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Kleine (Buch-) - Die Berliner Literaturkritik

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y <strong>Die</strong><strong>Berliner</strong><br />

<strong>Literaturkritik</strong><br />

Jahrgang VI, Nr. 1 | www.berlinerliteraturkritik.de | Frühjahr 2009<br />

Er hätte den<br />

Nobelpreis verdient<br />

Glänzend, wie man es von<br />

Philip Roth kennt, übt er erneut<br />

Kritik an den Fehlern der US-<br />

Gesellschaft. Den Nobelpreis<br />

hätte er längst verdient.<br />

Eine Tochter<br />

rechnet ab<br />

Sibylle Lewitscharoffs Roman<br />

„Apostoloff“ ist eine bitterböse<br />

Abrechnung mit ihrer schwäbischbulgarischen<br />

Kindheit in den<br />

1950er Jahren.<br />

Messe-Ausblick: Leipzig<br />

begrüßt den Bücher-Frühling<br />

Daniel Kehlmanns<br />

literarischer<br />

Hochseiltanz<br />

Das Potsdam<br />

von Andreas Maier<br />

Andreas Maiers neuer<br />

Roman „Sanssouci“ ist ein<br />

erstaunliches <strong>Buch</strong>, in dem er<br />

seine Sprachskepsis in die Form<br />

eines Kriminalromans presst.


<strong>Kleine</strong><br />

(<strong>Buch</strong>-)Geschenke<br />

mit Büchern und Kalenderaufstellern<br />

von Renate und Georg Lehmacher<br />

erhalten die<br />

Freundschaft<br />

365 Lichtmomente<br />

Kalenderaufsteller mit Spiralbindung,<br />

15,0 x 10,5 cm, 384 Seiten, E 11,95<br />

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Das kleine <strong>Buch</strong><br />

der guten Wünsche<br />

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48 Seiten, E 8,95<br />

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Neuauflage ab 5. Mai 2009<br />

Das kleine <strong>Buch</strong><br />

der lieben Wünsche<br />

16,6 x 15,8 cm,<br />

48 Seiten, E 8,95<br />

978-3-629-10355-0<br />

Pattloch Verlag<br />

Neuauflage ab 5. Mai 2009<br />

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Das kleine <strong>Buch</strong><br />

vom Glücklichsein<br />

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48 Seiten, E 8,95<br />

978-3-629-10356-7<br />

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Neuauflage ab 5. Mai 2009<br />

Ich lieb dich<br />

auch an Regentagen<br />

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48 Seiten, E 8,95<br />

978-3-86873-039-5<br />

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365 Engelsgedanken<br />

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15,0 x 10,5 cm, 384 Seiten, E 11,95<br />

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Pattloch Verlag<br />

„Ich wünsche dir, dass du die Sehnsucht,<br />

die von Kindheit an in deiner Seele ist,<br />

mit großer Sorge hütest.<br />

Sehnsucht ist die Suche nach einem Paradies,<br />

nach Schönheit, nach Liebe, nach Heimat,<br />

nach Frieden, nach dem, was bleibt.<br />

Das kleine <strong>Buch</strong> der<br />

heiteren Gelassenheit<br />

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48 Seiten, E 8,95<br />

978-3-629-10357-4<br />

Pattloch Verlag<br />

Neuauflage ab 5. Mai 2009<br />

Wollte nur mal<br />

Danke sagen<br />

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48 Seiten, E 8,95<br />

978-3-86873-040-1<br />

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Ich möchte in deine Augen sehen<br />

und niemals entdecken,<br />

dass du die Träume deiner Kindheit<br />

dem Alltag geopfert hast.“<br />

Werd schnell wieder<br />

gesund!<br />

15,3 x 15,3 cm,<br />

48 Seiten, E 8,95<br />

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Aus „365 Lichtmomente“<br />

Aus: „Das kleine <strong>Buch</strong> der guten Wünsche“<br />

Bleib, wie du bist –<br />

alles Gute zum<br />

Geburtstag<br />

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48 Seiten, E 8,95<br />

978-3-86873-042-5<br />

Knesebeck Verlag


Inhalt<br />

4 Thomas Hummitzsch Empörung. Von Philip Roth. Übersetzt aus dem<br />

Amerikanischen von Werner Schmitz. Carl<br />

Hanser Verlag, München 2009. 208 Seiten.<br />

6 Monika Thees Aposto loff. Roman. Von Sibylle Lewitscharoff.<br />

Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2009. 248<br />

Seiten.<br />

7 Roland H. Wiegenstein Meine Preise. Von Thomas Bernhard. Suhrkamp<br />

Verlag, Frankfurt am Main 2009. 141 Sei en.<br />

8 Patrick Baumgärtel Sanssouci. Von Andreas Maierl. Suhrkamp Ver -<br />

lag, Frankfurt am Main 2009. 303 Seiten.<br />

9 Angelo Algieri Heartland. Von Joey Goebel. Aus dem<br />

Amerikanischen von Hans M. Herzog. Diogenes<br />

Verlag, Zürich 2009. 816 Seiten.<br />

11 Roland H. Wiegenstein Ruhm. Ein Ro man in neun Geschichten. Von<br />

Daniel Kehlmann. Rowohlt Verlag, Ham burg<br />

2009. 203 Seiten.<br />

12 Daniel Möglich Autorenporträt: Joseph Roth.<br />

13 Klaus Hammer Ernst Ludwig Kirchner in Berlin. Katalog zur<br />

Ausstellung im Brücke Museum. Von Magdalena<br />

Moeller (Hg.). Hirmer Verlag, München 2008.<br />

396 Seiten.<br />

13 Lutz Steinbrück Mitschnitt. Gedichte. Von Friedrich Ani. Paul<br />

Zsolnay Verlag, Wien 2009. 128 Seiten.<br />

13 Martin Spieß Der Kaiser von China. Roman. Von Tilman<br />

Rammstedt. DuMont Literatur- und Kunstverlag,<br />

Köln 2008. 192 Seiten.<br />

14 Mirco Drewes Volles Programm gegen die Krise: Leipzig begrüßt<br />

den Bücher-Frühling. Ein Ausblick auf die<br />

Leipziger <strong>Buch</strong>messe.<br />

14 Mirco Drewes „<strong>Die</strong> Entwicklung im ostdeutschen Verlagswesen<br />

ist bedauerlich“. Ein Gespräch mit <strong>Buch</strong>messe-<br />

Chef Oliver Zille.<br />

2 & 13–15 Literaturkalender für Deutschland<br />

IMPRESSUM:<br />

<strong>Die</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>Literaturkritik</strong> (ISSN 1613-6292), Jahrgang VI, Nr. 1 (Frühjahr 2009).<br />

<strong>Die</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>Literaturkritik</strong> erscheint vierteljährlich: Frühjahr (Ausgabe für Mrz/Apr/Mai): erscheint am 25.<br />

Februar; Sommer (Ausgabe für Jun/Jul/Aug/Sept): erscheint am 27. Mai; Herbst (Ausgabe für Okt/Nov): erscheint<br />

am 23. September; Winter (Ausgabe für Dez/Jan/Feb): erscheint am 25. November. <strong>Die</strong> Hefte werden<br />

gratis an <strong>Buch</strong>handlungen, Bibliotheken und andere Kulturinstitutionen zur Auslage verteilt. Teilen Sie uns<br />

bitte per E-Post mit, wenn Sie in den Verteilerkreis aufgenommen werden möchten und mindestens 200<br />

Exemplare verteilen sowie einen Vertriebskostenbeitrag in Höhe von 25 € übernehmen können.<br />

Redaktion: Martin Schrader (Ltg., v.i.S.d.P.), Angelo Algieri (Termine), Daniel Möglich. Redaktionelle<br />

Mitarbeit: Carolin Beutel, Holger Böthling, Nicole Dombrowski, Claire Zaidler, Lutz Steinbrück, Monika<br />

Thees. Redaktionsassistenz: Judith Kuhne, Philip Kahn, Nico Schütze.<br />

Zeichnungen: Bernd Zeller.<br />

Herstellung & Gestaltung: Martin Schrader.<br />

Anzeigen-Telefon: ++49 (0)30 804 96 201.<br />

Leserbriefe per E-Post: blk[at]berlinerliteraturkritik.de. <strong>Die</strong> Redaktion behält sich vor, Leserbriefe unter<br />

Umständen gekürzt zu veröffentlichen. Wir veröffentlichen Leserpost auf unseren Internetseiten, nicht im<br />

Heft. Bitte teilen Sie uns mit, falls Sie mit einer gekürzten Veröffent li chung Ihres Leserbriefes nicht einverstanden<br />

sind. An allen Inhalten in der <strong>Berliner</strong> <strong>Literaturkritik</strong> hält die Redaktion die Verwertungs rechte. <strong>Die</strong><br />

Nutzung der Inhalte darf nur zum privaten Gebrauch erfolgen. Nachdruck und andere Nutzung von Texten,<br />

Zeichnungen und Fotos (auch von Details und Auszügen) nur mit schriftlicher Genehmigung der<br />

Redaktionsleitung. <strong>Die</strong> Redaktion übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der Angaben in Texten<br />

namentlich gekennzeichneter Autor innen und Autoren. <strong>Die</strong>se vertreten ihre eigenen Meinungen, nicht die der<br />

Redaktion der <strong>Berliner</strong> <strong>Literaturkritik</strong>. <strong>Die</strong> Redaktion übernimmt auch keine Haftung für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte, Fotos, Zeichnungen und anderes. Redaktionsanschrift: Am Sandwerder 1, 14109 Berlin;<br />

Tel.: ++49 (0)30 804 96 201. Fax: ++49 (0)30 804 96 206. E-Postfach: blk[at]berlinerliteraturkritik.de.<br />

Internet: www.berlinerliteraturkritik.de.<br />

Bildnachweis:<br />

Foto Titelseite (Daniel Kehlmann): © Billy & Hells.<br />

Foto S. 12 (Joseph Roth): © Mit frdl. Genehmigung von Kiepenheuer & Witsch.<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser!<br />

<strong>Die</strong> Tage werden wieder länger, das Ther -<br />

mometer steigt (hoffentlich bald) und mit<br />

ihm die Laune – das sind untrügliche Zei -<br />

chen dafür, dass der Früh ling in großen<br />

Schritten naht. Höhe punkt der <strong>Buch</strong>branche<br />

zu Beginn der viel leicht schöns ten Zeit des<br />

Jahres ist traditionell die Leipziger <strong>Buch</strong> -<br />

mes se. Sie ist auch Thema in dieser Aus -<br />

gabe der „<strong>Berliner</strong> Li te ratur kritik“. Wir<br />

wer fen einen Blick voraus auf die Pro -<br />

gramm schwerpunkte der Mes se im Jahr 20<br />

nach der Wieder ver eini gung. <strong>Die</strong> Früh -<br />

lingsfreude wird dieses Jahr etwas getrübt<br />

durch die Bilanz des <strong>Berliner</strong> Wissen schaft -<br />

lers und Verlegers Chris toph Links: Er<br />

weist darauf hin, dass die Wieder ver eini -<br />

gung der Verlagsbranche im Osten<br />

Deutsch lands schlecht bekommen sei (der<br />

angekündigte Umzug des Suhrkamp Ver -<br />

lags von Frankfurt nach Berlin vermag an<br />

die ser Bilanz wohl wenig zu ändern). Da -<br />

rüber, aber vor allem über das große und<br />

vielfältige Angebot in Leipzig sprechen wir<br />

mit Messe-Chef Oliver Zille.<br />

Im Zentrum der BLK-Kritik steht in dieser<br />

Ausgabe das wohl von vielen Leser In -<br />

nen mit Spannung erwartete neue <strong>Buch</strong> Da -<br />

niel Kehlmanns: „Ruhm“. Wenn Kehlmann<br />

nicht grade versucht, Liebesszenen zu beschreiben,<br />

gelingt ihm die kraftvolle Prosa,<br />

die man von ihm kennt, meint unser Kritiker<br />

Ro land H. Wiegenstein.<br />

Außerdem in diesem Heft: Rezensionen<br />

zu Büchern von Philip Roth („Empörung“),<br />

Sibylle Lewitscharoff („Apostoloff“) , Tho -<br />

mas Bernhard („Meine Preise“), Andreas<br />

Mai er („Sanssouci“) und Joey Goebel<br />

(„Heart land“). In der Rubrik KURZ & BÜN -<br />

DIG stellen wir einen Katalog zu einer Ernst-<br />

Ludwig-Kirchner-Ausstellung im Ber liner<br />

Brücke Museum vor, den neuen Roman von<br />

Tilman Rammstedt und Ge dich te von<br />

Friedrich Ani, den man sonst eigentlich eher<br />

als Krimi-Autor kennt.<br />

Tagesaktuell und unabhängig bieten wir<br />

auch im Internet Informationen rund ums<br />

<strong>Buch</strong>: Besuchen Sie uns unter www.ber -<br />

linerliteraturkritik.de! Dort finden Sie<br />

<strong>Buch</strong> besprechungen (mehr als 2500), Nach -<br />

richten über Verlage, Autoren und Bücher,<br />

viele aktuelle Leseproben sowie Veran -<br />

staltungskalender für Deutschland, Ös ter -<br />

reich, die Schweiz<br />

und Berlin.<br />

Wir wünschen un -<br />

seren Leserinnen und<br />

Lesern viel Freu de<br />

bei der Lek türe!<br />

Es grüßt Sie<br />

herzlich,<br />

Martin Schrader<br />

Frühjahr 2009 3


PHILIP ROTH: Empörung. Übersetzt aus<br />

dem Amerikanischen von Werner Schmitz.<br />

Carl Hanser Verlag, München 2009, 208<br />

Seiten. 17,90 €.<br />

Von THOMAS HUMMITZSCH<br />

Wird er ihn in diesem Jahr bekommen, den<br />

Literaturnobelpreis? Behauptete man, dass er<br />

seit Jahren zu den Topfavoriten gehört, wäre<br />

das untertrieben, denn Phi lip Roth<br />

wird von seiner Zunft seit Jahren verdientermaßen<br />

als der heißeste An -<br />

wärter auf den bedeutendsten Li te ra -<br />

turpreis gehandelt. Seinen 75 Jahren<br />

zum Trotz schreibt Roth immer weiter<br />

und scheint nicht schweigen zu<br />

wollen – zum Glück. „Das Problem<br />

beim Schreiben ist nicht, dass einer<br />

mit dem Alter sein Talent verliert<br />

oder seinen Intellekt oder seinen<br />

Witz“, gestand Roth einst dem „Spie -<br />

gel“-Literaturre dak teur Volker Hage.<br />

Aber das Schreiben werde mühsam,<br />

wenn man am Ende des Romans<br />

nach lesen müs se, was am Anfang<br />

passiert, schob Roth mit einem Au -<br />

genzwinkern nach.<br />

Nun, soweit scheint es noch nicht<br />

gekommen zu sein. Roth provoziert<br />

weiter und erspart der amerikanischen<br />

Gesellschaft nicht den Spiegel,<br />

den er ihr mit jedem seiner Romane<br />

vorhält.<br />

„Ich schreibe, was ich schreibe,<br />

wie ich es schreiben will … und<br />

ich werde auf meine alten Tage<br />

nicht anfangen, mir darüber<br />

Gedanken zu machen, was Leute<br />

missdeuten oder falsch verstehen!“<br />

Trotz unzähliger Preise steigert Philip<br />

Roth sich weiterhin von <strong>Buch</strong> zu <strong>Buch</strong>, übertrifft<br />

immer aufs Neue die Erwartungen seiner<br />

Kritiker. Seine Romane werden immer<br />

konzentrierter, verdichteter und intensiver.<br />

Man ist geneigt, seine Literatur als vollkommen<br />

zu bezeichnen. Allein der Nobelpreis<br />

fehlt noch zur vollkommenen Würdigung seines<br />

Schaffens. In den vergangenen Jahren<br />

konnte man den Eindruck gewinnen, er wolle<br />

der Akademie mit seinen Romanen um<br />

Krankheit, Alter und Sterben geradezu drohend<br />

zurufen, dass man ihn bald berücksichtigen<br />

müsse, wenn er zur Preisverleihung<br />

noch persönlich erscheinen solle. So trug er<br />

in seinem vorigen Roman „Exit Ghost“ sein<br />

persönliches Lebenswerk zu Grabe und entließ<br />

sein literarisches Alter Ego Nathan<br />

Zuckermann nach neun Romanen elendig<br />

sterbend aus der Pflicht. <strong>Die</strong> Verbitterung<br />

über die eigene Begrenztheit trieb Zucker -<br />

mann schlussendlich in den Sarg. Der Tod<br />

war auch Ausgangspunkt des Vorgänger -<br />

romans „Jedermann“, in dem Roth die Le -<br />

4<br />

<strong>Die</strong> Narrheiten unserer Zeit<br />

Philip Roth<br />

bens geschichte seiner bereits dahingeschiedenen,<br />

anonymen Hauptperson als eine An -<br />

einanderkettung von Krankheiten und Ma -<br />

laisen beschreibt; eine retrospektive Ode an<br />

das Leben.<br />

In seinem neuen Roman „Empörung“<br />

spielt der Tod ebenfalls eine zentrale Rolle,<br />

auch wenn dies der Auftakt nicht erwarten<br />

lässt. Vor dem historischen Hintergrund des<br />

Koreakriegs von 1950 bis 1953 blickt darin<br />

der 19-jährige Marcus (Markie) Messner auf<br />

die letzten Wochen und Monate seines<br />

Lebens zurück. Der Leser bekommt zunächst<br />

die scheinbar harmlose Welt des Marcus<br />

Messner präsentiert, der ein kleines College<br />

in seiner Heimatstadt Newark/New Jersey besucht<br />

und in seinen freien Stunden in der väterlichen<br />

Metzgerei aushilft. <strong>Die</strong> blutige<br />

Atmosphäre der Metzgerei des Vaters ist das<br />

Leitmotiv des Romans. Bis zu den Knöcheln<br />

stand Markie im Blut, wenn der stolze Vater<br />

ihm mit der größten Ruhe und Geduld das<br />

Schlachten, Ausnehmen und Zerteilen beibrachte.<br />

Nur eines lernt er dabei nicht: das<br />

Blut zu mögen. „Ich war mit Blut aufgewachsen“,<br />

erzählt der junge Mann rückblikkend,<br />

doch „ich hatte mich nie daran gewöhnt<br />

und es niemals gemocht.“<br />

Schon auf den ersten Seiten wird klar, dass<br />

Marcus Messner ein überaus intelligenter und<br />

begabter Junge ist, dem alle Türen zur Welt<br />

offen stehen. Vom kalkulierenden Präsi den -<br />

ten bis zum künstlerischen Bohemien, alles<br />

scheint möglich. Doch seit er auf das College<br />

geht, treibt den Vater ein unerklärlicher<br />

Argwohn um, eine panische Manie um die<br />

Unversehrtheit des einzigen Sohnes. <strong>Die</strong><br />

ständige Angst, der Sohn könnte aufgrund<br />

irgendeines fehlerhaften Ver haltens auffallen,<br />

einberufen werden und als Ba jonettfutter<br />

für die Kom munisten in Korea enden, macht<br />

den Vater krank, raubt ihm den Schlaf. Und<br />

Marcus schließlich die Nerven, denn unter<br />

der permanenten Überwachung sei nes Vaters<br />

kann und will er nicht studieren. Er be -<br />

schließt, auf das eine Ta gesreise ent -<br />

fernt gelegene Wines burg-Col lege zu<br />

wechseln. Eine kon ser vative Kader -<br />

schmiede. Dort verlebt der junge<br />

Mann turbulente erste Wochen, in<br />

denen er auf Igno ranz und Missgunst<br />

stößt. Einzig die beginnende Roman -<br />

ze mit der jungen Studentin Olivia<br />

Hutton hellt seine Tage auf. Doch wo<br />

Licht ist, muss auch Schatten sein<br />

und mit dem Auf tauchen der jungen<br />

Stu dentin legt das größtmögliche<br />

Dun kel sich über den Roman. In dem<br />

Moment der Schil derung der ersten<br />

sexuellen Kontakt auf nahme, als sich<br />

Markie „veranlasst sah, ihre Hand zu<br />

nehmen und behutsam auf den<br />

Schritt meiner Hose zu legen“,<br />

schoc kiert Roth mit der tragischen<br />

Wendung des Ro mans.<br />

„Körperlos in dieser Grotte der<br />

Er innerung, erzähle ich mir<br />

rund um die Uhr in einer uhrenlosen<br />

Welt immer wieder meine<br />

eigene Ge schichte und habe<br />

dabei das Ge fühl, dies schon seit<br />

Millionen Jah ren zu tun. Soll<br />

das wirklich immer so weitergehen<br />

– in Ewigkeit meine mickrigen<br />

neunzehn Jahre, während alles andere<br />

abwesend ist, meine mickrigen<br />

neunzehn Jahre unentrinnbar<br />

hier, permanent ge gen wärtig, während<br />

alles, was diese neunzehn<br />

Jahre real gemacht hat, während alles,<br />

was einen mitten dort hineingestellt<br />

hat, ein unerreichbar fernes<br />

Trugbild bleibt?“<br />

Mit nur wenigen Zeilen gelingt es Roth,<br />

die Illusion des Lesers aufzulösen und ihm<br />

die tiefgründige Tragödie seines Romans zu<br />

offenbaren. Mit Marcus Messner blickt kein<br />

Präsident oder Künstler auf seine Studienzeit<br />

zurück, sondern ein toter US-Soldat, der einsam<br />

in der unendlichen Schleife seiner Er -<br />

innerungen feststeckt.<br />

Spätestens hier wird wieder einmal deutlich,<br />

dass Philip Roth nicht nur einfach ein<br />

Schriftsteller ist. Er ist zugleich Musiker,<br />

Maler, Architekt und Analytiker in einer Per -<br />

son. Seine Romane sind voller Melodien und<br />

Farben, Struktur und Tiefgang. In ihnen spiegelt<br />

sich sein geniales Sprachgefühl, mit dem<br />

er selbst den Erzählungen der Toten noch ein-<br />

<strong>Die</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>Literaturkritik</strong>


mal Leben einhaucht. Roth erzählt nicht einfach<br />

aus einem Leben, er erzählt vom Leben<br />

als solchem, welches Gewöhn lichkeit und<br />

Absurdität hin- und hertreibt. Keinem gelingt<br />

es derart selbstverständlich, ja geradezu beiläufig,<br />

seinen Lesern den Spiegel vorzuhalten,<br />

ohne ihn damit zu brüskieren oder zu<br />

verletzen.<br />

Mit „Empörung“ setzt Roth dem Ab ge sang<br />

auf Alter und Vergänglichkeit kein En de,<br />

sondern vielmehr die Krone auf. Er geht noch<br />

einen Schritt weiter als in den beiden thematischen<br />

Vorläufern der vergangenen Jahre<br />

und lässt nun seinen Protagonisten aus einem<br />

Nichts heraus in ein Nichts hinein sprechen.<br />

Das „Reich ewiger Erinnerung“, aus dem<br />

Marcus Messner zu uns Lesern spricht, ist in<br />

diesem Fall das Korea der fünfziger Jahre,<br />

könnte aber ebenso gut Irak oder Afghanistan<br />

sein. Messners Worte erreichen uns und doch<br />

wieder nicht. Wir wissen von all dem und<br />

wollen es doch nicht wahrhaben. War<br />

„Jedermann“ in all seiner Ausrichtung auf<br />

den Tod dennoch eine Ode an die Freude des<br />

Lebens, ist „Empörung“ eine wirkliche<br />

Epode auf ein unerfüllt gebliebenes Leben.<br />

In seinen letzten Monaten in Winesbury<br />

eckt Messner an, wo es nur möglich und unmöglich<br />

scheint. Kein Konflikt geht an ihm<br />

vorbei, keine Auseinandersetzung, die er abschließend<br />

klären könnte. Dem väterlichen<br />

Terror entflohen, sieht er sich nun dem Terror<br />

der liberalen Freiheit ausgesetzt, die alles toleriert<br />

und nichts erlaubt. Eine Freiheit, wie<br />

sie Thomas Jefferson kaum im Sinn hatte.<br />

<strong>Die</strong>s regt Marcus auf, weckt den Rebell in<br />

ihm, lässt seine Vernunft zur Empörung<br />

wachsen. „Steht auf! Ihr, die ihr nicht Skla -<br />

ven sein wollt“, schmetterten einst die chinesischen<br />

Alliierten im Zweiten Weltkrieg den<br />

japanischen Faschisten entgegen. Ausge rech -<br />

net die Chinesen, die nun reihenweise amerikanische<br />

Soldaten in Korea metzeln, legen<br />

Marcus die Worte in den Mund, die ihn antreiben.<br />

„Empörung füllt die Herzen unserer<br />

Landsleute. Steht auf! Steht auf! Steht auf!“<br />

Und dies tut er. Er steht auf, wo er Ignoranz,<br />

Unwissen und Vorurteil als Triebfeder<br />

mensch lichen Verhaltens wittert, duldet dies<br />

nicht, setzt sich dem nicht aus.<br />

Es ist die Auseinandersetzung um die große<br />

Frage, wie viel Freiheit in einer demokratisch-liberalen<br />

Gesellschaft möglich ist, die<br />

Roths neuen Roman prägt. <strong>Die</strong> Kommunisten<br />

der McCarthy-Ära heißen heute Terroristen<br />

und sind nach öffentlichem Duktus nicht<br />

minder bedrohlich. Leben ist also auch immer<br />

an Ordnung und Gefolgschaft gebunden,<br />

um die Bedrohung möglichst gering zu halten.<br />

<strong>Die</strong> Fragen an das System bleiben daher<br />

dieselben: Wieso ist ein Leben nach dem<br />

Gesetz nicht gleichbedeutend mit einem gesellschaftskonformen<br />

Leben? Warum stoßen<br />

wir an Grenzen unserer Handlungsfreiheit,<br />

wenn wir doch gegen keinen Paragrafen verstoßen?<br />

Marcus Messner würde wohl antwor-<br />

ten, weil wir in einer verlogenen Gesellschaft<br />

leben, die sich an Werte und Traditionen<br />

krallt, als wären dies in Blei gegossene<br />

Regeln. Es ist eine geradezu religiöse Angst<br />

vor der Welt und dem Leben, die unsere modernen<br />

Gesellschaften in der festen Um -<br />

klammerung des Gehorsams hält. Es bleibt<br />

nur die innere Rebellion, die Empörung über<br />

eine solche Welt, die die Illusion an ein alternatives<br />

Lebens wach hält. In einer energischen<br />

Auseinandersetzung um die Ge -<br />

pflogenheiten auf dem College setzt Marcus<br />

dem Dean des Colleges die Ansichten Ber -<br />

trand Russels auseinander, die er in dem Satz<br />

kulminieren lässt:<br />

„Wir sollten die Welt mit In tel -<br />

ligenz erobern … und uns nicht nur<br />

sklavisch von dem Schrecken, der<br />

durch das Leben in der Welt erzeugt<br />

wird, unterdrücken lassen.“<br />

Philip Roth gelingt es wie keinem Zwei -<br />

ten, die Zeichen der Zeit zu deuten und für<br />

den Leser erkennbar zu machen. Immer wieder<br />

lässt er seine Romane vor einer historischen<br />

Kulisse ablaufen, um aus der<br />

Gewissheit der Er fah rung umso eindringlicher<br />

auf das Hier und Jetzt anzuspielen.<br />

Wer jedoch meint, Roth schreibe sich dabei<br />

die eigenen Erfahrungen von der Seele, lässt<br />

sich in die Irre führen. In seinem kleinen<br />

Roman „Täuschung“ lässt Roth eine junge<br />

Studentin sagen, dass ein Ro manschrift -<br />

steller, der etwas tauge, nicht die Erfahrung<br />

in der Fabel umsetzt, sondern „er drückt der<br />

Erfahrung seine Fabel auf“. Es sind also nicht<br />

die persönlichen Erinnerungen oder poli -<br />

tischen Einstellungen des Roman ciers Roth,<br />

die seinen neuen Roman prägen. Es ist vielmehr<br />

der Roman selbst, der ihn im Hier und<br />

Jetzt prägt und zugleich zum Ursprung seiner<br />

Gesellschaftskritik wird.<br />

Es sind oft die kleinen Dramen seiner<br />

Hauptfiguren, die uns die Tragödien unserer<br />

Zeit bewusst machen – sei es der blinde<br />

Moralismus der Gegenwart („Der menschliche<br />

Makel“), die Fragilität des amerikanischen<br />

Traums („Amerikanisches Idyll“,<br />

„Verschwörung gegen Amerika“) oder die<br />

Verletzlichkeit des Einzelnen im Lichte der<br />

Öffentlichkeit („Mein Mann, der Kom mu -<br />

nist“). Und zugleich verharren seine Romane<br />

nicht in der ihm eigenen tiefenpsychologischen<br />

Gesellschaftskritik, sondern schlagen<br />

immer wieder die Brücke auf die humorige<br />

Seite des Lebens. Roth beherrscht in singulärer<br />

Art und Weise die Kunst, neben den Dra -<br />

men des Lebens die Freuden und Leich -<br />

tigkeiten blühen zu lassen, ohne dass der<br />

Leser das Gefühl bekommt, ihm würde eine<br />

Welt vorgegaukelt. Vielmehr gibt diese Nähe<br />

von Lust und Leid seinen Romanen die besondere<br />

Authentizität, die den Leser darin<br />

ein tauchen und versinken lassen, als wäre es<br />

die eigene Geschichte. Es ist zugleich Drama<br />

und Glück des Lesers, dass es eben nicht die<br />

eigene Geschichte ist. �<br />

Frühjahr 2009 5


SIBYLLE LEWITSCHAROFF: Aposto -<br />

loff. Roman. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am<br />

Main 2009. 248 Seiten, 19,80 €.<br />

Von MONIKA THEES<br />

Zwei Schwestern mittleren Alters touren<br />

durch das heutige Bulgarien, nachdem sie die<br />

Überreste ihres vor Jahren in Stuttgart gestorbenen<br />

Vaters in seine alte Heimat überführt<br />

haben. <strong>Die</strong> ältere Schwester sitzt vorne auf<br />

dem Beifahrersitz, die jüngere, die Ich-<br />

Erzählerin, hinten auf der Rückbank. Sie sind<br />

unterwegs mit Rumen Apostoloff, einem<br />

langjährigen bulgarischen Freund der Fami -<br />

lie. Er ist ihr Hermes, er fährt den alten<br />

Daihatsu, möchte den beiden Frauen die<br />

Schätze seines Landes zeigen. Doch: „Meine<br />

Schwester und ich wissen es besser, solche<br />

Schätze existieren nur in bulgarischen<br />

Hirnen. Wir sind überzeugt, Bulgarien ist ein<br />

grauenhaftes Land – nein, weniger dramatisch,<br />

ein albernes und schlimmes.“<br />

Der Zorn, die Wut gären auf dem Hin -<br />

tersitz, köcheln hinter Abwehr und trotziger<br />

Selbstbehauptung und entladen sich in einer<br />

wortgewaltigen Suada, scharfzüngig, kampfeslustig,<br />

herausfordernd zum Widerspruch.<br />

Malerische Rhodopen schluchten, Rosenfel -<br />

der, die Schwarzmeerküste, Le Mystère des<br />

voix bulgares – die ältere Schwester quittiert<br />

Rumens Aufzählung mit einem lieblichen<br />

Lächeln, die jüngere grollt, trotzt, denkt sich<br />

einig mit dem Schwesterherz: „Nüchtern<br />

bleiben ist eine Kunst. Eisern wird sie von<br />

uns praktiziert, sobald wir bulgarische Luft<br />

wittern, gar die ersten vorsichtigen Schritte<br />

auf bulgarischem Boden tun.“ Ge schwis -<br />

terliche Gemeinsamkeit wird beschworen.<br />

Ihre Schwester ist nur zu höflich, zu vorsichtig,<br />

ihrer Abneigung freien Lauf zu lassen.<br />

So redet die jüngere allein an gegen Ru mens<br />

freundliche Vermittlungsversuche, mehr<br />

noch gegen den inneren Ansturm der<br />

„Vaterwoge“, gegen die „nachts begonnenen<br />

und tagsüber ausgeschmückten Träume, in<br />

denen unser Vater regelmäßig wiederkehrt“.<br />

Denn Bulgarien, dieses geschundene,<br />

stumpf sinnige Land – das ist die Heimat des<br />

Vaters. 1945 verließ er Sofia, zog nach<br />

Deutschland, studierte Medizin, wurde ein erfolgreicher<br />

Arzt, Ehemann und Vater – und<br />

ein schwermütiger Einwanderer, der sich<br />

1965 in seiner Stuttgarter Praxis das Leben<br />

nahm, mit einem Strick um den Hals, den er<br />

seitdem hinter sich herschleift. <strong>Die</strong> jüngere<br />

Schwester war damals elf, die ältere dreizehn.<br />

Das scheinbar friedliche Fa milienidyll in<br />

Stuttgart-Degerloch durchzog ein Riss, eine<br />

bis heute nicht heilende Wun de.<br />

Sibylle Lewitscharoff, die viel gelobte<br />

Schrift stellerin und Grafikerin, 1954 in<br />

Stuttgart geboren und väterlicherseits selbst<br />

6<br />

Bulgarische Heimholung<br />

bulgarischer Abstammung, hat sich ein<br />

Thema gewählt, das es in sich hat: das Erbe<br />

der Kindheit, die Last eines früh aus dem<br />

Leben gegangenen Vaters, die gleich-ungleichen<br />

Schwestern und das hassgeliebte<br />

Bulgarien mit seiner Folie aus auf Hochglanz<br />

retuschierten Sightseeing-Ansichten, hinter<br />

denen viel Armut, Elend und eine desaströse<br />

kommunistische Verschandelung hervorbröckeln.<br />

Ein Land, dessen Kultur und<br />

Tradition die Ich-Erzählerin mit Gift und<br />

Galle übergießt: die Architektur versaut, die<br />

Schwarzmeerküste verbaut, verpatzt, verdreckt.<br />

„Das bulgarische Essen? Ein in<br />

schlechtem Öl ersoffener Matsch. Der Fisch<br />

ein verkokelter Witzfisch“, die Pfauenaugen-<br />

Keramik toxisch, die Sprache die abscheulichste<br />

der Welt.<br />

Das klingt nach massivem Land- und damit<br />

Vaterhass, ist kindlich dahingerotzt – und exzellent<br />

geschrieben. Sibylle Lewitscharoff,<br />

die für „Pong“ 1998 den Ingeborg-Bach -<br />

mann-Preis erhielt, 2007 mit dem Preis der<br />

Literaturhäuser und 2008 mit dem Marie-<br />

Luise-Kaschnitz-Preis ausgezeichnet wurde,<br />

verblüfft erneut, ja verzaubert mit sprachlicher<br />

Intensität, mit wortschöpferischer<br />

Eigenwilligkeit und Gestaltungsgabe. Nach<br />

„Montgomery“ (2005) und „Consummatus“<br />

(2006) gibt sie jetzt einer Frau das Wort. Mit<br />

scharfem Messer seziert die Ich-Erzählerin<br />

ihre Tour de Bulgarie, exakt gesetzt sind ihre<br />

Schnitte, sie schmerzen, gehen unter die Haut<br />

und legen bloß: ein verwundetes, namenloses<br />

Ich, das sich nur retten kann in die innere<br />

Distanz – zu all dem Brimborium, dem brüchigen<br />

Als-ob stimmiger Biografie und den<br />

Anmaßungen der deutsch-bulgarischen Fa -<br />

mi liensippe. Aus dieser Perspektive, verschanzt<br />

hinter Mauern des Selbstschutzes,<br />

lässt sich vortrefflich entlarven, die Haut der<br />

verkleisterten Schablonen abschälen bis zum<br />

nackten Gerüst des Lächerlichen.<br />

<strong>Die</strong> ältere Schwester wendet sich Rumen<br />

zu und schweigt, so wird der Leser zum alleinigen<br />

Gegenüber der jüngeren: „Jetzt ist aber<br />

eine Erklärung fällig: welcher Dämon treibt<br />

uns, die wir das Land des Vaters wortstark<br />

verabscheuen, längs und quer darin herumzufahren<br />

wie brave, pietätvolle Christinnen?“<br />

Es war die Überführung von neunzehn bulgarischen,<br />

längst in deutscher Erde vermoderten<br />

Toten nach Sofia, die Heimholung ihrer<br />

Über reste mittels schwarzer Limousinen, die<br />

quer durch Europa kutschierten, damit die<br />

einst Ausgewanderten ihre letzte Ruhe fänden<br />

auf heimischen Boden. Ein monströser<br />

Leichenzug de luxe, grotesk, gar größenwahnsinnig.<br />

Ein alter Bulgarenkumpel,<br />

Alexander Tabakoff, hatte ihn inszeniert und<br />

finanziert. Tabakoff, der in der Stuttgarter<br />

Zeit reich wurde durch undurchsichtigen Im -<br />

port-Export-Handel und aufstieg zum dollar-<br />

schweren Großunternehmer, ließ sich die<br />

Heimholung der toten Exilbulgaren einiges<br />

kosten – nur die besten Hotels, das teuerste<br />

Klimbim und so einige Geldscheine extra für<br />

zögerliche Hinterbliebene.<br />

<strong>Die</strong> Lebenden holen die Toten heim, doch<br />

diese lassen sich nicht verriegeln im Sofioter<br />

Grabhaus aus Stein, im „Minaturpueblo“ mit<br />

filigranen Messingtürchen; vielmehr: <strong>Die</strong><br />

Toten holen die Lebenden ein, „sie kommen<br />

höchstpersönlich und nicht nur im tintigen<br />

Pfuhl der Nacht“. Ein Ansturm von Bildern<br />

aus längst vergangenen Tagen bedrängt das<br />

Ich, schemenhaft der Vater und die Mutter;<br />

Sibylle Lewitscharoff<br />

stärker konturiert, aber nicht freundlicher die<br />

Großeltern in Sofia, die längst Verstorbenen<br />

der Stuttgarter Bulgarenclique. Szenen der<br />

Kindheit vermengen sich mit den Geschich -<br />

ten der heutigen Balkanfahrer, umkreisen den<br />

Kopf wie ein Mückenschwarm. „So flüchtig<br />

sich dieser Schwarm mal mehr in der Nähe,<br />

mal in der Ferne hielt, so stereotyp war das<br />

Dekor, aus dem die Erinnerten hervorgingen,<br />

um sich mit Hilfe der Wörter, mit denen wir<br />

sie drapierten, eine Weile zu behaupten.“<br />

Man könnte den Bildern mit Liebe begegnen,<br />

mit Nachsicht und Verstehen, vielleicht<br />

sogar mit leiser Trauer und Melancholie,<br />

doch Sibylle Lewitscharoffs „Ich“ verklärt<br />

nicht, versöhnt nicht – es rechnet ab. <strong>Die</strong> namenlose<br />

Ich-Erzählerin, ganz aufsässige<br />

Tochter, bleibt, kraftvoll und wortmächtig<br />

gegen die Bilder ankämpfend, verharrend in<br />

kindlicher Wut. Wir werden sie nicht in die<br />

Arme nehmen, ihr nicht zustimmen im Groll,<br />

allerhöchstens nur wissend schweigen wie<br />

die ältere Schwester und geduldigen Langmut<br />

beweisen wie Rumen. Während diese die<br />

letzten Tage bis zum Rückflug nach Deutsch -<br />

land ihre frisch aufblühende Verliebtheit leben,<br />

bekräftigt die Jüngere ihre Ent -<br />

schlossenheit: „Ich aber bewahre kühlen Mut<br />

... Nicht die Liebe vermag die Toten in<br />

Schach zu halten, denke ich, nur ein gutmütig<br />

gepflegter Hass.“ �<br />

<strong>Die</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>Literaturkritik</strong>


THOMAS BERNHARD: Meine Preise.<br />

Suhrkamp, Frankfurt am Main 2009. 141 Sei -<br />

en, 15,80 €.<br />

Von ROLAND H. WIEGENSTEIN<br />

Um 1980 hatte Thomas Bernhard ein<br />

Manuskript mit dem Titel „Meine Preise“ fertig<br />

gestellt und es seinem Verleger versprochen.<br />

Doch es blieb neunundzwanzig Jahre in<br />

der Schublade. Nun können wir lesen, was es<br />

damit auf sich hat. Der erste Preis kam 1963,<br />

Bernhard war 32 Jahre alt und hatte schon<br />

sieben Bücher geschrieben, darunter „Frost“<br />

– seinen ersten Roman. Viele weitere sind gefolgt.<br />

<strong>Die</strong> einschlägigen Lexika zählen sechzehn<br />

Literaturpreise, manche noch zwei<br />

mehr. Für „Meine Preise“ hat er acht ausgewählt,<br />

die nämlich, die sich dank der Be -<br />

gleitumstände am besten in kleine, bös-komische<br />

Erzählungen verwandeln lassen. Um eine<br />

dramaturgisch richtige Reihenfolge zu bekommen,<br />

veränderte er die Chronologie ein<br />

bisschen.<br />

Allemal ging es dabei ums Geld:<br />

„Ich verabscheute den Preis nur so<br />

lange ich nicht an die fünfundzwanzigtausend<br />

Schillinge dachte,<br />

dachte ich an die fünfundzwanzigtausend<br />

Schillinge, fügte ich mich<br />

in mein Schicksal … Ich bin geldgierig,<br />

ich bin charakterlos, ich bin<br />

selbst ein Schwein.“<br />

Seiner geliebten Tante, die ihm anlässlich<br />

der Vergabe des „Österreichischen Staats -<br />

prei ses“ 1968, (es war der „<strong>Kleine</strong>“, den<br />

„Großen“ hat er nie bekommen) vorwarf, er<br />

nehme Geld von einem Staat, den er hasse,<br />

antwortet er nachträglich in indirekter Rede:<br />

„Ich nehme das Geld, weil man<br />

dem Staat, der jährlich nicht nur<br />

Thomas Bernhard<br />

Zweifel, Misstrauen, Ungeduld<br />

Millionen, sondern Milliarden völlig<br />

sinnlos zum Fenster hinauswirft,<br />

jedes Geld abnehmen solle,<br />

der Bürger habe dazu ein Recht und<br />

ich sei kein Narr.“<br />

Soviel dazu. Ihm hatte es genügt, mit seiner<br />

kurzen, Minuten vor dem Ereignis aufge-<br />

schriebenen Dankrede den anwesenden Kul -<br />

tus minister, den Herrn Piffl-Perčević, so<br />

nach haltig zu vergrätzen, dass die Feier zum<br />

folgenden Wildgans-Preis (mit jenem Minis -<br />

ter als Ehrengast) abgesagt wurde; das Geld<br />

hat er immerhin bekommen.<br />

Und es, wie das anderer Preise auch, gut<br />

angelegt: Vom Literaturpreis der Freien und<br />

Hansestadt Bremen (1965) hat er die An -<br />

zahlung für den berühmten Vierkanthof bei<br />

Gmunden hinterlegt und die Ruine in den folgenden<br />

Jahren („Alle Fußböden waren durchgemorscht,<br />

durchgefault und die meisten<br />

Fensterstöcke waren von Wind und Wetter<br />

herausgerissen.“) perfekt hergerichtet. Schon<br />

vom Geld für den Julius-Campe-Preis (1964)<br />

legte er sich einen englischen Sportwagen<br />

„Triumph Herald“ zu, den er kurz danach bei<br />

einem unverschuldeten Unfall in Kroatien<br />

wieder einbüßte. (Gemach: die Versicherung<br />

zahlte – und er kaufte einen neuen „Herald“.)<br />

Zum Grillparzer-Preis (1972), der in seinem<br />

<strong>Buch</strong> den Anfang macht, leistete er sich, wieder<br />

kurz vor Beginn der Verleihung, bei einem<br />

feinen Herrenausstatter einen dunklen<br />

Anzug – und tauschte ihn nach der Feier um,<br />

gegen einen, der eine Nummer größer war.<br />

Es sind solche Geschichten von tiefen<br />

Befriedigungen und Triumphen, die die anderen,<br />

die er im Zusammenhang mit seinen<br />

Preisen zum Besten gibt, ausbalancieren, die<br />

Katastrophen-Berichte von schlechten Ho -<br />

tels, von bei der Feier falsch aufspielenden<br />

Musikern, idiotischen Reden, grässlichen<br />

Städten (Regensburg!). Lauter Beleidigungen<br />

als rhetorische Figuren: Er wollte schimpfen,<br />

wollte zeigen, dass er eben kein „Schwein“<br />

war, sondern einer, der die Preise – das Geld!<br />

– verdiente und er wollte in Kurzform von<br />

dem erzählen, was ihm zugestoßen war, als er<br />

noch jung war: von seinem Leben als<br />

Austräger eines kleinen Krauters in Salzburg<br />

(„Der Keller“) und von seinen Sanato riums -<br />

aufenthalten („<strong>Die</strong> Kälte“) – von all dem also,<br />

was in seinen autobiografischen Büchern<br />

als lebenslange Wunde und Bedrohung auftaucht.<br />

Er konnte es nicht lassen – aber er ließ es<br />

dann doch und behielt diese Aufzeichnungen<br />

für sich. Schließlich war er 1980 berühmt,<br />

kannten die Leser und Theatergänger ihn zur<br />

Genüge. Dem Manuskript über die Zumu -<br />

tungen mit den Preisen hat er neben seinem<br />

vor Zorn bebenden Austrittsschreiben an die<br />

Akademie für Sprache und Dichtung zwei<br />

kurze Ansprachen hinzugefügt (er hasste derlei<br />

Dankreden und umging sie möglichst): die<br />

beim Österreichischen Staatspreis und die<br />

beim Büchner-Preis. Dem Minister schleuderte<br />

er entgegen:<br />

„<strong>Die</strong> Zeitalter sind schwachsinnig,<br />

das Dämonische in uns ein immerwährender<br />

vaterländischer Kerker,<br />

in dem die Elemente der Dummheit<br />

und Rück sichts losigkeit zur täglichen<br />

Notdurft geworden sind.“<br />

Und in Bremen überfiel er die werte<br />

Festversammlung mit der Nachricht:<br />

„Wir wissen nicht, handelt es sich<br />

um die Tragödie um der Komödie,<br />

oder die Komödie um der Tragödie<br />

willen … aber alles handelt von<br />

Fürchterlichkeit, von Erbärm lich -<br />

keit … Das Problem ist immer, mit<br />

der Arbeit fertig zu werden, in dem<br />

Gedanken, nie und mit nichts fertig<br />

zu werden … es ist die Frage des<br />

Zweifels, des Misstrauens und der<br />

Ungeduld.“<br />

Zweiundzwanzig Bände soll die Gesamt -<br />

ausgabe von Thomas Bernhard einmal umfassen,<br />

so plant es der Verlag. Gearbeitet hat<br />

er also gewiss viel. Sein Misstrauen war tief<br />

und fast stets so unüberwindlich wie seine<br />

Ungeduld. Er hat der „Nichtswürdigkeit“ der<br />

Welt die Grimasse der Ablehnung entgegengehalten<br />

und das traurige, komische Antlitz<br />

eines verwundeten Clowns. Alt ist er, der lebenslang<br />

Kranke, damit nicht geworden: nur<br />

achtundfünfzig Jahre. Wir haben noch länger<br />

mit ihm zu tun. In Wellen. Lange waren es<br />

vor allem die Theaterstücke. Nun ist wieder<br />

die Prosa an der Reihe. <strong>Die</strong> Gedichte laufen<br />

mit, unterirdisch. �<br />

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Frühjahr 2009 7


ANDREAS MAIER: Sanssouci.<br />

Suhrkamp Ver lag, Frankfurt am Main<br />

2009. 303 Seiten, 19,80 €.<br />

Von PATRICK BAUMGÄRTEL<br />

Nachdem Andreas Maier nach der<br />

kleinen Provinzposse um eine neu<br />

ausgeschriebene Stelle eines Stadt -<br />

schreibers von Potsdam das schon zugesagte<br />

Stipendium zurückgab, ist<br />

sein neuer Roman „Sanssouci“ nun<br />

der ostdeutschen Landeshauptstadt gewidmet.<br />

In dem Skandälchen hatten<br />

die Medien gemeldet, die Kulturbei -<br />

ge ord nete der Stadt hätte gesagt, der<br />

westdeutsche Autor habe sich aus Ge -<br />

schmacksgründen geweigert, in die<br />

ihm angebotene Plattenbauwohnung<br />

einzuziehen, was dieser wiederum bestritt.<br />

Man sieht: Andreas Maier begibt<br />

sich im Entfachen von öffentlichem<br />

Aufsehen in die Fußspuren seines<br />

größten literarischen Vorbildes,<br />

Tho mas Bernhard.<br />

Der „große Stammtisch“, wie die<br />

Medien in seinem neuen Roman<br />

„Sanssouci“ genannt werden, und die<br />

Dis krepanz von Sprache und Wirk -<br />

lichkeit sind die großen Themen in<br />

Maiers <strong>Buch</strong>, das sich der Ökonomie<br />

der Sprache widmet. Dass nämlich<br />

„viel Unglück und Falschheit in die Welt<br />

kommt durch die Unmäßigkeit im Reden“, ist<br />

eine seiner Thesen. Nicht, dass dieses Thema<br />

seine letzten Bücher nicht auch schon beherrscht<br />

hätte. Es zieht sich beharrlich durch<br />

alle seine Romane und findet hier nun eine<br />

weitere Variation. War der Autor in seinem<br />

letzten Roman „Kirillow“ jedoch noch der<br />

Gefahr der Unmäßigkeit des<br />

Niederschreibens referenzloser Rede, der<br />

feindlichen Übernahme der Form durch den<br />

Inhalt, erlegen, gelingt ihm hier eine beeindruckende<br />

Balance, die Maier – nach seinem<br />

Debüt als Bernhard-Epigone mit „Wäldches -<br />

tag“ – nun als eigenständigen Sprachkünstler<br />

in den Vordergrund treten lässt.<br />

Wie zuvor probiert der hessische Autor<br />

sich am Genre des Kriminalromans, und er<br />

vermag es ganz vorzüglich, um das gängige<br />

Dreieck aus Opfer-Täter-Aufklärer ein dostojewskisches<br />

Figuren- und Sprachdickicht<br />

aufzubauen, das den Leser bis zum Ende im<br />

Bann der Unklarheit hält. Nur das Opfer<br />

scheint von Anfang an festzustehen. Man<br />

kann sich fragen, ob der Autor sich in dem<br />

ebenfalls hessischen Regisseur Maximilian<br />

Hornung, der in seiner Wahlheimat Potsdam,<br />

wo er eine umstrittene Fernsehserie namens<br />

Oststadt produzierte, tödlich verunglückt, eine<br />

Spiegelfigur gesetzt hat. Der Roman setzt<br />

mit Hornungs Beerdigung in Frankfurt am<br />

8<br />

Adam und Eva aus Potsdam<br />

Andreas Maier<br />

Main ein und verfolgt dann einige Personen<br />

aus der illustren Besucherschar zurück nach<br />

Potsdam: Da ist der russlanddeutsche<br />

Mönchs novize Alexej, der an der orthodoxen<br />

Kirche in Potsdam eine befristete Stelle angeboten<br />

bekommt. Da sind die beiden verwahrlosten<br />

Zwillinge und möglichen Kinder Hor -<br />

nungs Heike und Arnold. Da ist Merle<br />

Johansson, die radikale Vegetarierin und Ex-<br />

Frau Hornungs, die ausgefallenen Sexprak -<br />

tiken nachgeht. Diverse andere Personen tauchen<br />

rund um Hornungs Haus in Potsdam<br />

auf. Sie bewegen sich vor dem neu eröffneten<br />

Kaufhaus, im Park, auf einer Demonstration,<br />

in Cafés, im Rathaus und in den unterirdischen<br />

Räumen, die den Park Sanssouci<br />

durchziehen, und reden. Zufällig treffen sie<br />

sich, verlieren sich und versuchen, sich in<br />

dem merkwürdigen Menschen- und Wis sens -<br />

geflecht zu orientieren, das sie umgibt, und in<br />

dem „überhaupt alles so eigenartig miteinander<br />

verwoben war“. Es wird angedeutet, dass<br />

Heike und Arnold sexuell missbraucht wurden,<br />

dass der Tod Hornungs kein Unfall war<br />

und dass er gerächt werden soll. Wie am<br />

Anfang steht auch am Ende ein Tod, der jedoch<br />

mit all dem nichts zu tun hat, oder vielleicht<br />

doch?<br />

Treffender ist „Sanssouci“ wohl nicht zusammenzufassen,<br />

denn es gibt für Andreas<br />

Maier keine Wahrheit, die mit Sprache zu<br />

formulieren wäre. Der Schutzumschlag<br />

zitiert den schönsten Satz aus dem<br />

<strong>Buch</strong>: „Beharren wir nicht zu sehr darauf,<br />

nicht zu sein, wie wir geschildert<br />

werden, sonst laufen wir Gefahr, genau<br />

zu sein, wie wir nicht sein wollen.“<br />

Was dem Autor also bleibt, ist die<br />

Sprache der „Bettler, Säufer und<br />

Obdach lo sen“, die schon lange nichts<br />

Rationales mehr ausdrücken können<br />

oder wollen: „Ich sage euch, alles ist<br />

das Gegenteil. Glaubt keinem ein<br />

Wort, glaubt immer genau das<br />

Gegenteil! Glaubt immer genau das<br />

Gegenteil von dem, was die Leute sagen,<br />

dann seid ihr immer im Besitz der<br />

Wahrheit etcetera.“ Maiers „Sans -<br />

souci“ ist ein einziges großes Etcetera,<br />

das seine Sprachskepsis in die Form<br />

eines Kri mi nal romans presst.<br />

Maiers Protagonisten haben längst<br />

vor dem Empire, der globalen ge -<br />

fräßigen Nut zen maximierungs ma schi -<br />

ne, kapituliert. Sie rauchen, trinken,<br />

philosophieren und haben keine Arbeit.<br />

Sie sind nicht freundlich, denn sie<br />

durchschauen Freundlichkeit als kapitalistische<br />

Geste. Dabei trägt diese ostdeutsche<br />

Multitude durchaus biblische<br />

Züge, wie auch am treffenden Motto<br />

aus der Apostel ge schichte zu erkennen<br />

ist: Arnold, der aus der bürgerlichen Welt<br />

früh Herausgefallene, der auf der großen<br />

Welle der postmaterialistischen Ge sellschaft<br />

surft, wirft in einer Jesus-ähnlichen Geste seine<br />

Sandale weg. Mit seiner Zwil lings -<br />

schwester Heike repräsentiert er für den Er -<br />

zähler in einem gewagten Ver gleich „Adam<br />

und Eva vor dem Sünden fall“. Alexej, der<br />

Orthodoxe, nennt sie seine beiden „Mys -<br />

terien“ und entwirft Russland als Idee: das<br />

große Obskure, das der europäischen Auf -<br />

klärung entgegengesetzt ist. Immigran ten,<br />

teils verrückt, teils einfach „Esel“, mit denen<br />

„kein Staat zu machen ist“, er gänzen die<br />

Grup pe. Ihnen entgegengesetzt sind die guten<br />

Bürger der Stadt, die, um als Ganzes funktionieren<br />

zu können, sich im geheimen Gänge -<br />

system unter dem Park Sanssouci sa distisch<br />

betätigen: die Ma gis trats rats vor sitzenden,<br />

Fern sehredakteure und Ökofanatiker.<br />

All das ist in einer einzigartigen, faszinierenden<br />

Sprache verfasst, die nicht durch die<br />

Schönheit oder Dichte ihrer Bilder besticht,<br />

sondern durch ihren Rhythmus und die At -<br />

mosphäre, die sie zu schaffen vermag. Maier<br />

ist ein Epiker, der die Vagheit und Abgrün -<br />

digkeit der Dinge, die Fragwürdigkeit der Be -<br />

griffe und unserer Denk- und Ver hal tens -<br />

weisen mit seiner Sprache enttarnt. „Sans -<br />

souci“ ist auch geglückt trotz der so provinziellen<br />

Einmischung der Potsdamer Kultur -<br />

politik. Maier at his best. �<br />

<strong>Die</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>Literaturkritik</strong>


<strong>Die</strong> Mapothers greifen<br />

nach der Macht<br />

JOEY GOEBEL: Heartland. Aus dem<br />

Ame rikanischen von Hans M. Herzog.<br />

Diogenes Verlag, Zürich 2009. 816 Seiten,<br />

22,90 €.<br />

Von ANGELO ALGIERI<br />

Wer kennt sie nicht, die einflussreichen USamerikanischen<br />

Unternehmerdynastien der<br />

Fernsehserien der 1980er Jahre? <strong>Die</strong> im Ölgeschäft<br />

reich gewordenen Ewings aus der<br />

Serie „Dallas“ oder die Carringtons aus „Der<br />

Denver-Clan“. Oder auch die Channings aus<br />

„Falcon Crest“, die mit dem Weinbau in Ka -<br />

li fornien ein Vermögen gemacht haben.<br />

<strong>Die</strong>se Serien begeisterten nicht nur in den<br />

Vereinigten Staaten ein Millionenpublikum,<br />

auch in Deutschland zogen sie Woche für<br />

Woche die Massen vor den Fernseher.<br />

Allerdings faszinierten die Serien nicht nur,<br />

weil intrigiert, gemordet, geliebt oder gelogen<br />

wurde, sondern weil die Reichen in ihrem<br />

Verhalten nicht viel besser waren als gewöhnliche<br />

Menschen.<br />

Seifenopernhaft be- Joey Goebel<br />

schreibt der amerikanische<br />

Autor Joey Goebel,<br />

Jahrgang 1980, in sei -<br />

nem neuen Roman<br />

„Heart land“, der im<br />

Zürcher Dioge nes Ver -<br />

lag erschienen ist, nun<br />

die Unternehmer dynas -<br />

tie Ma po ther. Bereits<br />

2005 veröf fent lichte<br />

eben falls der Dio genes<br />

Verlag Goebels gefeierten<br />

Bestseller „Vincent“,<br />

eine Satire auf die Mas -<br />

senkultur, und ein Jahr<br />

später seinen erfolgreichen<br />

Erstling „Freaks“,<br />

in dem fünf Außenseiter<br />

zusammenkommen und<br />

eine Band gründen.<br />

Auch in seinem neuen<br />

712-seitigen Werk liegt<br />

der Fokus auf einem<br />

Außenseiter: Eu ge ne<br />

De witt Mapother, genannt<br />

Blue Gene. Er lebt<br />

in der fiktiven Kleinstadt<br />

Bashford „ir gend wo<br />

mit ten in Amerika“, wie<br />

es gleich zu Anfang des<br />

Romans heißt. Blue<br />

Gene ist 26 Jahr alt, verkauft<br />

Sachen aus Kindertagen auf einem<br />

Flohmarkt, war zuvor Wal-Mart-Mitarbeiter<br />

und wohnt in einem Trailer. Er trägt eine<br />

Vokuhila-Frisur und einen Schnauzbart. In<br />

diesem beschaulichen Flohmarkt-Leben von<br />

Blue Gene passiert nichts Außer ge wöhn -<br />

liches, bis seine Familie ihn eines Tages bit -<br />

tet, am Wahl kampf seines (vermeintlichen)<br />

Bruders teilzunehmen, der ins Repräsen -<br />

tantenhaus einziehen soll. Vier Jahre hatte<br />

Funkstille zwischen Blue Gene und seiner<br />

Familie geherrscht, da sie nicht akzeptiert<br />

hatte, dass er mit einer dro gen süchtigen, aus<br />

der Unter schicht stammenden Frau zusammenlebt.<br />

Nun bittet man ihn, die gewöhnlichen<br />

Bürger zu ermuntern, seinen älteren<br />

Bruder John Hurstbourne Mapother zu<br />

wählen. <strong>Die</strong> Fa milie hofft, dank des Aus -<br />

senseiters Blue Gene beim Wahlvolk an<br />

Glaubwürdigkeit und schließlich auch die<br />

Wahl zu gewinnen. <strong>Die</strong> Ma pothers sind die<br />

reichste Familie im ganzen Bundesstaat, ihr<br />

Vermö gen beruht auf einem Tabakimperium,<br />

das der größte Arbeitgeber des Wahlkreises<br />

ist. Nach anfänglichem Zögern wirbt Blue<br />

Gene schließlich für seinen Bruder: bei einer<br />

Mon stertruck-Show, beim Wrestling, auf der<br />

grünen Wiese vor einem Wal-Mart-Super -<br />

cen ter.<br />

Auf fünf Spaziergängen rund um<br />

den Bodensee, an den Ufern entlang<br />

durch Österreich,<br />

Deutschland und die Schweiz, folgt<br />

der hier aufgewachsene Journalist<br />

Alexander Kluy den Spuren von<br />

Dichterinnen und Dichtern wie<br />

Annette von Droste-Hülshoff,<br />

Hermann Hesse und Carl<br />

Sternheim, von Künstlerinnen und<br />

Künstlern wie Paula Ludwig, Egon<br />

Schiele und Otto Dix. Kluy begleitet<br />

die Reisenden durch eine einzigartige<br />

Kulturlandschaft.<br />

Alexander Kluy. Spaziergänge rund um<br />

den Bodensee der Literaten und Künstler.<br />

136 Seiten. Broschur. 91 Abbildungen.<br />

7 Karten. € 14,80/sFr. 27.50. ISBN 978-<br />

3-7160-3602-0. Arche, Zürich-Hamburg.<br />

Kompetent, kenntnisreich<br />

und mit großer<br />

Begeisterung für Land<br />

und Leute.<br />

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Internet:<br />

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Frühjahr 2009 9


* * *<br />

Rezensionen im Internet<br />

MICHAEL WINTERHOFF: Tyrannen<br />

müssen nicht sein. Warum Erziehung allein<br />

nicht reicht. Auswege. Gütersloher<br />

Verlagshaus, Gütersloh 2009. 192 Seiten.<br />

•<br />

JOHN GRIESEMER: Herzschlag. Arche<br />

Verlag, Zürich/Hamburg 2009. 427 Seiten.<br />

•<br />

MICHAEL BIRBÅK: Nele & Paul.<br />

Gustav Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach<br />

2009. 397 Seiten.<br />

•<br />

ANNA SAM: <strong>Die</strong> Leiden einer jungen<br />

Kassiererin. Riemann Verlag, München<br />

2009, 180 Seiten.<br />

•<br />

PETER SCHOLL-LATOUR: Der Weg in<br />

den neuen Kalten Krieg. Propyläen /<br />

Ullstein <strong>Buch</strong>verlag, Berlin 2008.<br />

352 Seiten.<br />

•<br />

ALAN BENNETT: <strong>Die</strong> souveräne<br />

Leserin. Aus dem Englischen von Ingo<br />

Herzke. Klaus Wagenbach Verlag, Berlin<br />

2008. 115 Seiten.<br />

•<br />

NOJOUD ALI: Ich, Nojoud, zehn Jahre,<br />

geschieden. Knaur Verlag, München 2009.<br />

200 Seiten.<br />

* * *<br />

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www.berlinerliteraturkritik.de<br />

Doch wie in jeder guten Seifenoper, verbergen<br />

sich Leichen im Keller, die plötzlich<br />

zum Vorschein kommen – so absurd die Um -<br />

stände auch sein mögen. Blue Gene erfährt<br />

also, dass sein Bruder in Wahrheit sein Vater<br />

ist. Seine wahre Mutter, die bei seiner Geburt<br />

starb, war ein 12-jähriges Stubenmädchen,<br />

das damals der ebenso alte John geschwängert<br />

hatte. Und das Kindermädchen von Blue<br />

Gene ist in Wirklichkeit seine Großmutter.<br />

Lü ge, Verrat, Missgunst. Freilich darf auch<br />

eine nichterfüllte Liebesgeschichte nicht fehlen!<br />

Blue Gene verliebt sich in die Band -<br />

leaderin der Punkrockband „Uncle Sam’s<br />

Finger“, Jackie Stepchild, die gegen die miefige<br />

Moralvorstellung der Kleinstadt wettert.<br />

Doch damit immer noch nicht genug. Zu lesen<br />

sind noch ungefähr ein Drittel des<br />

Romans, bis der Leser zum Showdown gelangt:<br />

der Wahltag.<br />

Als Blue Gene erfährt, dass er sein Leben<br />

lang belogen worden ist, steigt er aus dem<br />

Wahlkampf aus und verlangt von seinem<br />

Adoptivvater die Auszahlung seines Erb -<br />

anteiles von 400 Millionen Dollar. Dafür verpflichtet<br />

er sich, niemandem zu verraten, dass<br />

er der Sohn seines vermeintlichen Bruders<br />

John ist.<br />

Da die Band „Uncle Sam’s Finger“ keine<br />

coole Location hat um aufzutreten und Blue<br />

Gene in Jackie verliebt ist, kauft er das ehemalige<br />

Wal-Mart-Center am Highway 81 und<br />

macht daraus ein Commonwealth-Center.<br />

Zunächst als Ort gedacht, wo viele Bands<br />

auftreten sollen, entwickelt es sich immer<br />

mehr zu einem Begegnungszentrum, wo man<br />

nicht nur kostenlos Mahlzeiten oder einen<br />

Schlafplatz finden, sondern auch künstlerisch<br />

tätig sein kann. So gibt es Theater auf füh -<br />

rungen, Straßenmusikanten spielen und Fil -<br />

me werden gezeigt. Für jede Tätigkeit zahlt<br />

Blue Gene mehr als den Mindestlohn. Als<br />

Blue Gene Ärzte einstellen will, um kostenlos<br />

Patienten zu behandeln, greift allerdings<br />

Patriarch Henry Mapother ein und lässt das<br />

Center kurzerhand schließen. Denn das Cen -<br />

ter schadete Johns Wahlkampf: dessen Kon -<br />

trahent hatte die ganze Sache als „unamerikanisch“<br />

gebrandmarkt und so in den Umfragen<br />

an Boden gegenüber John gutgemacht.<br />

Blue Gene beugt sich seinem Adoptiv va -<br />

ter aber nicht. Gemeinsam mit Jackie gründet<br />

er die „Partei der Habenichtse“. Kandidatin<br />

wird Jackie, die sich zu Halloween ein<br />

Rededuell mit John liefert. Der jedoch erleidet<br />

einen Nervenzusammenbruch. Aus<br />

Schmach erteilt John seinem Fahrer den<br />

Auftrag, Jackie zu ermorden. Als der Fahrer<br />

von Johns Anwesen fährt, trifft er mit seinem<br />

Wagen jedoch Johns fünfjährigen Sohn, der<br />

in den darauffolgenden Tagen – und somit<br />

auch am Wahltag – im Koma liegt.<br />

Doch was wären Seifenopern ohne ein zu<br />

Tränen rührendes Happyend? In der Klinik<br />

erfährt John, dass er gewonnen hat. Sein<br />

Sohn erwacht aus dem Koma, als John und<br />

Blue Gene miteinander Frieden geschlossen<br />

und sich geschworen haben, sich niemals<br />

wie der zu belügen. Ach, wie herzig: <strong>Die</strong><br />

Familie Mapother wieder vereint.<br />

Zu würdigen ist, dass Joey Goebel in seinem<br />

Roman aufzeigt, wie die politischen<br />

Eliten der USA, die meist wohlhabenden<br />

Familien- bzw. Unternehmerdynastien entstammen,<br />

die Unterschicht ausnutzen, um ihre<br />

persönlichen Interessen durchzusetzen. Er<br />

zeigt die Bigotterie des angehenden Kon -<br />

gress mannes, der öffentlich von Wahrheit<br />

spricht, während sein Familienleben selbst<br />

auf Lebenslügen aufbaut. Gelungen ist zudem,<br />

wie in „Heartland“ – ein anderes Wort<br />

für den Mittleren Westen – der Alltag einer<br />

Kleinstadt aufgezeigt wird, einschließlich der<br />

konservativen und religiösen Moralvor stel -<br />

lung der meist weißen Bevölkerung, so z. B.<br />

Homophobie oder Frauenfeindlichkeit. So<br />

muss sich Blue Gene immer wieder die Frage<br />

stellen, ob er sich auch männlich genug gibt<br />

oder nicht.<br />

Der Roman liest sich gut und flüssig – auch<br />

dank der Übersetzung von Hans M. Herzog.<br />

Autor Goebel verwendet viele Dia lo ge, die<br />

die 700 Seiten wohltuend lockern. Je nach sozialem<br />

Status der Figur bedient Goebel sich<br />

unterschiedlicher Sprachen mit all ihren<br />

Floskeln bzw. ihrem Slang. Goebels allwissender<br />

Erzähler beschreibt Situationen und<br />

Figuren sehr genau, auch was sie denken und<br />

wie sie gerne gehandelt hätten. Zudem wendet<br />

er für Situationsperspektiven filmische<br />

Mittel an – beinahe so, als ob der Roman ursprünglich<br />

ein Drehbuch gewesen wäre, bzw.<br />

die Vorlage für einen Film darstellt.<br />

Ärgerlich jedoch, dass Goebel im letzten<br />

Drittel des <strong>Buch</strong>es die Figuren und die<br />

Situationen nicht mehr im Griff hat. Nach der<br />

dramatischen Wendung der wahren Identität<br />

Blue Genes erwartet man ein baldiges Ende,<br />

doch zieht und zieht der Text sich weiter in<br />

die Länge. Einige Handlungsstränge hätten<br />

hier ruhig wegfallen oder zumindest gestrafft<br />

werden können – der Leser muss nicht ständig<br />

wissen, warum oder weshalb diese oder<br />

jene Figur sich so oder so verhalten hat. Hin -<br />

zu kommt, dass Goebel offenbar eine Per si -<br />

flage auf die amerikanische Gesellschaft des<br />

Mittleren Westens schreiben wollte, die jedoch<br />

leider nicht konsequent und kohärent<br />

durchgezogen wird. Man fragt sich mitunter,<br />

was das Ganze nun darstellen soll.<br />

Dass die amerikanischen Politiker Bigot -<br />

te rie betreiben, das wussten wir schon vor<br />

dem Werk von Joey Goebel. Da war man in<br />

den Vereinigten Staaten bereits vor 25 Jahren<br />

und in den eingangs genannten Fernsehserien<br />

viel weiter, was die Thematisierung sozialer<br />

Spaltung in Ober- und Unterschicht, korrupter<br />

Machenschaften in Wirtschaft und Politik<br />

oder des Dauerreizthemas Homosexualität<br />

an geht. <strong>Die</strong> Originalfernsehserien übertrafen<br />

in ihrer Themensetzung bei weitem diese<br />

Möch tegern-Persiflage. �<br />

10 <strong>Die</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>Literaturkritik</strong>


Kehlmanns literarischer Hochseiltanz<br />

DANIEL KEHLMANN: Ruhm. Ein Ro -<br />

man in neun Geschichten. Rowohlt Verlag,<br />

Ham burg 2009. 203 Seiten, geb., 18,90 €.<br />

Von ROLAND H. WIEGENSTEIN<br />

Scheherazade richtet es immer so ein, dass<br />

die Geschichten, die sie dem Sultan erzählen<br />

muss, beim Schlafengehen nicht zu<br />

Ende sind, er muss am nächsten Abend<br />

weiterhören, tausend und eine Nacht<br />

lang. Bis zum guten Ende. Daniel<br />

Kehlmann erzählt seinen „Roman in<br />

neun Geschichten“ so, dass man<br />

weiterlesen muss, will man nicht düpiert<br />

werden. Was hat es, fragen wir<br />

uns gleich in der ersten Geschichte,<br />

überhaupt mit diesem Telefon tech -<br />

niker namens Ebling auf sich, der einen<br />

falschen Mobilfunk-Anschluss bekommt,<br />

über den er ständig für einen<br />

„Ralf“ gehalten wird, bis er schließlich<br />

entnervt so tut, als sei er dieser wirklich.<br />

Er verabredet sich, aber es wird<br />

nichts daraus. Er findet nur heraus,<br />

„dass er alles sagen konnte, so lange er<br />

keine Fragen stellte, die Leute aber sofort<br />

Verdacht schöpften, wenn er etwas<br />

wissen wollte“. Der geneigte<br />

Leser schöpft Ver dacht, Ebling tritt ab.<br />

Wenn jemand mit einem Roman,<br />

und sei es sein sechster, einen Welt -<br />

erfolg hat, stürzen sich Leser und<br />

Kritiker auf den nächsten. Kehlmann<br />

ist Hype. Er weiß das und spielt sogar<br />

mit seinem Ruhm. Denn anders ist<br />

wohl die Wahl des Titels für dieses<br />

neue <strong>Buch</strong> nicht erklärlich, er lautet:<br />

„Ruhm“. Andy Warhol, der jedem<br />

Men schen seine fünfzehn Minuten<br />

Ruhm versprach, lässt grüßen.<br />

Wir lesen also weiter und werden<br />

gleich in der zweiten Geschichte bekannt<br />

gemacht mit dem erfolgreichen Autor<br />

Leo Richter und dessen Freundin Elisabeth,<br />

die für „Ärzte ohne Grenzen“ arbeitet. Er will<br />

einen „Roman ohne Haupt figur“ schreiben,<br />

sie will nicht, dass sie darin vorkommt. Beide<br />

begeben sich „in Gefahr“, klappern auf seiner<br />

Lesetour obskure lateinamerikanische Länder<br />

ab, obwohl er doch eigentlich gar nichts erleben<br />

will: „Eigentlich interessiert mich das alles<br />

nicht. Ich schreibe nur. Ich erfinde.<br />

Eigentlich will ich gar nichts sehen.“<br />

Daniel Kehlmann ist nicht Leo Richter.<br />

Aber er hat die Geschichte geschrieben, die<br />

als die Richters folgt: „Rosalie geht sterben“<br />

handelt von einer alten Frau mit Bauch spei -<br />

cheldrüsenkrebs, die ihr Leben in einem<br />

Schwei zer Freitod-Institut beenden will.<br />

Rich ter will ihre letzten Tage schildern, bis<br />

hin zum tödlichen Schluck aus dem Becher.<br />

Doch Rosalie spuckt Richter, der auf ihrem<br />

Frühjahr 2009<br />

Tod besteht, weil anders seine Geschichte<br />

nicht aufgeht, in die Suppe. Es könnte sein,<br />

dass sie überlebt (wir erfahren es nicht).<br />

Auch Ralf Tanner, Eblings Ralf, kippt aus<br />

der Bahn. <strong>Die</strong> fehl geleitete Mobilfunk-Num -<br />

mer (alle Geschichten haben mit Mobil te le fo -<br />

nen zu tun) ist schuld. Aus einem bekannten<br />

Filmschauspieler wird wieder ein Nobody,<br />

Daniel Kehlmann<br />

der das ebenso akzeptiert wie Maria Rubin -<br />

stein, die statt Leo Richter zu einer Jour na lis -<br />

ten reise nach Zentralasien reist und dort verschwindet,<br />

als Magd bei Bauern.<br />

„Eine falsche Regung, und man fand nicht<br />

mehr zurück, und schon war das alte Dasein<br />

dahin und man fand nicht mehr zurück.“<br />

Solcher Weisheit kann nur eine Geschichte<br />

vom berühmten Miguel Auristos Blanco aus<br />

Rio folgen, der fatal an Paulo Coelho und<br />

des sen Lebensweisheiten erinnert. Blanco<br />

schreibt an eine Äbtissin, dass alle seine Le -<br />

bens beratung Schund sei: Es gebe gar keinen<br />

Gott. Und er greift zum Revolver. Wird er abdrücken?<br />

Es gibt noch einiges aufzuklären, die<br />

Sache mit der vertauschten Mobilfunk-Num -<br />

mer zum Beispiel, da tritt ein Internet-Freak<br />

auf, der nur im Slang der Blogger redet und<br />

sein Chef, der an einer Doppelbeziehung<br />

(Frau und Kinder hier, Geliebte dort) scheitert<br />

– so gut ist das Mobiltelefon auch wieder<br />

nicht. Und mit der letzten Geschichte schließt<br />

sich der Kreis: Richter und Elisabeth begeben<br />

sich an deren afrikanischem Einsatzort wieder<br />

in Gefahr und Richter hat wieder mit<br />

Elisabeths (wie Rosalies) Weigerung zu tun,<br />

Figur in einer Geschichte zu werden. Am<br />

Ende klingelt das Telefon. Keiner<br />

nimmt ab. „Wie merkwürdig, dass man<br />

jetzt fast jeden Menschen überall erreichen<br />

kann, ohne zu wissen, wo er ist.“<br />

Fast jeden!<br />

Kehlmann versteht sich hervorragend<br />

auf den Wechsel von Tonarten<br />

und Erzähl klimata. Mal begnügt er<br />

sich mit genauen Beschreibungen seiner<br />

Figuren, mal gibt er sich als<br />

Psychologe, mal schreibt er eine<br />

Parodie, mal appelliert er an die<br />

Bildung seiner Leser und spielt gleich<br />

zweimal auf den Un ter welts schiffer<br />

Charon an (einen Auto knacker mit<br />

wohlfeilen Weisheiten), mal wird er<br />

mitleidlos ironisch, mal macht er<br />

sprachliche Kunst stücke, mal ist er gemein,<br />

mal empfindsam. Er behandelt<br />

seinen Leo Richter ausnehmend mies,<br />

aber er lässt ihn am Leben. Er lässt<br />

(wahrscheinlich) alle weiterleben, vernichtet<br />

bloß Existenzen, je durchschnittlicher<br />

sie erfunden sind, desto<br />

gemeiner. <strong>Kleine</strong> Leute kriegen halt<br />

nur fünf Minuten Ruhm.<br />

<strong>Die</strong> neun Geschichten sind Virtu -<br />

osen-Etuden, bodenlos und verlockend<br />

leichtsinnig, man will schließlich hinter<br />

ihr Geheimnis kommen, alles noch<br />

einmal lesen, weil man denkt: Da muss<br />

noch etwas sein. Da ist aber nichts, außer<br />

einer schlackenlosen Prosa – nur<br />

bei den Liebesszenen schwitzt er<br />

manch mal ein bisschen – und außer einer<br />

stupenden Intelligenz, die Figuren als<br />

Sche renschnitte so behänd zu schnippeln<br />

weiß, dass man den Fingern kaum folgen<br />

kann. Ob das etwas mit Theologie zu tun hat<br />

(einer negativen, versteht sich), wie ein Re -<br />

zen sent meinte, mag dahingestellt bleiben.<br />

Weil ja alles dahingestellt bleibt. Wörtlich so:<br />

Er stellt seine neun Geschichten hin.<br />

Punktum. Sollen doch die Leser Me taphern<br />

erkennen, schwankende Identitäten untersuchen,<br />

Allegorien finden, Tiefsinn schür fen.<br />

Er ist nicht Blanco, nicht Richter, vielmehr<br />

ein Seiltänzer der Literatur, der allenfalls beinah<br />

vom Hochseil abstürzt. Manch mal sehnt<br />

man sich nach Gauß und Hum boldt aus seiner<br />

berühmten „Vermes sung der Welt“, weil<br />

Mathematik und Kos mos reeller sind als<br />

Mobiltelefone. Es dürfte Kehlmann kaum<br />

sche ren. Er ist schon weiter. So etwas nennt<br />

man im Jargon: Postmoderne. �<br />

11


AUTORENPOTRÄT: JOSEPH ROTH<br />

Ausgerechnet er! Liebling aller Ger ma nis ten.<br />

Bis heute ist unklar, wer dieses Schre ckens -<br />

urteil über ihn verhängt hat. Fest steht, als<br />

Joseph Roth im Winter 1913/14 zum ersten<br />

Mal ein germanistisches Seminar von innen<br />

sah, machte er auf seinen galizischen Ha cken<br />

kehrt, stürzte aus der Universität und ver -<br />

schwand in den verschneiten Straßen der<br />

Stadt. Später schrieb er, er habe Dichtung<br />

erwar tet und Germanistik vorgefunden. <strong>Die</strong><br />

Stadt, in der Roth damals lebte und von der<br />

aus er seinen Lebensmittelpunkt immer weiter<br />

nach Westen verlegte, war Lemberg, die<br />

habs burgische Hauptstadt des „Königreichs<br />

Galizien und Lodomerien mit dem Großher -<br />

zog tum Krakau und den Herzogtümern Zator<br />

und Auschwitz“. Lemberg, notierte Roth, ist<br />

ein bunter Fleck im Osten Europas, dort, wo<br />

es noch lange nicht anfängt, bunt zu werden.<br />

Hinter Lemberg begann Russland. Im Früh -<br />

ling 1914 kehrte Roth der Stadt den Rücken,<br />

doch wohin er in den folgenden Jahren auch<br />

gehen sollte, nach Wien, Berlin, Moskau,<br />

Mar seille oder Paris, immer wieder kehrte er<br />

hierher zurück – leibhaftig oder, was häufiger<br />

der Fall war, seelisch.<br />

<strong>Die</strong> traumhaft-trügerischen Illusionen der<br />

Belle Epoque – im ungewöhnlich heißen<br />

Som mer des Jahres 1914 waren sie in Wien<br />

zu einem letzten Rendezvous verabredet. <strong>Die</strong><br />

Welt, sofern man sie aus der privilegierten<br />

Pers pektive des Bürgers betrachtete, schien<br />

aus lauter Plüsch gebaut, sie war charmant,<br />

ap petitlich und morbide. Der Sommer kam,<br />

der Sommer blieb, die jovialen Bürger und<br />

ih re anmutigen Damen bevölkerten die Stra -<br />

ßen und Plätze der viele Jahrhunderte alten<br />

kai serlichen Reichshaupt- und Residenzstadt<br />

und lebten ihre Tage und Nächte in einem<br />

schwe relosen jasmindurchdufteten Gefühl<br />

der Sicherheit und Geschichtslosigkeit. Dann<br />

aber, sehr plötzlich und ungeheuer rot, ging<br />

am Morgen des 28. Juni 1914 die Sonne über<br />

Österreich-Ungarn auf, es knallte und da flog<br />

dem österreichischen Thronfolger, der sich<br />

win kend in einem knatternden Automobil<br />

durch die Straßen Sarajewos chauffieren ließ,<br />

eine serbische Pistolenkugel durch den<br />

erstaun ten Dynastenschädel. Damals wie<br />

heute wie immer: Europas größtes Unglück<br />

ist die Politik, seit dem Wormser Konkordat<br />

hat dieser verhängnisvolle Fluch nichts von<br />

seiner Bann kraft verloren. <strong>Die</strong> so genannten<br />

europäischen „Staats männer“, gleichgültig<br />

welcher politischen Konfession sie huldigten,<br />

drängten zum Krieg um jeden Preis – und,<br />

wie wir aus dem Fernsehen wissen, sie bekamen<br />

ihn, sie bekamen ihn sogar aus allen vier<br />

Him melsrichtungen zugleich. Hoch die<br />

Fahne, ewig hoch, sang man in Europa und<br />

die lustigen Trom meln schlugen zum Streite.<br />

Was als Sonntagsspaziergang für gelang weil -<br />

te Gym nasiasten gedacht war, geriet binnen<br />

Mo natsfrist zum Menschenschlachthaus und<br />

zur Versuchsstation für den Weltuntergang.<br />

Vier Jahre später, man schrieb inzwischen<br />

Dezember 1918, von Osten fegte ein eisiger<br />

Wind über den Kontinent, es schneite in dichten<br />

Flocken, kehrte Joseph Roth aus den<br />

Trichter- und Trümmerfeldern des Ersten<br />

Weltkriegs zurück. <strong>Die</strong> Monarchie war zer -<br />

fal len, der Kaiser samt Backenbart längst verscharrt<br />

und die neue Zeit angebrochen. Ein<br />

Blick in die auf schlechtem Kriegspapier ge-<br />

Joseph Roth (1894-1939)<br />

druckten Zeitungen verriet: Wo Österreich-<br />

Un garn gewesen war, da hatten die ehemaligen<br />

Kronvölker ihre dreckigen National staa -<br />

ten errichtet. Ich war bis zum Ende des Krie -<br />

ges an der Front, im Osten, berichtete Roth<br />

spä ter. Er kam auf Umwegen nach Wien, wo<br />

ich, aus Mangel an Geld, für Zeitungen zu<br />

schreiben begann. Man druckte meine<br />

Dumm heiten. Ich lebte davon. Ich wurde<br />

Schriftsteller. <strong>Die</strong> neue Zeit, von der Roth in<br />

Wien mit Revo lu tionswirrwarr und Straßen -<br />

kämpfen in Emp fang genommen wurde, bescherte<br />

ihm ein neues Leben – als Schrift -<br />

steller, Journalist und, auch das soll nicht unerwähnt<br />

bleiben, als wenig anonymer Alko -<br />

ho liker. Bekannte berichteten, ihn mehrmals<br />

versoffen und zerlumpt auf der Straße liegend<br />

aufgefunden zu ha ben. Ungeachtet seiner<br />

Trin kerleber, die bis zum Herz wuchs, gelang<br />

es Roth, innerhalb weniger Monate zu einem<br />

der bekanntesten Journalisten Wiens aufzusteigen.<br />

Allein für den „Neuen Tag“ verfasste<br />

er in knapp einem Jahr mehr als 100 Beiträge,<br />

später schrieb er außerdem für das „Prager<br />

Tag blatt“ und die „Frank furter Zeitung“. Sei -<br />

ne Spezialitäten waren die mokante Zeitkritik<br />

und das lyrische Feuil leton, er beherrschte<br />

alle Ton arten und zielte, auch wenn die<br />

Syntax spitz und klar aus dem Papier stach,<br />

immer auf das Gefühl.<br />

Als Schriftsteller debütierte Roth mit klei -<br />

nen Zeitromanen (u. a. „<strong>Die</strong> Re bel li on“,<br />

1924), die eng mit seinen zeitkritischen journalistischen<br />

Arbeiten verknüpft sind. Als bester<br />

Roman der Frühphase gilt „Hotel Sa voy“<br />

(1924), der im Verlag <strong>Die</strong> Schmiede in Berlin<br />

veröffentlicht wurde. Im Mittelpunkt steht<br />

der Kriegs heimkehrer Gabriel Dan, der, aus<br />

russischer Gefangenschaft kommend, zum<br />

ersten Mal nach fünf Jahren wieder an den<br />

Toren Euro pas steht. Er strandet in einer<br />

Stadt des Ostens, steigt im Hotel Savoy ab,<br />

das mit seinen sieben Etagen die Gesellschaft<br />

der Nachkriegs zeit spiegelt: Unten woh nen in<br />

schönen weiten Zimmern die Reichen … und<br />

oben die armen Hunde. Am En de geht das<br />

Hotel in Flammen auf. Wie die meisten Ro -<br />

mane Roths kann auch „Hotel Sa voy“ als<br />

leicht zu entschlüsselnde Selbs t be schreibung<br />

des Ver fas sers gelesen werden. <strong>Die</strong> folgenden<br />

Jahre waren geprägt von einer enormen<br />

literarischen und publizistischen Pro dukti -<br />

vität. Es ist eine große Ver mes sen heit, Städte<br />

beschreiben zu wollen, erklärte Roth. Er tat es<br />

trotz dem. Ein Triebtäter. Im mer wieder brach<br />

er zu neuen Reisen auf und verfasste die Re -<br />

por tagefolgen „Reise in Russ land“ (1926),<br />

„Rei se nach Al ba nien“ (1927), „Briefe aus<br />

Po len“ (1928) und „Das vier te Italien“<br />

(1928), die heute im Verlag Kie penheuer &<br />

Witsch gesammelt und sorg fältig ediert<br />

vorlie gen. Daneben veröffent lichte Roth die<br />

Ro mane „<strong>Die</strong> Flucht ohne En de“ (1927) und<br />

„Hiob. Roman eines einfachen Mannes“<br />

(1930), in dem er das Schick sal des in Ga lizi -<br />

en lebenden Juden Men del Sin ger schildert.<br />

Kurt Tucholsky soll einmal gesagt haben:<br />

„Wenn ich nicht Theobald Tiger wäre, möchte<br />

ich der erste Satz in einem Roman von Jo -<br />

seph Roth sein.“ Denn den vergisst man<br />

nicht. <strong>Die</strong> Trottas waren ein junges Ge -<br />

schlecht, so beginnt Roths Roman „Radetz -<br />

ky marsch“ (1932), der wohl zum Besten<br />

gehört, was jemals in deut scher Sprache geschrieben<br />

wurde. „Aufstieg und Nieder -<br />

gang“, heißt es auf dem Umschlag der<br />

Erstausgabe des Romans, „einer altöster rei -<br />

chi schen Fami lie durch drei Ge nerationen,<br />

die wunderbar ver bunden sind mit Regier -<br />

ungs dauer, Glück und Ende Kaiser Franz Jo -<br />

sephs des Ersten. Von der Schlacht von Sol -<br />

ferino bis zum Welt krieg schildert der Roman<br />

den Glanz und Un tergang des alten Öster -<br />

reich.“ Drei Wör ter: das alte Ös ter reich. Das<br />

war Roths Ob ses sion, ein Le ben lang. Und<br />

Österreich, wenn auch verklärt und verzaubert,<br />

dauerte in ihm fort, bis an den Boden<br />

seines letzten Gla ses.<br />

Von DANIEL MÖGLICH<br />

12 <strong>Die</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>Literaturkritik</strong>


Ernst Ludwig Kirchner<br />

Frühjahr 2009<br />

Magadalena<br />

Moel ler (Hg.):<br />

Ernst Ludwig<br />

Kirch ner in<br />

Ber lin. Katalog<br />

zur Aus stellung<br />

im Brücke Mu se -<br />

um. Hirmer,<br />

Mün chen 2008.<br />

396 S., 26 €.<br />

Ernst Ludwig Kirchner, der sensibelste und<br />

zu gleich eigenwilligste der „Brücke“-Künst -<br />

ler, hat sich primär als Zeichner verstanden:<br />

165 Skizzenbücher haben sich allein im<br />

Kirch ner-Nachlass erhalten, und in privaten<br />

wie öffentlichen Sammlungen sollen sich etwa<br />

10.000 Zeichnungen, Aquarelle und Pas -<br />

telle befinden. Sie dienten nicht nur als Stu -<br />

dien und Skizzen für Gemälde und Druckgra -<br />

fiken, sondern besitzen durchaus autonomen<br />

Bild charakter und gehören zum Bes ten, was<br />

im 20. Jahrhundert hervorgebracht wurde.<br />

Im Oktober 1911 siedelte Kirchner von<br />

Dres den nach Berlin über, das er schon vorher<br />

mehrfach besucht hatte. Er knüpfte enge<br />

Kon takte mit avantgardistischen Dichter krei -<br />

Friedrich Ani<br />

Friedrich Ani:<br />

Mitschnitt.<br />

Gedichte. Paul<br />

Zsolnay Ver lag,<br />

Wien 2009. 128<br />

Seiten, 14,90 €.<br />

Ein preisgekrönter Krimi-Autor als Dichter –<br />

kann das gut gehen? Ja, möchte man im Fall<br />

von Friedrich Ani sagen. Und doch ein<br />

„aber“ hinzufügen. Klar ist: Der 50-jährige<br />

Münch ner ist als Autor ein anerkanntes und<br />

produktives Multitalent. Ob Bühnenstücke,<br />

Roma ne, Erzählungen oder Drehbücher –<br />

Friedrich Ani tanzt seit langem erfolgreich<br />

auf vielen literarischen Hochzeiten.<br />

Auch die Lyrik ist alles andere als<br />

Neuland für ihn: Sein erstes <strong>Buch</strong> mit<br />

Gedichten („Wer die Dunkelheit entfacht“)<br />

erschien bereits 1981. Nun hat er im Paul<br />

Zsolnay Verlag seinen fünften Lyrik band<br />

„Mitschnitt“ vorgelegt. Darin versammelt<br />

sind sechzig Gedich te, die in ihrer Viel -<br />

seitigkeit beeindrucken: Mal wird mit Wort -<br />

witz gejandelt, an anderer Stelle ist der Ton<br />

K URZ & BÜNDIG<br />

sen, setzte sich in ganzen Werkgruppen mit<br />

der Großstadt, ihrer Faszination, Bedrückung<br />

und Gefährdung auseinander. Kirchner fand<br />

in Berlin seinen von der „Brücke“ losgelösten<br />

Stil, er malte Stadtlandschaften, Tänze -<br />

rinnen, Varieté-, Zirkus- und Bordellszenen.<br />

Hart und scharf werden jetzt die Pinselstriche<br />

gesetzt, dichte Schraffuren entstehen, die<br />

For men verkürzen und verzerren sich, die<br />

Bild elemente erscheinen stark rhythmisiert,<br />

irritierende Perspektiven werden eröffnet und<br />

schlagen den Berachter in ihren Bann.<br />

Der von Magdalena M. Moeller herausgegebene<br />

Katalog enthält neben einem generellen<br />

Überblicksbeitrag der Herausgeberin<br />

Auf sätze von vorwiegend jungen Kunst his -<br />

torikerinnen, z. B. über Kirch ners Beziehun -<br />

gen zu Alfred Dö blin und Kirchners Stra ßen -<br />

szenen. Neben Zeich nun gen und Grafiken<br />

wer den – magisch aufleuch tend – zwei von<br />

den insgesamt elf Ge mäl den zu diesem The -<br />

ma, „<strong>Die</strong> Straße“ (1913) und „Frauen auf der<br />

Straße“ (1915) mit ihren ausschnitthaften<br />

Dar stellungen, prä sentiert. Hierher hätte auch<br />

die „<strong>Berliner</strong> Straßenszene“ (1913) gehören<br />

müssen, aber sie ist ja vor zwei Jahren restituiert<br />

und dann sofort für 34 Millionen Dollar<br />

verauktioniert worden.<br />

Von KLAUS HAMMER<br />

reflexiv und atmosphärisch: „Hin ter der Tür:<br />

Etwas / wie ein umgestürzter Tag, / gefällt<br />

viel leicht vom / spitzen Licht, verhindert /<br />

heut mein Rausgehen. So / wundert sich mein<br />

/ Geher sehr (...)“ heißt es in „Was der<br />

Schatten dazu sagt“.<br />

Eine Stärke vieler Texte ist die fast<br />

filmische Unmittel barkeit, die im Fokus einer<br />

zentralen Figur an schnellen Bildfolgen<br />

entlang eine Ba lance zwischen anhaltender<br />

Spannung und hintergründiger Sinnhaftigkeit<br />

erzeugt. Zu spüren ist auch die Dringlichkeit,<br />

mit der Ani essentielle Motive wie Persön -<br />

lichkeitsverlust und Entfremdung s phä no me -<br />

ne thematisiert. Man merkt: Hier ist einer am<br />

Werkt, der Ge schichten erzählen will.<br />

Womit wir beim „aber“ sind: <strong>Die</strong> erzählerische<br />

Haltung führt dazu, dass viele der Ge -<br />

dichte zu erklärenden Ausführungen neigen.<br />

Dem Leser bleibt oft wenig Spielraum für eigene<br />

Assoziationen. Der Reiz des Rät sel -<br />

haften beschränkt sich meist auf surreale<br />

Tag traum-Sequenzen, die wiederum für sich<br />

genommen gelungen sind.<br />

In manchen von Anis Gedichten scheint<br />

auch ein allzu pathetisches Sendungs be -<br />

wusst sein durch, an dem der predigende<br />

Appell cha rak ter störend wirkt. Etwa in dem<br />

Gedicht „Kein Tag“: „Dort ist dein Tag, der /<br />

dich ersehnt. Er fordert, / daß du loderst. Gib<br />

ihm / Glut und Sinn“.<br />

Von LUTZ STEINBRÜCK<br />

Tilman Rammstedt<br />

Tilman Ramm -<br />

stedt. Der Kai -<br />

ser von China.<br />

Ro man. Du Mont<br />

Li te ratur- und<br />

Kunst ver lag,<br />

Köln 2008. 192<br />

Seiten, 17,90 €.<br />

Nach seinem Kurzgeschichtenband „Erle di -<br />

gun gen vor der Feier“ und dem Roman „Wir<br />

bleiben in der Nähe“ hat Tilman Rammstedt<br />

nun den Roman „Der Kaiser von China“<br />

vorge legt. Enkel Keith soll darin seinen<br />

Groß va ter nach China begleiten, lässt ihn<br />

allerdings al leine fahren. Sein Großvater –<br />

ein misan thro pischer, einarmiger Frauenheld<br />

mit der Ab sicht, dem Tod von der Schippe zu<br />

springen – stirbt allerdings. Da Keith’ vier<br />

Ge schwis ter und seine Verlobte Franziska –<br />

vormals die Geliebte des Großvaters – aber<br />

anneh men, er sei nach China gefahren, muss<br />

er sich etwas einfallen lassen. Das tut er<br />

auch, indem er seinen Lebensmittelpunkt unter<br />

den Schreibtisch verlegt, damit seine<br />

Wohnung von außen unbewohnt wirkt. Und<br />

indem er sei nen Geschwistern gefälschte<br />

Ansichts kar ten aus China schickt. In ihnen<br />

erzählt er eine atemberaubende Geschichte<br />

und lässt dabei ein China entstehen, das viel<br />

mehr Charme, Herz und Lächeln besitzt als<br />

das Ori ginal. Der Großvater, den Keith am<br />

An fang noch als rechthaberischen, dominanten<br />

Unmenschen beschrieben hat und der in<br />

Wirk lichkeit schon in einer Leichenhalle im<br />

Wes terwald liegt, wird in der erfundenen<br />

Chi na-Reise zum Mann mit Geschichte, mit<br />

Vergangenheit und einer großen Liebe.<br />

<strong>Die</strong> Menschen in den Geschichten von<br />

Til man Rammstedt hängen in ausweglosen<br />

Si tu ationen fest. Sie arbeiten sich an einer<br />

Re a lität ab, in der sie sich nicht zurecht finden.<br />

Sie wollen sie verändert wissen oder sie<br />

am liebsten selbst verändern. Tilman Ramm -<br />

stedt zeigt dem Leser echte Menschen: voller<br />

Gedanken, voller Zweifel und voller Taten -<br />

drang, von dem sie allerdings nicht wissen,<br />

in welche Richtung sie ihn treiben sollen.<br />

<strong>Die</strong> se so sehr Empathie hervorrufenden Fi -<br />

gu ren werden eingefasst von einem kaum<br />

fass baren sprachlichen Genius. Tilman<br />

Ramm stedts neuer Roman „Der Kaiser von<br />

China“ ist wieder ein Stück Literatur voller<br />

tiefgründigem Witz und witzi ger Tief grün -<br />

digkeit, von dem man überwäl tigt ist, um das<br />

man ihn beneidet und für das man sich bei<br />

ihm bedanken möchte.<br />

Von MARTIN SPIESS<br />

13


Volles Programm gegen die Krise:<br />

Leipzig begrüßt den Bücher-Frühling<br />

Im Frühjahr bildet Leipzig traditionell das<br />

Zentrum des literarischen Lebens in Deutsch -<br />

land. Vom 12. bis 15. März öffnet die zweitgrößte<br />

<strong>Buch</strong>messe Deutschlands ihre Tore für<br />

die Besucher. Trotz der weltweiten Wirt -<br />

schaftskrise blicken die Veranstalter optimistisch<br />

nach vorn und erwarten erneut etwa<br />

2.300 Aussteller in Leipzig, wie Wolf gang<br />

Marzin, Vorsitzender der Ge schäftsführung<br />

der Leipziger Messe, mitteilte. Ungeachtet<br />

der schwierigen Wirtschafts lage ist also nicht<br />

mit einer Entwicklung wie in Europas<br />

Kulturhauptstadt Vilnius zu rechnen, wo reihenweise<br />

Veranstaltungen abgesagt wurden.<br />

<strong>Buch</strong>messe-Chef Oliver Zille bedauerte, dass<br />

zwar einige Verlage ihre Ausstellungsfläche<br />

verringert oder sogar abgesagt hätten. „Bei<br />

anderen verbuchen wir aber gute Flächen -<br />

zuwächse und auch ganz neue Aussteller<br />

melden sich zur Messe an“, sagte Zille im<br />

Dezember und prognostizierte mit etwa<br />

100.000 Besuchern ein ähnliches Publikums -<br />

interesse wie 2008.<br />

Das Programm der Leipziger <strong>Buch</strong>messe<br />

richtet sich nicht nur an Fachbesucher, im<br />

Vordergrund steht die Begegnung der Öffentlichkeit<br />

mit der literarischen Vielfalt deutscher<br />

und internationaler Verlage. Begleitet<br />

wird die <strong>Buch</strong>messe von „Leipzig liest“, dem<br />

größten europäischen Lesefestival, das in etwa<br />

1.900 Veranstaltungen ganz Leipzig als<br />

Kulturstadt präsentiert. Den Standortvorteil<br />

nutzend steht besonders die Literatur<br />

Osteuropas und der Balkanstaaten im Vor -<br />

dergrund. In Kooperation mit der Frank furter<br />

<strong>Buch</strong>messe richtet sich besonderes Augen -<br />

merk auch auf das Gastland China. Nach -<br />

wuchsförderung und Bildung sind weitere<br />

Schwerpunkte der Messe, medienträchtige<br />

Höhepunkte bilden die Verleihung des Prei -<br />

ses der Leipziger <strong>Buch</strong>messe und des Leip -<br />

ziger <strong>Buch</strong>preises zur Europäischen Ver -<br />

ständigung 2009.<br />

Der Leipziger <strong>Buch</strong>preis zur Europäischen<br />

Verständigung geht in diesem Jahr an den<br />

<strong>Berliner</strong> Historiker und Publizisten Karl<br />

Schlögel. <strong>Die</strong> mit 15.000 Euro dotierte Aus -<br />

zeichnung wird seit 1994 von der Stadt<br />

Leipzig, dem Freistaat Sachsen und dem<br />

Börsenverein des Deutschen <strong>Buch</strong>handels<br />

verliehen. Gewürdigt werden mit diesem<br />

Preis Persön lich keiten, die sich als <strong>Buch</strong>autor<br />

um das gegenseitige Verständnis in Europa,<br />

vor allem aber mit den Ländern Mittel- und<br />

Osteuropas, verdient gemacht haben. <strong>Die</strong>s<br />

habe Schlögel „auf faszinierende Weise“ mit<br />

seinem Sachbuch „Terror und Traum.<br />

Moskau 1937“ getan, wie das Kulturamt<br />

Leipzig meinte. Überreicht wird der Preis im<br />

Ein Ausblick auf die Leipziger <strong>Buch</strong>messe<br />

Rahmen der feierlichen Messe eröffnung am<br />

11. März.<br />

Auch in diesem Jahr bilden die Balkan -<br />

staaten wieder einen Programm schwerpunkt<br />

der Messe. Nach den positiven Erfahrungen<br />

der vergangenen zwei Jahre – 2007 stellte<br />

sich Sloweniens Literatur vor, 2008 folgte<br />

Kroatien – sind 2009 erstmals in größerem<br />

Rahmen auch Mazedonien und Bosnien-<br />

Herzegowina mit von der Partie. „Wir wollen<br />

die Region literarisch erschließen, weil dort<br />

spannende Entdeckungen zu machen sind“,<br />

sagte <strong>Buch</strong>messe-Chef Oliver Zille im dpa-<br />

Gespräch. Einerseits würden die Kriegser -<br />

fahrungen aus den 90er Jahren literarisch verarbeitet,<br />

andererseits würden die Autoren die<br />

Rolle ihrer Länder in Europa reflektieren.<br />

Der deutsche <strong>Buch</strong>markt gilt als weltweit<br />

größter Übersetzungsmarkt und als ein<br />

Sprung brett in die Welt.<br />

Der zweite Fokus liegt auf dem Reich der<br />

Mitte: „Das China-Jahr beginnt in Leipzig“,<br />

sagte Zille. Mit großer Spannung darf der<br />

Auftritt der Chinesen erwartet werden. Auf<br />

der einen Seite präsentiert sich eine der ältesten<br />

Schriftkulturen der Welt, die über eine<br />

ungemein wechselvolle Geschichte voller<br />

Wandlungen und Widersprüche verfügt. Aus<br />

europäischer Sicht stellt China gleichermaßen<br />

ein Faszinosum, aber auch immer noch<br />

ein großes Rätsel dar. Auf der anderen Seite<br />

sind wohl, zumindest auf europäischem Bo -<br />

den, sehr kontroverse Debatten zum Auftritt<br />

des Gastlandes zu erwarten, die möglicherweise<br />

an Schärfe die Diskussion um den<br />

Türkei-Auftritt auf der Frankfurter <strong>Buch</strong> -<br />

messe übertreffen. China belegt in der weltweiten<br />

Rangliste der Pressefreiheit Rang 167<br />

– von insgesamt 173 Nationen. Kritische<br />

Schriftsteller werden häufig als kriminelle<br />

Dissidenten behandelt und müssen mit Ver -<br />

folgung rechnen. Es bleibt zu hoffen, dass<br />

sich der chinesische Auftritt auf der Leipziger<br />

Messe nicht in bloßer Folklore erschöpft.<br />

Erinnern wir uns der chinesischen Lexik, die<br />

gerade ein Wort für Krise und Chance gleichermaßen<br />

kennt.<br />

<strong>Die</strong> Chance auf den Gewinn des mit<br />

45.000 Euro dotierten und zum fünften Mal<br />

ausgeschriebenen Preises der Leipziger<br />

<strong>Buch</strong>messe haben 760 Autoren – das ist<br />

Rekord. <strong>Die</strong> zum Auftakt der <strong>Buch</strong>messe verliehene<br />

Auszeichnung ehrt in den Kategorien<br />

Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung<br />

herausragende deutsche Neuer -<br />

schein ungen. Der Preis wird von der Leip -<br />

ziger Messe mit Unterstützung der Stadt<br />

Leipzig und des Freistaates Sachsen sowie in<br />

Zusammenarbeit mit dem Literarischen<br />

Colloquium Berlin vergeben. Vor allem kleine<br />

und mittlere Verlage haben ihre Favoriten<br />

ins Rennen geschickt. Angesichts einer<br />

Menge angesehener Verlage und namhafter<br />

Autoren gab sich Juryvorsitzender und<br />

„Zeit“-Literaturchef Ulrich Greiner optimistisch,<br />

„dass wir auch 2009 eine Liste herausragender<br />

Werke gewinnen können“. (<strong>Die</strong> 15<br />

Titel umfassende Short-List wurde nach<br />

Redaktionsschluss dieser Ausgabe bekanntgegeben).<br />

2008 wurden Clemens Meyer,<br />

Irina Liebmann und der Übersetzer Fritz<br />

Vogelgsang mit Preisen bedacht.<br />

Nachwuchsförderung steht auf der<br />

Prioritätenliste der Leipziger <strong>Buch</strong>messe<br />

ebenfalls weit oben. So wird am 14. März der<br />

mit 1.000 Euro ausgeschriebene Nachwuchs -<br />

hörspielpreis 2009 im ARD-Hörspielforum<br />

verliehen. Der 6. Internationale Hörspiel -<br />

nachwuchswettbewerb des Hörspielsommer<br />

e.V. und der Leipziger <strong>Buch</strong>messe widmet<br />

sich unter dem Motto „Demo-Tapes - Wie<br />

man’s dreht und wendet“ der friedlichen<br />

Revolution 1989. Außerdem werden im<br />

Rahmen des Manga-Talente-Wettbewerbs<br />

die besten Nachwuchszeichner in den Alters -<br />

klassen bis 14 und ab 15 Jahre in den<br />

Kategorien Einzelbild und Geschichte gekürt.<br />

Charakteristisch für die Leipziger <strong>Buch</strong>messe<br />

ist das einträchtige Nebeneinander von „jungen“<br />

Kunstformen und altehrwürdigen<br />

Ausstellungen wie der Leipziger Antiqua -<br />

riats messe und der „buch + art“ allemal.<br />

Erstmals dürfen 2009 auch die jungen Leser<br />

selbst einen Preis vergeben, den „Internatio -<br />

nalen Preis der jungen Leser“. Das Projekt<br />

geht auf die Initiative der Stiftung Lesen und<br />

der arvato AG in Kooperation mit der<br />

Leipziger <strong>Buch</strong>messe, der Arbeitsgemein -<br />

schaft von Jugendbuchverlagen und den<br />

Bibliotheksverbänden zurück. Schulklassen<br />

konnten im Internet unter 19.000 von Fünftund<br />

Sechsklässlern erarbeiteten Vorschlägen<br />

über ihre Lieblingsbücher abstimmen. <strong>Die</strong><br />

Preis verleihung findet dieses Jahr am 13.<br />

März statt.<br />

Als eine weitere Möglichkeit zur Be -<br />

geisterung junger Menschen für die Welt der<br />

Literatur und Bücher und als Investition in<br />

die Zukunft ist der neugeschaffene „Karrie -<br />

retag <strong>Buch</strong>+Medien“ am Messe-Freitag (13.<br />

März 2009) anzusehen. Veranstalter sind die<br />

Leipziger <strong>Buch</strong>messe und der Börsenverein<br />

des Deutschen <strong>Buch</strong>handels. Führungskräfte<br />

aus Verlagen und <strong>Buch</strong>handel stellen interessante<br />

Berufsbilder vor und stehen in Podi -<br />

ums diskussionen und Gesprächen zu Ein -<br />

stiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten in<br />

der <strong>Buch</strong>branche Rede und Antwort.<br />

14 <strong>Die</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>Literaturkritik</strong>


<strong>Die</strong> Auseinandersetzung mit der deutschen<br />

Geschichte steht im Mittelpunkt des Auto -<br />

renspezials „1989-2009.“ Der Untertitel<br />

„Wohin treibt Europa?“ eröffnet die möglichen<br />

Zukunftshorizonte, die sich aus kritischer<br />

Aufarbeitung ergeben können. <strong>Die</strong><br />

<strong>Buch</strong>messe und das Literarische Colloquium<br />

Berlin laden sieben Schriftsteller aus sieben<br />

Ländern dazu ein, in einem Vortrag Visionen,<br />

Utopien, Befürchtungen oder Hoffnungen<br />

zum Thema Europa zu beschreiben. Das<br />

Autorenspezial wird erneut unterstützt vom<br />

Auswärtigen Amt.<br />

Unterdessen sieht es auf der Medien -<br />

landkarte, abgesehen von der florierenden<br />

Frühjahr 2009<br />

alljährlichen Leipziger <strong>Buch</strong>messe, schlecht<br />

bestellt aus um den Standort Leipzig im<br />

Besonderen und um Ostdeutschland im All -<br />

gemeinen. Nach Angaben des <strong>Berliner</strong><br />

Wissenschaftlers und Verlegers Christoph<br />

Links ist der Verlagsbranche in Ost -<br />

deutschland die Wiedervereinigung nicht gut<br />

bekommen. Von den 78 staatlichen DDR-<br />

Verlagen überlebten nach Links’ Recherchen<br />

knapp 20 Jahre nach dem Mauerfall nur<br />

zwölf, von den einst 6.100 Arbeitsplätzen<br />

seien 500 übriggeblieben. Von den 10,7<br />

Milliarden Euro Umsatz der <strong>Buch</strong>branche erwirtschafte<br />

der Osten nur 0,9 Prozent, Berlin<br />

eingerechnet 5,6 Prozent. „<strong>Die</strong> einst blühende<br />

Verlagsstadt Leipzig ist deutschlandweit<br />

auf Platz 16 abgerutscht. Sie hat nur noch vier<br />

Verlage mit mehr als 20 Mitarbeitern“, beklagt<br />

Christoph Links.<br />

Es bleibt die Hoffnung, dass es infolge der<br />

Leipziger <strong>Buch</strong>messe und des Lesefestivals<br />

„Leipzig liest“, bei dem auch dieses Jahr die<br />

Verlage ihre ganze Vielfalt - und ihre neuen<br />

Frühjahrprogramme - präsentieren, zu einer<br />

langfristigen Konsolidierung und zu einem<br />

Blühen der ostdeutschen Kulturlandschaft<br />

kommt. <strong>Die</strong> Besucher der Leipziger <strong>Buch</strong> -<br />

messe und des Lesefestes erwartet in jedem<br />

Fall eine bunte und spannende Mischung aus<br />

Veranstaltungen, Ausstellern und Bildungs -<br />

angeboten.<br />

Von MIRCO DREWES<br />

„<strong>Die</strong> Entwicklung im ostdeutschen<br />

Verlagswesen ist bedauerlich“<br />

BLK: Wo liegen die Schwerpunkte der<br />

Leipziger <strong>Buch</strong>messe 2009?<br />

OLIVER ZILLE: Traditionell liegen die<br />

Schwerpunkte der Leipziger <strong>Buch</strong>messe auf<br />

der mittel- und osteuropäischen Literatur, sowie<br />

auf der jungen deutschen Literatur. Im<br />

Bereich der jungen Literatur präsentieren sich<br />

in der Lesefestwoche über 50 Autoren, die in<br />

ganz Leipzig an attraktiven Standorten nonstop<br />

bis in die frühen Morgenstunden hinein<br />

lesen werden. Als Vertreter der mittel- und<br />

osteuropäischen Literatur stehen in diesem<br />

Jahr Mazedonien und Bosnien im Mittel -<br />

punkt. Nach den tollen Erfahrungen mit<br />

Kroatien im letzten Jahr hat sich für 2009<br />

auch der serbische Kulturminister angesagt,<br />

da die serbische Literatur 2010 im Fokus stehen<br />

soll. Ein weiterer traditioneller<br />

Schwerpunkt liegt auf der Bildung. Wir sind<br />

in diesem Segment sehr froh, erstmalig den<br />

Karrieretag <strong>Buch</strong> + Medien auszurichten.<br />

Rechnen Sie angesichts der Finanzkrise<br />

mit Einbußen bei den Besucherzahlen oder<br />

den Ausstellern?<br />

Leichte Einbußen sind möglicherweise zu<br />

erwarten, allerdings ist zum jetzigen Zeit -<br />

punkt eine verlässliche Prognose für die Mes -<br />

se noch nicht möglich. Bei den Be sucher -<br />

zahlen hoffen wir auf eine Konsolidierung<br />

auf Vorjahresniveau, und auch bei der Zahl<br />

der Aussteller sollten wir in der Größen -<br />

ordnung des Vorjahres liegen. Absagen gab<br />

es vor allem von Zeitschriftenverlagen, die<br />

die Krise besonders getroffen hat, dafür verzeichnen<br />

wir Zuwächse bei kleinen und unabhängigen<br />

Verlagen, die ihre Standflächen<br />

vergrößern oder sich neu anmelden. An dieser<br />

Entwicklung erkennt man das stimmige<br />

Kosten-Nutzen-Verhältnis, dass die Leip zi -<br />

ger <strong>Buch</strong>messe zu bieten hat.<br />

<strong>Buch</strong>messe-Chef OLIVER ZILLE über das große literarische Angebot in Leipzig<br />

und die schwierige Situation der Verlage im Osten Deutschlands<br />

Oliver Zille<br />

Gibt es angesichts der Krise charakteristische<br />

Tendenzen im Verlagswesen und <strong>Buch</strong> -<br />

handel, möglicherweise sogar Gewinner in<br />

dieser Situation?<br />

Einzelne Gewinner sind nicht auszumachen.<br />

Erfreulich ist aber, dass das Weih -<br />

nachtsgeschäft in der <strong>Buch</strong>branche auf stabilem<br />

Niveau geblieben ist. Im Vergleich zu<br />

anderen Branchen lässt sich bisher konstatieren,<br />

dass die Verlagsbranche relativ schwach<br />

von der Krise betroffen ist.<br />

Zum Schwerpunktland China: In der<br />

Rang liste Pressefreiheit 2008 belegte China<br />

Platz 167 von 173 Ländern. Erwarten Sie<br />

ähn lich kontroverse Debatten um den Gast,<br />

wie es sie um die Türkei auf der Frankfurter<br />

<strong>Buch</strong>messe im vergangenen Jahr gegeben<br />

hat?<br />

<strong>Die</strong> Leipziger <strong>Buch</strong>messe läutet das<br />

China-Jahr in Kooperation mit der Frank -<br />

furter <strong>Buch</strong>messe ein, deren Gast die Chi ne -<br />

sen im Bücherherbst sein werden. Der chinesische<br />

Auftritt in Leipzig wird von den<br />

Kollegen aus Frankfurt delegiert, diese Frage<br />

müsste also auch an die Frankfurter <strong>Buch</strong> -<br />

messe gerichtet werden.<br />

Welche Erfahrungen haben Sie hinsichtlich<br />

der <strong>Buch</strong>messepräsentationen der Bal -<br />

kan staaten gemacht, die ja auch 2009 wieder<br />

verstärkt ins Zentrum rücken?<br />

Sehr, sehr gute. Der Auftritt von Kroatien<br />

im letzten Jahr war sicher der beste<br />

Gastauftritt in Leipzig. Es ist in der Folge der<br />

<strong>Buch</strong>messe zu 30 neuen Titeln auf dem deutschen<br />

Büchermarkt gekommen. In diesem<br />

Jahr folgen nun Bosnien und Mazedonien<br />

und wir hoffen natürlich, dass ähnlich viele<br />

Werke deutsche Verlage finden können. <strong>Die</strong><br />

Auftritte der Balkanstaaten erfreuen sich großer<br />

Beliebtheit in Leipzig.<br />

Welche innovativen Trends lassen sich allgemein<br />

in der <strong>Buch</strong>branche feststellen?<br />

Sony hat in einer Pressemitteilung die<br />

Präsentation des neuen E-Books zur Leip -<br />

ziger <strong>Buch</strong>messe angekündigt. Da darf man<br />

natürlich gespannt sein. Ansonsten ist die<br />

Volltextrecherche in aller Munde und es werden<br />

auch in diesem Feld interessante In no -<br />

vationen zu erwarten sein.<br />

Sehen Sie Hörbücher und E-Books in<br />

Konkurrenz zum herkömmlichen gedruckten<br />

15


<strong>Buch</strong> oder lassen sich Synergieeffekte erwarten?<br />

Hörbücher und E-Books sind als Er gän -<br />

zungen zum klassischen <strong>Buch</strong> anzusehen.<br />

Das zeigen auch die Verkaufszahlen, die die<br />

klassische Variante, als auch die neuen For -<br />

mate als Gewinner ausweisen. <strong>Die</strong> vielleicht<br />

zu erwartende Konkurrenz ist eher ein gegenseitiges<br />

Profitieren. <strong>Die</strong> neuen E-Books und<br />

die Hörbücher sind als feste Bestandteile des<br />

<strong>Buch</strong>marktes nicht wegzudiskutieren, sie<br />

sind sehr beliebt, weshalb das Hörbuch auch<br />

längst einen wichtigen Programmpunkt der<br />

Leipziger <strong>Buch</strong>messe darstellt.<br />

Der Bereich Bildung ist traditionell im Fo -<br />

kus der Leipziger <strong>Buch</strong>messe. Was versprechen<br />

Sie sich von dem neugeschaffenen<br />

Karrieretag <strong>Buch</strong> + Medien?<br />

Den Karrieretag <strong>Buch</strong> + Medien bieten wir<br />

erstmals an und hoffen in erster Linie auf ein<br />

großes Interesse seitens der Schüler und Stu -<br />

denten. <strong>Die</strong> Verlags- und <strong>Buch</strong>branche prä -<br />

sen tiert sich am Karrieretag, dem Messe -<br />

freitag, im umfassenden Rahmen Schülern<br />

und Studenten hinsichtlich ihrer Berufsbilder,<br />

Karrierewege und Voraussetzungen. Er soll<br />

informieren und neugierig auf die Arbeit in<br />

der Branche machen. Bisher ist die Resonanz<br />

äußerst positiv ausgefallen.<br />

16<br />

Augsburg<br />

5.3. —- Ostwerk Lesung. Heinz Strunk – „Flecken -<br />

teufel“. 8 / 5 €. 20 Uhr. Partnachweg 2, 86165 Augs -<br />

burg.<br />

19.3. —- Theater <strong>Buch</strong>besprechung. „Literarischer<br />

Salon“. Michael Schreiner, Leiter der Kulturre -<br />

daktion Augsburger Allgemeine, Kurt Idrizovic von<br />

der <strong>Buch</strong>handlung am Obstmarkt und Karl Andreas<br />

Mehling, Chordirektor am Theater Augsburg, besprechen<br />

aktuelle Neuerscheinungen. Moderation:<br />

Renate Baumiller-Guggenberger, Kulturkontor Kal -<br />

liopebesprechen. 20 Uhr. Foyer, Kennedy-Platz 1,<br />

86152 Augsburg.<br />

19.3. —- Kulturhaus Kresslesmühle Poetry Slam.<br />

„Lauschangriff“. Mit Peh aus Berlin, Marta Bed -<br />

narczyk aus Nürnberg und Michael Feindler aus<br />

Wuppertal. 21 Uhr. Barfüßerstraße 4, 86150 Augs -<br />

burg.<br />

26.3. —- Bücher Pustet Lesung. Nicola Förg –<br />

„Tod auf der Piste“. 6 €. 20 Uhr. Café, Karolinen -<br />

straße 12, 86150 Augsburg.<br />

2.4. —- Thalia-<strong>Buch</strong>handlung Lesung. Stefan<br />

Aust – „Der Baader Meinhof Komplex“. 20 Uhr. An -<br />

na straße 21-23, 86150 Augsburg.<br />

17.4. —- Kulturhaus Kresslesmühle Poetry Slam.<br />

„Lauschangriff“. Mit Michael Jacob aus Nürnberg,<br />

Michael Reichenstein aus Bayreuth und Nico<br />

Semsrott aus Hamburg. 21 Uhr. Barfüßerstraße 4,<br />

86150 Augsburg.<br />

29.4. —- Theater <strong>Buch</strong>besprechung. „Literarischer<br />

Salon“. Eva Leipprand, Bündnis 90 / <strong>Die</strong> Grünen,<br />

Stella Cramer von der <strong>Buch</strong>handlung Seitz & Auer<br />

in Donauwörth und Klaus Müller, Schauspieler am<br />

Theater Augsburg besprechen aktuelle Neu -<br />

erscheinugen. Moderation: Horst Thieme, Organi -<br />

sator des Poetry Slams in der Kresslesmühle. 20<br />

Uhr. Foyer, Kennedy-Platz 1, 86152 Augsburg.<br />

4.5. —- Thalia-<strong>Buch</strong>handlung Lesung. Odilo<br />

Lechner – „Das Leben ist ein Pilgerweg. Unterwegs<br />

In Kooperation mit der Stiftung Lesen<br />

wird erstmals der internationale Preis der<br />

jungen Leser vergeben. Sehen Sie darin eine<br />

weitere Chance, junge Menschen zur Li te ra -<br />

tur zu führen?<br />

Leseförderung ist ein absoluter Schwer -<br />

punkt der Leipziger <strong>Buch</strong>messe. Mit großer<br />

Freude haben wir mit der Stiftung Lesen den<br />

Preis der jungen Leser ins Leben gerufen und<br />

die Resonanz war großartig. Über 19.000<br />

Schüler, vor allem viele aus den neuen<br />

Bundesländern, habe an der Abstimmung<br />

teilgenommen. <strong>Die</strong>s zeigt die lebendige<br />

Begeisterung für das Lesen unter den jungen<br />

Menschen.<br />

Zum zwanzigsten Jahrestag des Mauer -<br />

falls findet in Zusammenarbeit mit dem Lite -<br />

ra rischen Colloquium Berlin ein Autoren -<br />

spezial zum Thema Europa statt. <strong>Die</strong> Folgen<br />

dieser Zeitenwende waren gerade in den neuen<br />

Bundesländern gravierend. Was erwarten<br />

Sie sich persönlich für die Zukunft des ostdeutschen<br />

Verlagswesens, das infolge der<br />

Wiedervereinigung annähernd zusammengebrochen<br />

ist?<br />

Insgesamt ist die Entwicklung im ostdeutschen<br />

Verlagswesen bedauerlich. Es gibt aber<br />

auch positive Trends, die optimistisch stimmen.<br />

So sind in Berlin zahlreiche Ver lags -<br />

Literaturkalender<br />

zu sich selbst“. 20 Uhr. Annastraße 21- 23, 86150<br />

Augsburg.<br />

12.5. —- Bücher Pustet Lesung. Oliver Bottini –<br />

„Jäger in der Nacht“. 6 €. 20 Uhr. Karolinenstraße<br />

12, 86150 Augsburg.<br />

15.5. —- Kulturhaus Kresslesmühle Poetry Slam.<br />

„Lauschangriff“. Mit Tommy Tesfu und Udo Tiffert,<br />

beide aus Berlin. 21 Uhr. Barfüßerstraße 4, 86150<br />

Augsburg.<br />

14.5. —- Bücher Pustet Lesung. Katharina<br />

Gerwens und Herbert Schröger – „<strong>Die</strong> Gur ken -<br />

flieger“. 6 €. 20 Uhr. Karolinenstraße 12, 86150<br />

Augs burg.<br />

Berlin<br />

2.3. —- Literaturforum im Brecht-Haus Lesung.<br />

Gerd Koenen – „Traumpfade der Weltrevolution.<br />

Das Guevara-Projekt“. Der Autor im Gespräch mit<br />

Ines Langelüddecke. Moderation: Christoph Links.<br />

20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115 Berlin.<br />

3.3. —- Literarisches Colloquium Lesung. Kathrin<br />

Schmidt – „Du stirbst nicht“. 6 / 4 €. 20 Uhr. Am<br />

Sandwerder 5, 14109 Berlin.<br />

4.3. —- Literaturforum im Brecht-Haus Lesung.<br />

Bertrand Badiou, Hans Höller, Andrea Stoll und<br />

Barbara Wiedemann (Hrsg.) – „Herzzeit. Ingeborg<br />

Bachmann – Paul Celan. Der Briefwechsel“. Ein -<br />

führung: Hans Höller und Dr. Klemens Renolder,<br />

Stefan Zweig Centre Salzburg. Aus dem Brief -<br />

wechsel liest Sophie Rois. 20 Uhr. Chausseestraße<br />

125, 10115 Berlin.<br />

10.3. —- Literarisches Colloquium Lesung.<br />

Christoph Peters – „Mitsukos Restaurant“. 6 / 4 €.<br />

20 Uhr. Am Sandwerder 5, 14109 Berlin.<br />

11.3. —- Kino Babylon Lesung. Uwe Tellkamp –<br />

„Der Turm“. 12 / 9 €. 20 Uhr. Rosa-Luxemburg-<br />

Straße 30, 10178 Berlin.<br />

12.3. —- Kino Babylon Lesung. Junot Díaz – „Das<br />

kurze wundersame Leben des Oscar Wao“. Auf<br />

gründungen zu beobachten, und viele neue<br />

Aus steller in Leipzig werden ganz junge<br />

Verlage sein. Leipzig selbst verfügt außerdem<br />

über eine Handelshochschule und eine<br />

technische Hoch schule, die hervorragende<br />

Studien ange bote für einen Einstieg in die<br />

<strong>Buch</strong> branche bieten. Zu diesen guten Aus bil -<br />

dungs be dingungen wollen wir während der<br />

Messe mit dem Kar rieretag <strong>Buch</strong> + Medien<br />

weiterhin positiv beitragen. Und wer weiß,<br />

vielleicht werden daraus auch hier in Leipzig<br />

bald neue Ver lagsgründungen resultieren.<br />

Vor kurzem hat so zum Beispiel Klett in<br />

Leipzig einen sehr schönen Kinder buch -<br />

verlag gegründet.<br />

Zu guter Letzt Ihr ganz persönlicher<br />

Ausblick auf die Leipziger <strong>Buch</strong>messe:<br />

Worauf freuen Sie sich dieses Jahr am<br />

Meisten?<br />

Ich freue mich ganz besonders auf den<br />

Preis der Leipziger <strong>Buch</strong>messe, der am Mes -<br />

se donnerstag um 16 Uhr verliehen wird. <strong>Die</strong><br />

Jury hat wirklich lange und schwer gestritten,<br />

um sich auf die Nominiertenliste aus den vielen<br />

guten Einsendungen zu einigen. Darüber<br />

hinaus hoffe ich auf viele gute Anregungen<br />

der <strong>Buch</strong>messe, wie ich mich nach der Aus -<br />

stellung entspannen kann.<br />

Das Gespräch führte MIRCO DREWES.<br />

Englisch. Deutsche Textpassagen: Jasmin Tabata -<br />

bai. Moderation: Hans Jürgen Balmes. 12 / 9 €.<br />

19.30 Uhr. Rosa-Luxemburg-Straße 30, 10178<br />

Berlin.<br />

16.3. —- Kino Babylon Lesung. T.C. Boyle – „<strong>Die</strong><br />

Frauen“. Auf Englisch. Moderation und Deutsche<br />

Textpassagen: David Eisermann. 15 €. 19.30 Uhr.<br />

Rosa-Luxemburg-Straße 30, 10178 Berlin.<br />

20.3. —- Akademie der Künste Lesung. „Für<br />

Christa Wolf – Autoren gratulieren“. Mit Nicole Bary,<br />

Volker Braun, Christoph <strong>Die</strong>ckmann, Friedrich<br />

<strong>Die</strong>ckmann, Róža Domašcyna, Tanja Dückers,<br />

Alain Lance, Adolf Muschg, Uwe Timm und Lothar<br />

Trolle. 5 / 3 €. 20 Uhr. Hanseatenweg 10, 10557<br />

Berlin.<br />

24.3. —- Schleichers <strong>Buch</strong>handlung Lesung.<br />

Najem Wali – „Reise in das Herz des Feindes. Ein<br />

Iraker in Israel“. 19.30 Uhr. Museen Dahlem,<br />

Lansstraße 8, 14195 Berlin.<br />

24.3. —- Akademie der Künste Lesung &<br />

Gespräch. Péter Esterházy – „Keine Kunst!“. Der<br />

Autor im Gespräch mit Lothar Müller. 5 / 3 €. 20 Uhr.<br />

Plenarsaal, Pariser Platz 4, 10117 Berlin.<br />

30.3. —- Literarisches Colloquium Gespräch.<br />

„Christina Weiss im Gespräch mit Sigrid Löffler“. 6 /<br />

4 €. 20 Uhr. Am Sandwerder 5, 14109 Berlin.<br />

31.3. —- Akademie der Künste Lesung &<br />

Gespräch. Reinhard Jirgl – „<strong>Die</strong> Stille“. Der Autor im<br />

Gespräch mit Norbert Miller. 5 / 3 €. 20 Uhr.<br />

Plenarsaal, Pariser Platz 4, 10117 Berlin.<br />

2.4. —- <strong>Buch</strong>händlerkeller Lesung. María Cecilia<br />

Barbetta – „Änderungsschneiderei Los Milagros“.<br />

20.30 Uhr. Carmerstraße 1, 10623 Berlin.<br />

10.4. —- Tempodrom Lesung. Tommy Jaud –<br />

„Millionär“. Es liest Christoph Maria Herbst. 20 Uhr.<br />

Möckernstraße 10, 10963 Berlin.<br />

15.4. —- Literaturforum im Brecht-Haus Lesung.<br />

Wilhelm von Sternburg – „Joseph Roth. Eine<br />

Biographie“. 20 Uhr. Chausseestraße 125, 10115<br />

Berlin.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>Literaturkritik</strong>


20.4. —- Jüdisches Museum Lesung. Viola Rog -<br />

gen kamp – „<strong>Die</strong> Frau im Turm“. 19.30 Uhr.<br />

Lindenstraße 9-14, 10969 Berlin.<br />

21.4. —- Literaturhaus Lesung. Filip Florian –<br />

„Klei ne Finger“. 20 Uhr. Fasanenstraße 23, 10719<br />

Berlin.<br />

22.4. —- Humboldt-Bibliothek Lesung. Uwe Tell -<br />

kamp – „Der Turm“. Moderation: Claudia Bauer. 7 /<br />

4 €. 19.30 Uhr. Karolinenstraße 19, 13507 Berlin.<br />

22.4. —- Lehmanns Fachbuchhandlung Lesung.<br />

Christoph Peters – „Mitsukos Restaurant“. 20.15<br />

Uhr. Hardenbergstraße 5, 10623 Berlin.<br />

23.4. —- Hotel Haus Morgenland Lesung. Hans<br />

Otto Bräutigam – „Ständige Vertretung. Meine<br />

Jahre in Ost-Berlin“. 20 Uhr. Finkensteinallee 23-<br />

27, 12205 Berlin.<br />

27.4. —- <strong>Die</strong> Wühlmäuse Lesung. Steffen Möller –<br />

„Viva Polonia. Als deutscher Gastarbeiter in Polen“.<br />

20 Uhr. Pommernallee 2-4, 14052 Berlin.<br />

29.4. —- Kalkscheune Lesung. Marc Kayser –<br />

„Hexagon“. Moderation: Stefan Aust. 20 Uhr.<br />

Johannisstraße 2, 10117 Berlin.<br />

5.5. —- Schleichers <strong>Buch</strong>handlung Lesung. Hans<br />

Otto Bräutigam – „Ständige Vertretung. Meine<br />

Jahre in Ost-Berlin“. 19.30 Uhr. Museen Dahlem,<br />

Lansstraße 8, 14195 Berlin.<br />

7.5. —- <strong>Buch</strong>handlung Braun & Hassenpflug<br />

Lesung. Dagmar von Gersdorff – „Goethes Enkel.<br />

Walther, Wolfgang und Alma“. 20 Uhr.<br />

Fischerhüttenstraße 79, 14163 Berlin.<br />

27.5. —- Literarisches Colloquium Lesung &<br />

Gespräch im Rahmen des „Studio LCB“. Karl-Heinz<br />

Ott – „Ob wir wollen oder nicht“. 6 / 4 €. 20 Uhr. Am<br />

Sandwerder 5, 14109 Berlin.<br />

29.5. —- Lehmanns Fachbuchhandlung Lesung.<br />

Richard David Precht – „Liebe. Ein unordentliches<br />

Gefühl“. 20.15 Uhr. Hardenbergstraße 5, 10623<br />

Berlin.<br />

Frühjahr 2009<br />

Bremen<br />

26.3. —- Thalia-<strong>Buch</strong>haus Hansehof Lesung.<br />

Viola Roggenkamp – „<strong>Die</strong> Frau im Turm“. (S.<br />

Fischer) 20 Uhr. Obernstraße 44-54, 28195<br />

Bremen.<br />

5.4. —- Pier 2 Lesung. Tommy Jaud – „Millionär“.<br />

Es liest Christoph Maria Herbst. 20 Uhr. Gröpe -<br />

linger Fährweg 6, 28237 Bremen.<br />

23.4. —- Café Ambiente Lesung. Ignacio Martínez<br />

de Pisón – „Milchzähne“. Eintritt frei. 20 Uhr. Oster -<br />

deich 69 a, 28203 Bremen.<br />

13.5. —- Bürgerhaus Weserterrassen Lesung.<br />

Hatice Akyün – „Ali zum Dessert. Leben in einer<br />

neuen Welt“. 20 Uhr. Osterdeich 70b, 28205 Bre -<br />

men.<br />

Franfurt am Main<br />

6.3. —- Café im Frankfurter Kunstverein Lesung<br />

& Musik. Julia Zange – „<strong>Die</strong> Anstalt der besseren<br />

Mädchen“. Christina Friedrich, Sonja Eismann &<br />

Thunderzone & Jacob Suske. 20 Uhr. Steinernes<br />

Haus am Römerberg, Markt 44, 60311 Frankfurt am<br />

Main.<br />

9.3. —- Schauspiel Lesung. Bodo Kirchhoff –<br />

„Erin nerungen an meinen Porsche“. 20 Uhr. Neue<br />

Mainzer Straße 17, 60311 Frankfurt am Main.<br />

10.3. —- Instituto Cervantes Lesung. Junot Díaz –<br />

„Das kurze wundersame Leben des Oscar Wao“.<br />

Auf Englisch. Deutsche Textpassagen: Jasmin<br />

Tabatabai. Moderation: Hans Jürgen Balmes. 5 / 4<br />

€. 19.30 Uhr. Staufenstraße 1, 60323 Frankfurt am<br />

Main.<br />

16.3. —- Literaturhaus <strong>Buch</strong>vorstellung. Oleg<br />

Jurjew – „<strong>Die</strong> russische Fracht“. Einführung: Ulla<br />

Unseld-Berkéwicz. 6 / 3,50 €. 20 Uhr. Schöne<br />

Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.<br />

17.3. —- Ignatz-Bubis-Gemeindezentrum Le -<br />

sung. Irene Dische – „Clarissas empfindsame<br />

Reise“. 20 Uhr. Savignystraße 66, 60325 Frankfurt<br />

am Main.<br />

26.3. —- Deutsche Nationalbibliothek <strong>Buch</strong> -<br />

vorstellung. Tilmann Lahme – „Golo Mann.<br />

Biographie“. 19.30 Uhr. Anmeldung erbeten unter<br />

Telefon: 069-15 25 10 02. Adickesallee 1, 60322<br />

Frankfurt am Main.<br />

5.4. —- Schauspiel Lesung im Rahmen des<br />

„Langen Tags des <strong>Buch</strong>s“. Friedmar Apel –<br />

„Nanettes Gedächtnis“. Moderation: Alf Mentzer. 19<br />

Uhr. Neue Mainzer Straße 17, 60311 Frankfurt am<br />

Main.<br />

5.4. —- Schauspiel Lesung im Rahmen des<br />

„Langen Tags des <strong>Buch</strong>s“. María Cecilia Barbetta –<br />

„Änderungsschneiderei Los Milagros“. Moderation:<br />

Maria Gazzetti, Literaturhaus Frankfurt. 21 Uhr.<br />

Neue Mainzer Straße 17, 60311 Frankfurt am Main.<br />

20.4. —- Instituto Cervantes Lesung. Ignacio<br />

Martínez de Pisón – „Milchzähne“. 19.30 Uhr.<br />

Staufenstraße 1, 60323 Frankfurt am Main.<br />

20.4. —- Literaturhaus Lesung. Sibylle<br />

Lewitscharoff – „Apostoloff“. 6 / 3,50 €. 20 Uhr.<br />

Schöne Aussicht 2, 60311 Frankfurt am Main.<br />

23.4. —- Literaturforum im Mousonturm Lesung.<br />

Filip Florian – „<strong>Kleine</strong> Finger“. 6 / 3 €. 20 Uhr.<br />

Waldschmidtstraße 4, 60316 Frankfurt am Main.<br />

28.4. —- Romanfabrik Lesung. Thomas Kapielski<br />

– „Mischwald“. 20 Uhr. Hanauer Landstraße 186,<br />

60314 Frankfurt am Main.<br />

12.5. —- Goethe Museum Gespräch. „Mephisto,<br />

Descartes und das wahre Gretchen: Ein Gespräch<br />

über Dichtung, Philosophie, und die neue Realität“.<br />

Der Lyriker Durs Grünbein im Gespräch mit Michael<br />

Eskin. 19 Uhr. Großer Hirschgraben 23, 60311<br />

Frankfurt am Main.<br />

19.5. —- Romanfabrik Lesung. Jakob Arjouni –<br />

„Der heilige Eddy“. 20.30 Uhr. Hanauer Landstraße<br />

186, 60314 Frankfurt am Main.<br />

Göttingen<br />

23.3. —- Pfarr- und Gemeindehaus Johannis -<br />

kirchhof <strong>Buch</strong>vorstellung. Andrea Claudia Hoff -<br />

mann – „Der Iran. <strong>Die</strong> verschleierte Hochkultur“.“ 30<br />

Jahre nach der Islamischen Revolution steht der<br />

Iran wieder im Blickpunkt der Weltöffentlichkeit. Von<br />

den USA als „Schurkenstaat“ gebrandmarkt könnte<br />

das schillernde Land mit großer Tradition schon<br />

bald zum Kriegsschauplatz werden. <strong>Die</strong> Journalistin<br />

Andrea Claudia Hoffmann hat Zugang zu den einflussreichsten<br />

Ayatollahs und Politikern, aber auch<br />

intensiven Kontakt zu Oppositionellen und Regime -<br />

kritikern.“ (<strong>Die</strong>derichs) 18 Uhr. Gemeindesaal,<br />

Johanniskirchhof 2, 37079 Göttingen.<br />

6.5. —- Altes Rathaus Lesung. Uwe Tellkamp –<br />

„Der Turm“. Moderation: Insa Wilke. 12,50 / 8,50 €.<br />

20 Uhr. Markt 9, 37073 Göttingen.<br />

23.5. —- Literarisches Zentrum Lesung & Musik.<br />

Karl-Heinz Ott – „Tumult und Grazie. Georg<br />

Friedrich Händel“. Musik: Musica Alta Ripa. 11 Uhr.<br />

Düstere Straße 30, 37073 Göttingen.<br />

Hamburg<br />

1.3. —- Mathilde Bar Lesung. „Best of Shakes -<br />

peare“. Es lesen Jocasta Godliebs und Daniel<br />

Chelminiaks. Auf Englisch. 4 / 3 €. 19 Uhr.<br />

Bornstraße 16, 20146 Hamburg.<br />

5.3. —- Literaturhaus Lesung. Armin Senser –<br />

„Kalte Kriege. Gedichte“. 20 Uhr. Schwanenwik 38,<br />

22087 Hamburg.<br />

Alle Angaben basieren auf<br />

Informationen der<br />

Veranstalter oder Verlage.<br />

Änderungen möglich. Keine<br />

Gewähr für die Richtigkeit<br />

der Angaben.<br />

9.3. —- Literaturhaus Lesung. Junot Díaz – „Das<br />

kurze wundersame Leben des Oscar Wao“. Auf<br />

Englisch. Deutsche Textpassagen: Jasmin<br />

Tabatabai. Moderation: Susanne Weingarten. 20<br />

Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.<br />

14.3. —- Mathilde Bar Lesebühne. „Längs: Horst –<br />

die Sexlesung IV“. Mit Thomas Nast, Liefka<br />

Würdemann und Jörg Schwedler. Zu Gast: Horst. 5<br />

€ inklusive Wodka mit Ahoj-Brause. 19 Uhr.<br />

Bornstraße 16, 20146 Hamburg.<br />

16.3. —- Literaturhaus Lesung. David Lodge –<br />

„Wie bitte?“. 20 Uhr. Schwanenwik 38, 22087<br />

Hamburg.<br />

18.3. —- <strong>Buch</strong>zentrum Kurt Heymann Lesung.<br />

Jeffery Deaver – „Der gehetzte Uhrmacher“. Auf<br />

Englisch. Deutsche Textpassagen: Hans-Werner<br />

Meyer. Moderation: Günter Keil. 10 €. 20.30 Uhr.<br />

Osterstraße 134, 20255 Hamburg.<br />

20.3. —- Golden Pudel Club Lesung. Charlie<br />

Huston – „Killing Game“. Auf Englisch. Deutsche<br />

Textpassagen: Bernd Begemann. 21 Uhr. Am St.<br />

Pauli Fischmarkt 27, 20359 Hamburg.<br />

22.3. —- Mathilde Bar Poetry Slam. „Poetry Jam“.<br />

Mit Thomas P. Langkau, Marque-Régnier Hübscher<br />

und Nico Spindler. Moderation: Jörg Schwedler. 4 /<br />

3 €. 20.15 Uhr. Bornstraße 16, 20146 Hamburg.<br />

24.3. —- Thalia Theater Lesung & Diskussion.<br />

Claus Peymann – „Peymann von A bis Z“. Der Autor<br />

diskutiert mit Hermann Beil über das <strong>Buch</strong>. 20 Uhr.<br />

Gaußstraße 190, 20095 Hamburg.<br />

24.3. —- Mathilde Café Lesung. Ann Cotten –<br />

„Glossarattrappen“. 4 / 3 €. 20.15 Uhr. Bogenstraße<br />

5, 20144 Hamburg.<br />

26.3. —- Literaturhaus Lesung. Richard David<br />

Precht – „Liebe. Ein unordentliches Gefühl“. 19 Uhr.<br />

Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.<br />

29.3. —- Mathilde Bar Lesung & Musik. „Johnny<br />

Cash meets Charles Bukowski“. Es liest und spielt<br />

die Gruppe „The Slow“. 6 €. 20.15 Uhr. Bornstraße<br />

16, 20146 Hamburg.<br />

31.3. —- Literaturhaus Lesung. Oliver Maria<br />

Schmitt – „Der beste Roman aller Zeiten“. 20 Uhr.<br />

Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.<br />

7.4. —- Deutsches Schauspielhaus Lesung.<br />

Tommy Jaud – „Millionär“. Es liest Christoph Maria<br />

Herbst. 20 Uhr. Kirchenallee 39, 20099 Hamburg.<br />

14.4. —- Mathilde Café Lesung. „Amerikanische<br />

Beat-Poeten“. Der Schauspieler Helmut Gentsch<br />

liest bekannte und weniger bekannte Texte der<br />

Beat-Ikonen. 4 / 3 €. 20.15 Uhr. Bogenstraße 5,<br />

20144 Hamburg.<br />

*** <strong>Die</strong> Vattenfall Lesetage finden vom 16. bis<br />

23. April 2009 statt. Sie finden in diesem Heft<br />

lediglich eine kleine Auswahl. Für die komplette<br />

und praktische Programmübersicht besuchen<br />

Sie uns im Netz:<br />

www.berlinerliteraturkritik.de. ***<br />

16.4. —- Vattenfall Lesetage Lesung. Gerbrand<br />

Bakker – „Oben ist es still“. 5 €. 19 Uhr. Leuchtfeuer<br />

Lotsenhaus, Museumsstraße 31, 22765 Hamburg.<br />

17.4. —- Vattenfall Lesetage Lesung. Steinunn<br />

Sigurdardotttir – „Sonnenscheinpferd“. 20 Uhr.<br />

Hotel Wedina, Gurlittstraße 23, 20099 Hamburg.<br />

19.4. —- Vattenfall Lesetage Lesung. Gianrico<br />

Carofiglio – „<strong>Die</strong> Vergangenheit ist ein gefährliches<br />

Land“. Moderation: Margarete v. Schwarzkopf.<br />

Kulturhaus 73, Schulterblatt 73, 20357 Hamburg.<br />

20.4. —- Vattenfall Lesetage Lesung. Josef<br />

Winkler – „Ich reiß mir eine Wimper aus und stech<br />

dich damit tot“ 5 €. 19 Uhr. Abaton-Kino, Allende-<br />

Platz 3, 20146 Hamburg.<br />

21.4. —- Mathilde Café Lesung. Aygen-Sibel Çelik<br />

– „Seidenhaar“. 4 / 3 €. 20.15 Uhr. Bogenstraße 5,<br />

20144 Hamburg.<br />

22.4. —- Instituto Cervantes Lesung. Ignacio Mar -<br />

tínez de Pisón – „Milchzähne“. 19 Uhr. Hühner -<br />

posten 1, 20097 Hamburg.<br />

23.4. —- Literaturhaus Lesung. Sibylle Le wit scha -<br />

roff – „Apostoloff“. Moderation: Andreas Isen -<br />

schmid. 20 Uhr. Schwanenwik 38, 22087 Hamburg.<br />

23.4. —- Jüdischer Salon am Grindel Lesung.<br />

Walter Rothschild – „Auf das Leben!“. 20 Uhr. Café<br />

Leonar, Grindelhof 59, 20146 Hamburg.<br />

17


23.4. —- Heinrich Heine <strong>Buch</strong>handlung Lesung.<br />

Manfred Geier – „<strong>Die</strong> Brüder Humboldt“. 20 Uhr.<br />

Grindelallee 26, 20146 Hamburg.<br />

29.4. —- Johannes Kirche Lesung. Patrick Roth –<br />

„Starlite Terrace“. 19.30 Uhr. Friedrich-Rittelmeyer-<br />

Saal, Heimhuder Straße 34a, 20148 Hamburg.<br />

3.5. —- Mathilde Bar Lesung. „Stories on Stage“.<br />

Es lesen Carol McNamara und Daniel Chelminiaks.<br />

Auf Englisch. 4 / 3 €. 19 Uhr. Bornstraße 16, 20146<br />

Hamburg.<br />

4.5. —- Ernst-Deutsch-Theater Lesung. Kerstin<br />

Duken – „Mehr als du siehst“. 19.30 Uhr. Studio,<br />

Friedrich-Schütter-Platz 1, 22087 Hamburg.<br />

15.5. —- Speicherstadtmuseum Lesung. Michael<br />

Robotham – „Dein Wille geschehe“. 9,50 / 7,50 €.<br />

19.30 Uhr. St. Annenufer 2, 20457 Hamburg.<br />

24.5. —- Mathilde Bar Poetry Slam. „Poetry Jam“.<br />

Mit drei geladenen Slammer. Moderation: Jörg<br />

Schwedler. 4 / 3 €. 20.15 Uhr. Bornstraße 16, 20146<br />

Hamburg.<br />

Hannover<br />

5.3. —- Kulturzentrum Faust Lesung. Oliver Maria<br />

Schmitt – „Der beste Roman aller Zeiten“. „Für Mick<br />

Rademann läuft es nur suboptimal. Er ist hoch verschuldet<br />

und mehrfacher Single, er hat eine frischgedruckte<br />

Visitenkarte mit der Aufschrift ‚Coach,<br />

Mediator & Dipl.-Entschleuniger’, aber leider keine<br />

Kunden. Unschlüssig steht er vor einem Frankfurter<br />

Nachtclub, da fällt ihm ein Mann vor die Füße. Der<br />

Mann heißt Dr. Hollenbach und hat angeblich einen<br />

sehr guten Roman geschrieben. Manche behaupten<br />

sogar, den besten überhaupt. Schnell beschließt<br />

Mick Rademann, in die <strong>Die</strong>nste des<br />

Gefallenen zu treten und Hollenbach zu coachen.<br />

Plötzlich scheint alles greifbar: Frauen und die<br />

große Freiheit, Glück, Glanz und Gloria. Gierig partizipiert<br />

Mick am Ruhm seines Arbeitgebers. Doch<br />

alles kommt anders.“ (Rowohlt Berlin) 20 Uhr. Zur<br />

Bettfedernfabrik 3, 30451 Hannover.<br />

10.3. —- Lehmanns <strong>Buch</strong>handlung Lesung.<br />

Oliver Polak – „Ich darf das, ich bin Jude“. 20.30<br />

Uhr. Georgstraße 10, 30159 Hannover.<br />

24.3. —- Schmorl & von Seefeld Lesung. Stefan<br />

Aust – „Der Baader Meinhof Komplex“. 20.15 Uhr.<br />

Bahn hofstraße 14, 30159 Hannover.<br />

25.3. —- <strong>Buch</strong>handlung Leuenhagen & Paris<br />

Lesung. Richard David Precht – „Liebe. Ein unordentliches<br />

Gefühl“. „Unzählige Ratgeber sind<br />

über die Liebe geschrieben worden, in allen<br />

Facetten wurde das unordentliche Gefühl, das wir<br />

Liebe nennen, beleuchtet. Wir haben erfahren, wie<br />

wir unsere Liebe jung halten, wie wir feurige Lieb -<br />

haber werden und warum Männer nicht zuhören<br />

können. Hat es uns weitergeholfen? Nicht wirklich,<br />

denn in der Tat ist es nicht damit getan, das richtige<br />

<strong>Buch</strong> zu lesen, und alles wird gut. Warum dies so<br />

ist, erklärt Richard David Precht in seinem <strong>Buch</strong> auf<br />

ebenso fundierte wie anschauliche Weise.“<br />

(Goldmann) 8 €. 19.30 Uhr. Lister Meile 39, 30161<br />

Hannover.<br />

2.4. —- Theater am Aegi Lesung. Tommy Jaud –<br />

„Millionär“. Es liest Christoph Maria Herbst. 20 Uhr.<br />

Aegidientorplatz 2, 30159 Hannover.<br />

2.4. —- Lehmanns <strong>Buch</strong>handlung Lesung. Jakob<br />

Arjouni – „Der heilige Eddy“. 20.30 Uhr. Georg -<br />

straße 10, 30159 Hannover.<br />

17.4. —- Apostelkirche Lesung. Gianrico Caro figlio<br />

– „<strong>Die</strong> Vergangenheit ist ein gefährliches Land“.<br />

„Giorgio ist in jeder Hinsicht perfekt: er ist ein<br />

mustergültiger Sohn und ein strebsamer Jura-<br />

Student, er hat eine nette Freundin und ganz konkrete<br />

Vorstellungen davon, wie sein Leben einmal<br />

aussehen soll. Als er eines Abends jedoch auf den<br />

charismatischen Francesco trifft, einen ebenso undurchschaubaren<br />

wie charmanten Nichtstuer, fällt<br />

er gleichsam aus seiner kleinen Welt. Denn<br />

Francesco übt eine fatale Faszination auf Giorgio<br />

aus, der seinerseits alles dafür tun würde, damit<br />

etwas von Francescos Glanz auf ihn fällt. Und so<br />

gerät der unerfahrene Giorgio immer tiefer in den<br />

Sog der zwielichtigen Welt seines neuen Freundes:<br />

Bei konspirativen nächtlichen Treffen lernt er nicht<br />

nur das illegale Glücksspiel kennen und lieben,<br />

sondern auch alle Tricks der Falschspieler. Ohne<br />

lange nachzudenken wirft Giorgio all seine Pläne<br />

und Vorhaben über Bord, um in Francescos Welt<br />

Karriere zu machen …“ (Goldmann) Auf Italienisch.<br />

Deutsche Textpassagen: Joachim Krol. Moderation:<br />

Margarete von Schwarzkopf. 19.30 Uhr. Celler<br />

Straße 78, 30161 Hannover.<br />

22.4. —- Christuskirche Lesung. Julia Friedrichs –<br />

„Gestatten: Elite. Auf den Spuren der Mächtigen<br />

von morgen“. „‚Es gibt Menschen’, sagte er, die sind<br />

oben; das sind Gewinner. Und Menschen, die sind<br />

unten; die Verlierer.’ Und wenn man sich weigert,<br />

das zu akzeptieren? ‚Dann’, sagte der Coach, ‚heißt<br />

es ganz schnell EDEKA: Ende der Karriere.’<br />

‚Deutschland braucht wieder Eliten’, heißt es von<br />

allen Seiten. Wer oder was aber ist heute Elite?“<br />

(Hoffmann und Campe) 17 Uhr. An der<br />

Christuskirche 15, 30167 Hannover.<br />

22.4. —- Kulturzentrum Faust Lesung. Martin<br />

Sonneborn – „Das Partei <strong>Buch</strong>“. „‚Als ‚Titanic’-<br />

Chefredakteur hat Martin Sonneborn im August<br />

2004 <strong>Die</strong> Partei gegründet, um die Mauer wieder<br />

aufzubauen. Wenige Wochen später ergaben<br />

Forsa-Umfragen, dass 21 Prozent der<br />

Bundesbürger sich mit diesem Vorhaben<br />

identifizieren können. Heute hat <strong>Die</strong> Partei über<br />

8000 Mitglieder in Ost und West und immer noch<br />

erklären Leute: ‚Schon mein Großvater war in der<br />

Partei, ich möchte auch zu euch!’“ (Kiepenheuer &<br />

Witsch) 20 Uhr. Zur Bettfedernfabrik 3, 30451<br />

Hannover.<br />

23.4. —- <strong>Buch</strong>handlung Leuenhagen & Paris<br />

Lesung. Sandra Lüpkes – „<strong>Die</strong> Inselvogtin“. 7 €.<br />

19.30 Uhr. Lister Meile 39, 30161 Hannover.<br />

27.4. —- Literarischer Salon Lesung. Silke<br />

Burmester – „Das geheime Tagebuch der Carla<br />

Bruni“. „Seit ihrer Liaison mit dem französischen<br />

Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy ist das Leben<br />

von Ex-Model und Sängerin Carla Bruni nicht mehr,<br />

wie es war. <strong>Die</strong> ganze Welt schaut auf sie. Wem<br />

kann sie jetzt noch vertrauen? Nur ihrem geheimen<br />

Tagebuch. Staatsbesuche, Galaempfänge und<br />

‚Wer-wird-Millionär’-gucken im Elysée-Palast: Alles<br />

könnte so schön sein. Wären da nicht die Presse,<br />

die jedes Nacktfoto zur Staatsaffäre aufbläht,<br />

Cecilia, die alte Krähe, die ständig wegen<br />

Erziehungsfragen ihren Ex anruft, und der<br />

Möchtegern-Casanova Jean, Nicolas’ Sohn aus<br />

erster Ehe.“ (Kiepenheuer & Witsch) 7 / 5 €. 20 Uhr.<br />

Königsworther Platz 1, 30167 Hannover.<br />

28.4. —- Lehmanns <strong>Buch</strong>handlung Lesung.<br />

Benjamin Lebert – „Flug der Pelikane“. „Anton hält<br />

nichts mehr. Eleanor hat ihn verlassen, sein Job als<br />

Altenpfleger bietet keine Perspektive, und in<br />

Hamburg fühlte er sich noch nie zu Hause. Sein<br />

Ausweg: Pfannkuchen backen bei Onkel Jimmy in<br />

Manhattan. Onkel Jimmys Luncheonette, das sind<br />

30 geflieste Quadratmeter, 10 Stühle, drei<br />

Angestellte, 150 Gerichte auf der Speisekarte,<br />

Hektik am Grill, ein ständiges Kommen und Gehen<br />

– und trotzdem so etwas wie ein Zuhause. Das liegt<br />

vor allem an Jimmy, der alles im Griff und immer ein<br />

freundliches Wort für den Gast hat, und am<br />

prompten und zuvorkommenden Service, der selbst<br />

die abwegigsten Sonderwünsche zur vollsten<br />

Zufriedenheit erfüllt.“ (Kiepenheuer & Witsch) 20.30<br />

Uhr. Georgstraße 10, 30159 Hannover.<br />

5.5. —- <strong>Buch</strong>handlung Decius Lesung. Peter<br />

Merseburger – „Rudolf Augstein“. „Rudolf Augstein<br />

hat mit der Gründung des ‚Spiegel’ im Jahr 1947 –<br />

da war er gerade 23 Jahre alt – nicht nur das erfolgreichste<br />

politische Magazin der Bundesrepublik geschaffen,<br />

er hat auch den politischen Diskurs des<br />

Landes über Jahrzehnte mitbestimmt. <strong>Die</strong><br />

Geschichte des ‚Sturmgeschützes der Demokratie’,<br />

wie Augstein den ‚Spiegel’ einmal ironisch nannte,<br />

ist auch eine Geschichte der Bundesrepublik. Von<br />

vielen bewundert, von nicht wenigen gefürchtet,<br />

war Augstein eine faszinierende Persönlichkeit, unabhängig<br />

und kritisch, mit Witz und scharfem<br />

Verstand begabt. Politiker aller Parteien stießen<br />

sich ein ums andere Mal an seinem ‚Schmutzblatt’.<br />

Bei aller prinzipiellen Liberalität schwang jedoch<br />

immer ein konservativer Grundton mit, und wie<br />

Willy Brandt forderte er die deutsche Einheit, als<br />

andere sie längst aufgegeben hatten.“ (DVA) 20<br />

Uhr. Marktstraße 52, 30159 Hannover.<br />

6.5. — Lehmanns <strong>Buch</strong>handlung Lesung. Viola<br />

Roggenkamp – „<strong>Die</strong> Frau im Turm“. „Hamburg,<br />

1999: Zehn Jahre nach der Wende macht sich<br />

Masia Bleiberg von Hamburg aus auf die Suche<br />

nach ihrem Vater in Ostdeutschland, einem jüdischkommunistischen<br />

Menschheitsträumer. In der<br />

Hoffnung, ihn in Dresden zu finden, begleitet sie<br />

August Kuhl, ihren einzigen Freund, der dort einen<br />

Film dreht über die Gräfin Cosel. Einst berühmte<br />

Mätresse von August dem Starken, mächtigste<br />

Frau an einem der glanzvollsten Höfe des 18.<br />

Jahrhunderts, wurde sie verstoßen, auf die Festung<br />

Stolpen verbannt und ausgesperrt aus der Welt bis<br />

zu ihrem Tod. In fünfzig Jahren Gefangenschaft<br />

wurde die schöne Dame des Hochadels zu einer<br />

Gelehrten, sie durchwanderte geistige Freiräume,<br />

die sie im Judentum fand – zu ihrer Zeit ein Skan -<br />

dal. Beide Frauengestalten, die hinter Mauern<br />

lebende Gräfin und die deutsch-jüdische Tochter,<br />

repräsentieren in Vergangenheit und Gegenwart<br />

Lebenszusammenhänge von Eingeschlossenheit<br />

und Ausgeschlossenheit.“ (S. Fischer) 20.30 Uhr.<br />

Georgstraße 10, 30159 Hannover.<br />

14.5. —- <strong>Buch</strong>handlung Leuenhagen & Paris<br />

Lesung. Michael Robotham – „Dein Wille geschehe“.<br />

„Der renommierte Psychotherapeut Joe<br />

O’Loughlin wird zu einem erschreckenden Vorfall<br />

gerufen: Im strömenden Regen steht eine Frau<br />

nackt auf der Clifton Bridge in Bristol, High Heels an<br />

den Füßen und ein Handy am Ohr. Auf Joes beschwichtigende<br />

Worte reagiert sie nicht, sondern<br />

springt direkt in den Tod – ferngesteuert und<br />

willenlos. Der erfahrene Psychologe Joe steht vor<br />

einem Rätsel. Wurde die Frau tatsächlich von ihrem<br />

Anrufer in den Selbstmord getrieben? Als wenige<br />

Tage später die Geschäftspartnerin der Toten erfroren<br />

aufgefunden wird, an einen Baum gekettet,<br />

unbekleidet und mit einem Handy zu ihren Füßen,<br />

hat Joe Gewissheit: Hier ist ein gefährlicher<br />

Psychopath am Werk, ein Experte für Men schen -<br />

manipulation, der die Seele seiner Opfer bricht.<br />

Weil der mysteriöse Unbekannte jedoch keine<br />

Spuren hinterlässt, bleibt Joe nur eines: Er muss<br />

seinen Freund und Vertrauten, den pensionierten<br />

Detective Vincent Ruiz um Hilfe bitten. Noch kann<br />

Joe nicht ahnen, dass er selbst ins Visier des Täters<br />

geraten ist …“ (Goldmann) 19.30 Uhr. Lister Meile<br />

39, 30161 Hannover.<br />

Hildesheim<br />

18.3. —- <strong>Buch</strong>handlung Decius Lesung. Sabine<br />

Thiesler – „<strong>Die</strong> Totengräberin“. 20 Uhr. Hoher Weg<br />

15, 31134 Hildesheim.<br />

18.4. —- Kloster Marienrode Lesung & Gespräch.<br />

Patrick Roth – „Magdalena am Grab“. Moderation:<br />

Mo nica Lawry. Eintritt frei. 15 Uhr. Pilgersaal, Auf<br />

dem Gutshof 2, 31139 Hildesheim.<br />

6.5. —- <strong>Buch</strong>handlung Decius Lesung. Peter<br />

Merseburger – „Rudolf Augstein“. 20 Uhr. Hoher<br />

Weg 15, 31134 Hildesheim.<br />

27.5. —- Magdalenengarten Lesung. Odilo<br />

Lechner – „Das Leben ist ein Pilgerweg. Unterwegs<br />

zu sich selbst“. 16.30 Uhr. Mühlenstraße, 31134<br />

Hildesheim.<br />

Kiel<br />

1.3. —- Literaturhaus Schleswig-Holstein Le -<br />

sung. „Eiszeiten“. Zu dem Thema „Eiszeiten“ lesen<br />

die schleswig-holsteinischen Autoren Gerda<br />

Brömel, Ingeborg Jakszt-Dettke, Kai Peter Kruse,<br />

Gudrun Schwartz und Anke Wolff. 11 Uhr.<br />

Schwanenweg 13, 24105 Kiel.<br />

9.3. —- Luna Club Lesung. Oliver Polak – „Ich darf<br />

das, ich bin Jude“. 20 Uhr. Bergstraße 17a, 24103<br />

Kiel.<br />

16.3. —- Literaturhaus Schleswig-Holstein Le -<br />

sung. Virpi Hämeen-Anttila – „Das dreizehnte Kind“.<br />

Auf Finnisch. Deutsche Textpassagen: Meike Fre -<br />

18 <strong>Die</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>Literaturkritik</strong>


Tinte gibt’s<br />

im Kaufhaus.<br />

Blut nicht.<br />

Termine und Infos 0800 11 949 11 oder www.DRK.de


se. 6 / 3,50 €. 20 Uhr. Schwanenweg 13, 24105<br />

Kiel.<br />

17.3. —- metro-Kino im Schloßhof Lesung. Stef -<br />

fen Möller – „Viva Polonia. Als deutscher Gast -<br />

arbeiter in Polen“. 20 Uhr. Holtenauer Straße 162-<br />

170, 24105 Kiel.<br />

21.3. —- metro-Kino im Schloßhof Lesung. Heinz<br />

Strunk – „Fleckenteufel“. 21 Uhr. Holtenauer Straße<br />

162-170, 24105 Kiel.<br />

19.3. —- Literaturhaus Schleswig-Holstein<br />

Lesung. Alexander Häusser – „Karnstedt verschwindet“.<br />

19 Uhr. Schwanenweg 13, 24105 Kiel.<br />

20.3. —- Schleswig-Holsteinische Landesbiblio -<br />

thek Lesung & Trinken. „Wine meets Literature –<br />

Ohrenschmaus und Weingenuss aus New York und<br />

Kalifornien“. <strong>Die</strong> Schauspielerin Mary Jane Vodicka<br />

liest aus humorvollen Texten von Autoren vor, die<br />

aus Kalifornien und New York stammen: T.C. Boyle,<br />

Amy Tan, David Sedaris und Woody Allen. Dazu<br />

wer den Weine aus Kalifornien und New York vorgestellt.<br />

12 / 10 €. 19.30 Uhr. Wall 47/51, 24103<br />

Kiel.<br />

21.3. —- metro-Kino im Schloßhof Lesung. Heinz<br />

Strunk – „Fleckenteufel“. 21 Uhr. Holtenauer Straße<br />

162-170, 24105 Kiel.<br />

27.3. —- metro-Kino im Schloßhof Lesung.<br />

Richard David Precht – „Liebe. Ein unordentliches<br />

Gefühl“. 20 Uhr. Holtenauer Straße 162-170, 24105<br />

Kiel.<br />

27.3. —- Literaturhaus Schleswig-Holstein Le -<br />

sung & Dia-Show. Joachim Frank – „Botswana. Ein<br />

Diamant im Süden Afrikas“. Dazu zeigt der Autor<br />

Dias aus Botswana. 6 €. 20 Uhr. Schwanenweg 13,<br />

24105 Kiel.<br />

28.3. —- Pumpe Lesung. Alf Ator – „<strong>Die</strong> satanischen<br />

Achillesferse“. 21 Uhr. Haßstraße 22,<br />

24103 Kiel.<br />

19.4. —- Theater im Werftpark Lesung. „Herz be -<br />

trunken“. Aus den Texten von Ringelnatz lesen<br />

Norbert Aust, Leiter Theater Werftpark, und der<br />

Schauspieler Horst Stenzel. 10 / 8 / 7 / 5 €. Ostring<br />

187a, 24143 Kiel.<br />

21.4. —- <strong>Buch</strong>haus Weiland Lesung. Val McDer -<br />

mid – „Nacht unter Tag“. Moderation: Margarete von<br />

Schwarzkopf und Boris Aljinovic. 7,50 / 6 €. 20.30<br />

Uhr. Quer Passage, Herzog-Friedrich-Straße 30-<br />

42, 21405 Kiel.<br />

28.4. —- <strong>Buch</strong>haus Weiland Lesung. Klaus Bed -<br />

narz – „Ferne und Nähe“. 7,50 / 6 €. 20.30 Uhr.<br />

20<br />

Lust auf Literatur?<br />

„<strong>Die</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>Literaturkritik</strong>“ bietet in<br />

ihrer Online-Redaktion regelmäßig<br />

die Möglichkeit zu einem unbezahlten,<br />

dreimonatigen<br />

redaktionellen<br />

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Nachwuchsjour nalis tInnen mit viel<br />

Interesse, Engage ment und Humor<br />

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Lebenslauf per E-Post an:<br />

blk [at] berlinerliteraturkritik.de<br />

Wir freuen uns über Ihre Bewerbung!<br />

Es erwartet Sie ein junges freundliches<br />

Redaktionsteam.<br />

Quer Passage, Herzog-Friedrich-Straße 30-42,<br />

21405 Kiel.<br />

Köln<br />

3.3. —- Literaturhaus Lesung. Steffen Kopetzky –<br />

„Der letzte <strong>Die</strong>b“. 7 / 5 / 4 €. 20 Uhr. Schönhauser<br />

Straße 8, 50968 Köln.<br />

4.3. —- Literaturhaus Lesung. Marlene Stree ru -<br />

witz – „Kreuzungen.“ 7 / 5 / 4 €. 20 Uhr. Schön hau -<br />

ser Straße 8, 50968 Köln.<br />

9.3. —- Literaturhaus Lesung. Klaus Bednarz –<br />

„Fer ne und Nähe“. 20 Uhr. Schönhauser Straße 8,<br />

50968 Köln.<br />

11.3. —- Stadtgarten Lesung. Oliver Polak – „Ich<br />

darf das, ich bin Jude“. 20.30 Uhr. Venloer Straße<br />

40, 50672 Köln.<br />

*** <strong>Die</strong> lit.Cologne findet vom 12. bis 21. März<br />

statt. Sie finden in diesem Heft lediglich eine<br />

kleine Auswahl. Für die komplette und<br />

praktische Programmübersicht besuchen Sie<br />

uns im Netz: www.berlinerliteraturkritik.de. ***<br />

12.3. —- lit.Cologne Lesung & Gespräch. Daniel<br />

Kehl mann – „Ruhm“. Moderation: Jochen Hörisch.<br />

17,50 / 14 / 12 / 9 €. 19.30 Uhr. Theater am<br />

Tanzbrunnen, Rheinparkweg 1, 50679 Köln.<br />

13.3. —- lit.Cologne Lesung & Gespräch. Junot<br />

Díaz – „Das kurze wundersame Leben des Oscar<br />

Wao“. Auf Amerikanisch. Deutsche Textpassage:<br />

Jasmin Tabatabai. Moderation: Frank Heibert. 13 /<br />

10 €. Kulturkirche, Siebachstraße 85, 50733 Köln.<br />

14.3. —- lit.Cologne Lesung & Gespräch. Adam<br />

Davies – „Goodbye Lemon“. Auf Amerikanisch.<br />

Deutsche Textpassagen: Oliver Korittke. Mode ra -<br />

tion: Frank Heibert. 13 / 10 €. 20.30 Uhr.<br />

Kulturkirche, Siebachstraße 85, 50733 Köln.<br />

15.3. —- lit.Cologne Lesung & Gespräch. Péter<br />

Esterházy – „Keine Kunst!“. Moderation: Walter van<br />

Rossum. 12 / 9 €. 18 Uhr. Kulturkirche, Siebach -<br />

straße 85, 50733 Köln.<br />

16.3. —- lit.Cologne Lesung. Elke Heidenreich –<br />

„Eine Reise durch Verdis Italien“. 16 / 12 €. 19.30<br />

Uhr, bitte pünktlich sein, das Schiff legt ab. MS<br />

Rhein energie / Literaturschiff, Frankenwerft, 50667<br />

Köln.<br />

17.3. —- lit.Cologne Lesung & Musik. Roger Wil -<br />

lem sen – „Der Knacks“. Musik: Frank Chastenier.<br />

24 / 20 / 11,50 / 9 €. 19.30 Uhr. Schauspielhaus,<br />

Offenbachplatz, 50677 Köln.<br />

18.3. —- lit.Cologne Lesung & Gespräch. Peter<br />

Sloterdijk – „Du musst dein Leben ändern“. Mo de -<br />

ra tion: Miriam Meckel. 16 / 12 €. 18 Uhr. Klaus-von-<br />

Bismarck-Saal, WDR-Funkhaus, Wallrafplatz 5,<br />

50667 Köln.<br />

19.3. —- lit.Cologne Lesung & Gespräch.<br />

Alexander Osang – „Königstorkinder“. Moderation:<br />

Sonia Mikich. 13 / 10 €. 19.30 Uhr. Kulturkirche,<br />

Siebachstraße 85, 50733 Köln.<br />

20.3. —- lit.Cologne Lesung & Gespräch. Richard<br />

David Precht – „Liebe. Ein unordentliches Gefühl“.<br />

Außerdem liest Iris Hanika aus ihrem Roman „Tref -<br />

fen sich zwei“. Moderation: Felicitas von Lo ven -<br />

berg. 24 / 20 / 11,50 / 9 €. 19.30 Uhr. Schau spiel -<br />

haus, Offenbachplatz, 50677 Köln.<br />

21.3. —- lit.Cologne Lesung & Gespräch. T.C.<br />

Boyle – „<strong>Die</strong> Frauen“. Auf Amerikanisch. Deutsche<br />

Textpassagen: Gerd Köster. Moderation: Susanne<br />

Weingarten. 16 / 12 €. 19.30 Uhr. Theater am Tanz -<br />

brunnen, Rheinparkweg 1, 50679 Köln.<br />

26.3. —- Stadtgarten Lesung & Gespräch. Sibylle<br />

Lewitscharoff – „Apostoloff“. <strong>Die</strong> Autorin im Ge -<br />

spräch mit Guy Helminger und Navid Kermani. 8 / 6<br />

€. 20.30 Uhr. Venloer Straße 40, 50672 Köln.<br />

27.3. —- Villa IGNIS Kulturzentrum Lesung &<br />

Musik. „Lange Nacht der polnischen Literatur“. Es<br />

lesen Jacek Dehnel aus „Lala“ und Łukasz Dębski.<br />

Auf Polnisch. Deutsche Textpassagen: Bernt Hahn<br />

und Jörg Hustiak. Musik: Arkadiusz Błeszyński an<br />

der Gitarre und Krzysztof Kozielski am Bass.<br />

Begrüßung: Konsul Jakub Wawrzyniak, General -<br />

kon sulat der Republik Polen in Köln. Einleitende<br />

Worte: Dr. Winfried Gellner, Kulturamt der Stadt<br />

Köln. Moderation: Dr. Albrecht Lempp. Eintritt frei.<br />

20 Uhr. Elsa-Brändström-Straße 6, 50668 Köln.<br />

1.4. —- Literaturhaus Lesung. Thomas Meinecke<br />

– „Jungfrau“. 7 / 5 / 4 €. 20 Uhr. Schönhauser<br />

Straße 8, 50968 Köln.<br />

21.4. —- Literaturhaus Lesung. Steinunn Sigur -<br />

dar dotttir – „Sonnenscheinpferd“. 20 Uhr. Schön -<br />

hauser Straße 8, 50968 Köln.<br />

4.5. —- <strong>Buch</strong>laden Neusserstraße einzigundartig<br />

Lesung. Richard David Precht – „Liebe. Ein<br />

unordentliches Gefühl“. 8 €. 19.30 Uhr. Neusser<br />

Straße 197, 50733 Köln.<br />

27.5. —- Mayersche <strong>Buch</strong>handlung Lesung.<br />

Wladimir Kaminer – „Es gab keinen Sex im<br />

Sozialismus. Legenden und Missverständnisse des<br />

vorigen Jahrhunderts“. 20.15 Uhr. Schildergasse<br />

31-37, 50667 Köln.<br />

Leipzig<br />

6.3. —- Lehmanns <strong>Buch</strong>handlung <strong>Buch</strong>vor -<br />

stellung. Reiner Calmund – „fußballbekloppt!“. 17<br />

Uhr. Grimmaische Straße 10, 04109 Leipzig.<br />

6.3. —- Haus des <strong>Buch</strong>es Lesung. Gunter Böhnke<br />

– „Der Sachse liebt das Reisen sehr“. 20 Uhr.<br />

Literaturcafé, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.<br />

*** Das Lesefest zur Leipziger <strong>Buch</strong>messe<br />

„Leipzig liest“ findet vom 11. bis 15. März statt.<br />

Sie finden in diesem Heft lediglich eine kleine<br />

Auswahl. Für die komplette und praktische<br />

Programmübersicht besuchen Sie uns im Netz:<br />

www.berlinerliteraturkritik.de. ***<br />

11.3. —- Leipzig liest Lesung. Julia Franck –<br />

„Grenzübergänge“. Außerdem lesen Claudia Rusch<br />

und Uwe Kolbe. 19 Uhr. Oberlichtsaal, 2.Etage,<br />

Stadtbibliothek, Wilhelm-Leuschner-Platz 10/11,<br />

04107 Leipzig.<br />

11.3. —- Leipzig liest Lesung. Junot Díaz – „Das<br />

kurze wundersame Leben des Oscar Wao“. Auf<br />

Englisch. Deutsche Textpassagen: Jasmin Tabata -<br />

bai. Moderation: Hans Jürgen Balmes. Eintritt frei.<br />

20 Uhr. Moritzbastei, Universitätsstraße 9, 04109<br />

Leipzig.<br />

12.3. —- Leipzig liest Lesung. Klaus Bednarz –<br />

„Ferne und Nähe“. 18 Uhr. MDR Intendanz, Kant -<br />

straße 71-73, 04275 Leipzig.<br />

12.3. —- Leipzig liest Lesung. Petros Markaris –<br />

„<strong>Die</strong> Kinderfrau“. 19.30 Uhr. Saal, Mediencampus<br />

Villa Ida, Poetenweg 28, 04155 Leipzig.<br />

12.3. —- Leipzig liest Lesung. Reinhard Jirgl –<br />

„<strong>Die</strong> Stille“. 20 Uhr. Sächsische Akademie der<br />

Wissenschaften, Karl-Tauchnitz-Straße 1, 04107<br />

Leipzig.<br />

12.3. —- Leipzig liest Lesung. Hera Lind –<br />

„Herzgesteuert“. 20 Uhr. <strong>Buch</strong>handlung Hugendu -<br />

bel, Petersstraße 12-14, 04109 Leipzig.<br />

12.3. —- Leipzig liest Lesung. Frank-Walter Stein -<br />

meier – „Unser Deutschland“. 20 Uhr. Peterskirche,<br />

Schletterstraße 5, 04107 Leipzig.<br />

12.3. —- Leipzig liest Lesung. Dmitry Glukhovsky<br />

– „Metro 2033“. Auf Russisch. Deutsche Textpas -<br />

sagen: Robert Stadlober. 20.30 Uhr. naTo, Karl-<br />

Liebknecht-Straße 46, 04275 Leipzig.<br />

13.3. —- Leipzig liest Lesung. Wladimir Kaminer –<br />

„Es gab keinen Sex im Sozialismus. Legenden und<br />

Missverständnisse des vorigen Jahrhunderts“. 18<br />

Uhr. Karstadt, Neumarkt 30, 04109 Leipzig.<br />

13.3. —- Leipzig liest Lesung. Ingrid Noll –<br />

„Kuckuckskind“. 18.30 Uhr. Energie bera tungs zen -<br />

trum, Stadtwerke, Pfaffendorferstraße 2, 04105<br />

Leipzig.<br />

13.3. —- Leipzig liest Lesung. Bodo Kirchhoff –<br />

„Erin nerungen an meinen Porsche“. Einführung:<br />

Günter Berg. 19 Uhr. Tangomanie, Hans-Poeche-<br />

Straße 2-4, 04103 Leipzig.<br />

13.3. —- Leipzig liest Lesung. Aleksandar Hemon<br />

– „Lazarus“. Auf Englisch. Moderation und deutsche<br />

Textpassagen: Sigrid Löffler. 19 Uhr. Schauspiel,<br />

Spinnwerk, Baumwollspinnerei, Spinnereistraße 7,<br />

04179 Leipzig.<br />

13.3. —- Leipzig liest Lesung. Richard David<br />

Precht – „Liebe. Ein unordentliches Gefühl“. 19.30<br />

<strong>Die</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>Literaturkritik</strong>


Uhr. Stadtbad, Eutritzscher Straße 21, 04105<br />

Leipzig.<br />

13.3. —- Leipzig liest Lesung. Daniel Kehlmann –<br />

„Ruhm. Ein Roman in neun Geschichten“. 10 / 6,50<br />

€. 20 Uhr. Centraltheater, Bosestraße 1, 04109<br />

Leipzig.<br />

13.3. —- Leipzig liest Lesung. „Ossi-Wessi-Nacht“.<br />

Es lesen Jutta Ditfurth, Rainer Langhans, Gisela<br />

Getty, Christhard Läpple und andere. 20 Uhr.<br />

Kuppelhalle, Leipziger Volkszeitung, Peters stein -<br />

weg 19, 04107 Leipzig.<br />

13.3. —- Leipzig liest Lesung & Show. Thomas<br />

Hermanns – „Für immer disco“. Zu Gast ist Marian -<br />

ne Rosenberg. 14 / 12 €. 21 Uhr. Volkspalast,<br />

Puschstraße 10, 04103 Leipzig.<br />

13.3. —- Leipzig liest Lesung. T.C. Boyle – „<strong>Die</strong><br />

Frauen“. 21 Uhr. Halle 14, Baumwollspinnerei,<br />

Spinnereistraße 7, 04179 Leipzig.<br />

14.3. —- Leipzig liest Lesung. Hans Otto Bräu -<br />

tigam – „Ständige Vertretung. Meine Jahre in Ost-<br />

Berlin“. 18 Uhr. Ständige Vertretung, Petersteinweg<br />

10, 04107 Leipzig.<br />

14.3. —- Leipzig liest Lesung. Michael Connelly –<br />

„Echo Park“. Auf Englisch. Deutsche Textpassagen:<br />

Hans-Werner Meyer. Moderation: Regula Venske.<br />

18 Uhr. Spinnwerk, Baumwollspinnerei, Spinner -<br />

straße 7, 04179 Leipzig.<br />

14.3. —- Leipzig liest Lesung. Christoph Peters –<br />

„Mitsukos Restaurant“. 18.30 Uhr. Restaurant<br />

Mifune, Münzgasse 18-20, 04107 Leipzig.<br />

14.3. —- Leipzig liest Lesung. Michael Gantenberg<br />

– „Neu-Erscheinung“. 20 Uhr. CineStar, Peters -<br />

straße 44, 04109 Leipzig.<br />

15.3. —- Leipzig liest Lesung. Wolf Biermann –<br />

„Berlin, du deutsche deutsche Frau“. 11 Uhr. Haus<br />

des <strong>Buch</strong>es, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.<br />

26.3. —- Haus des <strong>Buch</strong>es Lesung. Ljudmila<br />

Ulitzkaja – „Daniel Stein“. Moderation: Ganna-Maria<br />

Braungart. 3 / 2 €. 20 Uhr. Saal 3, Gerichtsweg 28,<br />

04103 Leipzig.<br />

27.3. —- Lehmanns <strong>Buch</strong>handlung <strong>Buch</strong>vor -<br />

stellung. Tilmann Lahme – „Golo Mann. Biogra -<br />

phie“. 20.15 Uhr. Grimmaische Straße 10, 04109<br />

Leipzig.<br />

30.3. —- Haus des <strong>Buch</strong>es Lesung & Gespräch im<br />

Rahmen von „Übersetzer stellen sich vor“. „Unter<br />

Verbrechern und Rebellen – Krimi und Geschichte<br />

in Triest“. Es lesen und sprechen Veit Heinichen<br />

und Sabine Rutar. Moderation: Matteo Colombi. 20<br />

Uhr. Literaturcafé, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig.<br />

20.4. —- Haus des <strong>Buch</strong>es Lesung. Filip Florian –<br />

„<strong>Kleine</strong> Finger“. Eintritt frei. 20 Uhr. Gerichtsweg 28,<br />

04103 Leipzig.<br />

14.5. —- Lehmanns <strong>Buch</strong>handlung Lesung.<br />

Martina Rellin – „<strong>Die</strong> Wahrheit über meine Ehe“.<br />

20.15 Uhr. Grimmaische Straße 10, 04109 Leipzig.<br />

18.5. —- Lehmanns <strong>Buch</strong>handlung Lesung.<br />

Oliver Hilmes – „Herrin des Hügels“. 20.15 Uhr.<br />

Grim maische Straße 10, 04109 Leipzig.<br />

26.5. —- Lehmanns <strong>Buch</strong>handlung Lesung.<br />

Richard David Precht – „Liebe. Ein unordentliches<br />

Gefühl“. 20.15 Uhr. Grimmaische Straße 10, 04109<br />

Leipzig.<br />

Marbach am Neckar<br />

19.3. —- Schlosskeller Lesung. Jaroslav Rudiš –<br />

„Grand Hotel“. 20 Uhr. Strohgasse 3, 71672<br />

Marbach am Neckar.<br />

21.3. —- Literaturarchiv Lesung. Margriet de Moor<br />

– „Der Jongleur“. 20 Uhr. Humboldt-Saal, Schiller -<br />

höhe 8-10, 71672 Marbach am Neckar.<br />

21.4. —- Literaturarchiv <strong>Buch</strong>vorstellung & Dis -<br />

kus sion. Fred Oberhauser und Axel Kahrs – „Li te ra -<br />

rischer Führer Deutschland“. Neben den Autoren<br />

diskutieren Arnold Stadler und der ehemalige<br />

Ministerpräsident Baden-Württembergs Erwin<br />

Teufel. 20 Uhr. Schillerhöhe 8-10, 71672 Marbach<br />

am Neckar.<br />

28.4. —- Literaturarchiv Lesung. Irene Dische –<br />

„Cla ris sas empfindsame Reise“. 20 Uhr. Schiller -<br />

höhe 8-10, 71672 Marbach am Neckar.<br />

München<br />

2.3. —- Kulturzentrum der Israelitischen Kultus -<br />

ge meinde Lesung. Ruth Maier – „Das Leben könnte<br />

gut sein. Tagebücher 1933 bis 1942“. Aus dem<br />

Tagebuch liest Regine Leonhardt. Historische<br />

Einführung: Dr. Jürgen Zarusky, Institut für Zeit ge -<br />

schichte. 5 €. 19.30 Uhr. St.-Jakobs-Platz 18,<br />

80331 München.<br />

3.3. —- Lyrik Kabinett Lesung. „<strong>Die</strong> Invasion der<br />

Riesenkrabben“. Federico Italiano liest aus seinen<br />

Gedichten. Auf Italienisch. Deutsche Textpassagen:<br />

Michael Krüger und Daniele Graziadei. Einführung:<br />

Michael Krüger. 20 Uhr. Amalienstraße 83 a, 80799<br />

München.<br />

9.3. —- Lyrik Kabinett Lesung. Pierre de Ronsard<br />

– „Amoren für Cassandre“. Aus dem Original liest<br />

Hervé Adeline. Einführung und Übersetzer der<br />

Sonette: Georg Holzer. 20 Uhr. Amalienstraße 83 a,<br />

80799 München.<br />

*** Das Krimifestival München findet vom 10.<br />

bis 24. März plus Nachschlag im April und Mai<br />

statt. Sie finden in diesem Heft lediglich eine<br />

kleine Auswahl. Für die komplette und<br />

praktische Programmübersicht besuchen Sie<br />

uns im Netz: www.berlinerliteraturkritik.de. ***<br />

10.3. —- Krimifestival München Eröffnungs ver an -<br />

staltung. Jörg Maurer – „Föhnlage“. 20 Uhr.<br />

Literaturhaus, Salvatorplatz 1, 80333 München.<br />

11.3. —- Krimifestival München Lesung. Jakob<br />

Arjouni – „Der heilige Eddy“. 20 Uhr. Theater<br />

Unterton, Kurfürstenstraße 6, 80799 München.<br />

14.3. —- Krimifestival München Lesung. Helena<br />

Reich – „Nasses Grab“. 18 Uhr. Friedhofsgärtnerei<br />

Brandl, Ungererstraße 141, 80805 München.<br />

18.3. —- Krimifestival München Lesung. Charlie<br />

Huston – „Killing Game“. Auf Englisch. Deutsche<br />

Textpassagen und Moderation: Bernd Begemann.<br />

20 Uhr. Ampere, Muffatwerk, Zellstraße 4, 81667<br />

München.<br />

18.3. —- Lyrik Kabinett Lesung. Richard Dove –<br />

„Am Fluß der Wohlgerüche“. Außerdem liest Dag -<br />

mar Nick aus „Schattengespräche“. Einführungen:<br />

Àxel Sanjosé. 20 Uhr. Amalienstraße 83 a, 80799<br />

München.<br />

18.3. —- Literaturhaus Lesung. Irene Dische –<br />

„Clarissas empfindsame Reise“. 20 Uhr. Salva tor -<br />

platz 1, 80333 München.<br />

19.3. —- Krimifestival München Lesung. Jeffery<br />

Deaver – „Der gehetzte Uhrmacher“. Auf Ameri ka -<br />

nisch. Deutsche Textpassagen: Hans-Werner Mey -<br />

er. Moderation: Günter Keil. 8 / 5 €. 19.30 Uhr. Ame -<br />

rika Haus, Karolinenplatz 3, 80333 München.<br />

20.3. —- Krimifestival München Lesung. Simon<br />

Beckett – „Leichenblässe“. 18 Uhr. Sektions hör -<br />

saal, Institut für Rechtsmedizin, Frauenlobstraße<br />

7a, 80337 München.<br />

23.3. —- Lyrik Kabinett Lesung. „Preisträger des<br />

Literarischen März in Darmstadt zu Gast im Lyrik<br />

Kabinett“. Es lesen die Preisträger. Einführungen<br />

und Moderation: Christian Döring. 20 Uhr.<br />

Amalienstraße 83 a, 80799 München.<br />

25.3. —- Residenz Lesung. Tommy Jaud –<br />

„Millionär“. Es liest Christoph Maria Herbst. 20 Uhr.<br />

Herkulessaal, Residenzstraße 1, 80333 München.<br />

25.3. —- Lyrik Kabinett Lesung. Francis<br />

Thompson – „Himmelhund“. Auf Englisch liest Ke -<br />

vin Perryman. Auf Deutsch liest Paul Wühr, der<br />

deutsche Übersetzer des Gedichtbandes.<br />

Einführung: Thomas Betz. 20 Uhr. Amalienstraße<br />

83 a, 80799 München.<br />

26.3. —- Muffatwerk Lesung & Gespräch.<br />

„Wortspiele 9 – Internationales Festival Junger Lite -<br />

ra tur“. Es lesen Svealena Kutschke aus „Etwas<br />

<strong>Kleine</strong>s gut versiegeln“, Maria Cecilia Barbetta aus<br />

„Änderungsschneiderei Los Milagros“, Michael<br />

Stavaric aus „Böse Spiele“, Björn Bicker aus<br />

„Illegal. Wir sind viele. Wir sind da“, Xaver Bayer<br />

aus „<strong>Die</strong> durchsichtigen Hände“ und Benedict Wells<br />

aus „Becks letzter Sommer“. Moderation: Tanja<br />

Dückers. 12 / 10 €. 20 Uhr. Zellstraße 4, 81667<br />

Mün chen.<br />

* * *<br />

Leseproben im Internet<br />

LOKI SCHMIDT : „Erzähl doch mal von<br />

früher“. Loki Schmidt im Gespräch mit<br />

Reinhold Beckmann. Hoffmann und<br />

Campe Verlag, Hamburg 2008. 272<br />

Seiten, gebunden mit Fotos.<br />

Frühjahr 2009 21<br />

•<br />

THOMAS KRAFT (Hg.): Beat Stories.<br />

Blumenbar Verlag, München 2008.<br />

320 Seiten.<br />

•<br />

PETER OVERBECK: Santiago, 11.<br />

September. Erinnerungen an Chile.<br />

Edition Nautilus, Hamburg 2008.<br />

256 Seiten.<br />

•<br />

EMIR SULJAGIC: Srebrenica - Notizen<br />

aus der Hölle. Übersetzt von Katharina<br />

Wolf-Grießhaber; Nachwort von Michael<br />

Martens. Zsolnay, Wien 2009. 240 Seiten.<br />

•<br />

THOMAS STANGL: Was kommt.<br />

Roman. Literaturverlag Droschl, Graz<br />

2009. 184 Seiten.<br />

•<br />

DUNJA LARISE / THOMAS SCHMI-<br />

DINGER: Zwischen Gottesstaat und<br />

Demokratie: Handbuch des politischen<br />

Islam. Deuticke Verlag, Wien 2008.<br />

320 Seiten.<br />

* * *<br />

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27.3. —- Muffatwerk Lesung & Gespräch. „Wort -<br />

spiele 9 – Internationales Festival Junger Literatur“.<br />

Es lesen Steffen Kopetzky aus „Der letzte <strong>Die</strong>b“,<br />

Markus Orts aus „Das Zimmermädchen“, Verena<br />

Rossbacher aus „Verlangen nach Drachen“,<br />

Wilfried N’Sondé aus „Das Herz der Leopar den -<br />

kinder“, Christopher Kloeble aus „Unter Einzel -<br />

gängern“ und Johannes Gelich aus „Der afrika ni -<br />

sche Freund“. Moderation: Hans Pleschinski. 12 /<br />

10 €. 20 Uhr. Zellstraße 4, 81667 München.<br />

28.3. —- Muffatwerk Lesung, Gespräch, Preis -<br />

verleihung. „Wortspiele 9 – Internationales Festival<br />

Junger Literatur“. Es lesen vier Autoren aus der<br />

Literaturwerkstatt Manuskriptum der Ludwig-Maxi -<br />

milians-Universität, Ulla Lenze aus „Archanu“,<br />

Michal Hvorecky aus „Eskorta“, Abbas Khider aus<br />

„Der falsche Inder“, Thomas von Steinaecker aus<br />

„Geister“ und Susanne Heinrich aus „<strong>Die</strong> Andere“.<br />

Anschließend wird der „Bayern2-Wortspiele-Preis<br />

für junge Literatur“ vergeben. Moderation: Thomas<br />

Lang. 12 / 10 €. 20 Uhr. Zellstraße 4, 81667<br />

München.<br />

30.3. —- Lyrik Kabinett Lesung. „Brückengang<br />

und Zeitfraß“. Wulf Kirsten liest aus seinen Essays<br />

und Gedichten. Einführung: Ulrich Dittmann. 20<br />

Uhr. Amalienstraße 83 a, 80799 München.<br />

1.4. —- Literaturhaus Lesung. Lesung. Viola<br />

Roggenkamp – „<strong>Die</strong> Frau im Turm“. 19.30 Uhr. Sal -<br />

va torplatz 1, 80333 München.<br />

3.4. —- Krimifestival München Lesung. Peter<br />

James – „So gut wie tot“. Auf Englisch. Deutsche<br />

Textpassagen: Hans Jürgen Stockerl. 18 Uhr. LKA,<br />

Maillinger Straße 15, 80636 München.<br />

6.4. —- Krimifestival München Lesung. Nicola<br />

Marni – „<strong>Die</strong> Tallinn-Verschwörung“. 17 Uhr. Polizei -<br />

prä sidium, Adenauerring 31, 81737 München.<br />

20.4. —- Krimifestival München Lesung. Oliver<br />

Bottini – „Jäger in der Nacht“. 19 Uhr. Ruffini, Orff -<br />

straße 22-24, 80637 München.<br />

21.4. —- Instituto Cervantes Lesung. Ignacio<br />

Martínez de Pisón – „Milchzähne“. 19.30 Uhr. Al -<br />

fons-Goppel-Straße 7, 80539 München.<br />

4.5. —- Ruffini Lesung & Essen. Barbara Krohn –<br />

„<strong>Die</strong> Toten von Santa Lucia“. Ruffini serviert dazu<br />

ein Drei-Gänge-Menü aus der „Cucina Napole -<br />

tana“. 23 € inklusive Menü (ohne Ge tränke). 19.30<br />

Uhr. Orffstraße 22-24, 80637 München.<br />

9.5. —- Das Schloss Lesung. Steffen Möller – „Vi -<br />

va Polonia. Als deutscher Gastarbeiter in Polen“. 20<br />

Uhr. Schwere-Reiter-Straße 15, 80637 Mün chen.<br />

22<br />

Nürnberg<br />

19.3. —- Literaturhaus Lesung. Wilhelm von<br />

Stern burg – „Joseph Roth. Eine Biographie“. 20<br />

Uhr. Luitpoldstraße 6, 90402 Nürnberg.<br />

3.4. —- Literaturhaus Lesung. Wolfgang Büscher<br />

– „Asiatische Absencen“. 20 Uhr. Luitpoldstraße 6,<br />

90402 Nürnberg.<br />

22.5. —- Literaturhaus Lesung & Gespräch. Lale<br />

Akgün – „Tante Semra im Leberkäseland. Ge -<br />

schich ten aus meiner türkisch-deutschen Familie“.<br />

<strong>Die</strong> Autorin und MdB im Gespräch mit dem Ober -<br />

bürgermeister Ulrich Maly. 17.30 Uhr. Luit -<br />

poldstraße 6, 90402 Nürnberg.<br />

Regensburg<br />

8.3. —- Historisches Museum Lesung. Frank We -<br />

de kind – „Frühlings Erwachen“. Es lesen Michael<br />

Altmann und Werner Schmidt. 4 € inklusive Mu -<br />

seums besuch. 11 Uhr. Dachauplatz 2-4, 93047<br />

Regensburg.<br />

10.3. —- Turmtheater Lesung. Jakob Arjouni –<br />

„Der heilige Eddy“. „‚Der heilige Eddy’ handelt vom<br />

mysteriösen Verschwinden eines <strong>Berliner</strong> Groß -<br />

unternehmers und High-Society-Stars, von Klatsch -<br />

journalisten, einer Stadt außer Rand und Band, ei -<br />

nem Volkshelden wider Willen – und vom wunder -<br />

bars ten Duft der Welt.“ (Diogenes) 20 Uhr. Am<br />

Wartmarkt 5, 93047 Regensburg.<br />

17.3. —- <strong>Buch</strong>handlung Dombrowsky Lesung.<br />

Reinhold Neven DuMont – „<strong>Die</strong> Villa“. 20.30 Uhr.<br />

Wollwirkergasse 4, 93047 Regensburg.<br />

18.3. —- Kunstforum Ostdeutsche Galerie<br />

Lesung im Rahmen der Veranstaltung „Bildende<br />

Kunst und Literatur“. „Johann Jakob Müller und<br />

Goethe“. Zum Gemälde „Nemisee mit Apoll und<br />

Merkur“ von Johann Jakob Müller wird aus aus<br />

Goethes Italienischer Reise gelesen. Für Senioren.<br />

5 € inklusive Kaffee und Gebäck. 14 Uhr. Dr.-<br />

Johann-Maier-Straße 5, 93049 Regensburg.<br />

26.3. —- Auditorium Maximum Lesung. Tommy<br />

Jaud – „Millionär“. Es liest Christoph Maria Herbst.<br />

20 Uhr. Albertus-Magnus-Straße 2, 93053<br />

Regensburg.<br />

27.3. —- Alte Mälzerei Poetry Slam. „United<br />

Comedy 2009: Poetry Super Slam“. Neben internationalen<br />

Gästen kann man auch beim Super Slam<br />

mitmachen, wer sich am Abend in die Liste der<br />

Poeten einträgt. Erlaubt ist alles was in zehn<br />

Minuten passt und selbstverfasst ist. Das Publikum<br />

entscheidet mit seinem Applaus und wählt den<br />

Poeten des Abends. 6 €. 20 Uhr. Club, Gal gen -<br />

bergstraße 20, 93053 Regensburg.<br />

1.4. —- Kunstverein GRAZ Lesung. Juli Zeh –<br />

„Corpus Delicti. Ein Prozess“. 20.30 Uhr. La de hof -<br />

straße 20, 93049 Regensburg.<br />

15.4. —- Kunstforum Ostdeutsche Galerie<br />

Lesung im Rahmen der Sonderausstellung „Corinth<br />

auf Papier. <strong>Die</strong> Regensburger Sammlung“. Char lot -<br />

te Berend-Corinth – „Mein Leben mit Lovis Corinth“.<br />

Es wird aus der Selbstbiografie gelesen. Für Se -<br />

nioren. 5 € inklusive Kaffee und Gebäck. 14 Uhr.<br />

Dr.-Johann-Maier-Straße 5, 93049 Regensburg.<br />

19.4. —- Historisches Museum Lesung. „Was<br />

Regensburger über Regensburg sagen“. Es liest<br />

Gunter Knorr. 4 € inklusive Museumsbesuch. 11<br />

Uhr. Dachauplatz 2-4, 93047 Regensburg.<br />

21.4. —- Café Orphée Lesung. Zoran Drvenkar –<br />

„Sorry“. 20.30 Uhr. 1. Stock, Großes Haus, Hotel<br />

Orphée, Untere Bachgasse 8, 93047 Regensburg.<br />

20.5. —- Kunstforum Ostdeutsche Galerie<br />

Lesung im Rahmen der Sonderausstellung<br />

„Schmidts Fotoalbum. Arno Schmidt als Fotograf“.<br />

Zu den Fotografien wird aus den Werken Arno<br />

Schmidts gelesen. Für Senioren. 5 € inklusive<br />

Kaffee und Gebäck. Für Senioren. 14 Uhr. Dr.-Jo -<br />

hann-Maier-Straße 5, 93049 Regensburg.<br />

Rostock<br />

8.3. —- Thalia-Universitätsbuchhandlung Le -<br />

sung. Mia Ming – „Schlechter Sex. 33 Frauen erzählen<br />

von ihren lustigsten, peinlichsten und absurdesten<br />

Erlebnissen“. 7,50 / 6 €. 18 Uhr. Breite<br />

Straße 15-17, 18055 Rostock.<br />

10.3. —- Thalia-Universitätsbuchhandlung Le -<br />

sung. Arne Dahl – „Totenmesse“. 7,50 / 6 €. 20 Uhr.<br />

Breite Straße 15-17, 18055 Rostock.<br />

11.3. —- Universitätsbuchhandlung Weiland<br />

<strong>Buch</strong> vorstellung. Eva-Maria Zurhorst – „Liebe dich<br />

selbst – und es ist egal, wen du heiratest“. 9,50 / 8<br />

€. 20.15 Uhr. Kröpeliner Straße 80, 18055 Rostock.<br />

24.3. —- Thalia-Universitätsbuchhandlung Le -<br />

sung. Tom Rob Smith – „Kolyma“. Auf Englisch.<br />

Deutsche Textpassagen: Bernd Michael Lade. 10 /<br />

6 €. 20 Uhr. Breite Straße 15-17, 18055 Rostock.<br />

25.3. —- Thalia-Universitätsbuchhandlung Le -<br />

sung. Wolf Biermann – „Berlin, du deutsche<br />

Stets aktuelle Veranstaltungskalender für D/AT/CH und für Berlin unter:<br />

www.berlinerliteraturkritik.de<br />

deutsche Frau“. 12 €. 20 Uhr. Breite Straße 15-17,<br />

18055 Rostock.<br />

31.3. —- Thalia-Universitätsbuchhandlung<br />

<strong>Buch</strong> vorstellung. Jürgen Sindermann – „Rote<br />

Brause Rostock. Rostock 1960-1990.“. 7,50 / 6 €.<br />

20 Uhr. Breite Straße 15-17, 18055 Rostock.<br />

4.4. —- Moya Lesung. Tommy Jaud – „Millionär“.<br />

Es liest Christoph Maria Herbst. 20 Uhr. Kröpeliner<br />

Straße 56, 18055 Rostock.<br />

5.4. —- Thalia-Universitätsbuchhandlung <strong>Buch</strong> -<br />

besprechung. „Arche Paradies“. Denis Scheck stellt<br />

verschiedene Bücher vor. 7,50 / 6 €. 18 Uhr. Breite<br />

Straße 15-17, 18055 Rostock.<br />

17.4. —- Thalia-Universitätsbuchhandlung<br />

<strong>Buch</strong> vorstellung. Thorsten Havener – „Ich weiß,<br />

was du denkst“. 20 Uhr. Breite Straße 15-17, 18055<br />

Rostock.<br />

22.4. —- Thalia-Universitätsbuchhandlung Le -<br />

sung. Friedrich Wolff – „Verlorene Prozesse. Meine<br />

Verteidigungen in politischen Verfahren“. 7,50 / 6 €.<br />

20 Uhr. Breite Straße 15-17, 18055 Rostock.<br />

22.4. —- Universitätsbuchhandlung Weiland Le -<br />

sung. Amelie Fried – „Schuhhaus Pallas. Wie<br />

meine Familie sich gegen die Nazis wehrte“. 9,50 /<br />

8,50 €. 20.15 Uhr. Kröpeliner Straße 80, 18055<br />

Rostock.<br />

12.5. —- Thalia-Universitätsbuchhandlung Le -<br />

sung. Helga Piur – „Ein Häppchen von mir.<br />

Erinnerungen“. 20 Uhr. Breite Straße 15-17, 18055<br />

Rostock.<br />

Stuttgart<br />

2.3.—- Akademie für gesprochenes Wort<br />

Lesung. Christiane Neudecker – „Nirgendwo<br />

sonst“. 19 Uhr. Richard-Wagner-Straße 16, 70184<br />

Stuttgart.<br />

2.3. —- Schocken Lesung. Thomas Gsella –<br />

„Nennt mich Gott. Schönste Gedichte aus 50 Jah -<br />

ren“. 21 Uhr. Hirschstraße 36, 70173 Stuttgart.<br />

3.3. —- Literaturhaus <strong>Buch</strong>vorstellung. Sibylle Le -<br />

witscharoff – „Apostoloff“. Moderation: Uwe<br />

Kossack. 8 / 6 / 4 €. 20 Uhr. Breitscheidstraße 4,<br />

70174 Stuttgart.<br />

6.3. —- Stadtteilbücherei Plieningen Lesung.<br />

Wolf gang Schorlau – „Brennende Kälte“. 19.30 Uhr.<br />

Neuhauserstraße 1, 70599 Stuttgart.<br />

15.3. —- Schauspiel Lesung. Norbert Niemann –<br />

„Will kommen neue Träume“. 7 / 5,50 €. 11 Uhr.<br />

Unteres Foyer, Oberer Schlossgarten 6, 70173<br />

Stuttgart.<br />

16.3. —- Evangelische Martin-Luther Kirche Le -<br />

sung. Sibylle Krause-Burger – „Herr Wolle lässt<br />

noch einmal grüßen. Geschichte meiner deutschjüdischen<br />

Familie“. 19.30 Uhr. Luthersaal,<br />

Oberwiesenstraße 30, 70619 Stuttgart.<br />

16.3. —- Schocken Lesung. Oliver Polak – „Ich<br />

darf das, ich bin Jude“. 21 Uhr. Hirschstraße 36,<br />

70173 Stuttgart.<br />

17.3. —- Theaterhaus Lesung. T.C. Boyle – „<strong>Die</strong><br />

Frau en“. Auf Englisch. Deutsche Textpassagen:<br />

Stephan Moos. 13 / 11 €. 20 Uhr. Siemensstraße<br />

11, 70469 Stuttgart.<br />

19.3. —- Literaturhaus Lesung. Anna Katharina<br />

Hahn – „Kürzere Tage“. 8 / 6 / 4 €. 20 Uhr.<br />

Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart.<br />

25.3. —- Hospitalkirche Lesung & Gespräch.<br />

Patrick Roth – „Corpus Christi“. Außerdem liest der<br />

Autor aus anderen seiner Werke. Moderation: Frau<br />

Prof. Dr. Inge Kirsner. 8 / 6 €. 20 Uhr. Gymna sium -<br />

straße 36, 70174 Stuttgart.<br />

1.4. —- Theaterhaus Lesung. Tommy Jaud –<br />

„Millionär“. Es liest Christoph Maria Herbst. 20 Uhr.<br />

Siemensstraße 11, 70469 Stuttgart.<br />

22.4. —- Botnanger <strong>Buch</strong>laden Lesung. Anna<br />

Katharina Hahn – „Kürzere Tage“. 20 Uhr. Franz-<br />

Schubert-Straße 25, 70195 Stuttgart.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>Literaturkritik</strong>


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Berlin Berlin und und Potsdam. Potsdam. Zugleich Zugleich »<strong>Berliner</strong> »<strong>Berliner</strong> Museen,6.Folge«<br />

Museen,6.Folge«<br />

BB ABY ABY LL ON– ON– Mythos Mythos und und Wahrheit Wahrheit<br />

100 Piranesis Jahre Rom Märkisches Kunst der Museum Südsee Kunstgewerbemuseum Stüler in Italien Nolde wird in<br />

Zentrum Berlin Mode für Mode von und Uli Richter Design Mark Brice und Marden Metropole Alte Meister Oskar<br />

geröntgt Kokoschka Berlin Man geht Ray baden Gründerzeit <strong>Die</strong> Königsgräber Blockade der Max Skythen Bill<br />

Japanische Max Planck Pflanzen Schloss Schönhausen Königliches Porzellan Künstlernotopfer Cindy Sherman Berlin<br />

Berichte aus den Museen, Schlössern und Sammlungen in<br />

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Nr. 4, 22. Jahrgang, Oktober–Dezember 2008 ISSN 0933-0593 € 6,90<br />

Berlin und Potsdam. Zugleich »<strong>Berliner</strong> Museen, 6.Folge«<br />

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Berlin und Potsdam. Zugleich »<strong>Berliner</strong> Museen,6.Folge«<br />

Malerei für die Ewigkeit – <strong>Die</strong> Gräber von Paestum<br />

Kunst der Tropen Surreale Welten Nolde am Meer<br />

Sebastiano del Piombo Berlin im Licht Paparazzi<br />

Sugimoto Chinesische Tuschemalerei der Gegenwart<br />

Lüneburger Ratssilber Kürbis, Gurke und Verwandte<br />

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D e r K u lt de s Kü n stlers<br />

Kirchner in Berlin Das Universum Klee Visionen des Unheils<br />

3. Europäischer Monat der Fotografie Loriots Land Dionysos<br />

Deutsches Technikmuseum Berlin wird 25 Mathematik als Sprache<br />

Walter Leistikow <strong>Die</strong> Rückkehr der Götter Almrausch und Enzian<br />

Nr. 1, 23. Jahrgang, Jannuar– März 2009 ISSN 0933-0593 € 6,90<br />

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Der Meister von Flémalle und Rogier van der Weyden<br />

<strong>Die</strong> Papageienallee am Wannsee <strong>Die</strong> Kunst der Interpretation<br />

Amor und Psyche Der Nachkriegsfilm As Time Goes By<br />

Wege zum Heiligen Grab New York in the Forties Ackern,<br />

Flößen, Jagen Der Mythos Kennedy Preußens nackte Venus<br />

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März 2009<br />

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