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Fernsehtipp für 19. April - Lorch im Rheingau

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die letzte fahrt<br />

Julia Jäger<br />

spielt Claudia Z<strong>im</strong>mermann<br />

Claudia ist Geschäftsfrau, ihr mit Ehemann Michael gegründetes Reisemagazin<br />

steht vor wichtigen Veränderungen. Für ein Privatleben bleibt keine<br />

Zeit, worunter nicht nur ihr Sohn, die eigene Ehe, sondern auch ihre Eltern<br />

leiden. Sogar nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter würde sie so weitermachen,<br />

käme sie nicht der Amour ihres Mannes mit einer jungen Mitarbeiterin<br />

auf die Schliche. Konsequent und ehrlich, auch zu sich selbst, hinterfragt<br />

sie ihr Leben und stellt sich den Konflikten, selbst als sie alles, was sie liebt,<br />

zu verlieren scheint.<br />

Interview<br />

mit Julia Jäger<br />

Claudia Z<strong>im</strong>mermann ist eine Powerfrau. Selbst als<br />

sie vom amourösen Abenteuer ihres Mannes erfährt,<br />

dauert es eine Weile, bis sie aus ihrem Trott findet.<br />

Deckt es sich mit Ihren Erfahrungen, dass Frauen die<br />

Tougheren sind?<br />

Unter Umständen sind Frauen überlegter in ihren<br />

Entschlüssen und dann durchaus konsequenter in<br />

ihrem Handeln – finden Sie das „tough“?!<br />

Plötzlich scheint Claudia alles egal: Trotz entscheidender<br />

Vertragsverhandlungen und trotz der Gefahr, das<br />

Feld einer Nebenbuhlerin zu überlassen, entschließt<br />

sie sich kurzerhand, auf dem Schiff zu bleiben. Können<br />

Sie diese (Kurzschluss-)Reaktion nachvollziehen?<br />

Absolut! Der Tod ihrer Mutter und die so lange vermisste<br />

Nähe zu ihrem Vater spielen ja bei Claudias<br />

Entscheidung eine wichtigere Rolle als die Vertragsverhandlungen<br />

um den eigenen Verlag. Ist es nicht so,<br />

dass wir Menschen oft erst durch eine Schocksituation<br />

wieder an die wirklich wesentlichen Dinge <strong>im</strong> Leben<br />

erinnert werden? Außerdem n<strong>im</strong>mt sie sich Zeit, über<br />

die Situation mit ihrem Mann in Ruhe nachzudenken.<br />

Sie konnten ein wenig in das Leben der Binnenschiffer<br />

hineinschnuppern. Ist es Ihrer Meinung nach ein eher<br />

idyllisches oder ein eher hartes Leben?<br />

Ich glaube, es ist beides. Natürlich haben wir romantisch<br />

verklärte Vorstellungen von einem schönen,<br />

friedlichen Leben auf einem Schiff auf dem Rhein,<br />

fernab vom hektischen Alltagsstress einer Großstadt...<br />

und natürlich ist es harte, kräftezehrende, konzentrierte<br />

Arbeit, die am Ende des Tages auch in Einsamkeiten<br />

münden kann.<br />

Man merkt <strong>im</strong> Film, dass das Schiff Claudias Zuhause<br />

ist. Dennoch geht sie weg. Ist ihr der Raum zu klein?<br />

Welcher Typ Mensch muss man wohl sein, um ein<br />

ganzes Leben auf einem Schiff auf einem Fluss zu verbringen?<br />

Vielleicht macht das „Leben auf dem Fluss“ auch<br />

süchtig, ähnlich wie der Beruf eines Schauspielers,<br />

den man ja sein Leben lang nie mehr ganz los wird,<br />

also ist das wohl <strong>für</strong> jeden möglich, den es erwischt...<br />

Dass Claudia ihr Zuhause, das Schiff verlassen kann,<br />

gelingt erst, nachdem ein gemeinsamer innerer Heilungsprozess<br />

in ihr und ihrem Vater begonnen hat<br />

und sie weiß, dass sie jederzeit zurückkommen kann.<br />

Sie lebt zurzeit in beiden Welten und wer weiß, vielleicht<br />

kommt sie ja doch eines Tages ganz auf den<br />

Fluss zurück!

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