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Der Stern Gottes – Licht der Hoffnung für unsere Welt

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Anhang II: Vorlage <strong>Stern</strong><br />

Ich bin<br />

dein <strong>Licht</strong> und dein Heil, vor wem<br />

solltest du dich <strong>für</strong>chten?<br />

Ich bin deines Lebens<br />

Kraft, vor wem<br />

sollte dir grauen?<br />

(nach Ps. 27,1)<br />

Mein Wort<br />

ist deines Fußes Leuchte und<br />

ein <strong>Licht</strong> auf deinem Weg.<br />

(nach Ps. 119,105)<br />

Dienst <strong>für</strong> Mission, Ökumene und Entwicklung (DiMOE)<br />

<strong>der</strong> Evangelischen Landeskirche in Wüttemberg,<br />

Pfr. Kichie Minami (Predigt) / Pfr. Ravin<strong>der</strong> Salooja (Liturgie)<br />

Ich<br />

behüte dich<br />

wie den Augapfel, den <strong>Stern</strong> des<br />

Auges; ich berge dich im<br />

Schatten meiner<br />

Flügel.<br />

(nach Ps. 17,8)<br />

Ich sende<br />

mein <strong>Licht</strong><br />

und meine Wahrheit, daß sie dich<br />

leiten; sie sollen dich<br />

führen zu meinem<br />

heiligen Berg und<br />

zu meiner Wohnung.<br />

(nach Ps. 43,3)<br />

Das Volk,<br />

das im Finstern wandelt, sieht ein<br />

großes <strong>Licht</strong>, und über denen,<br />

die da wohnen im<br />

finstern Lande,<br />

scheint es hell.<br />

(Jes. 9,1)<br />

„<strong>Der</strong> <strong>Stern</strong> <strong>Gottes</strong> <strong>–</strong><br />

<strong>Licht</strong> <strong>der</strong> <strong>Hoffnung</strong> <strong>für</strong> <strong>unsere</strong> <strong>Welt</strong>“<br />

<strong>Gottes</strong>dienst zum Erscheinungsfest (6. Januar 2009)<br />

- Tag <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>mission -<br />

Glockengeläut<br />

Musik zum Eingang<br />

Lied EG 37, 1.6-9 „Ich steh’ an deiner Krippen hier“<br />

Votum / Begrüßung / Wochenspruch<br />

Im Namen <strong>Gottes</strong> des Vaters und des Sohnes und des Heiligen<br />

Geistes.<br />

Epiphanias <strong>–</strong> Tag <strong>der</strong> Erscheinung des Herrn <strong>–</strong> bei uns hier in<br />

Württemberg zugleich auch „Tag <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>mission“: Gott, <strong>der</strong> als<br />

Kind in <strong>unsere</strong> <strong>Welt</strong> geboren wird, ist das <strong>Licht</strong> <strong>der</strong> <strong>Hoffnung</strong> <strong>für</strong><br />

uns wie <strong>für</strong> die gesamte <strong>Welt</strong>.<br />

Deshalb erzählt <strong>der</strong> Evangelist Matthäus auch von den Weisen aus<br />

dem Morgenland, die <strong>–</strong> geleitet von einem <strong>Stern</strong> <strong>–</strong> an die Krippe<br />

eilen. Vielleicht haben sie genau wie wir gesagt: „Ich steh’ an<br />

deiner Krippe hier, o Jesu, du mein Leben“? Zumindest haben sie<br />

wohl erkannt, was <strong>der</strong> Wochenspruch aus dem 1. Johannesbrief<br />

ausspricht: „Die Finsternis vergeht, und das wahre <strong>Licht</strong> scheint<br />

jetzt.“ (1. Joh. 2, 8)<br />

Im Wechsel sprechen wir Psalm 72:


Psalm 72<br />

Gott, gib dein Gericht dem König<br />

und deine Gerechtigkeit dem Königssohn,<br />

dass er dein Volk richte mit Gerechtigkeit<br />

und deine Elenden rette.<br />

Lass die Berge Frieden bringen <strong>für</strong> das Volk<br />

und die Hügel Gerechtigkeit.<br />

Er soll den Elenden im Volk Recht schaffen<br />

und den Armen helfen und die Bedränger zermalmen.<br />

Er soll leben, solange die Sonne scheint<br />

und solange <strong>der</strong> Mond währt, von Geschlecht zu Geschlecht.<br />

Er soll herabfahren wie <strong>der</strong> Regen auf die Aue,<br />

wie die Tropfen, die das Land feuchten.<br />

Zu seinen Zeiten soll blühen die Gerechtigkeit<br />

und großer Friede sein, bis <strong>der</strong> Mond nicht mehr ist.<br />

Er soll herrschen von einem Meer bis ans an<strong>der</strong>e,<br />

und von dem Strom bis zu den Enden <strong>der</strong> Erde.<br />

Vor ihm sollen sich neigen die Söhne <strong>der</strong> Wüste,<br />

und seine Feinde sollen Staub lecken.<br />

Die Könige von Tarsis und auf den Inseln sollen Geschenke<br />

bringen, / die Könige aus Saba und Scheba sollen Gaben senden.<br />

Alle Könige sollen vor ihm nie<strong>der</strong>fallen<br />

und alle Völker ihm dienen.<br />

Denn er wird den Armen erretten, <strong>der</strong> um Hilfe schreit,<br />

und den Elenden, <strong>der</strong> keinen Helfer hat.<br />

Er wird gnädig sein den Geringen und Armen,<br />

und den Armen wird er helfen.<br />

Er wird sie aus Bedrückung und Frevel erlösen,<br />

und ihr Blut ist wert geachtet vor ihm.<br />

Er soll leben, und man soll ihm geben vom Gold aus Saba.<br />

Man soll immerdar <strong>für</strong> ihn beten und ihn täglich segnen.<br />

Voll stehe das Getreide im Land bis oben auf den Bergen;<br />

wie am Libanon rausche seine Frucht.<br />

In den Städten sollen sie grünen wie das Gras auf Erden.<br />

Sein Name bleibe ewiglich; solange die Sonne währt, blühe sein Name.<br />

Durch ihn sollen gesegnet sein alle Völker, und sie werden ihn preisen.<br />

Gelobt sei Gott <strong>der</strong> HERR, <strong>der</strong> Gott Israels, <strong>der</strong> allein Wun<strong>der</strong> tut! /<br />

Gelobt sei sein herrlicher Name ewiglich,<br />

und alle Lande sollen seiner Ehre voll werden!<br />

Ruf „Komm, göttliches <strong>Licht</strong>“ (Lumière de Dieu)<br />

Lied „Wir sind hier zum Dienst bereit“<br />

(Sekai no tomo to te o tsunagi)


Informationen und Erklärungen<br />

<strong>Der</strong> <strong>Gottes</strong>dienstentwurf kann so wie veröffentlicht vom Liturgen / Prediger<br />

im <strong>Gottes</strong>dienst verwendet werden. Nur das Lied nach dem Fürbittengebet<br />

„Wir sind hier zum Dienst bereit“ findet sich im Anhang I.<br />

Psalm 72, <strong>der</strong> Ruf „Komm göttliches <strong>Licht</strong>“ (Lumière de Dieu) und das<br />

japanische Lied „Wir sind hier zum Dienst bereit“ (Sekai no tomo to te o<br />

tsunagi) (Anhang I) auf den Seiten 2 und 11 dieses <strong>Gottes</strong>dienstentwurfes<br />

sind in <strong>der</strong> Druckfassung so gestaltet, dass sie als Blatt <strong>für</strong> den <strong>Gottes</strong>dienst<br />

kopiert werden können (1seitig A4 quer o<strong>der</strong> A5 doppelseitig). Dazu<br />

nehmen Sie bitte die Innenblätter heraus und kopieren Sie die Doppelseite<br />

2/11 wie gewünscht.<br />

Anhang II bietet eine Vorlage <strong>für</strong> die <strong>Stern</strong>enaktion. Es ist gedacht, dass<br />

Sie die Vorlage zweimal nebeneinan<strong>der</strong> legen, auf A4-Karton kopieren und<br />

die ausgeschnittenen <strong>Stern</strong>e mit Bän<strong>der</strong>n versehen. Die <strong>Stern</strong>enaktion kann<br />

unterschiedlich intensiv gestaltet werden:<br />

1. Die <strong>Stern</strong>e werden an die <strong>Gottes</strong>dienst-Teilnehmer ausgeteilt zum<br />

Mitnehmen.<br />

2. Die <strong>Gottes</strong>dienst-Teilnehmer werden eingeladen, ihre <strong>Hoffnung</strong><br />

bzw. ihren Wunsch <strong>für</strong> das neue Jahr auf die freie Rückseite zu<br />

schreiben und nehmen diese im Anschluss mit nach Hause.<br />

3. Die auf <strong>der</strong> Rückseite mit <strong>Hoffnung</strong>en / Wünschen versehenen <strong>Stern</strong>e<br />

werden im <strong>Gottes</strong>dienst aufgehängt, an einen Zweig o<strong>der</strong> einen<br />

großen <strong>Stern</strong>. Die <strong>Hoffnung</strong>en / Wünsche können in das Fürbittengebet<br />

einfließen.<br />

Sie finden diese Materialien auch online auf <strong>der</strong> Homepage des DiMOE<br />

www.DiMOE.de. Dort finden Sie auch die Seiten 2/11 sowie die <strong>Stern</strong>e als<br />

Kopiervorlage A4 im PDF-Format.<br />

Anhang I:<br />

Ruf „Komm, göttliches <strong>Licht</strong>“ und<br />

Lied „Wir sind hier zum Dienst bereit“ (s. nächste Seite)<br />

Gloria Patri (gesungen)<br />

Gebet mit stillem Gebet<br />

Du Gott des Lebens,<br />

den Weisen hast du deinen <strong>Stern</strong> geschickt,<br />

damit sie sich an dir orientieren können.<br />

Heute schickst du ihn zu uns,<br />

um uns den Weg zu weisen.<br />

Lass auch in dieser Stunde, in diesem <strong>Gottes</strong>dienst,<br />

deinen <strong>Stern</strong> <strong>für</strong> uns aufgehen,<br />

dass er uns leuchtet und dein <strong>Licht</strong> uns erfüllt.<br />

In <strong>der</strong> Stille und erfüllt von deinem <strong>Licht</strong><br />

legen wir dir vor, was uns bewegt,<br />

was uns freut und was uns auf <strong>der</strong> Seele liegt:<br />

...[Stille]...<br />

Nimm <strong>unsere</strong> Worte bei dir auf<br />

und gib uns die Kraft, deinem <strong>Stern</strong> zu folgen,<br />

auf dass das Leben auf dieser Erde heller wird. AMEN.<br />

Lied EG 70 „Wie schön leuchtet <strong>der</strong> Morgenstern“<br />

Schriftlesung Jes. 60, 1-6<br />

Glaubensbekenntnis<br />

Lied EG 293 „Lobt Gott den Herrn, ihr Heiden all“<br />

EG 327 „Wun<strong>der</strong>barer König“<br />

EG 268 „Strahlen brechen viele aus einem <strong>Licht</strong>“<br />

EG 264 „Die Kirche steht gegründet“<br />

Predigt über Mt. 2, 1-12<br />

[Bibeltext verlesen]<br />

Liebe Gemeinde!<br />

Heute am 6. Januar feiern wir einen <strong>Gottes</strong>dienst, <strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Erscheinung<br />

<strong>Gottes</strong> in die <strong>Welt</strong> und so mit den weltweiten Kirchen, mit <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>mission<br />

zu tun hat.<br />

Viele von Ihnen haben schon in den vergangenen beiden Wochen Christvesper,<br />

Silvester und Neujahresgottesdienst gefeiert. Man kann sich nun<br />

fragen, warum es soviele <strong>Gottes</strong>dienste in einer so kurzen Zeit sein müs-


sen. Aber man muss sagen, dass je<strong>der</strong> <strong>Gottes</strong>dienst eine eigene Bedeutung<br />

hat.<br />

Wir haben heute als Predigttext eine Erzählung aus dem Matthäusevangelium.<br />

Es treten in dieser Geschichte verschiedene Menschen auf: <strong>der</strong> König<br />

Herodes, die Weisen aus dem Morgenland, Hohepriester, Schriftgelehrte<br />

des Volkes <strong>–</strong> und das Kind. Allen diesen Menschen leuchtet <strong>der</strong> <strong>Stern</strong>, und<br />

er begleitet die Weisen, geht vor ihnen her, bis er über dem Ort stehen<br />

bleibt, wo das Kindlein ist.<br />

Die Legende sagt, dass die Weisen Casper, Melchior und Balthasar heissen.<br />

Uns ist außerdem vertraut, dass <strong>unsere</strong> Kin<strong>der</strong> in den letzten Tagen<br />

mit <strong>Stern</strong> von einem zum an<strong>der</strong>em Haus gegangen sind und an die Tür jedes<br />

Hauses die Namen <strong>der</strong> drei Weisen mit <strong>der</strong> Zahl des neuen Jahres geschrieben<br />

haben.<br />

Die Legende hat auch die Zahl <strong>der</strong> Weisen, ihren königlichen Rang, ihre<br />

Hautfarbe und ihre Namen fest gelegt. Eine Tradition sagt aus, dass diese<br />

drei reichen Könige aus Persien, Arabien und Indien kamen. Sie sind Heiden,<br />

die aus <strong>der</strong> ganzen <strong>Welt</strong> kommen.<br />

Schließlich wird auch berichtet von <strong>der</strong> Weisheit aus Persien, den Gewürzen<br />

und Heilkräutern aus Arabien und den kunstvoll gefertigten Gegenständen<br />

aus wertvollen Metallen aus Indien. Es ist bedeutungsvoll hier<br />

schon zu sehen, dass die Könige (o<strong>der</strong> einer <strong>der</strong> Könige) als Geschenk<br />

Myrrhe dargebracht hat, das normalerweise <strong>für</strong> die Salbung eines Toten<br />

gebraucht wird. Damit will <strong>der</strong> Erzähler <strong>der</strong> Geschichte sagen, dass das<br />

Kind von seiner Geburt an vom Tod bedroht ist. - Später komme ich noch<br />

einmal darauf zurück.<br />

Als Jesus in Bethlehem in Judäa geboren war, herrschte dort König Herodes.<br />

Von ihm wissen wir, dass er ein brutaler König war: So ließ er eines<br />

Tages Johannes den Täufer im Gefängnis enthaupten.<br />

Es ist daher gut vorstellbar, dass König Herodes erschrak, als er hörte, dass<br />

das neugeborene Kind „König <strong>der</strong> Juden“ genannt wurde.<br />

Es ist beobachteswert und wichtig zu sehen, dass in <strong>unsere</strong>m heutigen Text<br />

<strong>der</strong> König, die menschliche Macht, in einem deutlichen Kontrast steht zu<br />

einem ohnmächtigen Kind. In einer Kantate von J.S.Bach hören wir: „Herr,<br />

wenn die stolzen Feinde schnauben, / so gib, dass wir im festen Glauben /<br />

nach deiner Macht und Hilfe sehen.“ Bach will mit dieser Aussage deutlich<br />

Lass uns nicht allein.<br />

Führe uns aus <strong>der</strong> Dunkelheit zum <strong>Licht</strong>,<br />

von <strong>der</strong> Lüge zur Wahrheit,<br />

vom Tod zum ewigen Leben.<br />

Ruf: „Komm, göttliches <strong>Licht</strong>“<br />

Vater unser im Himmel...<br />

Lied ThumaMina 225 „Wir sind hier zum Dienst bereit“ (s. Anhang I)<br />

EG 638 „Wo ein Mensch Vertrauen gibt”<br />

EG 650 „Liebe ist nicht nur ein Wort“<br />

EG 658 „Lass uns den Weg <strong>der</strong> Gerechtigkeit gehn“<br />

EG 432 „Gott gab uns Atem, damit wir leben“<br />

Abkündigungen<br />

Segensbitte wie ortsüblich, z.B. EG 421 / EG 170 / EG 171<br />

Segen<br />

Musik zum Ausgang


<strong>Stern</strong>e-Aktion (s. Abschnitt „Informationen und Erläuterungen und<br />

Anhang II); dazu evt. Musik<br />

Lied EG 540 „<strong>Stern</strong> über Bethlehem“<br />

Fürbittengebet / Vaterunser<br />

Jesus Christus, <strong>Licht</strong> <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>!<br />

Du erstrahlst in <strong>unsere</strong>r <strong>Welt</strong>, machst sie und unser Leben hell.<br />

Wir bitten dich:<br />

Zünde dein <strong>Licht</strong> in den Herzen <strong>der</strong> Menschen an,<br />

damit wir alle die Liebe <strong>unsere</strong>s Vaters im Himmel erfahren.<br />

Ruf: „Komm, göttliches <strong>Licht</strong>“ (s. Anhang I)<br />

Heiliger Geist, <strong>der</strong> du uns tröstest!<br />

Wir bitten dich <strong>für</strong> die Menschen,<br />

die nur noch schwarz sehen<br />

<strong>für</strong> ihr eigenes Leben und das Leben ihrer Kin<strong>der</strong>.<br />

Hilf, dass sie neue Möglichkeiten entdecken<br />

und wie<strong>der</strong> <strong>Hoffnung</strong> schöpfen, die sie stark macht zum Handeln.<br />

Ruf: „Komm, göttliches <strong>Licht</strong>“<br />

Heiliger Geist, <strong>der</strong> du unser Leben vollendest!<br />

Wir bitten dich <strong>für</strong> die Menschen,<br />

<strong>der</strong>en Leben zerstört ist durch den Mangel an Liebe,<br />

durch Gewalt o<strong>der</strong> durch Gleichgültigkeit.<br />

Hilf, dass sie Freunde finden, die zu ihnen stehen<br />

und ihnen helfen, mit neuer Kraft ihr Leben aufzubauen.<br />

Ruf: „Komm, göttliches <strong>Licht</strong>“<br />

Heiliger Geist, <strong>der</strong> du uns mit <strong>der</strong> Kraft <strong>der</strong> Liebe beseelst!<br />

Wir bitten dich <strong>für</strong> die Menschen,<br />

die von Unglück betroffen sind -<br />

in fernen Län<strong>der</strong>n und hier bei uns.<br />

Lass dein Erscheinen in <strong>der</strong> <strong>Welt</strong><br />

ihnen zum <strong>Hoffnung</strong>slicht werden,<br />

dass sie deine Liebe spüren.<br />

Ruf: „Komm, göttliches <strong>Licht</strong>“<br />

Heiliger Geist, <strong>der</strong> du uns in die Gemeinschaft führst!<br />

Wir bitten dich <strong>für</strong> uns.<br />

machen, dass es hier um das Zuschandenwerden <strong>der</strong> menschlichen Macht<br />

geht.<br />

Nachdem ich die Geschichte <strong>der</strong> Geburt Jesu und die Verhaltensweise des<br />

Königs Herodes dargestellt habe, möchte ich versuchen, diese Geschichte<br />

auf <strong>unsere</strong> Gegenwart zu beziehen.<br />

Ohne Zweifel leben wir schon längst in einer Gesellschaft, in <strong>der</strong> Mächtige<br />

die Schwächeren unterdrücken, missbrauchen und vernachlässigen.<br />

Als im letzten Jahr <strong>der</strong> Krieg im Kaukasus ausbrach, habe ich im Fernsehen<br />

gesehen, wie ein russischer Panzer einen kleinen georgischen Polizeiwagen<br />

mit seiner Kraft beiseite geschoben hat. Die Menschen im Polizeiwagen<br />

waren ohnmächtig und hatten keine Chance, dem Panzer Wi<strong>der</strong>stand<br />

zu leisten.<br />

Die großen Mächte, die die kleine Gruppe in <strong>der</strong> Gesellschaft beherrschen,<br />

sind nicht immer <strong>der</strong> jeweilige König o<strong>der</strong> die militärische Regierung, son<strong>der</strong>n<br />

es kann auch die Gesellschaft selber sein, o<strong>der</strong> diejenigen, die in einem<br />

Land als Mehrheit wohnen. - Ich möchte Ihnen ein Beispiel aus Japan<br />

erzählen:<br />

In Japan leben seit einigen Jahrzehnten Koreaner. Ihre Zahl beträgt heute<br />

600.000 Menschen. Während des Zweiten <strong>Welt</strong>krieges wurden 2 Millionen<br />

Koreaner gezwungen, in Japan Zwangsarbeit zu leisten. Mehr als die Hälfte<br />

von ihnen sind nach dem Ende des Krieges in ihre Heimat zurückgekehrt.<br />

Aber viele sind auch in Japan geblieben.<br />

Diese Koreaner sind lei<strong>der</strong> eine geschundene Min<strong>der</strong>heit in <strong>der</strong> japanischen<br />

Gesellschaft. Sie haben immer noch kein Wahlrecht. Als Koreaner<br />

ist es immer noch schwierig, in einer japanischen Firma angestellt zu werden;<br />

so sind die meisten von ihnen Arbeiterinnen und Arbeiter in kleineren<br />

Fabriken o<strong>der</strong> haben einen Familienbetrieb.<br />

Solange die japanische Gesellschaft sich in einer guten Wirtschaftslage befindet,<br />

gibt es <strong>für</strong> diese Koreaner fast keine Probleme. Aber wenn die Konjunktur<br />

schlechter wird, sind diejenigen, die am meisten betroffen sind und<br />

leiden, diese Koreaner. Sie werden arbeitlos und haben kein Einkommen<br />

mehr.<br />

In <strong>unsere</strong>r württembergischen Landeskirche arbeitet Pfarrer Kichie Minami<br />

im Dienst <strong>für</strong> Mission, Ökumene und Entwicklung. Er berichtet uns folgendes:


„In Japan gibt es eine koreanische Kirche. Die Zahl <strong>der</strong> koreanischen<br />

Christen und Christinnen in Japan beträgt nur ein Prozent, und damit genauso<br />

viel wie die Zahl <strong>der</strong> japanischen Christen.<br />

Immer wie<strong>der</strong> erfahre ich als japanischer Christ, was <strong>für</strong> ein eindrucksvolles<br />

Zeugnis die koreanischen Christen ablegen. Sie sind Zeugen Jesu<br />

Christi, dass ER immer <strong>für</strong> die kleinen, ohnmächtigen Gruppen in <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

da ist. Wenn die koreanischen Christen unter <strong>der</strong> schlechten<br />

Konjuktur leiden, leidet auch Christus mit ihnen. <strong>Der</strong> Erhöhte Christus leidet<br />

mit hängenden Kopf im kalten Winter mit ihnen bei einem bescheidenden<br />

Ofen. Für die kleine Gruppe <strong>der</strong> in Japan wohnenden koreanischen<br />

Christen gilt das, was <strong>für</strong> Bethlehem gilt: Indem aus <strong>der</strong> kleinsten Stadt<br />

<strong>der</strong> messianische Herrscher hervorkommt, wird sie zur bedeutendsten; sie<br />

ist die kleinste und ist es doch eben wie<strong>der</strong> nicht.<br />

Die Geschichte des brutalen Königs Herodes in jener Zeit, wo Jesus als<br />

ohnmächtiges Kind geboren wurde, ist eine Kraft und <strong>Hoffnung</strong> <strong>für</strong> diejenigen,<br />

die heute noch unter <strong>der</strong> Struktur <strong>der</strong> „Macht“ in <strong>unsere</strong>r Gesellschaft<br />

leben und leiden müssen: Wie das ohnmächtige Kind im Stall von<br />

Bethlehem den König von Jerusalem zum Zittern bringt, so bemühen sich<br />

die in Japan wohnenden koreanischen Christen, die gesellschaftliche Unterdrückung<br />

zu überwinden. Deshalb ist es <strong>für</strong> uns japanische Christen<br />

eine Pflicht und eine Freude, mit <strong>unsere</strong>n koreanischen Freunden solidalisch<br />

zu werden.“ - Soweit Pfarrer Minami.<br />

Wie ich schon am Anfang meiner Predigt gesagt habe, denken wir heute in<br />

Württemberg am „Tag <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>mission“ an die „weltweite Kirche“. Die<br />

weltweite Kirche und <strong>der</strong> Blick über <strong>unsere</strong>n württembergischen Tellerrand<br />

hinaus bereichern <strong>unsere</strong>n Glauben.<br />

Wir sind sehr dankbar da<strong>für</strong>, dass in <strong>der</strong> Vergangenheit viele Missionare<br />

von Deutschland ins Ausland entsandt wurden, und dass umgekehrt viele<br />

ausländische Missionaren nach Deutschland kamen.<br />

Wie bereits in <strong>der</strong> Bibel wurde <strong>der</strong> enge Bereich des judäischen Bethlehem<br />

weit überschritten. Heiden stellen sich beim Jesuskind ein. Sie sind die Repräsentanten<br />

<strong>der</strong> Völker, über die <strong>der</strong> Erhöhte Christus die Vollmacht haben<br />

wird, wie <strong>der</strong> Evangelist Matthäus am Ende seines Buches geschrieben<br />

hat; „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet<br />

hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters<br />

und Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie alles, was ich euch<br />

befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an <strong>der</strong> <strong>Welt</strong> Ende“<br />

(Mt 28,18-20).<br />

Nun zum Schluss wollen wir über die wichtige Rolle des <strong>Stern</strong>s in dieser<br />

Geschichte nachdenken. <strong>Der</strong> <strong>Stern</strong> begleitet die Weisen aus dem Morgenland<br />

wie <strong>der</strong> Heilige Geist unser tägliches Leben begleitet. Den Heiligen<br />

Geist können wir nicht sehen, aber wir wissen, dass er mitten unter uns<br />

wirkt.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Stern</strong> ist ein Symbol des Lebens und des <strong>Licht</strong>s, das in die Finsternis<br />

<strong>der</strong> <strong>Welt</strong> hineinscheint. Er ist ein Zeichen, dass wir von guten Mächten <strong>–</strong><br />

von Gott <strong>–</strong> wun<strong>der</strong>bar geborgen sind, so wie es auch Dietrich Bonhoeffer<br />

im Gefängnis Ende 1944 in seinem Gedicht „Von guten Mächten“ geschrieben<br />

hat:<br />

Von guten Mächten wun<strong>der</strong>bar geborgen,<br />

erwarten wir getrost, was kommen mag.<br />

Gott ist bei uns am Abend und am Morgen<br />

und ganz gewiss an jedem neuen Tag<br />

Obwohl wir in diesem Jahr auch in einer dunkeln <strong>Welt</strong> leben müssen, haben<br />

wir <strong>Hoffnung</strong> in Jesus Christus, die nicht zuschanden werden lässt.<br />

Wie die Huldigung Jesu von den Weisen das Vorspiel seiner Herrschaft in<br />

<strong>unsere</strong>r <strong>Welt</strong> ist, so können auch wir getrost in diesem neuen Jahr mit Jesus<br />

<strong>unsere</strong>n Schritt anfangen. Amen.

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