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<strong>FACEOFACE</strong><br />
Das Magazin der ACE in Deutschland<br />
Ausgabe 2/2011<br />
Chancen<br />
Potentiale<br />
Herausforderungen<br />
Risiken<br />
BRIC-Länder<br />
Die aufstrebenden Märkte im Überblick
<strong>FACEOFACE</strong><br />
Das Magazin der ACE in Deutschland<br />
Ausgabe 2/2011<br />
Titelthema „BRIC-Länder“<br />
6<br />
Im Sog der BRICs<br />
Die Dynamik der Schwellenländer<br />
Neue Chancen für den Versicherungsmarkt<br />
Situations- und Marktanalyse in Brasilien<br />
Chancen<br />
Potentiale<br />
Herausforderungen<br />
Risiken<br />
BRIC-Länder<br />
Die aufstrebenden Märkte im Überblick<br />
In Russland gehen die Uhren anders<br />
Herausforderungen des russischen Versicherungsmarktes<br />
Ein Land mit riesigem Potential<br />
Wirtschaftliche Perspektiven und Herausforderungen in Indien<br />
Weiterhin auf Expansion<br />
China und multinationales Business<br />
Inhalt<br />
3<br />
4<br />
14<br />
17<br />
18<br />
20<br />
21<br />
23<br />
Editorial<br />
News<br />
Kurznachrichten Deutschland<br />
Kurznachrichten International<br />
Interview<br />
Es besteht ein Trend zu mehr regulatorischer Transparenz<br />
Interview mit Suresh Krishnan, General Counsel, ACE Multinational Client Group<br />
Vertrieb<br />
Rechtssichere multinationale Versicherungsprogramme<br />
ACE Veranstaltungen zu internationalem Business<br />
Produkte<br />
Unbesorgt abtauchen<br />
ACE und aqua med: Erfolgreiche Kooperation geht ins zehnte Jahr<br />
the other FACE OF ACE<br />
Der Bedarf an Networking besteht<br />
2. ACE Risikoforum in Wiesbaden<br />
Kontakte<br />
Impressum<br />
Seite 2 FACE OF ACE – Ausgabe 2/2011
Editorial<br />
Editorial<br />
Dr. Dankwart von Schultzendorff<br />
Hauptbevollmächtigter<br />
ACE European Group Limited<br />
Direktion für Deutschland<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
nicht nur in den Wirtschaftsteilen unserer Zeitungen lesen wir derzeit täglich von Besorgnis erregenden Entwicklungen<br />
der Finanz- und Kapitalmärkte einiger südeuropäischer Nachbarländer. Daneben können wir uns seit Monaten<br />
an Umsatz- und vor allem Gewinnsteigerungen erfreuen, über die die Presse insbesondere bei deutschen<br />
Unternehmen berichtet.<br />
Über die schnelle Erholung nach den zum Teil dramatischen Umsatz- und Ergebniseinbußen freut sich der deutsche<br />
Finanzminister ebenso wie die Versicherungswirtschaft. Bei näherem Hinsehen stellen wir als Versicherungswirtschaft<br />
fest, dass trotz einer für deutsche Verhältnisse erstaunlich positiven Entwicklung des privaten Konsums im<br />
Inland die großen Erfolge nicht in Deutschland, sondern vor allem in Drittländern erzielt werden. Ohne die starke<br />
Nachfrage aus China, Indien und auch Brasilien wäre die deutsche Konjunktur nicht annähernd auf dem Wachstumspfad,<br />
wie wir sie und auch unsere europäischen Nachbarn als „Konjunkturlokomotive“ erleben.<br />
Angesichts seit Jahren rückläufiger Prämien im Industrieversicherungsgeschäft legen wir als ACE und insbesondere<br />
als ACE Deutschland ein Schwergewicht auf die Begleitung unserer Kunden und Abdeckung ihrer Risiken<br />
im Ausland. Mit eigenen Gesellschaften und Niederlassungen in 53 Ländern und Geschäftstätigkeit in rund 170<br />
Ländern ist ACE als einer von vielleicht drei Versicherern weltweit prädestiniert, Versicherungsschutz vor Ort<br />
und im Rahmen multinationaler Versicherungsprogramme zu bieten. Für deutsche Unternehmen, ob Konzern oder<br />
Mittelstand, besonders bedeutsam dabei ist China, wo ACE seit 2002 als strategischer Partner und ausländischer<br />
Hauptanteilseigner der Huatai vertreten ist und dadurch Kunden und deren Makler in 24 Provinzen bedienen kann.<br />
In Brasilien ist ACE seit den 1990er Jahren einer der führenden internationalen Industrieversicherer. In Zeiten<br />
immer wichtiger werdender Compliance-Anforderungen ist die genaue Kenntnis der lokalen Märkte, deren Regularien<br />
und die Präsenz vor Ort für deutsche Industrie-, Handels- oder Dienstleistungsunternehmen ein Schlüssel<br />
zum Erfolg – warum sollte es bei einem Versicherer anders sein? Sie mit diesen Ländern und deren Besonderheiten<br />
im Versicherungsbereich vertraut zu machen, ist das Schwerpunktthema dieser <strong>FACEOFACE</strong>. Viel Spaß bei der<br />
Lektüre und für die anstehenden Sommerferien eine gute Erholung.<br />
Herzlichst Ihr<br />
Dankwart von Schultzendorff<br />
FACE OF ACE – Ausgabe 2/2011 Seite 3
ACE News<br />
ACE News Deutschland<br />
Rudolf Herzog,<br />
Senior Underwriter,<br />
Technical Lines<br />
Neuer Senior Underwriter Tech Lines<br />
Seit 1. April 2011 verstärkt Rudolf Herzog als Senior Underwriter<br />
das Team Technical Lines bei ACE in Frankfurt.<br />
Der gelernte Versicherungskaufmann ist seit 1973 in der<br />
Versicherungsindustrie tätig, davon seit 30 Jahren im Bereich<br />
der Technischen Versicherungen. Herzog verfügt<br />
ebenfalls über langjährige Erfahrungen in der Betreuung<br />
von internationalen Großkunden, mit dem Schwerpunkt<br />
der Implementierung und Umsetzung von weltweiten<br />
Versicherungsprogrammen (Bauleistung und Montage).<br />
Corporate Clients heißt jetzt<br />
Major Accounts<br />
Die bisherige Vertriebseinheit Corporate Clients heißt<br />
ab sofort Major Accounts. „Wir tragen damit dem vereinheitlichten<br />
international genutzten Sprachgebrauch<br />
bei ACE Rechnung. In den bisherigen Strukturen wird<br />
es keine Änderungen geben und auch die Ansprechpartner<br />
bleiben die gleichen“, erläutert Wolfgang Ruffert,<br />
Director Major Accounts und Global Client Executive<br />
bei ACE Frankfurt.<br />
ACE Pressegespräch zu<br />
Kreditversicherung<br />
Die Krise der deutschen Wirtschaft scheint überwunden.<br />
Das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal 2011 ist im<br />
Vergleich zum vierten Quartal 2010 um 1,5 Prozent gestiegen<br />
und damit wieder auf Vorkrisenniveau. Die Konsumausgaben<br />
der privaten Haushalte steigen und auch der<br />
Außenhandel legte in den ersten drei Monaten des Jahres<br />
2011 zu. So verzeichneten die Importe einen Zuwachs von<br />
5,6 Prozent; die Exporte stiegen um 3,9 Prozent. Auch<br />
wenn die wirtschaftliche Lage in Deutschland als positiv<br />
zu sehen ist, andere Länder sind noch immer von wirtschaftlichen<br />
Unsicherheiten gekennzeichnet. Ein Risiko<br />
für Lieferanten, die ihre Waren in diese jeweiligen Länder<br />
verkaufen. Zahlungsausfälle können für das eigene Unternehmen<br />
riskant sein und je nach Höhe sogar bis zur eigenen<br />
Insolvenz führen. Welche Möglichkeiten eine Kreditversicherung,<br />
die die entsprechenden Forderungen aus<br />
Lieferung und Leistung absichert, im aktuellen wirtschaftlichen<br />
Umfeld bietet, diskutierten Experten aus den Häusern<br />
ACE, Aon und Paschen mit Medienvertretern und<br />
-vertreterinnen anlässlich des ACE Media Round Table<br />
am 19. Mai 2011 in Hamburg. Fazit: Die Kreditversicherung<br />
kann das Ausfallrisiko erheblich senken und daher in<br />
wirtschaftlich schwierigen Zeiten eine gewisse Sicherheit<br />
bieten, aber auch schon vorher – denn nach der Krise ist<br />
vor der Krise. ACE bietet, in Kooperation mit dem Makler<br />
Aon, ihren Kunden ebenfalls eine Lösung, und das<br />
seit sieben Jahren erfolgreich: die Top-up-Deckung Limit<br />
Plus. Eine internationale Deckung mit schlanken Obliegenheiten,<br />
individueller Vertragsgestaltung und klarer<br />
Kostenstruktur.<br />
ACE kooperiert mit VEMA<br />
Am 13. und 14. April 2011 fanden in Fulda die VEMA-<br />
Tage 2011 statt. Rund 70 Aussteller und 1.000 Besucher<br />
informierten sich über die aktuellen Trends des Versicherungsmaklermarktes<br />
sowie die umfangreichen Makler-<br />
Arbeitstools der VEMA e.G. (VEMA). Die Besucherzahlen<br />
stiegen gegenüber dem Vorjahr um 70 Prozent.<br />
Erstmals wurde ein neues Konzept der VEMA-Tage<br />
realisiert. Dieses Jahr war der erste Tag für die Ausstellung<br />
und Vorträge auf der großen Bühne reserviert.<br />
Am zweiten Tag wurden in 24 Workshops nicht nur die<br />
Dienstleistungen der VEMA ausführlich vorgestellt,<br />
sondern auch zahlreiche Vorträge zur Unternehmensoptimierung<br />
und Unternehmensführung angeboten.<br />
ACE kooperiert seit Kurzem mit der VEMA und war<br />
in diesem Jahr erstmalig mit einem Messestand auf den<br />
VEMA-Tagen vertreten. Auf großes Interesse bei den<br />
Maklern stieß ACE Mastercover ® , das standardisierte<br />
Einzel- und Gruppenunfallkonzept, welches bereits im<br />
VEMA-Extranet angeboten wird. Auch D&O Express,<br />
die sich derzeit noch in der Entwicklung befindende<br />
Vermögensschadenhaftpflichtversicherung für Führungskräfte<br />
mittelständischer Unternehmen, führte zu<br />
vielen interessanten Gesprächen am ACE Stand.<br />
ACE Messestand bei den diesjährigen VEMA-Tagen<br />
Seite 4 FACE OF ACE – Ausgabe 2/2011
ACE News<br />
ACE News International<br />
ACE veröffentlicht Zahlen erstes Quartal<br />
ACE Limited (ACE) hat das erste Quartal des Jahres 2011<br />
mit einem Bruttoprämienvolumen in Höhe von 4,6 Milliarden<br />
US-Dollar abgeschlossen und liegt damit unter<br />
dem Vorjahresergebnis, welches 4,8 Milliarden US-Dollar<br />
betragen hatte. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote<br />
(combined ratio) lag für die ersten drei Monate 2011 bei<br />
105 Prozent (92,8 Prozent in Q1/2010). ACE habe dennoch<br />
ein gutes Quartal gehabt, welches von signifikanten<br />
Katastrophenschäden überschattet worden sei, so einer<br />
der Kommentare von Evan Greenberg, Chairman und<br />
CEO der ACE. Weitere Details auf www.aceeurope.de<br />
ACE Geschäftsbericht 2010 erschienen<br />
Für das Geschäftsjahr 2010 hat die ACE Gruppe ein Bruttoprämienvolumen<br />
in Höhe von 19,5 Milliarden US-Dollar<br />
verbucht. Im Jahr zuvor lagen die Bruttoprämieneinnahmen<br />
bei 19,2 Milliarden US-Dollar. Der Nettogewinn<br />
betrug 3,1 Milliarden US-Dollar (2009: 2,6 Milliarden<br />
US-Dollar). Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote<br />
(combined ratio) liegt für 2010 bei 90,2 Prozent, für 2009<br />
lag sie bei 88,3 Prozent. Die ausführlichen Informationen<br />
und Finanzdaten sind im Jahresbericht der ACE Limited<br />
zu finden, welcher auf www.aceeurope.de zum Download<br />
zur Verfügung steht. Druckexemplare können per E-Mail<br />
an kontakt.de@acegroup.com bestellt werden.<br />
Neuer Regional-Manager Haftpflicht<br />
für deutschsprachige Länder<br />
Andreas Faden (35) ist seit 1. Juli 2011 als neuer Regional-<br />
Manager Haftpflicht für die Länder Deutschland, Schweiz<br />
und Österreich bei ACE in Frankfurt. Nach Stationen bei<br />
einem internationalen Versicherer in unterschiedlicher<br />
Haftpflichtverantwortung in Frankfurt und Paris war der<br />
Diplom-Betriebswirt zuletzt als Abteilungsleiter für Haftpflicht<br />
und Crisis Management in Zürich, Schweiz, tätig.<br />
„Mit dieser neu geschaffenen Position wollen wir uns<br />
noch stärker auch in Haftpflicht als Führungsversicherer<br />
positionieren. Dazu gehören erhöhte Zeichnungskapazitäten<br />
ebenso wie neu angebotene Rückrufdeckungen für<br />
den Mittelstand“, erläutert Dr. Dankwart von Schultzendorff,<br />
der für die deutschsprachigen Länder verantwortliche<br />
Country Manager.<br />
Globale Jubiläumsfeier<br />
findet Abschluß in Europa<br />
Andreas Faden,<br />
Regional-Manager Haftpflicht<br />
für Deutschland, Schweiz<br />
und Österreich<br />
Hilfe für Japan –<br />
ACE Mitarbeiter spenden<br />
Zehn Jahre wird es nach Einschätzung der Experten<br />
dauern, bis die durch das Erdbeben vom 11. März 2011<br />
und den Tsunami zerstörten Städte wieder aufgebaut sein<br />
werden. 11.500 Menschen seien getötet und 130.000 obdachlos<br />
geworden, so die offiziellen Angaben. Das Beben<br />
mit einer Momenten-Magnitude von 9 MW gilt als das<br />
bisher stärkste aufgezeichnete Japans. Die ACE Charitable<br />
Foundation hatte dem Amerikanischen Roten Kreuz<br />
umgehend nach der Katastrophe 200.000 US-Dollar<br />
(141.000 Euro) als Soforthilfe für Japan zur Verfügung<br />
gestellt. Zusätzlich haben ACE Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
weltweit von März bis Anfang Mai 2011 50.000<br />
US-Dollar (35.000 Euro) gespendet. Dieser Betrag wird<br />
von der globalen ACE Stiftung verdoppelt und an das<br />
Rote Kreuz weitergegeben.<br />
Evan Greenberg bei der Jubiläumsveranstaltung in Frankfurt<br />
Mit Veranstaltungen in vier europäischen Städten sind die<br />
Feierlichkeiten zum 25. Jubiläum der ACE Gruppe im<br />
Mai 2011 zu Ende gegangen. In Paris, Frankfurt, Zürich<br />
und London trafen sich Kunden, Makler und ACE Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter zum Erfahrungs- und Gedankenaustausch<br />
zu und über ACE. In seiner Rede sprach<br />
Evan Greenberg, Chairman und CEO der ACE, über die<br />
Anfangszeit, die in einem zum Büro umfunktionierten Hotelzimmer<br />
auf Bermuda mit nur einem Mitarbeiter begann,<br />
bis hin zum heutigen global agierenden Unternehmen,<br />
über Underwritingdisziplin sowie die weitere Zukunft.<br />
Begleitet wurde Greenberg vom ACE Senior Management<br />
aus den USA und Europa.<br />
FACE OF ACE – Ausgabe 2/2011 Seite 5
Titelthema<br />
Im Sog der BRICs<br />
Die Dynamik der Schwellenländer<br />
Brasilien, Russland, Indien<br />
und China stehen immer noch<br />
im Fokus der weltwirtschaftlichen<br />
Entwicklung<br />
Unter dem Zeichen der schwächelnden<br />
Wirtschaft in Europa und den Vereinigten<br />
Staaten werden die Schwellenländer<br />
von Experten immer wieder als<br />
Wachstumsmotoren für die Weltwirtschaft bezeichnet.<br />
Der Begriff der Emerging Markets kann daher auch gut<br />
mit aufstrebenden Märkten übersetzt werden. Im Fokus<br />
dabei stehen die BRIC-Staaten.<br />
Erfunden hatte den Begriff BRIC vor zehn Jahren Jim<br />
O’Neill, damals Chefvolkswirt bei Goldman Sachs und<br />
heute Chairman von Goldman Sachs Asset Management.<br />
O’Neill sagte den Ländern Brasilien, Russland,<br />
Indien und China (BRIC) bereits damals in seinem<br />
16-seitigen Papier „Building Better Global Economic<br />
BRICs“ eine große Zukunft voraus.<br />
Heute rangieren China und Indien mit ihrem Bruttoinlandsprodukt<br />
in Kaufkraftparität in der Weltrangliste<br />
des Internationalen Währungsfonds (IWF) bereits auf<br />
den Plätzen 2 und 4. Russland an sechster Stelle und<br />
Brasilien gleich auf mit Großbritannien an siebter. Bei<br />
den europäischen Ländern finden sich nur Deutschland<br />
(5) und Frankreich (9) auf einstelligen Platzierungen.<br />
Die USA bleiben weiterhin und seit zwanzig Jahren<br />
ungeschlagen an Nummer 1. Die Prognose des IWF<br />
sieht für 2015 folgendes Szenario vor: USA und China<br />
verbleiben auf den ersten beiden Positionen, Indien löst<br />
Japan auf Platz 3 ab. Die Ränge fünf bis sechs bleiben<br />
von Deutschland, Russland und Brasilien besetzt.<br />
Die weitere Zukunft der jeweiligen Länder scheint nach<br />
Expertenansicht sehr unterschiedlich. Werden Indien<br />
und China als weiterhin erfolgreich bewertet, scheint<br />
die Dynamik von Brasilien und Russland ins Stocken<br />
zu geraten.<br />
Seit April 2011 hat der BRIC-Verbund ein neues Mitglied<br />
und wird zu BRICS. Südafrika verfügt gerade<br />
einmal über jährliche Wachstumsraten von drei Prozent<br />
und liegt damit weiter hinter den anderen Ländern,<br />
die mindestens doppelt so hohe Raten aufzeigen. Der<br />
Rohstofflieferant gilt jedoch als „Tor zum afrikanischen<br />
Kontinent“ und ist bereits heute Chinas größter Handelspartner.<br />
Der BRIC-Erfinder O’Neill zeigt sich wenig begeistert<br />
von dieser Erweiterung und kommentierte in einem Interview,<br />
dass „Südafrika einfach zu klein“ sei. Seiner Meinung<br />
nach wären die Türkei, Indonesien, Mexiko oder<br />
Südkorea die besseren Kandidaten gewesen. In seiner<br />
2005 veröffentlichten Liste der N-11 (Next Eleven) hatte<br />
er bereits auf das wirtschaftliche Potential dieser Länder<br />
aufmerksam gemacht. Zu den weiteren Ländern gehören<br />
Ägypten, Bangladesch, Iran, Nigeria, Pakistan, Philippinen,<br />
Vietnam. Inwieweit sich die Prognosen erfüllen,<br />
bleibt allerdings abzuwarten, denn politische Risiken in<br />
einigen dieser Länder sollten nicht unterschätzt werden.<br />
Kerstin Hartung Alexandre<br />
kerstin.hartung@acegroup.com<br />
Quelle: IWF (04/2011) • 2015: voraussichtlich • Trend: 2005 - 2015<br />
Seite 6 FACE OF ACE – Ausgabe 2/2011
Titelthema<br />
Neue Chancen für den<br />
Versicherungsmarkt<br />
Situations- und Marktanalyse in Brasilien<br />
Die vergangenen Jahre stellten Brasilien<br />
und den Versicherungsmarkt vor große<br />
Herausforderungen. Die Öffnung des<br />
bisher streng kontrollierten brasilianischen<br />
Rückversicherungsmarktes im Jahr 2007 bewirkte<br />
einen hohen Zustrom ausländischer Akteure in eine<br />
Volkswirtschaft, die zu den am schnellsten wachsenden<br />
der Welt gehört. Angesichts der globalen Krise wurden<br />
hohe Erwartungen in das wirtschaftliche Fundament des<br />
Landes und die Fähigkeit seiner Unternehmen, den vom<br />
Ausland ausgehenden Schock zu absorbieren, gesetzt.<br />
Im Vergleich zum Rest der Welt konnte Brasilien die Situation<br />
gut meistern und auch der Versicherungsmarkt<br />
folgte diesem Trend. Die von dem für den brasilianischen<br />
Versicherungsmarkt zuständigen Kontrollorgan<br />
Superintendência de Seguros Privados (SUSEP) veröffentlichten<br />
Daten weisen für 2009 ein Marktwachstum<br />
von 13 Prozent und für 2010 von 14,1 Prozent aus,<br />
jeweils im Vergleich zum Vorjahreswert. Inmitten einer<br />
globalen Wirtschaftskrise ein hervorragendes Ergebnis!<br />
Zu den Gründen, die dazu beitrugen, dass der Versicherungsmarkt<br />
Brasiliens die turbulenten Zeiten gut überstehen<br />
konnte, gehören:<br />
• Steuererleichterungen für die Auto- und Gebrauchsgüterindustrie,<br />
die für einen verstärkten Absatz<br />
von Kfz-, Risikolebens- und Produktgarantieversicherungen<br />
sorgten;<br />
• Fortschritte im Infrastrukturbereich, die eine<br />
Nachfrage nach Kautions- und Industrieversicherungen<br />
erzeugten;<br />
• eine durch den Anstieg der Kaufkraft der Bevölkerung<br />
bedingte Absatzerhöhung bei bestimmten<br />
Produkten, wie zum Beispiel Altersvorsorge,<br />
Kfz-, Leben- und Krankenversicherung;<br />
• die Förderung von Versicherungsprodukten wie<br />
Risikoleben, Accident & Health und<br />
Arbeitslosenversicherung.<br />
• Dank des regulatorischen Modells in Brasilien gibt<br />
es keine Nutzung „toxischer“ Finanzinstrumente<br />
und keine Verflechtungen mit dem US-amerikanischen<br />
Immobilienmarkt.<br />
Der Versicherungsmarkt konnte 2009 und 2010 deutlich<br />
stärker als das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zulegen. Der<br />
reale Anstieg seines Anteils gegenüber dem BIP beschleunigte<br />
sich: ein wiederholter Trend, der sich über<br />
die vergangenen Jahre hinweg fortsetzte. Heute hat der<br />
Versicherungsmarkt einen Anteil von 3,5 Prozent am<br />
BIP. Vor dem 1994 eingeführten Konjunkturprogramm,<br />
welches dem Hochinflationszyklus ein Ende bereitete,<br />
hatte dieser Prozentsatz nie über einem Prozent gelegen.<br />
2008 hatte Brasilien einen Anteil von 1,1 Prozent am<br />
weltweiten Versicherungsmarkt und die Erträge beliefen<br />
sich auf 47 Milliarden US-Dollar. Im Vergleich zu 0,8<br />
Prozent im Jahr 2006 und 1 Prozent im Jahr 2007 ist dies<br />
ein sehr gutes Ergebnis. Auch wenn der Anteil Brasiliens<br />
im Verhältnis zum globalen Versicherungsmarkt moderat<br />
ausfällt, ist das Land ein interessanter Wachstumsmarkt.<br />
Die Zukunftsprognosen sind gut; angesichts der Fußballweltmeisterschaft<br />
2014 und der Olympischen<br />
Spiele 2016 ist mit einem Anstieg der Investitionen in<br />
Infrastrukturprojekte zu rechnen. Investitionen in den<br />
Tiefseesektor werden eine Erhöhung der Ölfördermengen<br />
bewirken und auch andere Energiequellen werden<br />
hierdurch stärker genutzt, was neue Chancen für den<br />
Versicherungsmarkt bedeutet. Letztlich zeigt auch die<br />
Die wachsende brasilianische<br />
Mittelschicht wird bald<br />
die 100-Millionen-Schwelle<br />
überschreiten<br />
FACE OF ACE – Ausgabe 2/2011 Seite 7
Titelthema<br />
Brasilien erwartet<br />
einen Anstieg der<br />
Investitionen in<br />
Infrastrukturprojekte<br />
angesichts der<br />
Fußballweltmeisterschaft<br />
2014 und<br />
der Olympischen<br />
Spiele 2016<br />
(Bild: Maracana<br />
Stadion, Rio de<br />
Janeiro)<br />
wachsende brasilianische Mittelschicht, dass sich die<br />
Armut im Land deutlich verringert. Dieses Bevölkerungssegment<br />
wird bald die 100-Millionen-Schwelle<br />
überschreiten und stellt ein neues Kontingent an Versicherungskäufern<br />
dar.<br />
Die Vorteile, welche die Öffnung des Rückversicherungsmarktes<br />
mit sich gebracht hat, sind noch sehr<br />
bescheiden. Preisliche Verbesserungen hat es weder<br />
bei Personenversicherungen noch im Industriebereich<br />
gegeben. Auch neue Produkte wurden nicht eingeführt.<br />
Positiv ist aber, dass die Versicherungsgesellschaften<br />
ihr Risikomanagement verbessern konnten. Allerdings<br />
bereiten die jüngsten regulatorischen Änderungen,<br />
die Einschränkungen für ausländische Akteure bedeuten<br />
können, ausländischen Unternehmen große Sorge.<br />
Nach den neuen Bestimmungen müssen 40 Prozent des<br />
Rückversicherungsgeschäfts bei brasilianischen Rückversicherern<br />
abgeschlossen werden. Außerdem dürfen<br />
lokale Versicherer und Rückversicherer nicht mehr als<br />
20 Prozent ihrer Versicherungsprämien an verbundene,<br />
konzerninterne Rückversicherer mit Sitz im Ausland abgeben.<br />
Letztere Vorgabe würde rückwirkend auf bestehende<br />
Rückversicherungsverträge angewendet, die über<br />
den 31. März 2012 hinausgehen. Diese beiden neuen<br />
Bestimmungen werden von ausländischen Marktakteuren<br />
als großer Rückschlag nach einem lange währenden<br />
Kampf um die Öffnung des brasilianischen Marktes für<br />
private Versicherer und Rückversicherer gesehen.<br />
ACE ist seit Beginn der 1990er Jahre auf dem<br />
brasilianischen Markt aktiv und konnte sich in<br />
seinen bevorzugten Geschäftssparten – Sach,<br />
Haftpflicht, Marine, Financial Lines und Accident<br />
& Health – unter den „Top 5“ positionieren.<br />
Die Gesellschaft hat ihren Hauptsitz in São<br />
Paulo und verfügt über Niederlassungen in zehn<br />
Städten. Unlängst gründete die ACE Gruppe<br />
eine brasilianische Rückversicherungsgesellschaft<br />
und erhielt von der Versicherungsaufsicht<br />
SUSEP die Lizenz für die Registrierung zweier<br />
Admitted-Rückversicherungsgesellschaften und<br />
eines Rückversicherers für Eventualschäden.<br />
Zum Kundenportfolio von ACE Brasilien gehören<br />
mehr als 600 multinationale Unternehmen.<br />
ACE Brasilien konzentriert sich verstärkt auf die<br />
Ausarbeitung und das Management von Versicherungsprogrammen<br />
für international<br />
operierende Unternehmen Brasiliens.<br />
www.acelatinamerica.com<br />
Flavio Bauer<br />
flavio.bauer@acegroup.com<br />
Seite 8 FACE OF ACE – Ausgabe 2/2011
Titelthema<br />
In Russland gehen die Uhren anders<br />
Herausforderungen des russischen Versicherungsmarktes<br />
Russland – ein Land der Weite mit zehn Zeitzonen,<br />
einer Bevölkerung von 142 Millionen<br />
Menschen und für viele nach wie vor<br />
ein Land mit vielen Geheimnissen!<br />
Wirtschaftlich hat sich das Land, nach einem tiefen Fall<br />
in 2009, sehr schnell wieder von der weltweiten Finanzkrise<br />
erholt und 2011 verspricht mit einem prognostizierten<br />
Wirtschaftswachstum von 4,4 Prozent ein gutes<br />
Jahr zu werden. Die Einlagen im Rücklagefonds sind<br />
wieder auf über 500 Milliarden US-Dollar angestiegen<br />
und so scheint Russland zumindest auf den ersten Blick<br />
wieder auf festen Beinen zu stehen.<br />
was Versicherung bedeutet, und geholfen, auch die<br />
anderen Sparten in ihrer Entwicklung voranzutreiben.<br />
Man kann sich heute kaum noch vorstellen, dass vor<br />
2005 in Moskau bei den Millionen von Autos fast kein<br />
Fahrzeug eine Versicherung hatte und bei einem Unfall<br />
die Sache „irgendwie“ zwischen den Beteiligten geregelt<br />
wurde. Der Markt heute spiegelt ein anderes Bild:<br />
Von den mehr als 1.200 Versicherungsgesellschaften<br />
am Anfang des letzten Jahrzehnts existieren heute noch<br />
619. Die Jahresbruttoprämie 2010 betrug nach heutigem<br />
Wechselkurs 37 Milliarden US-Dollar, ein Wachstum<br />
von 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Einige russische<br />
Gesellschaften haben sich durch Konsolidierung,<br />
Basilius-Kathedrale auf dem<br />
Kreml-Platz in Moskau<br />
Die Verhandlungen über einen Beitritt zur Welthandelsorganisation<br />
(WTO) ziehen sich seit über 17 Jahren hin<br />
und jedes Mal, wenn ein Durchbruch in den Verhandlungen<br />
angekündigt wird, geht es wieder einen kleinen<br />
Schritt zurück. So scheint ein Beitritt in 2011/2012<br />
weiterhin sehr unwahrscheinlich. Interessant hierbei ist,<br />
dass das kleine Nachbarland Ukraine bereits 2008 der<br />
WTO beigetreten ist.<br />
Der Versicherungsmarkt hat sich die letzten zehn Jahre<br />
gewaltig gewandelt. Waren in den Anfangsjahren Versicherungen<br />
hauptsächlich ein Mittel, um Steuern zu<br />
sparen beziehungsweise zu umgehen, so hat sich mittlerweile<br />
ein solider Markt etabliert. Die Einführung der<br />
obligatorischen Autoversicherung in 2005 hat sicherlich<br />
zu einem allgemeinen Bewusstseinswandel geführt,<br />
Zukäufe, ausländische Beteiligungen oder einfach über<br />
einen normalen Lernprozess zu etablierten und soliden<br />
Marktplayern entwickelt und können Deckungskonzepte<br />
nach internationalem Standard anbieten. Was die<br />
Versicherungsaufsicht anbetrifft, so steht Russland ein<br />
großer Umbau bevor, denn die alte Versicherungsaufsicht<br />
(FSIS) wird in die Finanzaufsicht (FFMS) integriert<br />
und Präsident Medvedev formt sich damit eine,<br />
nach seinen Worten, Megaaufsicht. Dass es sich hierbei<br />
um mehr als eine Integration handelt, verdeutlicht die<br />
Tatsache, dass gleichzeitig auch noch 290 zusätzliche<br />
Stellen geschaffen werden, um den Versicherungssektor<br />
zu regulieren. Ebenfalls ändern wird sich die Kapitalanforderung<br />
an Versicherer: Mit einem neuen Gesetz hat<br />
man kurzerhand die Grundkapitalanforderung zum 1.<br />
Januar 2012 vervierfacht. Für kleinere Unternehmen ist<br />
FACE OF ACE – Ausgabe 2/2011<br />
Seite 9
Titelthema<br />
dies zu viel und so rechnet man mit weiteren Konsolidierungen<br />
oder der Rückgabe von Lizenzen. Ein Gesundschrumpfen<br />
auf 100 bis 150 Gesellschaften wäre<br />
für den Markt allerdings vorteilhaft.<br />
Ein Versicherungsbereich, in dem sich die Träume der<br />
meisten weltweit agierenden Versicherer zerschlagen<br />
haben, ist die Lebensversicherung. Viele der Großen<br />
haben sich nach einer Welle von Euphorie schon wieder<br />
verabschiedet. Aber auch einige internationale Banken<br />
ziehen sich aus dem Retailgeschäft zurück und bestärken<br />
damit viele Lebensversicherer in ihrem Entschluss.<br />
ACE besitzt eine Lizenz und betreibt eine Lebensgesellschaft<br />
in Russland.<br />
Bereits lange vor Gründung der eigenen Gesellschaft<br />
konnte ACE in Russland über ihre lokalen Kooperationspartner<br />
die internationalen ACE Kunden vor Ort mit<br />
einer Police bedienen. Mit der Eröffnung der ACE in<br />
Russland war es dann möglich, die Programme hausintern<br />
zu betreuen und eine lokale Police auszustellen.<br />
Diese Erfahrung wurde dann konsequenterweise<br />
genutzt, um auch lokale Konzepte für internationale<br />
Programme zu entwerfen, und das erste Versicherungsprogramm,<br />
das von ACE in Russland aufgestellt wurde,<br />
umfasste Lokationen in Russland, der Gemeinschaft<br />
Unabhängiger Staaten (GUS) und der Türkei. Mittlerweile<br />
haben auch die anderen ACE Länder in Osteuropa<br />
Programme für Kunden aufgesetzt und ACE ist einer<br />
der wenigen internationalen Versicherer in dieser Region,<br />
der panosteuropäische Versicherungsprogramme<br />
konzipieren und auch bedienen kann. ACE bietet hierbei<br />
auch kleinere Lösungen, die gerade für Unternehmen in<br />
Osteuropa geeignet sind, welche Betriebsstätten in nur<br />
zwei oder drei anderen Ländern haben und versichert<br />
werden sollen. Auch für die internationalen Makler vor<br />
Ort ist ACE ein wichtiger Partner, um Kapazitätsbedarf<br />
zu decken und gleichzeitig auf solides Underwriting<br />
vertrauen zu können.<br />
Übrigens gehen die Uhren in Russland wirklich anders.<br />
Dies zeigt sich auch daran, dass Russland am 27. März<br />
2011 die Uhren ein letztes Mal um eine Stunde vorgestellt<br />
hat, und zwar für immer! Im Herbst gibt es kein<br />
Zurück mehr, was allerdings bei den (sehr) kurzen Tagen<br />
im Winter keinen großen Unterschied machen wird.<br />
Andreas Wania<br />
andreas.wania@acegroup.com<br />
Einige der großen<br />
russischen<br />
Gesellschaften<br />
im Rohstoff- und<br />
Energiebereich zählt<br />
ACE heute<br />
zu ihren Kunden<br />
Die Nicht-Lebensgesellschaft der ACE in Russland<br />
(CJSC ACE Insurance), die 2004 etabliert wurde und<br />
im März 2005 die Lizenz erhielt, um im klassischen Industrie-<br />
und Personenversicherungsbereich Geschäft zu<br />
schreiben, hat sich prächtig entwickelt und kann heute<br />
mit fast 30 Angestellten auf eine Jahresbruttoprämie<br />
von 34 Millionen US-Dollar blicken, was sowohl das<br />
internationale Programm- als auch das russische Geschäft<br />
beinhaltet.<br />
Mit Sitz in Moskau betreut ACE Russland heute, neben<br />
mehr als 200 internationalen Programmkunden,<br />
schwerpunktmäßig das lokale Geschäft und zählt einige<br />
der großen russischen Gesellschaften im Rohstoffund<br />
Energiebereich zu ihren Kunden. In 2010 ist ACE<br />
in die Top 75 der russischen Versicherer aufgestiegen<br />
und hat sich in einigen Bereichen, wie zum Beispiel im<br />
Öl/Gas- und Kraftwerksegment, zu einer lokalen Größe<br />
entwickelt.<br />
ACE Russland (CJSC ACE Insurance) bietet,<br />
unter anderem, Deckungskonzepte für D&O, Haftpflicht,<br />
Sach, BU, Bauleistung, Transport, Unfall.<br />
Anfallende Schäden werden von der eigenen<br />
ACE Schadenabteilung abgewickelt.<br />
Eine Schadenzahlung bei multinationalen<br />
Programmen ist auf Grund rechtlicher Bestimmungen<br />
in der Regel nur in Russland und in<br />
lokaler Währung - dem russischen Rubel - möglich.<br />
Die ACE in Russland hält als Tochtergesellschaft<br />
der ACE European Group ein lokales IFS-Rating<br />
von AA+ (FITCH) und ein internationales<br />
IFS-Rating von BBB-, Anmerkung: Auf Grund des<br />
BBB-Länderratings von Russland kann eine in<br />
Russland agierende Gesellschaft kein A-Rating<br />
erhalten.<br />
www.aceeurope.ru<br />
Seite 10 FACE OF ACE – Ausgabe 2/2011
Titelthema<br />
Ein Land mit riesigem Potential<br />
Wirtschaftliche Perspektiven und Herausforderungen in Indien<br />
China und Indien sind nicht nur die bevölkerungsreichsten<br />
Länder der Welt, sondern<br />
auch ihre Volkswirtschaften entwickeln sich<br />
besonders rasant. Zwar hat Indien derzeit<br />
mit 1,2 Milliarden Einwohnern noch rund 100 Millionen<br />
Einwohner weniger als China und ist in der allgemeinen<br />
öffentlichen Wahrnehmung noch nicht ganz so präsent<br />
wie sein Nachbar im Norden; jedoch steht die Ablösung<br />
Chinas als bevölkerungsreichste Nation wohl unmittelbar<br />
bevor.<br />
Seit 1975 hat sich die Einwohnerzahl Indiens beinahe verdoppelt,<br />
wobei das weniger an der (sogar leicht sinkenden)<br />
Geburtenrate, sondern vielmehr an der geringeren Sterberate<br />
und der höheren Lebenserwartung liegt. Auch wenn<br />
die allgemeinen Lebensbedingungen für viele Inder noch<br />
schwierig sind, hat sich die Grundversorgung der Bevölkerung<br />
bereits deutlich verbessert. Zugleich konnte die<br />
Alphabetisierungsrate erheblich gesteigert werden. Das<br />
wirtschaftliche Gefälle in der Bevölkerung des Subkontinents<br />
ist dennoch enorm. Das gilt nicht nur im Verhältnis<br />
von Stadt- und Landbevölkerung. Die unterschiedlichen<br />
Lebensverhältnisse zeigen sich insbesondere in den Megacitys<br />
wie Neu Delhi, Mumbai oder Bengaluru. Während<br />
auf der einen Seite immenser Reichtum herrscht, leben in<br />
unmittelbarer Nachbarschaft Menschen in extremer Armut<br />
auf der Straße. In der 20-Millionen-Stadt Mumbai gibt es<br />
den wohl größten Slum Asiens. Allein dort leben geschätzte<br />
eine Million Menschen unter widrigsten Bedingungen.<br />
Zugleich ließ einer der zehn reichsten Menschen der Welt,<br />
der Industrielle Mukesh Ambani, erst kürzlich sein 170<br />
Meter hohes Privathaus mit 27 Stockwerken und 600 Angestellten<br />
in Mumbai fertig stellen.<br />
Die prosperierende wirtschaftliche Entwicklung hat dazu<br />
geführt, dass sich Indien zunehmend für Geschäfte und<br />
Beteiligungen jeder Art im Ausland öffnet und der Bedarf<br />
an Hochtechnologie, etwa im Energie- und Infrastrukturbereich,<br />
stetig wächst. Die indische Wirtschaft setzt hierbei<br />
jedoch nicht nur auf Know-how aus dem Ausland, sondern<br />
ist etwa im Bereich der Windkrafttechnologie mittlerweile<br />
selbst ein Global Player. So ist Suzlon Energy Ltd. mit Sitz<br />
in Pune mittlerweile einer der weltweit größten Windturbinenhersteller.<br />
Im Mai 2007 übernahm Suzlon die deutsche<br />
REpower für 1,3 Milliarden Euro.<br />
Indien – ein Land zwischen<br />
Tradition und Moderne<br />
FACE OF ACE – Ausgabe 2/2011 Seite 11
Titelthema<br />
Auch kleinere Unternehmen in diesem Sektor sind konkurrenzfähig:<br />
„Die getriebelose 2-MW-Turbine der zum<br />
Reliance-Konzern gehörigen Global Wind Power Ltd.<br />
ist technisch auf dem neuesten Stand“, berichtet etwa<br />
der Unternehmensberater Avinash Kashyap, CEO des<br />
Beratungsunternehmens Synergy Alliance Indo-German<br />
Networking, welches sich auf die Begleitung indischer<br />
Unternehmen bei ihren Aktivitäten in Deutschland und<br />
Europa spezialisiert hat und zugleich auch deutsche Unternehmen<br />
auf ihrem Weg in den indischen Markt berät.<br />
Die zunehmende wirtschaftliche Entwicklung des Landes<br />
hat auch zu einem sprunghaften Wachstum des Versicherungsmarktes<br />
geführt. 1999 ist der indische Versicherungsmarkt<br />
mit Einführung des „Insurance Regulatory Development<br />
Act (IRDA Act)“ liberalisiert worden. Seitdem<br />
können private Anbieter bei Einhaltung bestimmter Voraussetzungen<br />
Versicherungsleistungen anbieten. Etliche<br />
Versicherer sind derzeit bereits in Indien registriert, darunter<br />
auch Joint Ventures mit westlichen Versicherungsunternehmen,<br />
wie etwa Bajaj Allianz Life Insurance, Tata<br />
AIG Life Insurance oder HDFC Standard. Während der<br />
Bereich der Lebensversicherung immer noch dominiert,<br />
bieten die Versicherer zunehmend auch weitere Produkte<br />
an, wie etwa in der Krankenversicherung, im Kfz-Bereich<br />
oder in der Sachversicherung. Der indische Markt bietet<br />
nach Einschätzung von Experten erhebliches Potential.<br />
Ausweislich des Berichts „Booming Insurance Market in<br />
India (2008-2011)“ wird bei Hausversicherungen mit einem<br />
Wachstum von 100 Prozent gerechnet, ferner sieht der<br />
Report enormes Potential im Krankenversicherungsmarkt.<br />
Dieser soll der zweitgrößte nach der Kfz-Versicherung<br />
werden. Auch für Versicherer ist der indische Markt also<br />
mehr als attraktiv.<br />
Die rasant steigende<br />
Bevölkerungszahl<br />
bedeutet für Indien<br />
Chance und Herausforderung<br />
zugleich<br />
Indische Unternehmen sind inzwischen zunehmend an<br />
Geschäften mit dem Ausland interessiert, nicht zuletzt<br />
um Investitionen außerhalb Indiens zu tätigen. Es findet<br />
mittlerweile ein reger Austausch und Handel zwischen<br />
Indien und Deutschland statt. So wurden in 2010 nach<br />
Angabe des Statistischen Bundesamts Waren im Wert von<br />
rund neun Milliarden Euro von Deutschland nach Indien<br />
exportiert und Waren im Wert von rund sechs Milliarden<br />
Euro aus Indien importiert. Deutschland ist Indiens größter<br />
Handelspartner in Europa. Die Bedeutung Indiens und das<br />
riesige Potential, das in dem Land steckt, haben Kanzlerin<br />
Merkel kürzlich zu einem weiteren Staatsbesuch bei ihrem<br />
Amtskollegen Premierminister Manmohan Singh geführt.<br />
Kai Engelsberg<br />
k.engelsberg@paschen.cc<br />
Der Autor, Rechtsanwalt Kai Engelsberg, betreut als<br />
Mitglied der Practice Group China und Südasien<br />
bei PASCHEN unter anderem namhafte indische<br />
Unternehmen bezüglich ihrer Forderungen gegen<br />
europäische Abnehmer und Lieferanten.<br />
PASCHEN Rechtsanwälte ist eine der Topadressen<br />
für anwaltliches Forderungsmanagement<br />
in Deutschland. Die Partnerschaftsgesellschaft<br />
mit fünf Standorten in Deutschland ist Gründungsmitglied<br />
eines internationalen<br />
Anwaltsnetzwerks.<br />
www.paschen.cc<br />
Aus dem schnellen wirtschaftlichen Wachstum ergeben<br />
sich aber auch etliche Probleme. Neben dem ohnehin<br />
schon großen sozialen Gefälle leidet Indien derzeit unter<br />
einer starken Inflation, was die Situation weiter verschärft.<br />
Zudem sind in jüngster Vergangenheit einige der einflussreichsten<br />
Wirtschaftsführer Indiens, wie etwa Anil Ambani,<br />
der Bruder des oben erwähnten Mukesh Ambani, sowie<br />
der Milliardär Ratan Tata – eine indische Institution – wegen<br />
Verdachts auf Korruption und anderer Unregelmäßigkeiten<br />
vor das indische Parlament zitiert worden. Korruption<br />
und Vetternwirtschaft erschweren auch die wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit mit ausländischen Unternehmen.<br />
Ihr direkter Kontakt zu ACE Indien<br />
Josephine Pereira<br />
Taj Lands End - Room 1601<br />
Bandstand, Bandra (West)<br />
Mumbai 400 050, India<br />
T: +91 22 2655 8768<br />
F: +91 22 2655 8769<br />
E-Mail: josephine.pereira@acegroup.com<br />
Seite 12 FACE OF ACE – Ausgabe 2/2011
Titelthema<br />
Weiterhin auf Expansion<br />
China und multinationales Business<br />
Zehn Jahre sind seit Beitritt der Volksrepublik<br />
China zur Welthandelsorganisation<br />
(WTO) vergangen und das Land des<br />
Exportweltmeisters ist noch immer ein<br />
höchst attraktiver Standort und Handelspartner<br />
für internationale, und insbesondere für deutsche,<br />
Unternehmen. Der neue Fünfjahresplan (2011-<br />
2015) der Regierung sieht in seinen zentralen Themen<br />
die Bereiche Lebensqualität, soziale Sicherheit und<br />
Umweltschutz vor. Als neue Wachstumsmotoren sollen<br />
Binnenkonsum und Innovationen dienen. Für deutsche<br />
Unternehmen eine durchaus interessante Entwicklung,<br />
bieten sie doch hier Lösungen, wie beispielsweise umweltschutzrelevante<br />
Techniken.<br />
Der Außenhandel zwischen China und Deutschland floriert.<br />
Ein Plus von 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahr<br />
konnten die deutschen Exporteure in 2010 verzeichnen<br />
und zwar mit einem Volumen in Höhe von 53,64 Milliarden<br />
Euro (2009: 37,27 Mrd. Euro). China steht damit<br />
in der Liste der wichtigsten Absatzmärkte Deutschlands<br />
auf dem siebten Platz. Den höchsten Anteil der an China<br />
gelieferten Güter bilden Maschinen und Kfz sowie die<br />
entsprechenden Teile, mit 30,4 beziehungsweise 24,7<br />
Prozent. Umgekehrt sind Importe aus China ebenfalls<br />
sehr gefragt. Mit 76,53 Milliarden Euro lagen die Einfuhren<br />
um 35 Prozent höher als in 2009 (56,71 Mrd.<br />
Euro).; damit steht die Volksrepublik zum zweiten Mal<br />
in Folge auf Platz 1.<br />
Die Hauptmarktanteile halten im Sachbereich ungeschlagen<br />
auf den Plätzen 1 bis 3 die Gesellschaften<br />
PICC, Ping’an und China Pacific (CPIC) mit insgesamt<br />
66,46 Prozent. Die ausländischen Versicherungsgesellschaften<br />
bleiben konstant mit 1,06 Prozent auf dem chinesischen<br />
Markt vertreten.<br />
Auf Platz 14 und mit 0,96 Prozent Marktanteil findet<br />
sich eines der derzeit erfolgreichsten Joint Ventures des<br />
chinesischen Versicherunsgsmarktes: ACE/Huatai. Mit<br />
24 Zweigstellen und weiteren 79 Büros in 24 Provinzen<br />
bietet die Nummer 1 in Profitabilität<br />
auf der Liste der „China’s Top<br />
500 Best Service Enterprises“ der<br />
China Enterprise Directors Association<br />
(CEDA ) internationalen<br />
Kunden Service in ganz China.<br />
Vor fünf Jahren wurde eigens für<br />
den Bedarf internationaler ACE<br />
Kunden und Makler an Versicherungsprogrammen<br />
in China die Special<br />
Risks Unit (SRU) gegründet.<br />
Auch die ausländischen Direktinvestitionen sind in<br />
2010, nach einem Einbruch im Krisenjahr 2009, um 17,4<br />
Prozent auf ein Rekordhoch von 105,7 Milliarden US-<br />
Dollar gestiegen. Die geplanten staatlichen Förderungen<br />
von Investitionen in, zum Beispiel, Hochtechnologien,<br />
Energieeinsparung und Umweltschutz in Zentral- und<br />
Westchina bieten international agierenden Unternehmen<br />
weiterhin einen attraktiven Markt. Damit einhergehende<br />
Risiken gilt es entsprechend zu minimieren und einen<br />
adäquaten Versicherungsschutz zu berücksichtigen.<br />
Weiterhin auf Expansion ausgerichtet ist auch der Versicherungsmarkt<br />
in China, welcher für 2010 im Nicht-<br />
Leben-Segment ein Bruttoprämienvolumen von umgerechnet<br />
42,5 Milliarden Euro verzeichnete. Damit kann<br />
der chinesische Versicherungsmarkt erneut eine zweistellige<br />
Wachstumsrate aufweisen; verglichen mit dem<br />
Vorjahr ein Plus von 34,55 Prozent (2009: 31,5 Milliarden<br />
Euro). Bereits in 2009 war der Markt im Vergleich<br />
zu 2008 um 22,35 Prozent gewachsen (2008: 25,7 Milliarden<br />
Euro).<br />
Geschult auf die speziellen Anforderungen, sowie in<br />
fließendem Englisch und Chinesisch, arbeiten die SRU-<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach internationalen<br />
Servicestandards. Die SRU, mit derzeit 575 multinationalen<br />
Kunden in China, bietet in Zusammenarbeit mit<br />
ACE eine Servicebandbreite, die vom Underwriting über<br />
Schadensabwicklung zu Loss-Control-Leistungen reicht.<br />
Hochtechnologie<br />
macht heute bereits<br />
einen erheblichen<br />
Anteil am chinesischen<br />
Export aus<br />
FACE OF ACE – Ausgabe 2/2011<br />
Seite 13
Titelthema<br />
„Es besteht ein Trend<br />
Interview mit Suresh Krishnan, General<br />
Mittlerweile ist Huatai einer der größten Kooperationspartner<br />
der ACE. Die SRU hat mit 1.543 Policen und<br />
einem Prämienvolumen von über 15 Millionen Euro in<br />
2010 einen beträchtlichen Anteil an diesem Erfolg.<br />
Julia Xin<br />
xinyi@huatai.com<br />
ACE/Huatai Kapazitäten<br />
Kerstin Hartung Alexandre<br />
kerstin.hartung@acegroup.com<br />
Auf der Liste der „wettbewerbsstärksten Versicherer<br />
Asiens“ des 21st Century Business Herald<br />
in Zusammenarbeit mit der University of<br />
California steht Huatai auf:<br />
Platz 4 der Nicht-Leben-Versicherer in China<br />
Platz 6 der Nicht-Leben-Versicherer in Asien<br />
Auf der Liste der „China’s Top 500 Best Service<br />
Enterprises“ der China Enterprise Directors<br />
Association (CEDA ) steht Huatai auf:<br />
Nummer 1 in Profitabilität<br />
in Millionen<br />
US-Dollar<br />
Property PAR & CAR/EAR 400<br />
Marine Cargo 25<br />
Marine Shipbuilders 31,25<br />
Public & Products Liability 18<br />
Employers’ Liability 18<br />
Premises Pollution Liability 25<br />
Export Products Liability 25<br />
Excess & Umbrella 10<br />
Directors’ & Officers 25<br />
Professional Indemnity 10<br />
(Stand: Mai 2011)<br />
Die Entwicklung eines multinationalen<br />
Versicherungsprogramms ist in heutiger<br />
Zeit stark von regulatorischen Einflüssen<br />
geprägt. Es gilt, das weltweit wir kende<br />
Programm rechtlich und steuerlich einwandfrei aufzusetzen,<br />
welches bei den vorherrschenden unterschiedlichen<br />
Ländergesetzen unter Umständen mit bestimmten<br />
Schwierigkeiten verbunden sein kann.<br />
<strong>FACEOFACE</strong> fragte mit Suresh Krishnan, General<br />
Counsel für multinationale Produkte und Dienstleistungen<br />
der ACE Gruppe, wieso ein multinationales<br />
Programm sinnvoll ist und welche Aspekte zu berücksichtigen<br />
sind.<br />
<strong>FACEOFACE</strong>: Herr Krishnan, was genau ist ein multinationales<br />
Versicherungsprogramm?<br />
Suresh Krishnan: Jedes Versicherungsprogramm,<br />
das in mehreren Ländern Risikoschutz bietet, kann als<br />
multinationales Versicherungsprogramm bezeichnet<br />
werden. Dabei kann es sich um eine Erst- oder eine<br />
Exzedentenversicherung handeln. Unter dem auf dem<br />
internationalen Markt etablierten Begriff „multinationale<br />
Versicherungsprogramme“ versteht man Programme,<br />
bei denen, sofern dies zulässig ist, die Leistung direkt<br />
aus dem Master erfolgt, wenn die Erstversicherungspolice<br />
keine entsprechenden Deckungssummen aufweist<br />
oder wenn die Erstversicherung in dem Land, in dem<br />
sie ausgestellt wurde, bestimmte Risiken nicht abdeckt.<br />
Diese Art von Versicherung, auch als DIC (differences<br />
in conditions – Konditionendifferenzdeckung)- und DIL<br />
(differences in limits – Summendifferenzdeckung)-Versicherung<br />
bezeichnet, ist ein weltweiter Schutzschirm,<br />
der Käufern bei globalen Risiken Deckungssicherheit<br />
bietet.<br />
FACE: Welche Vorteile bietet das multinationale Programm<br />
dem Versicherungskäufer?<br />
Krishnan: Der Zweck eines multinationalen Versicherungsprogramms<br />
besteht in der Maximierung der globalen<br />
Kapazitäten bei Minimierung der Kosten und bei<br />
gleichzeitiger zentraler Kontrolle der Umsetzung des<br />
Programms. Darüber hinaus gibt es weitere Beweggründe,<br />
sich für ein globales Programm zu entscheiden,<br />
wie beispielsweise die lokale Schadenexpertise und<br />
-abwicklung.<br />
FACE: Inwieweit wirken sich rechtliche und steuerliche<br />
Faktoren aus?<br />
Seite 14 FACE OF ACE – Ausgabe 2/2011
Interview<br />
zu mehr regulatorischer Transparenz“<br />
Counsel, ACE Multinational Client Group<br />
Suresh Krishnan,<br />
General Counsel für<br />
multinationale Produkte<br />
und Dienstleistungen<br />
der ACE Gruppe<br />
Krishnan: Für die meisten Einkäufer weltweiter Versicherungsprogramme<br />
steht die Verlässlichkeit der<br />
Scha denbearbeitung und des Schadenersatzes im Vordergrund,<br />
ganz gleich, ob auf Basis einer von der Muttergesellschaft<br />
abgeschlossenen DIC/DIL-Versicherung<br />
oder einer lokalen Police der Tochtergesellschaften,<br />
verbundenen Unternehmen oder Joint Ventures. Dementsprechend<br />
preisen Käufer, Verkäufer und Vermittler<br />
auf dem multinationalen Markt auch keine regulatorischen<br />
und steuerlichen Risiken ein und sind auch nicht<br />
bereit, diese zu übernehmen. Die Fähigkeit der multinationalen<br />
Muttergesellschaft, eine weltweit einheitliche<br />
Art des Versicherungsschutzes, der Deckungshöhe und<br />
der Risikotransferbedingungen zu erreichen, wird durch<br />
verschiedene Faktoren beeinflusst, darunter Sprache<br />
und regulatorische Unterschiede. Im Allgemeinen ist<br />
es kaum möglich sicherzustellen, dass die Bedingungen<br />
jeder einzelnen lokalen Police mit den Bedingungen<br />
aller anderen Policen (einschließlich der im Rahmen<br />
des Programms ausgefertigten DIC/DIL-Police) übereinstimmen.<br />
Versicherer, Versicherte und Vermittler<br />
erwarten heutzutage, dass die von ihnen vertriebenen,<br />
eingekauften oder konzipierten Produkte – unter dem<br />
Mikroskop der Länder betrachtet, in denen die Risiken<br />
versichert sind – in regulatorischer und steuerlicher Hinsicht<br />
den gesetzlichen Bestimmungen weitestgehend<br />
entsprechen.<br />
FACE: Vor welchen weiteren Herausforderungen stehen<br />
die Beteiligten bei der Entwicklung eines multinationalen<br />
Programms heutzutage?<br />
Krishnan: Die ideale Lösung für die mit grenzübergreifenden<br />
Versicherungen verbundenen regulatorischen,<br />
steuerlichen und umsetzungstechnischen Schwierigkeiten<br />
wäre es, eine Police ausfertigen zu können. Diese<br />
sollte die Risiken eines multinationalen Unternehmens<br />
abdecken, einschließlich jener ihrer Tochtergesellschaften,<br />
verbundenen Unternehmen und Joint Ventures, und<br />
bei Schadenfällen entweder in dem Land des Hauptsitzes<br />
des multinationalen Unternehmens oder dort, wo der<br />
Schaden aufgetreten ist, leisten. Dies ist jedoch weder<br />
realistisch noch im Wesentlichen Compliance-konform,<br />
obwohl inzwischen einige Schritte in Richtung einer internationalen<br />
Harmonisierung der Versicherungsgesetzgebung<br />
unternommen wurden, wie das „EU-Passport“-<br />
Verfahren der Europäischen Union. Viele Länder<br />
ver hängen Globalverbote, die es dort ansässigen natürlichen<br />
und juristischen Personen untersagen, Versicherungen<br />
bei Gesellschaften einzukaufen, die nicht ortsansässig<br />
sind, oder die über keine Lizenz für das jeweilige<br />
Land verfügen. Versicherungen dürfen demnach nur bei<br />
den sogenannten „Admitted“-Versicherern, sprich den<br />
zugelassenen, abgeschlossen werden. Andere Staaten gestatten<br />
zwar den Einkauf von Versicherungen bei „Non-<br />
FACE OF ACE – Ausgabe 2/2011 Seite 15
Interview<br />
admitted“-Gesellschaften, verlangen aber, dass zunächst<br />
bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Und wieder<br />
andere verhängen Steuerstrafen oder sonstige Beschränkungen<br />
gegen diejenigen, die sich für „nicht zugelassene“<br />
Versicherer entscheiden. Am restriktivsten gehen<br />
Argentinien, Brasilien, China, Indien, Japan, Korea, Mexiko,<br />
Russland und die Schweiz gegen den Vertrieb von<br />
„Non-admitted“-Versicherungen vor. Zu den liberaleren<br />
Staaten gehören Australien, Kanada, Chile, Deutschland,<br />
Peru, Großbritannien und die USA; jedoch gelten auch<br />
dort bestimmte Voraussetzungen für nicht zugelassene<br />
Versicherungen. Neben der Lizenzierung und aufsichtsbehördlichen<br />
Aspekten befassen sich viele multinationale<br />
Versicherungsprogramme inzwischen auch schon<br />
mit länderspezifischen Fragen der Versicherungssteuer<br />
und ihren möglichen Auswirkungen auf Versicherer,<br />
Versicherte und Vermittler. Die meisten multinationalen<br />
Programme müssen aber die einkommenssteuerlichen<br />
Auswirkungen von finanziellen Vereinbarungen mit nahestehenden<br />
Parteien, die ja Bestandteil der Programme<br />
sind, noch im Detail untersuchen und Lösungen finden.<br />
FACE: Welche Entwicklungstrends werden sich Ihrer<br />
Meinung nach künftig auf multinationale Versicherungsprogramme<br />
auswirken?<br />
Krishnan: Da kommen mir gleich drei Aspekte in den<br />
Sinn. Zum einen werden vermehrte Steuer- und auch<br />
sonstige Prüfungen zu einer stärkeren Kontrolle zuvor<br />
ungeregelter oder wenig geregelter Aktivitäten führen.<br />
In der Vergangenheit war die Gesetzgebung in vielen<br />
Ländern relativ schwach, wenn nicht gar inexistent,<br />
oder die Aufsichtsbehörden vertraten eine andere Sichtweise,<br />
was im Ausland abgeschlossene Versicherungen<br />
anging. Das hat sich inzwischen geändert. Zum Zweiten<br />
gibt es einen Trend zu mehr regulatorischer Transparenz<br />
unter den nationalen Aufsichtsbehörden für die Versicherungsbranche.<br />
Die für Versicherungen zuständigen<br />
Stellen verschiedener US-Bundesstaaten (darunter New<br />
York, Kalifornien und Florida) haben Zusammenarbeitsvereinbarungen<br />
mit mehreren Ländern geschlossen,<br />
unter anderem mit den für das Versicherungswesen<br />
zuständigen Behörden in Deutschland, Großbritannien,<br />
China, Frankreich und auf Bermuda, damit ein besserer<br />
grenzüberschreitender Informationsaustausch über<br />
die geregelten Gesellschaften erfolgen kann. Man hat<br />
sich darauf geeinigt, auf der Grundlage der bestehenden<br />
regulatorischen Befugnisse innerhalb der jeweiligen<br />
Staatsgrenzen Prüfungen nicht lizenzierter Versicherungsaktivitäten<br />
durch ausländische Aufsichtsbehörden<br />
zu ermöglichen. Und letztlich sind die logistischen<br />
Aspekte der Erfüllung von Steuer- und steuerähnlichen<br />
Pflichten sowie der Einhaltung sonstiger örtlicher Vorschriften<br />
im Hinblick auf den Vertrieb nicht zugelassener<br />
Versicherungen für viele Unternehmen zu einer<br />
Belastungsprobe geworden. Angesichts dieser praxisbezogenen<br />
Erwägungen denken wir, dass sich Kunden<br />
mit multinationalen Risiken künftig weniger auf<br />
„Non-admitted“-Versicherungen verlassen werden und<br />
stattdessen auf zugelassene Produkte zurückgreifen, um<br />
ihren jeweiligen Versicherungsbedarf zu decken, zum<br />
Beispiel zugelassene DIC/DIL-Policen, die vom Mutterkonzern<br />
abgeschlossen werden.<br />
FACE: Sie sprachen bereits den Begriff Compliance<br />
an. Welche Aspekte sind hierzu bei multinationalen Programmen<br />
zu berücksichtigen?<br />
Krishnan: Als Erstes muss eine Auswertung der Länder<br />
erfolgen, in denen Bedarf an lokal lizenzierten Versicherungen<br />
besteht. Anschließend muss überlegt werden,<br />
wie eine Police mit DIC/DIL-Deckung gestaltet sein<br />
sollte und zusammen mit den lokalen Policen umgesetzt<br />
werden kann, um die Anforderungen des Policeninhabers<br />
zu erfüllen. Dabei gilt es zu berücksichtigen, in welchen<br />
Ländern die Risiken bestehen und wie diese kostengünstig<br />
und Compliance-konform versichert werden<br />
können. Zweitens sollte überlegt werden, ob auf die für<br />
die DIC/DIL-Exzedentenpolice veranschlagte Prämie<br />
eine Versicherungs- oder Stempelsteuer erhoben wird<br />
und wie solchen Pflichten nachgekommen werden kann.<br />
Und drittens muss das Risikomanagement-Team des<br />
Versicherten mit seinem Vermittler und seinen Finanzund<br />
Steuerberatern hinsichtlich einkommenssteuerlicher<br />
Auswirkungen in Verbindung mit multinationalen<br />
Versicherungsprogrammen zusammenarbeiten, vor allem<br />
in Bezug auf Finanztransaktionen mit verbundenen<br />
Gesellschaften. Vor dem Einkauf eines multinationalen<br />
Versicherungsprogramms sollte gegebenenfalls über eine<br />
solide, globale Transferpreis-Vereinbarung nach gedacht<br />
werden, die jegliche Risikomanagement-Aspekte des zu<br />
versichernden Unternehmens berücksichtigt, die sich im<br />
Zusammenhang mit dem multinationalen Versicherungsprogramm<br />
ergeben. Zugelassene Versicherungen bieten<br />
den Vorteil, dass sie die obligatorischen und gesetzlichen<br />
Versicherungspflichten erfüllen.<br />
Das Interview führte Kerstin Hartung Alexandre<br />
kerstin.hartung@acegroup.com<br />
Eine Checkliste für Risk<br />
Manager und Vermittler zur<br />
Gestaltung und Umsetzung<br />
multinationaler Versicherungsprogramme<br />
können Sie über<br />
den QR-Code downloaden.<br />
Oder schreiben Sie eine Mail<br />
an kontakt.de@acegroup.com<br />
mit dem Stichwort „Checkliste“,<br />
wir senden Ihnen diese<br />
dann gerne zu.<br />
Seite 16 FACE OF ACE – Ausgabe 2/2011<br />
QR-Code mit mobilem Endgerät scannen
Vertrieb<br />
Rechtssichere multinationale<br />
Versicherungsprogramme<br />
ACE Veranstaltungen zu internationalem Business<br />
Auf Grund der positiven Resonanz auf die<br />
Workshopreihe „Gruppen-Unfallversicherungen,<br />
lokal und mit multinationaler Erweiterung“<br />
im vergangenen Jahr bot ACE<br />
diese Veranstaltung in 2011 erneut an. Gemeinsam mit<br />
den ACE Ansprechpartnern für Major Accounts, Wolfgang<br />
Ruffert, Brigitte Vorrath und Kurt Kratschmann,<br />
lud der Bereich Personenversicherungen (Accident &<br />
Health) erneut firmenverbundene Vermittler ein. Im März<br />
begrüßten die ACE Repräsentanten 51 interessierte Gäste<br />
zu halbtägigen Workshops in München, Düsseldorf und<br />
Frankfurt am Main.<br />
Basierend auf den Leistungsbausteinen der deutschen<br />
Gruppen-Unfallversicherung und den Besonderheiten des<br />
Bedingungswerkes ACE Company FirstClass (Gruppenunfall)<br />
wurden Handling und Struktur von lokalen Freedom-of-Service-Policen<br />
vorgestellt. Darauf aufbauend<br />
erläuterte Frank Halbschmidt, Senior Account Manager,<br />
A&H Corporate Sales, Vorteile und Risiken von multinationalen<br />
Programmen, wie beispielsweise zu beachtende<br />
aufsichts-, steuer- oder lizenzrechtliche Vorgaben, um<br />
Strafsteuern oder gar das Nichtankommen von Versicherungsleistungen<br />
beim Leistungsempfänger zu vermeiden.<br />
Einen ersten Einblick, mit welchen Tools, Datenbanken<br />
und Netzwerken ACE weltweit arbeitet, konnten die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer selbst anhand eines aktuellen<br />
Beispiels gewinnen. Es galt, in der Gruppenarbeit<br />
verschiedene Besonderheiten von Policen für ausschnittsweise<br />
neun Länder zu erarbeiten. Die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer prüften unter anderem die Admitted- vs.<br />
Non-admitted-Problematik, also ob eine lokale Zulassungspflicht<br />
des Versicherers besteht, um Policen ausfertigen<br />
zu können, die Sprachregelung in der Police, die<br />
Regelung zur Zahlung der Versicherungsleistung im Schadenfall<br />
sowie die Handhabung der Versicherungssteuer.<br />
Nach Präsentation der Ergebnisse stellte Sebastian Knauf,<br />
Underwriting Manager A&H, die unterstützenden Programme<br />
und Datenbanken vor, mit deren Hilfe ACE ergänzend<br />
zum weltweiten Niederlassungs- und Expertennetzwerk<br />
multinationale Programme aufsetzt: AID (ACE<br />
Insurance Directory), AIM (ACE Interactive Map) und<br />
MAX (Multinational Account Exchange). Ebenfalls detailliert<br />
erklärte Knauf den Implementierungsprozess und<br />
die Leistungsabwicklung im Schadenfall.<br />
Wolfgang Ruffert, Director Major Accounts, freut sich<br />
über das positive Feedback der Gäste und den interaktiven<br />
Austausch während der Workshops. „Offensichtlich<br />
sind multinationale Unfallversicherungen für viele Gäste<br />
ein relativ neues Thema. Natürlich prüfen wir gern gemeinsam<br />
mit unseren Kunden, wie deren multinationale<br />
Programme so rechtssicher, transparent, kosteneffizient<br />
und so einfach wie möglich konzipiert werden können“,<br />
erklärt Ruffert. „Für international agierende Unternehmen<br />
und Makler ist es äußert relevant, Versicherungsprogramme<br />
diesen Anforderungen entsprechend aufzusetzen.<br />
Dies zeigten auch unsere multinationalen Foren für Industriekunden“,<br />
so Ruffert. Suresh Krishnan, General Counsel<br />
der ACE Gruppe, erläuterte, welchen Herausforderungen<br />
sich die Marktteilnehmer auf den verschiedenen Märkten<br />
derzeit und auch in Zukunft stellen müssen (s. auch Seite<br />
14 ff). Welche Lösungsansätze sich anbieten, zeigten Julia<br />
Xin vom chinesischen ACE Kooperationspartner Huatai,<br />
und Howard Fry, ACE Advisor für Huatai, anhand der<br />
Leistungsfähigkeit und der Kapazitäten der ACE/Huatai<br />
(s. auch Seite 13 ff).<br />
Nicoletta Blaschke<br />
nicoletta.blaschke@acegroup.com<br />
Für firmenverbundene Vermittler,<br />
die den A&H Basisworkshop besucht haben,<br />
finden Advanced-Workshops statt, voraussichtlich<br />
im August 2011. Bei dieser weiterführenden Veranstaltung<br />
werden die Plattform ACE GPS SM<br />
(Global Program Solution) und ACE Worldview SM<br />
live vorgestellt. Auch Claims Handling im internationalen<br />
Umfeld sowie Compliance werden<br />
Themenschwerpunkte sein. Die Einladungen für<br />
die Advanced-Workshops werden in Kürze an die<br />
Teilnehmer des Basisworkshops versandt.<br />
FACE OF ACE – Ausgabe 2/2011 Seite 17
Produkte<br />
Unbesorgt abtauchen<br />
ACE und aqua med: Erfolgreiche Kooperation geht ins zehnte Jahr<br />
Schwerelos durch das unendliche Blau gleiten<br />
und in absoluter Stille die Schönheit der<br />
Unterwasserwelt genießen. Das macht für<br />
viele Tauchbegeisterte die Faszination dieses<br />
Sports aus. Doch Tauchen macht nur wirklich Spaß,<br />
wenn unter und über Wasser alles glattläuft. Die gute<br />
Nachricht: Die Zahl der Tauchunfälle ist leicht rückläufig.<br />
Information und Aufklärung sowie regelmäßige<br />
Trainings machen sich bemerkbar und sollen helfen, die<br />
Unfallquote weiter zu senken.<br />
Taucht er zu schnell auf, kann es durch den Gasdruck im<br />
Blut unter anderem zu Durchblutungsstörungen und zu<br />
Zerstörung von Gewebe kommen.<br />
Dr. Tim Müller, aqua med Arzt<br />
„In Versicherungsbedingungen gängiger privater Unfall-<br />
oder Krankenversicherungen gibt es eine Reihe<br />
möglicher Zahlungseinschränkungen und -ausschlüsse<br />
für die Druckkammerbehandlung bei einer Dekompressionsbehandlung“,<br />
mahnt Sebastian Knauf, Underwriting<br />
Manager Accident & Health bei ACE.<br />
Noteinsatz Tauchunfall<br />
- etwa 80<br />
Prozent der 1,5<br />
Mio. Sporttaucher<br />
sind nicht oder<br />
nur unzureichend<br />
versichert<br />
Im Vorfeld ihres Tauchurlaubs schließen viele gesetzlich<br />
versicherte Personen eine Auslandsreisekrankenversicherung<br />
ab. Was viele Taucher nicht wissen: Häufig<br />
deckt diese tauchspezifische Erkrankungen nicht<br />
oder nur unzureichend ab. Von etwa 1,5 Millionen<br />
Sporttauchern haben nur etwa 120.000 eine spezielle<br />
Tauchunfallversicherung. Das heißt, etwa 80 Prozent<br />
aller Taucher sind nicht ausreichend gegen Tauchunfälle<br />
versichert. Ein Tauchrisiko ist die Dekompressionskrankheit,<br />
im Allgemeinen „Taucherkrankheit“<br />
genannt. Durch den steigenden Luftdruck unter Wasser<br />
gerät der Stickstoff aus der Lunge ins Blut. Beim Auftauchen<br />
muss sich der Taucher genügend Zeit lassen,<br />
um den Stickstoff über die Lungen wieder abzuatmen.<br />
Dr. Tobias Dräger, Geschäftsführer des Tauchnotrufs<br />
aqua med, bestätigt: „Von Neukunden oder Tauchbasen<br />
erfahren wir oft, dass verunfallte Taucher mit Rechnungen<br />
über mehrere tausend Euro konfrontiert werden und<br />
ihnen erst dann klar wird, dass ihre private Unfall- oder<br />
Krankenversicherung eine Druckkammerbehandlung<br />
nicht oder nur teilweise übernimmt.“ Tauchern gibt er<br />
den Tipp, Versicherungen detaillierte Fragen zur Druckkammerbehandlung<br />
zu stellen. Ist die Übernahme einer<br />
Druckkammerbehandlung im Inland abgesichert? Gibt<br />
es Ausschlüsse für bestimmte Länder? Wie hoch ist<br />
die Deckungssumme? Werden auch Rechnungen akzeptiert,<br />
die von einer nichtmedizinischen Einrichtung<br />
kommen? Da die meisten Druckkammern in privater<br />
Hand sind, können Rechnungen durchaus auch schon<br />
mal von einem Hotel kommen. Viele Versicherungen<br />
verweigern dann die Zahlung, weil im Kleingedruckten<br />
steht, dass nur Rechnungen von medizinischen Einrichtungen<br />
übernommen werden. Und Druckkammerbehandlungen<br />
sind teuer. Ein Limit von 5.000 Euro, wie es<br />
zum Teil auch Unfallversicherungen bieten, reicht nach<br />
Erfahrung von Sebastian Knauf nicht aus.<br />
Seite 18 FACE OF ACE – Ausgabe 2/2011
Produkte<br />
Starke Partnerschaft mit ACE<br />
seit Gründung<br />
aqua med ist der tauchmedizinische Fachbereich<br />
der Medical Helpline Worldwide<br />
(MHW), einer ärztlichen Notrufeinrichtung<br />
für weltweite medizinische Notfälle.<br />
Die Hotline der MHW ist mit Ärzten besetzt,<br />
die alle wesentlichen Fachbereiche inklusive<br />
Tauchmedizin, Kinderheilkunde und Psychotraumatologie<br />
abdecken.<br />
Seit 2001, also seit die gesetzlichen Krankenkassen<br />
nach Tauchunfällen keine ambulante<br />
Druckkammertherapie mehr zahlen<br />
dürfen, bietet aqua med ihren Notrufservice<br />
für Sporttaucher an. Zusammen mit ACE hat<br />
aqua med mit der Tauchunfall- und Auslandsreisekrankenversicherung<br />
als Bestandteil<br />
der „dive card” ein Paket entwickelt,<br />
das maßgeschneiderten Versicherungsschutz<br />
für Tauchunfälle, Krankheit und andere<br />
Zwischenfälle unterwegs bietet. Die signalrote<br />
„dive card” ist eine wasserfeste Karte,<br />
die am Tauchequipment befestigt wird.<br />
Darauf enthalten sind Notruf-, Kundennummer<br />
und Kundenname.<br />
Das „dive card” Sicherheitspaket<br />
• Notfallmanagement der<br />
medizinischen Hotline<br />
• Digitale Hinterlegung medizinischer<br />
Daten<br />
(z.B. Blutgruppe, Allergien)<br />
• Tauchunfall- und Auslandsreisekrankenversicherung<br />
der ACE<br />
www.aqua-med.eu<br />
Damit es nach dem Taucherunfall kein böses Erwachen<br />
gibt, sollte ein sinnvoller Versicherungsschutz alles absichern,<br />
was Primärversicherer nicht oder nur teilweise<br />
decken: von der taucherärztlichen Hotline, über den<br />
Direktzugriff auf Druckkammereinrichtungen vor Ort<br />
bis hin zur Nachbehandlung im Heimatland. „Dabei<br />
ist nicht nur die finanzielle Absicherung wichtig. Bei<br />
Tauchunfällen zählt vor Ort jede Minute“, erklärt Marco<br />
Röschmann, Geschäftsführer und leitender Arzt bei<br />
aqua med. „Rettungsdienste und Krankenhäuser sind<br />
mit der schnellen fachkundigen Hilfe vor Ort häufig<br />
überfordert. Daher ist eine weltweite, jederzeit erreichbare<br />
Notrufstelle mit Spezialisten für Tauchunfallbehandlungen<br />
unerlässlich. Auch die Auswahl der richtigen<br />
Druckkammer gehört nach einer ausreichenden<br />
Erstversorgung zu den wichtigsten Aufgaben einer guten<br />
Tauchunfallversicherung“, bekräftigt Röschmann.<br />
Bei Gründung noch ein Ein-Mann-Unternehmen des<br />
Bremer Tauchmediziners Marco Röschmann, ist das<br />
aqua med Team heute auf über 30 Ärzte, Spezialisten<br />
und Kundenbetreuer angewachsen, um die mittlerweile<br />
60.000 Kunden optimal zu betreuen. ACE als Versicherungspartner<br />
war von Anfang an dabei. „Wir freuen uns<br />
sehr über diese langjährige erfolgreiche Partnerschaft<br />
mit aqua med“, so Sebastian Knauf, A&H Underwriting<br />
Manager der ACE.<br />
„Für uns war ACE all die Jahre ein<br />
zuverlässiger Partner, der zudem ungewöhnlich<br />
offen für neue Ideen war.<br />
So haben wir uns perfekt ergänzt. Das<br />
Resultat ist ein einzigartiges Produkt,<br />
das inzwischen die Grenzen des deutschen<br />
Sprachraums überwunden hat und<br />
in Europa angekommen ist. Wir freuen<br />
uns auf weitere Jahrzehnte des Wachstums<br />
in enger Zusammenarbeit mit ACE“, sagt<br />
Marco Röschmann.<br />
Sebastian Kreutzer<br />
sebastian.kreutzer@acegroup.com<br />
FACE OF ACE – Ausgabe 2/2011 Seite 19
the other <strong>FACEOFACE</strong><br />
Der Bedarf an Networking besteht<br />
2. ACE Risikoforum in Wiesbaden<br />
Kein Frauenclub, sondern eine wertvolle<br />
Ergänzung zu heterogenen Arbeitskreisen<br />
– mit diesen Wor ten charakterisiert<br />
Brigitte Vorrath, Sales Manager Major<br />
Accounts bei ACE Frankfurt, das 2. ACE Risikoforum<br />
für Risk Managerinnen und Maklerinnen, welches am<br />
7. April in Wiesbaden stattfand.<br />
Risk Management, Schadenbearbeitung und D&O-Versicherung<br />
waren die Diskussionsschwerpunkte der insgesamt<br />
21 Frauen während des halbtägigen Meetings.<br />
„Wir begrenzen die Teilnehmerinnenzahl bewusst auf<br />
maximal 18. Wir möchten sichergehen, dass wir ausreichend<br />
Zeit für Diskussionen und Gespräche haben, und<br />
vor allem soll jede Teilnehmerin auch zu Wort kommen<br />
können. Mit größeren Gruppen ist dies kaum zu realisieren“,<br />
erklärt Kerstin Hartung Alexandre, Leiterin Marketing<br />
& Kommunikation bei ACE in Frankfurt.<br />
Die Themen reichten von Risk Management in der Luftfahrt,<br />
referiert von Andrea Koch, Leiterin Key Accounts<br />
bei Albatros Versicherungsdienste GmbH (Deutsche<br />
Lufthansa AG) bis zu den neuesten Marktgegebenheiten<br />
in der D&O-Versicherung. Über diese berichtete Brigitte<br />
I. Buchert-Knowles, Fachkoordinatorin Financial Lines,<br />
Aon Versicherungsmakler Deutschland GmbH.<br />
Einen lebhaften Austausch der Teilnehmerinnen zu Erfahrungen<br />
und Erwartungshaltung im Zusammenhang<br />
mit dem Thema Schäden und deren Bearbeitung starteten<br />
mit ihren Vorträgen Lara Marieau-Denereaz, ACE<br />
Claims Relationship Manager, Stephanie Ehmer, ACE<br />
Operational Claims Manager, und Jasmin Sayeed, Key<br />
Accounts, Airport Assekuranz Vermittlungs-GmbH.<br />
Sayeed zeigte sich begeistert von der „offenen und vertrauensvollen<br />
Atmosphäre“. „Besonders positiv ist mir<br />
aufgefallen, dass es keine ermüdenden Selbstbeweihräucherungen<br />
gab, sondern der Nachmittag durch klare<br />
Fragen, lebhafte Diskussionen und interessante Einblicke<br />
in die Arbeitsgebiete der Teilnehmerinnen geprägt<br />
war“, unterstreicht Jasmin Sayeed.<br />
„Wir sind bereits in der Planung für das dritte Risikoforum<br />
in 2012 und arbeiten auch an der Umsetzung der<br />
zahlreichen Vorschläge, die wir von den Damen erhalten<br />
haben. So gibt es beispielsweise die Idee, Arbeitsgruppen<br />
zu bestimmten Themen ins Leben zu rufen, die sich<br />
während des gesamten Jahres austauschen können“, erläutert<br />
Kerstin Hartung Alexandre.<br />
„Der Bedarf an dieser Art von überregionalem Networking<br />
besteht, nämlich, dass Risk Managerinnen und<br />
Maklerinnen und Versicherer sich zu Fachthemen offen<br />
austauschen und diskutieren können. Dies hat uns das<br />
zweite ACE Risikoforum eindeutig gezeigt“, resümiert<br />
Brigitte Vorrath.<br />
Kerstin Hartung Alexandre<br />
kerstin.hartung@acegroup.com<br />
Lara Marieau-Denereaz (ACE, Paris) auf dem<br />
2. ACE Risikoforum für Risk Managerinnen und Maklerinnen<br />
Seite 20 FACE OF ACE – Ausgabe 2/2011
Kontakte<br />
Kontakte<br />
ZUM HERAUSTRENNEN<br />
Maklervertrieb<br />
Gep Jansen<br />
Director Broker Relations<br />
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gep.jansen@acegroup.com<br />
Regionalbüro Frankfurt<br />
Lurgiallee 10<br />
60439 Frankfurt<br />
Telefax +49 69 95094-6601<br />
Volker Steuernagel<br />
Sach, Prokurist<br />
Telefon +49 69 95094-6681<br />
Mobil +49 151 122 25294<br />
volker.steuernagel@acegroup.com<br />
Irene Hörger<br />
Haftpflicht, Prokuristin<br />
Telefon +49 69 95094-6641<br />
Mobil +49 172 651 1572<br />
irene.hoerger@acegroup.com<br />
Marlina Ginting<br />
Administration<br />
Telefon +49 69 95094-6600<br />
marlina.ginting@acegroup.com<br />
Regionalbüro Hamburg<br />
Gänsemarkt 44<br />
20354 Hamburg<br />
Telefax +49 40 300390-11<br />
Alexander Rumlich<br />
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Telefon +49 40 300390-19<br />
Mobil +49 160 909 00209<br />
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Jean Jacques Rossau<br />
Haftpflicht<br />
Telefon +49 40 300390-21<br />
Mobil +49 173 693 1611<br />
jean-jacques.rossau@acegroup.com<br />
Angela Pernitt<br />
Administration<br />
Telefon +49 40 300390-10<br />
angela.pernitt@acegroup.com<br />
Regionalbüro Köln<br />
Hohenstaufenring 43–45<br />
50674 Köln<br />
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Michael Puhe<br />
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Telefon +49 221 9987-5406<br />
Mobil +49 151 140 17341<br />
michael.puhe@acegroup.com<br />
Christian Haase<br />
Sach<br />
Telefon +49 221 9987-5407<br />
Mobil +49 151 167 49025<br />
christian.haase@acegroup.com<br />
Anja Trimborn<br />
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Telefon +49 221 9987-5402<br />
anja.trimborn@acegroup.com<br />
Regionalbüro Stuttgart<br />
Am Wolfsberg 22B<br />
70597 Stuttgart<br />
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Gerhard Schindler<br />
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Mobil +49 170 582 5447<br />
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Regionalbüro München<br />
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80333 München<br />
Telefon +49 89 28890-225<br />
Telefax +49 69 746193<br />
Claims<br />
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Major<br />
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Wolfgang Ruffert<br />
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wolfgang.ruffert@acegroup.com<br />
Kurt Kratschmann<br />
Manager Major Accounts<br />
West<br />
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kurt.kratschmann@acegroup.com<br />
Brigitte Vorrath<br />
Manager Major Accounts<br />
Süd<br />
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Risk<br />
Management<br />
Services<br />
Ingenieurservice und<br />
Technische Beratung<br />
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Michael Becker<br />
michael.becker@acegroup.com<br />
Lars Freymann<br />
lars.freymann@acegroup.com<br />
Marcus Jury<br />
marcus.jury@acegroup.com<br />
Stefan Riehl<br />
stefan.riehl@acegroup.com<br />
Rüdiger Schwettscher<br />
ruediger.schwettscher@acegroup.com<br />
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FACE OF ACE – Ausgabe 2/2011 Seite 21
Kontakte<br />
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Torsten Bauer<br />
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torsten.bauer@acegroup.com<br />
Corporate – Firmenkundengeschäft<br />
Holger Micheew<br />
Corporate Manager Germany<br />
Prokurist<br />
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Telefax +49 69 75613-4305<br />
holger.micheew@acegroup.com<br />
Frank Halbschmidt<br />
Senior Account Manager, A&H Corporate Sales<br />
Prokurist<br />
Telefon +49 69 75613-310<br />
Telefax +49 69 75613-4310<br />
frank.halbschmidt@acegroup.com<br />
Stefanie Gaebe<br />
Senior Account Manager, A&H Corporate Sales<br />
Telefon +49 69 75613-157<br />
Telefax +49 69 75613-4157<br />
stefanie.gaebe@acegroup.com<br />
Markus Klode<br />
Account Manager, A&H Corporate Sales<br />
Telefon +49 69 75613-162<br />
Telefax +49 69 75613-4162<br />
markus.klode@acegroup.com<br />
Affinity – Zielgruppengeschäft<br />
Sebastian Kreutzer<br />
Manager Affinity<br />
Prokurist<br />
Telefon +49 69 75613-200<br />
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sebastian.kreutzer@acegroup.com<br />
Joaquín Badillo Barea<br />
Key Account Manager Affinity<br />
Telefon +49 69 75613-303<br />
Telefax +49 69 75613-4303<br />
joaquin.badillo@acegroup.com<br />
Antonia Ottahal<br />
Junior Account Manager Affinity<br />
Telefon +49 69 75613-178<br />
Telefax +49 69 75613-4178<br />
antonia.ottahal@acegroup.com<br />
Direct Marketing – Partner- und<br />
Kooperationsgeschäft<br />
Eliane Gehrke<br />
Senior Account Manager DM<br />
Telefon +49 69 75613-254<br />
Telefax +49 69 75613-4254<br />
eliane.gehrke@acegroup.com<br />
Specialty Personal Lines<br />
Alexander H. Lapp<br />
Manager, Telecommunications Sector<br />
Telefon +49 69 75613-280<br />
Telefax +49 69 75613-4280<br />
alexander.lapp@acegroup.com<br />
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Seite 22 FACE OF ACE – Ausgabe 2/2011<br />
ZUM HERAUSTRENNEN
Impressum<br />
Die nächste FACE OF ACE<br />
erscheint im Herbst 2011.<br />
Anregungen, Kommentare, Kritik, neue Adresse?<br />
Wir freuen uns auf Ihre Nachricht! Möchten Sie die<br />
FACE OF ACE zukünftig in elektronischer<br />
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Schreiben Sie an:<br />
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info.de@acegroup.com<br />
Kerstin Hartung Alexandre<br />
kerstin.hartung@acegroup.com<br />
Nicoletta Blaschke<br />
nicoletta.blaschke@acegroup.com<br />
Sabrina Mulch<br />
sabrina.mulch@acegroup.com<br />
Martina Derra<br />
martina.derra@acegroup.com<br />
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Hauptstraße 11<br />
21514 Güster<br />
info@<strong>adfinity</strong>.de<br />
ACE<br />
aqua med<br />
Archiv<br />
Auflage:<br />
5.000 Exemplare<br />
©2011 ACE European Group Limited • Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers.<br />
FACE OF ACE – Ausgabe 2/2011<br />
Seite 23
Vielen Dank<br />
©2010 © 2011 The ACE Group of of insurance and and reinsurance companies. companies.<br />
Anlässlich unseres 25. Jubiläums<br />
möchten wir, die Mitarbeiter von ACE,<br />
unseren Freunden, Vertriebspartnern<br />
und Kunden in 170 Ländern der Welt<br />
herzlich danken.<br />
Mit ihrer Unterstützung sind wir<br />
zu einem der weltweit führenden<br />
Industrieversicherungsunternehmen<br />
geworden.<br />
years of<br />
25<br />
SM<br />
insuring progress<br />
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Industrieversicherung Personenversicherung<br />
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