>dschutztüren, aber sind auch<br />

nicht durchgehend vollautomatisiert.<br />

Ein Beispiel <strong>für</strong> ein uneingeschränkt berollbares Gebäude ist die Mech<strong>an</strong>ische Schwingungslehre<br />

(MS). 22 Es gibt ein Behin<strong>der</strong>tenparkplatz direkt neben dem Haupteing<strong>an</strong>g, <strong>der</strong> Zug<strong>an</strong>g ist flach, es<br />

befindet sich ein Türöffner einen Meter vor dem Eing<strong>an</strong>g, hinter <strong>der</strong> Automatiktür ist ein Fahrstuhl<br />

<strong>mit</strong> breiter Kabine und die Bedienelemente sind in erreichbarer Höhe montiert. Es gibt eine behin<strong>der</strong>tengerechte<br />

Toilette und je<strong>der</strong> Raum ist <strong>mit</strong> dem Rollstuhl zu erreichen. Stufenmarkierungen<br />

gibt es hier jedoch auch nicht.<br />

Auch das Hochhaus (TEL) entspricht diesen Kriterien. Es hat zusätzlich einen Feuerwehrfahrstuhl.<br />

Im Br<strong>an</strong>dfall ermöglicht dieser einer Rollstuhlfahrerin ein selbstständiges Verlassen des Gebäudes.<br />

BIB: Auf <strong>der</strong> Rückseite <strong>der</strong> BIB gibt es zwei markierte Parkplätze <strong>für</strong> Behin<strong>der</strong>te/chronisch Kr<strong>an</strong>ke.<br />

Sie befinden sich beim Busbahnhof und sind von <strong>der</strong> Hertzallee aus zu erreichen. Auf <strong>der</strong> Rückseite<br />

des Gebäudes gibt es nur Zugänge <strong>für</strong> Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter. Geheingeschränkte<br />

Personen müssen den Weg um das Gebäude herum nehmen und die Eingänge auf <strong>der</strong> Seite <strong>der</strong><br />

Fas<strong>an</strong>enstraße nutzen. Diese haben Automatiktüren. Die Eingänge <strong>der</strong> BIB sind automatisch und<br />

ebenerdig. Die Aufzüge und einzelne Toiletten sind behin<strong>der</strong>tengerecht. Es gibt speziell ausgewiesene<br />

Behin<strong>der</strong>ten PC-Arbeitsplätze auf je<strong>der</strong> Ebene.<br />

E-N: Der Zug<strong>an</strong>g vom Einsteinufer aus führt über eine l<strong>an</strong>ge Steinrampe <strong>mit</strong> flachem Kopfsteinpflaster<br />

zu einem Eing<strong>an</strong>g <strong>mit</strong> Automatiktür. Die Rampe könnte <strong>für</strong> Rollstuhlfahrerinnen/Rollstuhlfahrer<br />

ohne Elektrorollstuhl zu steil sein. Im Winter ist sie selten gut geräumt. Direkt<br />

hinter dem Eing<strong>an</strong>g auf <strong>der</strong> linken Seite sind mehrere Fahrstühle. Von <strong>der</strong> Campusseite ist das<br />

Gebäude ebenerdig durch eine Automatiktür zu erreichen. Von <strong>der</strong> Campusseite aus gibt es<br />

ebenfalls Automatiktüren, <strong>der</strong> Boden ist <strong>mit</strong> flachem PVC ausgelegt und eine Rampe hinter <strong>der</strong> Tür<br />

führt zu den Fahrstühlen. Der Weg zu diesem Eing<strong>an</strong>g ist jedoch schwer berollbar, da <strong>mit</strong> grobem<br />

Kopfsteinpflaster ausgelegt. Im Gebäude ist es möglich sich unkompliziert <strong>mit</strong> dem Rollstuhl<br />

fortzubewegen. Es gibt überall Rampen, <strong>der</strong> Bodenbelag ist flaches PVC und es gibt rollstuhlgerechte<br />

Fahrstühle, wenn auch ohne Spiegel. Die Bedienungselemente in den Fahrstühlen sind<br />

auf 1m Höhe <strong>an</strong>gebracht, <strong>der</strong> Zug<strong>an</strong>g ist flach und breit. Es gibt im Gebäude viele Br<strong>an</strong>dschutztüren,<br />

die nicht automatisch öffnen. Sie sind relativ leichtgängig. Die Seminarräume des Gebäudes<br />

sind alle <strong>mit</strong> dem Rollstuhl erreichbar.<br />

Gebäudeteil <strong>der</strong> Mathematik, HE: Der Zug<strong>an</strong>g ist wie in <strong>der</strong> Mathematik nicht g<strong>an</strong>z ohne Hürden.<br />

Es gibt vor dem Gebäude Parkplätze. Über einen l<strong>an</strong>gen Kopfsteinpflasterweg k<strong>an</strong>n zum automatischen<br />

Seiteneing<strong>an</strong>g des Gebäudes gel<strong>an</strong>gt werden. Seit 2009 gibt es einen behin<strong>der</strong>tengerechten<br />

Fahrstuhl zum Hörsaal HE 01.<br />

B: Das Gebäude B wurde umgebaut und ist seither auch vollständig rollstuhlgerecht. Der Seiteneing<strong>an</strong>g<br />

hat eine Rampe und einen Türöffner (nur <strong>für</strong> die Außentür) und eine flache Schwelle. Mit<br />

dem Rollstuhl kommen <strong>Studierende</strong> <strong>an</strong> einer behin<strong>der</strong>tengerechten Toilette vorbei, können geradezu<br />

in das studentische Café "Pl<strong>an</strong>wirtschaft" und zu einem neu gebauten Fahrstuhl auf <strong>der</strong><br />

rechten Seite gel<strong>an</strong>gen. Mit diesem Fahrstuhl gel<strong>an</strong>gen sie in die oberen Etagen. Der Fahrstuhl<br />

hat keine Schwelle, Bedienelemente auf einem Meter Höhe, Haltegriffe, einen Spiegel <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

Rückw<strong>an</strong>d und l<strong>an</strong>gsam schließende Türen 23 . Direkt beim rollstuhlgerechten Eing<strong>an</strong>g gibt es auch<br />

einen Behin<strong>der</strong>tenparkplatz, <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Hardenbergstraße aus zu erreichen ist.<br />

22 Foto 3 Zug<strong>an</strong>g zur MS<br />

23 Foto 4 Fahrstuhl Gebäude B


8<br />

2.1.1.b berollbare Gebäude, in denen einzelne Räume nicht o<strong>der</strong> nur umständlich erreichbar<br />

sind<br />

Unter diesen Punkt fallen 17 Gebäude, die eigentlich nutzbar sind, aber durch einzelne Barrieren<br />

nicht durchgehend berollbar. Das Hauptgebäude fällt aus verschiedenen Gründen darunter.<br />

Beispielsweise ist <strong>der</strong> Hörsaal H 104 nur auf einem sehr umständlichen Weg und durch einen<br />

beson<strong>der</strong>en Eing<strong>an</strong>g zu erreichen, während alle <strong>an</strong><strong>der</strong>en Eingänge Stufen haben. Es gibt weitere<br />

Hörsäle dieser Art 24 . Der Raum H 3503 ist nicht nur schwer zu finden, da er den Eing<strong>an</strong>g im 2. OG<br />

und nicht im 3. hat; er ist auch nur über eine l<strong>an</strong>ge Treppe zu erreichen. Nur einige <strong>der</strong> Eingänge<br />

zum Hauptgebäude sind rollstuhlgerecht. Es m<strong>an</strong>gelt <strong>an</strong> Ausschil<strong>der</strong>ungen und sicheren Wegen<br />

<strong>für</strong> Rollstuhlfahrerinnen. Ohne sich im Gebäude auszukennen, ist es schwer die rollstuhlgerechten<br />

Wege zu finden.<br />

Weitere Gebäude dieser Kategorie sind A, A-F, C, BH, EB, ER, EW, F, FR, H, HFT, KF, MA, PTZ,<br />

OE, TC und WF.<br />

A: Das Gebäude <strong>der</strong> Architektur ist nur über die Campusseite zu erreichen, was jedoch nicht ausgeschil<strong>der</strong>t<br />

ist. Vom Ernst-Reuter-Platz aus ist nicht in das Gebäude zu gel<strong>an</strong>gen, da die Rampen<br />

zu steil sind 25 . Die Campusseite hat jedoch einen Druckknopf <strong>für</strong> die Automatiktür (etwa einen<br />

Meter von <strong>der</strong> Tür entfernt), ist also berollbar. Es gibt Fahrstühle zu allen Räumen. An <strong>der</strong> Seite<br />

des Gebäudes ist ein markierter Parkplatz. Hörsaal A 060 war jahrel<strong>an</strong>g nicht rollstuhlgerecht und<br />

ist jetzt über einen Hublift zugänglich.<br />

Die Beschil<strong>der</strong>ung im Gebäude ist nur auf Fußgängerinnen ausgelegt. Beispielsweise verweist ein<br />

Schild zu den Treppen, dass auf den Hörsaal A 151 hinweist. Jedoch wird aus ihm nicht ersichtlich,<br />

wo sich die Fahrstühle befinden. Diese liegen entgegengesetzt zur <strong>an</strong>gegebenen Richtung auf<br />

dem Schild.<br />

A-F: Nur über die Campusseite (den Eing<strong>an</strong>g von A) zu erreichen, was nicht ausgeschil<strong>der</strong>t ist.<br />

Vom Ernst-Reuter-Platz aus ist nicht in das Gebäude zu gel<strong>an</strong>gen, da die Rampen zu steil sind. An<br />

<strong>der</strong> Seite des Gebäudes ist ein markierter Parkplatz. Die Beschil<strong>der</strong>ung im Gebäude ist nur auf<br />

Fußgängerinnen ausgelegt.<br />

C: Der Haupteing<strong>an</strong>g zur Chemie ist nicht rollstuhlgerecht, da <strong>mit</strong> Stufen versehen. Auch im<br />

Gebäude hinter dem Eing<strong>an</strong>g befinden sich Treppen. Vom Parkplatz aus gesehen ist auf <strong>der</strong> linken<br />

Seite des Gebäudes ein Seiteneing<strong>an</strong>g, <strong>der</strong> barrierefrei ist. Derzeit wird jedoch das Gebäude<br />

umgebaut, es ist nur <strong>der</strong> Eing<strong>an</strong>g von <strong>der</strong> Campusseite aus <strong>mit</strong> Rollstuhl befahrbar. Es gibt auf<br />

dem Parkplatz 2 markierte Behin<strong>der</strong>tenparkplätze. Aufgrund <strong>der</strong> Baustelle k<strong>an</strong>n es zu einer<br />

Einschränkung <strong>der</strong> Nutzbarkeit kommen. Zusätzlich gibt es einen Parkplatz zwischen <strong>der</strong> Chemie<br />

und dem Hauptgebäude. Alle drei Parkplätze sind von <strong>der</strong> Straße des 17. Juni aus zu erreichen.<br />

Auf <strong>der</strong> Campusseite befindet sich ein flacher Eing<strong>an</strong>g <strong>mit</strong> Automatiktüren. Hinter dem Eing<strong>an</strong>g auf<br />

<strong>der</strong> rechten Seite befindet sich hinter einer Br<strong>an</strong>dschutztür auch ein Fahrstuhl. Der Boden ist <strong>mit</strong><br />

Fliesen ausgelegt. Es gibt neben dem erwähnten Fahrstuhl eine rollstuhlgerechte Toilette. Um zum<br />

Fahrstuhl zu gel<strong>an</strong>gen muss eine Br<strong>an</strong>dschutztür überwunden werden. Es sind viele geschlossene<br />

Br<strong>an</strong>dschutztüren im Gebäude. Die Beschil<strong>der</strong>ung im Gebäude ist nur auf Fußgängerinnen<br />

ausgelegt.<br />

BH: St<strong>an</strong>d nach dem Umbau (Dezember 2011): Der Zug<strong>an</strong>g über den U-Bahnhof Ernst-Reuter-<br />

Platz ist nicht rollstuhlgerecht, das Gebäude k<strong>an</strong>n nur über den S-Bahnhof Zoologischer Garten<br />

und von dort <strong>mit</strong> dem Bus o<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Campusseite aus erreicht werden. Die Türen auf beiden<br />

Seiten sind automatisiert und schwellenlos. Rollstuhlfahrerinnen, die in die Hörsäle BH 348 o<strong>der</strong><br />

BH 349 müssen, sollen sich sechs Wochen vorher bei <strong>der</strong> aktuellen <strong>Beauftragte</strong>n <strong>für</strong> <strong>Studierende</strong><br />

<strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung und chronischer Kr<strong>an</strong>kheit melden, da<strong>mit</strong> <strong>der</strong> Treppenlift installiert wird. Es gibt<br />

einen Behin<strong>der</strong>tenparkplatz direkt am Gebäude (Campusseite) und einen beim Gebäude B. Die<br />

Türen bei<strong>der</strong> Seiten sind automatisiert und barrierefrei. Es gibt behin<strong>der</strong>tengerechte Toiletten im<br />

Erdgeschoss und 4. OG. Die Beschil<strong>der</strong>ung soll noch vor Jahreswechsel durchgeführt werden. Die<br />

24 Foto 5 H 1028 Treppenstufen<br />

25 Foto 6 Haupteing<strong>an</strong>g A


9<br />

Fahrstühle liegen - von Campusseite aus kommend - auf <strong>der</strong> rechten Seite des Gebäudes, durch<br />

den Eing<strong>an</strong>g, <strong>an</strong> <strong>der</strong> Pförtnerloge vorbei nach rechts. Es gibt 2 breite Fahrstühle, die Bedienelemente<br />

sind erreichbar montiert. Auch in den Fahrstühlen sind die Bedienelemente niedrig<br />

<strong>an</strong>gebracht. Es gibt zwar keine Braillebeschriftung, aber die Zahlen sind erhaben, also fühlbar. Die<br />

Rückw<strong>an</strong>d hat keinen Spiegel. Es gibt keine Ruheräume im Gebäude. Viele Räume liegen hinter<br />

schweren Br<strong>an</strong>dschutztüren.<br />

EB: Der Boden ist ebenerdig und gefliest. Es gibt abgesehen von <strong>der</strong> Tür des Haupteing<strong>an</strong>gs<br />

keine Automatiktüren im Gebäude. Beide Fahrstühle sind vom Haupteing<strong>an</strong>g aus zu erreichen.<br />

Der Umbau ist noch nicht abgeschlossen. Vom Hauptgebäude aus k<strong>an</strong>n auch direkt in den Erweiterungsbau<br />

gewechselt werden. Die Verbindungsbrücke befindet sich im OG des Hauptgebäudes.<br />

Der Überg<strong>an</strong>g zwischen den Gebäuden ist jedoch nicht rollstuhlgerecht, da ausschließlich über<br />

Treppen von einem Gebäude in das <strong>an</strong><strong>der</strong>e gewechselt werden k<strong>an</strong>n. Mit dem Rollstuhl k<strong>an</strong>n<br />

dieser Zug<strong>an</strong>g nicht genutzt werden, da <strong>der</strong> Zug<strong>an</strong>g im Gebäude EB auf einer Zwischentreppe<br />

endet. Zug<strong>an</strong>g von <strong>der</strong> Seite des Hauptgebäudes o<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Campusseite zum EB ist <strong>mit</strong> dem<br />

Rollstuhl nicht möglich, da alle <strong>an</strong><strong>der</strong>en Zugänge <strong>mit</strong> Stufen versehen sind. Neben dem abgebildeten<br />

Seiteneing<strong>an</strong>g auf <strong>der</strong> rechten Seite befindet sich jedoch auch ein Liefereing<strong>an</strong>g (die offene<br />

Tür). Dieser ist bis 20 Uhr geöffnet und flach abschüssig. Die Kabine des einen Fahrstuhls ist sehr<br />

schmal. Fahrstuhl B ist breiter als <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>e Fahrstuhl. Die Bedienelemente sind auf einer Höhe<br />

von ca. 70 cm <strong>an</strong>gebracht. Es gibt eine Haltest<strong>an</strong>ge auf gleicher Höhe. Im gesamten Gebäude<br />

sind Schwingtüren ohne Automatik. Diese gehen jedoch leicht o<strong>der</strong> stehen teilweise offen.<br />

ER: Der Haupteing<strong>an</strong>g auf <strong>der</strong> Campusseite ist nicht <strong>mit</strong> dem Rollstuhl zugänglich, da viele Stufen<br />

hinauf führen. Automatiktüren gibt es nicht. Es gibt auf <strong>der</strong> Campusseite, links vom Haupteing<strong>an</strong>g,<br />

einen Eing<strong>an</strong>g <strong>mit</strong> Rampe. Sie ist sehr steil, da eigentlich nur <strong>für</strong> den Lieferverkehr gedacht 26 . Die<br />

Tür wurde vor kurzem automatisiert. Ein Lift ist gepl<strong>an</strong>t. Dahinter befindet sich ein Fahrstuhl, <strong>mit</strong><br />

welchem ER 270 erreicht werden k<strong>an</strong>n. Im Erdgeschoss gibt es einen weiteren Fahrstuhl, <strong>der</strong><br />

etwas schwerer zu finden ist. Dieser führt zu ER 164. Genauer werden die Wegen im folgenden<br />

Teil beschrieben. Es gibt auf dem Weg viele nicht automatische Türen. Das Gebäude ist über<br />

Umwege auch über EW zu erreichen. Es gibt zwei Behin<strong>der</strong>tenparkplätze. Diese sind über die<br />

Einfahrt <strong>der</strong> Hardenbergstraße zu erreichen (<strong>mit</strong> Schr<strong>an</strong>ke). Sie befinden sich zwischen den<br />

Gebäuden ER und EW. Es gibt zwei Fahrstühle. Der erste ist grau, hinter dem Eing<strong>an</strong>g <strong>mit</strong> <strong>der</strong><br />

Rampe auf <strong>der</strong> linken Seite, er sollte <strong>für</strong> ER 270 genutzt werden (2. OG). Der grüne Fahrstuhl ist<br />

ebenfalls über diesen Zug<strong>an</strong>g zu erreichen indem <strong>der</strong> erste G<strong>an</strong>g nach rechts eingeschlagen wird,<br />

bei <strong>der</strong> nächsten Möglichkeit links halten, auf den Fahrstuhl zu. Die Fahrstuhltür schließt schnell.<br />

Auf dem Weg liegen mehrere Br<strong>an</strong>dschutztüren. Die Bedienelemente im Lift sind auf ca. 1 Meter<br />

Höhe <strong>an</strong>gebracht.<br />

Das Problem <strong>mit</strong> dem Gebäude ER ist, dass es eigentlich keinen eigenständigen rollstuhlgerechten<br />

Eing<strong>an</strong>g gibt. Wie erwähnt, ist die Rampe zu steil. Sie ist dadurch nicht sicher nutzbar.<br />

Der einzige wirklich rollstuhlgerechte Zug<strong>an</strong>g ist ein Umweg über das Gebäude EW. Dieser Weg<br />

ist jedoch umständlich und schwer zu finden. Eine Ausschil<strong>der</strong>ung gibt es erst seit Mai 2011.<br />

Zusätzlich müssen viele Türen geöffnet werden, was <strong>für</strong> viele Rollstuhlfahrerinnen unmöglich ist.<br />

Um vom EW zum ER 270 zu gel<strong>an</strong>gen, muss viel Zeit eingepl<strong>an</strong>t werden und es müssen viele<br />

Hürden überwunden werden. Der Hörsaal ist nur sehr sportliche Rollstuhlfahrerinnen selbstständig<br />

nutzbar. Es folgt eine Beschreibung des Weges vom Parkplatz EW bis zum Hörsaal ER 270, um<br />

das Problem zu verdeutlichen. Das Gebäude EW wird durch den einzigen rollstuhlgerechten<br />

Zug<strong>an</strong>g auf <strong>der</strong> Rückseite des Gebäudes erreicht. Wenn die aufwärts führende Rampe in <strong>der</strong><br />

Hardenbergstraße (Achtung starke Steigung!) rechts neben dem Eing<strong>an</strong>g zur Rückseite benutzt<br />

wird, k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> rollstuhlgerechte Hintereing<strong>an</strong>g erreicht werden. Dieser besitzt Automatiktüren und<br />

führt zu mehreren Fahrstühlen. Mit einem <strong>der</strong> Fahrstühle in das 1. OG fahren. Dort zur rechten<br />

Seite wenden, <strong>der</strong> Überg<strong>an</strong>g zu EW ist sichtbar ausgeschil<strong>der</strong>t. Hinter <strong>der</strong> Rampe und <strong>der</strong> meist<br />

geschlossenen schwergängigen Doppeltür befindet sich ein grüner Fahrstuhl. Mit diesem Fahrstuhl<br />

muss ins Erdgeschoss gefahren werden. Im Erdgeschoss muss sich geradeaus durch eine Br<strong>an</strong>dschutztür<br />

begeben werden, am Ende eines l<strong>an</strong>gen G<strong>an</strong>ges nach rechts abgebogen, durch eine<br />

26 Foto 7 Rampe ER


10<br />

weitere Br<strong>an</strong>dschutztür gefahren und leicht links auf den grauen Fahrstuhl zugerollt. Mit dem Fahrstuhl<br />

gel<strong>an</strong>gt die Rollstuhlfahrerin d<strong>an</strong>n in das 2. OG. Immer geradeaus, durch mehrere Br<strong>an</strong>dschutztüren<br />

kommt sie d<strong>an</strong>n zu einer Tür <strong>an</strong> <strong>der</strong> steht: „kein Eing<strong>an</strong>g ER 270“ und eines <strong>mit</strong> <strong>der</strong><br />

Aufschrift „Rollstuhleing<strong>an</strong>g ER 270“. Hinter <strong>der</strong> ersten schwergängigen Tür, falls sich die<br />

Rollstuhlfahrerin noch traut sie zu öffnen, ist eine steile Schräge und <strong>an</strong> <strong>der</strong>en Ende eine weitere<br />

nach außen öffnende Tür. Die Rollstuhlfahrerin muss also auf <strong>der</strong> Schräge nach hinten rollen, um<br />

<strong>der</strong> Tür auszuweichen und d<strong>an</strong>n <strong>mit</strong> Schwung schnell durch die schwere, zufallende Tür rollen.<br />

Bereits diese letzte Hürde, macht ein selbstständiges Nutzen schier unmöglich. Es gibt jedoch<br />

keinen <strong>an</strong><strong>der</strong>en Weg dorthin, <strong>der</strong> nicht <strong>an</strong> einer Treppe endet.<br />

Anmerkung Februar 2012: Mittlerweile ist ein rollstuhlgerechter Lift auf <strong>der</strong> Campusseite des ER<br />

montiert worden 27 . Er ist immer offen, vom Rollstuhl aus zu bedienen und ermöglicht einen direkten<br />

Zug<strong>an</strong>g zum Fahrstuhl. Die Tür ist automatisiert worden. ER ist dadurch zu einem rollstuhlgerechteren<br />

Gebäude geworden.<br />

EW: Der Haupteing<strong>an</strong>g des Physikgebäudes ist nicht rollstuhlgerecht, da <strong>mit</strong> vielen Stufen<br />

versehen. Das Gebäude EW wird durch den einzigen rollstuhlgerechten Zug<strong>an</strong>g auf <strong>der</strong> Rückseite<br />

des Gebäudes erreicht. Wenn die aufwärts führende Rampe in <strong>der</strong> Hardenbergstraße rechts<br />

neben dem Eing<strong>an</strong>g zur Rückseite benutzt wird (welche <strong>für</strong> Menschen ohne Auto etwas steil<br />

geraten sind) 28 o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenparkplatz, k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> rollstuhlgerechte Hintereing<strong>an</strong>g erreicht<br />

werden. Dieser besitzt Automatiktüren und führt zu mehreren Fahrstühlen. Die Bedienelemente<br />

<strong>der</strong> Fahrstühle sind erreichbar <strong>an</strong>gebracht. Die Fahrstuhltüren schließen teilweise sehr schnell. Die<br />

Kabinen sind groß genug <strong>für</strong> Rollstühle, Spiegel gibt es keine, aber in zwei <strong>der</strong> Fahrstühle k<strong>an</strong>n<br />

auch gewendet werden. Ein Weg zu den drei Hörsälen EW 201- EW 203 führt über das 2. OG. Er<br />

ist unkompliziert und rollstuhlgerecht, aber führt in die letzte Reihe. Sollte das aus Gründen <strong>der</strong><br />

Sicht o<strong>der</strong> des Verstehens nicht gewünscht sein, muss ein komplizierter Weg unter Absprache<br />

genommen werden. Der kompliziertere Weg führt im Erdgeschoss durch die Labore, diese sind im<br />

Normalfall verschlossen. Im Vergleich zu ER ist jedoch das Gebäude EW weitgehend unkompliziert<br />

berollbar.<br />

F: Der Haupteing<strong>an</strong>g ist rollstuhlgerecht, da flach, hat aber keine Automatiktüren. Es gibt eine<br />

flache Schwelle beim Eing<strong>an</strong>g, <strong>der</strong> Nebeneing<strong>an</strong>g hat eine Treppe. Der Fahrstuhl liegt direkt links<br />

hinter dem Haupteing<strong>an</strong>g. Die Bedienelemente außen sind erreichbar <strong>an</strong>gebracht. Es müssen<br />

zwei Türen ohne Automatik überwunden werden. Der Bodenbelag im Gebäude ist eine Mischung<br />

aus PVC, Teppich und Fliesen, jedoch nicht immer völlig flach. Es gibt keine Behin<strong>der</strong>tenparkplätze<br />

in <strong>der</strong> Nähe vom Gebäude. Es gibt kein rollstuhlgerechtes WC.<br />

FR: Mit dem Auto k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> Zug<strong>an</strong>g zum Hof neben dem Fr<strong>an</strong>klingebäude genutzt werden. Dort<br />

gibt es zwei markierte Parkplätze <strong>für</strong> Rollstuhlfahrerinnen. Von dort aus können sie entwe<strong>der</strong> um<br />

das Haus herum zum Haupteing<strong>an</strong>g fahren o<strong>der</strong> eine steile Rampe hoch, um in den Innenhof zu<br />

gel<strong>an</strong>gen. Zwei weitere Behin<strong>der</strong>tenparkplätze gibt es zwischen dem Fr<strong>an</strong>klingebäude und den<br />

Gebäuden OE und GOR. Der Haupteing<strong>an</strong>g FR ist <strong>mit</strong> einer flachen Schwelle versehen, hat aber<br />

keine Automatiktüren. Hinter dem Eing<strong>an</strong>g gibt es Fahrstühle. Die Kabine ist sehr klein, es k<strong>an</strong>n<br />

nur <strong>mit</strong> einem Aktivrollstuhl gewendet werden. Es sind alle Räume <strong>mit</strong> Fahrstühlen erreichbar, aber<br />

die Wege sind nicht g<strong>an</strong>z unkompliziert. Es muss vorher ausgekundschaftet werden, welche<br />

Räume <strong>mit</strong> welchem Fahrstuhl erreichbar sind. Der Boden ist gefliest. Im Erdgeschoss, dem 4. OG<br />

und dem 7. OG gibt es je eine behin<strong>der</strong>tengerechte Toilette.<br />

H: Das Hauptgebäude hat sowohl rollstuhlgerechte Zugänge, als auch Eingänge <strong>mit</strong> Stufen. Von<br />

<strong>der</strong> Straße des 17. Juni sind <strong>mit</strong>tlerweile alle Zugänge auch <strong>für</strong> Rollstuhlfahrerinnen nutzbar, wenn<br />

auch nur zwei davon Automatiktüren besitzen. Der Eing<strong>an</strong>g zur Studienberatung liegt am Ende<br />

einer Rampe, hat einen Türöffner und führt direkt zu den Räumen <strong>der</strong> Studienberatung 29 . Der<br />

Haupteing<strong>an</strong>g hat auf <strong>der</strong> linken Seite ebenfalls einen Eing<strong>an</strong>g <strong>mit</strong> Türöffner. Rechts vom Haupteing<strong>an</strong>g<br />

gibt es einen weiteren flachen Zug<strong>an</strong>g, dieser hat keine Automatiktür. Auf <strong>der</strong> Campus-<br />

27 Foto 8 neuer Hublift ER<br />

28 Foto 9 Rampen EW<br />

29 Foto 10 Eing<strong>an</strong>g Studienberatung Gebäude H


11<br />

seite gibt es drei Zugänge <strong>mit</strong> Rampen. Die <strong>mit</strong>tlere Rampe, über welche zur Mensa gel<strong>an</strong>gt<br />

werden k<strong>an</strong>n, ist <strong>an</strong> den Seiten zu steil, sie muss umfahren und gerade befahren (?) werden. Oft<br />

blockieren Fahrrä<strong>der</strong> den Weg. Der Türöffner ist zu nah <strong>an</strong> <strong>der</strong> Tür <strong>an</strong>gebracht und es muss nach<br />

dem Drücken ein Stück zurück gerollt werden, was schwierig ist, da sich <strong>der</strong> Rollstuhl d<strong>an</strong>n bereits<br />

wie<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Schräge befindet. Der äußere Zug<strong>an</strong>g nahe <strong>der</strong> psychologischen Beratung hat eine<br />

Rampe, aber keine Automatiktüren. Am <strong>an</strong><strong>der</strong>en äußeren Ende des Gebäudes gibt es einen Türöffner,<br />

aber er ist zu nah <strong>an</strong> <strong>der</strong> sich nach außen öffnenden Tür. Die <strong>an</strong><strong>der</strong>en Zugänge haben<br />

Stufen. Zwischen Chemie und Hauptgebäude und zwischen EB und Hauptgebäude ist je ein<br />

flacher, nicht automatischer Zug<strong>an</strong>g. Die Zugänge zu den Fluren rechts und links sind jedoch seit<br />

September 2011 offen o<strong>der</strong> automatisiert. Dadurch k<strong>an</strong>n Hörsaal H 104 jetzt barrierefrei erreicht<br />

werden. Behin<strong>der</strong>tenparkplätze gibt es zwischen EB und Hauptgebäude, auf <strong>der</strong> Campusseite und<br />

zwischen Chemie und Hauptgebäude. Im Hauptgebäude ist es wichtig, sich auszukennen. Durch<br />

die Fusion von Alt- und Neubau, sind überall viele Zwischentreppen, die Etagen sind nicht durchgehend<br />

ebenerdig. Es muss also gewusst werden, <strong>mit</strong> welchem Fahrstuhl welche Räume erreicht<br />

werden können, auf welchen Wegen welche Hörsäle berollbar sind und wie gefahren werden k<strong>an</strong>n,<br />

ohne zu viele Br<strong>an</strong>dschutztüren auf dem Weg zu haben. Zudem m<strong>an</strong>gelt es überall <strong>an</strong> Markierungen<br />

<strong>der</strong> Stufen.<br />

HFT: Die Eingänge auf <strong>der</strong> Campusseite sind nicht rollstuhlgerecht. Der Weg zur Seite des<br />

Einsteinufers ist kompliziert, da die meisten Übergänge <strong>mit</strong> steilen Rampen o<strong>der</strong> Stufen versehen<br />

sind. Von <strong>der</strong> Seite des Einsteinufers gibt es 2 rollstuhlgerechte Eingänge. Keiner <strong>der</strong> Eingänge<br />

hat Automatiktüren. Auf dem Parkplatz gibt es 2 Behin<strong>der</strong>tenparkplätze, die häufig durch Hin<strong>der</strong>nisse<br />

blockiert sind. Die beiden vom Parkplatz abgehenden Zugänge führen zu je einem rollstuhlgerechten<br />

Fahrstuhl. Der Fahrstuhl C k<strong>an</strong>n nur über einen <strong>der</strong> beiden <strong>an</strong><strong>der</strong>en Fahrstühle <strong>mit</strong><br />

Umsteigen o<strong>der</strong> über Treppen erreicht werden. Am günstigen nutzbar ist <strong>der</strong> linke Eing<strong>an</strong>g vom<br />

Einsteinufer aus gesehen. Er führt direkt zum Fahrstuhl, hat eine flache Schwelle. Der Fahrstuhl<br />

hat jedoch keinen Spiegel, rückwärts herausfahren ist also erschwert. Mit diesem Fahrstuhl lassen<br />

sich HFT 101 und alle Räume bis zur 5. Etage erreichen, aber um zu HFT 616/17 zu gel<strong>an</strong>gen,<br />

muss in <strong>der</strong> 5. Etage <strong>der</strong> Fahrstuhl gewechselt werden. Die Wege sind nicht ausgeschil<strong>der</strong>t.<br />

Beson<strong>der</strong>s problematisch ist <strong>der</strong> Rollstuhlplatz im Hörsaal HFT 101. Mit dem rechten <strong>der</strong> Fahrstühle<br />

in das 1. OG fahren, nach rechts wenden. Es gibt auf dem gesamten Weg keine Automatiktüren.<br />

Am Ende des G<strong>an</strong>ges befindet sich ein Eing<strong>an</strong>g zum Hörsaal HFT 101, durch diesen<br />

gel<strong>an</strong>gt m<strong>an</strong> zum einzigen Rollstuhlplatz. Dieser ist auf halber Höhe gelegen, auf <strong>der</strong> rechten Seite<br />

des Saals. Da es recht eng ist und vor dem Platz Stufen nach unten führen, gilt dieser Platz als<br />

eingeschränkt zugänglich und sicher 30 . Es gibt keinen Tisch, um dar<strong>an</strong> zu arbeiten. Der reguläre<br />

Zug<strong>an</strong>g ist nicht <strong>mit</strong> dem Rollstuhl zu erreichen.<br />

KF: Die Eingänge zu KF haben keine Automatiktüren, aber abgesenkte Bordsteine. Der nächste<br />

Behin<strong>der</strong>tenparkplatz ist von <strong>der</strong> Fas<strong>an</strong>enstraße aus zu erreichen. Er ist direkt vor dem K Gebäude<br />

neben dem Einfahrtstor. Ein weiterer ist zwischen Gebäude TK und KF, ebenfalls von <strong>der</strong> Fas<strong>an</strong>enstraße<br />

aus zu erreichen. Um zu dem Gebäude zu gel<strong>an</strong>gen, muss Kopfsteinpflaster überwunden<br />

werden. Der Boden im Gebäude ist ebenerdig aus Beton. Das KF-Gebäude besteht aus<br />

zwei Gebäudeteilen. In dem einen Teil gibt es einen Fahrstuhl. In diesen Teil gel<strong>an</strong>gt m<strong>an</strong> durch<br />

einen Eing<strong>an</strong>g <strong>mit</strong> Rampe. Mit Hilfe des Fahrstuhls ist es möglich, die meisten Räume zu<br />

erreichen. Den Raum KF 502, in dem <strong>der</strong> "studentische Arbeitsraum" <strong>der</strong> technischen Umweltschützer<br />

ist (sozusagen das soziale Zentrum des Studieng<strong>an</strong>ges), k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> so nicht erreichen,<br />

ebenso einige <strong>an</strong><strong>der</strong>e Räume, die quasi auf halber Treppe liegen.<br />

MA: Die meisten Eingänge des Mathematikgebäudes sind nicht rollstuhlgerecht. Der Haupteing<strong>an</strong>g<br />

ist nur über eine Treppe zu erreichen. Es gibt auch im Haus viele Treppen. Um in das<br />

Gebäude und die oberen Stockwerke zu gel<strong>an</strong>gen, muss <strong>der</strong> Eing<strong>an</strong>g <strong>an</strong> <strong>der</strong> rechten Gebäudeseite<br />

verwendet werden. Der Weg zum Rollstuhleing<strong>an</strong>g ist <strong>mit</strong> Kopfsteinpflaster ausgelegt. Der<br />

Eing<strong>an</strong>g besitzt eine Automatiktür <strong>mit</strong> einem Türöffner in einem Meter Abst<strong>an</strong>d und führt direkt zu<br />

den Fahrstühlen. Der Bodenbelag des Mathematikgebäudes ist eine Mischung aus genopptem<br />

PVC und Teppich. Es gibt direkt hinter dem rollstuhlgerechten Eing<strong>an</strong>g vier Fahrstühle. Das<br />

30 Foto 11 Rollstuhlplatz HFT 101


12<br />

Kabinenmaß beträgt ca. 1,30 x 1,10 m, aber die Knöpfe sind zu weit oben <strong>an</strong>gebracht (<strong>der</strong> <strong>für</strong> den<br />

8. Stock ist <strong>mit</strong>tig auf ca. 1,40 m Höhe). Die Türen schließen teilweise zu schnell. Der Eing<strong>an</strong>g zum<br />

Fahrstuhl hat eine etwas erhöhte Leiste. Vor dem Haupteing<strong>an</strong>g des Gebäudes MA gibt es 2<br />

markierte Parkplätze. Die Türen zu den Räumen sind nicht automatisch und ab <strong>der</strong> 5. Etage aufwärts<br />

nur noch 1m breit. Es gibt Automatiktüren zu den Übergängen in die Gebäudeteile E und E-<br />

N im 1. OG. Alle Wege um das Mathematikgebäude sind <strong>mit</strong> Kopfsteinpflaster und unterschiedlich<br />

tief gelegten Gehwegplatten ausgelegt, dadurch entstehen Stolperfallen und Hürden. Die Seminarräume<br />

in <strong>der</strong> 5., 6., 7. und 8. Etage sind alle ähnlich ausgestattet und aufgebaut. Sie haben lose<br />

Bestuhlung, sind <strong>mit</strong> dem Rollstuhl zu erreichen und <strong>mit</strong> Teppich ausgelegt. MA 001 hat einen<br />

beson<strong>der</strong>en Zug<strong>an</strong>g. Mit dem Lift k<strong>an</strong>n eine Rollstuhlfahrerin in die erste Sitzreihe gel<strong>an</strong>gen. In <strong>der</strong><br />

Mitte <strong>der</strong> ersten Reihe befindet sich ein markierter Platz <strong>für</strong> hör-o<strong>der</strong> sehbehin<strong>der</strong>te <strong>Studierende</strong>.<br />

MA 004 und MA 005 sind baugleich, sie können über das 1. OG <strong>mit</strong> dem Rollstuhl erreicht werden.<br />

Stellplätze gibt es <strong>mit</strong>tig in <strong>der</strong> letzten Reihe. Markierte Plätze <strong>für</strong> Seh- und Hörbehin<strong>der</strong>te sind in<br />

<strong>der</strong> ersten Sitzreihe, sie sind über das Erdgeschoss (aber nicht <strong>mit</strong> dem Rollstuhl) zu erreichen.<br />

PTZ: Der Haupteing<strong>an</strong>g ist rollstuhlgerecht 31 . Der Bodenbelag besteht aus Fliesen und Teppich.<br />

Fahrstühle sind im Erdgeschoss direkt hinter <strong>der</strong> 2. Automatiktür und behin<strong>der</strong>tengerecht. Es ist<br />

einfach und komfortabel, sich im Gebäude <strong>mit</strong> dem Rollstuhl zu bewegen. Der Hörsaal PTZ-S001<br />

ist jedoch nur eingeschränkt zugänglich. Der Eing<strong>an</strong>g zum Saal befindet sich hinter <strong>der</strong> letzten<br />

Reihe. Der Zug<strong>an</strong>g ist ein sehr schmaler l<strong>an</strong>ger G<strong>an</strong>g <strong>mit</strong> einer engen Biegung am Ende in den<br />

Raum. Da die Sitzreihen abschüssig sind, ist auch im Raum nicht wirklich R<strong>an</strong>gierplatz <strong>für</strong> Rollstuhlfahrerinnen.<br />

Es gibt keinen Behin<strong>der</strong>tenparkplatz.<br />

OE: Mit dem Rollstuhl muss über die Rückseite des Gebäudes gekommen werden, da <strong>der</strong> Haupteing<strong>an</strong>g<br />

Stufen hat. Vom Parkplatz aus führt eine Tür, die teilweise abgeschlossen und nicht<br />

automatisch ist, zu einem Fahrstuhl. Die Kabine ist klein und spiegellos, <strong>der</strong> Eing<strong>an</strong>g einen Meter<br />

breit. Er entspricht nicht <strong>der</strong> DIN <strong>für</strong> behin<strong>der</strong>tengerechte Fahrstühle. Die Beschil<strong>der</strong>ung im<br />

Gebäude ist nur auf Fußgängerinnen ausgelegt.<br />

TC: Mit dem Rollstuhl muss über die Rückseite des Gebäudes gekommen werden, da <strong>der</strong> Haupteing<strong>an</strong>g<br />

Stufen hat 32 . Die beiden naheliegenden Wege vorbei am Gebäude sind unsicher, da die<br />

Rampen sehr steil gebaut wurden. Der sicherste Weg, vom Einsteinufer 5 aus, ist schwer zu<br />

finden. Auf dem Parkplatz auf <strong>der</strong> Rückseite gibt es jedoch zwei ausgeschil<strong>der</strong>te Behin<strong>der</strong>tenparkplätze.<br />

Von diesen aus k<strong>an</strong>n durch eine schwergängige nicht automatische Tür <strong>der</strong> rollstuhlgerechte,<br />

breite Lastenfahrstuhl erreicht werden, von welchem aus Hörsaal TC 10 und die Büros<br />

erreicht werden können. Um jedoch zu Hörsaal TC 6 zu gel<strong>an</strong>gen und vorne einen Platz zu<br />

erhalten, muss ein Seiteneing<strong>an</strong>g genutzt werden 33 . Weil dieser verschlossen ist, muss vorher eine<br />

Absprache zur Öffnung erfolgen. Die Beschil<strong>der</strong>ung im Gebäude ist nur auf Fußgängerinnen ausgelegt.<br />

WF: Der Eing<strong>an</strong>g zur Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik ist nicht behin<strong>der</strong>tengerecht. Es<br />

gibt Stufen, keine Automatiktüren. Um in das flache Gebäude <strong>mit</strong> dem Rollstuhl zu gel<strong>an</strong>gen, muss<br />

<strong>der</strong> Eing<strong>an</strong>g zur Werkstatt genutzt werden. Der hintere Eing<strong>an</strong>g führt zur Werkstatt (Kunststofftechnikum).<br />

Er hat nur eine flache Schwelle, keine Automatiktür. Von dort ist je<strong>der</strong> Raum im<br />

Gebäude auch <strong>mit</strong> dem Rollstuhl zu erreichen. Meist muss geklingelt werden, da <strong>der</strong> Eing<strong>an</strong>g nicht<br />

immer offen steht.<br />

31 Foto 12 Eing<strong>an</strong>g PTZ<br />

32 Foto 13 Haupteing<strong>an</strong>g TC<br />

33 Foto 14 Seiteneing<strong>an</strong>g TC


13<br />

2.1.1.c Gebäude, die nur <strong>mit</strong> Hilfe berollbar sind<br />

Gebäude dieser Kategorie sind entwe<strong>der</strong> wegen zwei bis drei Treppenstufen o<strong>der</strong> sehr steile<br />

Rampen <strong>für</strong> Rollstuhlfahrerinnen nicht selbstständig zu bewältigen. Teilweise verhin<strong>der</strong>t die hohe<br />

Anbringung von Bedienelementen <strong>der</strong> Fahrstühle eine selbstständige Nutzung <strong>der</strong> Gebäude. Zum<br />

Beispiel gibt es im TIB 3 einen Fahrstuhl, <strong>an</strong> den jedoch nur durch eine nicht automatische Tür <strong>mit</strong><br />

einer hohen Schwelle gel<strong>an</strong>gt werden k<strong>an</strong>n. Die Bedienelemente sind sehr hoch <strong>an</strong>gebracht. Die<br />

drei Faktoren führen dazu, dass nicht selbstständig in das Gebäude gel<strong>an</strong>gt werden k<strong>an</strong>n, sobald<br />

es <strong>der</strong> Rollstuhlfahrerin nicht möglich ist, sich selbstständig kurz aus dem Rollstuhl zu erheben<br />

o<strong>der</strong> Türen zu öffnen.<br />

HL: Um in das Gebäude zu gel<strong>an</strong>gen, ist es nötig zur Rückseite des Gebäudes zu rollen und dort<br />

eine sehr steile Rampe zu überwinden 34 . Allein wird das den wenigsten möglich sein. Der<br />

Haupteing<strong>an</strong>g liegt hinter einer l<strong>an</strong>gen Treppe und hat keine Automatiktüren. Es k<strong>an</strong>n auch nur<br />

das Erdgeschoss erreicht werden (wo HL 1 liegt). Um <strong>an</strong><strong>der</strong>e Etagen zu nutzen, müssen Treppen<br />

genutzt werden. Das Gebäude fällt also auch unter den Punkt 1.1.d. Die Außentür ist abgeschlossen<br />

und wird nach Absprache o<strong>der</strong> bei Klingeln geöffnet. Zum Hörsaal muss d<strong>an</strong>n nur noch gerade<br />

durch gerollt werden.<br />

L: Es führen Stufen zum Eing<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Lebens<strong>mit</strong>telchemie. D<strong>an</strong>eben gibt es eine steile Metallrampe.<br />

Die Türen sind ohne Automatik. Es gibt einen Fahrstuhl im Gebäude. Der Bodenbelag<br />

besteht aus Steinfliesen. Die Rampe ist ohne elektrischen Rollstuhl nicht allein zu überwinden. Im<br />

Winter ist sie sehr glatt, also wahrscheinlich gar nicht zu überwinden, wenn sie nicht gestreut wird.<br />

Oktober 2011 bef<strong>an</strong>d sich das Gebäude im Umbau, <strong>der</strong> beschriebene St<strong>an</strong>d beschreibt die Situation<br />

davor.<br />

TIB: Es gibt Behin<strong>der</strong>tenparkplätze auf dem Gelände, ohne Auto ist <strong>der</strong> TIB-Komplex schwer zu<br />

erreichen. Beide Bahnhöfe in <strong>der</strong> Nähe sind ohne Aufzüge. Die Bewegung auf dem Gelände <strong>mit</strong><br />

dem Rollstuhl ist nicht unproblematisch, da überall Kopfsteinpflaster liegt. In das Gebäude 13 k<strong>an</strong>n<br />

selbstständig gel<strong>an</strong>gt werden, da die Fahrstühle von dem Rollstuhl aus bedienbar sind. In dem<br />

Gebäude befinden sich die Hörsäle A und B, die dadurch selbstständig nutzbar sind. Allerdings<br />

gibt es keine rollstuhlgerechte Toilette in TIB 1. TIB 2 o<strong>der</strong> Gebäude 21 hat einen schmalen Fahrstuhl<br />

und erreichbare Bedienelemente 35 , aber wenig R<strong>an</strong>gierraum um in den Fahrstuhl zu<br />

gel<strong>an</strong>gen. Auch hier gibt es keine rollstuhlgerechte Toilette. TIB 3 o<strong>der</strong> Gebäude 25 hat eine 4 cm<br />

hohe Schwelle am Eing<strong>an</strong>g, die <strong>für</strong> Elektrorollstühle bereits zu hoch sein könnte. Die Bedienelemente<br />

des Fahrstuhls sind zu hoch <strong>an</strong>gebracht. Es gibt keinen Spiegel <strong>an</strong> <strong>der</strong> Rückw<strong>an</strong>d, rückwärts<br />

aus dem Fahrstuhl zu fahren, könnte schwierig sein. Im 3. OG befindet sich auf <strong>der</strong> rechten<br />

Seite ein behin<strong>der</strong>tengerechtes WC. Die Bodenbeläge im Gebäude sind glatte Steinfliesen und<br />

Linoleum. Mit dem Fahrstuhl k<strong>an</strong>n in jede Etage gefahren werden. Die Räume sind alle erreichbar.<br />

Die Seminarräume 219/220 sind im 2. OG rechts und <strong>der</strong> PC-Raum im 3. OG auf <strong>der</strong> linken Seite.<br />

Die Türen sind ohne Automatik, aber leicht zu öffnen. Es gibt rings um das Gebäude TIB 4<br />

verschiedene Zugänge zu Werkstätten und Räumen. Auf <strong>der</strong> Rückseite des Gebäudes befindet<br />

sich Eing<strong>an</strong>g 17/1. Neben dem Treppenhaus befindet sich ein Lastenfahrstuhl. Die Bedienelemente<br />

des Fahrstuhls sind zu hoch <strong>an</strong>gebracht und vom Rollstuhl aus nicht nutzbar. Der Fahrstuhl<br />

hat Flügeltüren, nur eine Seite öffnet sich problemlos, dadurch könnte es <strong>für</strong> einen Rollstuhl<br />

zu schmal sein. Keiner <strong>der</strong> markierten Parkplätze befindet sich in <strong>der</strong> Nähe von TIB 4. Die<br />

Bereichsbibliothek ist zwar durch eine leicht zu öffnende Tür zu erreichen, aber in <strong>der</strong> Bibliothek<br />

stehen die Regale zu dicht, um sich dazwischen <strong>mit</strong> einem Rollstuhl zu bewegen. Die Computerplätze<br />

sind nutzbar und auf <strong>der</strong> Etage gibt es eine behin<strong>der</strong>tengerechte Toilette.<br />

ACK: Das Gelände in <strong>der</strong> Ackerstraße ist <strong>mit</strong> den öffentlichen Verkehrs<strong>mit</strong>teln zu erreichen. Am<br />

einfachsten über die U8 bis Gesundbrunnen und d<strong>an</strong>n <strong>mit</strong> dem Bus 247, er ist rollstuhlgerecht und<br />

fährt vom Gesundbrunnen o<strong>der</strong> Nordbahnhof. Es gibt we<strong>der</strong> im Gelände noch davor markierte<br />

Parkplätze. Der Gebäudeteil A ist vorn durch Treppenstufen nicht berollbar. Auf <strong>der</strong> Rückseite führt<br />

eine flache Rampe zur Tür. Die Tür ist nicht automatisch und geht nach außen auf. Am Ende <strong>der</strong><br />

34 Foto 15 HL Rampe<br />

35 Foto 16 Bedienelemente Lastenfahrstuhl TIB 17


14<br />

Rampe ist eine 2 cm hohe Schwelle aus Metall 36 . Direkt hinter <strong>der</strong> Tür befindet sich <strong>der</strong> Fahrstuhl.<br />

Für Rollstuhlfahrerinnen ist die Tür schwer selbstständig nutzbar, da auf <strong>der</strong> Rampe stehend die<br />

Tür geöffnet werden muss, dabei zurückgerollt, um d<strong>an</strong>n schnell hindurch zu fahren. Der Fahrstuhl<br />

muss selbstständig nach außen geöffnet werden, die Bedienelemente sind sehr hoch <strong>an</strong>gebracht.<br />

Die Kabine ist breit genug, aber auch innen sind die Etagenknöpfe schwer zu erreichen. Es gibt<br />

keine behin<strong>der</strong>tengerechten Toiletten im Gebäudeteil A. Der 3. Hof liegt hinter <strong>der</strong> Einfahrt auf <strong>der</strong><br />

rechten Seite. Dort sind ebenerdig <strong>der</strong> Zug<strong>an</strong>g H und die Werkstatt <strong>der</strong> Verfahrenstechnik (ca. 5<br />

cm Schwelle). Hinter den Türen zum Treppenhaus H befindet sich direkt ein Fahrstuhl. Außen sind<br />

die Bedienelemente zu erreichen, aber innen zu hoch <strong>an</strong>gebracht. Im Fahrstuhl muss sich nicht<br />

gedreht werden o<strong>der</strong> rückwärts in ihn hineingefahren, da sich <strong>der</strong> Ausg<strong>an</strong>g auf <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Seite<br />

des Fahrstuhls befindet. Es k<strong>an</strong>n also <strong>mit</strong> Zwischenhalt geradeaus hindurch gerollt werden. Im 1.<br />

OG gibt es Räume des Fachbereichs 10, diese sind zug<strong>an</strong>gsgesichert. Direkt geradeaus vor dem<br />

Fahrstuhl ist Seminarraum K7. Der Fußboden im Gebäude ist aus Stein, aber meist gut erhalten<br />

und ebenerdig.<br />

E: Es gibt einen rollstuhlgerechten Zug<strong>an</strong>g <strong>mit</strong> Fahrstuhl zum Gebäude. Dieser führt zu den Büros,<br />

aber nicht zum Hörsaal E 20. Dieser ist von Treppen eingeschlossen. Der einzige mögliche<br />

Zug<strong>an</strong>g zum Hörsaal ist <strong>der</strong> über den äußeren Notausg<strong>an</strong>g, <strong>der</strong> jedoch einige Stufen hat. Es<br />

könnte eine Rampe <strong>an</strong>gelegt werden und <strong>mit</strong> Hilfe hochgerollt. Zusätzlich ist <strong>der</strong> Weg zum<br />

Gebäude <strong>mit</strong> Kopfsteinpflaster ausgelegt und deshalb un<strong>an</strong>genehm <strong>für</strong> Rollstuhlfahrerinnen.<br />

HF: Der Vor<strong>der</strong>eing<strong>an</strong>g des Herrm<strong>an</strong>n Föttinger Gebäudes ist <strong>mit</strong> drei Stufen versehen, hat keine<br />

Automatiktüren und ist nicht rollstuhlgerecht. Der Eing<strong>an</strong>g zum Lager hat eine Rampe und k<strong>an</strong>n<br />

nach Absprache als Eing<strong>an</strong>g <strong>für</strong> Rollstühle genutzt werden.<br />

EMH vor Umbau: Der Eing<strong>an</strong>g neben E-N (Campusseite) ist flach. Die Türen öffnen nicht automatisch.<br />

Rechts neben dem Eing<strong>an</strong>g liegt direkt EMH 25. EMH 225 ist jedoch <strong>mit</strong> dem Rollstuhl nicht<br />

über diesen Eing<strong>an</strong>g zu erreichen. Von <strong>der</strong> Einsteinuferseite gibt es einen weiteren Zug<strong>an</strong>g <strong>mit</strong><br />

einer kleinen Rampe neben <strong>der</strong> Treppenstufe. Dieser Zug<strong>an</strong>g führt nach rechts zu dem Fahrstuhl,<br />

<strong>der</strong> EM. Die Tür ist nicht automatisch. Der Fahrstuhl ist nicht behin<strong>der</strong>tengerecht 37 . Die Nutzung<br />

muss abgesprochen werden, da <strong>der</strong> Fahrstuhl abgeschlossen ist. Die Bedienelemente befinden<br />

sich auf <strong>der</strong> Höhe 1,50 m. Außerdem gibt es keine Tür zum Schacht, <strong>der</strong> Fahrstuhl ist also teilweise<br />

offen. Wenn dieser Fahrstuhl in das 1. OG genutzt wird, k<strong>an</strong>n EMH 225 erreicht werden<br />

(den G<strong>an</strong>g nach rechts runter). Auf dem Weg sind mehrere schwergängige Br<strong>an</strong>dschutztüren.<br />

2.1.1.d Gebäude, <strong>der</strong>en Erdgeschoss <strong>mit</strong> Rollstuhl zu erreichen ist, aber die weiteren<br />

Etagen nicht<br />

AM: Eigentlich gehört das Gebäude in die Kategorie nicht zu erreichen<strong>der</strong> Gebäude, aber die<br />

Voraussetzungen lassen zu, durch eine kleine Rampe, zumindest das Erdgeschoss zu erreichen.<br />

Zu <strong>der</strong> Alten Mineralogie kommt die Rollstuhlfahrerin über die Hardenbergstraße 38. Das Gebäude<br />

liegt gegenüber vom BA, hinter dem Physikgebäude (EW). Flaches Kopfsteinpflaster führt zum<br />

Eing<strong>an</strong>g und eine niedrige Stufe zum Gehweg. Die Tür zum Gebäude ist nach außen zu öffnen<br />

und es gibt eine ca. 12 cm hohe Schwelle. Bereits diese Schwelle stellt ein Problem <strong>für</strong> Rollstuhlfahrerinnen<br />

dar. Während Elektrorollstühle selbst <strong>mit</strong> Hilfe kaum darüber hinweg kommen dürften,<br />

ist <strong>für</strong> eine sportliche o<strong>der</strong> in Begleitung befindliche Rollstuhlfahrerin diese Hürde vielleicht noch zu<br />

überwinden. Es wäre ausreichend Platz vorh<strong>an</strong>den, die Schwelle zu einer kleinen Rampe<br />

umzugestalten. Falls es die Rollstuhlfahrerin in das Erdgeschoss geschafft hat, endet dort <strong>der</strong> Weg<br />

<strong>für</strong> sie. Es gibt keinen Fahrstuhl im Gebäude.<br />

BA: Das Gebäude BA ist nicht behin<strong>der</strong>tengerecht. Zum Eing<strong>an</strong>g führt flaches Kopfsteinpflaster,<br />

die Schwelle ist flach, es gibt keine Automatiktüren und keine Fahrstühle. Der Boden im Gebäude<br />

ist <strong>mit</strong> Steinfliesen ausgelegt. Das Gebäude ist <strong>mit</strong> dem Rollstuhl nur im Erdgeschoss zu erreichen.<br />

Im Erdgeschoss befindet sich <strong>der</strong> Hörsaal BA 004.<br />

36 Foto 17 Zug<strong>an</strong>g ACK Gebäudeteil A<br />

37 Foto 18 Lastenfahrstuhl EMH


15<br />

Anmerkung 16.04.2012 <strong>der</strong> Verfasserin: Das Gebäude wurde 2012 umgebaut und soll <strong>mit</strong>tlerweile<br />

vollständig rollstuhlgerecht sein.<br />

EMH: Es gibt mehrere Eingänge zu EMH, aber nur das Erdgeschoss ist <strong>für</strong> Rollstuhlfahrerinnen<br />

zugänglich. Deshalb taucht dieses Gebäude bei 1.1.c und 1.1.d auf. Der Eing<strong>an</strong>g neben E-N<br />

(Campusseite) ist flach. Die Türen öffnen nicht automatisch. Rechts neben dem Eing<strong>an</strong>g liegt<br />

direkt EMH 25. Von <strong>der</strong> Einsteinuferseite gibt es einen weiteren Zug<strong>an</strong>g <strong>mit</strong> einer kleinen Rampe<br />

neben <strong>der</strong> Treppenstufe. Dieser Zug<strong>an</strong>g führt nach rechts zu dem Fahrstuhl, <strong>der</strong> EM. Die Tür ist<br />

nicht automatisch. Der Fahrstuhl ist nicht behin<strong>der</strong>tengerecht. Die Bedienelemente befinden sich<br />

auf <strong>der</strong> Höhe 1,50 m. Außerdem gibt es keine Tür zum Schacht, <strong>der</strong> Fahrstuhl ist also teilweise<br />

offen. Wenn dieser Fahrstuhl in das 1. OG genutzt wird, könnte EMH 225 erreicht werden. Auf<br />

dem Weg sind mehrere schwergängige Br<strong>an</strong>dschutztüren. Da <strong>der</strong> Fahrstuhl aber nicht rollstuhlgerecht<br />

ist, k<strong>an</strong>n EMH 225 offiziell nicht erreicht werden. Die Nutzung muss abgesprochen<br />

werden, da <strong>der</strong> Fahrstuhl abgeschlossen ist.<br />

KT: Der Haupteing<strong>an</strong>g zum Gebäude KT verfügt über eine Rampe und eine Automatiktür, ist also<br />

rollstuhlgerecht 38 . Der Bodenbelag im Gebäude besteht aus flachen Fliesen und PVC. Da sich<br />

jedoch kein Fahrstuhl im Gebäude befindet, können Rollstuhlfahrerinnen das Obergeschoss nicht<br />

erreichen. Der Hörsaal KT 101 ist dadurch <strong>für</strong> Rollstuhlfahrerinnen unzugänglich.<br />

SE-RH: SE-RH muss zweigeteilt betrachtet werden. Es ist möglich, in den Gebäudeteil RH zu<br />

gel<strong>an</strong>gen. Am Eing<strong>an</strong>g gibt es eine flache Schwelle, es gibt keine Automatiktüren. Der Weg zum<br />

Gebäude ist <strong>mit</strong> Kopfsteinpflaster ausgelegt.<br />

SE dagegen hat bereits Stufen zum Eing<strong>an</strong>g, keine Automatiktüren und keinen Fahrstuhl und ist<br />

nicht rollstuhlgerecht.<br />

Z: Einer <strong>der</strong> Eingänge zum Gebäude ist rollstuhlgerecht. Der Seiteneing<strong>an</strong>g hat 2 Stufen. Im<br />

Gebäude gibt es keinen Fahrstuhl, die Seminarräume sind im 1. OG, welches nur über eine l<strong>an</strong>ge<br />

Treppe zu erreichen ist. Der Boden ist <strong>mit</strong> PVC und Teppich ausgelegt.<br />

BEL: Der Zug<strong>an</strong>g ist bei einigen <strong>der</strong> Eingänge zu BEL ebenerdig o<strong>der</strong> hat eine Rampe. Das Erdgeschoss<br />

k<strong>an</strong>n erreicht werden. Bestimmte Bereiche und das 2. OG sind nur über Treppen<br />

erreichbar. Zur Cafeteria führt ein holpriger Weg. Das Gebäude befindet sich im Umbau.<br />

Anmerkung <strong>der</strong> Verfasserin 16.04.2012: Nur <strong>der</strong> oberste Bereich des Gebäudes ist unzugänglich<br />

<strong>für</strong> Rollstuhlfahrerinnen. Alle weiteren sind durch einen engen Fahrstuhl erreichbar.<br />

HL: Der Haupteing<strong>an</strong>g liegt hinter einer l<strong>an</strong>gen Treppe und hat keine Automatiktüren. Auf <strong>der</strong><br />

Rückseite ist <strong>der</strong> Zug<strong>an</strong>g <strong>mit</strong> dem Rollstuhl möglich. Zum Erdgeschoss k<strong>an</strong>n nur <strong>mit</strong> Hilfe gel<strong>an</strong>gt<br />

werden, aber durch die Rampe ist das noch erreichbar. Im Erdgeschoss befindet sich <strong>der</strong> Hörsaal<br />

HL 1 und einige <strong>der</strong> Büros. Der Rest des Gebäudes ist nur über Treppen zu erreichen. Das<br />

Gebäude ist ebenfalls unter 1.1.c aufgeführt.<br />

2.1.1.e Ausschließlich über Treppen zu erreichende Gebäude<br />

ES: Alle Eingänge des Gebäudes sind <strong>mit</strong> Stufen versehen und haben Treppen zwischen Eing<strong>an</strong>g<br />

und Fahrstuhl, die Spreeseite ist nicht berollbar, <strong>der</strong> Haupteing<strong>an</strong>g auch nicht. Zum Haupteing<strong>an</strong>g<br />

führt eine Treppenstufe, hinter <strong>der</strong> (nicht automatischen) Tür befinden sich weitere Treppen. Es ist<br />

möglich den Lastenlift (bis 500 kg) zu einer Plattform zu benutzen (hinter dem Haupteing<strong>an</strong>g), von<br />

diesem Eing<strong>an</strong>g aus ist auch <strong>der</strong> Fahrstuhl zu erreichen. Dies k<strong>an</strong>n jedoch nur abgesprochen<br />

erfolgen und ist nicht als barrierefrei zu bezeichnen. Selbst um den Lastenlift zu erreichen, muss<br />

eine Stufe überwunden werden. Er könnte auch ausschließlich <strong>mit</strong> Hilfe genutzt werden. Falls<br />

dieser Weg gewählt würde, käme die Rollstuhlfahrerin zu einem schmalen Lift. Für elektrische<br />

Fahrstühle wäre die Fahrstuhltür zu schmal und die Bedienelemente sind zu hoch <strong>an</strong>gebracht. Die<br />

Türen zum und im Gebäude sind alle m<strong>an</strong>uell zu bedienen. Der Boden im Gebäude ist gefliest.<br />

Anmerkung <strong>der</strong> Verfasserin 16.04.2012: Das Gebäude befindet sich nicht mehr in <strong>der</strong> Nutzung <strong>der</strong><br />

<strong>TU</strong>B.<br />

38 Foto 19 Eing<strong>an</strong>g KT <strong>mit</strong> dahinterliegen<strong>der</strong> Treppe


16<br />

GOR: Der Haupteing<strong>an</strong>g führt ins Treppenhaus, von dort gibt es keinen Zug<strong>an</strong>g zu einem Fahrstuhl.<br />

Mit dem Rollstuhl k<strong>an</strong>n über den Hinterhof das Gebäude gel<strong>an</strong>gt werden, aber auch nur<br />

d<strong>an</strong>n <strong>mit</strong> Absprachen. In den 3.-5. Stock k<strong>an</strong>n über einen Fahrstuhl <strong>mit</strong> Schlüssel über den hinteren<br />

Eing<strong>an</strong>g gel<strong>an</strong>gt werden. Der Fahrstuhl hält nicht im 1. und 2. OG. Das Gebäude ist also nicht<br />

rollstuhlgerecht. Der Boden ist gefliest. Es gibt keine Automatiktüren.<br />

M: Die beiden Eingänge zur Mech<strong>an</strong>ik sind nicht rollstuhlgerecht. Es befinden sich vorne und<br />

hinten am Gebäude Stufen, auch im Gebäude gibt es ausschließlich Treppen. Es existieren hier<br />

keine Automatiktüren. Die Hörsäle sind im 1. OG und nur über eine l<strong>an</strong>ge Treppe zu erreichen.<br />

KWT: Es gibt keinen barrierefreien Zug<strong>an</strong>g zum Gebäude Kraftwerkstechnik und Apparatebau.<br />

KWT-A 4 hat Eing<strong>an</strong>gsstufen. Eing<strong>an</strong>g 5 ist stufenlos, aber direkt hinter dem Eing<strong>an</strong>g befindet sich<br />

eine l<strong>an</strong>ge Treppe zum Hörsaal. Es gibt keine Automatiktüren.<br />

MB: Beide Eingänge haben je drei Stufen. Sie sind <strong>mit</strong> dem Rollstuhl nicht nutzbar. Es gibt keine<br />

Automatiktüren. Der Boden ist <strong>mit</strong> Steinfliesen ausgelegt. Es h<strong>an</strong>delt sich um einen Flachbau, es<br />

gibt keine Obergeschosse.<br />

RDH: Das RDH Gebäude ist nicht rollstuhlgerecht. Der einzige Eing<strong>an</strong>g hat 3 Stufen und keine<br />

Automatiktüren. Es gibt keinen Fahrstuhl im Gebäude.<br />

SG 4: SG 1 hat vom Hof aus einen Zug<strong>an</strong>g <strong>mit</strong> Rampe und einen Fahrstuhl im Gebäude. Aber SG<br />

4 hat als einziger Gebäudeteil Seminarräume und ist nicht rollstuhlgerecht. Der Eing<strong>an</strong>g ist relativ<br />

schmal und flach. Direkt hinter <strong>der</strong> (nicht automatischen) Tür befindet sich eine Treppe <strong>mit</strong> drei<br />

Stufen, welche zu dem einzigen Fahrstuhl führt 39 . Dieser ist jedoch nicht rollstuhlgerecht. Die<br />

Maße des Fahrstuhls und die nach innen klappbare Tür, lassen nicht genügend Platz <strong>für</strong> einen<br />

Rollstuhl im Fahrstuhl. Die Kabinenmaße sind ca. 60 cm x 1m, in <strong>der</strong> Tür ist es sogar noch<br />

schmaler.<br />

TA: Der Gebäudeteil ist ausschließlich über Treppen zu erreichen. Es gibt einen Zug<strong>an</strong>g über<br />

HFT, aber HFT ist ebenfalls durch Treppenstufen von TA getrennt. TA 201 ist <strong>mit</strong> dem Rollstuhl<br />

dadurch nicht zu erreichen! Eine l<strong>an</strong>ge Treppe führt zum Raumeing<strong>an</strong>g.<br />

Anmerkung <strong>der</strong> Verfasserin 16.04.2012: Es soll einen versteckten Fahrstuhl geben, <strong>der</strong> durch die<br />

Werkstätten zu erreichen ist.<br />

V/ZEH: Der Eing<strong>an</strong>g zum Gebäude V und ZEH ist <strong>mit</strong> Stufen versehen. Es gibt keinen stufenlosen<br />

Eing<strong>an</strong>g. Das Gebäude hat keinen Fahrstuhl. Der Boden ist <strong>mit</strong> Steinfliesen ausgelegt. Es gibt<br />

keine Automatiktüren im Gebäude.<br />

VWS: Zur Schleuseninsel führt eine Betonbrücke. Diese ist über mehrere Stufen zu erreichen. Die<br />

Türen zum Gebäude sind nicht automatisch. Der Bodenbelag im Gebäude VWS ist Stein. Es gibt<br />

viele Treppen im Gebäude, es ist nicht behin<strong>der</strong>tengerecht.<br />

Die Werkstätten sind jedoch auch <strong>mit</strong> dem Rollstuhl zu erreichen. Über die Straße des 17. Juni<br />

durch den Park, k<strong>an</strong>n zu einer Einfahrt auf den Hof gel<strong>an</strong>gt werden, die zu den Werkstatthallen<br />

führt. Die Schwellen zu den Werkstätten sind meist zu überwinden. Auch über einen längeren Weg<br />

vom Gebäude BIB durch den Park, k<strong>an</strong>n zu den Werkstätten gel<strong>an</strong>gt werden.<br />

VLB: Das gesamte Gelände ist nicht rollstuhlgerecht. Es gibt auf dem Gelände noch keinen<br />

Behin<strong>der</strong>tenparkplatz. Der Haupteing<strong>an</strong>g zu den Gebäudeteilen B und A ist nicht rollstuhlgerecht 40 .<br />

Die <strong>mit</strong> Kopfstein gepflasterte Straße ist durch einen hohen Bordstein vom Gehweg getrennt. Es<br />

müssen zwei weitere Stufen gemeistert werden, um in das Gebäude zu gel<strong>an</strong>gen. Die Tür öffnet<br />

nicht automatisch. Im Gebäudeteil B k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> Fahrstuhl nicht ebenerdig erreicht werden. Eine<br />

l<strong>an</strong>ge Treppe führt aufwärts in das Erdgeschoss o<strong>der</strong> eine etwas kürzere in den Keller. Der Fahrstuhl<br />

liegt am Ende <strong>der</strong> Treppe. Ein Treppenlift wäre mindestens nötig, um diese Barriere <strong>mit</strong> dem<br />

Rollstuhl zu überwinden. Der Fahrstuhl im Gebäudeteil B ist nicht rollstuhlgeeignet. Die Armaturen<br />

sind sehr hoch <strong>an</strong>gebracht. Die Tür geht nicht automatisch auf. Die Maße: Der Eing<strong>an</strong>g ist 68 cm<br />

39 Foto 20 SG 4 Treppe <strong>mit</strong> Fahrstuhl<br />

40 Foto 21 VLB Eing<strong>an</strong>g Gebäudeteil A und B


17<br />

breit, die Kabine 1,10 m breit und 87 cm tief. Auch im Fahrstuhl sind die Bedienelemente sehr<br />

hoch <strong>an</strong>gebracht. Es gibt keine rollstuhlgerechten Toiletten im Gebäude. Der Überg<strong>an</strong>g zum<br />

Gebäudeteil C ist ausschließlich durch Treppen gestaltet. Dieser Gebäudeteil k<strong>an</strong>n <strong>mit</strong> dem Rollstuhl<br />

ausschließlich im Erdgeschoss befahren werden, da dieses ebenerdig ist und entsprechende<br />

Zugänge besitzt. Der Boden dort ist aus Stein und uneben, aber befahrbar. Die einzige schwellenlose<br />

Tür ist in <strong>der</strong> Regel verschlossen. Der einzige rollstuhlzugängliche Teil des Gebäudes wird<br />

nicht mehr genutzt. Eine extra Einfahrt führt direkt auf den Neubau zu. Der stufenlose (<strong>mit</strong> leichter<br />

Steigung) versehene Eing<strong>an</strong>g ist meist abgeschlossen. Hinter dem barrierefreien Eing<strong>an</strong>g liegt ein<br />

Fahrstuhl. Dieser hat relativ hohe Bedienelemente, keinen Spiegel auf <strong>der</strong> Rückseite, aber er ist<br />

breit genug. Vorsicht beim Einfahren, die Türen schließen schnell!<br />

TK: An <strong>der</strong> Fas<strong>an</strong>enstr. gibt es Behin<strong>der</strong>tenparkplätze, näher am Gebäude gibt es keine. Aber es<br />

gibt keinen regulären Zug<strong>an</strong>g zum Gebäude <strong>für</strong> Rollstuhlfahrerinnen. Es wäre ausschließlich<br />

möglich, sie über die Werkstatt abgesprochen und umständlich in das Gebäude zu bringen, auch<br />

d<strong>an</strong>n nur <strong>mit</strong> Hilfe. Eing<strong>an</strong>g 1 (Campusseite) hat nur eine Schwelle - führt zu den Werkstätten,<br />

Eing<strong>an</strong>g 2 hat jedoch Stufen, beide Eingänge haben keine Automatiktüren. Der Hörsaal ist nicht<br />

rollstuhlgerecht erreichbar.<br />

2.1.1.f. Gebäude, die zwar <strong>mit</strong> dem Rollstuhl zu erschließen sind, aber durch Türen dennoch<br />

nicht barrierefrei<br />

Diese Kategorie fällt statistisch aus den <strong>an</strong><strong>der</strong>en heraus, da viele <strong>der</strong> Gebäude, die vorher als<br />

eigentlich zugänglich ben<strong>an</strong>nt wurden, durch diesen Aspekt in die Kategorie unzugänglich<br />

rutschen. Gebäude, die ohnehin nur <strong>mit</strong> Hilfe o<strong>der</strong> gar nicht berollbar sind, werden hier außen vor<br />

gelassen. Es geht nur um die Gebäude aus 1.1.a und 1.1.b. Der hier gemachte Punkt ist relev<strong>an</strong>t,<br />

wenn die rollstuhlfahrenden <strong>Studierende</strong>n keine Assistenz dabei haben o<strong>der</strong> nur eingeschränkt<br />

ihre Arme nutzen können o<strong>der</strong> nicht sehr kräftig sind. Leichtgängige Türen zu Seminarräumen<br />

werden trotzdem nicht berücksichtigt, da <strong>an</strong>sonsten jedes Gebäude in diese Kategorie fallen<br />

würde. Der Fokus ist hier auf Br<strong>an</strong>dschutztüren o<strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>e problematische/schwergängige<br />

Zwischentüren gelegt.<br />

Türen, die ein Problem darstellen könnten, in Gebäuden, die eigentlich barrierefrei o<strong>der</strong> eingeschränkt<br />

barrierefrei sind, gibt es in:<br />

A-F, B, BH vor dem Umbau (d<strong>an</strong>ach noch nicht besichtigt), C, H, ER, EW, F, FR, HFT, MA, KF,<br />

OE, TC, WF, EB. Demnach fallen 16 <strong>der</strong> 23 Gebäude nach Berücksichtigung <strong>der</strong> Frage nach<br />

Br<strong>an</strong>dschutztüren aus den Kategorien uneingeschränkt nutzbar und eingeschränkt nutzbar heraus.<br />

Nur noch 7 Gebäude (15 %) würden zu 1.1.a und 1.1.b gehören.<br />

2.1.1.g Zusammenfassung <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

Von den 48 Gebäuden <strong>der</strong> <strong>TU</strong>B, die wir auf <strong>Barrierefreiheit</strong> untersucht haben, sind nur sechs unter<br />

gen<strong>an</strong>nten Einschränkungen (12,5 %) vollständig und selbstständig berollbar. Immerhin 35 % <strong>der</strong><br />

Gebäude (17) sind weitgehend erschlossen, teilweise sind Räume <strong>für</strong> Menschen im Rollstuhl aber<br />

nur auf komplizierten Wegen o<strong>der</strong> nur durch eine bestimmte Tür zu erreichen o<strong>der</strong> einzelne<br />

Räume bleiben ihnen vollständig verschlossen. Sechs Gebäude sind nur <strong>mit</strong> Hilfe berollbar, zum<br />

Beispiel weil die Steigungen <strong>der</strong> Rampen zu stark o<strong>der</strong> die Bedienelemente in den Fahrstühlen zu<br />

hoch <strong>an</strong>gebracht sind. Weitere sieben Gebäude sind ausschließlich im Erdgeschoss zugänglich<br />

und 12 Gebäude (25 %) sind überhaupt nicht Rollstuhl-zugänglich.


17<br />

18<br />

Rollstuhlgerechtigkeit <strong>der</strong> <strong>TU</strong>B<br />

Gebäude<br />

7<br />

Es lässt sich also festhalten, dass die knappe Hälfte <strong>der</strong> Gebäude weitgehend rollstuhlzugänglich<br />

ist, aber ein Viertel gar nicht. Über die Hälfte <strong>der</strong> Gebäude sind nicht selbstständig nutzbar.<br />

Genauer werden die Zahlen in den Unterkapiteln aufgeschlüsselt.<br />

2.1.1.h <strong>Barrierefreiheit</strong> <strong>der</strong> einzelnen Hörsäle<br />

Erreichbar sind folgende Hörsäle und Seminarräume:<br />

6<br />

6<br />

Folgende Räume sind (abgesehen von <strong>der</strong> Br<strong>an</strong>dschutztürproblematik) erreichbar. Es gibt teilweise<br />

Einschränkungen, diese sind aufgeführt. A 052, A 053, A 151, BH 262, BIB 014, C 230, C<br />

243 (nur durch einen Eing<strong>an</strong>g, aber beide liegen direkt nebenein<strong>an</strong><strong>der</strong>), C 264 (ohne R<strong>an</strong>g), E-N<br />

alle Seminarräume, EMH 25, EB 107, EB 202, EB 301, EB 309, EB 407, EW 015, EW 109, EW<br />

111, EW 114, EW 182, EW 184, EW 201, EW 202, EW 203 (die letzten drei müssen, um in die<br />

erste Reihe zu gel<strong>an</strong>gen abgesprochen genutzt werden, zur letzten Reihe k<strong>an</strong>n selbstständig<br />

gel<strong>an</strong>gt werden), EW 226, EW 229, EW 246, die Seminarräume von EW, TEL und Mathematik, H<br />

105, H 106, H 107, H 110, H 111, H 112, H 1012, H 1029, H 1058, H 2013, H 2033, H 2053, H<br />

3010, H 3013, H 3021, HE 101, HFT 131, HFT 441, MA 041, MA 042, MA 043, MA 141, MA 142,<br />

MA 143, MA 144, MA 203, TC 10, TIB A und TIB B.<br />

Eingeschränkt o<strong>der</strong> auf umständlichen Wegen zugänglich:<br />

12<br />

uneingeschränkt<br />

zugänglich<br />

Nicht rollstuhlgerecht<br />

nur <strong>mit</strong> Hilfe berollbar<br />

nur im Erdgeschoss<br />

barrierefrei<br />

größtenteils barrierefrei<br />

C 130: Hier gibt es einen beson<strong>der</strong>en Zug<strong>an</strong>g nach Absprache. Die Rollstuhlfahrerin muss sich <strong>an</strong><br />

die Hausmeisterin o<strong>der</strong> die Dozentin wenden, um in den Hörsaal zu gel<strong>an</strong>gen. Der Weg führt<br />

durch das Labor 129a, was abgeschlossen ist und das Hinweisschild trägt: „Kein Zug<strong>an</strong>g zu C<br />

130“. Durch das Labor k<strong>an</strong>n d<strong>an</strong>n in die erste Reihe des Hörsaals gel<strong>an</strong>gt werden. Erreichbarkeit:<br />

Der Zug<strong>an</strong>g zu C 130 ist kompliziert. Es sollte nicht <strong>der</strong> Beschil<strong>der</strong>ung zum Hörsaal gefolgt<br />

werden, da dieser <strong>mit</strong> dem Rollstuhl nicht über die 2. Etage zu erreichen ist. Die Ausschil<strong>der</strong>ung<br />

richtet sich <strong>an</strong> Fußgängerinnen. Erreicht wird <strong>der</strong> Hörsaal von Rollstuhlfahrerinnen über den<br />

Hintereing<strong>an</strong>g. Diesem muss sich vorsichtig genähert werden, da sich die Automatiktür l<strong>an</strong>gsam<br />

öffnet und nur wenn direkt davor gewartet wird. Mit dem Fahrstuhl, <strong>der</strong> hinter einer Br<strong>an</strong>dschutztür<br />

liegt, muss in den 1. Stock gefahren werden. Der Versuchsraum 129 ist direkt rechts vor dem<br />

Fahrstuhl, hinter einer weiteren Br<strong>an</strong>dschutztür.<br />

EMH 225 hat einen sehr eingeschränkten Zug<strong>an</strong>g, da <strong>mit</strong> einem Fahrstuhl in das 1. OG gefahren<br />

werden muss, <strong>der</strong> nicht rollstuhlgerecht ist. Erreichbarkeit: Es gibt insgesamt drei Zugänge, eine<br />

l<strong>an</strong>ge Außentreppe, 2. OG und einen im 1. OG. Nur <strong>der</strong> letztgen<strong>an</strong>nte Eing<strong>an</strong>g ist <strong>mit</strong> dem Rollstuhl<br />

umständlich erreichbar. Von <strong>der</strong> Einsteinuferseite gibt es einen weiteren Zug<strong>an</strong>g <strong>mit</strong> kleiner<br />

Rampe. Dieser Zug<strong>an</strong>g führt zu dem Fahrstuhl <strong>der</strong> EM. Der Fahrstuhl ist nicht behin<strong>der</strong>tengerecht.


19<br />

Mit dem Fahrstuhl ins 1. OG fahren. Den Fahrstuhl nach links verlassen, rechts den G<strong>an</strong>g hinunter<br />

fahren, durch schwere Metalltür weiter geradeaus, hinter <strong>der</strong> Treppe rechts ist <strong>der</strong> Hörsaal EMH<br />

225.<br />

HFT 101 hat einen schwierigen Zug<strong>an</strong>g und keine sicheren Platz <strong>für</strong> Rollstuhlfahrerinnen.<br />

Erreichbarkeit: Beson<strong>der</strong>er Zug<strong>an</strong>g, den hinteren <strong>der</strong> beiden Fahrstühle im Erdgeschoss benutzen,<br />

in das 1. OG fahren, nach rechts wenden. Am Ende des G<strong>an</strong>ges (keine Automatiktüren auf dem<br />

Weg) befindet sich ein Eing<strong>an</strong>g zum Hörsaal HFT 101, durch diesen gel<strong>an</strong>gt m<strong>an</strong> zum einzigen<br />

Rollstuhlplatz. Dieser ist auf halber Höhe gelegen, auf <strong>der</strong> rechten Seite des Saals. Da es recht<br />

eng ist und vor dem Platz Stufen nach unten führen, gilt dieser Platz als eingeschränkt zugänglich.<br />

Es gibt keinen Tisch, um dar<strong>an</strong> zu arbeiten. Der reguläre Zug<strong>an</strong>g ist nicht <strong>mit</strong> dem Rollstuhl zu<br />

erreichen.<br />

HFT 616, HFT 617: Es muss bei beiden Räumen von einem Fahrstuhl in den <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />

umgestiegen werden, da <strong>der</strong> Fahrstuhl A nur bis in das 5. OG fährt, die beiden Hörsäle aber im 6.<br />

OG liegen. Dadurch ist <strong>der</strong> Zug<strong>an</strong>g umständlich. Fußgängerinnen können über eine Treppe zu<br />

dem Fahrstuhl gel<strong>an</strong>gen, <strong>der</strong> durchfährt. Da bei beiden Hörsälen die Bestuhlung lose ist, gibt es<br />

keine markierten Plätze, aber genug Raum <strong>für</strong> einen bequemen Arbeitsplatz.<br />

Hörsaal HL 01 ist schwer zu erreichen. Es muss über eine l<strong>an</strong>ge, steile Rampe zum Hintereing<strong>an</strong>g<br />

gekommen werden, um Treppen auf dem Weg zu vermeiden. Dieser wird nach Absprache o<strong>der</strong><br />

Klingeln geöffnet. D<strong>an</strong>n k<strong>an</strong>n geradeaus zum Hörsaal gel<strong>an</strong>gt werden.<br />

PTZ-S001 hat einen eingeschränkten Zug<strong>an</strong>g, da <strong>für</strong> E-Rollis nicht genug Platz ist. Erreichbarkeit:<br />

Vom Haupteing<strong>an</strong>g aus durch die Automatiktür fahren, sich nach links durch eine 2. Automatiktür<br />

wenden. Der Hörsaal liegt d<strong>an</strong>n auf <strong>der</strong> rechten Seite. Der Eing<strong>an</strong>g hat keine Automatiktür, eine<br />

flache Schwelle. Ein schmaler G<strong>an</strong>g <strong>mit</strong> einer Biegung führt zum Saal, <strong>der</strong> ebenfalls keine Automatiktür<br />

hat.<br />

L 211 hat aus vergleichbaren Gründen wie HL einen schwierigen Zug<strong>an</strong>g 41 . Es führt eine steile<br />

Metallrampe zum Eing<strong>an</strong>g des Gebäudes, die schwer allein zu überwinden ist. Der Fahrstuhl hat<br />

zu hohe Bedienelemente. Das Gebäude befindet sich im Umbau (Oktober 2011).<br />

ER 270, ER 164: komplizierter Zug<strong>an</strong>g über Gebäude EW o<strong>der</strong> eine steile Rampe ER. Beschrieben<br />

bereits unter 1.1.b dem Gebäude ER.<br />

Im Mathegebäude gibt es einen beson<strong>der</strong>en Zug<strong>an</strong>g <strong>für</strong> MA 001 über eine Hebebühne, zu MA 004<br />

und MA 005, da nur <strong>der</strong> Zug<strong>an</strong>g über das 1. OG in die letzte Reihe möglich ist, nicht jedoch in die<br />

vor<strong>der</strong>en Reihen durch die Zugänge im Erdgeschoss.<br />

Um in die erste Reihe des TC 6 zu gel<strong>an</strong>gen muss ein Seiteneing<strong>an</strong>g genutzt werden, <strong>der</strong> abgeschlossen<br />

ist und nur nach Absprache geöffnet wird.<br />

Um in den Hörsaal A 060 zu gel<strong>an</strong>gen, müssen <strong>mit</strong> Hilfe einer Hebebühne die Stufen überwunden<br />

werden.<br />

Eigentlich fallen auch die Hörsäle des Architekturgebäudes und TC 10 unter die Kategorie „beson<strong>der</strong>er<br />

Zug<strong>an</strong>g“, da im Rollstuhl sitzend nur von <strong>der</strong> Campusseite aus hingel<strong>an</strong>gt werden k<strong>an</strong>n. Der<br />

Haupteing<strong>an</strong>g ist nicht zugänglich und <strong>der</strong> Alternativeing<strong>an</strong>g umständlich zu erreichen und nicht<br />

ausgeschil<strong>der</strong>t.<br />

H 104 hat von den fünf Zugängen nur einen rollstuhlgerechten. Dieser ist schwer zu finden. Eine<br />

Ausschil<strong>der</strong>ung gibt es erst seit Juli 2011.<br />

Die beiden Hörsäle H 1028 und H 2032 können <strong>mit</strong> dem Rollstuhl nur durch den Eing<strong>an</strong>g zur<br />

Campusseite genutzt werden. Die <strong>an</strong><strong>der</strong>e Eing<strong>an</strong>gstür weist jedoch <strong>mit</strong> einem Schild auf den alternativen<br />

Eing<strong>an</strong>g und den Weg dorthin hin. H 2038 k<strong>an</strong>n nicht <strong>mit</strong> E-Rollstuhl befahren werden, da<br />

es eine erhöhte Schwelle in den Saal gibt.<br />

Nicht zu erreichen:<br />

41 Foto 22 Zug<strong>an</strong>g L


20<br />

Folgende Seminarräume sind <strong>für</strong> Rollstuhlfahrerinnen gar nicht zu erreichen: ES 220, SG 4-403,<br />

SG 4-501, SG 4-505, H 3503, KT 101, KWT 14, M 123, M 128, 42 TA 201, TK 17 (früher TK 13),<br />

(k<strong>an</strong>n jedoch auf Anfrage ein Treppenlift eingebaut werden, die Vorrichtung wurde bereits eingebaut),<br />

E 20. Bei <strong>der</strong> Mech<strong>an</strong>ik o<strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Gebäuden sind die Seminarräume nicht zu erreichen,<br />

weil das gesamte Gebäude nicht rollstuhlgerecht ist. In <strong>an</strong><strong>der</strong>en Fällen sind nur einzelne Räume<br />

nicht zu erreichen, wie im BH (alt) o<strong>der</strong> bei H 3503.<br />

Die beiden Hörsäle BH 348 und BH 349 sind <strong>mit</strong> sechs Wochen Vorlaufzeit <strong>mit</strong>tlerweile rollstuhlgerecht.<br />

Die Vorrichtung <strong>für</strong> einen Treppenlift wurde eingebaut (Sommer 2011), die Lifte selbst<br />

jedoch nicht montiert. Sie werden <strong>an</strong>geschafft, sobald das erste Mal ein Bedarf <strong>an</strong>gemeldet wird.<br />

Zusammenfassung <strong>der</strong> Ergebnisse:<br />

Von 122 untersuchten Hörsälen sind<br />

- 90 (74 %) rollstuhlgerecht<br />

- 18 (15 %) auf einem beson<strong>der</strong>en Weg zu erreichen o<strong>der</strong> eingeschränkt zugänglich<br />

- 14 (14 %) unzugänglich<br />

2.2. Markierte Plätze in den Hörsälen<br />

Rollstuhlplatz-Markierungen in den Hörsälen<br />

Unter den begutachteten Hörsälen bef<strong>an</strong>den sich 57 <strong>mit</strong> fester Bestuhlung. Die <strong>an</strong><strong>der</strong>en hatten<br />

Tische und Stühle lose im Raum. Sie wurden in dieser Statistik nicht berücksichtigt, da es nicht<br />

notwendig ist, Markierungen <strong>für</strong> Rollstuhlfahrerinnen vorzunehmen, wenn einfach ein Tisch und ein<br />

paar Stühle zur Seite geschoben werden können.<br />

Von den 57 Hörsälen haben 18 markierte Plätze <strong>für</strong> Rollstuhlfahrerinnen. 39 hingegen sind ohne<br />

Markierungen. Das bedeutet 68 % <strong>der</strong> untersuchten Hörsäle sind ohne markierte Plätze <strong>für</strong> Rollstuhlfahrerinnen.<br />

Die Hörsäle ohne Markierungen haben teilweise Platz <strong>für</strong> Rollstuhlfahrerinnen.<br />

Teilweise müssten sie jedoch im G<strong>an</strong>g bleiben, sich vor die erste Reihe begeben o<strong>der</strong> hätten kaum<br />

Raum zu wenden. In den 18 Hörsälen <strong>mit</strong> Markierungen sind teilweise auch Klapptische vorh<strong>an</strong>den.<br />

Es gibt auch selten Beistelltische in den Hörsälen <strong>mit</strong> o<strong>der</strong> ohne Markierungen.<br />

Es ist also auch bei den Hörsälen, die <strong>für</strong> Rollstuhlfahrerinnen zu erreichen sind noch viel zu tun.<br />

Markierungen in den Hörsälen <strong>für</strong> Hör- und Sehbehin<strong>der</strong>te<br />

56 % <strong>der</strong> fest bestuhlten Hörsäle, also 32, haben keine markierten Plätze <strong>für</strong> Studentinnen <strong>mit</strong> Hör-<br />

o<strong>der</strong> Sehbehin<strong>der</strong>ung. 20 Hörsäle haben einen markierten Platz 43 , meistens in <strong>der</strong> ersten Reihe<br />

und nur fünf Hörsäle haben mehr als zwei markierte Plätze. Also nur in knapp 9 % <strong>der</strong> Hörsäle <strong>der</strong><br />

<strong>TU</strong> können mehr als zwei <strong>Studierende</strong>, die einen Platz in <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>en Reihe benötigen, diesen<br />

gleichzeitig auch mehr als 2 <strong>Studierende</strong>, die einen Platz in <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>en Reihe brauchen, gleichzeitig<br />

auch einen einfor<strong>der</strong>n. Die Zahl von Menschen, die kurzsichtig, schwerhörig o<strong>der</strong> taub sind<br />

und solche Plätze benötigen, dürfte das Angebot <strong>an</strong> reservierten Plätzen übersteigen.<br />

2.3. Best<strong>an</strong>dsaufnahme <strong>der</strong> Leitsysteme und Beschil<strong>der</strong>ung<br />

Die <strong>TU</strong> hat kein durchgehendes Leitsystem. Es gibt vereinzelt Ausschil<strong>der</strong>ungen, diese sind jedoch<br />

ausschließlich <strong>an</strong> gut sehende Fußgängerinnen <strong>an</strong>gepasst. Doch auch <strong>für</strong> uneingeschränkt<br />

sehende Besucherinnen ohne Rollstuhl, ist es schwer sich allein <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>TU</strong> zurecht zu finden. Als<br />

Rollstuhlfahrerin ist es nicht ratsam, den Ausschil<strong>der</strong>ungen zu folgen, da Raumhinweise den<br />

kürzesten Weg <strong>an</strong>zeigen, welcher selten barrierefrei ist. Ausgewiesene Notausgänge sind ebenfalls<br />

meistens keine barrierefreien Wege und Ausgänge.<br />

42 Foto 23 Zug<strong>an</strong>g zu den Hörsälen M 123 und M 128<br />

43 Foto 24 Markierung des Platzes <strong>für</strong> Hör- und Sehbehin<strong>der</strong>te im C 230


21<br />

Stufen und Treppen sind selten nach DIN markiert, wenn es eine Markierung gibt, ist sie häufig nur<br />

optisch und nicht taktil. 44<br />

Treppenläufe sind nicht <strong>mit</strong> Orientierungshilfen versehen. Nicht selten fehlen die H<strong>an</strong>dläufe o<strong>der</strong><br />

sind nicht barrierefrei gestaltet.<br />

Soweit bek<strong>an</strong>nt, sind ausschließlich die Schil<strong>der</strong> zur Behin<strong>der</strong>ten- und Studienberatung auch in<br />

Braille. Da es jedoch kein Leitsystem <strong>für</strong> Sehbehin<strong>der</strong>te gibt, dürften diese Schil<strong>der</strong> schwer zu<br />

finden sein. Es gibt in einigen Fahrstühlen Braillebezeichnungen <strong>der</strong> Etagen auf den Bedienelementen.<br />

Da die Reihenfolge <strong>der</strong> Etagen einmal aufsteigend und dreimal abfallend ist, ist diese<br />

Kennzeichnung auch notwendig, wenn nicht gesehen werden k<strong>an</strong>n.<br />

Es gibt viele freistehende Treppen. Diese sind auch teilweise Barrieren. Im Falle <strong>der</strong> Treppe im<br />

Foyer des Hauptgebäudes erschwert die blaue Anstrahlung zusätzlich eine Orientierung <strong>für</strong><br />

Sehbehin<strong>der</strong>te.<br />

Es gibt viele verschiedene Konzepte zu sinnvollen Leitsystemen. Etagen werden thematisch o<strong>der</strong><br />

farblich unterschiedlich gestaltet, Treppenhäuser vonein<strong>an</strong><strong>der</strong> unterschieden und auf Plänen<br />

entsprechend gekennzeichnet. Ausschil<strong>der</strong>ungen sollten deutlich <strong>an</strong>gebracht und formuliert sein,<br />

außerdem in Braille vorh<strong>an</strong>den.<br />

2.4. Die Verkehrs<strong>an</strong>bindung <strong>der</strong> <strong>TU</strong> und Behin<strong>der</strong>ten-Parkplätze<br />

Die folgende Auflistung gilt <strong>für</strong> den Hauptcampus zwischen Tiergarten und Zoologische Garten.<br />

Parkplätze: Es gibt 27 Behin<strong>der</strong>tenparkplätze <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>TU</strong>, am Hauptst<strong>an</strong>dort. Davon befinden sich<br />

vier zwischen Fr<strong>an</strong>klingebäude, Oetker-Haus und GOR, zwei am Gebäude HFT,2 am Telefunkenhochhaus,<br />

zwei bei <strong>der</strong> Chemie, zwei zwischen BH, B und AM, zwei auf dem Parkplatz des EW,<br />

drei um das Hauptgebäude herum, zwei hinter <strong>der</strong> Bibliothek, einer nahe TK, einer bei KF, zwei<br />

hinter <strong>der</strong> TC, einer vorm Eing<strong>an</strong>g <strong>der</strong> MS, zwei vor <strong>der</strong> Mathematik, einer neben A-F. Im Anh<strong>an</strong>g<br />

befindet sich eine Grafik, in welcher die Parkplätze eingetragen sind. Es fällt auf, dass viele <strong>der</strong><br />

Parkplätze häufig durch Lieferfahrzeuge, <strong>TU</strong>-Mitarbeiterinnen o<strong>der</strong> Baucontainer zugestellt<br />

werden. Es ist jedoch nicht möglich, diese abschleppen zu lassen. Im Bereich HL, F und KT gibt es<br />

weiträumig keinen einzigen gekennzeichneten Parkplatz. Es sollte jedoch grundsätzlich mindestens<br />

einen Parkplatz <strong>an</strong> jedem Gebäude sein, möglichst nah am rollstuhlgerechten Eing<strong>an</strong>g. Ist<br />

bek<strong>an</strong>nt, dass Mitarbeiterinnen <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung in einem Gebäude arbeiten, sollte ein weiterer<br />

hinzukommen, um auch temporäre Nutzung durch Studentinnen o<strong>der</strong> Besucherinnen zu ermöglichen.<br />

Ein sensibler Umg<strong>an</strong>g <strong>mit</strong> den Parkplätzen ist möglich. Da wie beschrieben, die Wege nicht<br />

durchgehend rollstuhlgerecht sind, ist es wichtig, so nah wie möglich <strong>an</strong> das Gebäude her<strong>an</strong> zu<br />

kommen. Unberechtigten Parkerinnen müssten S<strong>an</strong>ktionen bek<strong>an</strong>nt sein, da<strong>mit</strong> die Parkplätze frei<br />

gehalten werden. Bauunternehmen sollte <strong>mit</strong>geteilt werden, dass sie nicht die gekennzeichneten<br />

Parkplätze als Abstellfläche nutzen sollten. Niem<strong>an</strong>d legt auf dem Arbeitsweg gern unnötige Wegstrecken<br />

zurück. Für Rollstuhlfahrerinnen ist ein Umweg jedoch häufig <strong>mit</strong> Hin<strong>der</strong>nissen und<br />

großen Anstrengungen verbunden.<br />

Öffentliche Verkehrs<strong>mit</strong>tel: Es ist möglich, die <strong>TU</strong>B <strong>mit</strong> öffentlichen Verkehrs<strong>mit</strong>teln zu erreichen.<br />

Zum Hauptcampus in Charlottenburg gibt es mehrere Möglichkeiten.<br />

Mit dem Rollstuhl ist die <strong>TU</strong> ist am besten über den S-Bahnhof Tiergarten zu erreichen. Dort gibt<br />

es einen Fahrstuhl, <strong>der</strong> meistens funktioniert. Es fahren barrierefreie Busse ab dem Bahnhof Zoologischen<br />

Garten (ebenfalls <strong>mit</strong> dem Rollstuhl zugänglich) bis zum Ernst-Reuter-Platz. Der U-<br />

Bahnhof Ernst-Reuter-Platz ist nicht rollstuhlgerecht. Er soll 2016 umgebaut werden.<br />

An<strong>der</strong>e Campusteile <strong>der</strong> <strong>TU</strong> sind schwieriger zu erreichen.<br />

TIB: In <strong>der</strong> Nähe befinden sich die Bahnhöfe U-Voltastraße und S-Humboldthain, aber beide<br />

haben keinen Fahrstuhl. Von <strong>der</strong> M10 ist es sehr weit zum TIB Gelände. Es gibt einen Bus (Buslinie<br />

247) von S-Nordbahnhof o<strong>der</strong> U-Gesundbrunnen, <strong>der</strong> rollstuhlgerecht ist und in die Nähe<br />

fährt.<br />

44 DIN 18040-1 Treppen


22<br />

Anmerkung <strong>der</strong> Verfasserin 16.04.2012: Es wird <strong>der</strong>zeit ein Fahrstuhl <strong>für</strong> den S-Humboldthain<br />

gebaut.<br />

VLB: Der U-Bahnhof Amrumer Str. hat 2 Fahrstühle, vom Bahnsteig zur Zwischenebene und von<br />

letzterer zur Straße. Der U-Bahnhof Seestraße ist nicht rollstuhlgerecht. Beide U-Bahnhöfe sind<br />

auch nicht un<strong>mit</strong>telbar nahe <strong>der</strong> VLB. Die M13 fährt bis fast vor die Tür. Die Straßenbahn ist<br />

rollstuhlgerecht.<br />

ACK: Die Buslinie 247 ist rollstuhlgerecht, fährt vom U-Bahnhof Gesundbrunnen o<strong>der</strong> S-Bahnhof<br />

Nordbahnhof und hält direkt vor dem Eing<strong>an</strong>g zum Gelände.<br />

2.5. Service<br />

Beratungs<strong>an</strong>gebot <strong>der</strong> <strong>TU</strong><br />

Für <strong>Studierende</strong> <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung und chronischer Kr<strong>an</strong>kheit gibt es <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>TU</strong> <strong>Berlin</strong> einen gut<br />

ausgeschil<strong>der</strong>ten und erreichbaren zentralen Anlaufpunkt. Bei <strong>der</strong> <strong>Beauftragte</strong>n können sie<br />

unbürokratisch einen Termin machen, alle ersten Fragen klären und zu jedem Zeitpunkt ihres<br />

Studiums Hilfe einholen. Es gibt eine Zusatzberatung in Deutscher Gebärdensprache wenn notwendig<br />

und <strong>der</strong> Weg zur <strong>Beauftragte</strong>n ist durch Rampe, Automatiktür <strong>mit</strong> Türöffner auch <strong>mit</strong> dem<br />

Rollstuhl barrierefrei. Termine können telefonisch, per Mail o<strong>der</strong> Fax o<strong>der</strong> persönlich vereinbart<br />

werden.<br />

Kommen jedoch Rollstuhl fahrende <strong>Studierende</strong>, wie alle <strong>an</strong><strong>der</strong>en Mitstudierenden erstmalig ohne<br />

Termin in <strong>der</strong> Studienberatung <strong>an</strong>, sehen sie sich einem sehr hohen Tresen gegenüber, hinter dem<br />

die Beraterin steht und weiterver<strong>mit</strong>telt. Im Campuscenter ist es ähnlich.<br />

Direkt neben <strong>der</strong> Studienberatung und gegenüber vom Campuscenter gibt es gekennzeichnete<br />

Behin<strong>der</strong>tentoiletten.<br />

Es gibt wenige Möglichkeiten <strong>für</strong> Studieninteressierte <strong>mit</strong> Sehbehin<strong>der</strong>ung, sich selbstständig zu<br />

informieren, da das Leitsystem fehlt. Die Serviceseiten im Internet <strong>der</strong> <strong>TU</strong> sind jedoch barrierefrei<br />

und weitgehend von Spracherkennungsprogrammen zu lesen.<br />

Die <strong>Studierende</strong>n müssen nur die Anlaufstelle finden o<strong>der</strong> kennen, d<strong>an</strong>n k<strong>an</strong>n ihnen in fast jedem<br />

Problem eine Unterstützung <strong>an</strong>geboten werden. Es wird bei <strong>der</strong> Bewerbung, bei Problemen im<br />

Studium o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Studienorg<strong>an</strong>isation geholfen, aber auch bei <strong>der</strong> Jobsuche, Aufklärung <strong>der</strong><br />

Dozentinnen und dem Nehmen <strong>der</strong> bürokratischen Hürden Unterstützung <strong>an</strong>geboten. Dennoch ist<br />

und bleibt das Studium <strong>für</strong> <strong>Studierende</strong> <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung und chronischer Kr<strong>an</strong>kheit org<strong>an</strong>isationsaufwendiger<br />

und ist nicht barrierefrei. Das Recht auf zum Beispiel Härtefall<strong>an</strong>trag o<strong>der</strong> Nachteilsausgleich<br />

müssen die <strong>Studierende</strong>n kennen. Nicht jede <strong>Studierende</strong> <strong>mit</strong> chronischer Kr<strong>an</strong>kheit<br />

meldet sich bei <strong>der</strong> <strong>Beauftragte</strong>n. Viele versuchen ohne Hilfen und Nachteilsausgleich durch das<br />

Studium zu kommen, weil ihnen entwe<strong>der</strong> die Möglichkeiten nicht bek<strong>an</strong>nt sind o<strong>der</strong> sie nicht<br />

wollen, dass ihre Kondition bek<strong>an</strong>nt wird. Nachweisbar ist das einmal über hilfesuchende <strong>Studierende</strong>,<br />

die in ihren letzten Semestern erstmalig zur Beratung kommen und über einen Vergleich<br />

zwischen den Zahlen. Statistisch sind ca. 8 % <strong>der</strong> <strong>Studierende</strong>n laut Studentenwerk Sozialstudie<br />

chronisch kr<strong>an</strong>k o<strong>der</strong> behin<strong>der</strong>t. 45 Es sind jedoch nicht 3.000 Studentinnen in <strong>der</strong> Beratung <strong>der</strong><br />

<strong>Beauftragte</strong>n. Aus eigener Beratungserfahrung ist auch sicher, dass nicht alle <strong>Studierende</strong>n ihre<br />

Rechte bereits kennen. Häufig kommen zukünftige Studentinnen o<strong>der</strong> bereits Immatrikulierte in die<br />

Beratung, wenn sie ein konkretes Problem haben o<strong>der</strong> sie bereits Erfahrungen <strong>mit</strong> unterstützenden<br />

Institutionen <strong>an</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>er Stelle gemacht haben. Teilweise kommen sie am Ende ihres Studiums,<br />

ohne einen einzigen Nachteilsausgleich in Anspruch genommen zu haben.<br />

Das Service<strong>an</strong>gebot ist vor und bei <strong>der</strong> Immatrikulation präsent. Im Studienalltag spielt es keine<br />

große Rolle. Von Studienberatung und <strong>der</strong> <strong>Beauftragte</strong>n wird darauf geachtet, dass <strong>an</strong> den infrastrukturellen<br />

Punkten, die jede <strong>Studierende</strong> aufsucht, Informationsbroschüren und Flyer auf das<br />

Angebot hinweisen. Im Campuscenter, bei <strong>der</strong> Studienberatung, in den Gängen <strong>der</strong> Immatrikula-<br />

45 19. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks durchgeführt durch HIS Hochschul-Informations-<br />

System. Hrsg. vom Bundesministerium <strong>für</strong> Bildung und Forschung (BMBF). Bonn, <strong>Berlin</strong> 2010


23<br />

tionsbüros liegen Informationen aus. Es wäre jedoch auch wichtig bei den gesamten Prüfungsbüros,<br />

in <strong>der</strong> Mensa o<strong>der</strong> den dezentralen Beratungsstellen präsent zu sein, um auch während des<br />

Studienalltags mehr im Bewusstsein <strong>der</strong> <strong>Studierende</strong>n ver<strong>an</strong>kert zu sein. Das Zeitbudget <strong>der</strong><br />

<strong>Beauftragte</strong>n lässt neben <strong>der</strong> Beratungstätigkeit und <strong>der</strong> bürokratischen Aufgaben jedoch wenig<br />

Spielraum <strong>für</strong> das Erstellen und Verteilen von Informationsmaterial. Ein größerer Beratungsbedarf<br />

wäre kaum aufzuf<strong>an</strong>gen. Beson<strong>der</strong>s durch die Erweiterung <strong>der</strong> Aufgaben und Rechte <strong>der</strong> <strong>Beauftragte</strong>n<br />

durch das neue BerlHG 46 müsste auch zeitlich mehr Kapazität geschaffen werden, um das<br />

Service<strong>an</strong>gebot auszubauen und den neuen Aufgaben gerecht zu werden.<br />

Es gibt eine umf<strong>an</strong>greiche barrierefreie Webseite (http://www.behin<strong>der</strong>tenberatung.tu-berlin.de) <strong>der</strong><br />

Behin<strong>der</strong>tenbeauftragten. Diese bietet Informationen, Anlaufstellen und sachliche Hinweise <strong>für</strong><br />

<strong>Studierende</strong> <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung und Interessierte. Beson<strong>der</strong>s umf<strong>an</strong>greich ist die Datenb<strong>an</strong>k zur<br />

Erreichbarkeit und Ausstattung <strong>der</strong> einzelnen Gebäude und Hörsäle <strong>der</strong> <strong>TU</strong>. Sämtliche hier<br />

aufgeführte Daten zur Erreichbarkeit <strong>der</strong> Hörsäle <strong>mit</strong> dem Rollstuhl sind auch auf <strong>der</strong> gen<strong>an</strong>nten<br />

Webseite zu finden. Das Angebot wird gemacht, obwohl die <strong>Beauftragte</strong> <strong>an</strong>bietet, sämtliche Wege<br />

vor Studienbeginn gemeinsam abzufahren. Die Internetseite soll die Ch<strong>an</strong>ce auf Selbstständigkeit<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>TU</strong>B erhöhen, zumal nicht nur Studentinnen das Angebot nutzen können, son<strong>der</strong>n auch<br />

einmalige Besucherinnen.<br />

Über das konkrete Universitäts<strong>an</strong>gebot hinaus gibt es auch ein Beratungs- und Hilfs<strong>an</strong>gebot des<br />

Studentenwerkes, was durch die Beiträge aller <strong>Studierende</strong>n fin<strong>an</strong>ziert wird.<br />

2.6. Das Prinzip <strong>der</strong> Selbstrettung im Br<strong>an</strong>dfall<br />

Um sich im Br<strong>an</strong>dfall retten zu können, müssen alle Wege barrierefrei sein. Angelehnt wird sich bei<br />

<strong>der</strong> Frage <strong>an</strong> die oben in 1.1. gen<strong>an</strong>nten Definitionen. Es gibt Vorschriften zum barrierefreien<br />

Bauen <strong>für</strong> den Br<strong>an</strong>dfall, <strong>an</strong>gewendet werden müssen diese Vorschriften jedoch nur, „(..), wenn die<br />

Anlage o<strong>der</strong> Teile davon von diesem Personenkreis überdurchschnittlich, bezogen auf den<br />

Bevölkerungs<strong>an</strong>teil <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ten, genutzt werden. An<strong>der</strong>enfalls genügen betriebliche Maßnahmen,<br />

die die Rettung <strong>mit</strong>tels frem<strong>der</strong> Hilfe sicherstellen.“ 47<br />

Als barrierefreie Maßnahmen <strong>für</strong> den Br<strong>an</strong>dfall gelten:<br />

„(…)“<br />

- die Einrichtung br<strong>an</strong>dgesicherter Wartebereiche bzw. Br<strong>an</strong>dabschnitte <strong>für</strong> den Aufenthalt<br />

mobilitätsbehin<strong>der</strong>ter Personen bis zur Rettung durch fremde Hilfe<br />

- das Vorhalten visueller Informationen <strong>mit</strong>tels Lichtsignalgebern in den und aus den von<br />

gehörlosen und schwerhörigen Personen genutzten Räumen und Fluren<br />

- das Vorhalten akustischer Informationen <strong>für</strong> blinde und sehbehin<strong>der</strong>te Personen<br />

- ein individuell ausgerichtetes Informationssystem <strong>für</strong> blinde und sehbehin<strong>der</strong>te Personen<br />

durch entsprechende Pl<strong>an</strong>darstellung des Rettungsweges <strong>mit</strong>tels Tastmodellen kontrastreich<br />

und tastbar gestaltete Rettungspläne (z. B. Schwellkopie).<br />

Der Sicherheit dienen zusätzlich:<br />

- optische Gestaltung von Fluchtwegen auch in Bodennähe, da die Deckenbereiche meist<br />

zuerst verrauchen und dort <strong>an</strong>gebrachte Informationen nicht mehr erk<strong>an</strong>nt werden (z. B.<br />

kontrastreiche Fußleisten, Bodenmarkierungen)<br />

- Sicherheitsbeleuchtung<br />

- Rauchmel<strong>der</strong>.“ 48<br />

46 § 28a BerlHG<br />

47 § 51 Abs. 2 Bauordnung <strong>Berlin</strong><br />

48 Barrierefreies Pl<strong>an</strong>en und Bauen in <strong>Berlin</strong>, 3.3 Rettungswege, Quelle 1


24<br />

Der Br<strong>an</strong>dfall ist speziell, da vorh<strong>an</strong>dene Fahrstühle nicht genutzt werden können. Selbst<br />

Gebäude, die im Alltag durch Fahrstühle barrierefrei sind, können <strong>für</strong> Rollstuhlfahrerinnen zu einer<br />

Falle werden, wenn es brennt. Da Menschen <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung aber nicht auf die Hilfe <strong>an</strong><strong>der</strong>er,<br />

durch den Br<strong>an</strong>dfall vielleicht auch noch p<strong>an</strong>ischer Menschen, <strong>mit</strong> Sicherheit rechnen können,<br />

halte ich <strong>an</strong> <strong>der</strong> Idealvorstellung fest, dass in allen öffentlichen Gebäuden eine Selbstrettung <strong>für</strong><br />

Rollstuhlfahrerinnen möglich sein müsste. Im Internet gibt es eine Seite, die alle DIN und Gesetze<br />

zum Thema <strong>Barrierefreiheit</strong> im Bauen zusammengetragen hat. Dort wird die gesetzliche<br />

Einschränkung beim Thema Selbstrettung folgen<strong>der</strong>maßen kommentiert: „Dieser Personenkreis<br />

wird deshalb <strong>mit</strong> juristischen Winkelzügen - in <strong>der</strong> neuen DIN 18040 Punkt 4.7 Alarmierung und<br />

Evakuierung kurzerh<strong>an</strong>d "zur Eigenrettung nicht fähigen Menschen" erklärt!“ Und weiter unten auf<br />

<strong>der</strong>selben Seite: „Dies mag sicher sinnvoll <strong>für</strong> bettlägerige Patienten in Kr<strong>an</strong>kenhäusern und<br />

Pflegeheimen sein, welche ja tatsächlich nicht zur Eigenrettung ohne fremde Hilfe fähig sind, aber<br />

wird hier nicht ein Ausnahmefall zur Regel und so Rechts- und Sicherheitsst<strong>an</strong>dards 2.Klasse<br />

geschaffen ?“ 49 Ich sehe es ebenfalls als problematisch <strong>an</strong>, dass einerseits Gesetze zur Inklusion<br />

und Gleichstellung geschaffen werden, <strong>an</strong><strong>der</strong>erseits betroffene Menschen im Br<strong>an</strong>dfall kurzerh<strong>an</strong>d<br />

auf Hilfe von An<strong>der</strong>en festgelegt werden.<br />

Aber auch weitere Probleme stehen einer Selbstrettung im Wege. Eine taube Studentin k<strong>an</strong>n rein<br />

akustischen Feueralarm nicht hören. Eine blinde Studentin hört zwar den Alarm, k<strong>an</strong>n aber nicht<br />

wissen, welche <strong>der</strong> ihr vertrauten Wege gerade feuerfrei sind. Normalerweise offenstehende Türen<br />

schließen im Br<strong>an</strong>dfall, um das Feuer auf bestimmte Gebiete einzuschränken und sind kaum noch<br />

zu öffnen. Für den Ausnahmefall eines Br<strong>an</strong>des müssten Lösungen entworfen werden, die auf die<br />

unterschiedlichen Bedürfnisse <strong>der</strong> potentiell im Gebäude befindlichen Menschen zugeschnitten<br />

sind. Bestenfalls sollten diese Lösungen das selbstständige Verlassen des Gebäudes ermöglichen.<br />

Falls das nicht möglich ist o<strong>der</strong> vorübergehend nicht umsetzbar, müssen <strong>an</strong><strong>der</strong>e Wege<br />

gefunden werden, allen Menschen ein Überleben trotz Br<strong>an</strong>d zu ermöglichen. Ein Konzept ist das<br />

<strong>der</strong> rauchfreien Sammelplätze. Diese müssten allen Betroffenen und <strong>der</strong> Feuerwehr bek<strong>an</strong>nt und<br />

barrierefrei zu erreichen sein.<br />

An <strong>der</strong> <strong>TU</strong> <strong>Berlin</strong> gibt es keine Br<strong>an</strong>dschutzkonzepte <strong>für</strong> Menschen <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung, die eine<br />

Selbstrettung ermöglichen. Es wird auf allen Schil<strong>der</strong>n darauf hingewiesen, hilflose Personen <strong>mit</strong><br />

nach draußen zu nehmen. Rollstuhlfahrerinnen können sich entwe<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Toilette einsperren,<br />

die Ritzen verstopfen und hoffen, dass sie jem<strong>an</strong>d findet, obwohl es keine Möglichkeiten gibt, auf<br />

die Anwesenheit in <strong>der</strong> Toilette aufmerksam zu machen o<strong>der</strong> im Treppenhaus darauf zu hoffen,<br />

dass sie trotz allgemeiner P<strong>an</strong>ik jem<strong>an</strong>d nach unten trägt. Die einzigen Ausnahmen stellen die<br />

Gebäude TEL und H dar, da diese Feuerwehrfahrstühle haben. Diese sind jedoch nicht als solche<br />

wahrnehmbar gekennzeichnet. Es gibt keine Rettungsrutschen intern o<strong>der</strong> extern, keine aufblasbaren<br />

Stühle <strong>für</strong> Stufen, keine weiteren Feuerwehrfahrstühle, keine Notausgänge, die rollstuhlgerecht<br />

und als solche ausgeschil<strong>der</strong>t sind, nur in <strong>der</strong> Bibliothek ist <strong>der</strong> Feueralarm sowohl optisch<br />

als auch akustisch. Der Arbeitskreis <strong>für</strong> barrierefreies Bauen ist <strong>an</strong> einem Informationsflugblatt <strong>für</strong><br />

Menschen <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung gescheitert, weil keine nützlichen Tipps o<strong>der</strong> barrierefreie Konzepte<br />

existierten.<br />

Um eine möglichst barrierefreie Selbstrettung zu ermöglichen, bedarf es verschiedener Än<strong>der</strong>ungen.<br />

Es müsste von vornherein ein Konzept geben, das bereits in den Bau eines Gebäudes<br />

einfließt. Zugunsten einer Rettungsrutsche zum Beispiel müssten Abstriche <strong>an</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Stellen<br />

gemacht werden. In jedem Gebäude müsste mindestens ein Feuerwehrfahrstuhl vorgesehen sein.<br />

Feuerwehrfahrstühle sind <strong>an</strong> den Notstrom gebunden und deshalb auch im Br<strong>an</strong>dfall nutzbar. Sie<br />

dienen <strong>der</strong> Feuerwehr zur Evakuierung eines Gebäudes. Schwergängige Türen dürften nicht auf<br />

den Wegen zum Fahrstuhl liegen. Der Feueralarm müsste sowohl optisch als auch akustisch funktionieren.<br />

Rettungspläne müssten barrierefreie Wege und Notausgänge auszeichnen. Es müssen<br />

rauchfreie Sammelplätze eingepl<strong>an</strong>t werden, die möglichst nicht im Treppenhaus liegen. Wenn<br />

sich während eines Feueralarms alle Rollstuhlfahrerinnen in das Treppenhaus begeben, stellen sie<br />

zum Einen ein Hin<strong>der</strong>nis <strong>für</strong> alle <strong>an</strong><strong>der</strong>en Menschen dar und sind zum An<strong>der</strong>en gefährdet, die<br />

Treppe hinuntergestoßen zu werden in <strong>der</strong> P<strong>an</strong>ik <strong>der</strong> Vorüberziehenden.<br />

49 http://nullbarriere.de/din18040-rettungswege.htm, 02.01.2012


25<br />

Es müssten zusätzlich Lösungs<strong>an</strong>sätze <strong>für</strong> unterschiedliche Bedürfnisse gefunden werden. Automatiktüren<br />

o<strong>der</strong> offenstehende Türen sind barrierefrei. Aber Wärme k<strong>an</strong>n schwer im Gebäude<br />

gehalten werden, was aus Energiespargründen zu vermeiden ist, wenn die Türen offen stehen und<br />

Automatiktüren sind im Falle eines Br<strong>an</strong>des nahezu unmöglich zu öffnen. Für diesen Wi<strong>der</strong>spruch<br />

zwischen verschiedenen Bedürfnissen müssten Lösungskonzepte erarbeitet werden. Oben zitiert<br />

gibt es gesetzliche Vorschläge, die eine erweiterbare Orientierung darstellen.<br />

3. Kurzfristige Maßnahme zur barrierefreien Umgestaltung<br />

Mögliche For<strong>der</strong>ungen und Maßnahmen, die sich aus den bisherigen Kapiteln ergeben, sind vielfältig.<br />

Als schnelle Verbesserung empfiehlt sich ein Abbau <strong>der</strong> Barrieren, die ohne hohen fin<strong>an</strong>ziellen<br />

Aufw<strong>an</strong>d zu beseitigen sind. Oft verbessern bereits kleine Verän<strong>der</strong>ungen die Situation<br />

drastisch. Dazu gehört beispielsweise die Beseitigung kleiner Schwellen. Außerdem könnten<br />

Bedienelemente in Fahrstühlen auf eine Höhe gebracht werden, die <strong>für</strong> alle gut zu erreichen ist.<br />

Eine Automatisierung wenigstens zentraler Türen wäre ebenfalls eine Hilfe <strong>für</strong> selbstständige Fortbewegung<br />

<strong>der</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>TU</strong> befindlichen Rollstuhlfahrerinnen.<br />

Nehmen wir als Beispiel das Gebäude TIB 25. Die drei gen<strong>an</strong>nten Maßnahmen würden das<br />

Gebäude weitgehend rollstuhlgerecht machen. Die Schwelle des TIB Gebäudes 25 ist <strong>mit</strong> 4 cm <strong>für</strong><br />

Elektrorollstühle bereits ein Problem, durch die Eing<strong>an</strong>gstür gel<strong>an</strong>gt nur eine sehr sportliche Rollstuhlfahrerin<br />

und <strong>an</strong> die Bedienelemente des Fahrstuhls gel<strong>an</strong>gt nur ein stehen<strong>der</strong> Mensch über<br />

1,60 m. Darüber hinaus wäre das Gebäude jedoch rollstuhlgerecht <strong>mit</strong> wenigen Einschränkungen.<br />

Sol<strong>an</strong>ge Gebäude nicht umgebaut werden o<strong>der</strong> wenn sich <strong>der</strong> Zug<strong>an</strong>g auf einen <strong>der</strong> Eingänge des<br />

Gebäudes beschränkt, könnte eine Ausschil<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> barrierefreien Wege eine schnelle Hilfe <strong>für</strong><br />

Rollstuhlfahrerinnen darstellen, ihre Wege zu finden.<br />

Im Service Bereich wären ein Empf<strong>an</strong>gstresen in Sitzhöhe zusätzlich zum Stehtresen gut <strong>für</strong> rollstuhlfahrende<br />

Interessierte, aber auch <strong>für</strong> Mitarbeiterinnen, die nicht l<strong>an</strong>ge im Stehen arbeiten<br />

können. Diese kleine Maßnahme würde Rollstuhlfahrerinnen eine Augenhöhe beim Beratungsgespräch<br />

ermöglichen.<br />

Materialerstellung durch die <strong>Beauftragte</strong> o<strong>der</strong> Expertinnen <strong>mit</strong> Informationen zu verschiedenen<br />

Kr<strong>an</strong>kheitsbil<strong>der</strong>n und Behin<strong>der</strong>ungen und <strong>der</strong>en Auswirkungen auf ein Studium wäre hilfreich, weil<br />

es Mitarbeiterinnen <strong>der</strong> <strong>TU</strong> im Bedarfsfall zur Verfügung steht und ihnen einen Umg<strong>an</strong>g <strong>mit</strong><br />

betroffenen <strong>Studierende</strong>n erleichtert. Es erleichtert dem Prüfungsbüro Entscheidungen über Anerkennung<br />

eines Nachteilsausgleichs, senkt die Einzelfallarbeit <strong>der</strong> <strong>Beauftragte</strong>n und verringert<br />

subtile Barrieren <strong>für</strong> Betroffene. Zusätzlich wäre eine Sammlung, Aufarbeitung und zur Verfügung<br />

Stellung <strong>der</strong> bereits vorh<strong>an</strong>denen Daten wichtig. Eine Auflistung <strong>der</strong> Ruheräume <strong>der</strong> <strong>TU</strong> B<br />

beispielsweise nützt den Bedürftigen nur etwas, wenn sie ihnen auch zur Verfügung steht.<br />

Für die Umsetzung <strong>der</strong> Neuerungen und Erweiterungen des Arbeitsbereichs <strong>der</strong> <strong>Beauftragte</strong>n 50 hat<br />

Frau Rolfes, die <strong>Beauftragte</strong>n <strong>für</strong> <strong>Studierende</strong> <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung und chronischer Kr<strong>an</strong>kheit <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>TU</strong>B ein Papier erstellt. Eine Erweiterung <strong>der</strong> Aufgaben <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenbeauftragten und eine<br />

Umsetzung birgt Möglichkeiten, bereits im Pl<strong>an</strong>ungsstadium von Baumaßnahmen und Gesetzesän<strong>der</strong>ungen<br />

die Bel<strong>an</strong>ge von Menschen <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung und chronischer Kr<strong>an</strong>kheit zu berücksichtigen.<br />

Sie gibt <strong>der</strong> <strong>Beauftragte</strong>n die Möglichkeit in Gremien Anträge zu stellen und notwendige<br />

Än<strong>der</strong>ungen durchzusetzen. Die Umsetzung würde zusätzlich eine Verbesserung <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

und des Austausches verschiedenen Abteilungen <strong>der</strong> <strong>TU</strong>B beför<strong>der</strong>n. Um diese zusätzlichen<br />

Aufgaben bewältigen zu können, sollte es ähnlich <strong>der</strong> Struktur <strong>der</strong> Frauenbeauftragten dezentrale<br />

Ansprechpartnerinnen geben.<br />

Die Mitarbeiterinnen <strong>der</strong> zentralen Anlaufstellen <strong>der</strong> Universität sollten Schulungen <strong>an</strong>geboten<br />

bekommen, die ihnen einen Umg<strong>an</strong>g <strong>mit</strong> Menschen <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung erleichtert, das Verständnis<br />

<strong>für</strong> <strong>der</strong>en Situation durch Wissen darum erhöht. Zentrale Anlaufstellen sind beispielsweise die<br />

50 § 28a BerlHG


26<br />

Studienberatung, das Immatrikulationsbüro, das Campuscenter, die Information, die studentischen<br />

Fachberatungen und das Prüfungsamt.<br />

Im Moment läuft ein Projekt <strong>an</strong>, was eine große Erleichterung <strong>der</strong> Orientierung darstellt. Es soll ein<br />

Navigationssystem entwickelt werden, das auf einem Smartphone Wege <strong>für</strong> den Campus und die<br />

einzelnen Gebäude <strong>an</strong>zeigt. Die Mitarbeiterinnen, die gerade <strong>an</strong> <strong>der</strong> Umsetzung des Projektes<br />

arbeiten, haben eine Zusammenarbeit <strong>mit</strong> <strong>der</strong> <strong>Beauftragte</strong>n <strong>an</strong>geboten, da<strong>mit</strong> auch Menschen <strong>mit</strong><br />

Bewegungseinschränkung diese App 51 etwas nützt. Wie bereits erwähnt, sind die Wege <strong>für</strong><br />

Rollstuhlfahrerinnen häufig umständlich und nicht ausgeschil<strong>der</strong>t. Durch eine solche App könnte<br />

eine <strong>Studierende</strong> bequem ihre Wege und Eingänge finden.<br />

4. L<strong>an</strong>gfristige Maßnahmen zur barrierefreien Umgestaltung<br />

Auch l<strong>an</strong>gfristig lässt sich durch die Umsetzung <strong>der</strong> erweiterten Rolle <strong>der</strong> <strong>Beauftragte</strong>n eine<br />

Verbesserung <strong>für</strong> die Situation von <strong>Studierende</strong>n <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung und chronischer Kr<strong>an</strong>kheit<br />

erzielen. Zusätzlich sollten dezentrale <strong>Beauftragte</strong> ihre Arbeit unterstützen und <strong>an</strong> den einzelnen<br />

Fakultäten Ansprechpersonen <strong>für</strong> sämtliche Fragen von Lehrpersonal und Studentinnen sein. Eine<br />

Bewusstseinsverän<strong>der</strong>ung gegenüber <strong>der</strong> Problematik bei den <strong>an</strong><strong>der</strong>en Gremien<strong>mit</strong>glie<strong>der</strong>n und<br />

Hochschulpersonal braucht Zeit. Auch die etappenweise Pl<strong>an</strong>ung und Umsetzung barrierefreier<br />

Gebäude muss erst Eing<strong>an</strong>g in das Budget <strong>der</strong> Bauabteilung finden. Der Anf<strong>an</strong>g wurde gemacht,<br />

indem aus dem vorh<strong>an</strong>denen Budget ein Teil fest <strong>für</strong> Umbauten zugunsten <strong>der</strong> <strong>Barrierefreiheit</strong><br />

eingepl<strong>an</strong>t wurde. Das Geld reicht jedoch bei weitem nicht aus, um auch nur einen Fahrstuhl pro<br />

Jahr nachzurüsten.<br />

Perspektivisch sollten Wege gefunden werden, trotz Denkmalschutz, Geldm<strong>an</strong>gel und räumlicher<br />

Einschränkungen sämtliche Gebäude <strong>der</strong> <strong>TU</strong> berollbar zu gestalten, ein umfassendes und barrierefreies<br />

Leitsystem in universellem Design <strong>mit</strong> Hilfe von Expertinnen zum Thema <strong>Barrierefreiheit</strong><br />

zu installieren, gesetzliche Verbesserungen in die Verordnungen und gesetzlichen Grundlagen <strong>der</strong><br />

Universität vorzunehmen und in die Tat umzusetzen. Dabei sollte <strong>der</strong> Ged<strong>an</strong>ke <strong>der</strong> Inklusion und<br />

gleichberechtigten Teilhabe nach UN Konvention wie in <strong>der</strong> Einleitung ausgeführt berücksichtigt<br />

werden.<br />

Projekte, wie die Ringvorlesung Barrierefreies Bauen <strong>an</strong> <strong>der</strong> Architektur helfen, ein Bewusstsein<br />

<strong>für</strong> die Problematik <strong>der</strong> Exklusion bei den Studentinnen <strong>der</strong> Architektur zu schaffen. Um Inklusion<br />

baulich möglich zu machen, sollte <strong>Barrierefreiheit</strong> jedoch weitreichen<strong>der</strong> in den Lehrpl<strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

Architektur als Pflichtfach aufgenommen werden, da die zukünftigen Architektinnen viele Berufsjahre<br />

<strong>der</strong> Baupl<strong>an</strong>ung vor sich haben und DIN-Normen und Gesetze zur <strong>Barrierefreiheit</strong> kennen<br />

müssen. Wenn den Studentinnen klar ist, worauf sie bei Gestaltung und Nutzung von Gebäuden<br />

auch im Teilaspekt <strong>der</strong> <strong>Barrierefreiheit</strong> achten müssen, werden künftig entstehende Gebäude nicht<br />

mehr umgebaut werden müssen. Dieser Anspruch betrifft nicht nur Gebäude, son<strong>der</strong>n auch die<br />

Wege zwischen o<strong>der</strong> zu ihnen. Bei Ausschreibungen <strong>für</strong> Neu- und Umbauten <strong>der</strong> <strong>TU</strong> <strong>Berlin</strong>, sollte<br />

darauf geachtet werden, dass die Pl<strong>an</strong>erinnen sich im Gebiet <strong>der</strong> <strong>Barrierefreiheit</strong> auskennen.<br />

5. Schlussbemerkungen<br />

Barrieren sind in vielen Fällen als physisch <strong>an</strong>wesend wahrnehmbar. Es gibt jedoch auch Barrieren<br />

o<strong>der</strong> Gefahrenquellen, die durch ihre Abwesenheit nicht auffallen. Rampen ohne H<strong>an</strong>dläufe und<br />

Radführungen sind zum Beispiel Gefahrenquellen <strong>für</strong> Rollstuhlfahrerinnen und unaufmerksame<br />

Menschen. Auch fehlende Markierungen <strong>an</strong> Treppenstufen fallen erst auf, wenn darauf geachtet<br />

wird o<strong>der</strong> jem<strong>an</strong>d deswegen stürzt. Bei den Schülerinneninformationstagen im Juni 2011 stürzte<br />

beispielsweise ein 18-jähriger Besucher im Rollstuhl solche unmarkierten Treppenstufen hinunter<br />

und verletzte sich dabei tödlich!<br />

51 Englisches Kurzwort <strong>für</strong> "Anwendungen"


27<br />

Zu einer barrierefreien Universität gehören auch sichere Wege <strong>für</strong> Menschen <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung,<br />

nicht nur die Zugänglichkeit <strong>an</strong> sich. Aber <strong>der</strong> vorliegende Bericht hat diese Mängel nur teilweise<br />

aufgenommen. Auch die Existenz subtiler Barrieren wird nur <strong>an</strong>gerissen.<br />

Bei allen Barrieren ist eine Umgestaltung möglich. Bordsteine mögen existieren, aber sie können<br />

abgesenkt werden. Es h<strong>an</strong>delt sich um eine politische Prioritätensetzung bei Bau, Umbau und<br />

Blickrichtung, wie viel Zeit, Geld und Personal einer Aufgabe gewidmet werden. Ob <strong>der</strong> unversehrte<br />

Originalbodenbelag eines Gebäudes wichtiger ist, als eingelassene Warnfunktionen <strong>für</strong><br />

sehbehin<strong>der</strong>te Menschen ist keine in Stein gemeißelte Entscheidung. <strong>Barrierefreiheit</strong> ist <strong>mit</strong><br />

heutigen technischen Errungenschaften möglich. Es gibt auf jedem Gebiet Expertinnen, die zu<br />

Rate gezogen werden könnten. <strong>Barrierefreiheit</strong> k<strong>an</strong>n <strong>an</strong><strong>der</strong>en Bedürfnissen entgegenstehen, aber<br />

meist gibt es auch bei gegenläufigen Interessen eine Lösungsmöglichkeit. Von schwellenlosen und<br />

zugänglichen Gebäuden, Treppenmarkierungen und <strong>der</strong>gleichen profitieren nicht nur Menschen<br />

<strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung. Auch alte Menschen, Personen <strong>mit</strong> Kin<strong>der</strong>wagen und unaufmerksame<br />

Fußgängerinnen, könnten sich sicherer und einfacher in den Gebäuden bewegen. Fahrstühle<br />

werden von allen gern genutzt und Rampen helfen auch dem Lieferverkehr. Viele Hürden sind<br />

noch vorh<strong>an</strong>den o<strong>der</strong> werden sogar neu gebaut, weil die Prioritäten nicht auf barrierefreiem Bau<br />

liegen o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Pl<strong>an</strong>ung nicht auf diesen Schwerpunkt geachtet wird. Das Problem ist auch<br />

kein <strong>TU</strong> spezifisches. Viele <strong>der</strong> gen<strong>an</strong>nten Barrieren werden schon seit Anf<strong>an</strong>g <strong>der</strong> 90er Jahre<br />

diskutiert. Den Arbeitskreis <strong>für</strong> barrierefreies Bauen gab es zum Beispiel bereits 1992. Viele <strong>der</strong><br />

heute aktuellen Themen sind auch dort schon <strong>an</strong>gesprochen worden, ohne dass sie sich<br />

zwischenzeitlich geän<strong>der</strong>t hätten. Beispielsweise ist das Kopfsteinpflaster auf den meisten Wegen<br />

von rollstuhlfahrenden <strong>Studierende</strong>n kritisch <strong>an</strong>gemerkt worden, da es ihnen Rückschmerzen und<br />

Probleme in <strong>der</strong> Fortbewegung bereitet. Dennoch ist es bis heute unmöglich auf dem <strong>TU</strong> Gelände<br />

Kopfsteinpflaster zu vermeiden, wenn bestimmte Gebäude besucht werden müssen, zum Beispiel<br />

die Mathematik.<br />

An <strong>der</strong> <strong>TU</strong>B ist es wie fast überall: Die Realität fällt weit hinter den St<strong>an</strong>d des Anspruchs zurück.<br />

M<strong>an</strong>gelnde Einklagbarkeit o<strong>der</strong> <strong>der</strong> da<strong>mit</strong> verbundene Zeitaufw<strong>an</strong>d, <strong>der</strong> <strong>für</strong> eine Studentin nicht<br />

aufbringbar ist, wenn sie in Regelstudienzeit abschließen möchte, ist Teil des Problems. Auch den<br />

Verfasserinnen <strong>der</strong> Leitlinien <strong>für</strong> <strong>Barrierefreiheit</strong> ist dieser Umst<strong>an</strong>d bek<strong>an</strong>nt, sie sind:<br />

„besorgt darüber, dass sich Menschen <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung trotz dieser verschiedenen Dokumente<br />

und Verpflichtungen in allen Teilen <strong>der</strong> Welt nach wie vor Hin<strong>der</strong>nissen <strong>für</strong> ihre Teilhabe als<br />

gleichberechtigte Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gesellschaft sowie Verletzungen ihrer Menschenrechte gegenübersehen“<br />

52<br />

Eine Umsetzung des in <strong>der</strong> Einleitung formulierten Anspruchs findet nicht umfassend statt. Die<br />

Bemühungen, diesen Zust<strong>an</strong>d zu än<strong>der</strong>n, gehen <strong>der</strong>zeit von Einzelpersonen aus, sind teilweise<br />

sogar erfolgreich, aber nicht immer. Sie scheitern am Budget, <strong>an</strong> bürokratischen Hürden, <strong>an</strong> politischer<br />

Prioritätensetzung, <strong>an</strong> Ignor<strong>an</strong>z gegenüber dem Problem und <strong>an</strong><strong>der</strong>en Umständen. Häufig<br />

wird aus dem M<strong>an</strong>gel <strong>an</strong> bek<strong>an</strong>nten <strong>Studierende</strong>n im Rollstuhl, <strong>mit</strong> Hörbehin<strong>der</strong>ung usw. auch ein<br />

M<strong>an</strong>gel <strong>an</strong> Bedarf abgeleitet. Diese Schlussfolgerung ist jedoch unzulässig. Ein M<strong>an</strong>gel <strong>an</strong> Bedarf<br />

entsteht nicht selten durch unüberwindlich erscheinende Barrieren. Wir hätten wahrscheinlich mehr<br />

<strong>Studierende</strong> <strong>mit</strong> Behin<strong>der</strong>ung, wenn diese weitgehend barrierefrei studieren könnten. Doch auch<br />

wenige Rollstuhlfahrerinnen müssen sich hin<strong>der</strong>nisfrei bewegen können.<br />

Rollstuhlfahrerinnen können <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>TU</strong> <strong>Berlin</strong> nicht uneingeschränkt studieren. Ihr Studium ist<br />

verbunden <strong>mit</strong> einem enormen Aufw<strong>an</strong>d in <strong>der</strong> Pl<strong>an</strong>ung und Durchführung. Es bedarf vieler<br />

Beratungszeiten, Hilfs<strong>mit</strong>tel, Antragstellungen, Umlegung von Ver<strong>an</strong>staltungen usw., die laufenden<br />

<strong>Studierende</strong>n erspart bleiben. Eine vergleichbare Bil<strong>an</strong>z lässt sich auch <strong>für</strong> <strong>Studierende</strong> <strong>mit</strong> Hörbehin<strong>der</strong>ung,<br />

eingeschränkter Sehfähigkeit o<strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Behin<strong>der</strong>ungen ziehen.<br />

52 Präambel, (k) BRK-Konventionen


Anh<strong>an</strong>g<br />

28<br />

Verwendete Deutsche Industrienormen (DIN):<br />

DIN 18040-1:2010-10, DIN EN 81-70, DIN 18065, DIN 18025 Teil 2, 1992-12 Fahrstühle<br />

Verwendete Literatur:<br />

1.) UN Convention Chapter IV Hum<strong>an</strong> Rights, 15. Convention on the Rights of Persons with<br />

Disabilities New York, 13 December 2006<br />

2.) Behin<strong>der</strong>tenrechts-Konvention, die Schattenübersetzung, NETZWERK ARTIKEL 3 e.V., 2009<br />

3.) H<strong>an</strong>dbuch "Barrierefreies Pl<strong>an</strong>en und Bauen in <strong>Berlin</strong>" 2007, Herausgeber Senatsverwaltung<br />

<strong>für</strong> Stadtentwicklung <strong>Berlin</strong>, ISBN 978-388961-203-8, <strong>Berlin</strong>, Juni 2007<br />

Internetfassung: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/bauen/barrierefreies_bauen/<br />

download/h<strong>an</strong>dbuch/00_BarrierefreiesBauen_gesamt.pdf<br />

Design for all - Öffentlicher Freiraum <strong>Berlin</strong>, Herausgeber Senatsverwaltung <strong>für</strong> Stadtentwicklung<br />

<strong>Berlin</strong> Kommunikation, Februar 2011, <strong>Berlin</strong><br />

BGB, Neugefasst durch Bek. v. 2.1.2002 I 42, 2909; 2003, 738; zuletzt geän<strong>der</strong>t durch Art. 1 G v.<br />

27.7.2011 I 1600<br />

Das Grundgesetz <strong>der</strong> BRD<br />

Bauordnung <strong>Berlin</strong>, Senatsverwaltung <strong>für</strong> Stadtentwicklung, St<strong>an</strong>d 29. Juni 2011<br />

<strong>Berlin</strong>er Hochschulgesetz (BerlHG), in <strong>der</strong> Fassung vom 26. Juli 2011<br />

http://www.sichere-schule.de/barrierefrei/gemeinsam_lernen/02.htm, 02.01.2012<br />

19. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerksdurchgeführt durch HIS Hochschul-Informations-System.<br />

Hrsg. vom Bundesministerium <strong>für</strong> Bildung und Forschung (BMBF). Bonn, <strong>Berlin</strong><br />

2010<br />

Barrierefreies Pl<strong>an</strong>en und Bauen in <strong>Berlin</strong>, 3.3 Rettungswege, Quelle 1<br />

http://nullbarriere.de/din18040-rettungswege.htm, 02.01.2012


Beispielerfassung eines Hörsaals:<br />

29<br />

Gebäude: Architekturgebäude A<br />

Adresse: Straße des 17. Juni 152, 10623 <strong>Berlin</strong><br />

Foto: Haupteing<strong>an</strong>g, rollstuhlgerechter Hintereing<strong>an</strong>g<br />

Bodenbelag: Glattes PVC<br />

Rollstuhlgerechte Eingänge<br />

zum Gebäude:<br />

Hintereing<strong>an</strong>g, Weg dorthin <strong>mit</strong> Platten und Kopfsteinpflaster,<br />

Automatiktür <strong>mit</strong> Knopf auf 1m Höhe, Eing<strong>an</strong>g<br />

flach, Haupteing<strong>an</strong>g steile Rampen zum Gebäude und<br />

unebene Platten, keine Automatiktüren<br />

Fahrstühle: Hintereing<strong>an</strong>g, rechts, 3 Fahrstühle<br />

Parkplätze: Es gibt einen Behin<strong>der</strong>tenparkplatz <strong>an</strong> <strong>der</strong> Seite des Flachbaus.<br />

Zu erreichen über Straße des 17.Juni.<br />

Raum: A 052<br />

Hörsaalbereich: HB 1<br />

Ansichtsdatum: 17.07.2008 und 22.07.2008<br />

Erreichbarkeit: Hintereing<strong>an</strong>g, Automatiktür und Rollstuhlgerecht, links,<br />

ebenerdig<br />

Eing<strong>an</strong>g: Flache Leiste<br />

Bestuhlung: Lose<br />

Plätze: Ca. 40<br />

Niveau: Flach<br />

Bodenbelag: PVC<br />

Stellplätze <strong>für</strong> Rollstuhlfahrer: Keine festen, aber Platz genug<br />

Technische Ausstattung: Keine<br />

Plätze <strong>für</strong> Seh- und Hörbehin<strong>der</strong>te:<br />

Helligkeit: Hell<br />

Akustik: Okay<br />

Fotos: 1, J<strong>an</strong>a<br />

Keine Markierungen


Parkplatzübersicht<br />

30


Fotos<br />

Foto 1: C 130 Zug<strong>an</strong>g über Treppen Foto 2: C 130 Zug<strong>an</strong>g über das Labor<br />

Foto 3: Zug<strong>an</strong>g zur MS Foto 4: Fahrstuhl Gebäude B<br />

Foto 5: H 1028 Treppenstufen Foto 6: Haupteing<strong>an</strong>g A<br />

31


Foto 7: Rampe ER Foto 8: neuer Hublift ER<br />

32


33<br />

Foto 9: Rampen EW Foto 10: Eing<strong>an</strong>g Studienberatung Gebäude H<br />

Foto 11: Rollstuhlplatz HFT 101 Foto 12: Eing<strong>an</strong>g PTZ


34<br />

Foto 13: Haupteing<strong>an</strong>g TC Foto 14: Seiteneing<strong>an</strong>g TC<br />

Foto 15: HL Rampe Foto 16: Bedienelemente Lastenfahrstuhl TIB 17


35<br />

Foto 17: Zug<strong>an</strong>g ACK Gebäudeteil A Foto 18: Lastenfahrstuhl EMH<br />

Foto 19: Eing<strong>an</strong>g KT <strong>mit</strong> dahinterliegen<strong>der</strong> Treppe Foto 20: SG 4 Treppe <strong>mit</strong> Fahrstuhl


36<br />

Foto 21: VLB Eing<strong>an</strong>g Gebäudeteil A und B Foto 22: Zug<strong>an</strong>g L<br />

Foto 23: Zug<strong>an</strong>g zu den Hörsälen M 123 und M 128 Foto 24: Markierung des Platzes <strong>für</strong> Hör- und Sehbehin<strong>der</strong>te im C 230

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