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Soziale Diagnostik<br />
Peter Pantucek<br />
Soziale Arbeit / Fachlichkeit<br />
• Soziale Diagnostik als Kern der<br />
Profession (Richmond, Salomon)<br />
• Inklusion unter erschwerten<br />
Bedingungen mit Alltagswissen nicht<br />
erreichbar<br />
• Unterstützungsprozess selbst muss<br />
gestaltet werden<br />
Mai 2006 pantucek.com 2<br />
1
gute Gründe<br />
• Verfahren für fachliche Einschätzungen<br />
• notwendige Ergänzung zu<br />
psychologischen, medizinischen,<br />
juristischen Expertisen<br />
• KlientInnen verdienen, dass wir wissen,<br />
was wir tun<br />
• Autonomie gegenüber Bürokratie<br />
Mai 2006 pantucek.com 3<br />
„Verfahren“ der Diagnostik<br />
• beschreibbare<br />
• und beschriebene<br />
• Vorgehensweisen, die<br />
• nachvollziehbare<br />
• und grundsätzlich anwenderunabhängige<br />
• nach Regeln interpretierbare<br />
• Ergebnisse bringen<br />
Mai 2006 pantucek.com 4<br />
2
wieso Verfahren?<br />
• Begründbarkeit der eigenen<br />
Vorgehensweisen, Diskutierbarkeit in<br />
mehrprofessionellen Teams<br />
• Erkennen von Konstellationen und<br />
Problemen, die sonst nicht sichtbar geworden<br />
wären (Komplexitätsgewinnung)<br />
• Verdichtung dessen, was man weiß, zu einer<br />
nachvollziehbaren Interventionsentscheidung.<br />
• Nachvollziehbarkeit + Begründbarkeit von<br />
Interventionsenscheidungen<br />
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1.<br />
Soziale Diagnostik muss zur Logik,<br />
zum Blickwinkel sozialer<br />
Unterstützungsprozesse passen und<br />
sich an Fragen der sozialen Inklusion<br />
orientieren<br />
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3
2.<br />
Soziale Diagnostik darf die<br />
Selbststeuerung der<br />
KlientInnen und ihres sozialen<br />
Umfelds nicht behindern,<br />
sondern soll sie günstigenfalls<br />
vorantreiben<br />
Mai 2006 pantucek.com 7<br />
3.<br />
Diagnostische Verfahren<br />
sollen helfen, Interventionen<br />
(und Nicht-Interventionen)<br />
fachlich zu begründen<br />
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4
4.<br />
Soziale Diagnostik muss die<br />
Komplexität des Falles<br />
erschließen und doch so<br />
strukturieren, dass<br />
Entscheidungen möglich<br />
werden<br />
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Diagnostischer Prozess<br />
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5
5.<br />
Soziale Diagnostik muss den<br />
Dialog unterstützen<br />
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Verfahren<br />
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6
Zentrierung des Verstehens<br />
und der diagnostischen<br />
Verfahren<br />
Perspektive der<br />
Medizin<br />
Perspektive der<br />
Psychologie<br />
Perspektive der<br />
Sozialarbeit<br />
Biologischer<br />
Aspekt<br />
Intrapersonale<br />
Aspekte<br />
Interpersonale<br />
Aspekte<br />
Soziale Aspekte<br />
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Visuelle Ersteinschätzung<br />
• Wie präsentiert sich die Person?<br />
• Der erste visuelle Eindruck liefert<br />
bereits eine Fülle von Informationen<br />
und zwar<br />
1. über die Person<br />
2. über die soziale Wirkung der Person<br />
Mai 2006 pantucek.com 14<br />
7
Visuelle Ersteinschätzung: Informationen über die Person<br />
• Geschlecht<br />
• ungefähres Alter<br />
• Hautfarbe (bzw. wie die mit multiethnischen Verhältnissen etwas<br />
unbefangener umgehenden amerikanischen KollegInnen sagen: Race)<br />
• Körpergröße, ev. Auffälligkeiten<br />
• körperliche Verfassung (z.B. untergewichtig / normalgewichtig / leicht<br />
übergewichtig / übergewichtig – z.B. sportlich / normal / deutlich<br />
verminderte Leistungsfähigkeit)<br />
• Mimik<br />
• körperliche Selbstdarbietung (z.B. selbstbewusst, verhalten/ängstlich<br />
• Stimmung (z.B. wirkt hektisch; wirkt deprimiert etc.)<br />
• Pflegezustand (z.B. sehr gepflegte Erscheinung; wirkt vernachlässigt)<br />
• Selbststilisierung (Kleidung, Schmuck, Makeup etc.)<br />
Mai 2006 pantucek.com 15<br />
Visuelle Ersteinschätzung: Informationen über soziale Einbindung<br />
• Welchen ersten Eindruck erweckt eine Person dieses<br />
Aussehens in verschiedenen sozialen Settings bzw.<br />
welche Typisierungen wären in welchen Settings<br />
wahrscheinlich?<br />
• (Sub-)Kulturelle Codes?<br />
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8
Visuelle Ersteinschätzung: Ergänzung durch Sprache<br />
+ Kommunikationsverhalten<br />
• In der Regel wird der Ersteindruck abgesehen von<br />
einigen Invarianten (Geschlecht etc.) durch den<br />
Klang der Stimme, durch die Ausdrucksfähigkeit,<br />
Kommunikationsfähigkeit, die gesprächsbezogene<br />
soziale Intelligenz und die Sprechkultur sowie die<br />
Mimik der Person präzisiert und modifiziert.<br />
Mai 2006 pantucek.com 17<br />
Visuelle Ersteinschätzung: Warnungen<br />
• Vergessen Sie sicherheitshalber so etwas wie<br />
„Menschenkenntnis“<br />
• Keine direkten Schlüsse auf „Eigenschaften“<br />
etc. zulässig!<br />
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9
Visuelle Ersteinschätzung: Beispiele<br />
• „Die ca. 30 Jahre alte, auffallend große und<br />
schlanke Frau erscheint zum Erstkontakt<br />
sorgfältig gekleidet und bringt in großer Ruhe<br />
ihr Anliegen vor“<br />
• „Miss P. is a well-groomed, slightly built,<br />
twenty-eight-year-old single mother of Oriental<br />
origin with a two-year-old mixed-race child.“<br />
Mai 2006 pantucek.com 19<br />
Visuelle Ersteinschätzung: Beispiele<br />
Mai 2006 pantucek.com 20<br />
10
Visuelle Ersteinschätzung: Beispiele<br />
Mai 2006 pantucek.com 21<br />
Visuelle Ersteinschätzung: Beispiele<br />
Mai 2006 pantucek.com 22<br />
11
Mai 2006 pantucek.com 23<br />
Personalliste<br />
Zweitfamiliennotation<br />
Mai 2006 pantucek.com 24<br />
12
Fokus der Sozialen Arbeit<br />
Mai 2006 pantucek.com 25<br />
Zweitfamiliennotation: Beispiel<br />
Mai 2006 pantucek.com 26<br />
13
Ecomap<br />
nach<br />
Mary<br />
Richmond<br />
Mai 2006 pantucek.com 27<br />
Ecomap: Fragen zur Erstellung<br />
1. „Kreisen Sie zuerst alles ein, was Teil Ihres<br />
jetzigen Umfelds ist.“<br />
2. Linie = positive und starke Beziehung<br />
3. strichlierte Linie = belastende oder negative<br />
Situationen<br />
4. Wellenlinie = benötigte Kreise, die aber dzt.<br />
nicht zur Verfügung stehen.<br />
5. Wie würden Sie die Zeichnung<br />
zusammenfassend beschreiben? Was<br />
ziehen Sie daraus für Schlüsse?<br />
Mai 2006 pantucek.com 28<br />
14
Ecomap: Beispiel<br />
Leopold S.,<br />
24 Jahre<br />
Mai 2006 pantucek.com 29<br />
Ecomap: Beispiel<br />
Sabrina E.,<br />
27 Jahre<br />
Mai 2006 pantucek.com 30<br />
15
Mai 2006 pantucek.com 31<br />
Die Netzwerkkarte<br />
Mai 2006 pantucek.com 32<br />
16
Netzwerkkarte<br />
Mai 2006 pantucek.com 33<br />
Netzwerkkarte: Beispiel<br />
Mai 2006 pantucek.com 34<br />
17
Netzwerkkarte: Beispiel<br />
Mai 2006 pantucek.com 35<br />
Netzwerkkarte<br />
Soziales Kapital<br />
Mai 2006 pantucek.com 36<br />
18
Netzwerkkarte: Beispiel<br />
Kurt H.,<br />
25 Jahre<br />
Mai 2006 pantucek.com 37<br />
Netzwerkkarte: Beispiel<br />
Karin S.,<br />
20 Jahre<br />
Mai 2006 pantucek.com 38<br />
19
Netzwerkkarte: Beispiel<br />
Christine,<br />
19 Jahre<br />
Mai 2006 pantucek.com 39<br />
Netzwerkkarte: Dichte<br />
Kennzahlen:<br />
•Netzwerkgröße „N“ = Zahl der Knoten im Netz (ohne<br />
Ankerperson)<br />
•Kantenzahl „n“ = Zahl der Kanten (ohne Kanten zur<br />
Ankerperson)<br />
•Dichte = n / { [ N ( N – 1 ) ] / 2 }<br />
Mai 2006 pantucek.com 40<br />
20
Netzwerkkarte: Beispiel<br />
Mai 2006 pantucek.com 41<br />
Netzwerkkarte<br />
Grafik:<br />
FAS-Research<br />
Mai 2006 pantucek.com 42<br />
21
Netzwerkkarte<br />
Bonding<br />
• Bindung und Beteiligung in der eigenen<br />
Sozietät<br />
Mai 2006 pantucek.com 43<br />
Netzwerkkarte<br />
Grafik:<br />
FAS-Research<br />
Mai 2006 pantucek.com 44<br />
22
Netzwerkkarte<br />
Bridging<br />
• (periphere) Verbindungen zu anderen<br />
Sozietäten erkennen und nutzen<br />
Mai 2006 pantucek.com 45<br />
Netzwerkkarte<br />
Mai 2006 pantucek.com 46<br />
23
Netzwerkkarte<br />
Mai 2006 pantucek.com 47<br />
Netzwerkkarte<br />
Mai 2006 pantucek.com 48<br />
24
Netzwerkkarte<br />
Mai 2006 pantucek.com 49<br />
Netzwerkkarte<br />
Mai 2006 pantucek.com 50<br />
25
Biografischer Zeitbalken<br />
Mai 2006 pantucek.com 51<br />
Biografischer Zeitbalken: Grundraster<br />
Mai 2006 pantucek.com 52<br />
26
Biografischer Zeitbalken: Beispiel 1<br />
Mai 2006 pantucek.com 53<br />
Biografischer Zeitbalken: Beispiel 2<br />
Mai 2006 pantucek.com 54<br />
27
Biografischer Zeitbalken: Beispiel 3<br />
Mai 2006 pantucek.com 55<br />
Mai 2006 pantucek.com 56<br />
28
PIE<br />
Mai 2006 pantucek.com 57<br />
PIE<br />
Mai 2006 pantucek.com 58<br />
29
PIE<br />
Mai 2006 pantucek.com 59<br />
PIE<br />
Mai 2006 pantucek.com 60<br />
30
Blackbox<br />
Mai 2006 pantucek.com 61<br />
5<br />
Mai 2006 pantucek.com 62<br />
31
5 ≠ 5<br />
Mai 2006 pantucek.com 63<br />
Inklusionschart (IC)<br />
• Theoretische Basis: Luhmann´sche<br />
Gesellschaftstheorie<br />
• gemessen wird: Inklusion in die<br />
Kommunikation wichtiger<br />
gesellschaftlicher Funktionssysteme<br />
• eingeschätzt wird: die Tendenz (way in<br />
oder way out)<br />
Mai 2006 pantucek.com 64<br />
32
IC<br />
Mai 2006 pantucek.com 65<br />
IC: Beispiel 1<br />
Inklusions-Chart<br />
KlientIn Maria Rabic, 26a erstellt von: Ingrid Kramer, SozArb erstellt am: xx.xx.2003<br />
Presenting Problem<br />
Misshandlung und Isolierung durch den Lebenspartner<br />
Funktionssystem Inkludierungsgrad Tendenz Kennzeichen Maßnahmen<br />
A. Erwerbsarbeit X =<br />
B. Sozialversicherg. X =<br />
C. Geldverkehr X =<br />
D. Mobilität X =<br />
E. Bildungswesen X =<br />
F.<br />
Informationszugang X +<br />
G.<br />
Gesundheitswesen X =<br />
H. lebensw. Support X =<br />
seit 8 Jahren im Haushalt<br />
mitversichert bei Ehemann<br />
kein selbstverwaltetes Geld, keine<br />
Bankomatkarte. Keine Schulden (?)<br />
völlige Kontrolle durch Ehemann, kein Auto<br />
seit Hauptschulabschluss keine<br />
Bildungsaktivitäten<br />
Medienkonsumentin, zuletzt Information auch<br />
über Internet (Frauenberatung)<br />
guter körperlicher Zustand, Arztbesuche<br />
fallweise<br />
Telefonkontakte zu M, Schwester, einer<br />
Freundin. Besuche nur in Anwesenheit des<br />
Ehemannes<br />
Beratung: rechtlich, Handlungsoptionen<br />
keine<br />
Netzwerkanalyse, Netzwerkaktivierung (ev.<br />
Feldintervention)<br />
Mai 2006 pantucek.com 66<br />
33
IC: Beispiel 1<br />
Inklusions-Chart<br />
KlientIn Maria Rabic, 26a erstellt von: Ingrid Kramer, SozArb erstellt am: xx.xx.2003<br />
Presenting Problem<br />
Misshandlung und Isolierung durch den Lebenspartner<br />
Funktionssystem Inkludierungsgrad Tendenz Kennzeichen Maßnahmen<br />
A. Erwerbsarbeit X =<br />
B. Sozialversicherg. =<br />
X<br />
C. Geldverkehr =<br />
X<br />
D. Mobilität X =<br />
E. Bildungswesen X =<br />
F.<br />
Informationszugang +<br />
X<br />
G.<br />
Gesundheitswesen X =<br />
H. lebensw. Support =<br />
X<br />
seit 8 Jahren im Haushalt<br />
mitversichert bei Ehemann<br />
kein selbstverwaltetes Geld, keine<br />
Bankomatkarte. Keine Schulden (?)<br />
völlige Kontrolle durch Ehemann, kein Auto<br />
seit Hauptschulabschluss keine<br />
Bildungsaktivitäten<br />
Medienkonsumentin, zuletzt Information auch Beratung: rechtlich, Handlungsoptionen<br />
über Internet (Frauenberatung)<br />
guter körperlicher Zustand, Arztbesuche keine<br />
fallweise<br />
Telefonkontakte zu M, Schwester, einer Netzwerkanalyse, Netzwerkaktivierung (ev.<br />
Freundin. Besuche nur in Anwesenheit des Feldintervention)<br />
Ehemannes<br />
Zusammenfassung:<br />
PP: Misshandlung und Isolierung durch Lebenspartner.<br />
Auf den ersten Blick ist im IC bei einer insgesamt sehr problematischen Lage keine<br />
Bedrohung durch die Gefahr einer akuten Verschlechterung sichtbar. Es ist<br />
unwahrscheinlich, dass jemand bei allgemein gleich bleibender Tendenz Beratung<br />
sucht. In d iesem Fall liefert das Plus beim Faktor F die Erklärung: Ein aktueller<br />
Informationszuwachs<br />
befähigte Frau Rabic zur Kontaktaufnahme mit einer<br />
Beratungsstelle. In der Interventionsplanung nimmt angesichts des präsentierten<br />
Problems die Ausweitung des lebensweltlichen Supports für d ie Klientin den<br />
zentralen Stellenwert ein. Alternativ dazu stünde die Möglichkeit, ihr einen Ausstieg<br />
aus der gegenwärtigen isolierten Situation mit Hilfe von Lebensweltsubstituten zu<br />
ermöglichen.<br />
Mai 2006 pantucek.com 67<br />
IC: Beispiel 2<br />
Inklusions-Chart<br />
KlientIn Franziska Czech, 42a erstellt von: DSA Leitner erstellt am: x.x.2003<br />
Presenting Problem<br />
depressive Verstimmung (Eigendiagnose)<br />
Funktionssystem Inkludierungsgrad Tendenz Kennzeichen Maßnahmen<br />
A. Erwerbsarbeit X =<br />
B. Sozialversicherg. X =<br />
C. Geldverkehr X =<br />
D. Mobilität X –<br />
E. Bildungswesen X =<br />
F.<br />
Informationszugang X +<br />
G.<br />
Gesundheitswesen X – !!!<br />
H. lebensw. Support X –<br />
prekäre Arbeitsverhältnisse, kaum<br />
Unterbrechungen<br />
durchgehend versichert ASVG<br />
Bankomatkarte, keine nennenswerten<br />
Schulden (lt. Kl.)<br />
kein Auto, Benutzung öfftl. Verkehrsmittel wird<br />
zunehmend mühsam<br />
st. 15 Jahren keine Bildungsaktivitäten,<br />
grundsätzliche Bereitschaft vorhanden<br />
TV, liest keine Zeitungen. Nun aktive Suche<br />
(Aufsuchen der Beratung).<br />
Zugang möglich, verweigert Arztbesuche<br />
(Adipositas?). Besorgniserregende Symptome<br />
praktisch keine aktuellen Beziehungen.<br />
Scham.<br />
keine<br />
keine<br />
ev. später überprüfen<br />
sh. Faktor G.<br />
Kursbesuch anregen?<br />
keine<br />
Coaching<br />
Netzwerkberatung und Rekonstruktion<br />
Mai 2006 pantucek.com 68<br />
34
IC: Beispiel 2<br />
Inklusions-Chart<br />
KlientIn Franziska Czech, 42a erstellt von: DSA Leitner erstellt am: x.x.2003<br />
Presenting Problem<br />
depressive Verstimmung (Eigendiagnose)<br />
Funktionssystem Inkludierungsgrad Tendenz Kennzeichen Maßnahmen<br />
A. Erwerbsarbeit X =<br />
B. Sozialversicherg. X =<br />
prekäre Arbeitsverhältnisse, kaum<br />
Unterbrechungen<br />
durchgehend versichert ASVG<br />
keine<br />
keine<br />
C. Geldverkehr X =<br />
D. Mobilität –<br />
X<br />
E. Bildungswesen X =<br />
F.<br />
Informationszugang X +<br />
G.<br />
Gesundheitswesen X – !!!<br />
H. lebensw. Support –<br />
X<br />
Bankomatkarte, keine nennenswerten ev. später überprüfen<br />
Schulden (lt. Kl.)<br />
kein Auto, Benutzung öfftl. Verkehrsmittel wird sh. Faktor G.<br />
zunehmend mühsam<br />
st. 15 Jahren keine Bildungsaktivitäten, Kursbesuch anregen?<br />
grundsätzliche Bereitschaft vorhanden<br />
TV, liest keine Zeitungen. Nun aktive Suche keine<br />
(Aufsuchen der Beratung).<br />
Zugang möglich, verweigert Arztbesuche Coaching<br />
(Adipositas?). Besorgniserregende Symptome<br />
praktisch keine aktuellen Beziehungen. Netzwerkberatung und Rekonstruktion<br />
Scham.<br />
Zusammenfassung:<br />
PP: depressive Verstimmungen (Eigendiagnose)<br />
Im Inklusionschart zeigen sich dzt. stabile Einbindungen bei den Faktoren A bis D,<br />
schlechtere Werte bei Bildung, Information, Gesundheit und dem lebensweltlichen Support-<br />
System. Am problematischsten die Entwicklung des Fa ktors Gesundheit: rasche Zuspitzung<br />
auf Basis einer schlechten Ausgangsposition. Frau Czech verweigert seit 10 Jahren<br />
Arztbesuche, aufgrund ihrer zuletzt großen Schmerzen wäre aber eine Untersuchung<br />
dringend erforderlich. Motivationsarbeit und Coaching inklusive Begleitung zum Arzt<br />
erscheinen dzt. als die vordringlichsten Maßnahmen. Netzwerkberatung und<br />
Netzwerkrekonstruktion (ev. mit mediierenden Interventionen im Feld) können ggf. parallel,<br />
spätestens aber nach einem Monat beginnen.<br />
Mai 2006 pantucek.com 69<br />
IC: Beispiel 3<br />
Inklusions-Chart<br />
KlientIn Fr. Perle Manuela erstellt von: E. G. erstellt am: 09.02.2006<br />
Presenting Problem<br />
Funktionssystem Inkludierungsgrad Tendenz Kennzeichen Maßnahmen<br />
A. Erwerbsarbeit X =<br />
B. Sozialversicherg. X =<br />
C. Geldverkehr X --<br />
D. Mobilität X =<br />
E. Bildung X =<br />
F. Information X =<br />
G. Gesundheit X --<br />
H. lebensw. Support X --<br />
Dauernde I – Pension lt. Aussage von Fr.<br />
Perle<br />
s.o.<br />
Pensionsbezug, jedoch „zu wenig“ lt. Fr.<br />
Perle; Mietrückstände seit 4 Monaten<br />
Wohnt zentral, versorgt sich selbst, verlässt<br />
nach eigenen Angaben das Haus<br />
Hat Beruf der Industriekauffrau erlernt, keine<br />
angesprochenen aktuellen Bildungsaktivitäten<br />
besitzt Zugang zu Informationen (Fernseher),<br />
im bisherigen Zusammenarbeitsverlauf kein<br />
erkennbares Interesse an Information<br />
Nimmt Gesundheitssystem in Anspruch,<br />
eigene körperl. Ressourcen werden<br />
schwächer, ihr gesundheitl. Zustand<br />
verschlechtert sich<br />
Kontaktabbruch eines Sohnes, sporadische<br />
Kontakte zu Mutter und Geschwistern,<br />
Nachbarn, zwar problematische aber<br />
langjährige Beziehung zu Hrn. Ziegler<br />
Höhe der Eigenpension und weitere<br />
finanzielle Ansprüche prüfen/ geltend machen,<br />
Regelung bezügl. Mietrückstände mit Dr. Jus<br />
treffen<br />
Behandlungssetting ermöglichen, das<br />
nachhaltiger ist als ihre bisher praktizierten<br />
„Drehtürbehandlungen“<br />
Mögliche Ressource, an der gearbeitet<br />
werden kann. Mögliches Instrument:<br />
Netzwerkkarte<br />
Mai 2006 pantucek.com 70<br />
35
Checkliste zur Einschätzung<br />
geplanter Interventionen<br />
Mai 2006 pantucek.com 71<br />
Mai 2006 pantucek.com 72<br />
36
Mai 2006 pantucek.com 73<br />
37