Was tun bei Drogen - Publikationen - Freistaat Sachsen
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Einlei<strong>tun</strong>g<br />
Probieren und gleich abhängig?<br />
„<strong>Drogen</strong> bringen Ersatz, nie Befriedigung. Die Tatsache,<br />
dass etwas ersetzt werden muss, sagt, es hat etwas<br />
gefehlt.“<br />
Ute Lauterbach, Autorin<br />
Probieren und gleich abhängig?<br />
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Jugendliche durchleben in der Pubertät<br />
eine aufregende, aber zugleich<br />
schwierige Phase, die für sie eine Reihe<br />
von Veränderungen mit sich bringt. Es<br />
gilt die Persönlichkeit zu entdecken,<br />
erste sexuelle Erfahrungen zu machen,<br />
vielleicht auch eine neue Gruppe zu<br />
suchen, in der man Halt findet oder<br />
auch Gleichgesinnte, mit denen man<br />
sich verbünden kann. Der Einfluss<br />
durch die Clique, durch die Schulklasse<br />
oder Fernsehen, Zeitschriften, Idole<br />
und andere Vorbilder nimmt zu und<br />
das Elternhaus scheint mehr und mehr<br />
in den Hintergrund zu rücken.<br />
Die Emotionen bewegen sich in diesen<br />
Jahren auf und ab. In keiner anderen<br />
Phase des Lebens suchen Menschen<br />
derart den Nervenkitzel wie in der Zeit<br />
des Heranwachsens. Es wird alles ausprobiert,<br />
es werden bewusst Grenzen<br />
ausgetestet oder auch Verhaltensweisen<br />
von Erwachsenen übernommen.<br />
Die Zugehörigkeit zu einer bestimmten<br />
Gruppe ist für Jugendliche von besonderer<br />
Bedeu<strong>tun</strong>g.<br />
In dem beschriebenen Zusammenhang<br />
werden auch legale oder illegale <strong>Drogen</strong><br />
ausprobiert. Untersuchungen zeigen,<br />
dass legale und illegale <strong>Drogen</strong><br />
zur Alltagserfahrung von Jugendlichen<br />
gehören. Jeder Zweite der 12- bis 25-<br />
Jährigen hat schon einmal illegale <strong>Drogen</strong><br />
angeboten bekommen und jeder<br />
Dritte dieser Altersgruppe hat diese<br />
auch einmal probiert oder auch mehrmals<br />
genommen. Während legale <strong>Drogen</strong><br />
den Eltern bekannt sind, stößt der<br />
Gebrauch illegaler <strong>Drogen</strong> oft auf Unwissenheit.<br />
Die Gründe für den Konsum<br />
sind <strong>bei</strong> legalen wie illegalen <strong>Drogen</strong><br />
gleich. Dennoch fällt die Vorstellung<br />
den Eltern womöglich leichter,<br />
wenn sie versuchen, sich an ihre<br />
Jugendzeit zurückzuerinnern, und<br />
überlegen, in welchen Situationen sie<br />
ihren ersten Alkohol probiert oder den<br />
ersten Rauchversuch gestartet haben.<br />
Um den <strong>Drogen</strong>konsum nach seiner<br />
Gefährlichkeit einstufen zu können, ist<br />
es notwendig verschiedene Konsumformen<br />
voneinander abzugrenzen. Es<br />
sollten Fragen geklärt werden wie:<br />
Wurde die Droge nur mal probiert, um<br />
zu wissen, was daran so toll ist, oder<br />
um mitreden zu können? Wird gelegentlich<br />
zu bestimmten Anlässen konsumiert?<br />
Ist der Konsum der Droge schon<br />
fest in den Tagesablauf integriert oder<br />
orientiert sich der Tagesablauf am Konsum<br />
der Droge? So kann ein Experimentier-<br />
bzw. Probierkonsum von<br />
<strong>Drogen</strong>missbrauch und Abhängigkeit<br />
abgegrenzt werden. Grundsätzlich gilt,<br />
dass mit jedem <strong>Drogen</strong>konsum unkalkulierbare<br />
Gefahren verbunden sind.<br />
Die Gefahr, dass Jugendliche durch<br />
ein einmaliges Probieren süchtig werden,<br />
ist allerdings gering.<br />
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